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4. Anf Physiologie und Pathologie bcztigliche. 79

t~ber die quantitative Trenmmg yon Adenosintriphosphat (ATP), Adenosin- diphosphat (ADP), Adenosinmonophosphat (AMP) und anorganischem 0rtho- phosphat in biologischem Material mittels einer neucn papierchromatographischcn Arbeitstechnik berichten L. V. EGGLESTON und R. HE~SL Das Prinzip des Ver- fahrens bestcht in einer eindimensivnalen Papierchromatvgraphie, wobei zun~chst mit einem LSsungsmittel aufstcigcnd und dann mit einem zweiten LSsungsmittel absteigend in derselben Richtung entwickelt wird. Arbeitstechnik: Organcxtrakte werden bci 0~ durch Zusatz yon 0,1 Vol 30~oiger Trichloressigs~urcl6sung ent- eiwei~t und bei 2--4~ zentrifugiert. Die tiberstehende LSsung ~drd ohne zu ncutralisicren zur Chromatographic verwendet. ATP- nnd ADP-Pr~parate werden, wenn sie als Barium- odor Calcinmsalze vorliegen, in die Natriumsalze iibergeftihrt. Whatman Nr. 1-Papier (19 • 45 cm) wird zur Entfernung stSrender Schwer- metal]spuren erst 30 rain in einer 2~oigen LSsung yon Xthylendiamintetraessig- s~ure (durch NaOH-Zusatz auf p~ 8,5 gcbracht) eingelegt, dalm 6real jo 10 rain in 1~20 gewaschen und mit Warmluft getrocknet. Man gibt auf jeden Startpunkt mittels einer Mikropipette mehrcre Tropfen zu je 5 #l, entsprechend 3--10 #g Phosphor je Startpunkt. Die Startlinie liegt 8 cm yon einem Ende des Streifens ent- fernt. Vor dcr ersten Entwickinng wird dcr Streifen 6 cm yore Ende, d.h. 2 cm yon der Startlinie, umgeknickt. Dann entwickelt man znngchs~ ~ufsteigend mit einem Gemisch aus 90 ml Is0Propylgther und 60 ml 90~oiger Ameisens~nre 3 bis 4 Std bei 22 ~ C; dabei taucht die t~nickstelle in das LSsungsmittel ein. ttierbei bleiben ATP und ADP an der Startlinie zuriick, AMP wandcrt nur wenig, wghrcnd anorganisches Phosphat sich etwa 8--10 cm welt bewegt. ~ach dem Trocknen bei Zimmertemperatur wird der Streifen in umgekehrter Stellung ~hsteigend ent- wickelL und zwar 27--30 Std bei 28 ~ C mit einer Mischung aus 240 ml n-Propanol, 120 ml AmmoniaklSsung (0,880) und 40 rnl 0,002 m Xthy]endiamintetraessigs~urc. Dabei werden ATP, ADP und AMP gctrennt. Die Lokalisierung der Adcninverbin- dungen erfolgt dutch UV-Photographie nach R. MA~Km4~ und J. D. SmTg ~ odor nach C. S. HANES und F. A. ISgERWOOD s durch Besprfihen mit Molybdatre~gens (25ml 4~oige AmmoninmmolybdatlSsung, 5ml 60~oigc Perchlorsgure, 10ml n- Salzsgure, mit Wasser ~uf 100 ml), 7 rain langes Trockncn bei 85 ~ C und Behandeln mit H2S. Zur quantitativen Bestimmung der organischen Phosphorverbindungen wcrden die Flecke ~usgeschnitten und mit 0,5 ml einer Mischung yon 3 Vol H~SO~ und 2 Vol ttCIO~ (1,54) verascht. Dann bestimmt man den Phosphorgeh~lt nach I. B~S~BLU~ nnd E. C~4xs ~ unter Berticksichtigung des Leerwerts des Filtrier- papicrs (etwa 0,01--0,04 #g/cm2).

Das vorstehende Verfahren wird in etwas modifizierter Form auch yon A. FLEOXE~STEr~ und E. GERLAOH 5 ausfiihrlich beschrieben. Diese Autoren schneiden nach der ersten Entwicklung das Ende des Papierstreifens ab, um anorg~nisches Phosphat und solche organischen Phosphorverbindungen, die vor ATP, ADP und AIY[P wandern, zu elcminieren. ])ann lasscn sie das zweite LSsungsmittel in der entgcgcngesetzten Richtung wie das erste laufen. Dadurch wird erreicht, dab sich ATP, ADP und AMP in ehlem Abschnitt des Papiers lokalisiercn lassen, tier w~hrend dcr Anwendung des ersten LSsungsmittels noch nicht mit Phosphor- verbindungen in Bertihrung gekommen ist. H. SPE~LIC~.

1 Biochemic. J. 52, 156--160 (1952). Univ. Sheffield (England). 2 Biochem. J. 45, 294 (1949); vgl. diese Z. 135, 281 (1952). 3 Nature (London) 164, 1107 (1949); vgl. diese Z. 138, 386 (1953). 4 Biochem. J. 32, 295 (1938); vgl. diese Z. 134, 148 (1951/52). 5 Arch. exper. Path. u. Pharmakol. 219, 531--548 (1953).

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