02-2016
Das Magazin für Kunden, Interessenten, Partner und Mitarbeiter von TDM Systems
4STRATEGIE
Werkzeuge welt-weit im (Zu-)griff
18STRATEGIE
Die Daten sind da, nutze sie!
22SOFTWARE
CAM-Schnittstellenerleichtern die Programmierung und Simulation
Werkzeugtransparenz in der MAN-Motorenfertigung
2 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
Schon als Kind lernen wir, dass man Verbündete
braucht, wenn man gewinnen will. Auch in der Wirt-
schaft setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch:
Gut können wir alleine sein, aber überlebensfähig nur
im Verbund. Mit dem Ziel der vernetzten Produktion
gewinnt die Kooperationsbereitschaft eine neue Di-
mension.
Das Internet und die sozialen Medien haben zu einer
Inflation an Beziehungen geführt. Leicht könnte man
da zu dem Schluss kommen, dass es das Einfachste
auf der Welt ist, sich mit anderen zu verbünden. Je-
der erwachsene Mensch weiß aber, dass eine echte
Beziehung vieles erfordert – Geduld, Verständnis und
vor allem: Vertrauen.
TDM Systems pflegt seit vielen Jahren Partnerschaf-
ten mit anderen Technologieunternehmen, um die
Integrationsfähigkeit zu erhöhen, aber auch mit Ver-
triebsgesellschaften im Ausland für unsere internati-
onale Präsenz. Es liegt in der Natur unserer Software,
dass wir die Kooperationen kräftig ausbauen, denn
Integration erfordert zwangsläufig Schnittstellen zu
anderen Systemen. TDM ermöglicht eine Integration
in nahezu jedes Systemumfeld eines zerspanenden
Unternehmens. Viele Kunden sehen uns daher als
kompetenten Software-Integrator.
So war TDM Systems auf der EMO 2015 in Mailand an
drei Messeständen vertreten – beim Maschinenbauer
GROB-WERKE, beim Werkzeughersteller Walter und
dem gerade in Italien starken CAD/CAM-Systemhaus
OpenMind. Bei solchen Systempartnerschaften steht
Vertrauen ist das Bindeglied
EDITORIAL
im Vordergrund, dass wir gemeinsam an der Wert-
schöpfung von der Entwicklung bis zur Fertigung
arbeiten. Erst solche Partnerschaften ermöglichen
dem Kunden ein integriertes Tool Lifecycle Manage-
ment. Dazu zählt auch die Forschungskooperation
mit dem Karlsruher Innovationszentrum KIT. Es geht
um bessere Prozesse, ein zentrales Thema auf dem
Weg zu Industrie 4.0.
Technologie kennt keine Grenzen und unsere Kunden
sind global unterwegs. Deshalb hat TDM Systems
rund ein Dutzend internationale Vertriebs- und Ser-
vicepartner, wie Adeptmec in Brasilien und SDMK
in Malaysia, die wir in unserer Partnerserie in dieser
Ausgabe vorstellen. Sie helfen uns, dass wir Kunden
weltweit betreuen können und internationale Anfor-
derungen in unseren Entwicklungen mit einfließen.
Sich gemeinsam weiterentwickeln und Kompeten-
zen zusammenbringen. Das Beste kombinieren, das
ist die Aufgabe. Immer häufiger wird es vorkommen,
dass selbst Wettbewerber zusammenarbeiten.
Technische Lösungen für Tool Lifecycle Management
sind das Ziel. Aber gute Beziehungen sind wenig von
der Technik abhängig, sie entstehen und halten, weil
wir Vertrauen zueinander haben.
Ihr
Peter Schneck
Geschäftsführer TDM Systems
TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 3
STRATEGIE
4 Werkzeuge weltweit im (Zu-)griff
Globale Vernetzung von Werkzeugdaten
18 Die Daten sind da, nutze sie!
Neue Partnerschaften für die Maschinenintegration
INSIDE
6 Social Media Nutzer sind näher an Tool Lifecycle Management
Tool Lifecycle Management im Netz
8 Neues Video: Science Fiction meets real Tool Lifecycle Management
Interview mit Daniela Steinhart, Leiterin Marketing & PR, TDM Systems
17 TDM Systems goes Industrie 4.0
TDM User Day: Anwender treffen sich in Karlsruhe
24 Von Tübingen nach UK
Auszubildende macht 3-wöchiges Berufspraktikum
26 Menschen hinter TDM Systems
PRAXIS
12 Intelligenz•Vernetzung•Offenheit
Review EMO: 3 Fragen an unsere Messe-Partner
14 Werkzeugtransparenz in der MAN-Motorenfertigung
TDM unterstützt die Fertigung von Großdieselmotoren
NEWS
10 Neuigkeiten bei TDM Systems
PARTNER
20 Partnerschaften über die ganze Welt
Vorstellung unserer Partner in Malaysia und Brasilien
SOFTWARE
22 CAM-Schnittstellen erleichtern die Programmierung und Simulation
Interview mit Partrik Nellinger, Leiter CAD/CAM-Integrationen, TDM Systems
TDMessage
Die TDMessage ist das
Magazin für Kunden, Partner,
Interessenten und Mitarbeiter
von TDM Systems. Sie erscheint
zwei mal pro Jahr und kann
über die TDM Systems GmbH
bezogen werden.
Verantwortlich für den Inhalt
Peter Schneck, Geschäfts-
führer, TDM Systems GmbH
Redaktion
Daniela Steinhart,
Sandra Schneck,
TDM Systems GmbH
Judith Klingler,
Storymaker GmbH
Layout/Grafikdesign
Sabine Bräuning,
Nina Kopp,
TDM Systems GmbH
Kontakt
Headquarters
TDM Systems GmbH
Derendinger Straße 53
72072 Tübingen, Germany
Tel. +49.7071.9492-0
www.tdmsystems.com
Office North America
TDM Systems, Inc.
1665 Penny Lane
Schaumburg, IL 60173, USA
Tel. +1.847.605-1269
www.tdmsystems.com
INHALT
4 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
Der Mittelstand hält sich noch zurück: Themen wie Indus-
trie 4.0, Internet der Dinge, Smart Factory, Cyber Physical
Systems oder Cloud Computing stoßen bei Kleinen und Mit-
telständischen Unternehmen (KMU) auf Skepsis. Dr. Jürgen
Bischoff, Leiter der Studie „Industrie 4.0 im Mittelstand“ warnt:
„Der Mittelstand droht bei der Digitalisierung und Vernetzung
der Produktion abgehängt zu werden, wenn er seine Zurück-
haltung nicht aufgibt.“ Durchgeführt hat die Studie die Agiplan
GmbH aus Mühlheim an der Ruhr im Auftrag des Bundes-
ministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Gefragt sind
„Einstiegsszenarien, die zum jeweiligen Unternehmen passen“.
Auch das Analysehaus Techconsult stellte in seinem „Business
Performance Index (BPI) Mittelstand 2014“, fest, dass fast zwei
Drittel der mittelständischen Fertiger im deutschsprachigen
Raum noch nie etwas von „Industrie 4.0“ gehört hatten. An
dem Thema führt kein Weg vorbei. Die Unternehmensberatung
PwC prognostiziert für deutsche Unternehmen 40 Milliarden
Euro Investitionen in Anwendungen von Industrie 4.0. 2020
Werkzeuge weltweit im (Zu-)griff
könnten schon 80 % der Industrieunternehmen ihre Wert-
schöpfungskette digitalisiert haben und Effizienzsteigerungen
von knapp 20 % erzielen.
Was bringt konkreten Nutzen?
Doch Papier ist geduldig. In der Praxis fragen die Unter-
nehmen nach nutzbringenden Konzepten. TDM Systems
arbeitet intensiv an der Integration, Vernetzung und Digitali-
sierung im Bereich Werkzeugmanagement. Die Produkte sind
an der entscheidenden Schnittstelle zwischen Fertigung und
kaufmännischem Bereich positioniert.
Für Vertriebsleiter Eugen Bollinger ist Industrie 4.0 „eine konti-
nuierliche Weiterentwicklung in der Systemlandschaft, die vor
allem Vernetzung bedeutet“. Ziel ist es, aus einer Werkzeug-
maschine mit ihren Werkzeugen und Vorrichtungen Informa-
tionen zu ziehen, diese über das ”Internet der Dinge“ weiterzu-
leiten und auszuwerten. Bollinger: „Die Herausforderung
besteht darin, diese Fülle an Informationen, auch ”Big Data”
STRATEGIE
Text Layout
Der „Tool Lifecycle Management“-Ansatz (TLM) von TDM Systems geht weit über die Grenzen des Werkzeugs hinaus. TLM steht im Mittelpunkt des ”Internets der Dinge” auf Fertigungsebene. Mit dem neuen Modul TDM Global Line vernetzt TDM zudem global den Werkzeugdatenbestand mehrerer Fertigungsstandorte.
TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 5
genannt, so aufzubereiten, dass der Endanwender damit
etwas Sinnvolles anfangen kann.“
Werkzeugdatenmanagement als Integrator
TDM Systems entwickelt sich deshalb gerade vom reinen
Tool Data- zum Tool Lifecycle Management Unternehmen.
