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Archiv der 4'2 Neuwald und HagenstrBrn Pharmazie

Die Untersuchung verschiedener Handelsdrogen Herba Hyperici zeigte folgende Ergebnisse :

Tabelle 2

Handelsdroge I Hypericin in mgllOO g wasserfreie Droge

Apothekendroge A Apothekendroge B Apothekendroge C Apothekendroge D Apothekendroge E Apothekendroge F Apothekendroge G GroBhandelsdroge I GroBhandelsdroge I1 GroBhandelsdroge I11 GroBhandelsdroge IV

150 83 86

121 91

103 104 54 76 64

109

Das Erganzungsbuch zum Deutschen Arzneibuch 6. Ausgabe schreibt als Herba Hyperici die getrockneten, kurz vor oder wahrend der Blutezeit (Juli bis August) gesammelten oberirdischen Teile von Hypericum perforatum Linnit vor. Der Hy- pericingehalt der Handelsdrogen stimmt mit den Werten uberein, die wir auch in selbstgesammeltem Material festgestellt haben. Da die in der Droge enthaltenen Stengel nur etwa O,Olyo Hypericin und auch nur wenig Gerbstoff') und atherisches 016) enthalten, diirfte eine stengelfreie Droge, wie sie bereits von Eckstein und Flarnmg) vorgeschlagen wurde, wegen ihres hoheren Gehaltes an den gesamten Wirkstoffen empfehlenswert sein. Ein nur aus Bliittern und Bluten bestehendes Herba Hyperici weist etwa die doppelte Hypericinmenge (0,15 bis o,30y0) nach unseren Untersuchungen auf. Fur eine Droge entsprechend dem Erganzungsbuch zum DAB mochten wir mindestens O , l % Hypericin, auf wasserfreie Droge be- zogen, vorschlagen.

Der Deutschen Forschungsgemeinscliaft danken wir fiir die Leihgabe der licht- elektrischen Zusatzeinrichtung zum Zeiss-PuZfi.ich-Photemeter, die objektive Messun- gen ermoglichte.

') F. Neuwald und U. Hagenatrdm, Scientia Pharmac. 21, 279 (1953). F. Echtein und S. Flamm., Die Kneippkrsuterkur, Gesundheitsverlag, Bad Wijrishofen

1933, S. 64.

1365. Josef Klosa Synthese einiger a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsaure-

(p- dime thylaminoathy1)- es ter 9. Mitteilung iiber Synthese spasmolytlscher Korper

Aus dem wissenschaftlichen Labor der ASAL, Berlin SW 68

(Eingegangen am 1. Juni 1954)

Wkhrend a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsa~e-(P-diathylaminoathyl)-ester schon wiederholt synthetisiert worden sindl), sich aber therapeutisch nicht brauchbar

l) Hirt, Helv. chim. Acta 32, 87 (1949); Schw.P. 262431/1949.

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erwiesen haben, sind entsprechende a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsiiure-(P-dimethyl- aminoathyl)-ester in der Literatur noch nicht beschrieben. Die Erkenntnis von J . Biichi und &itarbeitern2), daS die Ester der a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsiiuren rnit P-Diiithylaminoathanol bei m5Siger spasmolytischer Wirksamkeit in vitro auch recht stark toxisch sind, sich also fur die therapeutische Anwendung nicht geeignet zeigen, mochte wohl einer der wesentlichen Grunde sein, warum man sich bisher mit diesen Substanzen so wenig beschlftigte. Wir haben allerdings schon recht fruh erkannt3), daS entgegen den bisherigen Erfahrungen4) die Toxizitat des Esters der a-a-Diphenyl-a-oxy-essigsiiure mit dem P-Dimethylaminoiithanol bei bester pharmakologischer Wirkung aderordentlich niedrig ist, und daS die Ver- bindung (die heute unter dem Namen ,,Diphemin" therapeuti~ch~) benutzt wird) im Gegensatz zu den entsprechenden Estern mit dem P-Diiithylaminoiithanol therapeutisch genutzt, grol3e Vorteile bietet.

