GESUNDHEIT NORDKlinikverbund Bremen gGmbHOsterholzer Landstraße 51G28325 BremenFon (0421) 40 81-9002Fax (0421) 40 81-9066
www.gesundheitnord.de
MUT ZUR ENTSCHLOSSENHEIT
Wir haben ein Ziel. Wir sind entschlossen, die Verantwortung für die
Menschen in der Region auch in Zukunft zu tragen. Aus eigener Kraft.
Dieses Ziel fordert von uns Entschlossenheit, den eingeschlagenen Weg
konsequent zu gehen. Optimismus, K larheit und Mut sind dafür unter
anderem notwendig. Eigenschaften, nach denen wir in unseren vier
Häusern nicht lange suchen müssen.
GES
CH
ÄFT
SB
ERIC
HT
20
08
Dr. Diethelm hansen,
GEScHäFTSFüHRER KLINIKmaNaGEmENT GESUNDHEIT NORD
WilfrieD sulimma ,
BETRIEBSRaT KLINIKUm BREmEN-NORD
JAN. FEBR. MÄRZ APR. MAI JUNI JULI AUG. SEPT. OKT. NOV.
20092008
MEILENSTEINE 2008 AUSBLICK 2009
Klinikum Links der WeserZweite Auszeichnung mit dem Audit ›berufundfamilie‹ der Hertie-Stiftung30.06.2008
Klinikum Bremen-OstRezertifizierung der Hertie-Stiftung zum Audit ›berufundfamilie‹17.06.2009
HoldingTeilnahme an der ›Hanse-Life‹ und der ›Seniora‹13.09. – 21.09.2008
Holding Unterzeichnung der Betriebsvereinbarung zur Beteiligung am Sanierungsprozess durch die Geschäftsführung und den Konzernbetriebsrat21.11.2008
Klinikum Bremen-Mitte30-jähriges Bestehen des ›Kinderzentrums‹, Sozialpädiatrisches Institut01.11.2008
Klinikum Bremen-MitteVerabschiedung in den Ruhestand: Heidrun Mehnert, stellvertretende pflegerische Geschäftsführerin 29.01.2009
Klinikum Bremen-MitteDr. Brigitte Kuss löst Prof. Dr.
Michael-Paul Hahn als ärztlichen Geschäftsführer ab
01.04.2009
Klinikum Bremen-NordAnschluss an die Speisenversorgung der
Zentralküche im Klinikum Bremen-Mitte 01.09.2008
Klinikum Bremen-MItteÜbergabe des Markus-Wassmund-Preises 2008 der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an Priv.-Doz. Dr. Jan Rustemeyer 27.06.2008
Klinikum Bremen-OstChefarztwechsel in der Psychosomatik: Dr. Dr. Peter Bagus löst Dr. Hans Haack ab13.05.2009
Klinikum Bremen-OstDeutsche Krebsgesellschaft zertifiziert das Lungenkrebszentrum als erstes in Deutschland22.06.2009
Klinikum Bremen-MitteVerabschiedung in den Ruhestand:Prof. Dr. Wolfgang Arnold,Direktor der Medizinischen Klinik II18.04.2008
Klinikum Bremen-NordProf. Dr. Norbert Wrobel, Chefarzt,Beteiligung an der ARD-Themenwoche zum demographischen Wandel ›Mehr Zeit zu leben‹20.04.2008
Klinikum Bremen-Mitte50-jähriges Bestehen der Kinderradiologie Dezember 2008
Klinikum Bremen-Mitte100-jähriges Bestehen der Krankenpflegeschule 19.06.2009
Klinikum Bremen-OstÜbergabe der Urkunde der KTQ-Rezertifizierung27.11.2008
Klinikum Bremen-NordEröffnung der Interdisziplinären Notaufnahme13.01.2009
Klinikum Links der WeserAmtseinführungJohannes Düvel als kaufmännischer Geschäftsführer23.01.2009
Klinikum Links der WeserSpatenstich für den neuen Verwaltungsbau16.02.2009
Klinikum Links der Weser6. Bremer Kongress für
Palliativmedizin in der Glocke13. und 14.03.2009
Klinikum Bremen-Mitte und Klinikum Bremen-OstAusbildungsstationen: Leitung von ausgewählten Stationen durch angehende Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger Februar und März 2009
Klinikum Bremen-Nord und Klinikum Bremen-Ost›Tag der seelischen Gesundheit‹09.10.2009
HoldingBeteiligung amEvangelischen Kirchentag Mai 2009
JAN. FEBR. APR.DEZ. MÄRZ MAI JUNI JULI AUG. OKT. NOV.SEPT.
Klinikum Bremen-Nord100 Jahre Klinikum Bremen-Nord –100 Jahre gesunder Fortschritt: Auftakt ins Jubiläumsjahr30.01.2008
Klinikum Bremen-NordDiabetes gestern – heute – morgen: 40 Jahre Diabetes-Schwerpunkt 30.01.2008
Klinikum Bremen-OstAmtseinführung Sabine Weinhold-Witt als pflegerische Geschäftsführerin 06.03.2009
Klinikum Bremen-MItteAmtseinführungDr. Klaus-Peter Hermes als Klinikdirektor des Kompetenzzentrums für Interdisziplinäre Notfallbehandlung01.02.2009
Klinikum Bremen-NordQualitätssiegel Geriatrie für die geriatrische Frührehabilitation der Geriatrischen KlinikNovember 2008
Klinikum Bremen-MitteBundesweit erstes Gynäkologisches Krebszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertNovember 2008
HoldingSaubere Hände: Beteiligung der vier Klinika an der bundesweiten dreijährigen Aufklärungsaktion22.10.2008
Klinikum Bremen-MitteAmtseinführungDr. Robert Pfeiffer als kaufmännischer Geschäftsführer01.06.2009
Klinikum Bremen-MitteDaniela Wendorff löst als pflegerische Geschäftsführerin Berthold Böttcher ab01.06.2009
Klinikum Bremen-OstVerabschiedung in den Ruhestand: BetriebsratsvorsitzenderLothar Schröder03.07.2009
Klinikum Links der Weser Musik im Hof mit der Jugendsinfonietta: ›Kinder musizieren für Kinder‹26.08.2009
Klinikum Bremen-OstAmtseinführung Jutta Dernedde als kaufmännische Geschäftsführung 01.04.2008
HoldingAmtseinführung Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen als Geschäftsführer Klinikmanagement und Sprecher der Geschäftsführung 01.04.2008
Klinikum Bremen-MitteÜbergabe der Urkunde zur KTQ-Rezertifizierung 28.04.2008
Klinikum Bremen-NordVerabschiedung in den Ruhestand: Prof. Dr. Hans-Holger Jend, Chefarzt des Zentrums für Radiologie17.12.2008
Klinikum Bremen-NordWechsel in der ärztlichen Geschäftsführung: Dr. Aldrich Kalähne übergibt an Dr. Friedrich Neudeck29.04.2009
Klinikum Bremen-NordVerabschiedung in den Ruhestand:Klinikdirektor der Inneren Medizin II Prof. Dr. Hans-Uwe Janka 20.03.2009
Klinikum Bremen-NordEröffnung der Interdisziplinären Gefäßstation im GefäßzentrumAugust 2009
HoldingGirls’ Day in der GESUNDHEIT NORD: 300 Mädchen und Jungen schnuppern in die Berufswelt der Krankenhäuser23.04.2009
Klinikum Links der WeserVerabschiedung in den Ruhestand: Prof. Dr. Hannsjörg Bachmann, Chefarzt der Kinderklinik29.10.2008
Klinikum Links der WeserAmtseinführungDr. Martin Claßen als Chefarzt der Kinderklinik18.03.2009
Klinikum Links der WeserPremiere in der Messe Bremen: ›Akut‹ – Deutsches Forum für Notfallmedizin & Rettung29.08. – 30.08.08
Klinikum Bremen-OstErstmalige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie in Bremen 11.09. – 13.09.08
Klinikum Links der WeserGeburt des 1.000. Babys im Jahr 200830.07.2008
Klinikum Links der Weser40-jähriges Bestehen des Klinikums,
25-jähriges Bestehen der Herzchirurgie08.08.2008
HoldingAmtseinführung Jürgen Richter als kaufmännischer Geschäftsführer01.07.2008
entschlossen
mutig
klar
optimistisch
zielstrebig
zukunftsgerichtet
konsequent
für bremen
2
qualitÄtsmanagement
Seit 2005 sind alle vier Klinika der GESUNDHEIT NORD KTQ-zertifiziert 62
Händedesinfektion verhindert Übertragung von Infektionserregern 63
ergebnisse Der eXternen VergleichenDen qualitÄtssicherung 2008
Gallenblasenentfernung (Cholezystektomie) 66
Operation der Halsschlagader (Karotis-Rekonstruktion) 67
Hüftgelenkersatz (Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation) 68
Kniegelenkersatz (Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation) 69
Geburtshilfe 70
Gynäkologische Operationen 71
Behandlung von Brusttumoren (Mamma-Chirurgie) 72
Herzschrittmacher-Einsatz (Herzschrittmacher-Implantation) 73
Koronarchirurgie (Bypass-Operation am Herzen) 74
Koronarangiographie und perkutane Koronarintervention (PCI) 75
Generalindikator Dekubitusprophylaxe 77
Jahresabschluss (auszug)
zusammenfassung betrieblicher eckDaten 79
konzernbilanz 80
konzern-geWinn- unD Verlustrechnung 82
impressum 84
3)
VorWort – aufsichtsrat 5
VorWort – geschÄftsführung 7
klinikVerbunD im überblick
Geschäftsführung 8
Konzernstruktur 9
Aufsichtsrat 10
Klinika des Klinikverbundes 11
Gesellschaften 15
klinikum bremen-mitte (kbm)
Plastische Chirurgen am Klinikum Bremen-Mitte replantierten Hände 16
Neuroradiologie in Bremen-Mitte arbeitet mit minimalinvasiven ›Coils‹ 18
›Kinderzentrum‹ am Klinikum Bremen-Mitte feiert 30. Geburtstag 22
Klinikum Bremen-Mitte behandelt Tumoren der Nebennieren 24
klinikum bremen-norD (kbn)
Das Klinikum Bremen-Nord feiert das ganze Jahr über Jubiläum 28
Klinikum Bremen-Nord eröffnet das zweite Fachärztezentrum 30
Kinder schaffen mithilfe von Kunsttherapeutin kleine und große Werke 34
Hausversammlungen im psychiatrischen Behandlungszentrum des KBN 36
klinikum bremen-ost (kbo)
Erweitert: Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Bremen-Ost 40
Darstellung der Faserbahnen des Gehirns 42
Schlaflabore zweier Fachdisziplinen räumlich und personell vereint 46
Klinikum Bremen-Ost feiert zehn Jahre Neurologische Frührehabilitation 48
klinikum links Der Weser (klDW)
Geburtenrekord im Klinikum Links der Weser 52
2008 verzeichnet die Klinik einen Anstieg an Herzoperationen 54
Klinikum Links der Weser maßgeblich an ›akut 2008‹ beteiligt 58
Fortbildungen des Klinikums Links der Weser deutschlandweit anerkannt 60
inhalt
Wegen der besseren Lesbarkeit haben wir darauf verzichtet, in den Texten stets die männliche und die weibliche Form
zu berücksichtigen. Falls die männliche Form allein steht, ist damit selbstverständlich auch die weibliche gemeint.
4 5)
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr 2008 war für unsere Kliniken ein zukunftsweisendes, wenn auch schwieriges Jahr. Entscheidende Weichen-
stellungen auf dem eingeschlagenen Sanierungsweg haben in dieser Zeit bereits zu Erfolgen geführt: Das Betriebs-
ergebnis konnte deutlich verbessert werden. Nach vielen Verhandlungen wurde außerdem eine tarifliche Einigung
zum Personalbinnenmarkt gefunden. Diese stellt einen fairen Interessenausgleich dar und erleichtert die Perso-
nalplanung unserer vier Häuser. Mit der Entscheidung des Senats, Pensionslasten und die Altschulden zu über-
nehmen, ist die Basis dafür geschaffen worden, dass die GESUNDHEIT NORD die anstehenden notwendigen In-
vestitionen aus eigener Kraft stemmen kann.
All diese Erfolge wären ohne das große Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vier Kranken-
häusern der GESUNDHEIT NORD nicht möglich gewesen. Dafür möchte ich allen Beschäftigten des Klinikverbunds
mein herzliches Dankeschön aussprechen. Sie haben im Jahr 2008 wieder hochwertige Arbeit geleistet. Mein
Dank gilt vor allem auch der Geschäftsführung der GESUNDHEIT NORD, die in diesem Jahr wichtige Weichen-
stellungen vorgenommen hat. Wir können heute mit Fug und Recht sagen, dass sich unsere Krankenhäuser
wieder auf einem sicheren Weg befinden.
Das Gesundheitswesen ist ein wichtiges Element der öffentlichen Daseinsvorsorge. Unabhängig von der sozialen
Herkunft und dem Einkommen muss die Möglichkeit der Inanspruchnahme notwendiger medizinischer Angebote
für jeden Menschen gewährleistet sein. Das Land Bremen wird sich als gesundheitlicher Versorgungsstandort
auch über die Landesgrenzen hinweg weiter profilieren. Die kommunalen Krankenhäuser sollen dabei auch zu-
künftig eine hervorragende Rolle spielen.Ingelore Rosenkötter,
Aufsichtsratsvorsitzende und Senatorin für Arbeit,
Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales.
Ingelore Rosenkötter
Aufsichtsratsvorsitzende und
Senatorin für Arbeit, Frauen,
Gesundheit, Jugend und Soziales
Sehr geehrte Damen und Herren,
2008 war ein Jahr des Aufbruchs und des Umbruchs. Im Frühjahr 2008 sind wir als Geschäftsführung der
GESUNDHEIT NORD angetreten, um den angeschlagenen Bremer Klinikverbund wieder in eine wirtschaftlich
sichere Zukunft zu führen. Wir haben einen ehrgeizigen Sanierungskurs eingeschlagen und Kosten und
Leistungen konsequent auf den Prüfstand gestellt. 2008 war kein einfaches Jahr – nicht für die GESUNDHEIT
NORD und nicht für ihre rund 8.000 Beschäftigten. Denn der konsequente Sanierungskurs war auch mit erheb-
lichem Personal abbau verbunden.
Das Jahr 2008 hat aber auch gezeigt, dass dieser Weg richtig und ohne Alternative ist. Unser Sanierungskurs hat
schon nach wenigen Monaten Erfolge gezeigt. Die GESUNDHEIT NORD ist kein Sanierungsfall mehr, sondern
auf dem Weg der Konsolidierung. Und: Wir haben gezeigt, wie groß die Leistungsfähigkeit der vier kommunalen
Krankenhäuser Bremens auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist. Wir haben immer wieder die hervorra-
gende Qualität unserer Arbeit unter Beweis stellen können. Alle vier Krankenhäuser der GESUNDHEIT NORD
haben in den vergangenen Jahren das KTQ-Zertifikat der Kooperation für Transparenz und Qualität im Kranken-
haus erhalten, und seit dem Jahr 2008 sind alle vier Häuser auch rezertifiziert. Damit gehören wir bundesweit
zur Spitzenklasse. Dass wir diese Zertifikate zu Recht tragen, beweisen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
tagtäglich. In Bremen und dem niedersächsischen Umland sorgen wir maßgeblich für die gesundheitliche Ver-
sorgung der Bevölkerung, sowohl wohnortnah als auch in unseren hoch spezialisierten Kliniken und Zentren.
Einige Bereiche und Projekte aus unseren vier Krankenhäusern stellen wir Ihnen in diesem Geschäftsbericht vor.
So bekommen Sie einen ersten Eindruck von der Qualität der Arbeit, die in unserem Verbund geleistet wird.
Wir werden unseren Sanierungskurs auch künftig fortsetzen müssen. Die Bedingungen sind für Krankenhäuser in
Deutschland nicht einfacher geworden, im Gegenteil: Den gedeckelten Budgets stehen die realen Kosten gegen-
über, die eben nicht gedeckelt sind. Tarife und Sachkosten, vor allem im Medikamenten-, Energie- und Lebens-
mittelbereich, steigen, Betriebs- und Investitionskosten stehen einer chronischen Unterfinanzierung gegenüber.
Krankenhäuser unter diesen Rahmenbedingungen wirtschaftlich zu führen und dennoch die Qualität der medizi-
nischen und pflegerischen Versorgung auf höchstem Niveau zu halten, ist eine Herausforderung.
Wir haben diese Herausforderung angenommen. Konsequent und entschlossen. So wie auch unsere Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter konsequent und entschlossen dafür stehen, dass in unseren Häusern unter wirtschaftlich
schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet wird. Einige von ihnen stellen wir Ihnen in diesem
Bericht vor. Freuen Sie sich darauf, die unterschiedlichen Gesichter der GESUNDHEIT NORD kennenzulernen.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen Jürgen Richter
Geschäftsführer Klinikmanagement Kaufmännischer Geschäftsführer
Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen, Jürgen Richter (von links nach rechts).
6 7)
8 98 )
klinikVerbunD im überblick
geschÄftsführung
priV.-Doz. Dr. Diethelm hansen, berlin
geschÄftsführer klinikmanagement unD
sprecher Der geschÄftsführung
Jürgen richter, hamburg
kaufmÄnnischer geschÄftsführer freie hansestaDt bremen fhb
klinikVerbunD im überblick
konzernstruktur 2008
Mit über 2.900 Planbetten und rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die GESUNDHEIT NORD
gGmbH der drittgrößte kommunale Krankenhausverbund in Deutschland.
Alleingesellschafter
gesunDheit norD ggmbhklinikVerbunD bremenStammkapital TEUR 45.025gn (ku 1)
gesunDheit norDgrunDstücks gmbh & co. kgKommanditkapital TEUR 10.000gnkg (ku 2)
klinikum links Der Weser ggmbhStammkapital TEUR 10.000klDW (ku 5)
klinikum bremen-norD ggmbhStammkapital TEUR 9.000kbn (ku 3)
klinikumbremen-ost ggmbhStammkapital TEUR 13.000kbo (ku 4)
klinikumbremen-mitte ggmbhStammkapital TEUR 13.000 kbm (ku 6)
rehazentrumbremen gmbhStammkapital TEUR 250reha (ku 7)
klinikserVice-gesellschaft bremen mbhStammkapital TEUR 50ksg (ku 8)
Kommanditist 100 %
Komplementärohne Kapitaleinlage
bau- unD Wirtschafts- gmbhStammkapital TEUR 25bW (ku 11)
bremer zentrumfür laborato-riumsmeDizin gmbhStammkapital TEUR 50bzl (ku 9)
gebÄuDe- management gmbhStammkapital TEUR 25gm (ku 10)
100 %100 %100 %100 %
100 %
51 % 100 %
49 %
51 % 49 %
10 1110 )
klinikVerbunD im überblick
klinikum bremen-mitte ggmbh
St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen
Fon (0421) 497-5208, Fax (0421) 497-5030
geschÄftsführung
Dr. Robert Pfeiffer (kfm.)