„Wir unterstützen und vernetzen technische und betriebs-
wirtschaftliche Abteilungen, die bisher durch grundsätzlich
unterschiedliche Strukturen und Abläufe wenige Berührungs-
punkte haben.“ Das Werkzeugdatenmanagement eigne sich
hierfür, weil es genau zwischen beiden Welten liegt und sie
integrieren kann. Bollinger: „Das fängt an bei der Konstruktion
des Werkstücks, geht über die NC-Planung und Simulation bis
hin zur Auftragsvorbereitung und die physische Organisation
des Werkzeugkreislaufs auf Shopfloor-Ebene.“
So können die gewonnenen Daten beispielsweise helfen, in
der Konstruktionsphase fertigungsgerechte CAD-Modelle zu
erzeugen oder NC-Programme mit Vorschub- und Schnitt-
geschwindigkeiten zu erstellen, die einen sicheren Prozess
gewährleisten. „Die notwendigen Parameter stellt TDM über
Schnittstellen, sogenannte Konnektoren, den jeweiligen
Systemen zu Verfügung. Technologische Informationen aus
der Maschine erhält TDM über entsprechende Maschinenan-
bindungen und via Manufacturing Execution Systems (MES).“
TDM Global Line verbindet Standorte weltweit
Industrie 4.0 geht weit über das einzelne Unternehmen hin-
aus. Das Softwaremodul TDM Global Line ermöglicht deshalb
einen entscheidenden Schritt. „Vor allem Fertigungsunter-
nehmen mit globalen Produktionsstandorten bringt das
Vorteile“, erklärt Eugen Bollinger. Werkzeugdaten und -grafiken
liegen auf einem zentralen unternehmenseigenen Server oder
in der Cloud auf dem Server eines Dienstleisters.
Entscheidend ist, dass alle Daten, auch aufwändige 3D-Daten,
dank neuer Softwarearchitektur und hoher Datenkompri-
mierung selbst bei schwacher Internetverbindung an jedem
Fertigungsstandort weltweit per Mausklick zur Verfügung
stehen. Bollinger: „Unsere Kunden können ihre zentrale
Anwendung so auf alle Werke erweitern“ – ganz im Sinne einer
Software as a Service (SaaS)-Anwendung in der Cloud.
Neue Softwaregeneration unterstützt Industrie 4.0
Die mobile Tablet-Lösung TDM Global Line Flex Crib ist ein
browsergesteuertes Add-on und ermöglicht das Visualisie-
ren von Werkzeugkomponenten und Komplettwerkzeugen
(Stammdaten und 2D/3D-Grafiken), das Durchführen von
Buchungsdialogen auch mit einer Scan-Funktion und das
Visualisieren von Buchungslisten.
Über Buchungsfunktionen im ersten Modul Global Line 1.0
lässt sich bereits der Werkzeugverbrauch in den angebun-
denen Werken zentral erfassen. Eugen Bollinger ist über-
zeugt, dass TDM Global Line den Datentransfer international
fertigender Industrieunternehmen extrem beschleunigen wird.
„Möglich macht das eine software- wie anwendungstechnisch
neue Generation – ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft“.
Was bedeutet Cloud Computing?
Cloud Computing reicht weit über die Nutzung von
Rechenleistung oder Speicherkapazität hinaus. In der
Regel werden IT-Dienste ausgelagert, entweder an
externe Dienstleister, in eine eigene, „private“ Cloud
oder in Mischformen. Bereitgestellt werden neben der
Infrastruktur beispielsweise Plattformen mit Mehrwert-
diensten wie Sicherheitslösungen und Abrechnungs-
diensten oder Anwendungsprogramme als Software as
a Service.
Eugen BollingerVertriebsleiter bei TDM Systems
Industrie 4.0 - eine kontinuierliche
Weiterentwicklung in der Systemlandschaft,
die vor allem Vernetzung bedeutet.
6 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
Sandra Schneck, Social Media Managerin bei TDM
Systems, freut sich, diesen wichtigen Schritt der Online-
Kommunikation bei TDM Systems mit aufgebaut zu haben
„Mit der Weiterbildung zur Social Media Managerin habe ich
spezielle Fachkenntnisse erworben, die es uns ermöglichen,
unsere Kommunikation gezielt in Richtung digitale Medien
weiterzuentwickeln. Ziel von TDM Systems ist es, eine breit
aufgestellte Infrastruktur im Netz aufzubauen, die möglichst
viele Interessenten und auch Multiplikatoren der Tool Lifecycle
Management-Strategie und Industrie 4.0 - Themen erreicht.
Dafür wurden eine Vielzahl von Aktivitäten auf den Kanälen
Twitter, LinkedIn, YouTube und IndustryArena (CNC Arena)
entwickelt und umgesetzt.
Ein Erfolgsfaktor ist die regelmäßige Kommunikation auf die-
sen Kanälen. TDM platziert aktuelle Nachrichten und Bilder
von Software- und TLM-Themen, sowie von Veranstaltungen
und allgemeine Neuigkeiten aus der Branche. „Die weltweite
Reichweite ermöglicht uns, eine Plattform für Interaktion und
Austausch mit allen TLM- und Industrie 4.0 Interessierten
aufzubauen.“ meint Sandra Schneck.
Täglich Tweets auf Twitter
Der Twitter-Kanal lebt von der Interaktion der Follower. In-
zwischen folgen TDM Systems über hundert Nutzer, Ten-
denz steigend. „Anhand der Impressions- und Interaktionsra-
Social Media Nutzer sind näher an Tool Lifecycle Management
ten von Twitter sehen wir, wie viele Follower die Tweets von
TDM Systems gesehen und mit ihnen interagiert haben. So
sehen wir auch, welche Themen besonders viel Aufmerksam-
keit erregen und können so unsere Kommunikation gezielt
weiterentwickeln.“ so Sandra Schneck. In der Regel twittert
TDM Systems täglich, vor allem neue Meldungen mit Bildern
und teilweise auch Videos.
TDM auf weiteren Kanälen
Auch auf LinkedIn präsentiert TDM Systems regelmäßig Neues
und ermöglicht so die Vernetzung von Interessierten im Social
Web. Das Ziel ist es, sich mit Vertretern der Branche zu ver-
netzen und dauerhafte Kontakte für die Zukunft zu knüpfen.
Seit 2009 ist TDM Systems Pate für Werkzeugverwaltung bei
der IndustryArena, mit rund 420.000 registrierten Mitgliedern
das weltweit größte Informationsportal für Fertigungstechnik.
In 525 Diskussionsforen tauschen sich Branchenpraktiker aktiv
aus, auch im Forum „Werkzeugverwaltungssysteme“. In der neu-
en Produktdatenbank ist TDM Systems umfangreich vertreten.
„Regelmäßige Blog-Einträge informieren das Fachpublikum
aktiv mit Text-, Bild- und Videobeiträgen über alle Themen
rund um die Werkzeugverwaltung“ sagt Sandra Schneck.
Seit April 2014 betreibt TDM Systems auch einen eigenen
YouTube-Kanal. Frischen Inhalt bringt dort das neue Video zu
Tool Lifecycle Management (mehr dazu auf Seite 8 und 9).
Die weltweite Reichweite ermöglicht uns, eine Platt-
form für Interaktion und Austausch mit allen TLM- und
Industrie 4.0 Interessierten aufzubauen.
Seit März 2015 ist TDM Systems im Bereich Social Media aktiv. So, wie die Tool Lifecycle Management Lösungen Prozesse und Datenströme der Kunden vernetzen, vernetzt TDM Systems seine Kommuni-kation auf verschiedenen Kanälen und Medien.
Sandra SchneckSocial Media Managerbei TDM Systems
INSIDE
TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 7
Social Media Nutzer sind näher an Tool Lifecycle Management
TWITTERTwitter ist eine digitale Echtzeit-Anwen-
dung zum Mikroblogging (zur Verbreitung
von telegrammartigen Kurznachrichten).
Die Kommunikation auf Twitter erfolgt
über sogenannte „Tweets“. Das Unter-
nehmen wurde im März 2006 gegründet .
YOUTUBEYouTube ist ein Internet-Video-
portal, in dem Nutzer kostenlos
Video-Clips ansehen und hoch-
laden können. Das Unternehmen
wurde im Februar 2005 ge-
gründet und ist inzwischen von
Google übernommen worden.
LINKEDINLinkedIn ist ein webbasiertes
soziales Netzwerk zur Pflege
bestehender Geschäfts-
kontakte und zum Knüpfen
von neuen geschäftlichen
Verbindungen.
INDUSTRYARENAIndustryArena ist das weltweit größte
Informationsportal für Fertigungs-
technik und bietet zahlreiche
Diskussionsforen zum Erfahrungs-
austausch im Berufsalltag.
TDMessage 02-2016 7
8 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
INSIDE
vom TDM-Anwender, der sich vielleicht
über die Erweiterung seiner Instal-
lation Gedanken macht, über potenzielle
Interessenten, die sich mit diesem
Thema beschäftigen, bis hin zu Fach-
medien, die über Industrie 4.0-Lösun-
gen berichten. Der Trend zu Erklärvideos
zeigt sich ja auch im Alltag. Egal, ob
beruflich oder privat, auf Videokanälen
wie z. B. YouTube findet man Filme, die
vom Stricken bis hin zu Reparaturen alles
erklären. Und genau hier wollen wir mit
Tool Lifecycle Management dabei sein.
