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Page 1: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

Charakterköpfe im fokus

fliegenfisChen: list und lust

mit tarzan am seil

Frühling 2013 / CHF 4.90 MAGAZIN

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MERANSpEziAl

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Südtirol feiert Qualität: Am letzten Mai-Wochenende verwandelt sichdie Bozner Innenstadt für drei Tage in einen Parcours der Sinne mitregionalen kulinarischen Spezialitäten – einMuss für alle Geniesser!

Bozen I 24. – 26. Mai 2013www.genussfestival.it

g e n u s sfestivalsüdtirol

Genussfestival SüdtirolHier feiern Ihre Sinne!

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inhalt gesiChter03 Aufbruch mit Max von Milland:

Von Brixen nach Berlin20 Making of: Charakterköpfe im Fokus3o interview: Schlusspunkt mit

Schriftstellerin und Dramatikerin Selma Mahlknecht.

short Cuts05 Nicht verpassen: Südtiroler

Kultur- und Genusstermine 25 Top Tipps und Top Shots29 preisrätsel, Anreise

unterwegs06 Fliegenfischen: List und Lust12 Tarzaning: Am Seil

durchs Kletterparadies 16 Frauenmuseum: Frauenpower

und Powerfrauen22 luxus in alten Mauern:

Villa Waldkönigin

geniessen10 Seibstock: Paradies

in der Speckhöhle26 Tiefenbrunner – Schlosskellerei

Turmhof: Leb wohl, mein lieber Schwan

28 Weinbestellung

Einen Grund, Musik zu machen, den fin-det man nicht. Der ist schon in einem drin. Die Gitarre und ich: Das war Liebe auf den ersten Griff. Ich komme aus einer un-musikalischen Familie, und als ich sagte, ich möchte Gitarre spielen lernen, war nie-mand begeistert. Also tat ich es heimlich. Meine erste Band hatte ich schon ge-gründet, bevor ich überhaupt Gitarrestunden hatte. Wir spielten damals keine eige-nen Lieder, alles Songs auf Englisch. Bis ich eines Tages dachte: Was schreie ich da eigent-lich so? Und so fings an mit dem Dialekt. Genau genommen hatte ich schon früher für mich Lieder in Mundart geschrieben, aber sie nie in der Öffentlich-keit gespielt. Keine andere Sprache kann Empfindungen so gut ausdrücken wie die eigene, die Mut-tersprache. Ich allerdings kombiniere die Mundarttexte mit einer internationalen Musiksprache, geprägt von den Beatles, Kings of Leon oder Jack Johnson. Das er-gibt einen guten Mix. Ich lebe in Berlin, wo ich Politikwissen-schaften studiere. Die Politik ist für den Kopf, die Musik ist für die Gefühle. Mu-sik ist in meinem Leben pure Leidenschaft, einfach die Erfüllung. So etwa alle zwei Monate fahre ich aus der Metropole nach Brixen. Dieser Wechsel vom Grossen ins Kleine und umgekehrt, das Leben in zwei Welten – auch das ist ein guter Mix.www.maxvonmilland.com

WEiTERE iNFOS

Max von Milland, eigentlich Maximilian Hil-pold, wurde am 3. 9. 1985 im Brixner Stadt-teil Milland geboren. Der Singer-Songwriter trat im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller und Söhne Mannheims auf. 2011 erhielt er den Bayerischen Förderpreis für junge Lie-dermacher. Die erste Single «Leg di her» er-schien 2012, sein Debütalbum «Woher i eigentlich kimm» im Januar 2013.

aufbruChmit Max von Milland, 25, Liedermacher

Impressum: Redaktion: Gaby Labhart, Pressebüro, Zollikon · Gestaltung und Konzept: HESSKISSSULZERSUTTER AG, Zürich · Realisation: Power Brewing AG Zürich · Druck: Swissprinters AG · Fotos: Alex Filz, Bozen Kontakt: [email protected]: Max von Milland

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3gesiChter/inhalt

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Ein Traum wird wahr

Ein magischer Ort am Fels mit Blick auf Meran. Kleines Boutique-Hotelmit Charme und Charakter. ImMiramonti kommtman zur Ruhe, entspanntsich und geniesst die Aussicht, das Essen und die Weine der Region in dreiverschiedenen Restaurantkonzepten. Member of Whitelinehotels.

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Inklusivleistungen:Nachmittags täglich Kaffee und Kuchen, 1 Teilmassage oder 1 Infofahrtdurchs Meraner Land (montags), Eintritt in den Botanischen Garten oderTherme (2h), Meran Card: Bus, Zug und ca. 80 Museen inklusive.

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alpinsty le & relax

Feine Genusstage

Täglich 6-Gang-Gourmetmenü, Finnische Sauna,türkisches Dampfbad, Whirlpool, Freibad.

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SHORT CUTS5

passerwasserAuf breiten Sitzstufen laden Rasenflächen zum Verweilen und Baden ein. Denn unten rauscht der Hausfluss Merans, die Passer vorbei, und die Stufen nehmen in ihrer Form die Stromlinien auf. Kompliment! Dieser neue Zugang an die Passer ist eine gelungene Ergänzung zu Merans berühmtem Thermenplatz.

merano VitaeBereits zum dritten Mal findet in diesem Jahr das Südtiroler Festival der Gesundheit statt. Die Frühlingsausgabe vom 13. bis 28. April 2013, die Sommerausgabe vom 1. bis 16. Juni 2013. Es ist alles dabei, was Wohlbefinden und Lebenslust fördert: (Un)kräutermarkt in Schenna, Naturheilkundliches, Apfel- und Käseverkostungen, Kochkurse und so weiter …www.meranerland.com/merano-vitae

wannenwonnenGebadet wurde im idyllischen Bad Schörgau im Sarntal schon vor Jahrhunderten. Jetzt ist das fabelhafte Viersternehaus mit der Feinschmeckerküche um ein Vergnügen reicher. Die um-triebige Familie Wenter bietet ihren Gästen nasse, heisse oder frische Badefreuden nun auch in der freien Natur an. www.bad-schoergau.com

farbenrausChVon Tiefschwarz bis Weiss und in allen Nuancen des Regen-bogens läuten jedes Jahr mehr als zweihunderttausend Tulpen den Frühling in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff ein. Nicht vergessen: die Mohnblumen, die alles mit ihrem Rot ver-zaubern. Im Schloss hält das Touriseum, das Südtiroler Landes-museum für Tourismus, Hof. Und feiert just dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum mit einigen Überraschungen.www.trauttmansdorff.itwww.touriseum.it

geheimtippBed and Breakfast vom Feinsten: Die Pension Ottmanngut, alter Familienbesitz an der Meraner Verdistrasse, ist nach allen Regeln der Kunst umgebaut worden. Die neun Zimmer sind sorgfältig und fachkundig mit Raritäten und Antiquitäten aus dem Spätrokoko, Biedermeier und Jugendstil eingerichtet wor-den. Ob Frühstücksraum, Orangerie oder Bibliothek: Jedes Detail zeugt von Stil und Klasse. Und das Juwel liegt erst noch mitten in einem wunderbaren alten Garten mit Weinberg.www.ottmanngut.com

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unterwegs6

F L IEGE n F I S c H E n

fliegenfisChen:list und lust

Fliegenfischer entdecken das Südtirol und seine klaren Flüsse – fürwahr keine trübe Sache. Perfekt für angelnde Väter und ihre

Familien: Betreutes Fliegenfischen im Wellness-Resort.

«Nick schwang die Rute nach hinten über die Schulter und nach vorn, und die sich vorwölbende Schnur legte den Grashüpfer in einer der Furchen zwischen den Al-gen nieder. Eine Forelle biss zu, und Nick haute an. Nick planschte rückwärts in der Strömung und führte die

springende Forelle an der lebendig sich biegenden Rute in den offenen Fluss hinaus. Die Forelle schoss hin und her, aber er drillte sie; das Federn der Angel-rute gab dem heftigen Zer-ren nach, manchmal ruck-

te sie unter dem Wasser krampfhaft an, aber er brachte sie immer näher.»Keiner hat die Faszination des Fliegenfischens anschau-licher beschrieben als der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway in seiner Kurzgeschichte «Grosser doppelherziger Strom». Aber erst in den letzten 20 Jah-ren wurde das Fliegenfischen in Europa allmählich po-pulär. Und der Film «A river runs through it» mit Brad Pitt (1992) brachte das Fliegenfischen auch Nicht- fischern näher.Da es in der Schweiz nur wenige für Fliegenfischer reservierte Gewässer gibt, schwingen viele Schweizer im Ausland ihre Fliegenrute. Vor allem Österreich bietet unzählige Bäche, Flüsse und Seen, in denen nur Fliegenfischen erlaubt ist. Zu allerdings immer höheren Preisen! Jetzt entdecken die Fliegenfischer eine Region, die wie kaum ein anderes Gebirgsland in Mitteleuropa alles bietet, was sich der Gast wünscht: das Schlaraffen-land Südtirol. «Im Südtirol hat der Trend zum Fliegenfischen erst in den letzten 10 bis 15 Jahren eingesetzt», sagt Robert Kofler, der die Fliegenstrecke an dem Gebirgsfluss Pas-ser betreut. «Später als anderswo setzte sich bei uns die Erkenntnis durch, dass nicht mehr das Beutemachen, sondern das sportliche und schonende Fischen gefragt ist. Das hat mit dem verstärkten ökologischen Bewusst-sein zu tun. Und von diesem Trend profitiert mehr und mehr auch der Südtiroler Tourismus.»