Dr. Brigitte Kuss (ärztl.)
Daniela Wendorff (pfleg.)
betriebsratsVorsitzenDer
Thomas Hollnagel
2008 2007
Planbetten und -plätze* 1.018 1.039Vollkräfte (VK) 2.237 2.329Fallzahl (stationär/teilstationär) 50.581 48.915Belegungs-/Berechnungstage 280.384 284.768Case-Mix (CM) 49.013 47.735Case-Mix-Index (CMI) 1,06 1,03Verweildauer Somatik 5,54 5,82Auslastung in % 77,83 77,56 Umsatzerlöse (TEUR) 173.593 176.655Bilanzsumme (TEUR) 269.829 276.222
Das Klinikum Bremen-Mitte (KBM) ist Maximalver-
sorger mit 19 Fachdisziplinen. Es ist KTQ-zertifiziert
und akademisches Lehrkrankenhaus der Universität
Göttingen.
)
klinikVerbunD im überblick
aufsichtsrat
Die GESUNDHEIT NORD hat einen aus zwölf Mitglie-
dern bestehenden Aufsichtsrat. Die Hälfte der Mit-
glieder des Aufsichtsrates wurde als Vertreter des Ei-
gentümers durch die Freie Hansestadt Bremen
(Stadtgemeinde) entsandt. Für die erste Amtszeit des
Aufsichtsrates wurde die andere Hälfte – die Vertre-
tung der Arbeitnehmerseite – auf Vorschlag des Ge-
samtpersonalrates durch die Freie Hansestadt Bremen
entsandt.
Vom senat entsanDte
aufsichtsratsmitglieDer
senatorin ingelore rosenkötter
VorsitzenDe
bremen
staatsrat Dr. hermann schulte-sasse
bremen
staatsrat hubert schulte
bremen
staatsrat hans-henning lühr
bremen
birgit holtmann
schWaneWeDe
norbert schmelzle
bremen
Vom gesamtpersonalrat entsanDte
aufsichtsratsmitglieDer
lothar schröDer
bremen
WilfrieD sulimma
bremen
peter erlanson
bremen
thomas hollnagel
bremen
ralf krüger
bremen
uWe schmiD
bremen
*Laut Festsetzungsbescheid vom 14.05.2009.
2008 2007
Vollstationäre betten (gem. lkpl) planbettenInnere Medizin 215 225Pädiatrie 90 95Kinderchirurgie 40 40Allgemeine Chirurgie 87 92Unfallchirurgie 81 81HNO-Heilkunde 62 62Urologie 88 88Neurologie 41 39Neurochirurgie 57 57Gynäkologie 35 35Augenheilkunde 27 27Geburtshilfe 30 30Radiologie 19 19Hautklinik 29 29MKG-Chirurgie 30 35Nuklearmedizin 6 6Summe 937 960
teilstationäre plätze (gem. lkpl) planplätze
Hautklinik TK 8 8Gastroenterologische TK 10 10Hämatologisch-onkologische TK 24 24Gynäkologie TK 10 8Pädiatrie TK 15 15Dialyse TK 10 10Diabetologie TK 2 2Urologie TK 2 2Summe 81 79Gesamtbetten/Plätze 1.018 1.039
12 1312 )
klinikVerbunD im überblick
klinikum bremen-ost ggmbh
Züricher Straße 40, 28325 Bremen
Fon (0421) 408-1365, Fax (0421) 408-2366
Das Klinikum Bremen-Ost (KBO) hat seinen Schwer-
punkt als moderner Gesundheitsdienstleister nicht
nur in der Behandlung von körperlichen Erkrankungen,
sondern auch von seelischen. Insgesamt zwölf Fach-
disziplinen sowie angeschlossene Institute und Ausbil-
dungsstätten sorgen für eine individuelle medizinische
Versorgung der Patientinnen und Patienten. Das KBO
ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität
Göttingen.
betriebsratsVorsitzenDer
Lothar Schröder
2008 2007
Planbetten und -plätze* 905 895Vollkräfte (VK) 1.532 1.530Fallzahl (stationär/teilstationär) 21.515 21.315Belegungs-/Berechnungstage 316.136 315.421Case-Mix (CM) 14.901 15.456Case-Mix-Index (CMI) 1,16 1,18Verweildauer Somatik 8,52 8,72Verweildauer Psychiatrie 22,90 22,83Auslastung in % 85,54 87,85Umsatzerlöse (TEUR) 104.795 102.042Bilanzsumme (TEUR) 148.244 149.847
Das Klinikum Bremen-Nord (KBN) ist ein modernes
Schwerpunktkrankenhaus. Zusammen mit den vor
Ort befindlichen Facharztpraxen und Pflegeeinrich-
tungen bildet es das Gesundheitszentrum für die Re-
gion. Überregionale Bedeutung haben das Zentrum
für Gefäßmedizin, die Diabetologie sowie die Alters-
medizin. Das Klinikum ist KTQ-zertifiziert und bildet
als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität
Göttingen angehende Ärzte aus.
klinikVerbunD im überblick
klinikum bremen-norD ggmbh
Hammersbecker Straße 228, 28755 Bremen
Fon (0421) 66 06-1600, Fax (0421) 66 06-1610
geschÄftsführung
Uwe Schmidt (kfm.)
Dr. Friedrich Neudeck (ärztl.)
Birgit Hilmer (pfleg.)
betriebsratsVorsitzenDer
Wilfried Sulimma
2008 2007
Planbetten und -plätze* 559 552Vollkräfte (VK) 780 800Fallzahl (stationär/teilstationär) 22.054 21.910Belegungs-/Berechnungstage 159.992 165.485Case-Mix (CM) 16.976 17.260Case-Mix-Index (CMI) 0,95 0,96Verweildauer Somatik 6,81 7,08Verweildauer Psychiatrie 13,46 14,04Auslastung in % 79,2 82,1Umsatzerlöse (TEUR) 63.731 63.024Bilanzsumme (TEUR) 107.474 106.300
*Laut Festsetzungsbescheid vom 01.04.2009. *Laut Festsetzungsbescheid vom 01.04.2009.
2008 2007
Vollstationäre betten (gem. lkpl) planbettenInnere Medizin 174 179Geriatrie 65 60Pädiatrie 40 43Allgemeine Chirurgie 68 68Unfallchirurgie 52 52Gynäkologie 20 20Geburtshilfe 27 27Erw.-Psychiatrie 44 39Summe 490 488
teilstationäre plätze (gem. lkpl) planplätze
TK Gasterologie/Diabetologie 3 3TK Geriatrie 20 20TK Hämatologie-Onkologie 5 5TK Gynäkologie 2 2TK Pädiatrie 1 1TK Psychiatrie 38 33Summe 69 64Gesamtbetten/Plätze 559 552
2008 2007
Vollstationäre betten (gem. lkpl) planbettenInnere Medizin 93 88Lungenmedizin 100 100Geriatrie 50 50Allgemeine Chirurgie 51 51Thoraxchirurgie 36 36Neurologie 80 80Somatik gesamt 410 405Kinder- und Jugendpsychiatrie 50 45Psychiatrie 250 250Psychosomatik 18 18Psychiatrie gesamt 318 313Summe 728 718
teilstationäre plätze (gem. lkpl) planplätze
TK Geriatrie 20 20TK Hämatologie-Onkologie 6 6TK Neurologie 5 5TK Lungenmedizin 12 12Somatik gesamt 43 43TK Kinder- und Jugendpsychiatrie 8 8TK Psychiatrie 126 126Psychiatrie gesamt 134 134Summe 177 177Gesamtbetten/Plätze lt. Landeskrankenhausplan 905 895
sonstige betten/plätze
Forensik vollstationär 137 121Pflege vollstationär 6 6Entwöhnung vollstationär 14 14Entwöhnung teilstationär 5 5Summe 162 146Gesamtbetten/Plätze 1.067 1.041
geschÄftsführung
Jutta Dernedde (kfm.)
Dr. Thomas Hilmer (ärztl.)
Sabine Weinhold-Witt (pfleg.)
14 1514 )
klinikVerbunD im überblick
gesellschaften
klinikserVice-gesellschaft
bremen mbh
St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen
Fon (0421) 497-4459, Fax (0421) 497-4457
Die Klinikservice-Gesellschaft mbH ist eine Gemein-
schaftsgründung der Klinikum Bremen-Mitte gGmbH
und der Deutschen R&S Dienstleistungen GmbH & Co
KG. Bis zum 31.12.2008 war das Klinikum Bremen-
Mitte mit 51 % Mehrheitsgesellschafter. Seit dem
01.01.2009 ist das Unternehmen eine hundertprozen-
tige Tochter der GESUNDHEIT NORD. Die gesamte
Belegschaft sowie die externen Anteile wurden in den
Verbund übernommen. Das Unternehmen erbringt
Dienst leis tungen für die im GESUNDHEIT NORD Kli-
nikverbund Bremen zusammengeschlossenen Kran-
kenhäuser im Zusammenhang mit dem Betrieb und
der Bewirtschaftung der Kliniken.
geschÄftsführer
Uwe Premm, Lothar Barke,
Uwe Schmidt (bis 31.12.2008), Jürgen Richter,
Judith Rüssmann (ab 01.01.2009)
bremer zentrum für laboratoriums-
meDizin gmbh
St.-Jürgen-Straße 1, 28177 Bremen,
Fon (0421) 222 70-0, Fax (0421) 222 70-27
Die im Januar 2004 gegründete Gesellschaft nahm am
01. 06. 2004 ihre Tätigkeit auf. Das Klinikum Bremen-
Mitte ist mit 49 % Minderheitsgesellschafter, 51 % der
Anteile hält die Gemeinschaftspraxis Dr. Kramer &
Kollegen. Neben der gemeinsamen Abwicklung von
Laboruntersuchungen ist die Zielsetzung der Gesell-
schaft auch die Erweiterung und Verbesserung des
Leistungsangebotes, insbesondere der Beratung für
die Kliniken. Damit werden mit entsprechender perso-
neller, fachlich-organisatorischer und umfassender
gerätetechnischer Ausstattung der Laborgesellschaft
für das Klinikum Bremen-Mitte langfristig günstige
Konditionen für Laborleistungen gewährleistet. Mit
der Ausstattung der Laborgesellschaft ist auch die
Qualitätssicherung verbunden. Alle bisher im Zentral-
labor beschäftigten Mitarbeiter sind über eine Perso-
nalgestellung in der Laborgesellschaft tätig.
geschÄftsführer
Dr. Mariam Klouche, Dr. Gregor Rothe, Uwe Premm
rehazentrum bremen gmbh
Zentrum für ambulante Rehabilitation,
Physikalische Therapie und Sportmedizin
Senator-Weßling-Straße 1A, 28277 Bremen
Fon (0421) 80 60-63, Fax (0421) 80 60-640
Die im Dezember 2000 gegründete Gesellschaft hat
ihre Geschäftstätigkeit im Jahr 2001 aufgenommen
und führt seit dem 01. 02. 2002 ihren Betrieb in einem
Neubau des Klinikums Links der Weser. Das RehaZen-
trum ist eine Gemeinschaftsgründung des Klinikums
Links der Weser und des Zentrums für Sporttherapie
und Rehabilitation (›Sporthep‹) als Minderheitsgesell-
schafter mit 49 %.
60 orthopädische/traumatische und 40 kardiologische
Plätze stehen in Räumlichkeiten von etwa 1.000 m² mit
modernster Ausstattung zur Behandlung von Patienten
zur Verfügung. Mit dem Umzug in den Neubau des Klini-
kums Links der Weser traten die Bremer Krankenkassen
dem Konzept des RehaZentrums bei und vereinbarten
für ihre Patienten eine Fallpau schale. Damit ist die Ge-
sellschaft das erste ambulante Rehazentrum, das mit
den Krankenkassen einen Vertrag über kardiologische
Rehabilitation abschließen konnte. Das RehaZentrum
rechnet außerdem mit der BfA sowie mit den LVAs ab
und ist KTQ-zertifiziert.
geschÄftsführer
Dr. Peter Stremmel (bis 31.12.2008),
Dr. Götz Dimanski, Johannes Düvel (ab 01.01.2009)
klinikVerbunD im überblick
klinikum links Der Weser ggmbh
Senator-Weßling-Straße 1, 28277 Bremen
Fon (0421) 879-1330, Fax (0421) 879-1599
geschÄftsführung
Johannes Düvel (kfm.)
Prof. Dr. Gerald Klose (ärztl.)
Angela Dick (pfleg.)
betriebsratsVorsitzenDe
Hanna Laser
Das Klinikum Links der Weser (KLDW) ist ein mo-
dernes Schwerpunktkrankenhaus, das insgesamt acht
medizinische Fachdisziplinen vorhält. Es verfügt über
ein großes Herzzentrum mit Facharztpraxen und
einem Rehazentrum. Dem Klinikum ist ein Hotel an-
geschlossen. Das Klinikum Links der Weser bildet als
akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göt-
tingen angehende Ärztinnen und Ärzte aus. Es ist KTQ-
zertifiziert.
2008 2007
Planbetten und -plätze* 491 446Vollkräfte (VK) 1.060 1.052Fallzahl (stationär/teilstationär) 26.357 26.090Belegungs-/Berechnungstage 153.155 153.208Case-Mix (CM) 30.021 29.872Case-Mix-Index (CMI) 1,27 1,27Verweildauer Somatik 5,81 5,87Kapazitätsauslastung Somatik in % 85,5 94,1Umsatzerlöse (TEUR) 98.939 95.707Bilanzsumme (TEUR) 121.466 120.576
*Laut Festsetzungsbescheid vom 01.04.2009.
2008 2007
Vollstationäre betten (gem. lkpl) planbettenInnere Medizin 115 115Kardiologie 100 64Pädiatrie 45 45Allgemeine Chirurgie 72 72Kardiochirurgie 85 80Gynäkologie 27 23Geburtshilfe 27 27Summe 471 426
teilstationäre plätze (gem. lkpl) planplätze
TK Hämatologie-Onkologie 8 8TK Gynäkologie 2 2TK Pädiatrie 10 10Summe 20 20Gesamtbetten/Plätze 491 446
16 1716 )
den zum Einsatz kommt, entscheidet schließlich das
individuelle Gespräch, das das Behandlungsteam aus
Spezialisten der Neurochirurgie, Neurologie und Ra-
diologie mit dem Patienten führt.
Die interventionelle Neuroradiologie wurde von Prof.
Tomandl vor vier Jahren erstmals in Bremen einge-
führt und ist inzwischen ein fest etablierter Bestand-
teil der Patientenversorgung des Klinikums Bre-
men-Mitte. Neben dem Aneurysmacoiling und dem
Verschluss anderer Gefäßmissbildungen gehören
auch gefäßeröffnende Verfahren zum Therapiespek-
trum. In enger Zusammenarbeit mit den Kollegen von
der Schlaganfallstation (›Stroke Unit‹) können ver-
schlossene Hirnarterien mit Mikrokathetern sondiert
und wiedereröffnet werden. Zusammen mit dem Di-
rektor der Klinik für Neurologie, der auch die bei-
den Standorte Klinikum Bremen-Ost und Klinikum
Bremen-Mitte betreut, werden wir den in Bremen
einmaligen Schwerpunkt ›Schlaganfallbehandlung‹ in
Zukunft zum Wohl der Bremer Bürger weiter ausbau-
en. Für alle interventionellen Maßnahmen steht am
Klinikum Bremen-Mitte ein Team von drei Ärzten zur
Verfügung die im Notfall Patienten rund um die Uhr
und auch am Wochenende optimal behandeln kön-
nen. Dazu gehören auch das Stillen von akuten Blu-
tungen im Bauchraum oder ›verlorene‹ Katheter, die
dann geborgen werden können. Im Rahmen der ›Ver-
bundradiologie‹ steht dieser Service auch den ande-
ren Kliniken des Verbundes zur Verfügung.
Prof. Dr. Bernd Tomandl, Direktor der Klinik für Neuro-
radiologie an den Kliniken Bremen-Ost und Bremen-
Mitte, hat sich auf die Behandlung derartig krank-
hafter Gefäßveränderungen im Gehirn spezialisiert:
In einem minimalinvasiven Verfahren verschließt
eine Platinspirale (›Coil‹) die Gefäßaussackung. ›Wir
führen einen Katheter mit der haarfeinen Platinspira-
le über die Leistenarterie bis in das Gehirn zum Aneu-
rysma vor‹, erläutert Tomandl diesen Eingriff.
Dort wird der Coil aus dem Führungskatheter heraus-
geschoben und rollt sich zu einer festen Spirale auf,
die die Aussackung im Gefäß voll ausfüllt. Mithilfe ei-
ner leichten elektrischen Spannung wird der Coil vom
Führungsdraht gelöst. Da Aneurysmen in der Grö-
ße sehr schwanken können und durchaus zehn bis 20
und mehr Millimeter Durchmesser erreichen, müssen
bei größeren Gefäßaussackungen mehrere Platinspi-
ralen eingebracht werden.
Der größte Vorteil der neuen Technik liegt laut To-
mandl darin, dass ›eine Operation am offenen Gehirn
nicht mehr notwendig ist und z. B. keinerlei Gehirn-
gewebe mehr zur Seite gehalten werden muss, um
ein freies Operationsfeld zu bekommen‹. Somit ist
eine wesentlich schonendere Therapie möglich, mit
der auch besonders schlecht zugängliche Gefäßaus-
sackungen leichter zu erreichen sind.
Dennoch gibt es auch Nachteile gegenüber der sonst
üblichen Methode des Clipping. Dabei wird ein Clip
auf den Hals des Aneurysmas gesetzt, der den Blut-
zustrom in die Aussackung unterbindet. Dieser Clip
funktioniert ungefähr so wie eine Wäscheklammer
und ist – wenn es gelingt, die richtige Stelle am Hals
des Aneurysmas zu treffen – eine sichere Metho-
de, die Gefäßaussackung aus dem Blutkreislauf he-
rauszunehmen. Besonders bei breit geformten Aneu-
rysmen ist daher die Operation manchmal noch die
bessere Alternative. Wie dicht eine Gefäßaussackung
mit dem Coiling geschlossen werden kann, hängt
stark von ihrer Größe und der Breite ihres Halses ab.
Ein zweiter Eingriff kann deshalb notwendig werden.