Die Darstellung der a-a-Diphenyl-a-allroxy-essigsaure-(P-dimethyl-~minoathyl)- ester erfolgte bequem auf zwei verschiedenen Wegen, einmal durch Umsetzung der a,a-Diphenyl-a-allroxy-essigsliuren mit P-Dimethylaminoathylchlorid in lso- propanol :

\y/\c/ COOH + Cl-CH,-CH2-N <CH8 '% <=/\c/ /-\ COOCH,-CH,-N (3 1-v, \O-R c\/ \O-R \J \=/

Fur diese Arbeitsweise war die Darstellung der a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essig- siiuren notwendig, die auch auf mehreren Wegen zuginglich sind, so durch Er- warmen der entsprechenden Natriumalkoholate mit a,a-Diphenyl-a-chlor-essig- siiure (I) oder langeres Kochen von I mit den entsprechenden absoluten Alkoholen bei Gegenwart von Alkali- oder Erdalkalicarbonaten.

R = -CH3 (= 11) /-A = -CIH, (= 111) /-\, /\,c/cooH 1) + NaO-R c/\c/cOOH = -c3H7 (n) (= m)

= -C,H, (iso) (= V) ',= f l \ / \ a 2 ) I G O H /-\ / \O-R = -c,H, (n) (= VI) \- -/ (Alkalicarbonat) 'L> ,

= -c,H, (iso) (= VII) - - -C,H,B (iso) (= VIII) - - -CH.+2,H, (= IX)

Obwohl der Methyl- und Xthylather der Benzilsaure auf einem ahnlichen Wege bereits dargestellt wurden, ist doch die Bildung des Isopropylathers nach dieser einfachen Arbeitsweise hervorzuheben, zumal von J . Buchi und Mitarbeitarn2) deren Darstellung nur im Bombenrohr moglich war.

I lieB sich ebenso mit P-Dimethylaminoathylchlorid in Isopropanol zu a,a-Di- phenyl-a-chlor-essig~ure-(~-dimethylaminoathyl)-ester (X) umsetzen, welcher aber auch durch Chlorierung von a,a-Diphenyl-a-oxy-essigsiiure-(P-dimethyl-

2, J . Buchi, H . Luuener, R. dleyer und R. Lieberherr, Helv. chim. Acta 34, 373ff. (1951). 3, J. Klosa, Dtsch. med. Wschr. 76, 870 (1950). ,) V. Frommherz, Naunyn-Schmiedebergs Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 173, 112 (1933);

5, J. Klosa, Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 287, 96 (1954). Dtsch. med. Wschr. 76, 1377 (1950).

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44 Kl08a Araiv der Pharmazie

aminoathy1)ester mit Thionylchlorid oder Phosphorchloriden zuganglich war. Durch Kochen der freien Base von X oder deren Hydrochlorid mit absoluten A.lko- holen konnte eine Veratherung erreicht werden, die bei Gegenwart ron Erdalkali- oder Alkalioarbonaten noch vollstandiger verlief :

R = -CH, (= XI) = -CC,H5 (= XII)e)

- -C,H, (iso) (= XIV)

- --C,H, (iso) (= XVI) - -C,H,, (iso) (= XVII) - - -CH,--CH=CH, (= XVIII) - -CHz-CeH; (= XIX)

= - -C,H, (n) (= XIII)

- = -C,H, (n) (= XV) - -

Die erhaltenen a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsaure-(P-dimethylaminoiithyl)-ester wurden im wal3rigen Medium durch 5n-Alkalilaugen oder Alkalicarbonate zu den a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigaure verseift.

Nach beiden Verfahren konnten auch bequem die bereits von J. Biichi und Mit- arbeitern2) erhaltenen ar,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsiiure-(P-diiithylaminoathyl)- ester erhalten werden.

Pharmakologisch zeigten sich die Ester mit dem P-Dimethylamino-athyl-alkohol hedeutend ungiftiger als diejenigen mit /3-Diathylaminoathanol. Daruber hinaus wurde auch der zentralanalgetische Effekt ') bis zur therapeutischen Brauchbar- lieit gesteigert und eine morphinartig wirksame Substanz erhalten, die aber frei von der Atemhemmung des Morphins is@). Arzneimittelsynthetisch ist interessant, dal3 der Eintritt des basischen Alkohols sowohl f i i r die Toxizitat als auch fur die pharmakologische Wirkung eine entscheidende Bedeutung erlangte.