Tatsächlich nimmt die Anzahl der für Fliegenfischer reservierten Reviere an Bächen und Flüssen Südtirols ständig zu. In der Etsch, in der Passer, in der Falschau-er im Ultental, im Eisack bei Bozen zum Beispiel und in einigen Bergseen sind Strecken exklusiv für Fliegen-fischer reserviert. Und exklusiv sind auch die Preise – exklusiv günstig! Nebst der obligatorischen staatlichen Lizenz, die für Ausländer 30 Euro kostet, berappt der Fliegenfischer eine Tageskarte mit 20 bis 35 Euro (alles in den Hotels erhältlich). Ein Schnäppchen verglichen mit den Preisen für Tageskarten beim Nachbarn Öster-reich, wo teilweise bereits über 100 Euro pro Tag verlangt (und bezahlt) werden. Und der Kauf einer Fliegenfischer-Tageskarte ist in keinem Südtiroler Revier an die Re-servation eines Hotelzimmers gebunden wie häufig in andern Ländern. (Siehe www.fischereiverband.it)Das dürfte schon genügen, um Fliegenfischer in die Berg-welt südlich von Brenner und Reschenpass zu locken. Aber das Südtirol hat noch eine besondere Attraktion zu bieten: die Kombination von Fliegenfischen und Familienferien. Das ist eine Marktlücke.Einer meiner Fischerkollegen, ein Manager mit einem knappen Zeitbudget, erklärt warum: «Wegen meines Berufes muss meine Familie oft auf mich verzichten. Wenn ich eine Woche allein zum Fliegenfischen fuhr, dann oft mit einem schlechten Gewissen. Im Südtirol finde ich Hotels, die allen alles bieten: Fliegenfischen für mich, Schönheits- und Fitnessprogramme für meine Frau, Sportprogramme für meine Kinder. Und beim Abendessen ist die ganze Familie vereint. Genial!» Zwei Ferienresorts, die genau diese Marktlücke entdeckt haben, liegen beide nur eine Autoviertel stunde von Me-ran entfernt. Der Quellenhof im Passeiertal ist eine lu-xuriöse Vierstern-Ferienanlage mit vier Hotels im tra-ditionellen Stil: Sie bietet Wellness mit Spa vom Feinsten, Ha l lenbad, Aussenschwimmbad, Schwimmteich, Fitnesscenter, Kinderland, Ruhepark und vieles mehr; direkt neben dem Hotel einen Pferde-hof mit Reithalle, acht Tennisplätze, 4-Loch-Golfplatz. Im Restaurant werden traditionelle und moderne Köst-lichkeiten serviert. Die Kinder beladen an einer eigenen

SüDTIRoL BIETET WIE KAUM EInE AnDERE REGIon ALLES FüR FLIEGEnFIScHER

TexT: Fridolin LuchsingerFoTos: Alex Filz

Fridolin Luchsinger, 73, ist

Fliegenfischer seit mehr als

25 Jahren und geht diesem

Hobby nach der Pensionie-

rung vor allem in oberbayern

nach. Für das Südtirol-Maga-

zin entdeckte er eine familien-

freundliche Variante des Flie-

genfischens in der Umgebung

von Meran. Die Kombination

von Fliegenfischen und Famili-

enferien sei einmalig, schreibt

er. Luchsinger war während

mehr als 30 Jahren chefre-

daktor verschiedener Schwei-

zer Zeitungen und Zeitschrif-

ten sowie Leiter der Ringier

Journalistenschule.

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Die fette Regenbogenforelle darf gleich wieder schwimmen.

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unterwegs8

Steinfliegennymphe Stimulator Rehhaarsedge Parachute Pheasant Tail Nymphe

F L IEGE n F I S c H E n

ter der Wasseroberfläche) oder Streamer (imitiert ein Fischchen) gerade fängig sind, und passt auf bei Fischern, die nicht mehr so gut zu Fuss sind, dass sie nicht baden gehen. Zudem bringt Kofler, genau wie sein Kollege Oliver Schwienbacher im Ultental, auf Wunsch auch Papas Sohn (oder Tochter) das Fliegenfischen bei. In Italien darf man nämlich schon ab zehn Jahren fischen. «Mit zwölf Jahren lernt man das Werfen leichter als mit fünfzig!», sagen unisono die beiden Guides. Je nach Dau-er und Personenzahl kostet ein Guiding zwischen 145 und 250 Euro pro Tag und Fischer.Die geniale Möglichkeit, das Fliegenfischen mit Fami-lienferien zu verbinden, bietet auch das Hotel Arosea Life Balance im Ultental auf der andern Seite von Meran. Von seinen Terrassen blickt man hinab auf den Zoggler Stausee, ins weite offene Tal und in die Berge. Das Arosea nennt sich Natur-und Designhotel. Eine gradlinige Architektur, klar und konsequent gestaltete Räume, Zirbenholz und Schieferstein prägen diese lu-xuriöse und moderne Wellness-Oase. Auch Hallenbad und Bio-Schwimmteich fehlen nicht. Natürliches Woh-

Selbstbedienungstheke ihren Teller mit Würstchen, Hamburgern oder Pouletschenkeln. Von seinem Zimmer aus ist der fischende Papa in weni-gen Minuten zu Fuss an der Passer, wo eine Strecke von zehn Kilometern reserviert ist für Fliegenfischer. Der starke und stellenweise weit mehr als einen Steinwurf breite Gebirgsfluss ist eine Herausforderung für den Fi-scher. Das klare Wasser rauscht, brodelt und zieht rasant dahin, rollt sich an grossen Steinen immer wieder zu tiefen Gumpen zusammen. Bachforellen, Regenbogen-forellen und auch die berühmte Marmorata tummeln sich im kalten klaren Wasser. Die marmorierte Forelle, einst beinahe ausgestorben, gilt als die «Königin der Fi-sche» im Südtirol. An diesem Stück der Passer gilt «Catch-and-release»: Der vom Drill ermüdete Fisch wird sorgsam abgehakt und darf wieder davonschwimmen. Das Abhaken ist meist schon im Wasser möglich. Da mit Ködern ohne Widerhaken gefischt wird, kann der Haken einfach mit Daumen und Zeigefinger aus dem knorpligen Fischmaul gedreht werden. Da hier also kein Fisch getötet wird, ist die Chance gross, einen Traumfisch von mehreren Pfund zu erbeuten. Zum Kennenlernen des Wassers lohnt es sich, einen Füh-rer zu buchen. Robert Kofler, der Guide des Quellenhofs, führt die Gäste an die besten Stellen, weiss, welche Flie-gen, Nymphen (Nachahmungen von Insektenlarven un-

Bild links: Guide oliver Schwienbacher vor dem Wurf.Unten: Der Autor auf der Pirsch an einer besonders attraktiven Stelle des Gebirgsflusses Passer. Und beim Kontrolieren seiner Fliege.

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F L IEGE n F I S c H E n

nen, gesunde und kalorienarme Küche, Naturkosmetik und ausgiebiges betreutes Fitness- und Sportprogramm sind Schwerpunkte der Hotel-philosophie von Arosea.Die Fliegenfischer betreut im Arosea der Guide Oliver Schwienbacher. Im Hotel finden die Fischer einen kleinen, aber feinen Shop. Oliver bietet auch Zweitageskurse an, für Anfänger und Fortgeschrittene (250 Euro pro Teilnehmer). Die Falschauer unweit des Hotels ist hier das Hauptgewässer für Fliegenfischer. Anders als die manchmal dro-hend grollende Passer ist sie ein sanft dahinmurmelndes Flüsschen, ideal für Anfänger, leicht zu befischen auch für ältere Semester. Weiter oben wird die Falschauer zu einem rich-tigen Bergbach mit grossen Stein-blöcken und tiefen Gumpen. Man kann sie aber überall leicht queren. In der Falschauer fängt man schöne Bachforellen, keine Riesen, aber kampfstarke Fische. Anders in den Stauseen, wo auch kapitale Forellen und Saiblinge erbeutet werden. Und ein besonderes Vergnügen sei hier im Sommer das Fischen in den Bergseen, erzählt Schwienbacher. Der Grünsee auf fast 2600 m. ü. M. gilt als der höchstgelegene bewirtschaftete See in den Alpen.Wenn im Südtiroler Bergsommer auch jede Menge Heuschrecken durch die Alpweiden hüpfen: Mit einem lebenden «Grashüpfer» wie Heming-way damals darf der Fliegenfischer von heute die Forellen nicht mehr locken. Lebende Köder sind verpönt und praktisch überall verboten. Auch das gehört zum schonenden Umgang mit der Natur beim Flie-genfischen.

Allgemeine informationen:

Fischereiverband SüdtirolTel. 0039 0471 972 [email protected]

www.fischereiverband.it

Revier passeiertal:

Sport-und Wellnessresort QuellenhofI-39010 St. Martin in Passeier bei MeranTel. 0039 0473 645 474www.quellenhof.it

Robert Kofler, GuideTel. 0039 3485 643 [email protected]

Revier Falschauer (Ultental):

Arosea Life Balance HotelKuppelwies am SeeI-39016 St. Walburg/Ultental bei MeranTel. 0039 0473 785 [email protected]

www.arosea.it

oliver Schwienbacher, GuideTel. 0039 3496 164 [email protected]

Der FIscher, DIe Forelle uND DIe FlIeGe

KEiNE AHNUNg vOM FliEgENFiSCHEN? HiER EiNE KURzE EiNFüHRUNg.

