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Page 1: Über den Nachweis von Zirkon, Titan 'und Wolfram mit dem Farbstoff der Cureuma-Wurzel in saurer Lösung

18 I-L Sch/~fer :: Uber den Nachweis yon Zirkon, Titan und Wolfram

2. Auf der; Glastiipfelplatte und in Reagensgl~sern wurden hMb- quantitative Bestimmuhgen kleiner Borsgure-Mengen vorgenommen.

3. Der EinfluB fremder Ionen auf diese Reaktion der Bors~ure wurde untersudht:

~ber den Nachweis yon Zirkon, Titan und Wolfram mit dem Farbstoff der Cureuma-Wurzel in saurer Liisung.

V o n

Harald Seh~iIer, Jena.

[Eingegangen am 28. Juni t937.]

Bei me.inen Untersuchungen fiber den Bors~urenachweis mit I{ilfe des Curcum~-Farbstoffs in saurer LSsung 1) habe ieh beobaehtet, dab u n t e r den gew£hlten Versuchsbedingungen auch Zirkon, Titan und Wolfram mit dem Curcuma-Farbstoff reagieren. Hieriiber soll im folgenden kurz berichtet werden. Dabei verweise ieh hinsichtlich der verwendeten Reagenzien und Ger~tschaften auf meine friihere Ver- 6ffentlichung.

Der Nachweis des Zirkons. Als Stamml6sung diente eine Zirkonoxyehlorid-L6sung, die 554 y

Zr ~-750 ~ ZrO~ in i c c m enthielt. 'Sie wurde - - wenn n6tig - - ent- spreehend verdiinnt.

Die t~eaktionen wurden so ausgefiihrt, dag die w£Brigen Zirkon- 16sungen mit einem gleichen Volumen konz. Salzs~ure vermiseht und mit Curcuma-L6sung versetzt wurden. Bei Gegenwart yon Zirkon f/~rbt sich die sonst blab gelbe LSsung intensiv orange.

Die Tfipfelpr~ben (0,020 c c m Zirkonl6sung -[- 0,020 c c m konz. Salz- s£ure q- 0,010 c c m Curcuma-L6sung) ergaben die in Tab. I zusammen- gestellten F/~rbungen.

Tabe l l e I.

zro~ Zr F~rbung

15 6 3 t,5 0,6 0,3 0

tt,1 4,4 2,2 1,1 0,44 0,22 0

orange mit leicht zunehmender In-

tensit/~t

gelborange blafl gelb

1) I)iese Ztschrft. 110, t t (t937).

Hiernach sind in 0,020ccm 0,3~ Zr02 =0 ,22 y Zr nachweis- bar. Grenzkonzentration fiir ZrO~ i:67000, flit Zr 1:90000. Rea- gensglasproben mit I c c m Zirkon- 16sung lieferten ~hnliche FarbtSne wie die Tiipfelproben und die gleiehe Grenzkonzentration (in i c c m w a r e n i 5 y ZrO 2 = l i y Zr nachweisbar).

Versuehe mit kleineren oder

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mit dem Farbstoff der Curcuma-Vgurzel in saurer LSsung, 19

grSBeren SMzsgurekonzentrationen lieferten genau so wie bei den folgenden l~eaktionen mit Titan und Wolfram etwas andere Fgrbungen, braehten abet keine Steigerung der Naehweisempfindlichkeif.

Uber die Beeinflussung dieser Zirkonre~ktion durch fremde Ionen gibt die Tab. I I einen Uberblick:

Tabel le II.

Reagensglasproben (Beobaehtung irt ~3 m m Schiehtdicke), enthaltend I c c m

ProbelSsung -~ 1 e c r u konz. Salzsgure + 071 c c m Curcuma-LSsung.