Beschreibung der Versuche (Die experimentelle Bearbeitung erfolgte unter Mitarbeit von Frau ChristeZ Bluthgen

und Herrn Werner Jensch) a,a-Diphenyl-a-chlor-essigsiiure (I)

Die Darstellung der a,a-Diphenyl-a-ch-essigsaure (I) erfolgte nach einer modifizierten Arbeitsweise der Beschreibung von R. StolleQ). Die bekannte Darstellung nach Bistrycycki und H w b s P ) SUE Benzilsiiure und Phosphoroxychlorid lie0 sich schlecht fiir den Umsatz grobrer Mengen anwenden, zumal in GroBamiitzen der Beginn der durchgehenden Rot- fiirbung der oligen Massen einmal schlecht zu erkennen war, so daO sich vielfach noch un- umgesetzte Benzilsilure in den Endprodukten vorfand. Andererseita waren die Rohpro- dukte mit vie1 Salzsiiure, phcsphoriger Siiure und noch unumgesetztem Phosphoroxy- chlorid durchsetzt. Die Reinigung verlangb mehrere Umkristallisationen und ergab dariiber hinaus noch infolge Hydrolyse von I Gemische von Benzilsiiure und I. Derartige Erzeugnieae eigneten sich schlecht fiir die weiteren Synthesen. Es wurde demnach wie folgt gearbeitet :

150 g rohe Benzilsiiure wurden in 300 ccm trockenem Tetrachlorkohlenstoff suspendiert. In diese Suspension wurde unter Riihren bei gewohnlicher Temperatur innerhalb von 20 Min. 230 ccm Thionylchlorid eingetropft. Es entwickelte sich SalzsBure. Nach Be-

e) H . Aspehnd, Acta Acad. Aboensia Math. Physica 6, Nr. 17 (1932); Chem. Zbl. I, 783 (1933). 7 ) J . K h u , Arch Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 286, 218 (1953). 8, J . K h u , ebenda 287, 321 (1964). O) Ber. dtsch. Chem. Ges. 43, 2471 (1910). lo) Ebenda 36, 145 (1903).

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endigung der Thionylchloridzugabe wurde noch 2 Std. geriihrt, so daf3 eine milchige Sus- pension multierte. Daa Gmze wurde 24-30 SM. stehen gelassen. Nach etwa 15 Std. war alles aufgelost, und von da ab begann sich I in groBen, brockigen Kristallen abzu- scheiden. Ausbeute 120 g vom Schmp. 121-123" C. Bus Benzol-Ligroin umkrisbllisiert Schmp. 124-125" C. Am den Tetrachlorkohlenstoffmutterlaugen konnten nach Ein- dampfen im Vakuum noch weitere 20-25 g I erhalten werden. Schon die Rohprodukte waren fiir die weitmen Umsetzungen rein, sie zeigten keinen Salzsiiuregeruch. Der Schmelz- punkt von I ist im Gegensatz zu den Literaturangaben um einige Grade hoher.

a ,a-Diphenyl- a - (n)-Propoxy-essigsiiure (IV) 3,5 g Natrium wurden in 55 ccm absolutem n-Propand gelost. In diese Natrium-

alkoholatlosung wurden 13 g I in 26-30 ccm absolutem Propanol eingetragen, und das Game wurde 1 Std. auf dem Waeserdampfbade erhitzt. Es schied sich Kochsalz am, und die Farbe des Reaktionsgutea war etwas gelb bis braun. Es wurde uber Nacht stehen ge- lassen, hierauf der uberschiissige Alkohol im Vakuum abdestilliert und der briiunliche feste Ruckstand in Waaser aufgenommen. Es wurde mit Ather ausgeschuthlt. Der iithe- rische Auszug wurde verworfen und die schwach alkalische Fliissigkeit angesiiuert. Es trat eine intensive milchige Trubung auf, die ausgeiithert wurde; der &,her wurde kurz mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Es resultierte ein dickfliiasigea 01, daa bald erstarrte. Dessenungeachtet wurde daa 01 sofort mit 10 ccm heiBem 96%igem Athano1 ubergossen und aufgenommen und sodann rnit der lofaohen Menge Benzin versetzt. Es trat eine Triibung ein und beim Reiben kristallisierte IV aus. Schmp. 12%1!24° C. Aus- beute 13-14g.