Ein weiteres Problem könnte in der Bildung von Blut-
gerinnseln liegen, die sich lösen, fortgeschwemmt
werden und zu Komplikationen führen können. In je-
dem Fall gehört nach sechs Monaten die angiogra-
phische Kontrolluntersuchung mit dem Kernspinto-
mographen zur festen Routine, um die Qualität des
Eingriffs zu überprüfen. Welche der beiden Metho-
Vier Jahre interVentionelle neuroraDiologie
neuroraDiologie in bremen-mitte arbeitet mit
minimalinVasiVen ›coils‹
Plötzlich und schlagartig auftretende Kopfschmerzen können ein wichtiges Alarmsignal für eine Gehirnblutung
sein. In der Regel kommen dann noch Erbrechen, Nackenschmerzen, Lähmungen oder Sprachstörungen hinzu.
Häufigste Ursache sind sogenannte Aneurysmen der hirnversorgenden Arterien. Das sind gefährliche
Gefäßaussackungen, die schnellstmöglich behandelt werden müssen, um ein Zerreißen zu verhindern.
›Der grösste Vorteil liegt
Darin, Dass eine operation
am offenen gehirn nicht
mehr notWenDig ist.‹
Das menschliche Gehirn ist hochkomplex: In der Klinik für Neuroradiolo-gie tauschen sich Spe-zialisten verschiedener Disziplinen aus.
›ich habe mich entschlossen.also gehe ich Den Weg unD
nehme Die hürDen.‹Dr. Diethelm Hansen, Geschäftsführer Klinikmanagement GESUNDHEIT NORD
20 2120 )
oder eine Lern- und geistige Behinderung, rund 25 %
leiden an Krankheiten des Nervensystems (z. B. Epi-
lepsien oder Bewegungsstörungen wie einer Spastik).
15 % weisen angeborene Fehlbildungen (z. B. Spina bi-
fida) oder Chromosomenveränderungen wie Down-
Syndrom auf. Etwa 23 % der Kinder haben Entwick-
lungsauffälligkeiten, die ihren Ursprung in der
Perinatalperiode haben. Dies sind vor allem ehema-
lige Frühgeborene.
In den ersten zehn Jahren seines Bestehens war das
Bremer Kinderzentrum direkt dem Senator für Ge-
sundheit unterstellt. Seit 1988 ist das Sozialpädiat-
rische Institut in das Klinikum Bremen-Mitte einge-
gliedert. Es kooperiert eng mit Selbsthilfegruppen,
veranstaltet Fortbildungen und leitet regelmäßige
Arbeitsgruppen. Das Bremer Kinderzentrum ist eines
von derzeit 136 sozialpädiatrischen Zentren in
Deutschland.
Am 1. November blickte das Sozialpädiatrische Insti-
tut nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft: Ak-
tuelle Standards der Therapie infantiler Cerebralpa-
resen oder von Lese-Rechtschreib-Störungen wurden
ebenso vorgestellt wie die moderne multidisziplinäre
Versorgung bei neuromuskulären Erkrankungen und
die Diagnostik bei Autismus oder frühkindlichen Kopf-
deformitäten. Für Unterhaltung sorgten die integra-
tive Jugend-Theatergruppe ›Die Anderen‹ und die in-
tegrative Jugend-Rockband ›Stand up!‹.
Im Jahr 1978, dem Gründungsjahr des Sozialpädiat-
rischen Instituts, besser bekannt als ›Kinderzentrum‹,
war die Sozialpädiatrie eine junge Disziplin in der
medizinischen Versorgung von behinderten und bzw.
oder von Behinderung bedrohten Kindern und Ju-
gendlichen. ›Die Sozialpädiatrie ist eine Querschnitts-
wissenschaft aller in der Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen relevanten Fachdisziplinen‹, sagt Dr.
Mehl heute. Die multidisziplinäre Betreuung in hoch
spezialisierten Teams – neben medizinischen und me-
dizinisch-therapeutischen Disziplinen sind auch die
Fachbereiche Psychologie und Pädagogik vertreten –
bezeichnet der Institutsdirektor ebenso als Besonder-
heit der Sozialpädiatrie wie die Verknüpfung von am-
bulanten und stationären Versorgungsstrukturen. Das
Sozialpädiatrische Institut am Klinikum Bremen-
Mitte bildet eine Schnittstelle zwischen der klinischen
Pädiatrie, der pädiatrischen Rehabilitation, dem öf-
fentlichen Gesundheitsdienst und der haus- bzw. kin-
derärztlichen Betreuung.
Die Sozialpädiatrie dient der Früherkennung angebo-
rener und erworbener Entwicklungsstörungen im Kin-
desalter und unterstützt junge Patienten medizinisch,
psychologisch, pädagogisch und therapeutisch. Das
Kinderzentrum berät Eltern und Angehörige, aber
auch Ärzte, Therapeuten oder Pädagogen. Die Sozial-
pädiatrie begleitet Kinder mit Entwicklungsstörungen
bis zur Berufsfindung. Dabei wird das familiäre Um-
feld genauso einbezogen wie deren Ressourcen. Seit
1978 sind im Kinderzentrum mehr als 18.000 Kinder
betreut worden, viele von ihnen über Jahre. Vor 30
Jahren arbeiteten acht Mitarbeiter in der Sozialpädi-
atrie, heute sind es 36 aus den Bereichen Pädiatrie,
Neuropädiatrie, Psychologie, Kinderpsychotherapie,
Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Heilpäda-
gogik, Musiktherapie und Sozialarbeit. Das Sozialpä-
diatrische Institut wächst: In naher Zukunft erhält es
weitere Aufgaben im Rahmen der Frühförderverord-
nung.
Die jungen Patienten des Kinderzentrums am Klini-
kum Bremen-Mitte haben häufig Störungen in meh-
reren Bereichen. 90 % der Kinder haben Intelligenz-,
Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen wie ADHS
›sozialpÄDiatrisches institut:
multiDisziplinÄre betreuung in
hoch spezialisierten teams.‹
hilfe für Junge menschen mit entWicklungsstörungen
›kinDerzentrum‹ am klinikum bremen-mitte
feiert 30. geburtstag
Das Sozialpädiatrische Institut am Klinikum Bremen-Mitte feierte am 01.11.2008 sein 30-jähriges Bestehen.
Im Mittelpunkt des Feiertages standen ein Festvortrag von Claudine Calvet, Diplom-Psychologin aus Berlin, zu
den Chancen und Problemen in der Bindungsentwicklung zwischen behinderten Kindern und ihren Eltern sowie
Grußworte und eine Werkschau. Zudem lud Institutsdirektor Dr. Burkhard Mehl Interessierte zu Gesprächen
und Vorführungen ein.
Spiel, Spaß und Information:
Mitarbeiter, Eltern und kleine Patienten feierten gemeinsam den 30. Geburtstag
des ›Kinderzentrums‹.
22 2322 )
Als langweilig, aber nicht schmerzhaft bezeichnet er
die MIBG-Therapie, die darin besteht, dass Patienten
über drei bis vier Stunden die radioaktive Substanz in-
travenös zugeführt bekommen. Dies muss unter Mo-
nitorüberwachung geschehen. Über die anschlie-
ßenden fünf Tage Stationsaufenthalt halfen ihm
Bücher hinweg, die er schon immer lesen wollte. Und
der Fernseher.
Nach zwei Therapie-Durchgängen bildeten sich die
Metastasen zurück. ›Das spricht doch für die Richtig-
keit der Therapie‹, sagt er. Prof. Franzius bestätigt ihn,
ergänzt aber auch, dass die Hochdosis-Radionuklid-
Tumortherapie längst nicht immer auf eine Genesung
abzielt: ›Manchmal behandeln wir, um die Lebens-
qualität zu verbessern.‹
neu unD einmalig in bremen: therapien mit hoch Dosiertem ioD-131-mibg
klinikum bremen-mitte behanDelt tumoren Der
nebennieren
Erstmals hat ein Krankenhaus in Bremen im Januar 2008 einen Patienten mit einem Nebennierentumor mit einer
Hochdosis-Radionuklid-Tumortherapie behandelt. Mittlerweile ist die Zahl der Behandlungen auf der Therapie-
station in der Abteilung für Nuklearmedizin auf drei angewachsen. Das Besondere: Es handelt sich um eine
›Bestrahlung von innen‹ mit einer radioaktiven Substanz, die speziell von den seltenen bösartigen Tumoren der
Nebennieren aufgenommen wird und das gesunde Gewebe des Körpers schont. Wichtig: Die Atmosphäre auf
der neu eingerichteten Station ist freundlich und lädt zum Wohlfühlen ein, auch unter schwierigen Umständen.
In Bremen verfügt einzig das Klinikum Bremen-Mitte
über eine nuklearmedizinische Therapiestation, in der
sich tagtäglich Patienten mit gut- und bösartigen
Schilddrüsenerkrankungen nach einer Radioiodthera-
pie aufhalten. Der erste Patient für die Nebennieren-
Behandlung war ein zwölfjähriger Junge aus dem
Nordwesten, der Absiedlungen in den Knochen, im
Kopf und in mehreren inneren Organen hatte. Er wur-
de mit Iod-131-meta-Iodbenzylguanidin (MIBG) als
Hochdosis-Radionuklid-Tumortherapie behandelt.
›Nach einer Therapie mit offenen radioaktiven Stoffen
müssen die Patienten aus Strahlenschutzgründen ei-
nige Tage abgeschirmt werden‹, erklärt Prof. Dr. Chris-
tiane Franzius, Leiterin der Abteilung am Klinikum
Bremen-Mitte. Enorm wichtig für die Psyche und auch
die gesundheitliche Entwicklung ist entsprechend das
Wohlgefühl, das von der Station ausgeht. Und da ha-
ben die Architekten sich viel einfallen lassen. Vier Pa-
tienten können gleichzeitig in die Klinik aufgenom-
men werden. Nach einem umfassenden Umbau 2004
wohnen sie in hochmodernen, großen und hellen Ein-
zelzimmern. In den Zimmern gibt es Fernsehgeräte,
Radio und Telefon, die Patienten können DVDs schau-
en, sich frei auf der Station bewegen und sich in dem
angegliederten, wintergartenähnlichen Aufenthalts-
raum oder auch auf einer Terrasse direkt an der Stati-
on aufhalten. Nur Besuch ist bei den strengen Strah-
lenschutzvorschriften in Deutschland nicht erlaubt.
Bei der Behandlung von Kindern darf aber ein Eltern-
teil mit dabei sein.
Ein älterer Mann aus dem Bremerhavener Raum war
ebenfalls bereits Patient auf der nuklearmedizi-
nischen Therapiestation. ›Ich fühlte mich gut aufge-
hoben und gut betreut‹, lobt er einerseits die Gestal-
tung der Station und andererseits die medizinische
Begleitung. Seit Juni 2008 wusste er von seiner Er-
krankung: ein bösartiger Tumor der Nebennieren, ein
malignes Phäochromozytom. Absiedlungen hatten
sich bereits in anderen Organen ausgebreitet, soge-
nannte Metastasen. Es fand sich zunächst niemand,
der die seltene Erkrankung behandeln wollte. ›Im Kli-
nikum Bremen-Mitte hatte ich zum ersten Mal das
Gefühl, eine Person gefunden zu haben, die mir wei-
terhelfen wollte und konnte‹, sagt der Mann in Rich-
tung Prof. Christiane Franzius.
24 2524 )
Ich brauche sie ja, um anderen helfen zu können bei
der Feuerwehr und im Rettungsdienst‹, erklärte der
Patient kurz nach der Operation. Thomas Wedemeyer
sprach auch anderen, denen Ähnliches passiert ist,
Mut zu: ›Die Betreuung und Versorgung hier ist wirk-
lich gut. Passiert so etwas jemandem, sollte man den
Kopf nicht hängen lassen, weil die Medizin schon sehr
weit ist und vieles leisten kann.‹
Klinikdirektor Prof. Dr. Can Cedidi ergänzte, dass kürz-
lich einem 29-jährigen Patienten bei einem schweren
Arbeitsunfall beide Hände abgequetscht wurden.
Diese äußerst schwierige Replantation gelang dem
Team der Klinik für Plastische, Rekonstruktive und
Ästhetische Chirurgie: Auch dieser Patient kann be-
reits wieder seine Finger bewegen und fühlen.
Prof. Cedidi schätzt, dass in Deutschland jährlich etwa
fünf bis zehn Hände erfolgreich replantiert werden.
An seiner Klinik wurden seit seinem Amtsantritt 2006
bereits fünf Hände wieder angenäht. Der Einsatz
kann sich sehen lassen: Zwar werden die Hände in der
Regel nicht alle wieder voll funktionsfähig, aber die
Verletzungen heilen so gut, dass den Betroffenen die
Grundfertigkeiten wie Fühlen, Greifen, Halten oder
Strecken erhalten bleiben und die Patienten weitest-
gehend selbstständig bleiben, ohne eine Prothese.
Replantationen sind am Klinikum Bremen-Mitte
nichts Ungewöhnliches. Bereits im November 2007
verletzte sich Ute Sieler beim Zuschneiden von
Fuß leisten. Die elektrische Kappsäge durchtrennte
die linke Hand der heute 48-jährigen Bremerin. In
einer knapp siebenstündigen OP hatte die leitende
Oberärztin Dr. Claudia Choi die Hand replantiert.
Ein Jahr später wurde sie wieder in der Klinik für
Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie
behandelt. ›Wir haben vernarbte Sehnen der Finger
gelöst‹, erklärte Dr. Claudia Choi, ›um die Funktion
der Hand weiter zu verbessern.‹ Dies sei Routine
nach solch schweren Verletzungen an der Hand. Die
Finger von Ute Sieler sind bereits wieder beweglich,
das im Rahmen der Replantation zusätzlich mikrochi-
rurgisch transplantierte Gewebe hat der Körper gut
ange nommen. Anfangs habe sie häufig gedacht, es
sei besser, wenn die Hand ab ist, weil die Schmerzen
unerträglich waren, berichtet sie. Das sieht sie heute
anders. ›Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe.
Und dass ich von so einem erfahrenen und kompe-
tenten Team von Ärzten, Schwestern und Therapeuten
betreut werde.‹
Thomas Wedemeyer wurde im Oktober 2008 ins
Klinikum Bremen-Mitte eingeliefert. Er war an seinem
Arbeitsplatz beschäftigt, als sich eine Weiche löste
und ihm in Sekunden die rechte Hand abtrennte.
Der Rettungsdienst brachte den 37-Jährigen von der
Molkerei mittels Hubschrauber direkt zum Klinikum
Bremen-Mitte. Dr. Siri Hollenberg und Dr. Eugenia
Remmel, Oberärztinnen an der Klinik für Plastische,
Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, replan-
tierten in einer 14-stündigen Operation die Hand, die
noch an gequetschter Haut gehangen hatte.
Zwar war die Durchblutung für mehrere Stunden
unterbrochen, doch die Aussichten auf eine funktio-
nierende Hand sind gut, auch weil durch die verhält-
nismäßig scharfe Abtrennung die Chance auf eine
funktionell sehr erfolgreiche Replantation immens
erhöht wird. ›Es gab auch Quetschungen, aber wir
haben alles rekonstruieren können und die Hand wird
seither gut durchblutet‹, sagte Dr. Hollenberg. Die
Hand konnte Thomas Wedemeyer zu Beginn noch
nicht bewegen, aber mit Krankengymnastik hat er be-
reits früh begonnen. Inzwischen ist die Beweglichkeit
der Hand fast normal und die Sensibilität wieder her-
gestellt: ›Ich bin sehr glücklich, dass die Hand dran ist.
›betreuung unD Versorgung ist hier Wirklich gut‹
plastische chirurgen am klinikum bremen-mitte
replantierten hÄnDe
In Deutschland werden jährlich etwa fünf bis zehn Hände erfolgreich replantiert. Das Klinikum Bremen-Mitte
beweist in diesem Bereich außergewöhnliche Kompetenzen: Die Klinik für Plastische, Rekonstruktive und
Ästhetische Chirurgie hat seit dem Amtsantritt von Klinikdirektor Prof. Dr. Can Cedidi im Jahr 2006 bereits
fünf Hände wieder angenäht.
›ich bin froh, Dass ich Von so
einem kompetenten team Von
Ärzten, schWestern unD
therapeuten betreut WurDe.‹
Alles im Griff: Prof. Dr. Can Cedidi und sein Team haben seit 2006 bereits fünf Hände erfolgreich transplantiert.
›Vertrauen geWinne ich nur,Wenn ich mir in Die karten
schauen lasse.‹Swantje Wegener, Bürokauffrau, Klinikum Links der Weser
28 2928 )
›Wir haben das Motto »100 Jahre gesunder Fort-
schritt« für unser Jubiläumsjahr gewählt, weil der
medizinische Fortschritt trotz vieler struktureller
Veränderungen stets gewährleistet war‹, erklärt der
kaufmännische Geschäftsführer des Klinikums Bre-
men-Nord, Uwe Schmidt. Damit sind Sicherheit, Er-
reichbarkeit und Geborgenheit für die Menschen in der
Region garantiert – von früher bis heute.
Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter hob im
Rahmen des Jubiläums die Leistungsfähigkeit des Kli-
nikums hervor: ›Wir setzen auf die fachliche Kompe-
tenz und die wirtschaftliche Effizienz des Klinikums.
Wir brauchen das Kinikum Bremen-Nord als regio-
nales Krankenhaus und als überregionalen Leuchtturm
für die medizinische und pflegerische Weiterentwick-
lung der Fachdisziplinen.‹
Gefeiert wurde im gesamten Jahr 2008 um das und im
Klinikum Bremen-Nord. Vielfältige Angebote, darun-
ter die Beteiligung an der Familienmesse und Gewer-
beschau BreNor, ein Tag der offenen Tür, ein Fest für
ehemalige Mitarbeiter, Fachvorträge zu verschiedenen
medizinischen und psychosozialen Themen sowie Mit-
machaktionen, spiegelten die lange Tradition des Kli-
nikums wider. Eine Ausstellung für Interessierte zur
Geschichte des Hauses gastierte ganzjährig im Klini-
kum Bremen-Nord.
›Das Krankenhaus verfügte zu Beginn über 68 Betten,
verteilt auf vier Abteilungen mit zwei Ärzten‹, erzählt
Dr. Aldrich Kalähne, ärztlicher Geschäftsführer im Kli-
nikum Bremen-Nord. Dieses Angebot genügte Anfang
des 20. Jahrhunderts, um die Menschen im Bremer
Norden bei Unfällen und Krankheiten zu versorgen.