Ihr Video zeigt eine einzigartige
Mischung aus Realdreh und digitalem
Avatar. Wie kam es zu dieser Idee?
Die 3D-Darstellung unserer Tool Life-
cycle Management-Strategie ist prä-
destiniert, um animiert zu werden. Der
Avatar symbolisiert dabei den digita-
len Raum der Planung und erklärt das
Zusammenspiel der Systeme. Der
Science Fiction meets realTool Lifecycle Management
Wechsel zu den realen Anwendungen
macht nicht nur die Erklärung unseres
TLM-Ansatzes besonders anschaulich,
sondern verdeutlicht noch einmal, dass
TLM zusammenbringt, was zusam-
mengehört: Planung und Fertigung. Das
Video ist der beste Beweis, dass Industrie
4.0-Anwendungen real werden können.
Warum haben Sie sich für einen Dreh
bei den GROB-WERKEN entschieden?
Die Firma GROB, selbst auch aktiv in
Sachen Industrie 4.0, ist ein langjähriger
TDM-Kunde mit einer komplett durch-
gängig vernetzten Anwendung. Hier
greifen alle involvierten Abteilungen auf
die TDM-Datenbank zu und planen und
setzen dieselben Werkzeuge ein. Ein
idealer Anwender für unsere TLM-Dar-
stellung. An dieser Stelle ein großer
Dank an die GROB-WERKE in Mindel-
heim, mit deren professioneller Unter-
stützung dieses Video entstanden ist.
Tool Lifecycle Management (TLM) ist als Schaltstelle einer digital gesteuerten Produktion die Antwort auf die Anforderungen von Industrie 4.0. Wie TLM in der Praxis konkret umgesetzt wird, zeigt TDM Systems in einem neuen Video, das Anfang Oktober anlässlich der EMO 2015 in Mailand „Premiere“ auf YouTube hatte. Daniela Steinhart, Leiterin Marketing & PR, erklärt im Interview die Intention des Videos.
TDM Systems hat dieses Jahr die
Online-Kommunikation stark forciert.
Aktuelles Highlight ist ein neues Video
über die Tool Lifecycle Management-
Strategie. Welche Rolle spielt dieses
Video in Ihrer Kommunikation?
Für die vernetzte, crossmediale Kom-
munikation ist das Videoformat das
Medium schlechthin, denn es verbindet
die Elemente „Bild“ und „Sprache“ und
kann so wichtige Informationen, aber
auch aussagekräftige Bilder transpor-
tieren. Zudem erreichen wir damit sehr
unterschiedliche Interessensgruppen:
Die 3D-Darstellung unserer Tool Lifecycle
Management-Strategie ist prädestiniert,
um animiert zu werden.
Daniela Steinhart,Leiterin Marketing & PRbei TDM Systems
TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 9
Der gesamte Tool Lifecycle für die Bearbeitung eines
geplanten Werkstückes wurde bei den GROB-
WERKEN gedreht.
Das geplante Werk-stück ist ein Bauteil
für die Maschinen der GROB-WERKE.
Auch die CAM-Programmierung
ist ein Teil des Tool Lifecycles.
Wechsel aus der virtuellen Welt in die
reale Fertigung. Daten aus TDM helfen, Prozesse kontinuierlich zu verbessern.
Einstellung der Kamera auf Höhe der Werkzeug-entnahme.
Alle Daten fließen zusammen und helfen, die Werkzeuge noch besser einzusetzen.
Hinter den KulissenTDM dreht bei den GROB-WERKEN die Real-Szenen des Videos
10 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
NEWS
Das TDM Microsoft Team hat in
2015 seine Kompetenz weiter-
entwickelt und wurde gleich
zweimal von Microsoft ausge-
zeichnet: Anfang des Jahres
erhielt TDM Systems den Status
des Silver-Partners, im Herbst
dann die Gold-Zertifizierung.
Damit baut das Unternehmen
seine Kompetenzführerschaft
in innovativer Softwareent-
wicklung weiter aus und ist
auf dem neuesten Stand der
Microsoft-Standards.
Hauptrelease V4.8Die TDM Software V4.8 ist
seit November 2015 erhältlich.
Mit den vielen Optimierungen
der neuen Version führt TDM
Systems den Weg vom Tool Data
zum Tool Lifecycle Management
(TLM) konsequent weiter. Dafür
stehen die gewohnt praxisori-
entierten Weiterentwicklungen
und Ergänzungen: Sie unter-
stützen Multi-Tools, ermöglichen
Datenimporte aus der ”Machi-
ningCloud” oder binden Barcode
Scanner per WLAN ein.
Ein wichtiger Schritt in Richtung
Industrie 4.0.
Seit Juni 2015 bietet TDM Systems
ein dreitägiges Software-Training
zum Thema Werkzeugdaten und
-grafiken für die CAM-Integration an.
Wer bereits gute Grundkenntnisse
in der CAM-Anwendung hat, kann
sein Wissen zu Werkzeugdaten und
-grafiken für die Integration in CAM-
Systemen vertiefen – praxisorien-
tiert und immer auch mit Blick auf
die individuellen Anforderungen. Die
Schulung „3D-Modelle und Werk-
zeugparameter für CAM-Systeme“
findet 2016 zweimal in Tübingen
statt: vom 4. bis 6. April und vom
4. bis 6. Oktober.
Anmeldung unter tdmsystems.com.
Dort finden Interessierte zudem
alle weiteren Schulungen, die TDM
Systems seinen Anwendern anbie-
tet.
Seit Dezember 2014 ist TDM Systems
Softwarepartner des „Industrie 4.0
Collaboration Lab“. Das Lab ist Teil
des LESC, was wiederum zum Karls-
ruher Institut für Technologie (KIT)
gehört. Bei einer Veranstaltung im Juni
2015 nahm TDM Systems seine Gäs-
te mit auf eine Reise ins Internet der
Dinge – Vorträge, Live Demos und 3D-
Simulationen veranschaulichten das
Thema „Industrie 4.0 – unterstützt
durch Tool Lifecycle Management“
durch eine ausgewogene Mischung
aus Theorie, Praxis und eigenem Er-
leben. TDM Systems und die anderen
Partner, darunter das Systemhaus
Bechtle Karlsruhe und der CAD-
Anbieter SolidLine, verstehen das
Lab als Innovationsforum und vor
allem auch als Weiterbildungsplatt-
form, insbesondere für mittelständi-
sche Unternehmen.
Offizieller Einstand im Lifecycle Engineering Solutions Center (LESC)
Mit Silber & Gold für Kompetenz ausge-zeichnet
Neue Schulung: Fit für CAM
TDMessage 02-2016 11TDM Systems · www.tdmsystems.com
NEU: Mobile Lager-verwaltung mit TDM Global Line Flex CribDas Modul TDM Global Line
ermöglicht national und inter-
national fertigenden Unter-
nehmen schnellen Zugriff auf
zentrale Werkzeugdaten. Dank
neuer Softwarearchitektur und
enormer Datenkomprimierung
stehen Daten und Grafiken per
Mausklick zur Verfügung – über-
all und jederzeit. Doch nicht nur
die Performance hat oberste
Priorität, auch die Benutzer-
freundlichkeit wurde neu
konzipiert: Google ähnliche
Werkzeugsuche für schnelle
Ergebnisse. ein zentrales Infor-
mationspanel und Buchungs-
dialoge im Web-Stil.
Die mobile Tablet-Lösung
„TDM Global Line Flex Crib“
hatte im Oktober 2015 auf der
EMO in Mailand Premiere. Mit
dem browsergesteuerten Add-
on zu TDM Global Line können
Anwender Werkzeuge visua-
lisieren, buchen und Standard-
abfragen vornehmen sowie
Barcodes scannen. Das Add-
on bringt durch die einfache
und mobile Anwendung mehr
Flexibilität und Transparenz in
der Fertigung.
In wenigen Wochen geht die neue
Homepage von TDM Systems live
– mit einem modernen, reduzierten
Design. Die klare Struktur lädt zum
Klicken und Lesen neu aufbereite-
ter und weiterführender Inhalte ein.
Bei der Umgestaltung lag der Fokus
insbesondere auf den Menüpunk-
ten „Tool Lifecycle Management“
und „Unternehmen“. Zudem ist als
zentraler Umschlagplatz für Wis-
senswertes und Nützliches aus der
Welt der Werkzeugverwaltung die
„TDM Arena“ entstanden – von Ver-
anstaltungen, über Anwender bis hin
zu Software-News und Themen der
Social Media-Kanäle.
TDM Systems und der Präzisions-
werkzeughersteller MAPAL bündeln
ihre Kompetenzen für eine effiziente
Werkzeuglagerverwaltung: Indem
TDM die Ausgabe- und Einstellsys-
teme von MAPAL in das Tool Life-
cycle Management (TLM) einbin-
det, können die Kunden in Zukunft
noch schneller und preiswerter ein
professionelles TLM aufsetzen. Die
Vorteile: Transparenz, geringerer
Zeitaufwand und sinkende Pro-
duktionskosten. Die von TDM und
MAPAL propagierte offene Strate-
gie lässt den Unternehmen zudem
die Flexibilität, ihre Anwendung bei
Bedarf mit anderen Systemen und
Services vernetzen zu können.