Kunstvoll aus Federn und Haaren gebundene Imi-tationen von Fliegen, Mücken oder Käfern dienen als Köder. Am beliebtesten sind sogenannte Trockenfliegen, die in der natur auf dem Wasser schwimmen. Weil sie federleicht sind, können sie nicht mit einer normalen nylonangelschnur aufs Wasser hinaus geworfen werden, weil diese selbst ja auch federleicht ist. Es braucht eine «Fliegenschnur» aus Kunststoff, die ein ge-wisses Eigen gewicht hat. nur damit kann ich die Fliege dorthin werfen, wo ich sie haben möchte. Ans Ende dieser Schnur knüpft man das Vorfach aus nylon und an dessen Spitze die Fliege.Das Werfen der Fliegenschnur mit der Rute er-innert entfernt an das Schwingen einer Peitsche, wobei der Bewegungsablauf eine Sensibilität ver-langt, die von einem Kutscher nicht erwartet wird. Ich lasse die Schnur mehrmals mithilfe der Rute nach hinten und wieder nach vorn schwin-gen, wobei ich immer mehr Schnur von der Rolle ziehe, bis die Schnur schliesslich lang genug ist, um die Fliege elegant genau dort aufs Wasser zu setzen, wo eine Forelle beim Schnappen nach ei-ner Fliege einen Ring auf das Wasser gezeichnet hat. Und dann schnappt die Forelle vielleicht auch meine Kunstfliege. Wenn ...Ja, wenn sich die Fliege mitsamt der Schnur nicht hinter mir um einen Ast gewickelt hat; wenn mich die Forelle nicht bereits gesehen hat und ab-getaucht ist; wenn meine Fliege nicht auf das Wasser knallt, statt sanft wie eine Feder zu lan-den; wenn die Fliege nicht genau an der Stelle landet, wo die Forelle lauert; wenn es die richtige Fliege in der richtigen Grösse ist. Aller Anfang ist schwer. üben, üben und nochmals üben heisst das Motto beim Werfen, bis die Be-wegung so automatisiert ist wie das Kuppeln und Schalten beim Auto. Und die Wahl der richtigen Fliege hängt von der Erfahrung ab – oder dem Rat eines guten Kollegen.Und irgendwann das: Meine Fliege landet zielge-nau im Ring, ein leichtes Schmatzen, ich hebe die Rute an und straffe die Leine, ein Schwall, und die Rute zuckt, und ich spüre – da ist ja einer dran! Ein unbeschreibliches Gefühl! Ja, jetzt darf ich mich Fliegenfischer nennen.

WEiTERE iNFOS

BOZEN

MERAN

ST. MARTIN

ST. WALBURG

GEnIALE MöGLIcHKEIT, DAS FLIEGEnFIScHEn MIT FAMILIEnFERIEn ZU VERBInDEn

Page 10: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

paradies in der

speCkhöhleDie Geschichte geht los, wie so viele

gute Geschichten anfangen: mit einem Zufall. Als ein Bekannter zu den

Gebrüdern Seibstock sagte: Ich habe einen Keller für euch.

TexT: Gaby LabhartFoTos: Alex Filz

Dieser historische Gewölbekeller war bis anhin als Pub genutzt worden, also schon gästegerecht eingerichtet mit Lift und Toiletten und einer Lizenz zum Wirten. Und wie es eben so geht, wenns gut geht, lag dieser Keller genau neben dem Keller der Familie Seibstock , wo schon seit je Speck gelagert wurde und später dann die grossen Korbflaschen mit dem Chianti. Also musste man «nur» einen Durchstich wagen und davor noch eine stattliche Reihe von bürokratischen und denkmalschützerischen Hürden überwinden, bis es so weit war. Jetzt sitzt Peter Seibstock an diesem rie-sigen Tisch im neuen Bistro, zwei Stock-werke unter der Erde, wo die Grund-mauern noch aus dem 13. Jahrhundert stammen, und sagt: «Ich wollte einen Tisch, der Kraft ausstrahlt.» Der Me-raner Künstler Enrico Canino hat das mächtige Werk aus Buchenholz geschaf-fen, eine Table d’Hôte im besten Sinn des Wortes. Gut ein rundes Dutzend Gäste und auch ein paar mehr finden daran Platz. Peter Seibstock hat dieses ungewöhnliche Lokal nach eigenen Ideen ausgebaut und eingerichtet. «Mit Einrichtungsfirmen komme ich nicht klar», sagt er trocken.

EInE TABLE D’HôTE IM BESTEn SInn DES WoRTES

Peter (links) und Michael Seibstock.

Page 11: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

S E IB S To cK

In vierter Generation führen

Peter Seibstock, Jahrgang 53,

und sein Bruder Michael, Jahr-

gang 57, «Seibstock Delicates-

sen» in Meran. Die beiden sind

alte Gastronomiehasen und

betreuten zahlreiche Gross-

veranstaltungen in der Sport-

welt, vor allem die Motorrad-

weltmeisterschaften. Michael

Seibstock war für die Gastro-

nomie des Kurhauses von

Meran zuständig. Und für ver-

schiedene cateringanlässe

sind die Seibstocks weiterhin

gebucht. Der ältere Bruder

Peter sagt schmunzelnd, er

habe eigentlich nichts gelernt.

Selber würde er sich eher als

den Ästheten in der Familie

bezeichnen, während sein

Bruder Michael mehr der zu-

packende Macher sei. Starke

charaktere und Vorstellungen

haben beide. Peter Seibstock

hat einen Sohn und Michael

Seibstock eine Tochter. Man

darf hoffen, dass die Dynastie

weitergeht.

nach Drucklegung dieses

Artikels ist Michael Seibstock

überraschend verstorben.

Wir trauern mit seiner Familie.

Das berühmteste Delikatessengeschäft unter den Meraner Lauben mit dem legendären Speck in den Auslagen (Bild oben)

und dem neuen Bistro im uralten Keller (Bild unten).

Wer in Meran «Seibstock Delicatessen», das wohl be-rühmteste Delikatessengeschäft unter den ebenso be-rühmten Lauben betritt – mit etwa 400 Metern Län-ge sind die Gewölbe die längsten in ganz Tirol und Südtirol – , weiss, dass er im Bauch des Schlaraffen-landes angelangt ist. Der Gärtner am Schloss Trauttmansdorff, Johann Seib-stock, erhielt 1890 auf kaiserliche Intervention beim Meraner Stadtrat die Genehmigung, in den Lauben einen Marktstand eröffnen zu dürfen. 1904 wurde da-raus ein Geschäft, zunächst für Gewürze, Kolonial-waren und Kohle. Das legendäre Familienrezept aus zwölf Kräutern, das «Seibstock Kräutergewürz» wird heute noch hergestellt. Zum Delikatessengeschäft der Extraklasse wurde Seibstock nach dem Zweiten Welt-krieg in den Händen von Walter Seibstock.Mittlerweile betreuen seine Söhne Peter und Michael Seibstock mit ihren Mitarbeitern ein Sortiment von fast 200 Gewürzen, 70 Teesorten, Kaffees, Saucen nach eigenen Rezepten, Weine, Käse, Eingelegtes, Eingemachtes und Gebranntes. Michael Seibstock hat auch ein Marmeladensortiment aufgebaut, mit dabei die Erdbeermarmelade aus den eigenen Erdbeeren vom Südtiroler «Beerental», dem Martelltal im Vinschgau. Und natürlich fehlt hier der Speck nicht, diese Südti-roler Spezialität par excellence, für die man pro Woche gut und gerne ein paar hundert Kilometer fährt, um die besten Stücke auszusuchen. Das Bistro, der neuste Streich der Gebrüder Seibstock, ist ein atemberaubend kühner Wurf. Wer ihn sucht, geht am besten immer der Nase nach, die Treppe hi-nunter, vorbei am Weinkeller hinter Glas, und noch ein bisschen abwärts, bis der Duft von geräuchertem Speck übermächtig wird und man seinen Augen kaum traut: Da hängen um die fünfzig Speckhammen über mächtigen Brocken von weissem Marmor aus Laas. Wahrhaftig eine grosse Bühne für den Speck, eine archaische Inszenierung und ein beeindruckender Auf-tritt für den würzigen Protagonisten. Dahinter der nächste Raum in den alten Gewölben, mit dem grossen Tisch und den Zweiertischchen, die sich gegen Mittag alle füllen. An der Theke die Weine, die Delikatessen, das Auge schwelgt, der Magen knurrt. Besser reser-vieren, sonst kanns passieren, dass man keinen Platz hier unten findet, wo es im Sommer schön kühl und im Winter wohlig warm ist. Werbung haben die Seib-stocks übrigens nie gemacht. Stil braucht kein Trari und Trara, eröffnet wurde ganz still im Mai 2011.

WEiTERE iNFOS

Seibstock Delicatessen GmbH MeranLauben 22739012 MeranTel. 0039 0473 237 107www.seibstock.com

Geniessen11

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TA R Z A nInG12

unterwegs

BOZEN

MERAN

ST. LEONHARD

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unterwegs13

TA R Z A nInG

mit tarzanam seil

Erwin Mairginter hat rund um eine wilde Schlucht im Passeiertal ein sehr spezielles

Kletterparadies geschaffen.