Über die Jahrzehnte ist das Krankenhaus modernisiert,
erweitert, an gestiegene Bedürfnisse und die Anforde-
rungen moderner Medizin angepasst worden. ›Heute
gilt das Klinikum Bremen-Nord als Gesundheitszen-
trum der Region. 130.000 Menschen leben hier,
22.000 Patienten werden jährlich stationär und unge-
fähr 40.000 Patienten ambulant behandelt‹, so Birgit
Hilmer, die pflegerische Geschäftsführerin des Klini-
kums. Dafür stehen 559 Betten und rund 1.000 Mitar-
beiter, davon 800 Vollzeitkräfte, zur Verfügung.
Vor der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts
versorgt das Hartmannstift, das Stadtkrankenhaus
von Vegesack, die Menschen nördlich der Hansestadt,
wenn sie medizinische Hilfe benötigen. Als die Bremer
Wollkämmerei 1884 nach Blumenthal zieht, sich 1893
bzw. 1895 der Bremer Vulkan in Vegesack und Fähr an-
siedelt und viele weitere große Unternehmen entste-
hen, platzt das Krankenhaus schnell aus allen Nähten:
Immer mehr Menschen ziehen in die Orte, die Zahl der
Arbeitsunfälle nimmt zu, viele, vor allem arme Fami-
lien leiden unter Tuberkulose.
1908 wird das Kreiskrankenhaus Blumenthal einge-
weiht. Es steht auf dem ehemaligen ›Desebrockschen
Landgut‹ inmitten einer weitläufigen Parkanlage. Im
Zuge der Gebietsreform 1939 werden die Gemeinden
im Norden Bremens der Hansestadt angegliedert, das
Kreiskrankenhaus wird zum Städtischen Krankenhaus
Bremen-Blumenthal. Nach dem Zweiten Weltkrieg
entsteht 1951 die Kinderklinik, eine Einrichtung, für
die großer Bedarf besteht. Drei junge Frauen sind die
ersten Schüler der neuen Kinderkrankenpflegeschule.
In den 1960er-Jahren wird das Krankenhaus wieder
erweitert und weiter modernisiert, es heißt nun
Zentralkrankenhaus Bremen-Nord. Seit 2004 firmiert
das Klinikum Bremen-Nord unter dem Dach der
GESUNDHEIT NORD. Das Klinikum Bremen-Nord ist
außerdem seit 1987 akademisches Lehrkrankenhaus
der Universität Göttingen.
Zu den Abteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Rönt-
gen und Entbindung von 1908 haben sich über die
Jahrzehnte viele weitere Kliniken und Zentren hinzu-
gesellt. Es gibt die Zentren für Innere Medizin und
Chirurgie, die Kliniken für Gynäkologie und Geburts-
hilfe, eine für Kinder- und Jugendmedizin, Geriatrie,
Anästhesie und Intensivmedizin, das Psychiatrische
Behandlungszentrum und das Institut für Röntgen-
diagnostik. Am Klinikum ist das erste Gefäßzentrum
des Landes Bremen angesiedelt, es war zugleich eines
der ersten bundesweit. Wiederum Vorreiter war das
Klinikum Bremen-Nord mit der Einrichtung einer Ab-
teilung für Geriatrie im Jahre 1995. Einen altersmedi-
zinischen Schwerpunkt hatten bis dato nur wenige
Häuser in Deutschland. Im Klinikum Bremen-Nord
kommen jährlich nicht nur 1.400 Kinder zur Welt, die
Neugeborenenintensivstation versorgt Frühgeborene
und kranke Neugeborene aus drei Krankenhäusern
der Region.
100 Jahre gesunDer fortschritt
Das klinikum bremen-norD feiert Das ganze Jahr über
JubilÄum
Seit gut 100 Jahren gibt es ein Krankenhaus im Bremer Norden, das die Menschen in Bremen und dem angren-
zenden Niedersachsen umfassend medizinisch und pflegerisch versorgt. Das Klinikum Bremen-Nord hat die
Gründung des Kreiskrankenhauses Blumenthal im Jahr 1908 zum Anlass genommen, 100 Jahre gesunden Fort-
schritt zu feiern.
›Der meDizinische
fortschritt War trotz
struktureller VerÄnDerungen
immer geWÄhrleistet.‹
Uwe Schmidt, kauf-männischer Geschäfts-führer des Klinikums Bremen-Nord, Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter und Bürgermeister Jens Böhrnsen (von links nach rechts) eröffneten gemeinsam das 100. Jubiläumsjahr.
30 3130 )
Vernetzung zwischen den Ärzten im Fachärztezen-
trum und den Kliniken des Klinikums Bremen-Nord.
Synergien werden geschaffen, weil beispielsweise
Untersuchungsgeräte gemeinsam genutzt werden.
›Mit der Zusammenlegung der Praxen in ein zentral
angesiedeltes Gebäude konnten fast 60 Arbeitsplätze
erhalten werden, nahezu 30 sind außerdem neu ent-
standen. Das bedeutet Zukunftssicherung für arbei-
tende Menschen‹, sagt Uwe Schmidt anlässlich der
Einweihung. Auch die Auslastung einiger Fachbereiche
habe sich seit der Einrichtung des Zentrums ver-
bessert. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden des Klini-
kums stellt die gelungene Verzahnung von ambu-
lanten und stationären Leistungen vor allem aus Sicht
der Patienten einen großen Gewinn dar. Diethelm
Hansen: ›Die kurzen Wege zwischen Klinik und Praxen
ermöglichen eine schnelle und unkomplizierte Kom-
munikation, von der die Patienten profitieren werden.‹
Der Grundstein für die optimierte Versorgung wurde
bereits im Oktober 2006 gelegt. Im Mai 2007, ein Jahr
vor der offiziellen Eröffnung, wurde das Richtfest
gefeiert. Auf dem ehemaligen Parkplatz vor der
Kinder- und Jugendklinik war ein großer Schritt in
Richtung Fachärztezentrum getan. Die durch den Bau
entfallenen Parkplätze wurden durch ein neu ge-
bautes Parkdeck mit 60 Stellplätzen ersetzt. Im Mai
2008 wurde das neue Gebäude mit den Praxen für
Neurologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augen-
heilkunde, Urologie, Kardiologie, innere Medizin und
Orthopädie sowie weiteren Gesundheitseinrich-
tungen offiziell seiner Bestimmung übergeben. Der
Bau hatte rund fünf Millionen Euro gekostet. Bei der
feierlichen Eröffnung waren Uwe Schmidt, kaufmän-
nischer Geschäftsführer des Klinikums Bremen-Nord,
und Priv.-Doz. Dr. Diethelm Hansen, Vorsitzender des
Aufsichtsrates, anwesend. Beide stellten die Bedeu-
tung des Zentrums für die medizinische Versorgung
der Bevölkerung heraus.
Die 2.900 Quadratmeter Fläche erweitern das Spek-
trum des Klinikums Bremen-Nord nicht nur hinsicht-
lich der Größe, sondern vor allem hinsichtlich der Be-
handlungsmöglichkeiten. Neben den Fachärzten be-
raten und versorgen auch folgende Einrichtungen die
Menschen der Region bei einer Erkrankung umfas-
send: eine Apotheke, eine Praxis für Podologie, ein
ambulanter Pflegedienst, ein Anbieter mit Orthopä-
die- und Rehatechnik, ein Hörgeräteakustiker, ein Au-
genoptiker und eine physiotherapeutische Praxis.
›Durch die enge Zusammenarbeit von Klinikum und
Praxen können Patienten sicher sein, jederzeit eine
hohe medizinische Qualität und die bestmögliche
Versorgung zu bekommen, ohne dafür weite Wege
zurücklegen zu müssen‹, sagt Uwe Schmidt.
Bereits 2002 wurde die Kooperation mit niedergelas-
senen Ärzten am Klinikum Bremen-Nord großge-
schrieben, deshalb wurde auch das erste Praxisgebäu-
de direkt auf dem Klinikgelände in Betrieb genommen.
Dort haben sich Praxen für Dialyse, für Mund-, Kiefer-
und Gesichtschirurgie, eine Tagesklinik der Anästhe-
sie und die Notfallambulanz der Kassenärztlichen
Vereinigung niedergelassen. Das zweite Fachärzte-
zentrum komplettiert das Angebot des Gesundheits-
zentrums am Klinikum Bremen-Nord für den Bremer
Norden und die ganze Region. Patienten profitieren
von der beschleunigten Diagnostik dank der guten
für Die gesunDheit WirD runDum gesorgt
klinikum bremen-norD eröffnet
Das zWeite fachÄrztezentrum
Sieben Arztpraxen unterschiedlicher Fachrichtungen sind 2008 in das neue Fachärztezentrum am Klinikum
Bremen-Nord eingezogen. Stationäre und ambulante Versorgung gehen von nun an noch enger Hand in Hand.
Für die Patienten bedeutet das eine noch umfassendere Versorgung.
›Das zWeite fachÄrztezentrum
komplettiert Das angebot Des
gesunDheitszentrums am
klinikum bremen-norD.‹
Auf gute Nachbarschaft: Das zweite Fachärztezentrum hat am Klinikum Bremen-Nord die Arbeit aufgenommen.
›Die Dinge entWickeln sich nichtVon selbst. Die zukunft ist,
Was ich Draus mache.‹Dr. Jörg Gröticke, Oberarzt in der Onkologie, Klinikum Bremen-Mitte
34 3534 )
Der Wunsch nach einer Kinderferienbetreuung be-
stand schon länger am Klinikum Bremen-Nord. So-
wohl Beschäftigte als auch Betriebsrat freuten sich
daher über den großen Einsatz der pflegerischen Ge-
schäftsführerin Birgit Hilmer: Mit ihrer Hilfe gelang es
im Jahr 2008 erstmals, ein solches Projekt auf die Bei-
ne zu stellen. Die Organisation wurde auch vom Be-
triebsrat mit übernommen. Mit so viel Einsatz stand
dem Erfolg natürlich nichts mehr im Wege: In den
Sommerferien freuten sich elf Kinder von Beschäf-
tigten des Klinikums über eine Woche Rundum-
Betreuung. Dafür sorgte Kunsttherapeutin Anne-
Kers tin Gieseke gemeinsam mit ihrem Sohn. Unter
ihrer Leitung entstanden im Rahmen der Aktion
›Sommerwerkstatt‹ kleinere und größere Kunstwerke
wie das Ytong-Klinikum.
Zum Abschluss des einwöchigen Projektes stellten die
Kinder ihre Werke in der Halle der Kinderklinik aus,
wo die kleinen Künstlerinnen und Künstler den be-
geisterten Eltern, Großeltern und Verwandten die
Entstehung der Arbeiten erläuterten. Auch die pflege-
rische Geschäftsführerin war zur Ausstellung der
Nachwuchstalente gekommen. Sichtlich bewegt rich-
tete sich ihr Dank an alle, die sich für die Kinder-
ferienbetreuung eingesetzt hatten. Selbstverständ-
lich kamen auch die eigentlichen Hauptpersonen
nicht zu kurz: Für sie gab es zum Abschluss noch Eis
für alle. Das steigerte die Begeisterung der Kinder für
die Aktion Sommerwerkstatt noch weiter. Aber auch
den Eltern der betreuten Kinder und anderen im
Klinikum beschäftigten Eltern gefiel das Projekt: ›Wir
bekamen hauptsächlich Anregungen und Wünsche
von Eltern, die sich für eine Ausweitung des Angebots
ausgesprochen haben‹, erklärt Thomas Haehne, der
für den Betriebsrat des Klinikums Bremen-Nord an
dem Projekt maßgeblich mitgewirkt hat. Für alle
Verantwortlichen stand ohnehin sofort fest: Dieses
Angebot soll von nun an fester Bestandteil der Unter-
nehmenskultur am Klinikum Bremen-Nord werden.
Betriebsrat und pflegerische Geschäftsführung ver-
folgten dieses Ziel stetig: mit Erfolg. Denn für 2009
ist eine Ausweitung des Angebots geplant.
In den Oster- und Herbstferien soll für die Kinder je
eine, in den Sommerferien sogar zwei Wochen
Betreuung angeboten werden. Zudem werden bereits
Kinder ab drei Jahren aufgenommen und es wird eine
Vorbetreuung schon ab 7.00 Uhr morgens angeboten.
In den Osterferien werden gemeinsam mit dem
›Baumkaiser‹ Günter Culik Kunstwerke aus Holz her-
gestellt, ganz nach dem Motto ›Osterzeit – Bastel-
zeit‹. In den Sommerferien machen der Jugendbeauf-
tragte von der Bremer Polizei und eine Kindergärtnerin
›Starke Kinder‹ aus den kleinen Teilnehmern: In der
ersten Woche wird ein Selbstbehauptungs- und
Selbstverteidigungslehrgang angeboten. In der zwei-
ten Woche geht es raus in die Natur: Gemeinsam mit
Betreuerinnen und Betreuern vom BUND erkunden
die Kinder ein Naturschutzgebiet. In den Herbstferien
steht neben der Bewegung der Computer im Mittel-
punkt. In einem Lehrgang soll den Kindern spielerisch
ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Gerät bei-
gebracht werden.
erste ferienbetreuung am klinikum bremen-norD
kinDer schaffen mithilfe Von kunsttherapeutin
kleine unD grosse Werke
Das Klinikum Bremen-Nord in Ytong gemeißelt und ausgestattet mit Hubschrauber-Landeplatz: Entstanden
ist das Ganze in den Sommerferien 2008, bei der ersten Kinderferienbetreuung im Klinikum Bremen-Nord.
Die Kinder schenkten die Gemeinschaftsarbeit dem Klinikum anlässlich des 100. Geburtstages.
›Dieses angebot soll Von nun
an fester bestanDteil Der
unternehmenskultur am
klinikum bremen-norD WerDen.‹
Bei der ersten ›Sommerwerkstatt‹ konnten die Kinder der Beschäftigten ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
36 3736 )
Seit 2007 finden die Hausversammlungen des Psychi-
atrischen Behandlungszentrums Bremen-Nord statt.
Anfang 2008 haben die Patienten der verschiedenen
Bereiche Patientensprecher gewählt; sie sind nach
einem halben Jahr Probephase in ihrem Amt bestätigt
worden. ›Die Durchführung und Planung der Veran-
staltung übernehmen seit 2008 die Patientensprecher
und haben damit gewissermaßen das Zepter in der
Hand‹, erklärt Uwe Schale, pflegerischer Bereichs-
leiter im Psychiatrischen Behandlungszentrum. An
den Versammlungen können alle Mitarbeiter, Pati-
enten und Angehörigen teilnehmen. Bei jedem Treffen
sind ein Oberarzt, die pflegerische Leitung, die Sozial-
arbeiterin sowie die diensthabenden Mitarbeiter vor
Ort.
Das Klinikum Bremen-Nord behandelt im Psychiat-
rischen Behandlungszentrum verschiedene seelische
Erkrankungen. Die Behandlungsmethoden sowie die
Intensität der Betreuung werden individuell für jeden
Patienten erarbeitet. So entscheiden auch die Pati-
enten selbst, ob sie an den Hausversammlungen so-
wie an geplanten Aktionen teilnehmen möchten.
Durch die Treffen findet ein regelmäßiger Kontakt zwi-
schen Patienten und Mitarbeitern auf einer anderen
Ebene als sonst statt. Die direkte Behandlungsplanung
steht nicht im Vordergrund. Das Ziel, ein für die
Patienten angenehmes und therapieförderndes Milieu
zu schaffen, wird als eine gemeinsame Aufgabe gese-
hen. Die Kommunikation, gerade über Probleme und
kritische Themen, ist an dieser Stelle besonders wich-
tig. So können bei den Versammlungen Beschwerden
abgegeben werden, Unzufriedenheiten können (und
sollen) hier geäußert werden. Es können aber auch
Vorschläge gemacht werden für gemeinsame Akti-
onen, wie z. B. Aus flüge. Zudem kann Einfluss auf die
Wochenplanung genommen werden. Als Erfolge las-
sen sich neben gemeinsamen DVD-Abenden oder
Kinobesuchen auch betreute Treffen über die Weih-
nachtsfeiertage verzeichnen.
›Die Hausversammlungen haben nichts mit dem
Feedbacksystem des Klinikums Bremen-Nord zu tun,
dieses bleibt davon unberührt‹, macht Uwe Schale
deutlich, ›jeder Patient hat auch weiterhin die Mög-
lichkeit, Beschwerden, Kritik und Lob direkt, auch an-
onym, an die Geschäftsführung zu schicken.‹
In vielen Kliniken gibt es Patientengremien, die sich
als Patientenfürsprecher verstehen. Die Hausver-
sammlung des Psychiatrischen Behandlungszentrums
Bremen-Nord soll jedoch über das Beschwerdema-
nagement einer Klinik hinaus zu einer gemeinsamen,
gestaltenden Arbeit zwischen den Patienten und den
Mitarbeitenden führen. Die Arbeitsabläufe sind den
Patienten häufig unverständlich, sodass ein Aus-
tausch darüber wichtig ist, denn Transparenz fördert
Akzeptanz. Es kann den Mitarbeitenden in diesem
Austausch aber auch auffallen, dass die Arbeitsab-
läufe nicht oder nicht mehr ausreichend patienteno-
rientiert sind. Dann gilt es, diese zu verändern oder
aber komplett neu zu gestalten. Gegenseitiges Ver-
ständnis wird in den Hausversammlungen gefordert
und gefördert. Diese Grundhaltung ist ein wesent-
licher Faktor für die intensive und sehr stark patien-
tenorientierte Arbeit des Psychiatrischen Behand-
lungszentrums in Bremen-Nord.
möglichkeit zur teilhabe Der patienten sehr umfangreich
hausVersammlungen im psychiatrischen behanDlungs-
zentrum Des klinikums bremen-norD
Im Klinikum Bremen-Nord werden der direkte Kontakt und die Einbindung von Patienten von jeher großge-
schrieben. Besonders zeigt sich das in den Hausversammlungen des Psychiatrischen Behandlungszentrums: Hier
planen Patienten und Mitarbeiter gemeinsam. Auch Angehörige werden in die monatliche Runde einbezogen.
›gegenseitiges VerstÄnDnis WirD
in Den hausVersammlungen
geforDert unD geförDert.‹
Alle an einem Tisch: Patienten, Mitarbei-ter und Angehörige diskutieren, planen und gestalten auf der Hausversammlung gemeinsam.
›es ist nicht mutig, Das zu tun,Was ich für richtig halte.
es ist nur konsequent.‹Angela Dick, Geschäftsführerin Pflege Klinikum Links der Weser
40 4140 )
Doch nicht nur die Ausstattung der Klinik wird opti-
miert: Im Klinikum Bremen-Ost wurde 2008 begon-
nen, die im Landeskrankenhausplan beschlossene
Erweiterung der Klinik umzusetzen. Der fordert näm-
lich wegen des gestiegenen Bedarfs in Bremen und
Umland eine Erweiterung des kinder- und jugendpsy-
chiatrischen Behandlungsangebots. Die elf zusätz-
lichen Betten vergrößern den vollstationären Bereich
der Klinik auf insgesamt vier Stationen, die nach Aus-
und Umbaumaßnahmen in den Häusern 2 und 13 auf
dem Parkgelände des Klinikums Bremen-Ost
untergebracht werden.
