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457 fld. 287.159 1954, Nr. 8 Uber einige U mesterungen des Phthalsaurediathylesters

Darstellung von 2-Methoxy-3-piperidino-3 -phenyl-propanol-( 1) (IX) Das aus 115 g Zimtalkoholdibromidacetat und einerLosung von 26g Natrium in 500ml

Methanol erhaltene Reaktionsprodukt ergab beim Erhitzen mit iiberschiissigem Piperidin 24 g der Methoxybase IX vom Schmp. 64" (aus Petrolather).

Das Ni t r a t hat den Schmp. 105" (aus Aceton), das P ik ra t (aus verdiinntem Alkohol) schmilzt bei 160".

p - Nitr o benzo es iiurees t er (Blattchen aus verdiinntemAlkoho1) Schmp. 130" ; Hydro- chlorid 181". Spaltung der dtherbasen I und IX

5 g der Basen werden mit 30 ml 4O%iger Jodwasserstoffslure 5 Std. lang im Sieden gehalten. Darauf wird die Losung rnit Wasser verdiinnt und zur Entfernung neutraler Nebenprodukte ausgeathert. Danach wird alkalisiert und die erhaltenen basischen Spalt- produkte indther aufgenommen. Dabei wurde aus beiden Basen (I und IX) die gleiche Dioxybase (X) in farblosen Nadeln vom Schmp. 126" (aus Benzin-Essigester) erhalten.

C14H,10,N (2353) Ber.: C 71,44 H 8,99 0 13,60 N 5,95 Gef.: )) 71,48 B 9,23 J) 13,61 D 5,92

Hydrochlorid Schmp. 207"; Oxalat (Nadeln aus Aceton) Schmp. 130'. Oxydation der dtherbase IX mit Kaliumpermanganat I

10 g der Atherbase IX werden in alkalisoher Losung mit einer konzentrierten wal3rigen Losung von 8,4 g Kaliumpermanganat unter kraftigem Umschiitteln versetzt. Nach ein- getretener Entfiirbung wird vom Braunstein abgesaugt und die wal3rige Losung mit Chloroform extrahiert. Nach dem Abdestillieren des Chloroforms hinterbleiben 6 g eines kristallinen Riichtandes, der aus Ligroin-Essigester in Nadeln vom Schmp. 115" kristalli- siert.

Ci,H,iO,N (26393) Ber.: C 68,40 H 8,03 0 18,23 N 5,31 Gef.: v 68,66 R 8,06 )) 18,86 )) 5,19

Die so erhaltene Siiure XI lost sioh in 2/n-Natronlauge erst bei lkngerem Erhitzen auf dem Wasserbad. kherspaltung der Siiure XI

5 g der SBure XI werden 6 Std. lang mit 30 ml konzentrierter Salzsaure im Sieden ge- halten. Danach wird die Losung neutralisiert und mit Chloroform extrahiert. Der so er- haltene Ruckstand ergibt beim Umkristallisieren aus Ligroin-Essigester farblose Kristalle vom Schmp. 121". Auch diese Saure lost sich in Natronlauge nur in der Warme und lang- Sam auf.

Ci,Hi,O,N (24923) Ber.: C 67,43 H 7,68 0 19,25 N 5,61 Gef.: )) 66,96 R 7,48 )) 19,15 .) 5,66

1337. Jose f Klosa

Ober einige Umesterungen des Phthalsaurediathylesters Aus dem wissenschaftlichen Labor der AGAL, Berlin SW 68

(Eingegangen am 22. Mai 1954)

I m Zusammenhang iiber das Studium von Umesterungsreaktionen mit Hilfe von Natriumallioholatenl) wurde die Umesterung von Phthalsaurediathylester und anderer Phthalsauredialkylester untersucht . Diese Untersuchungen erschienen da- her so interessant, als Phthalsaurediathylester einmal zwei reaktionsfahige Ester-

l) J . Klosa, Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 285, 364 (1952); 287, 129 (1954).

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458 Klosa Ardliv der Pharmazie

gruppen besitzt, ein andermal, weil bekanntlich Phthalsaurediathylester bzw. Alkylester bei Gegenwart von Natrium bzw. Natriumalkoholaten mit Estern auch Kondensationsprodukte ergeben2). Unter niilclen Bedingungen lieBen sich die Phthalsauredialkylester nach den von uns bereits beschriebenen Arbeitsbedingun- gen glatt umestern. Dabei galt es als Grundbedingung, daB die Alkohole absolut wasserfrei sind, bereits einige Prozentsatze Wasser vor 0,5% aufwarts geniigen, um die Phthalsauredialkylester zu Terseifen, so daW als Endprodukt stets Phthal- saure resultierte. Ilagegen gelangen friiher die Umesterungen des Oxalsauredialkyl- esters2) selbst mit 97-98yoigen Alkoholen. Noch besser fur die Uniesterungen der Phthalsauredialkylester eigneten sich Aluminiumalkoholate, also Arbeitsbe- dingungen, wie sie von K . W . Rosenmund und Mitarbeiter3) beschrieben wurden. Praparativ eignen sich die Umesterungsreaktionen oft sehr gut fur schwierig dar- stellbare Phthalsauredialkylester, fur deren Herstellung vor allem Blkylhalogenide und Silbersalze erforderlich werden.