Das Stirnband ist weg, die lange schwarze Mähne ab. Der Indianer – so wurde Erwin Mairginter früher genannt – sieht jetzt eher wie Tarzan aus. Der legendäre Johnny Weissmüller trug in dieser Rolle schliesslich auch eine Kurzhaarfrisur. Zu-dem will Erwin Mairginter seine Kundschaft an diesem Morgen ja in die Kunst des «Tarzanings» einführen. Passt also alles zusammen.Es ist noch schattig im Passeiertal, als der 49-Jährige mit dem wettergegerbten Ge-sicht die fünfköpfige Truppe vor der Biokäserei in St. Martin willkommen heisst. Ein fester Händedruck, ein herzliches «Griass di» – im Urwald wird selbstverständ-lich niemand gesiezt –, dann heisst es einsteigen in seinen Bus. Erwin steuert ihn das Tal hinauf, bei St. Leonhard biegt er scharf nach links ab auf die Strasse Rich-tung Timmelsjoch, wo die Passer entspringt. Nach gut drei Kilometern ist unser Ziel erreicht. Das Wasser des Flusses, das unten in Meran gesittet durch ein breites Bett fliesst, zeigt hier noch seine ganze Kraft: Es hat in den felsigen Grund eine tiefe Kluft gefressen und schiesst ungestüm durch sie hindurch.Ein herrliches Naturschauspiel. Doch um es zu bewundern, bleibt vorerst keine Zeit. Der Klettergurt muss umgeschnallt, ein Helm aufgesetzt und ein Probelauf absolviert werden. Erwin will testen, wie es um Kraft und Geschicklichkeit der Möchtegern-Tarzans steht. Dazu müssen sie sich unter anderem von einem wack-ligen Baum abseilen. Ein anderes Wagestück besteht darin, wie ein Pferd an der Longe einen aus der Pas-ser aufragenden Gesteinsbrocken zu umlaufen. Der 13-jährige Lukas aus der Schweiz meistert es locker, seinem Vater Martin dagegen ist es «mulmig». Wird nämlich zwischen Körper und Felswand nicht ein 90-Grad-Winkel gehalten, gleitet die Schuhsohle leicht ab und man landet, hän-gend am Sicherungsseil, mit den Füssen in der Flut. Das wäre kein Drama, doch nicht beabsichtigt. Erwin bietet zwar auch Canyoning-Touren an, und dort gehört das Nasswerden dazu – der wahre Grund für seine gestutzten Haare, «die trocknen viel schneller». Weil das Rutschen und Springen im Wildbach aber nicht jedermanns Sache ist, hat er das Tarzaning explizit für all jene konzipiert, die ein «Abenteuer ohne Kontakt mit Wasser» wünschen.Nach einer ersten Kletterpartie über dem milchweiss schäumenden Schlund, gesi-chert am fixen Stahlseil und erleichtert durch Eisentritte, führt die Route denn auch zurück aufs feste Ufer. Erwin hat hier ein Stück Wald gepachtet. Nicht gerade ein Dschungel, dafür sind die Lärchen und Birken hoch oben mit allerlei Leitern und Schwebebalken-Brücken verbunden. Über sie zu balancieren, erweist sich als ziem-licher Nervenkitzel, zumal die ganze Installation etwas gebastelt wirkt und nur ein Sicherungsstahlseil zur Verfügung steht, um die beiden Karabiner des Klettergurts einzuklinken.«Deppensicher» sei die Anlage nicht, bestätigt Erwin. Alleingänge, wie bei den grossen touristischen Klettersteigen und Hochseilgärten üblich, sind verboten.

TexT: Christina GublerFoTos: Alex Filz

nERVEnKITZEL, oHnE nASS ZU WERDEn

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Frühling am See

Direkt am Ostufer des Kalterer Sees – wärmster Badesee der Alpen(bis 29°C) – mit langer Abendsonne, umgeben von einer gepflegtenParkanlage. Genuss pur: Sektfrühstück auf der Seeterrasse, mediterraneKüche mit Südtiroler Highlights, Beauty & SPA, Innenpool (30°C).

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4 Übernachtungen mit Geniesser-Halbpension gültig vom04. April bis 05. Mai 2013, ab € 620 p.P. im DZ mit Seeblick

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Alpine Wohlfühlwoche

Naturparadies rund ums Hotel – wir verwöhnen Sie mit dem Besten ausder Natur, bringen Geist und Seele in Einklang und schenken Ihnen beson-dere Momente. Ein echter Familienbetrieb mit Wohlfühlgarantie – achtGeschwister plus Mutter Paula heissen Sie herzlich Willkommen!

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Mehr-Wert-Wochen

Ein Hauch von Mittelmeer, mitten in denBergen.

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Wein & Gourmet

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Verwöhn-Wanderwochen

Ruhige Lage, idealer Wanderausgangspunkt –wir lieben es, unsere Gäste zu verwöhnen!

Rosenhotel Maria Theresia***SI-39022 Algund/SüdtirolTel. +39 0473 443 [email protected]

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Das schönste Plätzchen

Leistungen: Busse und Züge in Südtirol, 10 Seil-bahnen, An-/Abreise ab Zernetz mit Bus & Zug.

Hotel-Garni Nachtigall***I-39017 Schenna/SüdtirolTel. +39 0473 945 [email protected]

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Vom 23. März bis 18. Mai 2013Frühlingswochen 7 Tage ÜF pro Personab € 294 inkl. Schenna Frühling Card

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unterwegs15

TA R Z A nInG

Erwin muss als Leiter immer dabei sein. Ein Konzept, das für ihn Sinn macht: So kann er die Gäste auch für die Gefahren der Gebirgswelt und des alpinen Klet-terns sensibilisieren. Prädestiniert dazu ist er. Als Bergführer hat er in den vergangenen dreissig Jahren nahezu alle Gipfel in sei-ner Heimat bestiegen. Zudem bildet er die Südtiroler Bergrettungsdienstler aus. «Unter einem kann alles wegbrechen», weiss er aus Erfahrung. «Wirklich zählt somit, dass das Sicherungsseil hundertprozentig hält.» Dafür garantieren in seinem Tarzan-Reich ein Zerti-fikat und er selbst. «Ich bin gelernter Schlosser und habe wohl sämtliche Klettersteige im Land gebaut.»Das schafft Vertrauen für die nächste Mutprobe. Aysun, eine junge Deutsche, die jedes Jahr im Passei-ertal Ferien verbringt, kennt sie schon. Sie hilft den Neulingen, die Seilrolle zu befestigen, und stürzt sich dann als erste vom Felsvorsprung ins Leere, um über den hier über hundert Meter breiten Abgrund ans ge-genüberliegende Ufer zu sausen. Flying Fox heisst der schwindelerregende Flug. Die Adrenalinsüchtigen möchten ihn am liebsten mehr-mals wiederholen. Anderen ist der begeisterte Urschrei in der Luft zum kläglichen Juchzer geraten oder ganz im Hals stecken geblieben. Sie sind froh, dass in der Nähe des Landeplatzes mit der letzten auch wieder eine etwas beschaulichere Attraktion auf sie wartet. Von Erwin am Seil gesichert, gehts hinab durch eine ausgewaschene Schrunse zur Passer, dann wird knapp über dem Wasserspiegel geklettert, entlang abgeschlif-fener und bizarr ausgehöhlter Felswände. Sogar Glet-schermühlen sind zu entdecken. «Sie stammen aus der Zeit, als das Tal unter hohen Eismassen lag», erklärt Erwin. Ein gutes Stichwort: Nach all der schweisstrei-benden Action täte jetzt eine Abkühlung gut. Aysun schlägt ein Bad in einem der natürlichen Flusspools vor. Womit am Ende dann doch alle klatschnass wären.

WEiTERE iNFOS

neben Tarzaning bietet Bergführer Erwin Mairginter auch Ab-seilen beim Wasserfall, canyoning, Flusswandern, Kanu-schnupperkurse und Klettertouren an. Tel. 0039 3482 924 124 www.bergfuehrer-mairginter.it

Starke Frauen, starke Seile: Auch Abenteurerinnen brauchen Sicherheit.

Erwin Mairginter, der Tarzan des Südtirols, der so gut wie alle Südtiroler Klettersteige gebaut hat.

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chrIsTINe schÖNWeGer, 41, schNAPsBreNNerIN

Auf einem Zettel skizzierte ein Onkel einst für Christine Schönweger die Grundregeln des «Wein-machens». Das fiel bei der Modestylistin auf fruchtbaren Boden: Als Chefin des Ansitzes Gauden-tenturm in Partschins keltert die zweifache Mutter heute eigenen Rebensaft und betreibt zudem als einzige Südtirolerin eine Hofbrennerei, die sie «Gaudenz» nennt. «Trester und Obst gibts auf unserem Gut genug, da lag es nah, auch dieses Metier auszuprobieren», sagt sie und strahlt. Dazu hat sie allen Grund: Die Grappas und Obstbrände, die sie seit 2007 in ihrem holzbefeuerten Kupfer-kessel destilliert, sind vom Feinsten und wurden auch schon prämiert. www.hofbrennerei.com

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17unterwegsF R A U E n M U S E U M

Im Frühsommer 2008 reiste Martha Beéry aus dem sanktgallischen Eggersriet nach Meran, um Kraft zu tanken. Nicht im Thermalwasser, sondern am 1. Inter-nationalen Frauenmuseen-Kongress, der in der Kurstadt stattfand. Dort hoffte die umtriebige Fachtherapeutin Support zu finden für ihre Bemühungen, in der Schweiz auch ein Frauenmuseum zu initiieren. Ihre Meraner Kolleginnen, die den Kongress organisier-

ten, waren ihr da schon um Längen voraus. Sie hatten das 1988 von Kostümexpertin Evelyn Ortner gegründete «Kleine Museum für Kleid und Tand» zu einer Plattform weiterentwickelt, die über die

Präsentation von Mode und Objekten aus dem eigenen Fundus auch den Wandel von Frauenbildern und -rollen sichtbar macht. Das in seiner Art singuläre Konzept be-wies Potenzial: Die in «Meraner Frauenmuseum» um-getaufte Institution ist heute in der Südtiroler Museums-landschaft eine feste Grösse und in neuen, attraktiven Räumlichkeiten untergebracht – in den beiden obersten Etagen des ehemaligen Klarissenklosters.«Wir pflegen einen emanzipatorischen Ansatz», sagt Sigrid Prader, seit 2005 Museumleiterin. Das ist alles andere als museal, denn vor den Museumstoren schreitet die Emanzipation ebenfalls weiter voran. Allein in der näheren Umgebung von Meran haben sich gleich drei Quereinsteigerinnen in klassischen Männerdomänen einen Namen gemacht: Christine Schönweger bereichert das Südtioler Schnapsangebot mit erstklassigen Destil-laten aus ihrer Hofbrennerei, die Spitzenköchin Anna Matscher verhilft ihren Gästen zu kulinarischen Höhenflügen, und Martina Klotz trägt als Drechsler-meisterin dazu bei, dass das alte Handwerk in ihrer Heimat Fortbestand hat. Und was diese Frauen auszeich-net, ist nicht nur ihre Leistung, sondern auch die grosse Selbstverständlichkeit und die Freude, mit der sie ihre Berufe ausüben.