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie erlebte
2008 noch eine weitere Neuerung: Durch das maß-
gebliche Engagement von Klinikleitung und Mitarbei-
tern wurde ein Förderverein für die Klinik gegründet.
Der hat sich unter anderem die Verbesserung des
Images von Kinder- und Jugendpsychiatrie auf die
Fahnen geschrieben. Und das zurecht: In Bremen-Ost
wird die Behandlung jedes psychischen Problems der
jungen Patienten individuell erarbeitet und über sehr
persönliche Beziehungstätigkeit therapiert. Ein wei-
teres Ziel des Fördervereins ist es natürlich auch, neue
finanzielle Ressourcen zu erschließen. Das Geld soll
eingesetzt werden, um die Ausstattung und Behand-
lungsarbeit noch weiter zu verbessern. Als Botschaf-
ter des Fördervereins wurde Werder-Manager Klaus
Allofs gewonnen. Er hat als Persönlichkeit des öffent-
lichen Lebens und als Repräsentant eines großen
sportlichen Verbandes mit internationalem Renom-
mee, der auch sozialen Zielsetzungen verpflichtet ist,
nicht gezögert, sich für die Entwicklung und Verbes-
serung psychosozialer Lebensbewältigungsmöglich-
keiten von Kindern, Jugendlichen und deren Familien
starkzumachen.
Die ersten Erfolge des Vereins können sich durchaus
sehen lassen: Bereits im ersten Jahr konnten 50.000
Euro Spendengelder gesammelt werden. Mit dem
Geld werden Behandlungs- und Lebensmöglichkeiten
von Kindern und Jugendlichen in der Klinik weiter aus-
gebaut. Ein Spiel- und Sportraum wurde gebaut, in
Zusammenarbeit mit Auszubildenden entstand ein
Werder-Zimmer, zusätzliches therapeutisches Mate-
rial konnte beschafft und tiergestützte Therapie und
Pädagogik konnte eingeführt werden. Von der Helmut
und Ruth Märtens Stiftung kamen dabei 45.000 Euro.
Dieser beachtliche Betrag kommt nicht nur der Klinik
zugute: Mit dem Geld wurde ein Spielplatz im Park
des Klinikums Bremen-Ost errichtet. Die Spielgeräte
werden sowohl von den Patientinnen und Patienten
der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie genutzt
als auch von Besuchern, Kindergärten und Schulen
der Umgebung. ›Der Spielplatz wird nicht nur von
unseren jungen Patienten sehr gut angenommen.
Das hilft natürlich, unser Klinikgelände auch für Be-
sucher und Anwohner zu öffnen. So ermöglichen die
Spielgeräte Begegnungen zwischen Menschen‹, lobt
Achim Beutling, Klinikpflegeleiter der Kinder- und Ju-
gendpsychiatrie, die Investition.
Im Jahr 2009 sollen die Anfänge aus 2008 immer wei-
ter in die Tat umgesetzt werden. ›Klinik und Verein
nehmen viel Schubkraft mit in das Jahr 2009‹, meint
Achim Beutling. Das wichtigste Ziel, nämlich die Ver-
besserung der Versorgung von Kindern und Jugend-
lichen in Bremen und Umland, wird engagiert weiter-
verfolgt und umgesetzt werden. Aber auch die
Verbesserung des Bilds von Kinder- und Jugendpsy-
chiatrie ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des
Fördervereins. Durch den Bau des Spielplatzes ist ein
Anfang in jedem Fall gemacht. Generell sind die Vo-
raussetzungen für die Umsetzung der Ziele gegeben:
ein kompetentes Team, das von einem motivierten
Förderverein unterstützt wird.
klaus allofs förDert therapie Von Jungen menschen
erWeitert: kinDer- unD JugenDpsychiatrie
am klinikum bremen-ost
Bereits im ersten Jahr bekam der neu gegründete Förderverein der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
50.000 Euro gespendet. Klaus Allofs, seines Zeichens Manager von Werder Bremen, fungiert für den Förder-
verein als Botschafter. Das Geld wird für die bessere Ausstattung der Klinik genutzt.
›Die spielgerÄte WerDen nicht
nur Von Den patienten genutzt,
Das ermöglicht begegnungen
zWischen menschen.‹
Werder-Bremen- Manager Klaus Allofs (links) ist Botschafter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
42 4342 )
Der Schwerpunkt am Klinikum Bremen-Ost liegt in
der Diagnostik neurodegenerativer Erkrankungen und
chronisch entzündlicher Prozesse des Gehirns. Im
Zuge des zu erwartenden demographischen Wandels
ist die frühzeitige Diagnostik und Verlaufskontrolle
auf höchstem Niveau ein primäres Ziel der Neuroradi-
ologie am Klinikum Bremen-Ost.
In enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Helmut Hilde-
brand, Leiter der Abteilung für Neuropsychologie,
werden in der Klinik für Neuroradiologie am Klinikum
Bremen-Ost unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd To-
mandl und Dr. Tibor Mitrovics Patientendaten mit mo-
dernsten Methoden ausgewertet, die sich zum Teil
noch in der Phase der wissenschaftlichen Evaluation
befinden.
Die für die Studien notwendige Software wird von der
Firma MeVis Medical Solutions kostenfrei im Rahmen
einer Kooperation zur Verfügung gestellt. Den Kontakt
zu MeVis hat Prof. Tomandl schon 2005 hergestellt
um die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Bildnach-
verarbeitung zu intensivieren und langjährige Vorar-
beiten auf diesem Gebiet fortzusetzen. Diesen Verfah-
ren kommt in Zeiten immer größerer Datenmengen
von bis zu 2.000 Bildern je Untersuchung eine zuneh-
mende Bedeutung zu.
Über die Kooperatin zu MeVis besteht somit eine Ver-
bindung zur Fraunhofer-Gesellschaft, der führenden
Organisation für angewandte Forschung in Europa:
Die MeVis Research GmbH wurde am 01.01.2009 in
die Fraunhofer-Gesellschaft eingegliedert.
Erst kürzlich wurde eine von Prof. Hildebrand betreute
Diplomarbeit abgeschlossen, die die Veränderungen in
der Diffusion bei Patienten mit multipler Sklerose mit
den klinischen Befunden vergleicht.
Am Klinikum Bremen-Ost wird das einzige klinik eigene
MRT-Gerät in Bremen betrieben. Die MR-Tomographie
erlaubt die bildgebende Untersuchung des Hirngewe-
bes mit elektromagnetischen Wellen. Eine relativ neue
Methode ist die Diffusionsmessung: Dabei wird die
Bewegung der Wassermoleküle im Hirngewebe sicht-
bar gemacht. Diese Methode macht es möglich, auch
kleinste Schlaganfälle zu erkennen. Dies ist die wich-
tigste Anwendung der Diffusionsmessung. Eine wei-
tere Anwendung ist die sogenannte Diffusion Tensor
Imaging Technik (DTI): Sie erlaubt es, Faserverbin-
dungen im Gehirn zu verfolgen, ihre Anzahl abzu-
schätzen und eindrucksvoll darzustellen (fiber tra-
cking). Krankhafte Prozesse führen zu einem Verlust
von Nervenfasern, der mit dieser Methode nachge-
wiesen werden kann.
›Wir erhoffen uns dadurch eine frühe Diagnose bei
Demenzerkrankungen. Dies würde ein frühzeitiges
Einsetzen der Therapie, noch vor Eintreten von Symp-
tome, ermöglichen‹, erklärt Prof. Dr. Bernd Tomandl
die Funktion. Bei einer solch frühen Diagnose kommt
es für die Betroffenen gar nicht oder zumindest verzö-
gert zur Erkrankung: Neue Medikamente und gezielte
Gedächtnisschulung könnten frühzeitig eingesetzt
werden. Weitere Anwendungen sind der Nachweis
von nicht direkt sichtbaren Schäden des Gehirns bei
Patienten mit multipler Sklerose oder nach Unfällen
mit Hirnschädigung. Wo bereits klinische Symptome
vorliegen, die aber mit normalen MRT-Untersu-
chungen keinen krankhaften Befund zeigen, kann die
Methode dazu beitragen, eine Therapie frühzeitig ein-
zuleiten oder bei Unfallopfern Aufschluss über die Ur-
sache von mit Standardverfahren nicht erklärbaren
Symptomen zu erhalten.
Die Auswertung der Daten war bisher nur an spezi-
ellen Hochleistungsrechnern an Universitäten mög-
lich. Die von MeVis zur Verfügung gestellte Analyse-
Software läuft auf einem normalen PC und kann in
der Routine direkt eingesetzt werden. So ist die Aus-
wertung der Daten auch am Klinikum Bremen-Ost
möglich. Die Workstation zur Auswertung steht im
Chefarztbüro der Neuroradiologie und wird dort re-
gelmäßig auch von Doktoranden genutzt.
Wissenschaft unD forschung am klinikum bremen-ost
Darstellung Der faserbahnen Des gehirns
Trotz maximaler Auslastung durch den Routinebetrieb arbeiten die Ärzte des Klinikums Bremen-Ost auch an
wissenschaftlichen Projekten. Die Neuroradiologie arbeitet seit 2005 unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd
Tomandl an den beiden Standorten Klinikum Bremen-Mitte und Klinikum Bremen-Ost und hat damit eine wich-
tige Vorreiterrolle bei der Umsetzung der geplanten holdingweiten Verbundradiolgie.
›ein frühzeitiges einsetzen Der
therapie, noch Vor eintreten Der
symptome, WÄre möglich.‹
Aktiver Forschergeist: Ärzte des Klinikums Bremen-Ost engagieren sich für medizinischen Fortschritt – unter anderem auf dem Gebiet der Neuroradiologie.
›nörgeln bringt mich nicht Weiter. hanDeln schon.‹
André Lepa, Stationsleiter der Stroke Unit, Klinikum Bremen-Mitte
46 4746 )
Forschungsprojekte pflegt das Zentrum für Schlafme-
dizin deutschlandweite und sogar internationale Be-
ziehungen. In Sachen Austausch und Kooperationen
hat das Zentrum für Schlafmedizin aber auch noch
einiges vor sich: Im Oktober 2010 findet in Bremen
der Fachkongress der Deutschen Gesellschaft für
Schlafforschung und Schlafmedizin statt. Frau Dr.
Happe wird als eine von drei Präsidentinnen dem Kon-
gress fachlich vorstehen. Der Kongress wird unter
dem Motto ›Schlafmedizin interdisziplinär‹ stattfin-
den und dementsprechend alle medizinischen Be-
reiche einbeziehen.
Der positive Bescheid von der Fachgesellschaft, dass
der Kongress in Bremen stattfinden wird, zeigt, dass
Bremen und vor allem das Klinikum Bremen-Ost mit
dem Interdisziplinären Zentrum für Schlafmedizin
sowohl in der Patientenversorgung als auch in der
Forschung bestens aufgestellt ist. ›Dies wird durch
die Akkreditierung durch die Fachgesellschaft noch
unterstrichen‹, hebt Dr. Svenja Happe die Qualität
des Schlaflabors hervor.
›Die beiden Schlaflabore bilden nun räumlich und
personell im Hauptgebäude des Klinikums eine Ein-
heit. So werden die vorhandenen Ressourcen noch
besser genutzt‹, erklärt Priv.-Doz. Dr. Svenja Happe,
Leiterin des Schlaflabors und Chefärztin am Institut
für Klinische Neurophysiologie. Beide Schlaflabore
sind schon seit Längerem von der Fachgesellschaft
akkreditiert. Die erneute Akkreditierung durch die
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und
Schlafmedizin (DGSM) steht für das Interdisziplinäre
Zentrum für Schlafmedizin im Jahr 2009 an. Die bei-
den Leiter Priv.-Doz. Dr. Svenja Happe und Prof. Dr.
Dieter Ukena sind von der Ärztekammer Bremen er-
mächtigt, Weiterbildungen für die Zusatzbezeich-
nung ›Schlafmedizin‹ durchzuführen.
Das Interdisziplinäre Zentrum für Schlafmedizin ver-
fügt über sechs Messstationen: zwei mit neuro phy-
siologischem und vier mit pneumologischem
Schwerpunkt. So können sämtliche Schlafstörungen
diagnostiziert und behandelt werden. Schlafbezo-
gene Atmungsstörungen werden hauptsächlich
durch die Pneumologie betreut und für alle weiteren
Schlaf-wach-Störungen ist die neurophysiologische
Abteilung zuständig. Für die Patienten bedeutet die-
se verstärkte Zusammenarbeit eine noch bessere
Versorgung.
Doch nicht nur die beide Fachdisziplinen Pneumolo-
gie und Neurophysiologie kooperieren miteinander,
auch zu anderen Bereichen besteht enger Kontakt:
Die psychosomatische Klinik etwa wird eingeschal-
tet, wenn die Schlafstörungen beispielsweise durch
Depressionen oder den Missbrauch von Medikamen-
ten oder Alkohol hervorgerufen werden. Die Chirur-
gie wird zum Beispiel für magenverkleinerende Ope-
rationen zurate gezogen und die Kardiologie
unterstützt bei Herzrhythmusstörungen oder Herz-
insuffizienz. Und dies sind nur einige der für die
Schlafmedizin relevanten Fachdisziplinen.
Zudem beteiligt sich das Zentrum für Schlafmedizin
an klinischen Studien, zum Beispiel zur angemes-
senen Behandlung des Restless-Legs-Syndroms und
der Insomnie. Zum Zweck der Studien und durch
am klinikum bremen-ost WirD kompetenz gebünDelt
schlaflabore zWeier fachDisziplinen rÄumlich
unD personell Vereint
Am Klinikum Bremen-Ost gab es bisher immer zwei Schlaflabore, die an verschiedene Kliniken angegliedert
waren. In beiden Schlaflaboren wurden Störungen diagnostiziert und therapiert. Diese Möglichkeiten wurden
nun noch weiter optimiert: Im November 2008 wurden die beiden Schlaflabore zusammengelegt.
›zentrum für schlafmeDizin: in Der
patientenVersorgung unD in Der
forschung bestens aufgestellt.‹
Interdisziplinäre Diagnostik im Schlaflabor – für einen gesunden Schlaf.
48 4948 )
Als Bindeglied zwischen der meist intensivmedizi-
nischen Primärtherapie und der weiterführenden Re-
habilitation begleitet die Station seit zehn Jahren Pati-
enten auf ihrem Weg, den Alltag bewältigen und
selbstständig leben zu können. Sie gibt ihnen Hoff-
nung für die Zukunft. Es werden Patienten mit ganz
unterschiedlichen Erkrankungen des zentralen Ner-
vensystems behandelt. Dazu gehören zum Beispiel
Menschen im Wachkoma, Patienten mit schweren
Schädel-Hirn-Traumata, Hirnblutungen, schweren
Schlaganfällen oder mit entzündlichen Erkrankungen.
Nach der ersten Phase, die die akute Behandlung und
Kreislaufstabilisierung umfasst, werden sie in der
zweiten Phase in der Frührehabilitation therapiert. Ein
Übergang in die weiterführende dritte Rehabilitations-
phase (der Stabilisierung und der kooperativen Mitar-
beit bei der Therapie) wird bei ca. 50–60 % der Behan-
delten in Bremen-Ost erreicht.
Dr. Rudolf Siegert, Chefarzt der Physikalisch-Rehabili-
tativen Medizin, über die Zeit seit 1998: ›Wir erlebten
großartige Erfolge, manchmal aber auch unsere thera-
peutischen Grenzen, verbunden mit Anstrengungen
und Enttäuschungen.‹
Insbesondere neue, evidenzbasierte Therapieformen
wie die motorische Rehabilitation mit dem Gangtrai-
ner oder auch tiergestützte Therapie konnten einge-
richtet werden. Auch die Zahl der Behandlungsplätze
hat zugenommen. Begonnen hat die Abteilung 1998
mit 14 Betten. Heute bietet die Einrichtung am Klini-
kum Bremen-Ost Raum für 21 Patienten, mehr als 800
Menschen wurden bislang behandelt. Das Klinikum
hat mit der Erweiterung auf den gestiegenen Bedarf
an neurologischer Frührehabilitation im Bremer Raum
reagiert. Durch die Zusammenarbeit der Klinik für
Neuroradiologie und dem Institut für Physikalische
und Rehabilitative Medizin werden sowohl ein hoher
Standard bei der Erarbeitung und Umsetzung der
Therapie konzepte als auch eine moderne Diagnostik
möglich.
In einer Feierstunde im Dezember blickten Oberarzt
Dr. Matthias Elsner, Dr. Rudolf Siegert und Klinikpfle-
geleiterin Sonja Spahl zurück und nach vorn. Prof. Dr.
Helmut Hildebrandt von der Neurologischen Klinik
spannte als Mann der ersten Stunde einen Bogen über
die zehn Jahre Neurologische Frührehabilitation in
Bremen-Ost. Einen Ausblick, wie sich die neurolo-
gische Rehabilitation in den nächsten Jahren entwi-
ckeln wird, gab Prof. Dr. Stefan Knecht von der Uni-
versitätsklinik Münster. Prof. Knecht ist Fortbildungs-
beauftragter der Deutschen Gesellschaft für Neuro-
logie und international bekannt durch Studien zur
Neuroplastizität und zur Verbesserung von Therapie-
ansätzen von Sprache, Kognition und Motorik.
In der Zukunft wird durch die demographische Ent-
wicklung die Zahl der an schweren neurologischen Er-
krankungen leidenden Patienten zunehmen. Vor dem
Hintergrund eines klaren Trends zu wohnortnaher Re-
habilitation und raschem Beginn der Rehabilitation
wird die Bedeutung der Frührehabilitation am Akut-
krankenhaus zunehmen. Die Integration der Neurolo-
gischen Frühreha in die Neurologische Klinik bietet
Vorteile in der Behandlung und in der Aus- und
Weiterbildung der Mitarbeiter. Ein weiterer Ausbau
ist geplant.
grosse erfolge zum Wohle Der patienten
klinikum bremen-ost feiert zehn Jahre
neurologische frührehabilitation
Die Abteilung Neurologische Frührehabilitation hatte 2008 Grund zum Feiern: Sie besteht bereits seit zehn
Jahren. Seit der Gründung wurde die Station immer wieder erweitert, sowohl im Bereich der Kapazität als auch
im Bereich des Behandlungsspektrums. Das Klinikum Bremen-Ost reagiert damit auf den steigenden Bedarf der
Bevölkerung. Insbesondere durch die verbesserte Intensivmedizin und die Einrichtung der Stroke Unit überleben
nun mehr Patienten akute Erkrankungen, die noch vor Jahren als hoffnungslos galten.
