Welchen Beitrag leistet die Wissensgesellschaft zur Professionalisierung der Erwachsenenbildung?
WS 2005/05: „Jongleure der Wissensgesellschaft“ (Julia Schütz,
Astrid Seltrecht)
Quelle: Nittel, Dieter: Der Beitrag der „Wissensgesellschaft“ zur Professionalisierung der Erwachsenenbildung.In: Der Pädagogische Blick. Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis in pädagogischen Berufen, Heft 2/ 2005, S. 69 - 79
Ableitungszusammenhang
Gesellschaftlich erzeugte
Problemlagen im Kontext
Wissensgesellschaft objektive
Anforderungen berufliche
Aufgabenstruktur pädagogisches
Kompetenzprofil.
Begriff der „Wissensgesellschaft“ kann nicht im Sinne einer Realkategorie verwendet werden, sondern nur zur Beschreibung eines sich vollziehenden Wandlungsprozesses, dessen Ende niemand abzusehen vermag!
Merkmale der Wissensgesellschaft Der Informationssektor wird auch in
ökonomischer Hinsicht immer bedeutender Neben Kapital, Boden und Arbeit ist heute
Wissen als vierter Produktionsfaktor bestimmend für den wirtschaftlichen Erfolg
elektronische Netze lösen eine Explosion der Diversifikation des wissenschaftlichen Wissens aus
Merkmale der Wissensgesellschaft Zunehmende, nicht reversible
Wissensbasierung sämtlicher Berufe ist zu verzeichnen.
Integration von früher unverbundenen Computertechniken und Kommunikationsmitteln (Mediamatik).
Konsequenzen
Zunahme von Berufsgruppen, die als “knowlegde worker” für die Generierung, Sicherung, Verwaltung und Verteilung von Wissen zuständig sind.
Ambivalente Rolle der Wissensgesellschaft Verbindung/
Verknüpfung von Wissens-gesellschaft und Professionalisierung der EB
Die Rolle der Wissensgesellschaft als Blockierer und Hemmschuh der Professionalisierung der EB
Verbindung/Verknüpfung von Wissensgesellschaft und Professionalisierung der EB
Anwachsen der „Knowledge Worker“ (Wissensarbeiter) 1910 in den USA 10% 1980 in den USA 40 % heute in den USA circa 50% die am schnellsten wachsende
Berufsschicht
Weiterbildung - das ökonomisch stärkste Segment des Erziehungssystems (45 - 50 Milliarden Euro)
Enge Bezüge zwischen professionell tätigen Erwachsenenbildnern und Wissensarbeitern Vermittlung und Popularisierung
akademischen Wissens Planen, Recherchieren und Konzipieren Lehren, Leiten und Beraten Managen, technische Arrangieren und
Verwalten
Enge Bezüge zwischen professionell tätigen Erwachsenenbildnern und Wissensarbeitern
Analysieren, Explorieren, Evaluieren ---> Kernaktivitäten des Erwachsenenpädagogen
Enge Bezüge: Erwachsenen-bildner und Wissensarbeiter Starke Vermehrung der
Erwachsenenbildner/Weiterbildner (Schätzwert: 400.000 - 500.000)
Ausdifferenzierung neuer Rollenprofile: Bildungsmanager, Seminarleiter, Teletutor, Coach, Weiterbildungsberater, Mentoren ......
Objektiver Professionalisierungs-bedarf Individueller und kollektiver Fallbezug Lizenz = riskanter Eingriff in die
Lebenspraxis von Personen Kernaktivitäten: Vermittlung, Diversifikation,
Transformation, Dekontextualisierung und Konstruktion von Wissen
das Mandat des Erwachsenenbildners --->
Praktiker der Erwachsenenbildung nehmen die Herausforderungen der sich abzeichnenden Gesellschaftsformation “Wissensgesellschaft” an und übernehmen Aufgaben der personengebundenen und technikunterstützten Wissensvermittlung: Sie planen, initiieren und gestalten in extra dafür geschaffenen didaktischen Arrangements und Settings Prozesse der pädagogischen Kommunikation, wobei sich diese nicht immer durch die vollständige Anwesenheit aller Komponenten (Vermittlung, aneignungsbezogene Vermittlung, Aneignung, Überprüfung des Wissens (vgl.
Kade/Seitter 2005)) auszeichnen muss.
Dipl. Pädagogen - Jongleure der Wissensgesellschaft? Inter- und Multidisziplinäre Wissensgrundlagen:
Psychologie, Soziologie, Pädagogik Entwicklung eines eigenen Leistungsethos Forschung als Garant einer eigenen
Wissensgenerierung Doppelte Wissensbasis: Fachwissen und
erziehungswissenschaftliches Wissen wachsende Bedeutung des Nichtwissens
Blockaden und Barrieren
Begrenzung der Professionalisierung: Sachbezug (fachlicher Bezug) geht vor Vermittlungsbezug (didaktischer Bezug)
unklarer Zentralwertbezug (die Bildung des Erwachsenen)
Universalisierung und Entgrenzung des Pädagogischen stellt eine schier übermächtige Konkurrenz dar (technische Formen der Vermittlung, Eindringen anderer Berufsgruppen in die EB)
Blockaden und Barrieren
Erwachsenenbildung/Weiterbildung ist in verschiedenen Funktionssystemen verankert
(Rechtssystem, Wirtschaftssystem, Wissenschaftssystem u.a. )
Vorhandene Professionalisierungs-Spielräume nutzen
Dokumentation von erwachsenen-pädagogischer Professionalität und Qualität
Verwissenschaftlichung annehmen und nicht unterrlaufen
Schaffung informeller Netzwerke und Berufsverbände
Bessere Verzahnung von Disziplin und Profession
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!