a,a-Diphenyl-a-methoxy-essigsiiure (11), Schmp. 104-106" C. a,a-Diphenyl-a-iitho~~sigs&ure (111), Schmp. 115-116° C. a , a - D i p h e n y l - a - i s o p r o ~ ~ - ~ ~ s i i ~ (V), Schmp. 153-155" C. a,a-Diphenyl-a-(n)-butoxy-essigsiiure (VI), Schmp. 128-130" C. a,a-Diphenyl-a-isobutoxy-eas~sii~e (VII), Schmp. 121-123" C. a,a-Diphenyl-a-isoamyloxy-essigsiiure (VIII). Schmp. 138-140" C. a,a-Diphenyl-a-benzyloxy-essigsiiure (IX), Schmp. 110-112° C.

Analog dargestell t wurden:

Die Ausbeuten betrugen 80-93%. Die Veriitherung lie0 sich auch durch liingeres Kochen von I mit den entsprechenden

alleinigen absoluten Alkoholen, am besten bei Gegenwart von Alkali- oder Erdalkali- carbonaten durchfiihren: 10 g I wurden in 50 ccm absolutem Athano1 und 4 g Calcium- carbonat 24-28 Stunden unter Riickflul3 auf dem Drahtnetz gekocht. Nach Beendigung der Kochzeit wurde heiB filtriert und daa Filtrat im Vakuum auf ein kleinea Volumen ein- gedampft. Nach lbgerem Stehen kristallisierte 111 in groBen, schonen Kristallen.

Zur rascheren Aufarbeitung wurde aber die eingedampfte Losung mit dem l a c h e n Volumen Wasser verdiinnt, wobei sich zuniichst ein 01 ausschied, welches beim Reiben kristallisierte. Ausbeute &9 g, Schmp. 112-114" C. Auch hier waren die Produkte ohne weitere Umkristallisation fiir die Weiterverarbeitung geeignet. a,a-Diphenyl-a-chlor-essigsiiure-( ,8-dimethylaminoiithy1)-ester (X)

a) 5 g I wurden in 45 ccm absolutem Isopropanol mit 4 g P-Dimethylaminoiithylchlorid 12-18 Std. unter RiickfluB auf dem Drahtnetz gekocht. Schon in der 1. Std. schied sich im Reaktionsgut ein weiBer Niederschlag ab. Nach Beendigung der Kochzeit wurde heia filtriert. Am dem Filtrat schieden sich nach einigen Stunden schone Kristalle am. Schmp. 180" C. Ausbeute 4 g des Hydrochlorids von IX, umkristallisiert a m Alkohol und Fiillen mit Ather. Schmp. 182-184" C.

C,,H,O,HC1(364) Ber.: N 3,95% Gef.: 4,00% Freie Base, 01, das nach lingerem Stehen histallin erstarrte. Schmp. 93-95" C.

C,,H,,O,NCl (3174) Ber.: N 4,4l% Gef.: 4,43'3&

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Ardiv der Klosa Pharmazie 46

b) 10 g a,a-Diphenyl-a-oxy-( p-dimethylaminoiithy1)-eater-hydrochlorid wurden in 50 ccm Benzol zuniichst portionsweise mit 20 ccm Thionylchlorid in 20 ccm Benzol ver- setzt. Es wurde 30-50 Min. auf dem Dmhtnetz unter RiickfluB erwiirmt, wobei Losung eintrat. Das Game wurde nun mehrere Stunden sich selbst iiberhsen. Es fielen schone Kristalle aus. Daa Reaktionsgut wurde mit Ather versetzt, so daB vollstrindige Auskristalli- sation eintrat. Schmp. 178-180" C, durch Losen in Alkohol und Frillen mit Ather Schmp. 183-185" C.