›Durch Die Demographische
entWicklung WirD Die beDeutung
Der Wohnortnahen
frührehabilitation zunehmen.‹
Brücke in den Alltag: Die Abteilung für Neurologische Frühreha-bilitation begleitet Patienten auf dem Weg in ein selbstständiges Leben.
›Wer sein ziel erreichen Will, muss raus aus Der
komfortzone.‹Nikola Eulenberger, Assistenzärztin, Klinikum Bremen-Ost
52 ) 5352 )
Im Juli erblickten gleich zweimal drei Neugeborene
auf einen Streich das Licht der Welt: Malin und die
›Jungenbande‹, denn fünf der sechs Neugeborenen
sind Jungen. Beide Elternpaare sind richtig stolz auf
den zahlreichen Nachwuchs.
Mit Begründungen, warum sich immer mehr wer-
dende Eltern für das Klinikum Links der Weser ent-
scheiden, ist Prof. Öney zurückhaltend. ›In den letz-
ten Jahren wurden viele Umbaumaßnahmen realisiert,
bei denen der Kreißsaalbereich und die Stationen
familienfreundlicher gestaltet wurden. Das spielt
sicher eine Rolle‹, sagt er. ›Darüber hinaus kann ich
mich auf ein freundliches und sehr engagiertes Team
aus Hebammen, Krankenschwestern und Ärzten ver-
lassen.‹
2008 kamen hier 1.842 kinDer zur Welt
geburtenrekorD im klinikum links Der Weser
In Bremen kamen im Jahr 2008 erneut die meisten Kinder im Klinikum Links der Weser zur Welt. Insgesamt
waren es 1.842 Neugeborene, die bei 1.783 Entbindungen – darunter also auch einige Mehrlingsgeburten – das
Licht der Welt erblickten. Im Jahr 2007 waren es noch 1.620 Geburten: Die Zahl der Geburten ist dementspre-
chend um 10 % gestiegen, und das, obwohl deutschlandweit die Geburtenzahlen rückläufig sind.
›Das ist ein Rekord in der 40-jährigen Geschichte der
Frauenklinik am Klinikum Links der Weser‹, sagt der
leitende Arzt Prof. Dr. Taylan Öney. Das Klinikum hat
damit gegenüber dem Vorjahr um rund 10 % zugelegt:
2007 gab es 1.620 Entbindungen im Links der Weser.
Das Klinikum ist bereits seit sieben Jahren in Folge die
geburtenstärkste Klinik in Bremen. Das tausendste
Baby wurde im Juli 2008 geboren, bereits da zeichne-
te sich ab, dass die Geburtenzahlen des Klinikums die
aus dem letzten Jahr wohl übersteigen werden.
Die Frauenklinik am Klinikum Links der Weser hat in
den letzten Jahren ohnehin viele Erfolge aufzuweisen.
Vor dem Amtsantritt von Prof. Dr. Taylan Öney vor
rund 15 Jahren wurden hier jährlich etwa 850 Kinder
geboren, seitdem ist die Zahl kontinuierlich gestie-
gen. Mit ihrer hohen Geburtenzahl nimmt die Frauen-
klinik des Klinikums Links der Weser auch in der Liste
der Frauenkliniken in Norddeutschland einen beson-
deren Platz ein. Unter den 57 norddeutschen Frauen-
kliniken gibt es nur fünf – allesamt in Hamburg –, die
eine höhere Geburtenzahl aufweisen.
Leichte Rückgänge bei den Entbindungen verzeichne-
ten die beiden Frauenkliniken der GESUNDHEIT
NORD im Klinikum Bremen-Mitte und Bremen-Nord.
In Bremen-Nord wurden im vergangenen Jahr 1.392
Kinder (bei 1.341 Entbindungen) geboren. In Bremen-
Mitte waren es 1.384 Kinder (bei 1.330 Entbindun-
gen). Zum Vergleich die Zahlen von 2007: Bremen-
Mitte verzeichnete 1.401 Geburten, Bremen-Nord
1.400 Geburten.
Rekordverdächtig sind im Bremer Klinikverbund auch
die Mehrlingsgeburten: 150-mal Zwillinge, sechsmal
Drillinge und einmal Vierlinge kamen in den drei Frau-
enkliniken zur Welt. Besonders die Vierlinge, die am
16.10.2008 im Klinikum Links der Weser geboren wur-
den und dort von einem Ärzteteam der Frauen- und
Kinderklinik betreut wurden, sorgten in ganz Bremen
für Aufmerksamkeit. Sie wogen bei ihrer Geburt zwi-
schen 1.240 und 1.490 Gramm und waren um die 40
Zentimeter klein. Geboren wurden die Vierlinge be-
reits in der 30. Schwangerschaftswoche per Kaiser-
schnitt. Ihr Zustand war von Beginn an stabil, trotz-
dem mussten die Frühchen noch eine Weile in den
Brutkasten. ›Eigentlich sollten es Zwillinge werden‹,
erinnert sich Mutter Janine Stührenberg. Doch schon
bald tauchte ein weiterer Embryo auf dem Ultra-
schall-Monitor auf. Erst kurz vor der Geburt wurde
klar, dass die Familie zukünftig acht statt sechs Mit-
glieder haben würde.
›Die frauenklinik am klinikum links
Der Weser hat in Den letzten Jahren
Viele erfolge aufzuWeisen.‹
Drei auf einen Streich.Im Jahr 2008 halfen die Ärzte der Frauen-klinik sechsmal Dril-lingen auf die Welt.
54 ) 5554 )
Neben einer guten Akzeptanz der Klinik in der Bevöl-
kerung und bei den Zuweisern ist für diese Entwick-
lung eine reibungslose Zusammenarbeit auf sehr
hohem Qualitätsniveau aller am Behandlungsprozess
beteiligten Abteilungen des Klinikums verantwortlich.
Die gelungene Herzoperation nach exakter Indikati-
onsstellung und präoperativer Patientenvorbereitung
stellt hierbei nur die Weichen für eine erfolgreiche
Weiterbehandlung. Die Wahl eines auf den Herz-
patienten zugeschnittenen schonenden Narkosever-
fahrens ist ein weiterer Baustein, ebenso wie die
intensivmedizinische Nachbehandlung und die Be-
treuung auf der Allgemeinstation bis zur Entlassung
in die ambulante Rehabilitation bzw. zur Verlegung in
das Heimatkrankenhaus oder die stationäre An-
schlussheilbehandlung.
›Beim Operationsspektrum lag der Schwerpunkt auf
der aortokoronaren Bypass-Operation mit über 900
Fällen, weiterhin wurden bei über 500 Patienten
Herzklappenoperationen, teils in Kombination mit
aortokoronarer Bypass-Anlage, vorgenommen‹, er-
klärt Prof. Dr. Dieter Hammel, Chefarzt der Klinik für
Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie am Klinikum Links
der Weser. ›Komplettiert wird das Spektrum durch die
Operationen an der Brustschlagader, der thorakalen
Aorta, die Kinderherzchirurgie und die Implantation
von Kunstherzen.‹
In der Herzchirurgie ist der Konkurrenzdruck sehr
hoch und die zuweisenden Kardiologen und Patienten
erwarten eine exzellente und zeitnahe operative
Behandlung. Kliniken, die dem heutigen Qualitäts-
standard nicht entsprechen, verlieren ihre Patienten
und müssen ihr Operationsprogramm einschränken.
Dieser Trend ist im Klinikum Links der Weser nicht zu
beobachten. Im Gegenteil: Ungebrochen ist der Zu-
spruch so gut, dass die Wartezeit auf die Operation
über das ganze Jahr zwischen vier und acht Wochen
beträgt. Hierzu war die konsequente Orientierung an
den heute gültigen Qualitätsmaßstäben in der Herz-
chirurgie der wichtigste Schritt.
Fast 100 % der Patienten werden im Rahmen der Ko-
ronarchirurgie mit mindestens einer Brustarterie als
Bypass-Gefäß versorgt. Langzeituntersuchungen ha-
ben die überlegene Offenheitsrate der inneren
Brustarterien im Vergleich zu venösen Bypass-Ge-
fäßen, die aus den Beinvenen gewonnen werden, be-
wiesen. Daher gilt heute die Verwendung mindestens
einer Brustarterie als Qualitätsmerkmal.
Aufgrund der besseren Haltbarkeit wird am Klinikum
Links der Weser versucht, speziell bei jüngeren Pati-
enten beide Brustarterien als Bypass-Gefäße zu ver-
wenden. Hier wurde 2008 ein Anteil von 50 % der
Bypass-Operationen erreicht. ›Wir nehmen aufgrund
der bekannten Vorteile bewusst eine verlängerte
Operationszeit, bedingt durch den höheren Präpara-
tionsaufwand, in Kauf‹, beschreibt Prof. Hammel.
Mit Ausnahme der Behandlung von angeborenen
Herzfehlern ist die Herzchirurgie immer mehr Teil der
Altersmedizin. Diesem Trend folgend sind 2008 12 %
der Herzpatienten in Bremen über 80 Jahre alt gewe-
sen. Ein weiterer Trend, der durch die Überalterung
der Patienten ausgelöst wird, ist der zunehmende Ein-
satz von biologischen Klappenprothesen. Diese biolo-
gischen Klappenprothesen degenerieren nach zehn
bis 15 Jahren. Nach der Implantation wird aber keine
strikte Blutverdünnung mit Marcumar benötigt. 85 %
der Patienten zum Aorten klappenersatz erhielten
2008 eine derartige biologische Prothese.
Der Bereich Kinderherzchirurgie konnte 2008 am Kli-
nikum Links der Weser weiter ausgebaut werden, so-
dass jetzt im Durchschnitt eine Operation pro Woche
wegen angeborener Herzfehler vorgenommen wird.
40 % der kleinen Patienten waren zum Operations-
zeitpunkt unter einem Jahr alt. Erstmals wurde 2008
die Korrektur eines Truncus arteriosus in Bremen am
Klinikum Links der Weser vorgenommen. Bei diesem
Herzfehler entspringt aus dem Herzen über einem
Kammerscheidewanddefekt ein gemeinsamer Arteri-
enstamm, der sich anschließend in die Körperhaupt-
schlagader und Lungenschlagader aufteilt.
klinikum links Der Weser bunDesWeite ausnahme
2008 Verzeichnet Die klinik einen anstieg
an herzoperationen
2008 wurden erstmals seit Bestehen des Klinikums mehr als 1.600 Operationen am Herzen durch geführt.
Neben den klassischen Eingriffen unter Verwendung der Herz-Lungen-Maschine kamen noch minimalinvasive
Bypass-Operationen am schlagenden Herzen, also unter Verzicht auf die Herz-Lungen-Maschine, hinzu. Diese
Entwicklung des Klinikums Links der Weser ist in Deutschland die Ausnahme: Im bundesweiten Trend sinkt
die Gesamtzahl der Operationen seit Jahren.
›hohe akzeptanz unD reibungslose
zusammenarbeit auf sehr hohem
qualitÄtsniVeau.‹
Hoher Zuspruch bestätigt die heraus-ragende Stellung der Herzchirurgie am Klinikum Links der Weser.
›Die interessen Der beschÄftigten sinD mir Wichtiger als harmonie.‹
Wilfried Sulimma, Betriebsrat, Klinikum Bremen-Nord
58 ) 5958 )
jederzeit auf unerwartete, noch nie da gewesene Er-
eignisse vorbereitet sein. Deshalb die große Bandbrei-
te der »akut«: Sie deckt alle Bereiche der Rettung
ab.‹
›Die Qualität des Rettungsdienstes ist in ganz ent-
scheidendem Maße abhängig von den Menschen, die
ihn leisten‹, so ›akut‹-Schirmherr Ulrich Mäurer,
Senator für Inneres und Sport der Freien Hansestadt
Bremen. ›Es geht heute nicht mehr nur darum, den
Patienten in die nächste Klinik zu transportieren. Es
geht um eine hochtechnische Medizin, die ihre le-
bensrettende Wirkung nur entfalten kann, wenn sie
von Menschen angewendet wird, die sich engagieren
und die fachlich auf der Höhe der Zeit bleiben.‹
Zugleich wies er darauf hin, dass Veranstaltungen wie
diese dazu beitragen, technische und organisatorische
Neuerungen und Weiterentwicklungen kennenzuler-
nen. Dafür sorgten auch die 120 Firmen und Organi-
sationen, die in der Fachausstellung ihre Produkte
und Dienstleistungen präsentierten.
›Mit Ihrem Kongress greifen Sie die Herausforde-
rungen im medizinischen Bevölkerungsschutz auf und
bringen die unterschiedlichen Leistungserbringer in
der Notfallmedizin, der Rettung und dem zivilen Ka-
tastrophenschutz zusammen, um Möglichkeiten einer
weiter verbesserten Zusammenarbeit zu diskutieren‹,
sagte Willi Marzi, Leiter des Zentrums für Katastro-
phenmedizin am Bundesamt für Bevölkerungsschutz
und Katastrophenhilfe, der in Vertretung von Bun-
desinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, ebenfalls
Schirmherr der ›akut‹, zu den Teilnehmern sprach.
›Durch die Verbindung des wissenschaftlich ausge-
richteten Kongresses mit einer Ausstellung und ver-
schiedenen Vorführungen wird das Bewusstsein für
diese Notwendigkeiten zusätzlich geschärft.‹
›Mit der Resonanz auf die Veranstaltung sind wir sehr
zufrieden‹, resümierte Andreas Callies, leitender Ret-
tungsarzt im Klinikum Links der Weser, denn trotz
zahlreicher Großveranstaltungen in Bremen an die-
sem Wochenende ist es gelungen, neben einer praxis-
nahen Fachveranstaltung ein Aktionsprogramm für
die breite Öffentlichkeit zu organisieren. ›Das Kon-
gressprogramm war sehr umfangreich.‹
Die ›akut‹ wird alle zwei Jahre stattfinden. Jährlich ist
eine solche Kongressorganisation neben der kli-
nischen Tätigkeit nicht zu leisten. Alle im Rettungs-
dienst und in der Notfallmedizin Tätigen können sich
also schon auf die ›akut 2010‹ freuen.
Zudem kamen Rettungsmediziner, Mitarbeiter von
Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr und Hilfsorganisati-
onen zum gemeinsamen Training und zur Diskussion
über Notfallmedizin und Rettung zusammen. ›Es ist
ganz wichtig, der Bevölkerung vorzuführen, was die
Praktiker beim Kongress diskutieren, und ihnen an-
schaulich darzustellen, wie sie in Notfällen handeln‹,
sagte Hans Peter Schneider, Geschäftsführer der Mes-
se Bremen, bei der ›akut‹-Eröffnung am 29.08.2008.
›Bei der »akut« können sie die Arbeit der Rettungs-
dienste auf der Bürgerweide live erleben, mitmachen,
mit Verantwortlichen sprechen – das schafft Verständ-
nis und Vertrauen.‹ 2.300 Kongressteilnehmer und
160 hochrangige Referenten aus dem gesamten Bun-
desgebiet und dem europäischen Ausland diskutierten
aktuelle Themen aus Notfallmedizin, Feuerwehr und
Katastrophenschutz, Einsatztaktik sowie Berufspolitik
und verhalfen der Veranstaltung zu einem vollen Er-
folg. Insgesamt enthielt das Kongressprogramm rund
140 Veranstaltungen – von der Podiumsdiskussion bis
zum Workshop.
Aber nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die
Rettungsdienste untereinander sollten die Arbeit des
jeweils anderen besser kennenlernen. ›Wir wollen
allen Teilen der Rettungskette – vom Polizisten bis
zum freiwilligen Hilfsdienstmitarbeiter – die Aufgaben
der anderen bewusst machen. Denn die einzelnen Be-
reiche müssen ineinandergreifen und wie Zahnräder
funktionieren, um Patienten zu retten‹, erklärt Kon-
gresspräsident Prof. Dr. Peter H. Tonner, Chefarzt am
Klinikum Links der Weser. ›Gleichzeitig müssen wir
notfallmeDizin unD rettung bürgernah
klinikum links Der Weser massgeblich an
›akut 2008‹ beteiligt
Unfall auf der Bürgerweide. Verletzte, Feuer, Explosionen. Zum Glück ist alles eine Übung. Bei der Veranstaltung
›akut – Deutsches Forum für Notfallmedizin & Rettung‹ im Congress Centrum und in der Messe Bremen ließen
Feuerwehr, Notärzte und Rettungsdienste die Bevölkerung an ihrer Arbeit teilhaben. Am Freitag, 29. und
Samstag, 30.08.2008 luden viele Aktionen – unter anderem Rettungshubschrauber und Notarztwagen zum
hautnahen Kennenlernen, Vorführungen der Rettungshundestaffel zum Mitmachen, Explosionen,
Unfallsimulationen und Löschdemonstrationen, Blutdruckmessen für jedermann – die Bevölkerung auf die
Bremer Bürgerweide ein.
Probe für den Ernst-fall: Auf der ›akut‹ konnten Bürger Rettungsübungen des Klinikums Links der Weser beobachten.
60 ) 6160 )
Die Rückmeldungen der Teilnehmer auf die 2. Breast
Care Nurse Konferenz waren durchweg positiv. ›Vor
allem der große Applaus mit stehenden Ovationen für
Frau Sicking-Richter, die ihre Erfahrungen während der
Wanderung auf dem Jakobsweg darlegte, zeigt, dass in
der Berufsgruppe der Breast Care Nurses ein Wandel
von einer expertokratischen Haltung hin zur Würdi-
gung der Erfahrungen und Leistungen der Menschen,
die wir begleiten, stattfindet‹, beschreibt Doris Scholt,
Lehrerin für Pflegeberufe, Pflegewissenschaftlerin und
Leiterin verschiedener Weiterbildungskurse.
Für 2009 ist eine weitere Ausweitung der bestehen-
den Bildungsangebote durch Aufbaumodule geplant:
Neu hinzukommen wird eine Konferenz für Urothera-
peutinnen, ein Berufsbild mit interdisziplinärem An-
satz. Obwohl seit über 20 Jahren in Skandinavien eta-
bliert, wird diese Weiterbildung deutschlandweit nur
im Klinikum Links der Weser und seit 2007 sehr er-
folgreich angeboten.
Eng verbunden mit der Etablierung der Weiterbildung
›breast nurse‹ ist die Entwicklung des Bildungs-
bereiches im Klinikum zu einer weit über das Klinikum
hinausreichenden Institution, nicht nur im räumlichen,
sondern auch im inhaltlichen Sinn.
