Dezentrale EnergielösungenAuftrag und Chance für die Energiewende
Dr. Alexander FenzlMitglied der Geschäftsführung der Bayernwerk Natur GmbHUnterschleißheim, den 07. November 2013
Dezentrale Energielösungen und Netzausbau spielen eine Schlüsselrolle in der Energiewende
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Dezentrale Energielösungen
� Steigerung der Erzeugung von rd. 21 TWh/a auf rd. 45,2
TWh/a in 2021 nach dem Bayerischen Energiekonzept
� Aktuell weiterhin massiver Zubau an regenerativen Energien,
vor allem im Bereich Photovoltaik und Wind
Erheblicher Umbau- und Ausbaubedarf im Netz
� Über 235.000 PV-Anlagen im Netz des Bayernwerks mit einer
Gesamtleistung von rd. 5.200 MW
� Paradigmenwechsel im Netz notwendig
Speichertechnologien und Energieeffizienzmaßnahmen tragen ebenfalls zum Gelingen der Energiewende bei
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Entwicklung neuer (Speicher-) Technologien
� Erzeugung aus Regenerativen Energien übersteigt mittelfristig
den Leistungsbedarf
� Um Abregelung von regenerativen Anlagen zu reduzieren, ist
der künftige Einsatz von Energiespeichern unverzichtbar
Maßnahmen Energieeffizienz
� Rd. 40% des Energieverbrauchs entfallen auf Privathaushalte
(v. a. für Heizung und warmes Wasser)
� Deutliche Verbesserung der Energieeffizienz im
Gebäudebereich mit energetischen Maßnahmen möglich
Ehrgeizige Ziele nach dem Bayerischen Energiekonzept: Anteil an regenerativer Erzeugung in 2021 von 50%
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Quelle: Bayerisches Energiekonzept „Energie innovativ“ 5/2011
E.ON Deutschland mit viel Erfahrung bei den Dezentralen Energien und hoher Kompetenz vor Ort beim Kunden
� Mitarbeiter
� Anzahl Anlagen
� Installierte Leistungel
� Installierte Leistungth
� Wärmenetze
� KWK Industrie
� KWK mini/mittlere
� Wärmeanlagen
� Weitere Energieprojekte
(u. a. Geothermie)
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ca. 800
ca. 4.000
ca. 1.200 MWel
ca. 5.200 MWth
ca. 2.200 km
12 Anlagen/460 MWel
ca. 400 Anlagen/170 MWel
ca. 3.500 Anlagen/ca. 2.100 MWth
ca. 100 Anlagen/ca. 570 MWel
Unsere Vision der zukünftigen Dezentralen Energiewelt: Grenzen zwischen Strom und Wärme verschwimmen
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Konvergenz der Strom- / Wärmesysteme
konventionelle Erzeugung
erneuerbareErzeugung
Wärme: Erzeugung, Verteilung, Speicherung
Smart Grid
Strom-
system
Wärme-
system
Innovationenz.B. Speicher
Elektroden-kesselWärme-
pumpe BHKW
Neue Geschäftsfelder: z.B. VPP (Regelenergie, DRM)
Wärmenetz Speicher
Bis 2020 wird sich der Gesamtmarkt für Dezentrale Energien verdoppeln1
1 Quellen: BMU Leitstudie 2011, Adjustierung BMU 2010, Prognos 2011, Roland Berger 2012; trend:research 2012; Analyse undBerechnungen EDL
2 Ohne Wasserkraft, ohne Wind Offshore, KWK dezentral ~ [< 20 MW]
� Gesamtmarkt in Deutschland hat eine hohe Wachstumsdynamik
� Fokus auf Wachstumsfelder, u. a. weiterer Ausbau des KWK-Geschäfts
� Permanente Überprüfung von Innovations- und Geschäfts-entwicklungsaktivitäten
� E.ON heute unter den TOP 5 im Markt der Dezentralen Energien
Dezentrale Energien Wachstum Dezentrale Energien
(Gesamtmarkt in TWh)1
2020
179
2012
87
14% dezentral
(87 von 610 TWh)32% dezentral
(179 von 600 TWh)
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Aktuelles Anlagenportfolio der Bayernwerk Natur
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Erneuerbar Konventionell
Anzahl Anzahl
KWK Biogas 15 KWK konventionell
23
Biomethan-erzeugung
3 KWK industriell
3
Heizkraftwerk Biomasse
2 sonst. konv. Anlagen
30
Heizwerk Biomasse
16
Geothermie 3
Wärmepumpe 11
PV 3
Wasserkraft 2
Summe 55 56
Geschäftsfeld Kraft-Wärme-Kopplung
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Bestandsanlagen KWK (41 Anlagen)
Anzahl Leistung MWel Leistung MWth
KWK (konv. + Bioerdgas) 38 24,4 27,5
KWK industriell 3 29,9 42,8
Summe 41 54,3 70,3
� Jährlicher geplanter Zuwachs: 3,2 MWel
• Aktuelle Projekte in Umsetzung: 13,5 MWel
Kraft-Wärme-Kopplung im Gesundheitswesen
� Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken
und Vorsorgeeinrichtungen als Kunden-
segment
� Versorgungssicherheit steht im Vorder-
grund
� Fokus liegt auf passgenaue Kunden-
lösungen
� Beispiel:
Reha-Klinikum Johannisbad, Bad Füssing
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Kraft-Wärme-Kopplung in der Industrie
� Für Industrieunternehmen ist eine
wirtschaftliche und sichere Energie-
versorgung von großer Bedeutung
� Individuelle Entwicklung von ganz-
heitlichen Energieversorgungskonzepten
� Positive Signale für den Klimaschutz
� Beispiel:
Clariant, Moosburg bei Landshut
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Kraft-Wärme-Kopplung im Gewerbe
� Produzierendes Gewerbe, Handel,
Handwerk und Dienstleistungssektor als
Kundensegment auch für kleinere KWK-
Anlagen
� Beitrag zur Energiewende in der Region
� Entwicklung und Umsetzung neuer
Geschäftsmodelle
� Beispiel:
BOLTA, Leinburg bei Nürnberg
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Geschäftsfeld Biomasse und Biogas
Bestandsanlagen Biomasse / Biogas
Anzahl Leistung MWth Leistung MWel
Heizwerke (inkl. Beteiligungen) 16 15,0 -
Heizkraftwerke (Beteiligungen) 2 32,8 20,5
Biogas- / Bioerdgas-Anlagen 5 10,8 24,8
Anlagen in der Projektentwicklungsphase
� Biomasse-Heizwerk: 5 Anlagen 2,75 MWth
� Biomasse-Heizkraftwerk: 1 Anlage 5,0 MWel 20,0 MWth
� Kunden- und bedarfsgerechter Wachstumspfad
� Nachfrage aktuell verhalten aufgrund Brennstoffpreissituation
� Biogas: Mitwirkung/Unterstützung beim „Bayernplan“
� Initiative zur Steigerung des Biogasanteils im Rahmen der Energiewende
Ausblick
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Geschäftsfeld Geothermie und Wind
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Geothermie: Bestandsanlagen
Standorte Leistung MWth Erzeugung GWh
3 21,5 126
Geothermie: Projekte in der Entwicklungsphase
Standort Investition Leistung MW Erzeugung GWh Temp. °C Schüttung in l/s
Puchheim ca. 36,0 Mio. € 6 40 80 75
Prüfung Machbarkeit weiterer Projekte im süddeutschen Molassebecken
Windkraft: Projekte in der Entwicklungsphase
Standorte Anzahl WKA Leistung in MW Invest in Mio. € Partner
3 9 - 10 24 - 26,4 max. 55,0 Kommunen, Stadtwerke
� Treiber für Windkraft sind in erster Linie Partnerschaften mit Kommunen
� Windpark „Tannberg-Lindenhardt“ (Oberfranken) in Endverhandlung
� Marktteilnehmer durch „Strompreisbremse“ verunsichert
Windkraft: Ausblick
Neue Geschäftskonzepte erfordern Innovationen
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Lokale Erzeugung erneuerbarer Energie
� Solar – PV oder thermal� Biomasse
Virtuelle Kraftwerke
Energieeffizienz
� Technische Verbesserungen� Verhaltensanpassung
Lokale Erzeugung mit Gas
� BHKW � Brennstoffzellen
Energierückgewinnung durch lokale Erzeugung
� Organ. Müll & Biobrennstoffe� Organ. Rankine-Zyklus
Wärme-/ Kälteerzeugung
� Absorptionskältemaschinen� Wärmepumpen
Speicherung
� Wärmespeicher� Lastverschiebung
� Lokale Optimierung� Optimierung Gesamtsystem
Demand Side Management
� Smart Home� Flexibilisierung Verbrauchsseite
Elektromobilität
� Lade-Infrastruktur� Vehicle-to-Grid Lösungen
Zieldreieck derzeit im Ungleichgewicht
Umwelt- und Klimaschutz
VersorgungssicherheitWirtschaftlichkeit
Start- und Zielpunkt
1
2
3
?
Liberalisierung 1998
EU: 20-20-20-Ziele
Aktuelle Debatte
Neue Debatte:Bezahlbarkeit?
Ständig neue Themenkonjunkturen führen zur Konzentration auf nur einen Aspekt, negative Wechselwirkungen und eine Gesamtoptimierung geraten aus dem Blick
Folge: Großbaustellen bei allen Dimensionen des Zieldreiecks16
Fazit und Ausblick
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� Gelingen der Energiewende setzt ein
intelligentes Zusammenspiel zwischen
Dezentraler Erzeugung, Netzausbau,
neuen (Speicher-) Technologien und
Energieeffizienz voraus
� Dezentrale Energielösungen und der
Aus- und Umbaubedarf der Netze stellen
Charakteristika der Energiewende dar
� Auch die Politik ist aktuell stark gefordert
Wir werden unseren Beitrag zur Energiewende leisten