Ausfall I ZrO2 Zugesetzte Substanz der Fgrbung )J t~eaktion

15 i5 i5 15 t5 15 15 ~5 15 15 75 15 75 t5 75 i5

~5

t5 15

98 000 NH4C1 98 000 NaC1 98 000 KC1 98 000 CaCI~ 98 000 BaCI~. 2 I-~20 98 000 ZnCI~ 98 000 PbC12 ~) 98 000 A12(SO4)a. 18 H20 98 000 Na~SO4 90 000 Na~S04 98 000 NaI-IgPO~. I-I20 90 000 lgaI~I2PO~. ~20 9 800 NI-I~F 9 000 N ~ t F 9 800 ]~203 als HaBO a

I 960 TiOg als TiC4

440 WO3 als Na2WO4 3 390 MoOa als (N~t)sMo7024

÷ + + ÷ + + + + +) +) +)

blab gelb intensiv gelborange

,, goldorange

7, gelborange ,, goldorange

7, gelborange

gelborange

intensiv gelb blab ge!b blab brgunlich gelb blab gelb

intensiv rot (B2Oa-Reaktion)

schwgrzlieh rot (TiO~-Reakfion)

brgunlich blab brgunlich

Hiernach hemmen Sulfate die l~eaktion; Phosphate sowie Fluoride verhindern sie vollstgndig. D~von wurde schon beim Nachweis der Bor- sgure neben Zirkon Gebrauch gemacht. Die ebenfalls mit dem Curcuma- Farbstoff reagierenden Elemente B, Ti, W und Me verhindern die Er- kennung des Zirkons, wenn sie in Mengen vorhandeu sind, die wesentlich fiber der N~chweisbarkeitsgrenze des betreffenden Ions liegen.

*) Diese PbCl~-Menge 16ste sich nattirlich, wie such in allen spgteren Fgllen, nut zum Toil.

2*

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20 I-I. Seh~fer: f~ber den Naehweis yon Zirkon, Titan und Wolfram

D e r N a e h w e i s des T i t a n s .

Als StammlSsung wurde Titanchloridl6sung mR i,2 m g Ti----2 m g

Ti02 im c c m benutzt. Auch hier wurde die ProbelSsung mit dem gMchen Volumen Salzsiiure versetzt und dann mit Cureuma-L6sung vermischt. Titan verursacht in gr6Berer Menge eine schmutzig rotbraune his schwarz- lich rote Farbung.

Tiipfelversuche mit 0,020 c c m ProbelSsung brachten die in Tab. I I I dargestellten Ergebnisse:

Tabel le III.

TiO2 Ti F~rbung Y

40 24 sehmutzig rotbraun 16 9,6 schmutzig r6tliehbraun

8 4,8 sehmutzig r6tlich 2,4 1,4 br/~unlieh 0,8 0 , 4 8 braunlich gelb 0 0 gelb

Die Nachweisbarkeitsgrenze liegt also bei Anwendung yon 0,020 c c m

bei 0,8 7 Ti02 = 0,48 ~ Ti. 1)as entspricht ifir TiO 2 einer Grenzkonzen- tration yon 1:25000 und ifir Ti einer solchen yon t:42000.

I m Reagensglas sind die F~rbungen intensiver, sonst aber ~hnlich wie auf der Tfipfelplatte. Auch die Grenzkonzentration ist die gleiche (in I c c m sind nachweisbar 40 V TiO~ = 24 y Ti).

Tabel le IV, l~eagensglasproben (Beobachtung in 13 m m Sehichtdieke), enthaltend I c c m

:Probe16sung + I c c m konz. Salzs~ure + 0,1 c c m Curcuma-L6sung.

TiO~ Zugesetzte Substanz Ausfall { der

~ geaktion !~arbung

m

4O 98 000 Ntt4C1 98 000 NaC1 98 000 CaCI~ 98 000 ZnCl~ 98 000 PbC12 98 000 Na2SO 4 98 000 lgaI-I~PO 4 . tI20 9 800 NI-14F 9 800 B~O a als tIsBO S

735 ZrO~ als ZrOC1 z

m

÷ + + ÷ ÷ ÷ + ÷

blag gelb br~unlieh gelb braun--gelb

br~unlich gelb braun - - gelb braunlleh gelb

braun - - gelb gelb intensiv rot (B-Reaktion) intensiv orange (Zr-l~eaktion)

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mit dem Farbstoff der Curcuma-Wurzel in saurer L6sung. 2~[

Die Tab. IV (S. 20) gibt AufschluB fiber den Ausfall dieser Titan- reaktion bei Gegenwart ffemder Ionen.

Fluorid st6rt also wie beim Zirkonnachweis; ebenso wird auch dio Titanreaktion durch die Bor- und Zirkonfi~rbungen iiberdeckt.

Der Nachweis des Wolframs.

Als Stamml6sung wurde eine Natriumwolffamat-L6sung mit 328 W ~ 413 y WO~ im ccm benutzt.