Zusammenarbeit verbessert Überblick im Werkzeugschrank
Neue Website: modern, klar, informativ
12 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
Auf der EMO 2015 in Mailand hat sich TDM Systems gemeinsam mit drei Partnerunternehmen präsen-tiert. Diese haben wir nach den allgemeinen Trends in der Werkzeugbranche, der Bedeutung von Tool Lifecycle Management oder auch ihrem Schwerpunkt auf der EMO befragt.
Intelligenz • Vernetzung • Offenheit
PRAXIS
Herr Merlo, was sind die Trends in
der Werkzeugbranche?
Digitalisierung und Vernetzung sind die
technischen Herausforderungen in der
gesamten Industrie, auch in der Werk-
zeugbranche. Zudem gibt es Trends,
die spezifisch die Zerspanung betreffen:
Kunden setzen zunehmend neue Mate-
rialien in der Zerspanung ein, die Bau-
teile sind stärker in den Fokus gerückt.
Das erfordert Prozesswissen. Über-
geordnet geht es darum, dass die An-
wender ihre wirtschaftlichen Ziele er-
reichen.
Nimmt die Bedeutung von Software
und Daten für die Wertschöpfung zu?
Die Walter AG setzt schon immer das
technisch Machbare ein, um Produk-
tivitätsfortschritte zu erzielen. So sind
zum Beispiel über den Walter Xpress
Service Sonderwerkzeuge in nur we-
nigen Wochen lieferbar. Heute geht es
um die Verschmelzung von IT und Fer-
tigungstechnik. Smart Tools, Intelligenz
in den Werkzeugen wie die Tool-ID und
ein ganzheitliches Prozessverständnis
ist der Dreiklang, der bei Walter den Ton
angibt. Das ist unser Beitrag zu Indust-
rie 4.0 – zur automatisierten, sich weit-
gehend selbst steuernden Produktion.
Was erwartet die Walter AG von der
Tool Lifecycle Management Strategie?
Die Software von TDM ist ein wesent-
liches Bindeglied, damit die Zerspa-
nungsprozesse optimal funktionieren.
Für uns als Hersteller von Präzisions-
werkzeugen sind offene Schnittstellen
zu den Fertigungs- und ERP-Systemen,
ein mobiler Zugriff auf Tooldaten und
ein Echtzeit-Überblick über den Status
jedes Werkzeuges wichtig.
Foto
: UC
IMU
TDMessage 02-2016 13TDM Systems · www.tdmsystems.com
Fragen an ...
Herr Frank, welche Bedeutung hat
Werkzeugmanagement für Sie in Ihrer
Produktion?
Eins vorneweg: TDM ist aus unserer
Systemlandschaft nicht mehr wegzu-
denken. Wir haben bei den GROB-
Werken bis 2020 eine Strategie defi-
niert, wie wir zukünftig in der Fertigung
arbeiten wollen. Innerhalb dieser stellt
TDM einen fundamentalen Baustein
dar. Alle Werkzeuganforderungen von
der Maschine wollen wir digital und pa-
pierlos abwickeln. Außerdem planen
wir, TDM über eine Schnittstelle direkt
an das GROB-NET4Industry-System
(MES-System) von GROB anzubinden.
Herr Neuner, was waren Ihre High-
lights auf der EMO?
Wir haben erste Einblicke in die kom-
mende Version hyperMILL® 2016.1 ge-
geben: Highlight war das ‚Tangentiale
Ebenschlichten‘, mit dem bis zu 90 %
Bearbeitungszeit einzusparen ist. Die
Strategie ist Teil des Performance-
Pakets hyperMILL® MAXX Machining
für ein effizientes Schruppen und
Schlichten. Zudem präsentierten wir als
Highlight ein einzigartiges Custombike
unseres Kunden Thunderbike!
TDM war auf dem EMO-Stand von den
GROB-Werken: warum?
Seit 15 Jahren arbeiten wir mit TDM
Systems zusammen. Diese Zusam-
menarbeit hat sich nun zu einer Part-
nerschaft entwickelt. Die Firma GROB
möchte sich in Richtung Industrie 4.0
weiterentwickeln. Wir wollen vernetzte
Lösungen im Fertigungsumfeld anbieten
und dazu gehört auch die Entwicklung
von gemeinsamen Technologien. Im
Werkzeugmanagement-Umfeld kommt
für uns daher nur TDM Systems als Ent-
wicklungspartner in Frage. Auf der EMO
haben wir unsere gemeinsamen Lösun-
gen und Strategien präsentiert.
Wie sieht Ihr Wunsch-Werkzeugdaten-
management der nächsten Generation
aus?
Neue Funktionen, neue Architektur,
neue Technologien, das Werkzeugdaten-
management muss sich zum einen in
Richtung internationale Vernetzung und
in Richtung webbasierende Lösungen
weiterentwickeln. Das eine muss das
andere ja nicht ausschließen. Es ist auf
jeden Fall wichtig, dass Unterneh-
men ihre international produzierenden
Standorte mit einer Anwendung orga-
nisieren können. Dabei ist TDM Systems
auf dem richtigen Weg: mit TDM Global
Line wird dies konkret vorangetrieben.
Welche Rolle spielt TDM bei der
Leistungssteigerung im CAD/CAM-
Bereich?
Für einen effizienten Zerspanungs-
prozess, ist es wichtig zu wissen, an
welcher Position sich welches Werkzeug
befindet. Ein Werkzeugverwaltungs-
system übernimmt diese Aufgaben.
Alle vorhandenen Werkzeuge sind so-
wohl mit der richtigen Position als auch
mit den notwendigen Bearbeitungs-
parametern hinterlegt. Die Werkzeuge
werden durch eine Schnittstelle direkt in
den Programmierprozess eingebunden,
gleichzeitig kann die Verwendung im
Rüstprozess herangezogen werden. Der
CAM-Programmierer muss weder nach
dem richtigen Werkzeug, noch nach den
passenden Schnittwerten suchen, da
alle Daten bereits in TDM hinterlegt sind.
Welche Anforderungen haben Sie an
Schnittstellen und Offenheit?
Eine Schnittstelle sollte immer das nöti-
ge Datenformat zum Import bereitstel-
len. Weiterhin sollte eine Offenheit für
die Anforderungen des CAM-Systems
gegeben sein, um versionsübergreifend
alle Funktionalitäten anzubieten.
[1] Mirko Merlo, Vorstandsvorsitzender der Walter AG [2] Markus Frank, Leiter Fertigungssupport & Produktmanager GROB-Net4Industry bei GROB-WERKE GmbH & Co. KG [3] Christian Neuner, Leiter Global Engineering Service der OPEN MIND Technologies AG
[1] [2] [3]Foto: Martin Schreier Foto: OPEN MIND Technologies AG
14 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
PRAXIS
Hier ist die Seefahrt zuhause und MAN France sitzt mitten-
drin. Die Anfahrt zum traditionsreichen Industriekomplex
zwischen Kais und Werftanlagen führt kilometerlang durch Ha-
fengelände. „Was ist das?“, fragt sich der Besucher spontan. Es
sind fertige Motoren auf dem MAN-Freigelände, deren Größe
es mit jedem Lieferwagen aufnehmen könnte.
Ab 1946 produzierte die MAN-Vorläufergesellschaft S.E.M.T.,
die Société d‘Etudes de Machines Thermiques, in Saint-Naza-
ire Dieselmotoren unter dem Markennamen Pielstick. Benannt
sind sie nach Gustav Pielstick, einem deutschen Ingenieur und
Fachmann für Schiffsmotoren. Er begann seine Laufbahn 1911
im MAN-Werk Augsburg, Stammsitz der Gruppe, die mittler-
weile zum Volkswagen-Konzern gehört.
Pielstick hatte Rudolf Diesel, der 1913 starb, noch persönlich
kennengelernt. Er widmete sich vor allem der Entwicklung von
Dieselmotoren für die Schifffahrt. Mit der französischen Werft-
industrie verband Pielstick ab 1946 ein Konstruktionsbüro, das
er in Courneuve/Seine betrieb. Dort entwickelte er bis 1957
aufgeladene Viertaktmotoren für Handels- und Marineschiffe,
aber auch für Lokomotiven.
IT-Umbruch in 2009
MAN übernahm 2006 S.E.M.T. und firmierte 2010 in MAN Die-
sel & Turbo France SAS um. Sie gehört zur MAN Diesel & Turbo
SE, die im vergangenen Jahr mit fast 15.000 Mitarbeitern etwa
3,3 Mrd. Euro zum Gesamtumsatz der MAN-Gruppe von 14,3
Mrd. Euro beitrug. Weiterhin gepflegt wird der klangvolle Mar-
kenname Pielstick, unter dem weltweit auch andere Hersteller
unter Lizenz Dieselmotoren herstellen. Etwa 15.000 mit insge-
samt 45 Giga-Watt Leistung sind installiert. Die Leistung jedes
einzelnen Motors reicht von 500 bis 26.500 kW. Zum Einsatz
kommen sie nicht nur in Schiffen, sondern auch in Kraftwerken
und Notstromaggregaten.
