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Techno // © by Tobias Wulff & Albrecht Lorenz CVJM-Kolleg, 16. Januar 2009

Techno für AnfängerDer Ursprung / das Grundsätzliche

rhythmusorientierte elektronische Kunstmusik sie soll vor allem zum Tanzen anregen Ende der 70er entstanden, durch DJs in Detroit die Lieder der deutschen Band

„Kraftwerk“ mit futuristischen Klängen versahen Anfang der 90er kam die Musik langsam aus den Untergrundclubs an die Öffentlichkeit. Die Musik hat absichtlich keine Harmonien, keine Melodien, wenig Gesang und keine

Instrumentalsolos. Der Rhythmus bestimmt alles. Die Musik soll fühlbar werden. Die Nacht wird zum Tag gemacht. Beginn ist um Mitternacht und das Ende mit dem „chill out“ am Vormittag. Licht und schrille Klamotten sind wichtig. Uralte Tanz-Rituale werden mit modernster Technik in der post-industriellen

Gesellschaft reproduziert DJs mixen mit Hilfe von Drum-Machine, Keyboard, Plattenspieler, Mischpult und

Computer den Sound. Jeder kann ohne Kenntnis von Noten Lieder komponieren.

Was bedeutet Techno? Techno ist eine eigenständige Jugendkultur. Techno ist ein Lebensgefühl: abtanzen, feiern, sich fallen lassen, Gemeinschaft,

Freiheit, Party und Spaß haben steht im Vordergrund. Techno hilft zum entfliehen aus der Alltagswelt und dem Frust der vergangen Woche –

durch das Erleben von extremen Gefühlszuständen.

Die Love Parade ist eine der gigantischen Techno Partys, die allerdings immer weniger mit der Grundidee zutun hat, denn sie ist von einer Protestbewegung (150 Personen) zu eine kommerziellen Großparty mit Millionenumsätzen (1,5 Millionen Personen) geworden.

Drogen wie Ecstasy, haben einen festen Platz in der Techno-Szene. Durch die u.a. bewusstseinserweiternde Wirkung wird das Tanzen zu einem noch höheren Kick. Nebenwirkungen werden in Kauf genommen.

Kleines Begriffslexikon

Afterhour Das ist die »Party nach der Party« für alle die noch nicht genug haben. Sie beginnt nach der eigentlichen Party, gegen 5 Uhr, an in einer anderen Location und dauert bis ca. 12 Uhr.

BPM Beats Per Minute – Schläge Pro Minute, Gibt die Geschwindigkeit eines Tracks an

Line-Up Reihenfolge der DJ's bei einer Party

Location Ort an dem die Party stattfindet

Sample ein Kurzes Klangstück, das beliebig oft wiederholt werden kann, und zusammen mit anderen Samples ein Lied ergibt.

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Bild: Computersampler

Wichtige Stilrichtungen und Absplitterungen des Techno

Acid Stilrichtung die zu Beginn der 90er Jahre verbreitet war. Zeichnet sich durch einen psychodelischen Stil aus. Die Drumloops wurden mit dem Drumcomputer „TB-303“ von Roland produziert. Dieser Drumcomputer erzeugt einen „weichen“ Drumbeat.

Ambient Elektronische Musik zum Entspannen. Wird heute nicht mehr zu Techno gezählt, da er heute als eigener Stil gehandelt wird. Mit Ambient wird heute alles gehandelt, was zur Entspannung dient, ist aber meist Elektronische Musik.

Breakbeats Eine Rhythmusart bei der schnelle HiHat-Schläge mit einer unrhytmischen Bassdrum die Grundstruktur des Drumloops bilden. Erstmals im Funk der 70er aufgetaucht. Kraftwerk mischte diesen Rhythmus mit elektronischer Musik und legte damit den Grundstein für die HipHop & Technomusik.

Drum'n'bass Benutzt Breakbeats. Charakteristisch für „D'n'B“ ist ein tiefer Bassgroove. Oft wird dazu auch gesungen oder Live gerappt.

Electro Die Ursprünge sind beim HipHop (Afrika Bambaataa) angesiedelt. Benutzt auch Breakbeats, orientiert sich daher am Funk, aber es fließt viel aus der Electronic Body Musik (EBM > Depeche Mode) aus den 80ern mit ein.

Hardcore Schneller, harter Techno, ab 180 BPM. Eine schnellere Variante des Hardcore ist Gabba, der bis 250 BPM geht.

House Geht auf die 70er Funk & Soul Musik zurück. Sehr groovig, melodisch und gesangslastig.

Trance Typisch für Trance ist ein sphärischer, flächiger Klangteppich. Es wird Sehr viel mit Hall, Gesang und Melodie gearbeitet. Tempo bei 140/150 BPM. Eine Form von Trance ist Goa, der besonders psychadelisch ist.

Schranz Ebenfalls schneller Techno oberhalb von 150 BPM. Charakteristisch dafür ist ein »knarzender«, knackender und übersteuert wirkender Sound.

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Bedeutung für die Jugendarbeit

Was Techno leistet – Das Positive Die Jugendlichen können den Frust des Alltags loswerden, sich richtig auspowern und

beim Tanzen auch ihre Aggressionen rauslassen.

Gefahren Bei übermäßigen Partybesuch droht eine Störung des Schlafrhytmus. Der Lärmpegel in Technoclubs (der oft höher ist als erlaubt) schädigt auf Dauer das

Gehör und kann einen Tinitus oder gar Gehörsturz verursachen (Gehörschutz nutzen!). Wie in anderen Jugendszene, wird auch hier mit Drogen gehandelt. Die Gefahr bei den

für die Technoszene typischen Drogen Extasy (XTC), LSD, Speed, etc. sind bleibende psychische Schäden oder gar Tod.

Aufgaben für Eltern & Jugendreferenten Aufklären über Gefahren! (Drogen, Lautstärke). Auch aufklären, dass man keine

Getränke von Fremden annehmen sollte, und sein Glas nie unbeobachtet stehen lassen sollte.

Bei der Fahrt zur Disco, sollte geprüft werden, ob der Fahrer vertrauenswürdig ist. Gesetzlichen Rahmen beachten! Jugendliche unter 18 dürfen nur bis 24

Uhr feiern.

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