c) 10 g a,a-Diphenyl-a-oxy-(p-dimethylaminoilthy1)-ester wurden ah freie Base in Benzol mit 10 ccm Phosphortrichlorid 1 Std. erwiirmt und 10 Std. bei gewohnlicher Tem- peratur sich selbst iiberlassen. Das Reaktionsgut wurde mit Wasser ausgeschuttelt, die wiiBrig-sahaure Lasung alkalisch gemacht und mit Ather ausgeschiittelt. Nach Trocknen dea Athers rnit wasse&eiem Natriumsulfat und Abdampfen resultierte ein 01, das bald kristallin erstan-te (Stehen im Eisschrank). Schmp. 93-95' C, Hydrochlorid 182-184" C. a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsiiure-( j-dimethylaminoiithy1)-ester

a) 5 g der a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsiiuren wurden in 45 ccm 95-100yoigem Iso- propanol gelost und 16-18 Std. untsr RUckfluB gekocht. In den ersten Stunden schied sich ein weiBer Niederschlag ab. Nach Beendigung der Kochzeit wurde heil3 filtriert. Wiihmnd dea Abkiihlens kristallisierten gewohnlich die Hydrochloride der a,a-Diphenyl- a-alkoxy-essigsriure-(p-dimethy~minorithyl)-ester rein &us; war dieses nicht der Fall (z. B. bei den entsprechenden Methoxy- und hithoxyverbindungen), dann wurde auf die Hiilfte im Vakuum eingedampft und mit dem dreifachen Volumen hither versetzt, wobei die Hydrochloride in schonen Kristallen kristallisierten. Zur tfberfuhrung in die h i e n 138.9811 wurde in Wasser gelost, alkalisch gemacht und ausgeiithert. Nach Trocknen des Athers und Abdampfen resultierten die freien Basen in Form schwerbeweglicher farb- loser Ole.

Ausbeuten 80-93%. b) 5 g dee Hydrochloride von X wurden in 45-50 ccm der entsprechenden absoluten

Alkohole gelost bzw. suspendiert. In die Suspension bzw. Liisung wurden 2 g eines Alkali- carbonats (z. B. Na,CO, oder K,CO,, wasserfkei) oder Erdalkalicarbonats (vorziiglich Calciumcarbonat) in fester Form eingetragen und daa Gemisch 22-26 Std. unter Riick- fluB auf dem Drahtnetz erhitzt. Nach Beendigung der Kochzeit wurde h e 3 filtriert. Aus dem Filtrat kristallisierten die Hydrochloride der gebildeten a,a-Diphenyl-a-alkoxy-essig- sriure-( p-dimethylaminoiithy1)-ester in schonen charakteristischen Kristallen aus.

War daa nicht der Fall, so wurden die Filtrate auf die Hiilfte des Volumens eingedampft und mit&her versetzt. Die Mehrzahl der Verbindungen krishlliaierte jedoch sogleich ohne weitere Eindampfimg &us. Zur fherfiihrung (bzw. Reinigung) in die fieien Basen wurden die Hydrochloride je nach ihrer Loslichkeit entweder im kalten oder warmen Wasser ge- lost, in der Krilte mit 2n-Natronlauge alkalisch gemacht und ausgeiithert,Ather rnit wasser- freiem Nat+msulfat getrocknet und eingedampft. Die fieien Basen wurden durch Auf- nahme mit Ather und Einleitung von trockenem Salzsriuregas wieder in die Hydrochloride uberfuhrt .

Ausbeute 90-95y0. Die Veriitherung lies sich auch durch liingeres Kochen (48 Std.) der freien Basen mit

den entsprechenden Alkoholen ohne Gegenwart von Alkali- und Erdalkalicarbonaten durchfiihren.

a,a-Diphenyl-a-methoxy-essigsriure-(~-dimethylaminoiithyl)-ester ( X I ) Es wurden auf diesen Wegen dargestellt :

Freie Base: farbloses (11, Hydrochlorid. Schmp. 171-173" C. C,&03N * HCl (3493) Ber.: N 4,05Y0 Gef.: 3,98y0

a,a-Diphenyl-a-iithoxy-essigsiiure-( p-dimethylaminoiithy1)-ester ( X I I ) h i e Base: 01, Hydrochlorid. Schmp. 170-172" C, schone lange Nadeln.