Im Werk Saint-Nazaire montiert und testet MAN große Vier-
Ihre Produkte sind auf den Weltmeeren und in Kraftwerken zuhause: MAN Diesel & Turbo France. In Saint-Nazaire an der Atlantikküste entstehen Dieselmotoren, bei denen schon mal eine einzelne Pleuelstange so lang wie das Bein eines Erwachsenen sein kann. Um sie herzustellen, sind mehrere Hundert Werkzeuge nötig. Für Transparenz sorgt dabei die Software von TDM.
Werkzeugtransparenz in der MAN-Motorenfertigung
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TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 15
taktdieselmotoren und Dual-Fuel-Motoren, die mit flüssigen
und gasförmigen Kraftstoffen betrieben werden können. Dort
entstehen auch Ersatzteile wie Pleuelstangen, Zylinderköpfe
und Kurbelgehäuse. Raphaël Cuartero ist Leiter des Industrial
Engineerings und der Instandhaltung. Er erinnert sich an das
Jahr 2009: „Wir starteten im Frühjahr das Projekt SAP-Einfüh-
rung und erfuhren dann, dass unser Werkzeugverwaltungspro-
gramm nicht mehr weiterentwickelt wurde.“ So kam die Migra-
tion zu TDM, der Software des gleichnamigen IT-Dienstleisters
aus Tübingen, auf den Plan.
St. Nazaire ist Vorreiter bei Tool Data Management
Eine Mammut-Aufgabe für Cuartero und sein Team, die aber
letztlich hervorragend gelöst wurde. In Sachen TDM gilt das
Werk in Saint-Nazaire seitdem als Vorreiter bei MAN Diesel
& Turbo. Cuartero erinnert sich an die entscheidende Bespre-
chung mit seinen Kollegen aus Augsburg: „Sie forderten Ver-
gleiche mit anderen Werkzeugverwaltungen – und am Ende
wurde TDM ebenfalls in Augsburg eingesetzt.“
In Frankreich stieg man gleich voll ein und investierte in fast
alle Module des integrierten Tool Data Management-Systems.
Raphaël Cuartero zählt auf: „Wir setzen neben dem Basismo-
dul den Daten- und Grafikgenerator für Dreh- und rotierende
Werkzeuge, den 2D-Grafik-Editor und den Konturgenerator
ein. Außerdem nutzen wir das Lager-, das Bestellmodul und
TDMcontrol.“ Acht der über 600 Mitarbeiter in Saint-Nazaire
arbeiten direkt mit TDM. René Taillade, TDM-Vertriebspartner
in Frankreich: „Wir haben die MAN-Mitarbeiter direkt hier an Ort
und Stelle geschult.“
Vollautomatisiertes Bestellwesen spart Zeit
Wichtig sind für MAN die zahlreichen Schnittstellen, die der
Pionier in Sachen digitale Werkzeugverwaltung inzwischen
bietet. Sie sind das Spezialgebiet von IT-Leiter François Valen-
tin: „Wir konnten TDM gleich problemlos an unser neues ERP-
System von SAP anschließen.“ Hierüber läuft beispielsweise
vollautomatisiert das Bestellwesen. Meldet das Werkzeugla-
gersystem des französischen Herstellers Electroclass SAS das
[4]
[1] IT-Leiter Francois Valentin lobt vor allem die vielen Schnittstellen von TDM.
[2] Freuen sich über die gelungene Einführung von TDM bei MAN: (v. l.) Raphaël Cuartero, Leiter des Industrial Engineerings, Key-User Olivier Truchot, IT-Leiter Francois Valentin und René Taillade, Partner von TDM Systems.
[3] Etwa 20.000 Werkzeuge verwaltet TDM im MAN-Werk Saint-Nazaire, ein Viertel davon sind Sonderwerkzeuge.
[4] Dank TDM alles unter Kontrolle: die Werkzeugaus-gabe im Werk Saint-Nazaire von MAN Diesel & Turbo.
Wir konnten TDM gleich
problemlos an unser neues ERP-System
von SAP anschließen.
[1]
[2]
[3]
[4]
16 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
TDMInside
Raphaël Cuartero, Leiter des Industrial Engineerings und Instandhaltung
Unterschreiten eines Mindestbestandes, wird die Bestellanfor-
derung ausgelöst. Valentin: „Früher mussten wir das von Hand
machen; das war eine Vollzeitstelle.“
Für Montage und Voreinstellung der Werkzeuge setzt MAN
France Voreinstellgeräte von Kelch ein. René Taillade: „Die not-
wendigen Daten stellt unsere Schnittstelle easyKELCH bereit.“
Eine weitere Schnittstelle zum CAM-System Edgecam liefert
zusätzlich CAD-Funktionalitäten zum automatisierten Konver-
tieren und manuellen Bearbeiten von 3D-Werkzeuggrafiken.
CAD-Unterstützung extrem wichtig
„Wir müssen häufig die CAD-Modelle der Werkzeughersteller
nacharbeiten, gerade da sind die Module des Grafikgenerators
besonders hilfreich“, erklärt Olivier Truchot, TDM-Key-User und
Spezialist für zerspanende Werkzeuge bei MAN. „Auch wenn
die Zahl zunimmt, gibt es bis jetzt lediglich nur für etwa 30
Prozent der Werkzeuge von den Herstellern 3D-Daten.“ MAN
Die MAN Diesel & Turbo SE (Societas Europaea) mit
Sitz in Augsburg ist Anbieter von Großdieselmoto-
ren und Turbomaschinen für maritime und stationäre
Anwendungen. Das Unternehmen beschäftigt rund
14.400 Mitarbeiter an mehr als 100 internationalen
Standorten, insbesondere in Deutschland, Dänemark,
Frankreich, der Schweiz, der Tschechischen Republik,
Indien und in China.
France bezieht seine Werkzeuge unter anderem von Walter,
Sandvik Coromant, Seco, Kennametal und Gühring. Hinzu
kommen einige Hersteller von Spezialwerkzeugen, die etwa ein
Viertel aller Werkzeuge ausmachen.
Raphaël Cuartero verdeutlicht an Beispielen die Stückzahlen,
um die es geht: „Für die Herstellung eines Zylinderkopfes oder
eines Pleuels brauchen wir etwa 130 Komplettwerkzeuge, die
sich aus 600 Komponenten zusammensetzen.“ Insgesamt
verfügt das Werk über etwa 20.000 Werkzeuge. Die 3D-Daten
aller Werkzeuge werden für neue Produkte gebraucht, „denn
die simulieren wir grundsätzlich vor der Fertigung mit Vericut,
das die 3D-Daten über die entsprechende TDM-Schnittstelle
erhält.“
Vernetzung der MAN-Werke durch TDM
Viele 3D-Modelle entstehen deshalb bei MAN in Saint-Naza-
ire, was in Augsburg auf großes Interesse stieß „Wir möchten
doppelte Arbeit vermeiden und die 3D-Modelle in einer ge-
meinsamen Datenbank bereitstellen“, sagt Cuartero. Derzeit
liegen die TDM-Daten noch auf einem Server in Saint-Nazai-
re, wie IT-Leiter François Valentin erklärt. Aber die Vernetzung
hat längst begonnen. Der Informationsfluss zwischen den
Werken soll verbessert werden. Das Ziel lautet daher, die IT-
Landschaft von MAN zu harmonisieren. Werkzeuge mehrfach
aufwändig als 3D-Modell anzulegen, soll es in Zukunft nicht
mehr geben.
Olivier Valentin, eigentlich ein Mann der Zahlen, sieht die Ver-
netzung nicht nur technisch. Als einen zentralen Erfolgsfaktor
des Projekts TDM bezeichnet er das „Ende des Silo-Denkens
der Werke Saint-Nazaire und Augsburg“. Die Mitarbeiter sind
sich über die TDM-Einführung und durch den permanenten
Best-Practice-Austausch wesentlich näher gekommen und
die enge Zusammenarbeit sei heute eine Selbstverständlich-
keit. So leistete TDM sogar einen Beitrag zur Völkerverstän-
digung.
Wir simulieren grundsätzlich vor der Fertigung mit
VERICUT, das die Daten über die entsprechende
TDM-Schnittstelle erhält.
Quelle: Wikipedia
TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 17
TDM Systems goes Industrie 4.0
Das digitale Produzieren wird laut TDM Systems-Geschäfts-
führer Peter Schneck durch „Cloud-basierte Services, das
Internet der Dinge sowie das Sammeln und Auswerten großer
Datenmengen“ in Zukunft maßgeblich beeinflussen. Thomas
Mücke von TDM Systems und Michael Grethler von SolidLine
veranschaulichten, was sich hinter dem Industrie 4.0-Gedan-
ken in der Fertigung verbirgt. Die Praxis demonstrierte Kle-
mens Haas live, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Jivka
Ovtcharova, Leiterin des Instituts für Informationsmanage-
ment im Ingenieurwesen (IMI) und des Collaboration Lab
am KIT. Das neueste Release V4.8 von TDM Systems stellte
Vertriebsleiter Eugen Bollinger vor: „Neu sind das TDM
Basismodul für Multitools, der grafische 3D-Komplett-
werkzeugzusammenbau sowie der Datenimport aus der
MachiningCloud und der WLAN-fähige Barcode-Scanner für
das TDM Lagermodul.“ Produktmanager Jürgen Auer präsen-
tierte TDM Global Line für den weltweiten Zugriff auf zentrale
Werkzeugdaten. Er hob die benutzerfreundliche Bedienung im
Windows-Look hervor und kündigte für April 2016 die Version
1.1 an, die parallel zur TDM-Version 4.8 genutzt werden kann.
