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Page 1: Über den Nachweis kleinster Stoffmengen bei grösster Verdünnung (Magnesium, Nitrat, Kupfer)

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 299

J e n n y a) ,,Uber Perehlorate yon Wismut und Antimony, deren Titel allerdings keinen Hinweis auf die analytische Methodik enth~ilt. Wir freuen uns, dass Herr O. L o e b i c h unsere guten Erfahrungen mit dieser F~illungsmethode best~itigt.

B a s e 1, Anstalt far ~ anorganische Chemie.

Bericht fiber die Fortschritle der analytischen Chemie.

It. Chemische Analyse auorganischer Stoffe.

F, ine neue and schnelle ~Iethode zur •ntfernung yon Phosphaten bei der systematisehen quali tat iven Analyse empfehlen L J. C u r t - m a n , C. M a r g u l i e s und ~V. P l e c h n e r ~ ) . Das Filtrat vom H2S- Niederschtag wird, sofern es H3P0 ~ enth~i]t, mit I~H~C1 und Zr0C12 versetzt, mit t~IH40H alkalisch gemacht und nach Zusatz yon etwas Asbest 2 Minuten gekocht. Hierauf wird mit HCI anges~iuert, nochmals 3 Minuten gekocht und das ausgeschiedene Zr(OH)PO~ abfiltriert. Im Filtrat werden sodann Co und l~i in gebr~tuchlieher Weise yon den tibrigen IVfetallen der (Ng4)2S-Gruppe getrennt und die letzteren folgender- maven nachgewiesen. Die naeh dem Abfiltrieren yon CoS und ~NiS erhaltene saure L~sung wird auf 1 ecru eingeengt, mit Wasser auf- genommen, alkalisch gemacht und mit lga20 e gekoeht. Ergibt sich ein weisser ~iederschlag, so enth~ilt er nut Zr, ein gefarbter Iqieder- schtag ist auf Fe und Mn zu prttfen. Vorhandenes A1 finder sich im Filtrat yon Fe and l~in, es wird, naeh vorherigem Ans~uern, mit ~'H~OH gef~illt, etwa beigemengtes Zr in l~IH~Cl-haltiger, salzsaurer L~sung mit I~a~HP0t entfernt und im Filtrate vom Zr(0H)P0~ das A1 m[t NHtOH nachgewiesen. Der ~Nachweis yon Cr und Zn wird durch Zr nieht gest6rt. Da siimtliches Zr in den (NH.~)~S-Niedersehlag t~bergeht, kann im Filtrate auf Erdalkalien uud Alkalien wie tiblieh geprttft werden. Genaue Arbeitsvorschriften finden sich im Original. Web e r.

Uber den Naehweis kleinster Stoffmengen bei gr6sster u di innung (Magnesium, Nitrat , Kupfer) hat F r i e d r i c h L. H a h n 3) Untersuchungen ausgeftihrt. Der Verfasser hat sehon in einer hier besprochenen Ver6ffentlichung ~) angegeben, dass sich ~iusserst geringe i~lagnesiummengen mit 1, 2, 5, 8-Tetraoxyanthrachinon, C~HsO~, nach- weisen lassen. - - Die Di~ohenylaminreaktion auf Nitrat ist nieht spezifisch, da sie auf 0xydationswirkung beruht und aueh yon vielen anderen 02 abgebenden Verbindungen erzeugt wirdS). Das Ni t ra t

~) Helv. Chimica Acta 6,'227 (1923). -- ~) Chem. News 1~ 299 (1924); dUrch ,Chem. ZentrbL 96, I, 413 (1925). - - 3) Festschrift Physikal. Verein, Frankfurt a. 1VI. 1924, S. 6. -- 4) Vergl. diese Ztschrf~ 66, 106 (1925). -- 5) Vergl. diese,Z~schrf~, 50, 4-74 (1~t11).