Verbissenheit hat auch im Frauenmuseum keinen Platz. Durch die permanente Ausstellung im Dachstock wan-deln Besucherinnen und Besucher, als wären sie beim Schaufenster-Shopping. In den Auslagen stehen sich thematisch geordnet Bekleidungsstücke, Accessoires und Alltagsgegenstände aus zwei Jahrhunderten gegen-über – Exponate, die mehrheitlich aus der Sammlung der 1997 verstorbenen Evelyn Ortner stammen. Es ist ein lustvoller Parcours durch verschiedene Stilepochen, der Frauengeschichte(n) erzählt und Denkanstösse ver-mittelt.Und Martha Beéry? Sie hat sich dem damals am Mera-ner Kongress eingefädelten weltweiten Netzwerk www.womeninmuseum.net angeschlossen und zu Hause für ihre Vision eine Interessengemeinschaft ins Leben gerufen. Für ein Schweizer Frauenmuseum ist damit nun zumindest ein Grundstein gelegt.

WEiTERE iNFOS

Im Rahmen der Gemeinschaftsausstellung «Hygieia 2013» mit dem naturmuseum Bozen, dem Stadtmuseum Klausen und dem Pharmaziemuseum Brixen zeigt das Meraner Frauen-museum die Sonderschau «Eine saubere Sache» (22. März bis 21. September). An der Meinhardstrasse 2/Kornplatz, Meran. www.museia.it

frauenpower undpowerfrauenWeibliche Schaffenskraft bringt sich in Bestform –

im neuen Domizil des Meraner Frauenmuseums und in althergebrachten Männerberufen.

TexT: Christina GublerFoTos: Alex Filz

GEnAUSo WIcHTIG WIE LEISTUnG IST FREUDE AM BERUF

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MArTINA KloTZ, 56, DrechslerMeIsTerIN

«Ich bin ein kreativer Typ», sagt Martina Klotz. In der Tat: Die Lehrerin packte von Beginn an mit Vergnügen in der Drechslerei ihres Mannes in Tscherms mit an, zog dazu die gemeinsamen Kinder gross und liess sich auch etwas einfallen, damit ihr Gatte zu seiner Meisterprüfung kam. «Da es für deren Durchführung einen Anwärter zu wenig gab, meldete ich mich ebenfalls an», sagt sie, und ihr verschmitztes Lächeln lässt ahnen, dass sie kaum als Schlechteste abgeschnitten hat. Auf jeden Fall ist sie seit 1989 die einzige Drechslermeisterin im Land. Ihre Holzobjekte sind begehrt, für den bekannten Südtiroler Produktdesigner Harry Thaler stellt sie wunderschöne Ahorn-schüsseln für dessen Kollektion «Pur Manufactur» her, die im Meraner Genussmarkt Pur Südtirol erhältlich sind. www.drechslerei-suedtirol.com

Page 19: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

ANNA MATscher, 51, sTerNeKÖchIN

Gekocht hat Anna Matscher immer schon gerne. Für Freunde – und mit Vorliebe Pasta. Zum Beruf sollte ihr Hobby aber nicht werden. Auch nicht, als die Masseurin mit ihrem Mann, einem Banker, von dessen Grossmutter den «Löwen» in Tisens übernahm. Doch das Konzept des Duos – gutbür-gerliche, hausgemachte Kost – liess sich mit den angestellten Köchen nicht umsetzen. «Wir waren mehr Schnitzelbude», sagt sie. Also übernahm sie 1990, obwohl gerade Mutter einer Tochter gewor-den, dann doch das Zepter am Herd. Sie «probierte aus, bis es funktionierte» – und perfektionierte das Zusammenspiel von mediterraner und lokaler Küche zur Kunst: Was auf ihrer Speisekarte einfach klingt, entpuppt sich im Gaumen als höchst raffiniert. Kein Wunder, hat sich die Auto- didaktin als Südtirols erste und einzige Sterneköchin etabliert. Zu deren Spezialitäten übrigens auch Pasta zählt. www.zumloewen.it

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c H A R A K T E R K ö P F E

Charakterköpfeim fokus

Südtirol als Lebensraum: Das ist die zentrale Aussage der neuen Branding- Kampagne, die jetzt in der Schweiz lanciert wird. Der Autor,

Experte für internationale Live-Kommunikation, hat die Shootings begleitet und die Interviews geführt.

TexT: Philippe KrähenbühlFoTos: Alex Filz

Kameramann Andy Widmer (links) und Fotograf nathan Beck setzen Anna Quinz, creative Director des online-Kulturmagazins www.franzmagazine.com, in Szene, Autor Philippe Krähenbühl interviewt sie (rechte Seite, oberes Bild).

GESICHTER20

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hat mir gefallen, vor der Kamera zu stehen», wird sie später dazu sagen. Und anmerken, dass sie während ihres Studiums der Theaterwissenschaften in Bologna als Model gearbeitet habe. «Dennoch», sagt sie etwas ver-legen, «fühle ich mich hinter der Kamera wohler.»Inzwischen sind wir beim Mittagessen, und Anna Quinz ist mitten im Thema: die lebendige, vielfältige Kultur-szene im Südtirol. Man habe in den letzten Jahren kul-turell viel erreicht, sagt sie nicht ohne Stolz. Wunschlos glücklich sei sie in ihrer Heimat aber noch nicht. Es gebe sowohl in kultureller als auch in gesellschaftlicher Hinsicht noch einiges anzupacken, und bis zu den von ihr erhofften zweisprachigen Schulen sei es noch ein langer und steiniger Weg. Wie das Miteinander der Kul-turen funktionieren kann, leben die Kreativchefin und ihr gemischtsprachliches Kulturmagazin seit Jahren beispielhaft vor. «Auf der Redaktion spricht jeder so, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Das funktioniert wunderbar, Probleme gibt es damit keine.» Zufrieden schliesse ich mein Notizbuch, der Nachmit-tag gehört nun ganz den Männern mit den Kameras. So kommen ein paar hundert Fotos und über eine Stunde Film zusammen. Material, das später am Abend noch bearbeitet werden muss. Zuerst aber setzen wir uns in eines der vielen schönen Cafés am Waltherplatz und geniessen ein kühles Glas und die warme Abendsonne.

Es ist kurz vor acht Uhr in der Früh, und auf der Ter-rasse des altehrwürdigen Hotels Laurin in Bozen herrscht bereits emsiges Treiben. Gäste aus aller Welt rücken ihre Stühle in die Morgensonne und werden dabei von flinken Kellnern umsorgt. Wir geniessen einen ersten Espresso im Schatten und warten auf sie. Wir: das ist ein Team von Kreativen aus der Werbung, die mit Ka-meras und Aufnahmegeräten tags zuvor von Zürich nach Bozen gereist sind. Sie: das ist Anna Quinz und damit eine von fünf Personen, die wir heute im Auftrag der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) für die neue Branding-Kampagne porträtieren werden. Im Zentrum der Kampagne stehen fünf Südtirolerinnen und Südtiroler in ihrem Lebensumfeld. So entstehen fünf individuelle Geschichten mit fünf ganz verschie-denen Menschen, jede und jeder stellvertretend für den Lebensraum in der nördlichsten Provinz Italiens. Mit der Sonne erscheint auch Anna an unserem Tisch. Die 33-Jährige arbeitet als Creative Director für das Kul-turmagazin www.franzmagazine.com in Bozen. Und sie zieht es vor, obwohl in Bozen geboren und damit mehr-sprachig aufgewachsen, Italienisch zu sprechen. So viel ist mir bekannt. Alles andere gilt es nun im Verlaufe des Tages herauszufinden. Wer ist Anna Quinz, welche Be-ziehung hat sie zu ihrer Heimat und was macht sie zum regionalen Charakterkopf? Während unser Fotograf bereits die ersten Testbilder schiesst, besprechen Anna und ich den Tagesablauf und machen uns dann auf den Weg zur Redaktion des «franz»-Magazins. Wo soll das Interview stattfinden? An Annas Schreib-tisch. Nein, sie darf ihn auf keinen Fall aufräumen! Man merkt, dass die Journalistin nicht zum ersten Mal mit Fragen und Aufnahmegeräten konfrontiert wird. «Ja, es

Zwei der Anzeigen der neuen Schweizer Imagekampagne für das Südtirol.

WEiTERE iNFOS

Die «charakterköpfe» der neuen Schweizer Südtirol-Kampagne wurden von einer Fachjury aus über 180 Bewerbungen aus-gesucht. Die Videos finden Sie hier: www.suedtirol.info/koepfe

«Da isteine Vision»

Anna Quinz

Journalistin und Bloggerin, Bozen.

Ihr Traum ist eine gemeinsame Schulefür deutsch- und italienischsprachigeSüdtiroler. Anna Quinz schätzt denkulturellen Reichtum ihres Landesund ist stolz auf die Entwicklungen derletzten Jahre in der Südtiroler Kunstund Kultur. Auch da stand am Anfangeine Vision.

Im Südtirol gehen Berggipfel und Piazza gut zusammen.Alpine Kultur und mediterrane Lebensart schaffen einenbesonderen Lebensraum.

www.suedtirol.info

Ein Filmporträt von Anna Quinzsehen Sie unter suedtirol.info/anna –oder Sie scannen mit einem Smartphonediesen QR-Code.

Im Südtirol gehen Berggipfel und Piazza gut zusammen.Alpine Kultur und mediterrane Lebensart schaffen einenbesonderen Lebensraum.

www.suedtirol.info

«MeineKraftorte»

Stefan Maria Braito

Naturlehrer und Freigeist, Villnöss.