Dr. Magnus Enßle von Airbus Helicopters betonte den Wert
eines „sauberen“ Werkzeugmanagements für eine hoch
flexible und reaktionsschnelle Fertigung“. Neue modulare
Toolbox-Lösungen stellte Olaf Sprich von Brütsch/Rüegger
vor und verspricht „30 bis 50 % Einsparpotenzial“. Die hier-
für neu entwickelte Toolbox-Software von TDM Systems lässt
sich einfach in TLM-Lösungen integrieren, so Sprich.
TDM Global Line und Industrie 4.0 waren die beherrschenden Themen des TDM User Day Ende November im Karlsruher Schloss. In einem Workshop konnten die Anwender die neuen Software- Features live in der Praxis erleben.
Die Zukunft der Werkzeugdatenverwaltung 4.0 lockte gut 100 Spezialisten in das Karlsruher Schloss zum TDM User Day 2015.
INSIDE
18 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
TDM sitzt an der Schnittstelle zwischen Planung und realer Fertigungswelt. Beide können mit Daten des anderen ihre Prozesse verbessern. TDM Systems schafft hierfür die notwendigen Schnittstellen. Partnerschaften sichern die jeweils beste Expertise.
STRATEGIE
Mit Tool Lifecycle Management organisiert TDM
Systems Werkzeuge und Betriebsmittel in
allen Phasen der Planung und verbindet die kauf-
männische mit der technischen Welt. Eine wichtige
Voraussetzung: die Maschinenintegration. „Hierfür
entwickeln wir neue Produkte und erweitern be-
stehende Module wie unser TDMshopcontrol, die
standardisiert mit Maschinen kommunizieren kön-
nen“, erläutert Senior Consultant und Projektmanager
Volker Schwegler die strategische Ausrichtung.
Herausforderung Maschinensteuerung
Konkret funktioniert der Austausch der Magazin- und
Werkzeugdaten über sogenannte APIs (Application
Programming Interface), bereitgestellt von den Steu-
erungsherstellern. Klingt einfach, ist es aber in der
Praxis nicht, wie der Experte für Machine Connec-
tion und Schnittstellen im Shopfloor-Bereich erklärt:
„Viele Maschinenhersteller nutzen zwar den Kern ei-
ner Steuerung, bauen aber ihre eigene Welt drum he-
rum. Daraus folgt, dass wir eine weitere Library des
Maschinenherstellers brauchen.“ Vergleichbar sei
das mit Smartphone- und Tablet-Herstellern, die
z. B. das Google-Betriebssystem Android mit eigenen
Funktionen verändern. Erste Bemühungen einer
Standardisierung im Steuerungsbereich gibt es zwar,
„noch greifen sie aber nicht“.
Partner-Expertise nutzen
TDM Systems hat sich deshalb entschieden, die
Expertise ausgewählter Systempartner zu nutzen,
deren Produkte ohnehin direkt mit der Werkzeug-
maschine kommunizieren. Schwegler: „Diese Partner
stellen uns eine Middle Ware, also eine Art Vermittler,
zur Verfügung. Über einen Webservice, ein Netzwerk
für die Maschine-zu-Maschine-Interaktion, rufen wir
Daten der Maschine und des Werkzeugmagazins ab,
liefern umgekehrt aber auch Informationen, wie die
Werkzeug-Ist-Daten aus der Voreinstellung an die
Maschine.“
Derzeit laufen zahlreiche Gespräche. Mit im Boot sind
beispielsweise bereits der Manufacturing Execution
Middle Ware
Die Daten sind da, nutze sie!
Werkzeugdaten, Standzeiten, Vorwarngrenzen
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TDMessage 02-2016 19TDM Systems · www.tdmsystems.com
Volker Schwegler:
„Meine Welt ist der Shopfloor“
System (MES)-Hersteller FORCAM, der Maschinen-
bauer GROB-WERKE und verschiedene Hersteller
von Flexiblen Fertigungssystemen (FFS).
Die Partnerschaften sind ein Gewinn für alle Betei-
ligten, wie Schwegler versichert: „Die Partner können
über TDM ihre eigene Software platzieren, sie können
ihren Kunden aber auch ganzheitliche Komplett-
lösungen im Sinne von Industrie 4.0 anbieten.“
Regelkreis optimiert Prozess kontinuierlich
Die werkzeugspezifischen Daten, die TDM gewinnt,
sollen in einem Regelkreis den Planungs- und Ferti-
gungsprozess kontinuierlich verbessern. Schwegler:
„Wir wollen zum Beispiel wissen, welches Werkzeug
in welchem Zustand gerade in der Maschine oder
im Magazin ist. Dann können wir unsere Planungs-
prozesse statt mit theoretischen mit realen Daten
betreiben.“ Ein weiteres Beispiel: der Voreinstell-
prozess. Per Schnittstelle wandern die realen Ist-
Daten der Werkzeuggeometrie in die TDM-Daten-
bank. Beim nächsten Mal stehen diese optimierten
Daten zur Verfügung. Mit der TDM-Integration steht
somit eine kostengünstige Lösung für eine sichere
Datenübertragung zur Verfügung. Optional können
dazu auch noch Datenträger wie RFID-Chips zum
Einsatz kommen. Schwegler resümiert: „Mit unse-
rem Ansatz optimieren wir zum einen die Bereitstel-
lung und die maximale Nutzung der Werkzeuge, zum
anderen den Regelkreis der Technologiedaten für
nachfolgende Einsätze.“
Eigentlich ist Volker Schwegler ein TDM Ur-
gestein. Bereits von 1999 bis 2005 stand er in
Diensten von TDM Systems und dem Vorgän-
gerunternehmen Walter Informationssysteme.
Als Projektleiter entwickelte er Lösungen, „bei
denen es schon damals oft um kundenspezifische
Schnittstellen ging“. Er definierte und entwickelte
seinerzeit auch das Modul TDMshopcontrol zur
lückenlosen Kontrolle des Werkzeugkreislaufs.
„Meine Welt ist der Shopfloor, die Fertigung.“
Genau die lockte ihn dann ein Jahrzehnt weg von
TDM: „Ich wollte näher ran an die Maschine.“ Flexi-
ble Fertigungssysteme wurden Schweglers neuer
Schwerpunkt. „Ich war Projektleiter für Software-
und Steuerungssysteme, habe viele Anlagen in
Betrieb genommen und Abstimmungen mit den
verschiedensten Maschinenherstellern durchge-
führt“, erklärt Volker Schwegler. Ideale Voraus-
setzungen für seine Rückkehr zu TDM Systems
vor einigen Monaten. „Die Kontakte sind nie
abgerissen, da wir immer wieder auch gemeinsa-
me Projekte durchgeführt haben.“
Die Entwicklung, die TDM Systems
während seiner Abwesenheit ge-
nommen hat, „geht mit Tool Life-
cycle Management absolut in die
richtige Richtung“, ist Schwegler
überzeugt. Die Zeichen der Zeit
habe man bei TDM früh erkannt.
„Eigentlich haben wir die not-
wendigen Daten schon immer in
unseren Datenbanken. Mit Tool Life-
cycle Management machen wir sie
konsequent für alle nutzbar.“
Schnittstellen zwischen flexiblen Fer-
tigungssystemen waren eigentlich
sein ganzes Berufsleben ein wichtiges
Thema, für den studierten FH-Ingenieur
der Automatisierungstechnik. Kraft tankt
der Vater zweier Töchter beim Handball,
früher als Spieler, heute als Trainer von
Jugend- und Damenmannschaften.
Und im Winter schnallt er sich gern
die Skier unter.
20 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
PARTNER
Partnerschaften über die ganze WeltGeographisch liegen Südamerika und Asien zigtausende Kilometer voneinander entfernt. Die Wün-sche der TDM-Partner aus Brasilien und Malaysia liegen jedoch sehr nah beieinander: Für beide befin-det sich die Zukunft der Werkzeugdatenverwaltung in der Cloud. In weiteren Antworten unseres Part-nerfragebogens erfahren Sie, was den Brasilianer Pablo Castro von Adeptmec in Brasilien und Tony Liew von SDMK in Malaysia außerdem wichtig ist.
Internationale Partnerschaften: Tony Liew, SDMK, Malaysia,Torben Hesse, TDM Systems, Pablo Castro, Adeptmec, Brasilien
TDMessage 02-2016 21TDM Systems · www.tdmsystems.com
Seit wann gibt es Ihr Unternehmen?
Pablo Castro: Adeptmec ist eine Aus-
gründung der brasilianischen Bundes-
universität Santa Catarina (UFSC). 1993
gingen wir aus einem Forschungslabor
der Fakultät für Maschinenbau hervor.
Unsere Angebote sind auf die metall-
verarbeitende Industrie zugeschnitten.
Tony Liew: SDMK, System, Design
and Manufacturing Kernel wurde 2011
gegründet. Wir sind also ein noch recht
junges Unternehmen. Wir konzentrieren
uns auf kundenspezifische und nach-
haltige Lösungen für Unternehmen aus
allen Bereichen des Maschinenbaus und
der Fertigung.