Beschreibung der Versuche Phtha lsaure-d i i sobuty les te r

4 g Natrium wurden in 100 ccm ahs. Isobutanol gelost. In diese Natriumalkoholatlosung wurden portionsweise unter Riihren 30 g Phthalsauredi&thylester2) in 20 ccm abs. Iso- butanol eingetragen. Das Reaktionsgernisch wurde nun 20 Min. auf 50" C unter einem mit Trockenturm versehenen RuckfluBkiihler erwarmt. Darauf wurde alles 30 Std. sich selbst uberlassen. Der uberschussige Alkohol wurde im Vakuum verdampft und der Ruckstand mit \;Crasser vcrdiinnt. Die wiiBrige allralische Lijsung wurde vorsichtig angesauert. Die milchige Trubung und der olige Riickstand fraktioniert.

K!, 227-230" C. Ausbeutc: 65%. Analag dargestellt wurden :

P h t, h a l s aur e - d i ( n ) b u t y le s t e r Aus I + n-Butanol; K,, ,65 = 340" C. Ausbeute: 48%).

Phthalsaure-dimethylester Aus I + Methylalkohol; K,) = 283" C. Ansbeute: 73:i,.

P h t h a l s a u r e - d i ( i so) -propyles te r Aus I + Isopropanol. n'egen Zersetzlichkeit des Esters wurde nicht destiiliert, sondern

nach Aufarbeitung aus dem Endprodukt bei K,! 12 = 130" C die fliissigen Besta'ndteilc ab- des tilliert.

Der Ester zeigte den typisch scharfen Geschmack und schwacllen eigenartigen Geruch. Durch langeres Kochen wurde infolge Zersctzung Phthalsaureanhydrid erhalten.

P h t h a 1s aur e ~ d i (n ) pr o p y le s t e r Bus I + n-Propanol; K,, = 305-307" C. Ausbeute: 68%.

P h t h a 1s Bur e - d i ( is o ) a m y les t e r

Geruch; K . 7 a a = 335-337" 0. Aus I + iso-Amylalkohol; sohwer bewegliches d l mit typischem etwas betaubendem

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459 Bd. 28?./59 1954, N ~ . 8 Veranderungen von Traubenzuckerlosungen bei der Sterilisntion

Phthalsaure-dibenzylester

Ausbeute: 63%.

Phthalsaure-dicetylester

Aus I + Benzylalkohol; K,) = 280" C, erstarrt im Kiihler. Schmp.: 40-42" C.

Aus I + Cetylalkohol und zweistundiges Erwarmen auf dem Wasserbade. Schmp.: 43-45" C. Ausbeute: 58%.

Samtliche Ester IieDen sich ebenso erneut mit entsprechenden Alkoholen umestern. Die Arbeitsweise mit Aluminiumalkoholaten lieferte zwar bessese Ausbeute, war abes etwas teurer und langwiesiger.

PROBLEME D E S ARZNEIBUCHES Wilhe lm Volksen

Veranderungen von Traubenzuckerlosungen bei der Sterilisation

11. Mitteilung: Nachweis von Zersetzungsprodukten Aus der Apotheke des Stadtischen Krankenhauses Nordstadt,, Hannover

Leiter: Dr. W. Volksen (Eingegangen am 10. Mai 1954)

I n der ersten Mitteilungl) wurde iiber die Bedingungen berichtet, unter denen eine Verfarbung von Glukoselosungen hei der Sterilisation stattfindet. Da diese Verfarbung das Zeichen einer teilweisen Zersetzung der Glukose ist, sollten die Umwandlungsprodukte naher charakterisiert werden.

Die Reaktionsrnoglichkeiten von Ghkose in ausgesprochen saurer und alkalischer Losung sind unter Einheziehung von Oxydations- und Reduktionsvorgangen sehr groS und es existiert hieriiber eine umfangreiche Literatur. Nur wenig ist aber be- kannt iiber Abbauprodulrte, die unter den Bedingungen der Sterilieation einer waBrigen Losung reiner Glukose entstehen.

Schlemmer und &litarbeiter2, 3) haben beobachtet, daS die optische Drehung sterilisierter Glukoselosungen im Vergleich zu nicht erhitzten Losungen erniedrigt ist. Aie vermuteten wegen des Auftretens von Jodoformgeruch nachzusatz von Jod- h u n g zur allralisch gemachten sterilisierten Zuckerlosung die Anwesenheit von Methylglyoxal und Dioxyaceton. Cattuneo4) wie auch Cawanna5) isolierten aus sterilisierten Glukoselosungen Glukonsaure. Neben Oxydat,ionsvorgangen, wodurch die Anwesenheit von Glukonsaure erklart wiire, sind aFer auch intra- nnd inter- moleBulare Wasserabspaltungen moglich, wobei entweder niedermolelalare Stoffe oder durch Konderisation hohermolekulare Zucker entstehen.

l) W. Bolksen, Arch. Pharmaz. Ber. dtsch. pharmaz. Ges. 285, 392 (1952). 2 ) F . Schlemmer und C . Schmiz, Dtsch. Apotheker-Ztg. 51, 426 (1936). 8 ) F . Schlemmer und C. l'orber, Pharmaz. Zentralhallo Deutschland 78, 659 (1939). *) R. Cattaneo, zit. nach 5. 5, D. Cavanna, Boll. chim. farmac. 89, 85 (1950).


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