Südtirols einmalige Natur begeistertStefan Maria Braito und ist für ihn seinLebensmittelpunkt. «Sie ist mein Werk-zeug, um mich selbst besser kennen zulernen.» Wo die Natur ist wie sie ist, undwo er Echtheit spürt, dort liegen für ihn dieganz besonderen Kraftorte.

Ein Filmporträt von Stefan Maria Braitosehen Sie unter suedtirol.info/stefan –oder Sie scannen mit einem Smartphonediesen QR-Code.

21GESICHTERc H A R A K T E R K ö P F E

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unterwegs22

V IL L A WA L DK ö nIG

historisChes denkmal mit

neuem gesiChtIn der Villa Waldkönigin treffen sich zwei Epochen und zwei Architekturstile. Altes erhalten und mutig Neues dazu bauen,

ist ein Konzept, das Schule macht.

Aller Anfang ist schön. Kaum hat man den Reschen-pass mit dem Auto oder dem Bus vom Unterengadin her überwunden und den Reschensee mit dem berühmten, halb im Stausee versunkenen Kirchturm von Graun hinter sich gelassen, lockt der kleinere, verträumtere Haidersee. Gleich oberhalb dieses Sees, zwischen der Ortschaft St. Valentin auf der Haide und dem Wald, steht die Villa Waldkönigin, ein Hotel, das die Schön-heiten eines alten und eines sehr neuen Hauses vereint. Die Besitzerfamilie Punt-Licata zeigt, wie innovativ auch alteingesessene Südtiroler Hotelierfamilien ihre Betriebe führen und der heutigen Zeit anpassen.Die Waldkönigin war früher tatsächlich eine Villa. Die Meraner Kaufmannsfamilie Jörger baute sich das Haus von 1906 bis 1907, als die Region wie das ganze Süd-tirol noch zum Habsburgerreich gehörte. 1906 war die Eisenbahn von Meran nach Mals gebaut und damit der obere Vinschgau besser erschlossen worden. Die Fami-

lie Jörger wählte nicht nur den Standort, sondern auch den Namen des Hauses mit Bedacht, denn beide sind wahrhaft könig-lich: Der Blick geht von der Waldkönigin hinüber

zum stolzen König der Vinschgauer Berge, dem Ortler.Hundert Jahre nach dem Bau der Villa hat die Familie Punt-Licata das Werk der Jörgers vortrefflich fort gesetzt. Das alte Haus wurde sorgfältig restauriert und durch einen überraschenden Neubau ergänzt. Die verspielten Formen der Villa und ihre Jugendstilelemente werden im neuen Haus in schlanken Geraden weitergeführt, die beiden Gebäuden gemeinsamen Materialien Stein, Holz und Glas schaffen eine harmonische Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Bauten. Einfach war die Wiederbelebung der Waldkönigin allerdings nicht. Das Haus war zum Anfang des neuen Jahrhunderts im Besitz der katholischen Kirche. Es hat-

te seit den Zeiten der Familie Jörger verschiedenen lo-kalen Familien gehört. Zuletzt lebte darin ein in der Region hoch geschätzter Pfarrer. Er vererbte die Villa seiner Haushälterin und diese wiederum der Kirche. Nach mehreren vergeblichen Versuchen konnten Daniela und Konstantin Punt-Licata 2006 das Haus der Kurie schliesslich abkaufen. Und beschlossen, ihm neues Leben einzuhauchen. Die beiden hatten dafür genaue Vorstellungen, die sie nicht mit einem Architekten, sondern mit einem in vie-len Umbauten erfahrenen Geometer realisierten. Wegen der vielen Vorbesitzer mit ihren unterschiedlichen Vor-stellungen bot der Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Hauses einige Überraschungen. Sechs Farb-schichten waren abzukratzen, bis der originale Anstrich zum Vorschein kam. Zwischendurch war das Haus des-halb sogar für kurze Zeit rosa. Dank dem sorgfältigen Vorgehen und der dorfbekannten Vorgeschichte wurden die Renovation und der Neubau der Villa Waldkönigin in St. Valentin gut aufgenommen: Es war endlich wie-der Leben ins Haus des Pfarrers gekommen. Der Neubau beherbergt die moderneren Bauten wie den neuen Speisesaal, ein Hallenbad und einen luxuriösen Wellnessbereich. Angebaut ist ein Trakt mit zwölf Eigentumswohnungen, deren Verkauf die Renovation der alten und den Bau der neuen Hotelzimmer finan-zierte. Das Hotel zählt heute 23 Zimmer – 14 alte und 9 neue. Und der renovierte Altbau brilliert mit zahl-reichen liebevoll gestalteten Details wie dem Treppen-haus mit seinen Verzierungen und Bodenkacheln aus Verona Rosso, einem aus der Gegend von Verona stam-menden Marmor in zahlreichen Rottönen, den Italien-reisende auch vom Dogenpalast in Venedig oder der Arena in Verona kennen.Dass die moderne Hotellerie mit neuer Architektur auf alten Fundamenten aufbaut, ist im Südtirol ein auffäl-liges Phänomen. Ein paar Highlights: Von St. Valentin auf der Haide ein paar Kilometer talabwärts wurde in

TexT: Martin HauzenbergerFoTos: Alex Filz

HUnDERT JAHRE nAcH DEM BAU WURDE DAS WERK VoLLEnDET

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unterwegs23

* * S p i t z m a r k e * *

den alten Mauern des Hotels Grüner Baum im Städt-chen Glurns mit atemberaubender Coolness neu gebaut und designt. In Algund bei Meran steht neben dem tra-ditionell gebauten Hotel Wiesenhof als Kontrast ein gradliniger Neubau. In Meran haben hinter der Jugend-stilfassade des Hotels ImperialArt – dem Kurhaus gleich gegenüber – Künstlerinnen und Künstler aus Meran ihre ganz persönlichen Hotelzimmer gestaltet. Am zen-tralen Waltherplatz in Bozen vermutet niemand hinter den historischen Fassaden des Designhotels Greif den Luxus der modernen Zimmer. Und im Ortskern von Völs am Schlern wurden für das Romantikhotel Turm mehrere alte Häuser in einem gemeinsamen Innenaus-bau zusammengefasst.Die 48-jährige Chefin der «Waldkönigin», Daniela Punt-Licata, freut sich über ihr neu erstrahlendes Haus. Sie kennt das Gastgewerbe in- und auswendig, denn sie ist als Tochter einer Hotelierfamilie in St. Valentin aufge-wachsen – ihr Bruder hat mittlerweile den Familienbe-trieb, das nahegelegene Hotel Ortlerspitz, übernommen. Sie liebt ihre Arbeit, trotz des grossen Aufwandes und der langen Arbeitszeiten und wird dabei von einem hoch-motivierten, aufgestellten Team unterstützt. Allen vo-ran ihr Schwager Rudi, der von Anfang an mit Leib und

Alt und neu harmonisch vereint: «Waldkönigin» Daniela Punt-Licata freut sich am Zusammenleben der verschiedenen Generationen.

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V IL L A WA L DK ö nIG

Seele und Herzblut mit dabei war. Einig sind sich alle: «Die grösste Freude und Bestätigung ist es, wenn wir einen Gast zum zweiten Mal sehen.» Und die vergnügte, entspannte Chefin freut sich, wie viele ihrer Gäste heu-te zu «Wiederholungstätern», zu Stammgästen gewor-den sind. Schon die Küche allein lohnt den Besuch in der Villa Waldkönigin. Daniela Punt-Licata hatte das Glück, dass sich der Turiner Küchenchef Dario di Pietrantonio bei ihr meldete, weil sein bisheriger Arbeitgeber in einem Hotel in der Nähe aufgehört hatte. Die Mischung von lokalen Spezialitäten und Cucina Italiana gelingt dem Piemontesen vortrefflich. Die Speisekarte offeriert vor allem einheimische Produkte, aber wenn der Liefe-rant in Verona Meerfische anbietet, dann sind die auch hier am Haidersee zu geniessen.

«Der Fremdenverkehr lebt von Geschichte und Geschichten»

Köbi gANTENbEiN, CHEFREdAKTOR dER ARCHiTEKTUR- UNd dESigN-zEiTSCHRiFT «HOCHpARTERRE» UNd bEgEiSTERTER KlARiNETTiST, übER HOTElARCHiTEKTUR zWiSCHEN AlT UNd NEU. Im Südtirol wird in vielen Hotels auf eine Verbindung der alten Bau-substanz mit neuer Architektur gesetzt. Ist das auch anderswo ein Trend, beispielsweise in der Schweiz?

Das war im Fremdenverkehr überall in den Alpen immer so. Aus dem Bauernhaus wuchs die Pension, aus der Pension das Ho-tel, aus dem Hotel der Palast, zum Palast kam das Hallenbad und zum Hallenbad das Wellness-Ungetüm.

Ist das mutig, oder scheut man die Entscheidung zwischen Alt und neu, um allen etwas zu bieten?

Es ist vor allem richtig, denn der Fremdenverkehr lebt von der Geschichte und Geschichten, und die sind gut zu erleben, wenn

geschickt alte zu neuer Architektur findet. Wichtig ist der Ver-stand, schlecht gemachtes Altes abzureissen und Gutes stehen zu lassen und weiter zu bauen.

Sind solche Renovationskonzepte teurer als Abriss und neubau?Meist ist es billiger, alles abzureissen und neu aufzubauen.

Doch abreissen und neu bauen heisst, viel Kapital auf einmal bin-den. Das kann fast kein Hotelier. Das Alte mit Verstand Stück um Stück weiterzubauen, ermöglicht es auch, das Geld Stück um Stück zu sparen und dann auszugeben.

Schätzen Architekten die Herausforderung, eine solche Mischung der Baustile zu realisieren?