Wie kamen Sie zur Werkzeug-
verwaltung?
Castro: An der UFSC beschäftigten
wir uns in einer Arbeitsgruppe mit
numerischer Steuerung und industrieller
Automatisierungstechnik. Eines Tages
kam unser Professor auf die Idee, eine
Software für Werkzeugmanagement
zu entwickeln. Das Design entstand zu-
nächst im Rahmen dieser Arbeitsgruppe;
die Programmierung führten wir dann in
der neu gegründeten Firma Adeptmec
durch.
Liew: Walter Malaysia hat uns das
Thema als erster nahegebracht. Im
nächsten Schritt wurden wir dann Pilot-
kunde von TDM Systems.
Was ist Ihre Spezialität, Ihr besonderes
Know-how?
Castro: Uns zeichnet unser universitä-
rer, theoretischer Hintergrund im Bereich
Tool Management aus. Hinzu kommt
unsere langjährige Implementierungs-
erfahrung sowie ein tiefes technisches
Verständnis für die TDM-Lösungen. Da-
raus generieren wir die bestmöglichen
Angebote für unsere Kunden.
Liew: Als TDM Service Center in Asien
fokussieren wir uns auf Presales Consul-
ting & Sales, führen Workshops durch
und kümmern uns um die Implementie-
rung und den Betrieb der TDM-Lösun-
gen.
Was schätzen Sie an TDM am meisten?
Castro: Einen Punkt herauszugreifen,
ist schwierig. Besonders herausstellen
möchte ich aber das Wissen, das in all
den Jahren, von der ersten Version in
den 1990ern bis hin zur heutigen, in die
Lösungen geflossen ist. Außerdem
schätze ich die Flexibilität, für Unter-
nehmen jeder Größe, für verschiedenste
Anforderungen die passenden Lösung
zu erzielen, z. B. für den Luftfahrt-, Auto-
motive- oder den Energiesektor.
Beeindruckend sind auch die Modularität
und die große Anzahl an Schnittstellen
zu anderen Systemen, wie etwa CAM.
Von großem Einfluss sind nicht zuletzt
spezielle Features. wie der automatische
Komplettwerkzeugzusammenbau sowie
der TDM Daten- und Grafikgenerator.
Liew: TDM Systems bietet seinen An-
wendern sehr gute Unterstützung und
Hilfestellungen. Zudem beinhalten die
TDM-Lösungen eine hohe Funktiona-
lität, die eine nahtlose Integration und
Schnittstellen für CAM-, Simulations-,
Speicher- und ERP-Systeme ermöglicht.
Was ist die größte Herausforderung in
Ihrem lokalen Markt?
Castro: Wir arbeiten daran, den Markt-
teilnehmern bei uns die Augen zu
öffnen und ihnen zu zeigen, dass jeder
Tag, um den sie die Einführung von TDM
für geeignetes Tool Lifecycle Manage-
ment verschieben, verschwendet ist.
Denn die Verschiebung kostet viel Zeit
und Geld, wodurch sie schließlich ihre
Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Liew: Die Kunden benötigen ein größe-
res Bewusstsein für die Wichtigkeit und
die Vorteile digitaler Werkzeugdaten.
Nicht immer einfach ist es, die Grund-
investitionen zu tätigen.
Verraten Sie uns zwei Wünsche an TDM
für die Zukunft?
Castro: TDM sollte auf mobilen Gerä-
ten genutzt werden können und Cloud-
fähig sein. Und es wäre interessant,
verstärkt die Maschinendaten zu
erfassen, um diese mit den in TDM
verwalteten und gespeicherten Daten
zu kombinieren.
Liew: Zum einen wünsche ich mir eine
Cloud-Lösung samt App für alle digi-
talen Endgeräte. Zum anderen wäre
ein nutzungsabhängiges / Abo-basier-
tes Abrechnungsmodell (subscription
based) von Vorteil.
Was ist Ihr persönliches Lieblingsthe-
ma?
Castro: Ich überzeuge unsere Kunden
sehr gerne davon, wie sie mit TDM
erhebliche Einsparungen und Effizienz-
steigerungen in ihren Fertigungsprozes-
sen erzielen.
Liew: Ich schätze besonders die Schnitt-
stellen zu CAM-, Simulations- und ERP-
Systemen.
Was sollte ein Tool Data Manager wis-
sen, wenn er in Ihr Land kommt?
Castro: Da gibt es einiges hinsichtlich der
Möglichkeiten für Unternehmen, Ergeb-
nisse und Wettbewerbsfähigkeit zu ver-
bessern. Und Tool Data Manager kön-
nen natürlich auf die Unterstützung und
Lösungen von Adeptmec und TDM Sys-
tems zählen, um ihre Ziele zu erreichen.
Liew: Er sollte auf jeden Fall Kontakt zu
uns aufnehmen und unser TechCenter
besuchen.
22 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
TDM verfügt über alle wichtigen Werkzeugdaten. Damit sie möglichst gewinnbringend in der CAM-Programmierung und der Simulation von Bearbeitungsvorgängen eingesetzt werden können, sind Schnittstellen zu den unterschiedlichen CAM-Systemen erforderlich. TDM Systems gründete eigens hierfür 2013 die Abteilung „CAM-Integration“. Wir sprachen mit dem Leiter Patrik Nellinger.
Herr Nellinger, Sie leiten die Abteilung
„CAM-Integration“. Welche Unter-
stützung bietet Ihr Team den Kunden?
Wir entwickeln unsere Schnittstellen auf
einheitlicher Basis. Dadurch stellen wir
sicher, dass die beim Kunden installier-
ten Schnittstellen zu den verschiedenen
CAM-Systemen miteinander kompati-
bel sind. Neue Schnittstellen „industri-
alisieren“ wir in enger Zusammenarbeit
mit Referenzkunden, sie werden also
in der Kundenumgebung unter realen
Bedingungen optimiert.
Welche Rolle spielt die CAM-Anbin-
dung im Rahmen des Tool Lifecycle
Managements?
Welche Werkzeuge zu welchem Zeit-
punkt an welcher Maschine sein müssen,
hängt maßgeblich vom NC-Programm
ab. Unsere CAM-Schnittstellen über-
tragen die Werkzeugdaten inklusive der
möglichen Programmierpunkte und der
Vorschubdaten ans CAM-System. Nach
der Programmierung schickt das CAM-
System Werkzeuglisten an TDM zurück.
Auf deren Basis erfolgt die Werkzeug-
planung für die Maschinen in TDM und
Voreinstellaufträge für neue Werkzeuge
werden generiert.
CAM-Schnittstellen erleichtern die Programmierung und Simulation
Für welche CAM-Systeme gibt es
bereits Schnittstellen und welche
kommen demnächst hinzu?
Derzeit haben wir unter anderem
Schnittstellen für die CAM-Systeme
Alphacam, CAMWorks, CATIA V5,
Edgecam, ESPRIT, Eureka, GibbsCAM/
VirtualGibbs, hyperMILL®, Mastercam,
NX, Pro/E beziehungsweise den Nach-
folger Creo Parametric, SolidCAM, Tebis,
TopSolid’Cam 7 und VERICUT. Aktuell
arbeiten wir an weiteren Schnittstellen
für CATIA/DELMIA V6 und DMG. Damit
unterstützen wir die am meisten verbrei-
teten CAM- und Simulationssysteme.
Welche TDM Module sollte der Kunde
im Einsatz haben, um die Schnittstel-
len nutzen zu können?
Für die einfache Übertragung auf Para-
meterbasis reicht das TDM Basismodul
in Verbindung mit der TDM Klassifizie-
rung plus das jeweilige Schnittstellen-
modul zum CAM-System des Kunden.
In der Ausbaustufe ist der TDM 3D-
Solid Converter inklusive TDM 3D-Solid
Editor sinnvoll, weil damit die Über-
tragung exakter Kollisionsgeometrien
ermöglicht wird.
Für rein rotationssymmetrische Werk-
zeuge und bestimmte CAM-Systeme
reicht unter Umständen bereits der
TDM Hüllkonturgenerator.
Wie fügt sich das in das Thema „digi-
tale Fabrik“ ein?
Man versucht, den kompletten
Fertigungsablauf im Vorfeld digital
zu simulieren und somit abzusichern.
Parallel zur laufenden Produktion
sollen die nachfolgenden Fertigungs-
aufträge prozesssicher vorbereitet
werden. Ein wichtiger Faktor ist hierbei
die Kollisionskontrolle in einer möglichst
realitätsnahen Simulationsumgebung.
Dazu gehören neben Maschinen und
Aufspannsituationen auch möglichst
genaue Werkzeuggeometrien. Sie sind
umso wichtiger, je kleiner die Stückzahl
des zu fertigenden Bauteils und je hö-
her die Komplexität der Maschine und
somit der Programmieraufwand ist.
SOFTWARE
TDMessage 02-2016 23TDM Systems · www.tdmsystems.com
Bekommt der Kunde die Daten von
den Werkzeugherstellern?