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kann aber dutch Pb-Salze und metallisches Pb zu Nitrit reduziert unct dieses dann dureh die Diazoreaktion naehgewiesen werden. Die Reagenzien reassert hierbei vollkommen nitratfrei sein. Das Wasser ist daher fiber Zn-Staub zu koehen und abzudestillieren. Ein C~emisch yon Pb und Pb-Salz l~isst sieh durch fJberhitzen yon Pb-Formiat ge- winnen. Von dem so erhaltenen Pulver gibt man etwas der zu prfifenden LSsung hinzu, erhitzt 15 - -30 Minuten auf dem Wasserbade, giesst yon dem Pb ab und versetzt mit Diazoreagens (Sulfanils~iure und a- Naphthylamin in Essigs~ture). Bei Verwendung yon 1- -2 ccm L0sung kann man noch 1 mg KN03// dureh starke RStung, 0,1 rag~1 durch deutliche Rosafgxbung erkennen. Um alas Diazoreagens haltbar zu machen, versetzt man mit etwas mehr Essigs~ure als fiblich, gibt eine geeignete Menge Marmor hinzu und verschliesst die Flasche durch einen Stopfen mit Hahnrohr. Man kann dann, ohne die Flasche zu 0ffnen, dutch den COrDruek eine beliebige 3Ienge L6sung ausfliessen lassen. Ein haltbares Reagens in Pulverform l/isst sich durch Mischen yon Sulfaails~ure und Acetylnaphthylamin herstellen, aus welchem durch Aufkochen mit Shuren oder Alkalien kurz vor dem Gebrauche das fertige Reagens erhalten wird. - - Die Reaktion zwischen FeIILSalzen und Thiosulfat, die unter Bildung yon FeII-Salzen und Tetrathionat erfolgt, wird durch K u p f e r stark beschleunigt. Auf diese Wirkung grfindet der Verfasser eine sehr empfindliche Methode zum Nachweis des Cu ~) ; verfolgt man das Verschwinden des FeIII-Salzes durch Zusatz yon Rhodanid, so l~tsst sich die Empfindliehkeit bis 0,03 #g in 25 ccm steigern. Die Reaktion k a n n auch zur quantitativen Bestimmung des Cn verwendet werden. W e b e r.

Die Verwendung des Kaliumferroeyanides bei der Gewiehtsanalyse hat G. L u f f ~) vorgesehlagen. Die in sauren L~sungen der Metallsalze durch Kaliumferrocyanid entstehenden Niederschl/~ge sind meist schleimig, schlecht filtrierbar und zur gewichtsanalytischen Bestimmung ungeeignet. In ammoniakalischer, ammonsatzhaltiger L~Ssung erzeugt das Salz dagegeu mit den Ionen des Cd, Cu, Zn , Ni, Co, Ca, Mg und wohl auch mit anderen, krystallinische, gut tiltrierbare F/illungen, die auf dem Gooch- tiegel gesammelt und getrocknet werden kSnnen, Die Schwierigkeit, dass Ferrocyankalium-LSsungen dureh Ammonsalze beim Erw~rmen zersetzt werden und unlSsliche Produkte bilden, kann durch einen ent- sprechenden Zusatz yon Ammoniak verhindert werden. Eine L0snng, die in 100 ccm 7 9' NH~C1 und l0 ccm NH~OH (D 0,93--0~92) oder 10 9' NI=I~C1 und 20 ccm NH40H (D 0 ,93- -0 ,92)en thNt , 1/~sst sieh nach Zusatz von 2 9' KtFe(CN)~ auf 90- -100 o erw/irmen, ohne dass Trfibung eintrit t ; es daft nur kein NH~ entweiehen.

B e s t i m m u n g des C a d m i u m s . In warmer Cd-LSsung, die in ihrem NH4C1- und NH3-Gehalt nach vorstehenden Angaben richtig

I) Ber. Deutsch. Chem. Ges. 57, 671 (1924). - - ~) Chem. Ztg. 49, 513 (1925).


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