CmH,,03N * HC1 (363,5) Ber.: N 3,82% Gef.: 3,86y0

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a ,a-Diphenyl-a-(n)-propoxy-essigsiiure-( j3-dimethylaminoathyl- ester ( X I I I )

Freie Base: farbloses 01, Hydrochlorid. Schmp. 183-185" C. CzlHz70& * HC1 (377,5) Ber.: N3,71% Gef.: 3,75%

a ,a-Diphenyl-a-isopropoxy-essigsiiure-( @-dimethylaminoiithy1)- ester (XIV)

Freie Base: 01, Hydrochlorid. Schmp. 201-203' C. CzlHz,O,N * HC1 (377,5) Ber.: N 3,71y0 Gef.: 3,69y0

a,a-Diphenyl-a-(n)-butoxy-essigsiiure-(~-dimethylamino~thyl)-ester (XV) Freie Base: farblosea 01, Hydrochlorid. Schmp. 162-164' C.

C2,H2,0SN * HCI (391,5) Ber.: N 3.58% Gef.: 3,61% a ,a-Diphenyl-a-isobutoxy-essigsiiure-( p-dimethylaminoBthy1)-ester (XVI)

Freie Base: eigenartig riechendes farbloses 01, Hydrochlorid. Schmp. 156-158" C. CzzHz903N * HCl (391,5) Ber.: N 3,58y0 Gef.: 3,62y0

a,a -Diphenyl-a-isoamyloxy-essigsiiure-( p-dimethylaminoBthy1)- ester (XVII)

fieie Base: farblos, etwas betllubend riechendes 61, Hydrochlorid Schmp. 139 bis

C,HS1O3N. HC1 (405,5) Ber.: N 3,45% Gef.: 3,42% 141" C.

a ,a-Diphenyl-a-allyloxy-essigsiiure- ( j-dimethylaminoiithyl) - ester (XVIII)

Freie Base: farbloses 01, Hydrochlorid. Schmp. 114-116" C. Durch Behandeln mit HC1-Gas tritt ein Anlagerungaprodukt mit einem Schmelzpunkt

C,,H,,O,N - HCl (375,5) Ber.: N 3,64% Gef.: 3,52% von 175-177' C ad .

a,n-Diphenyl-a-benzyloxy-essigsiiure-( P-dimethylaminoiithy1)- ester (XIX)

Hydrochlorid. Schmp. 152-154" C. C,,H,,O,N + HC1 (425,5) Ber.: N 3,29 Gef.: 3,24y0

Nach beiden Verfahren lieBen sich bequemer einige schon bekannte Esterlither der a,aDiphenyl-a-oxy-essigsiiure mit p-Diiithylaminoiithanol erhalten, niimlich die Hydro- chloride von a, a - Dip h e n y 1 - a - is o pr o p o x y - e s s i g s ii u r e - ( p - d i a t h y la m in o 5 t h y 1 ) - e s t e r (X X)

a,a-Diphenyl-a-(n)-butoxy-essigsaure-(p-diathylaminoathyl)-ester (XXI)

a ,a -Diphenyl-isobutoxy-essigsiiure-( p-diiithylaminoiithyl) -ester (XXII)

a,a-Diphenyl-isoamyloxy-essigsiiure-(j-diiithylaminoathyl)ester (XXII I )

Schmp. 151-153' C.

Schmp. 99-100" C.

Schmp. 124-125" C.

Schmp. 103-105° C. Hydrolyse: Die basischen Esterather wurden bei liingerem Stehen in wiiBriger Alkali-

a-a-Diphenyl-a-alkoxy-essigsauren und P-Dialkylaminoiithanol gespalten,

huge (von 2n- an aufwarb) in

2.B. 5g XVII wurden in60ccm 5n-Kalilauge suspendiert. Nach48 Std. Stehen beigewohn- licher Temperatur wurde mit dem lOfachen Volumen Wasser verdiinnt und ausgeiithert. Nach Aufarbeitung des Athere wurde P-Dimethylaminoiithanol erhalten. Die wiiBrig alkalkche Losung wurde mit 2n-Salzsiiure angesauert ; milchige Triibung, die ausgekthert wurde. Nach Ausdestillation des Athers wurde VIII erhalten.


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