Die notwendigen 3D-Daten liefern die
Werkzeughersteller, leider jedoch noch
nicht immer in einer CAM-fähigen Qua-
lität. Außerdem sind die Grafiken nur für
die einzelnen Komponenten (z. B. Halter
und Fräser) verfügbar; zu einer realisti-
schen Simulation benötigt der Anwen-
der Komplettwerkzeugdaten aus TDM.
Wird es eines Tages einen Standard
geben, der Schnittstellen überflüssig
macht?
Schnittstellen werden auch in Zukunft
gebraucht, nur das Format und die In-
halte der Daten müssen weiter standar-
disiert werden, um den Datenaustausch
zu vereinfachen. Aktuell wird in der ISO
13399 ein Standard für die Werkzeug-
datendarstellung und den Werkzeug-
datenaustausch definiert, bei dem TDM
Systems mitarbeitet und den wir auch
mit unserer Software lesen und schrei-
ben werden.
Neue Schnittstellen „industrialisieren“ wir in
enger Zusammenarbeit mit Referenzkunden,
sie werden also in der Kundenumgebung
unter realen Bedingungen optimiert.
Patrik NellingerLeiter CAM-Integration bei TDM Systems
24 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
Von Tübingen nach UK
Nach ihrem ersten Ausbildungsjahr bei TDM Systems
ist die zukünftige Kauffrau für Büromanagement mit
der Welt der Werkzeuge gut vertraut. Da sich aber bei TDM
alles um die Daten der Werkzeuge dreht, findet der Umgang
damit meist nur auf virtueller Ebene statt. Ganz anders die
Arbeitsanforderungen, auf die Leonie Ruff während
eines dreiwöchigen Englandaufenthalts traf:
Ausgestattet mit Schleifpapier, Pinsel und
Farbe verschöner- te sie während ihres
Praktikums bei Sou- thsea Furniture Stühle,
Schränke, Bänke und sogar den Innen-
hof einer Bar. Mit großem Spaß nahm
die 22-Jährige diese Herausforderung an – sowohl was die
ungewohnte Arbeit anbelangte als auch die Überwindung der
sprachlichen Hürde.
Schulenglisch weiterentwickeln auf Businessniveau
„Bei Southsea Furniture arbeitete ich zwar vorwiegend mit
meinen Händen. Aber ich habe mich während der zwei
Wochen auch viel mit Kollegen und Kunden ausgetauscht.
Und zwar ausschließlich auf Englisch. Das hat mir enorm
viel gebracht.“ Diese Sprachsicherheit erleichtert der 22-
Jährigen nach eigener Einschätzung nun die Arbeit in Tübingen.
Da TDM Systems international tätig ist, gehören Telefonate,
E-Mails und Dokumente in Englisch zum Alltag.
Für Studierende ist es meist selbstverständlich, während
ihrer Studienzeit ins Ausland zu gehen. Für Auszubildende
gibt es dafür sehr viel weniger Möglichkeiten. Dabei sind für
sie im Berufsalltag Fremdsprachenkenntnisse ebenfalls sehr
wichtig. „Das in der Schule vermittelte Englisch reicht für die
Kommunikation im professionellen Umfeld oft nicht aus“,
weiß Stefanie Lehmann, verantwortlich für die kaufmännische
Ausbildung bei TDM Systems, und ergänzt: „Um sich auf Busi-
ness-Niveau international verständigen zu können, müssen
junge Berufseinsteiger extra geschult werden.
Dabei unterstützen wir unseren Nachwuchs
nach Möglichkeit.“
Sprachkurs und Betriebspraktikum
in Portsmouth
Als sich Leonie Ruff daher die Gelegenheit bot,
griff sie zu und bewarb sich für den Aufent-
halt in Portsmouth. Organisiert wurde er von
der ortsansässigen Meridian School und der
Tübinger Wilhelm-Schickard-Schule, die Ruff
ausbildungsbegleitend besucht. Gemeinsam
mit neun Mitschülerinnen und Mitschülern
durfte sie sich nach dem Auswahlverfahren
schließlich auf den Weg nach Portsmouth
INSIDE
Die Auszubildende Leonie Ruff tauschte im Juni 2015 für drei Wochen ihren Tübinger Schreibtisch bei TDM Systems gegen eine Schulbank und einen Handwerksbetrieb im südenglischen Portsmouth.
TDM Systems · www.tdmsystems.com TDMessage 02-2016 25
machen. Dort stand zunächst ein fünftägiger Sprachkurs
auf dem Programm, der sie fit machte für das anschließen-
de zweiwöchige Betriebspraktikum. Das richtige Feeling für
die englische Kultur kam natürlich nicht allein durch Sprach-
kurs und Praktikum – die Erkundung von Portsmouth, einen
Kauffrau/mann für Büromanagement
Ansprechpartnerin: Stefanie Lehmann
+49.7071.9492-1376
Fachinformatiker/in (Anwendungsentwicklung)
Ansprechpartner: Uwe Damberg
+49.7071.9492-1090
Duales Studium an der DHBW Horb für Informatik
Angewandte Informatik; Informationstechnik
Ansprechpartner: Stefan Hausmann
+49.7071.9492-756
Im Blog www.walter-azubiblog.de erfahren Interessierte
mehr über Alltag und Aktivitäten der Auszubildenden von
Walter und TDM Systems.
zweitägigen London-Aufenthalt und Besuche in Pubs ließ die
Gruppe erst richtig in den englischen Alltag eintauchen. „Es
waren drei sehr schöne Wochen“, schwärmt Leonie Ruff, „in
denen ich viel gelernt und gesehen habe. Und ich freue mich jetzt
immer, wenn ich bei der Arbeit das Erlernte anwenden kann.“
[1] Leonie Ruff mit Kollegin voll im Arbeitseinsatz. [2] Bei einem Tagesausflug nach London darf ein Blick auf die Tower-Bridge nicht fehlen. [3] Den Spinnacker Tower, Wahrzeichen von Portsmouth, hatte Leonie Ruff bei ihren Ausflügen in die Stadt immer im Blick. [4] Stefanie Lehmann, Ausbildungs-leiterin, die den Azubi-Austausch ermöglicht hat. [5] Leonie Ruff in mitten Ihren Azubikollegen bei einem Tagesausflug in die Stadt. [6] Auszubildende Leonie Ruff bei TDM Systems im 2. Lehrjahr.
Bei TDM Systems können Berufseinsteiger drei verschiedene Ausbildungswege einschlagen:
[2]
[1] [3]
[6][5][4]
26 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
INSIDE
Unsere Jubilare:Herzlichen Glückwunsch!
Menschen hinter TDM Systems
Kooperation mit KBF
Kollegen unter sich
Team-Building
TDMessage 02-2016 27TDM Systems · www.tdmsystems.com
Menschen hinter TDM SystemsVeranstaltungen
Kooperation mit KBF
Team-Building
Schulungen & Events
Schulung Zeitraum
TDM Basismodul* 08. - 10.02.2016
TDM Lagermodul* 11. - 12.02.2016
TDM Formulargenerator* 15. - 17.02.2016
TDM Systemuser* 18. - 19.02.2016
3D-Modelle und Werk-zeugparameter für CAM-Systeme*
04. - 06.04.2016
TDM Basismodul* 06. - 08.06.2016
TDM Lagermodul* 09. - 10.06.2016
TDM Formulargenerator* 13. - 15.06.2016
TDM Systemuser* 16. - 17.06.2016
TDM Basismodul* 05. - 07.09.2016
TDM Lagermodul* 08. - 09.09.2016
TDM Formulargenerator* 12. - 14.09.2016
TDM Systemuser* 15. - 16.09.2016
3D-Modelle und Werk-zeugparameter für CAM-Systeme*
04. - 06.10.2016
TDM Basismodul* 07. - 09.11.2016
TDM Lagermodul* 10. - 11.11.2016
TDM Formulargenerator* 14. - 16.11.2016
TDM Systemuser* 17. - 18.11.2016
* Die Schulungen finden in deutscher Sprache in Tübingen statt.
Webinar Zeitraum
TDM Neuerungen de 19.02.2016
en 24.03.2016
3D-Modelle für CAD/CAM-Systeme
de 13.05.2016
en 09.06.2016
TDM Global Line de 23.09.2016
en 06.10.2016
TDMstoreasy de 28.10.2016
en 24.11.2016
Event Zeitraum
METAV, Düsseldorf 23. - 27.02.2016
MECSPE, Parma 17. - 19.03.2016
Industrie, Paris 04. - 08.04.2016
Bechtle Competence Day, Karlsruhe
06. - 07.04.2016
mav Innovatiosforum, Böblingen
14.04.2016
Metallobrabotka, Moskau 23. - 27.05.2016
Metalltech, Kuala Lumpur 25. - 28.05.2016
Starrag Technology Days, Rorschacherberg
21. - 22.06.2016
IMTS, Chicago 12. - 17.09.2016
AMB, Stuttgart 13. - 17.09.2016
TDM User Day 2016 25.10.2016
28 TDMessage 02-2016 TDM Systems · www.tdmsystems.com
Vielfältigkeit von TDM Systems
TDM Base Module TDM Global Line TDM Gauge andCalibration Control
TDM FMM TDM Fixture Module
TDM Multi Plant Management
TDM Document Management
TDM Data and Graphic Generator
TDM 3D-Designer for End Mills
TDM 3D-Designer for Step Drills
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Software für Daten- und Grafikgenerierung
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