Das ist das tägliche Brot für Archi-tekten im Fremdenverkehr. Die Guten messen sich gerne an der Schönheit dessen, was da ist; sie legen noch ungesehene Schönheit frei und setzen neue Schönheit dazu.

WEiTERE iNFOS

Villa WaldköniginWaldweg 17I-39027 St. Valentin a.d. HaideTel. 0039 0473 634 559www.waldkoenigin.com

BOZEN

MERANST. VALENTINAUF DER HAIDE

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SHORT CUTS25

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top tipps und top shots

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lesespassWer in Südtirols Musikkapellen den Marsch bläst? Wo die höchstgelegene Sektkellerei Europas liegt? Wel-ches die verbreitetsten Nachnamen im Südtirol sind? Hintergründiges und Naheliegendes findet man in ei-nem dreisprachigen Bilderbuch mit hinreissenden Gra-fiken, das seinem Namen alle Ehre macht: «Total alles über Südtirol» (Deutsch, Italienisch, Englisch) von Her-mann Gummerer und Franziska Hack macht total Spass. FolioVerlag, Wien – Bozen. Fr. 30.50.

lokales gut«Wo man sich willkommen fühlt», heisst es auf dem handlichen Gourmetführer. 25 spezielle Gasthöfe, ausgezeichnet mit dem Prädikat «Südtiroler Gasthaus», werden darin vorgestellt. Sie garantieren Pflege der Tradition, regionale und her-vorragende Küche, herzliche Gastfreund-schaft, historisches Ambiente. www.gasthaus.it

sterne, sChlösser, almen Anna Matscher, Gerhard Wieser, Alois Haller, Jörg Trafoier und Andrea Fenoglio: Das sind kulinarische Top Shots. Jedes Jahr kochen die fünf aus dem Meraner Land zusammen fünfgängige Galadiners in historischer Umgebung: auf Burgen und Schlös-sern. Und wandern mit ihren Gästen anschliessend auf die schönsten Almgasthöfe. Von Mai bis Oktober. Genaueres auf: www.sterne-schloesser-almen.com

meisterhaft Portico’s und Antigua nennt Stefano Rossi seine beiden exklusiven Geschäf-te in Meran. Und aus der hauseigenen Schneiderei kommt garantiert kein Anzug, der nicht makellos sitzt. Das schätzen seine Stammkunden aus aller Welt ebenso wie alle, die sich einfach einmal etwas Perfektes leisten möchten.www.porticosuomo.it

Voller kunstErwin Seppi, Jahrgang 1967, betreibt seit 2008 die Kunst-galerie «ES contemporary art gallery» unter den Lauben in Meran, die sich der zeitgenössischen Kunst mit Schwerpunkt Südtirol verschrieben hat. Die Galerie will mehr sein als ein Ausstellungs- oder Verkaufsraum, sondern ein Ort, wo man sich mit aktueller Kunst in all ihren Formen auseinandersetzen kann. Das darf man als Einladung verstehen. Hingehen! www.es-gallery.net

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Page 26: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

leb wohl, mein lieber sChwan

Lieb war er zwar nicht, der alte Schwan der Schlosskellerei Turmhof in Entiklar bei Kurtatsch. Aber: De mortuis

nil nisi bene – über Tote nichts, wenn nicht gut gemeint. Das soll auch für Schwäne gelten.

TexT: Andreas KellerIllusTrATIon: Monique Baumann

Page 27: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

S c H Lo S S K E L L E R E I T U R M HoF

Von Gottfrieds Tod erfuhr ich erst im letzten Herbst, als ich wieder einmal zu Gast war im

verwunschenen Jausengarten des Märchenschlosses im Südtiroler Unterland. Ganz friedlich sei er eingeschla-fen, erzählte uns Schlossherr Christof Tiefenbrunner. Man habe ihn an einem kalten Wintermorgen reglos auf dem Teich treibend entdeckt, den Kopf in das schnee-weisse Gefieder gesteckt. Im Übrigen bin ich mir nicht sicher, ob der Schwan tatsächlich Gottfried hiess. Ich nenne ihn einfach so, weil er mich seit der ersten Be-gegnung an den verzauberten Schwan in Wagners Lo-hengrin erinnerte. Vielleicht war auch er von Ortrud verhext. Jedenfalls hatte er ein trauriges Schicksal: Er verlor früh sein Weibchen und akzeptierte nie mehr eine neue Partnerin.Der Herbst ist schon lange vergangen. Seit Martini ist die Jausenstation geschlossen. Ich sitze im winterlichen Zürich und versuche mich an Schloss Turmhof zu er-innern. Steige schliesslich in den Keller hinab und su-che nach einer Flasche Tiefenbrunner. Zuerst finde ich nichts, aber dann ist da plötzlich ein Grauvernatsch Turmhof 2008. Ob der noch gut ist? Ich entkorke die Flasche, schenke ein Glas ein: Hellrot beginnt es zu

funkeln, reife Aromen von süssen Waldbeeren und Kirschen verströ-men, und altersmild, aber zugleich jugend-lich frisch gleitet der Wein über die Zunge.

Plötzlich sitze ich wieder an einem der Holztische im Garten von Schloss Turmhof. Vor mir Speck, Kamin-wurz, Käse und Schüttelbrot. Christof erzählt von sei-nem Urururgrossvater Johann Tiefenthaler, der Ende des 19. Jahrhunderts für seine 16 Kinder Schloss und Garten mit allerlei skurrilen, eigenhändig aus Tuffstein gehauenen Figuren bevölkerte und das Anwesen in ein kleines Paradies verwandelte. Auch Adam und Eva feh-len darin nicht mitsamt der Schlange. Übrigens: Win-det sich dort nicht eine junge Viper auf dem Kiesboden des Gartens und versucht sich dem Zugriff der mit ihr spielenden Katze zu entziehen? Ich mag dem grausamen Spiel nicht zusehen und mache mich durch ein kleines Tor in der Gartenmauer davon.Ein Zaubergarten voll seltener Blumen empfängt mich. Am schlafenden Dornröschen vorbei führt ein Wald-weg hinab zum Schlossteich, auf dem zwei junge Schwä-ne endlose Kreise ziehen und bei meinem Anblick kampf-lustig das Gefieder aufrichten. Das haben sie wohl Gottfried abgeschaut. Bei der Holzhütte neben dem Wasserfall mache ich Halt und steige zur darunter lie-genden Grotte hinab, wo ein Ruderboot mit Schwanen-Galionsfigur still auf dem Wasser schaukelt. Ob der alte Lohengrin-Kahn noch seetüchtig ist? Christofs betagter

EIn ZAUBERGARTEn VoLL SELTEnER BLUMEn

GlÄser, PuNKTe, TrAuBeN

Tiefenbrunner erzeugt über zwei Dutzend verschiedene Weine in den drei Linien Klassik (9), Turmhof (10) und Linticlarus (6). Kultstatus geniesst der Feldmarschall von Fenner, ein komplexer Müller-Thurgau vom höchsten Weinberg Italiens (über 1000 m ü. M.). Schliesslich gibt es auch einen Schaumwein und zwei Grappe.

Regelmässig räumt Tiefenbrunner in den wichtigsten Weinführern Italiens kräftig ab: Der Gambero Rosso 2013 zeichnet den Weissburgunder Anna 2011 mit drei, den Ge-würztraminer Turmhof 2011 mit zwei roten Gläsern aus. I Vini di Veronelli 2013 hono-riert vier Weine mit 90 Punkten: den cabernet Merlot cu-vée Linticlarus 2009, den cabernet Sauvignon Riserva Linticlarus 2007, den cabernet Sauvignon Turmhof 2009 und den chardonnay Linticlarus 2009. Und Duemilavini 2013 verleiht gleich neun Weinen vier Trauben.www.tiefenbrunner.com

WEiTERE iNFOS

Schlossweg 4, EntiklarI-39040 Kurtatsch a.d.W. Tel. 0039 0471 880 122www.tiefenbrunner.com

öffnungszeiten Jausenstation: Von ostern bis zum 12. novemberMo bis Sa: 10–20 Uhr, So Ruhetag

öffnungszeiten Weindetailverkauf: Winter: Mo bis Fr 8–12 und 13–17.30 Uhr, Sa 8–12 Uhr, Sommer: Mo bis Sa 8–20 Uhr

Sabine und christof Tiefenbrunner

BOZEN

MERAN

KURTATSCH

Vater Herbert erzählt bei seinen Führungen durch den Schlosspark gerne, wie er als Junge bei einer Bootsfahrt Cousin Hugo ins Wasser stiess und Tante Gusti mit-samt Kleidern rettend hinterhersprang.Ich setze mich auf die Bootsbank und schaue zur Insel mit der Fischerhütte hinüber, wo früher gerne gezecht worden sein soll. Da setzt sich der Schwanenkahn plötzlich von selbst in Bewegung und führt mich vor-bei am tosenden Wasserfall und stillen, mit antiken Wassergöttern, eifersüchtigen Nymphen, streitenden Höhlenbewohnern, Krokodilen, Schlangen, Affen und Katzen bevölkerten Felsgrotten zur Insel hinüber. In der Fischerhütte erwartet mich ungeduldig Feldmarschall von Fenner zu Fennberg. Noch beina-he voll ist die Flasche, drei halb ausgetrunkene Gläser stehen daneben. Ich schaue mich um, ob niemand da ist, nehme eines der Gläser und rieche daran. Einfach köstlich, dieser Müller-Thurgau vom dritthöchsten Weinberg Europas.Da ertönt plötzlich eine sanfte Stimme: «Du lieblicher Wasserfall! O du schöner See! Dich trifft man nicht alsobald, eher nicht mehr! Viele Jahre war ich hier in diesem schönen Ort! O wie weh ist mir! Jetzt muss ich fort!» Still schwimmen die Schwäne unter der Rialto-Brücke durch, die in der Mitte des Teichs zur Eishei-ligen-Insel mit Lots erstarrter Frau hinüberführt. Ich blicke mich um und sehe Herbert Tiefenbrunner am Ufer stehen und seinen Besuchern die Inschrift auf der Fischerhütte vorlesen. Träume ich, oder sehe ich Gei-ster? Ach nein, das ist ja nur die DVD, die mir Christof zum Abschied mitgegeben hat. Und da steht auch noch die Flasche Grauvernatsch. Leer ist sie bis auf den letz-ten Tropfen. Ich muss mir dringend davon nachkaufen.