Nach dem großen Erfolg der 1. Breast Care Nurse Kon-
ferenz Deutschlands wurde die zweite Konferenz im
Dezember 2008 von einem auf eineinhalb Tage ausge-
weitet. Als Referenten waren zahlreiche ausgewiesene
Experten und auch zwei betroffene Frauen vor Ort.
Im Auftrag der pflegerischen Geschäftsführerin, Ange-
la Dick, wurde das Curriculum 2003 für die deutsch-
landweit erste Weiterbildung ›breast nurse‹ entwi-
ckelt. Grundlage dafür waren die Leitlinien der
Eusoma, in denen diese Pflegeexpertinnen ausdrück-
lich als Mitglieder des Kernteams in zertifizierten
Brustzentren verlangt wurden. Um die Weiterbildung
auf eine solide wissenschaftliche Grundlage zu stel-
len, wurden Erfahrungen aus dem europäischen Aus-
land und Australien durch Literaturanalysen und durch
Hospitationen in den Niederlanden integriert. 2004
startete dann der erste Kurs im Klinikum Links der
Weser, inzwischen bereiten sich die Teilnehmerinnen
des siebten Kurses auf ihre neue Rolle vor. Kranken-
schwestern aus ganz Deutschland und der Schweiz
konnten wir im Klinikum begrüßen.
Die Implementierung einer neuen Rolle im Gesund-
heitswesen zu forcieren, setzt eine verantwortungsbe-
wusste Begleitung der Pflegeexpertinnen voraus, die
über die Teilnahme an der Weiterbildung hinausgeht.
Deshalb wurde 2007 die 1. Breast Care Nurse Konfe-
renz Deutschlands ins Leben gerufen. Ziel ist, eine
Plattform für Diskussionen innerhalb der neuen Be-
rufsgruppe anzubieten und über die Bearbeitung rele-
vanter Themen das Fachwissen zu vertiefen und/oder
auf einem aktuellen Stand zu halten.
Die Konferenz war und ist offen für alle Pflege-
expertinnen, unabhängig davon, ob sie die Weiter-
bildung bei uns oder in den inzwischen vorhandenen
weiteren Bildungseinrichtungen absolviert haben. Der
Erfolg der ersten Konferenz führte dazu, dass 2008
nicht nur die 2. Breast Care Nurse Konferenz Deutsch-
lands durchgeführt werden, sondern auch das Ange-
bot aufgrund der Nachfrage auf 1,5 Tage erweitert
werden konnte.
In den Vorträgen und Workshops ging es um die Be-
dürfnisse von Frauen mit Brustkrebs, um eine ange-
messene und hilfreiche Unterstützung der Angehöri-
gen und um unterstützende Angebote, die die
Lebensqualität Betroffener erhalten. Darüber hinaus
wurde die Rolle der Breast Nurse aus dem Blickwinkel
einer Frau sowie aus medizinischer und psychoonko-
logischer Sicht dargestellt. Die Workshops vermit-
telten den Teilnehmern ganz praktische Hilfen, wie
zum Beispiel Anwendung der Akupressur, die Gestal-
tung der ersten Verbandwechsel nach Mamma ablatio
und erfahrungsbezogene Einblicke in die Musikthera-
pie, Eurythmie sowie das therapeutische Schreiben.
brustkrebs-patientinnen Verstehen unD unterstützen
fortbilDungen Des klinikums links Der Weser
DeutschlanDWeit anerkannt
Im Dezember fand im Klinikum Links der Weser die 2. Breast Care Nurse Konferenz statt. Dieses Fortbildungs-
angebot stieß auf große Resonanz: Teilnehmer aus ganz Deutschland kamen nach Bremen, um an der Konferenz
unter dem Motto ›Die Situation verstehen und Unterstützung anbieten‹ teilzunehmen.
›Die rückmelDungen Der teilnehmer
auf Die 2. breast nurse konferenz
Waren DurchWeg positiV.‹
Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter hielt auf der 2. ›Breast Care Nurse Konferenz‹ in Bremen die Eröffnungsrede.
62 6362 )
In vielen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass durch die Verbesserung der Händedesinfektion das
Auftreten von Krankenhausinfektionen reduziert werden kann. Deshalb hat die WHO in ihrer aktuellen weltwei-
ten Kampagne ›Clean care is safer care‹ die Verbreitung von effektiven Maßnahmen zur Verbesserung der Hände-
desinfektion als eines von fünf vorrangigen Zielen zur Erhöhung der Patientensicherheit genannt. In verschie-
denen Ländern wurden bereits umfangreiche Initiativen zur Verbesserung der Händedesinfektion eingeleitet.
Im Jahre 2008 wurde die Kampagne in Deutschland mit dem Namen ›Aktion saubere Hände‹ durch das Aktions-
bündnis Patientensicherheit, die Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung e. V. und
das Nationale Referenzzentrum für die Surveillance von nosokomialen Infektionen ins Leben gerufen.
Zurzeit nehmen mehr als 500 Krankenhäuser an der Kampagne teil, mit steigender Tendenz bzw. mit Öffnung in
weitere Bereiche wie die ambulante Versorgung, die Arztpraxen, die Altenpflege. Alle vier Kliniken der
GESUNDHEIT NORD nehmen an dieser auf drei Jahre angelegten Kampagne mit vielfältigen Aktionen teil.
Welche ziele hat Die aktion?
Verbesserung des Händedesinfektionsverhaltens der Beschäftigten
Optimierung des Arbeitsumfeldes von Krankenhausbeschäftigten hinsichtlich der Verfügbarkeit von
Händedesinfektionsmitteln
Verbesserung der Patientenversorgung durch Reduktion von Krankenhausinfektionen
Welche anforDerungen haben Die kliniken erfüllt,
um an Der aktion teilzunehmen?
Zustimmung und Unterstützung durch die Krankenhausleitungen
Kritische Überprüfung bzw. Ergänzung der Anzahl der Spender zur Händedesinfektion
(z. B. Verfügbarkeit von einem Spender pro zwei Patientenbetten auf einer Normalstation)
Ermittlung der Verbräuche von Händedesinfektionsmitteln
Beobachtungen zur Durchführung der Händedesinfektionen
Durchführung von Fortbildungen und Aktionen zur Händedesinfektion für alle Berufsgruppen
Alle Verbundkliniken haben in den Jahren 2003 bis 2005 das KTQ-Erstzertifikat erhalten und dieses Qualitäts-
siegel 2006 bis 2008 durch die KTQ-Rezertifizierung erfolgreich bestätigt. Das erste Haus, das die Zertifizierung
erfolgreich abschloss, war das Klinikum Links der Weser, alle anderen folgten innerhalb kurzer Zeit. Da das Siegel
jeweils nur für drei Jahre gilt, stand im Klinikum Links der Weser schon 2009 die zweite Rezertifizierung auf dem
Programm – und damit das weitaus anspruchsvollere und erweiterte Prüfungsverfahren. Bundesweit war das Kli-
nikum Links der Weser erst das achte Haus, das die Rezertifizierung schaffte. Aber auch das Klinikum Bremen-
Mitte, das Klinikum Bremen-Ost und das Klinikum Bremen-Nord bewältigten diese Hürde ohne Schwierigkeiten.
Die erneute Rezertifizierung wird in den Jahren 2010/2011 angestrebt.
Was beDeutet Das?
Es bedeutet, dass seit 2003 unabhängige Fachleute die Abläufe und Arbeitsstrukturen in den Verbundkliniken der
GESUNDHEIT NORD vor Ort prüfen und bewerten. Zum Prüfkatalog gehören unter anderem sämtliche Abläufe
von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patientinnen und Patienten, Fragen der Sicherheit und Mitarbeiterorien-
tierung, der Krankenhausführung und des Qualitätsmanagements. Die Prüfung dauert je nach Größe des Klini-
kums bis zu fünf Tage und alle Bereiche der Klinika werden besucht.
ist Das alles?
Nein, dahinter steht die jahrelange systematische Auseinandersetzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
der Qualität der eigenen Arbeit. Diese hat schon vor der Zertifizierung begonnen und nicht mehr aufgehört. Ein
Weg, der so selbstverständlich klingt, aber in der Umsetzung bedeutet, sich selbst immer wieder kritisch zu hin-
terfragen. Ein Anspruch, der nicht immer leichtfällt.
›Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung‹, dieser Satz zeigt sehr deutlich, wozu sich die Verbundkliniken
der GESUNDHEIT NORD mit der ersten Zertifizierung entschieden haben. In den Jahren zwischen den Überprü-
fungen durch KTQ-Visitoren wird kontinuierlich an der Verbesserung der Qualität gearbeitet. Darauf haben sich
alle Verbundkliniken eingelassen, darauf können die Patientinnen und Patienten, die Angehörigen und die nieder-
gelassenen Ärztinnen und Ärzte vertrauen.
›Als Patientin oder Patient kann man sich vertrauensvoll in die Verbundkliniken der GESUNDHEIT NORD bege-
ben und wird gut und sicher versorgt‹, lautet die entscheidende Aussage der KTQ-Visitorinnen und -Visitoren. Sie
bescheinigen weiterhin eine ›hervorragende interprofessionelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit‹ und ›en-
gagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die stolz auf ihre Arbeit sind‹.
qualitÄt soll kein zufall sein
seit 2005 sinD alle Vier klinika
Der gesunDheit norD ktq-zertifiziert
Die KTQ (Kooperation für Qualität im Gesundheitswesen) ist in Deutschland ein Begriff für die lobbyunabhän-
gige Qualitätszertifizierung von Krankenhäusern. Hinter diesen drei Buchstaben steht der Grundgedanke ›Gute
Qualität ist unausweichlich, wenn Ziele definiert, Arbeitsabläufe geplant und nachfolgend die Umsetzung und
Zielerreichung regelmäßig überprüft wird‹. Damit ist gute Qualität kein Zufall mehr.
aktion saubere hÄnDe
hÄnDeDesinfektion VerhinDert übertragung
Von infektionserregern
Die Krankenhaushygiene befasst sich mit Infektionen, die sich Patienten im Krankenhaus zuziehen können, auch
Nosokomialinfektionen genannt. Die Hauptaufgabe der Krankenhaushygiene besteht in der Vermeidung, Erken-
nung und Bekämpfung dieser Infektionen. Experten sind sich darüber einig, dass die wichtigste Maßnahme zur
Vermeidung der Übertragung von Infektionserregern die sorgfältige Händedesinfektion ist.
64 6564 )
Welche aktiVitÄten fanDen in Den kliniken statt?
Am 22.10.2008 nahmen alle vier Kliniken am bundesweiten Aktionstag mit vielfältigen Aktivitäten in ihren Häu-
sern teil. Hier ein kleiner Ausschnitt:
Im Klinikum Bremen-Mitte wurde die Kampagne eigens durch die Projektgruppe ASH geplant und organisiert. Un-
ter dem Motto ›Hau(p)tsache – Wir machen mit!‹ wurde neben einer Industrieausstellung ein umfangreiches
Rahmenprogramm angeboten. So konnten sich die Beschäftigten neben Fachvorträgen z. B. zum Thema Patien-
tensicherheit anschließend mit Shiatsu-Handmassage und Maniküre verwöhnen lassen. An den Ständen des Ar-
beitssicherheitstechnischen und Betriebsärztlichen Dienstes, der interdisziplinären Intensivstationen und der Hy-
gienefachkräfte wurde Informationsmaterial rund um die Händehygiene angeboten, z. B. die Überprüfung der
Effektivität der Händehygiene mittels UV-Licht-Lampe.
Im Klinikum Bremen-Nord kamen selbst gestaltete Buttons mit der Botschaft ›sich gegenseitig erinnern‹ und der
typischen Hand zum Einsatz. Damit sollten die Beschäftigten nachhaltig für die Händehygiene sensibilisiert wer-
den mit der Aufforderung, auch den Kollegen direkt anzusprechen. Die Hygienefachkräfte waren zum Auftakt auf
der Intensivstation und in der Eingangshalle aktiv, um mit Beschäftigten, Besuchern und Patienten ins Gespräch
zu kommen, Informationsmaterial zu verteilen, die Händehygiene mittels UV-Licht-Lampe zu testen und mikro-
biologische Platten zur Veranschaulichung des Mikrokosmos vorzustellen.
Im Klinikum Bremen-Ost erhielten die Beschäftigten die Informationen sozusagen ›by the way‹ auf dem Weg zur
Cafeteria. Die Betriebsärzte und Hygienefachkräfte konnten in zahlreichen Gesprächen zu den Themen Tragen
von Handschuhen, Hautschutz und -pflege informieren, das Wann und Wie der Händedesinfektion besprechen
und mit der UV-Licht-Lampe die Effektivität der Händehygiene trainieren. Auch über die Verbräuche der Hände-
desinfektionsmittel und daraus resultierende Veränderungen wurde lebhaft diskutiert.
Im Klinikum Links der Weser lautete das Motto ›Hast du Keime an der Hand, nutz den Spender an der Wand!‹. Die
Hygienefachkräfte nutzten neben der UV-Licht-Lampe als weiteres Instrument zur Visualisierung Bakterienkul-
turen auf Nährböden, um die Keimsituation vor und nach der Händedesinfektion darzustellen. Es wurden die
hauseigenen Standards zur hygienischen Händedesinfektion, die EN 1500 ›Einreibetechnik der Händedesinfekti-
on‹, Poster ›Aktion saubere Hände‹ und Karikaturen zur Händedesinfektion vorgestellt und verteilt.
In allen vier Kliniken hat die Kampagne ›Aktion saubere Hände‹ eine breite Öffentlichkeit erreicht. Sie bewirkt
eine Sensibilisierung und Verstärkung für das Thema Händehygiene bei den Beschäftigten sowie eine Unterstüt-
zung für die Arbeit der Hygienefachkräfte. Grundsätzlich stellen Fortbildung, Training, Beobachtung und Daten-
erhebungen zur Händehygiene einen Schwerpunkt der Tätigkeit der Hygienefachkräfte dar. Im Rahmen von inter-
nen Schulungen und Besprechungen werden diese Inhalte und Daten den Beschäftigten vor Ort regelmäßig
vorgestellt bzw. diskutiert.
Was beDeutet hanD-kiss oDer Was sagen Die VerbrÄuche
Von hÄnDeDesinfektionsmitteln aus?
Die Berechnung der Verbräuche der Händedesinfektionsmittel stellt ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar. Hierzu
wurde zur ›Aktion saubere Hände‹ das Projekt HAND-KISS ins Leben gerufen. Dabei wird die Menge der Hände-
desinfektionsmittel in Bezug zu den Patiententagen gesetzt. So kann die Anzahl der Händedesinfektionen pro Tag
pro Patient ermittelt werden. Anhand dieser Zahlen und im Vergleich mit den Referenzzahlen der anderen teil-
nehmenden Kliniken werden diese Daten von den Hygienefachkräften zum internen Qualitätsmanagement ge-
nutzt bzw. dienen als Indikator für das Hygieneverhalten der Beschäftigten. Im Folgenden werden die Daten zur
Händehygiene der interdisziplinären Intensivstationen der Kliniken vorgestellt:
Auf den interdisziplinären Intensivstationen der GESUNDHEIT NORD wurden pro Patient pro Tag ca. 129* ml
Händedesinfektionsmittel verbraucht, das sind ca. 43* durchgeführte Händedesinfektionen, gezählt auf alle am
Patienten tätigen Berufsgruppen pro Tag.
Wie sehen Die Vergleichszahlen aus?
Der Mittelwert der 146 am Projekt teilnehmenden interdisziplinären Intensivstationen in Deutschland sieht fol-
gendermaßen aus: Hier wurden pro Patient pro Tag ca. 76 ml Händedesinfektionsmittel verbraucht, das sind ca.
25 durchgeführte Händedesinfektionen, gezählt auf alle am Patienten tätigen Berufsgruppen pro Tag.
Weiter gibt es sogenannte Compliance-Beobachtungen zur Händehygiene. Dabei wird eine bestimmte Anzahl
von Situationen vor Ort betrachtet, bei denen die Beschäftigten eine Händedesinfektion durchführen müssten.
Diese Beobachtungen bzw. die Durchführung der Händedesinfektion werden dokumentiert und ausgewertet. Sie
sind ebenfalls ein Ansatzpunkt zur Verbesserung der Händehygiene.
Fazit: Die Durchführung von Händedesinfektionen auf den interdisziplinären Intensivstationen der GESUNDHEIT
NORD war signifikant höher als in der Vergleichsgruppe. Diese Zahlen sprechen für ein großes Hygienebewusst-
sein der Beschäftigten, d. h., durch diese Basismaßnahme wird ein hohes Maß an Patienten- und Beschäftigtensi-
cherheit praktiziert und gewährleistet. Diese positiven Daten spiegeln das Ergebnis der vielfältigen, kontinuier-
lichen und erfolgreichen Aktivitäten der Hygienefachkräfte wider.
Der nächste bundesweite Aktionstag zur Händehygiene wird am 12.11.2009 stattfinden.
*Gepoolte Zahlen der interdisziplinären Intensivstationen aus dem KBM, KBN, KBO und KLdW.
66 6766 )
qualitÄtsinDikator (qi) ziel /referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Feingewebliche Untersuchung der entfernten Gallenblase (QI 3)
Sollte in mindestens 95 % der Fälle erfolgt sein 100 % 733 99,2 %
Eingriffsspezifische Komplikationen: bei laparoskopisch begonnener OP (QI 4)
Sollte 6,1 % der Fälle nicht über schreiten
2,5 % 640 2,5 %
Ungeplante Folgeoperationen: bei lapa-roskopisch durchge führter OP (QI 7)
Sollte 1,5 % der Fälle nicht über-schreiten 1,0 % 418 1,0 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Cholezystektomie, Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
operation Der halsschlagaDer (karotis-rekonstruktion)
Eine Karotisstenose (Verengung der Halsschlagader) kann zu Durchblutungsstörungen des Gehirns führen und
gilt als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Durch eine Karotis-Rekonstruktion wird die Verengung beseitigt und
eine ausreichende Gehirndurchblutung wiederhergestellt.
Karotis-Rekonstruktionen werden häufig elektiv durchgeführt, d. h. als geplanter Eingriff bei erkannter Veren-
gung, mit (symptomatisch) oder ohne (asymptomatisch) Anzeichen von Durchblutungsstörungen des Gehirns.
Seltener erfolgt eine Karotis-Rekonstruktion als ungeplanter Eingriff zur Therapie einer Durchblutungsstörung,
z. B. kurz nach einem Schlaganfall.