Auch hier verwendet man zweckm£Big ein Gemisch gleicher Raumteile Probel6sung und konz. Salzs£ure mit etwas Curcuma- L6sung. Bei Gegenwart yon Wolfram entsteht eine schwarzbraune F~rbung (Beobachtung in dickeren S6hichten bei Benutzung yon Reagensgl/isern).

Tfipfelloroben auf der Glastfilofelplatte (O ,020ccm ProbelSsung -~ 0,020 ccm konz. Salzs~ure ~- 0,0i0 ccm Curcuma-L6sung) zeigten die in Tab. V angeffihrten F£rbungen.

Tabe l l e V.

WO~ YV F~rbung 7

8,26 6,0 3,3 0

6,55 4,76 2,62 0

r6tlieh gelb r6tlich gelb gelb gelb

In O , 0 2 0 c c m sind hiernach 6,0 7 W03~---4,76 7 W erkennbar. (Grenzkonzentration fiir WO 3 ~ 1:3300, ~fir W----1:4200.) Bei Beob- achtung in gr6Berer Schichtdicke (Reagensglas mit I ccm Probel6sung -~ l ccm konz. Salzs~ture q- 0,i ccm Curcuma-L6sung) sind noeh kleinere Wolffamkonzentrationen nachweisbar (in l ccm sind nachweisbar i65 7 WO 3 ~- 131 y W; Grenzkonzentration fiir WOs ---- 1:6000, fiir W ---- l : 7600).

Die Nachweisbarkeit des Wolframs bei Gegenwart fremder Ionen zeigt die Tab. VI (S. 22).

Diese Wolframreaktion wird also durch Sulfat nich~ beeinfluBt, durch Phosphat aber stark gehemmt und durch Fluorid vSllig verhindert. Gr6Bere Mengen Bor und Zirkon (und wohl auch Titan) fiberdecken die Wolframreaktion.

Molybd/in liefert eine ~hnliche Reaktion wie Wolfram, allerdings mit geringerer Empfindlichkeit.

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22 Edwin Eegriwe: l~eaktionen und geagenzien

Tabe l le VI. l~eagensglasproben (Beobaehtung in t3mm Sehichtdieke), enfhaltend I c c ~

Probel6sung -}-1 ccm konz. SMzs~ure -~0,1 ccm Cureuma-LSsung.

WOs Zugesetzfe Substanz AusfM1 , der F~rbung

y y Reaktion

165 60 000 N'HdC1 60000 N'aC1 60000 KCL 60000 CaC12 60 000 BaC12.2H20 60000 ZnC12 60000 PbC12 60000 AI~ (SO~)3.18 tt20 60000 /~a2SO4 60 000 ~aH2PO~. 1-I20 6 000 NH4F 6000 B203 als H3BO a

450 ZrO2 Ms ZrOC12

÷ ÷

÷

blal3 gelb bla2 braun blal3 schwarzbraun

+ ÷ + ÷ ÷

(+) br/~unlich gelb gelb intensiv rot (B-l~eaktion) m~enmv orange (Zr-Reaktion)

Reaktionen und Reagenzien zum Nachweis organischer Verbindungen I¥1).

Y o n

Edwin Eegriwe. [Eingegangen am 5. Juli 1937.]

Formaldehyd. Das in der I. Mitteilung erw/ihnte 2,7-DioxynaphthMin gab bereits

mit sehr kleinen Mengen Formaldehyd eine Farbreaktion, die fiir den Nachweis yon G1ykolsi~ure und OxMs/~ure ausgewertet werden konnte~). Fiir den Nachweis yon FormMdehyd selbst war es nicht geeignet, da es auBer mit AcetMdehyd auch mit einige n anderen Aldehyden Farb- reaktionen zeigte, yon denen die letzteren derjenigen mit Formaldehyd ~hnlich waren. Ersetzt man das 2,7.DioxynaphthMin dutch sein Isomeres - - d i e Chromotropsi~ure, so gelangt man zu einer Reaktion, die tiir ForiiiMdehyd charakteristisch ist. (

1) I. Mitteilung: Diese Ztsehrft. 89, 121 (i932); II. Mitteilung: Diese Ztsehrft. 95, 323 (1933); I I I . Mitteilung: Diese Ztsehrft. 100, 31 (1935). _ 3)Das Reagens kalm dutch die I .G . FarbenindustrieA.-G., Lever- kusen, bezogen werden.


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