Geniessen27

Page 28: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

* * S p i t z m a r k e * *

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Chardonnay Turmhof 2011, Südtirol-Alto Adige DocHelles Gelb; dezente Aromen von Zitrus mit leichten Röstnoten; vollmundig, saftige Säure, feine Abgangsherbe; eleganter Wein mit FinesseSpezialpreis Fr. 95.– pro Sechserkarton (statt Fr. 119.40), zuzüglich Versandkosten

Gewürztraminer Turmhof 2011, Südtirol-Alto Adige DocHelles Gelb; Aromen von blühenden Rosen, nelken mit noten von Muskatnuss; vollmundig, saftige Säure, schöne Abgangsherbe; grossartiger, monumentaler WeinSpezialpreis Fr. 145.– pro Sechserkarton (statt Fr. 179.40), zuzüglich Versandkosten

lagrein Turmhof 2010, Südtirol-Alto Adige DocDunkles, jugendliches Rot; Aromen von schwarzen Beeren und Steinfrüchten mit würzigen noten; vollmundig, saftige Säure, strenges, feines Tannin, lang; sehr schöner, fruchtbetonter WeinSpezialpreis Fr. 95.– pro Sechserkarton (statt Fr. 117.–), zuzüglich Versandkosten

Probierangebot Sechserkarton mit je zwei Flaschen der drei WeineSpezialpreis Fr. 112.– (statt 138.60), zzgl. Versandkosten

Bestellen bei Silvino AG, Wyhalde, Wermatswilerstrasse 8b, 8610 Uster, Tel. 044 943 66 66, Fax 044 943 66 69, [email protected], www.silvino.ch. Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nur solange Vorrat bis 31. Mai 2013 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.

W E In BE S T E L LU nGgeniessen28

Page 29: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

SHORT CUTS29

P R E I S R Ä T S E L , A n R E I S E

sChweiz – südtirol retourDas Südtirol ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Mit Schweizer ÖV (den SBB, der Rhätischen Bahn, dem Schweizer Postauto) und der modernen Vinschgerbahn im Südtirol gelangen Sie bequem ans Ziel. Von Landquart fahren Sie per Bahn nach Zernez und im Postauto über den Ofenpass nach Mals zur Vinschger bahn. Vinschgerbahn-Tickets sind an der Ver-kaufsstelle am Bahnhof Mals erhältlich. Die Bahn bringt Sie in rund fünfviertel Stunden nach Meran. Ihre besten Verbindungen ins Südtirol finden Sie unter www.suedtirolmagazin.ch

Fahrpläne unter www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it

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1. PreIs2 übernachtungen für 2 Personen im Vier-Sterne-Hotel La Maiena in Marling bei Meran. Sie schlafen im modernen Zimmer mit Panoramablick über die Stadt Meran und haben Anspruch auf alle La Maiena-Genussleistungen. Inklusive Frühstück, Mittagstisch und Gourmet-Abendmenü sowie freiem Zugang zum neuen SPA «la maiena» mit täglichen Saunaaufgüssen. Kostenlos inbegriffen ist auch die nutzung von 2 Tennissandplät-zen, Mountainbikes und E-Bikes. Zudem steht das Kultauto Fiat 500 zur Verfügung! Gesamtwert: EUR 605.–, www.lamaiena.it

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45 Salzburg

45 Innsbruck

45 Verona

45 Treviso

45 Venezia45 Brescia

45 Bergamo

45 Milano

45 Bolzano/Bozen

2Rosenheim

2Vipiteno/Sterzing

2Brunico/Bruneck2Bressanone/Brixen

2Bregenz

2Vaduz

2Chur

2Lugano2Udine

2Cortina

Spittal ander Drau 2

2Trento

45 München

45 Zürich

2Merano/Meran2Glorenza/Glurns

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01 Das berühmteste Delikatessengeschäft Merans? o2 Das Südtiroler Zvieri? o3 Mahlknechts Co-Autor bei «Lunarda»? o4 Max von Millands erste Single? o5 Wo steht Schloss Trauttmansdorff? o6 Bozens altehrwürdiges Hotel? o7 Der Fluss im Tarzaning-Tal?

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information

Für FrAGen zu MerAn unD uMGebunG Marketinggesellschaft MeranTelefon 0039 0473 200 443www.meranerland.com

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Welches Meraner Wahrzeichen suchen wir?

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Page 30: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

In T E R V IE W

Selma Mahlknecht, Sie leben in Rabland bei Meran und in Zernez im Engadin. Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen Schweiz und Südtirol?

Beides! Aber was die Menschen in der Schweiz wie auch im Südtirol gerne kultivieren, ist dieses Gefühl von «Wir sind die Tolls-ten». Da muss ich immer etwas schmunzeln.

Dürfen wir eigentlich Schwyzerdüütsch sprechen?Ich verstehe es gut, aber ich spreche es nicht. Ich traue mich

aber auch nicht, Vinschger Dialekt zu sprechen, das ist zu speziell.

Sprachlich finden sich einige Unterschiede, vielleicht der markanteste: Wir Schweizer fahren ins Südtirol, Sie fahren nach Südtirol.

Ja, so ist das halt mit Südtirol. Das hat bei uns keinen Artikel. Genau wie Gott!

Haben Sie Heimweh?Das ist übrigens auch eine Gemeinsamkeit zwischen Schwei-

zern und Südtirolern: Beide zerfliessen fast vor Heimweh. Ich habe in Wien Drehbuch und Dramaturgie studiert, in Chur gelebt und lange unter Heimweh gelitten. Jetzt in Zernez habe ich es über-wunden, weil mich Zernez sehr an meine Heimat erinnert, an Plaus bei Naturns. Ich liebe das Dorfleben, es ist ein wunderbares Theater. Ja, ich bin ein Landei, kein Stadtmensch.

Kochen Sie schweizerisch oder südtirolisch?Ich mag Rösti sehr, aber ich kann

sie selber nicht braten. Meine Mama in Naturns macht die besten Käseknödel. Und «Gerstsuppe» liebe ich.

Die wiederum heisst bei uns Gerstensuppe. Haben Sie Lieblingsorte im Südtirol?

Ich habs gerne ein bisschen abge-schieden. Lieblingsplätze sind der Tart-scher Bühel, wo wir Hochzeit gefeiert haben, und die Waalwege im Ober-vinschgau, etwa der Mitterwaalweg. Unser Wunschhund muss unbedingt mit dabei sein. Er heisst Puck, wie der Waldgeist in Shakespeares Sommer-nachtstraum. Ein anderer Name wäre gar nicht in Frage gekommen.

sChluss-punkt

mit Selma Malhlknecht, Schriftstellerin und Dramatikerin

biOgRAFiE

Selma Mahlknecht, am 21. März 1979 ge-boren, sagt von sich selber, sie sei ein «Writeaholic». Den Roman «Lunarda» hat sie zusammen mit dem kürzlich verstorbe-nen grossen Südtiroler Schriftsteller Herbert Rosendorfer verfasst. Sie erhielt den Sir-Wal-ter-Scott-Preis 2012 für «Helena», den bes-ten deutschsprachigen historischen Roman der letzten zwei Jahre. Mahlknecht insze-niert Theaterstücke, arbeitet an einem chor-projekt in Zernez mit und unterrichtet an der Academia Engiadina in Samedan Deutsch und Theater.www.selma-mahlknecht.info

GESICHTER30

Page 31: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

Frühling Vital & Aktiv

Geniessen Sie die fantastische Lage des Resmairhof mit herrlicher Aus-sicht. Neue Zimmer, ein von März bis November beheizter Aussenpoolund ein komplett neuer Wellnessbereich erwarten Sie ebenso wie unserausgezeichneter Service und eine kreativ-mediterrane Küche.

Hotel Resmairhof****SI-39017 Schenna/SüdtirolTel. +39 0473 945 [email protected]

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Vom 06. bis 27. April 2013 vitale Wohlfühltage ab € 798inklusive Halbpension im DZ mit Südwestbalkon

Inklusivleistungen:Erleben Sie eine geführte Radtour, Wanderung undWeinbergbesichtigung.Spa-Gutschein über Euro 30 inklusive sowie alle öffentlichen Verkehrs-mittel in Südtirol und Seilbahnen in Schenna.

Wellness-Genuss-Tage

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Page 32: Südtirol Magazin Schweiz - Frühlingsausgabe

Im Südtirol gehen Berggipfel und Piazza gut zusammen. Alpine Kultur und mediterrane Lebensart schaffen einen besonderen Lebensraum.

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«Dieses Licht»Andreas MarriUmwelttechniker und Alpinist, Bozen.

Die Dolomiten faszinieren ihn seit jeher: Scharten, Kämme und Pässe – und dieses einzigartige Licht. Andreas Marri ist leidenschaftlich gerne in der Südtiroler Natur unterwegs. Diese Begeisterung fühlt er nirgendwo so intensiv wie auf dem Peitlerkofel, sei-nem Lieblingsberg: «Hier habe ich das Gefühl, ganz Mensch zu sein.»

Ein Filmporträt von Andreas Marri sehen Sie unter suedtirol.info/andreas – oder Sie scannen mit einem Smartphone diesen QR-Code.


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