Als Qualitätsziel wird unter anderem eine sorgfältige Entscheidung über das Erfordernis des Eingriffes (Indikati-
onsstellung) definiert. Generell gilt, dass asymptomatische Stenosen ab einem Verengungsgrad von mindestens
60 % operiert werden sollten; bei symptomatischen Stenosen sollte nach Expertenmeinung mindestens ein Ver-
engungsgrad von 50 % vorliegen, um eine Entscheidung zur Operation zu treffen. Die Verweildauer im Kranken-
haus beträgt nach dem Eingriff in den Klinika der GESUNDHEIT NORD zwischen 5 und 7 Tage (Median, bundes-
weit: 5 Tage).
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2008 insgesamt 166 Karotis-Re-
konstruktionen dokumentiert (bundesweit: 26.961-mal).
gesunDheit norD im Vergleich
ergebnisse Der eXternen VergleichenDen
qualitÄtssicherung 2008
Die deutschen Krankenhäuser sind verpflichtet, am Qualitätssicherungsverfahren nach § 137 des Sozialgesetz-
buches V teilzunehmen. In diesem Verfahren werden seit 2001 bestimmte Eingriffe oder Fälle mit bestimmten
Diagnosen nach festen Vorgaben dokumentiert. Diese Datensätze werden jährlich ausgewertet und den Kran-
kenhäusern zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig erhalten sie Vergleichsdaten auf Landes- und Bundesebene, so-
dass eine Einschätzung der Versorgungsqualität ermöglicht wird.
Die Qualitätsziele, deren Erreichung in diesem Verfahren gemessen wird, werden durch Fachexperten auf Bundes-
ebene definiert. Die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) koordiniert das Verfahren auf Bundesebene
und handelt im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), des obersten Beschlussgremiums des
deutschen Gesundheitssystems. Auf Landesebene koordinieren die Landesgeschäftsstellen das Verfahren. Fach-
gruppen der Länder prüfen die Ergebnisse der Krankenhäuser, fordern von den Kliniken Stellungnahmen zu ihren
Ergebnissen an, prüfen auffällige Einzelfälle (sog. Sentinel Events) und beraten über eine kontinuierliche Ver-
besserung der Qualität der Patientenversorgung. Ärztinnen und Ärzte aus den Klinika der GESUNDHEIT NORD
sind auf Landesebene in allen Fachgruppen vertreten. In mehreren Fachgruppen führen sie den Vorsitz.
Die GESUNDHEIT NORD gGmbH Klinikverbund Bremen veröffentlicht auf den folgenden Seiten wichtige Quali-
tätsindikatoren (Qualitätsmerkmale) aus der externen vergleichenden Qualitätssicherung der vier Verbund-
krankenhäuser und stellt sie deutschlandweiten Ergebnissen gegenüber. Die dokumentierten Daten stellen eine
Auswahl aus der Vielzahl der ermittelten Qualitätsindikatoren dar. Wir veröffentlichen die Qualitätsindikatoren,
die sich in Prüfungen als besonders belastbar erwiesen haben und die in den gesetzlichen Qualitätsberichten der
Krankenhäuser abgebildet werden. Darüber hinaus veröffentlichen wir Ergebnisse, von denen wir glauben, dass
sie das besondere Interesse der Leserinnen und Leser treffen – insbesondere im Hinblick auf die Behandlungs-
ergebnisse, die wir in den Klinika der GESUNDHEIT NORD erreichen.
gallenblasenentfernung (cholezystektomie)
Eine Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie) wird hauptsächlich bei Gallensteinleiden oder Gallenblasen-
entzündung vorgenommen. Je nach Ausprägung der Krankheit oder der Vorgeschichte kann dies laparoskopisch
erfolgen (minimalinvasiv, sog. Schlüssellochchirurgie, Bauchspiegelung) oder, in selteneren Fällen, offen chirur-
gisch mittels Bauchschnitt. Die Verweildauer im Krankenhaus beträgt nach dem Eingriff in den Klinika der
GESUNDHEIT NORD durchschnittlich 3 bis 4 Tage (Median, bundesweit: 4 Tage).
Als Qualitätsziele werden u. a. häufige Gewebeuntersuchung nach der Operation, eine niedrige Komplikations-
rate (wenig Nachblutungen, Organverletzungen, Reststeine etc.) sowie eine geringe Rate an erforderlichen unge-
planten Folgeoperationen definiert.
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurde dieser Eingriff 2008
insgesamt 733-mal dokumentiert (bundesweit: 107.751-mal).
68 6968 )
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Beweglichkeit der Hüfte nach der Operation (alle Patienten mit doku-mentierter Messung) (QI 3)
Sollte in mindestens 95 % der Fälle, für die eine Beweglichkeitsmessung dokumentiert ist, mindestens 0/0/70 Grad erreichen (Ausmaß von Streck-ung und Beugung des Gelenkes) 98,2 % 224 97,4 %
Operationsbedingte Einschränkung der Gehfähigkeit bei Entlassung (QI 4)
Sollte 2,3 % der Fälle nicht über-schreiten 0,9 % 214 0,3 %
Ausrenkung des künstlichen Hüftge-lenkes nach der Operation (QI 7)
Sollte 5 % der Fälle nicht über-schreiten 0,4 % 228 0,4 %
Entzündung des Operationsbereiches nach der Operation (QI 8)
Sollte 3 % der Fälle nicht über-schreiten 1,8 % 228 0,7 %
Ungeplante Folgeoperation wegen Komplikationen (QI 11)
Sollte 9 % der Fälle nicht über-schreiten 3,5 % 228 1,9 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Hüft-Endoprothesen-Erstimplantation,
Verfahrensjahr 2008. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
kniegelenkersatz (knie-totalenDoprothesen-erstimplantation)
Kniegelenk-Totalendoprothesen (Kniegelenkersatz) werden insbesondere bei Verschleiß oder Arthrose des Knie-
gelenkes eingesetzt. Sie sollen die Beweglichkeit des Knies wiederherstellen und den Patienten ein selbständiges
und schmerzärmeres Leben ermöglichen.
Als Qualitätsziele gelten daher u. a. eine gute Beweglichkeit des Knies und Gehfähigkeit nach der Operation
(selbstständiges Gehen, ggf. mit Gehhilfe). Weitere Qualitätsziele sind eine geringe Anzahl ungeplanter Folge-
operationen aufgrund von Komplikationen sowie eine geringe Anzahl von Entzündungen des Operationsbereiches
(Wundinfektionen) nach der Operation.
In den Klinika Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurde dieser Eingriff 2008 insgesamt 186-mal dokumentiert
(bundesweit: 146.052-mal). Die Verweildauer nach dem Eingriff (postoperative Verweildauer) beträgt je nach
Umfang der nachfolgenden Behandlung 11 Tage (bundesweit: 12 Tage).
qualitÄtsinDikator (qi) ziel /referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Entscheidung zur Operation einer Halsschlagader-Verengung ohne erkennbare Krankheitszeichen (asymptomatisch) (QI 1)
Mindestens 85 % der operierten Patienten sollten eine Stenose von mindestens 60 % haben
98,3 % 60 92,3 %
Entscheidung zur Operation einer Halsschlagader-Verengung mit erkennbaren Krankheitszeichen (symptomatisch) (QI 2)
Mindestens 90 % der operierten Patienten sollten eine Stenose von mindestens 50 % haben
100 % 82 96,9 %
Schlaganfälle oder Tod infolge einer Operation zur Erweiterung der Hals-schlagader (QI 7) (risikoadjustierte Rate)
Sollte 7,5 % der Fälle nicht über-schreiten
0,0–6,2 %** n. a. 2,7 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Karotis-Rekonstruktion, Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
**Dargestellt ist die Spannbreite der Ergebnisse der GESUNDHEIT NORD-Klinika.
hüftgelenkersatz (hüft-enDoprothesen-erstimplantation)
Hüftgelenk-Endoprothesen (Hüftgelenkersatz) werden insbesondere bei Verschleiß oder Arthrose des Hüft-
gelenkes eingesetzt. Sie sollen die Beweglichkeit der Hüfte wiederherstellen und den Patienten ein selbst-
ständiges und schmerzärmeres Leben ermöglichen.
Als Qualitätsziele gelten daher eine gute Beweglichkeit der Hüfte und Gehfähigkeit nach der Operation (selbst-
ständiges Gehen, ggf. mit Gehhilfe). Ein weiteres Qualitätsziel ist eine geringe Anzahl ungeplanter Folgeopera-
tionen aufgrund von Komplikationen. Komplikationen wie Entzündung des Operationsbereiches (Wundinfektion)
und Ausrenkung des künstlichen Hüftgelenkes (Endoprothesen-Luxation) nach der Operation werden ebenfalls
geprüft.
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurde dieser Eingriff in
2008 insgesamt 229-mal dokumentiert (bundesweit: 156.887-mal). Die Verweildauer nach dem Eingriff (post-
operative Verweildauer) beträgt je nach Umfang der nachfolgenden Behandlung (ohne oder mit geriatrischer
Rehabilitation) 11 bis 24 Tage (bundesweit: 12 Tage, ohne Rehabilitation). In den Klinika Bremen-Nord und Bre-
men-Ost kann die postoperative Behandlung eine geriatrische Frührehabilitation beinhalten.
70 7170 )
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Zeitspanne zwischen dem Entschluss zum Not-Kaiserschnitt und der Ent-bindung des Kindes (E-E-Zeit) soll 20 Minuten nicht überschreiten (QI 1)
Keine Fälle, bei denen die E-E-Zeit län-ger ist als 20 Minuten
0 % 66 2,3 %
Anwesenheit eines Kinderarztes bei Frühgeburten (QI 2)
Bei mindestens 90 % der Frühge-borenen mit Schwangerschaftsalter zwischen 24 und 35 Wochen 96,5 % 346 94,0 %
Vorgeburtliche Gabe von Medika-menten zur Unterstützung der Lungenentwicklung bei Früh geborenen (QI 7)
Bei mindestens 95 % der Frühgeburten (Mindestaufenthalt der Mutter 2 Tage vor Geburt)
99,2 % 118 92,9 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Geburtshilfe, Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
gynÄkologische operationen
In das Qualitätssicherungsverfahren für gynäkologische Operationen sind u. a. Eingriffe an der Gebärmutter (Ute-
rus), dem Gebärmutterhals (Cervix) und den Eileitern und Eierstöcken (Adnexen) einbezogen. Viele Eingriffe
können laparoskopisch durchgeführt werden (minimalinvasiv, sog. Schlüssellochchirurgie, Bauchspiegelung),
manche über vaginalen Zugang. Je nach Krankheitsbild kann ein offen chirurgischer Zugang durch Bauchschnitt
erforderlich sein. Typische Krankheitsbilder, bei denen gynäkologische Operationen erforderlich werden, sind z. B.
Zysten, chronische Entzündungen, gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Tumoren oder Endometriose.
Besonders bei jüngeren Frauen mit gutartigen Befunden wird angestrebt, das betroffene Organ zu erhalten und
eine Entfernung von Eierstöcken oder Gebärmutter zu vermeiden. Eine hohe Rate organerhaltender Operationen
bei gutartigem Befund wurde deshalb als Qualitätsziel definiert. Bei Gebärmutterentfernung sollten aus Sicher-
heitsgründen möglichst immer Antibiotika und thromboseverhindernde Medikamente verabreicht werden.
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2008 insgesamt 1.289 Eingriffe
dokumentiert (bundesweit: 279.642), die in das Qualitätssicherungsverfahren einbezogen sind. Darin enthalten
sind u. a. 659 Eingriffe an der Gebärmutter (bundesweit: 160.456), 698 Operationen an den Eierstöcken (bundes-
weit: 144.555) und 39 Eingriffe am Gebärmutterhals (Cervix; bundesweit: 13.235), inkl. Eingriffen an mehreren
Organen in einer Operationssitzung.
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Beweglichkeit des Knies nach der Op-eration (alle Patienten mit dokumen-tierter Messung) (QI 3)
Sollte in mindestens 80 % der Fälle, für die eine Beweglichkeitsmessung dokumentiert ist, mindestens 0/0/90 Grad erreichen (Ausmaß von Stre-ckung und Beugung des Gelenkes) 94 % 184 83,6 %
Operationsbedingte Einschränkung der Gehfähigkeit bei Entlassung (QI 4)
Sollte1,7 % der Fälle nicht über-schreiten 0 % 173 0,3 %
Entzündung des Operationsbereiches nach der Operation (QI 7)
Sollte 2 % der Fälle nicht über-schreiten 0,5 % 186 0,4 %
Ungeplante Folgeoperationen wegen Komplikationen (QI 10)
Sollte 6 % der Fälle nicht über-schreiten 1,6 % 187 1,4 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Knie-Totalendoprothesen-Erstimplantation,
Verfahrensjahr 2008. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
geburtshilfe
Im Jahr 2008 wurden in den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord insgesamt 4.411
Geburten begleitet (bundesweit: 658.200), bei denen 4.574 Kinder zur Welt kamen (bundesweit: 669.437). Von
den 4.254 Einlingen wurden 60,2 % spontan vaginal entbunden und 33,5 % durch Sectio caesarea, d. h. durch Kai-
serschnitt (bundesweit: 62,9 % Spontangeburten, 30,1 % Sectiorate; Rest: Zangen- oder Vakuumgeburten etc.).
Der Anteil der betreuten Mütter mit Problemen während der Schwangerschaft (Risikoschwangerschaften) betrug
69,1 % (bundesweit: 71,6% ), der Anteil der Kinder mit Geburtsrisiko (Probleme des Kindes vor oder während der
Geburt) 73,2 % (bundesweit: 74,6 %).
Als Qualitätsziele wurden u. a. festgelegt, dass Mütter, die eine Frühgeburt haben, vor der Geburt Medikamente
zur Unterstützung der Lungenentwicklung des Kindes erhalten sollten. Bei Frühgeburten sollte ein Pädiater (Kin-
derarzt) anwesend sein. Not-Kaiserschnitte sollten nur wenige Minuten nach der Entscheidung zur Schnitt-
entbindung durchgeführt werden (E-E-Zeit). Alle Fälle mit einer E-E-Zeit von über 20 Minuten werden in der Lan-
desfachgruppe geprüft.
Die Krankenhäuser der GESUNDHEIT NORD verfügen an allen Standorten mit Geburtshilfe (das sind die Klinika
Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen Links der Weser) über Kinderkliniken, die in ihren spezialisierten Inten-
sivstationen frühgeborene Kinder, kranke und untergewichtige Neugeborene betreuen können.
72 7372 )
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Indikation zur brusterhaltenden The-rapie (alle Frauen mit Primärer-krankung und invasivem Mammakarzi-nom im Stadium pT1) (QI 8)
Zwischen 60 % und 85 % der Fälle sollten brusterhaltend operiert werden
79,6 % 181 82,8 %
Zeitlicher Abstand zwischen Diagnose und Operationsdatum (QI 10)
Sollte zwischen 6 und 20 Tage betragen (Median) 14 bis 16 Tage n.a. 13 Tage
Röntgenuntersuchung des entfernten Gewebes nach der Operation (QI 2)
In mindestens 95 % der Fälle96,6 % 58 94,2 %
Bestimmung der Hormon-empfindlichkeit der Krebszellen (QI 3)
HER-2/neu-Analyse sollte in min destens 95 % der Fälle durchgeführt werden … 99,4 % 307 98,0 %
… immunhistochemische Rezeptoranalyse ebenso 99,1 % 328 98,9 %
Angabe des Sicherheitsabstands zum gesunden Gewebe (QI 4)
Bei brusterhaltender Operation soll der Pathologe in mindestens 90 % der Fälle den Abstand zwischen gesundem und erkranktem Gewebe gemessen haben … 99,5 % 218 96,1 %
… bei Entfernung der Brustdrüse (Mastektomie) in mindestens 95 % 100 % 123 93,2 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Mammachirurgie, Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
herzschrittmacher-einsatz (herzschrittmacher-implantation)
Ein Herzschrittmacher wird implantiert, wenn das Herz selbst nicht oder nicht ausreichend in der Lage ist, elek-
trische Impulse zu erzeugen, die den Herzmuskel zur Kontraktion (Pumpbewegung) anregen. Implantierte Herz-
schrittmacher bestehen aus einer Energiequelle (Aggregat) und einer Elektrode bzw. mehreren Elektroden, die
über Venen entweder in einen Vorhof des Herzens, in eine Herzkammer (Ventrikel) oder in Vorhof und Herz-
kammer eingeführt werden und dort den Herzmuskel stimulieren.
Als Qualitätsziele wurde unter anderem definiert, dass die Entscheidung zum Einsatz eines Herzschrittmachers
sorgfältig getroffen wird, den Leitlinien entspricht (leitlinienkonforme Indikation) und dass ein angemessenes
Modell (System) gewählt wird. Komplikationen im Zusammenhang mit dem Eingriff (perioperative Komplika-
tionen wie z. B. ungewollte Lageveränderung der Sonde nach dem Eingriff, Blutungen, Wundheilungsstörungen,
Verletzungen des Herzmuskels) sollten möglichst selten vorkommen.
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord und Bremen-Ost wurden 2008 insgesamt
298 Herzschrittmacher-Implantationen dokumentiert (bundesweit waren es 67.689).
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Organerhaltung bei Eierstock- operationen (Frauen jünger als 40 Jahre mit gutartigem Befund) (QI 4)
In mindestens 72 % der Fälle
92,1 % 190 88,1 %
Entscheidung zur Gebärmutterentfer-nung bei Frauen unter 35 Jahren mit gutartigem Befund (QI 7)
Sollte 2,5 % der Fälle nicht über-schreiten
1,4 % 505 1,9 %
Vorbeugende Gabe von Antibiotika bei Gebärmutterentfernungen (QI 6)
In mindestens 90 % der Fälle
99,4 % 622 94,4 %
Vorbeugende Medikamentengabe zur Vermeidung von Blutgerinnseln (Thrombose) bei Gebärmutterentfer-nung (QI 8)
In mindestens 95 % der Fälle
100 % 587 99,3 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Gynäkologische Operationen, Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
behanDlung Von brusttumoren (mamma-chirurgie)
Die Eingriffe an der Brust (Mamma), die in das Qualitätssicherungsverfahren einbezogen sind, betreffen Opera-
tionen bei gutartigen und bösartigen Tumoren, Zysten und Dysplasien (Fehlbildungen). Dabei handelt es sich um
Biopsien (Gewebeentnahmen zur Untersuchung), brusterhaltende Operationen, Amputation der Brust oder der
Brustdrüse (Ablatio, Mastektomie), Entfernung von Lymphknoten oder plastische Operationen (z. B. Brustaufbau
nach Brustoperation).
Als Qualitätsziele wurden u. a. eine hohe Rate brusterhaltender Operationen (bei erfüllten Kriterien für Brust-
erhalt) sowie ein angemessener zeitlicher Abstand zwischen Diagnosestellung und Eingriff definiert. Nach der
Tumorentfernung sollte das entfernte Gewebe geröntgt und der Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe er-
mittelt werden. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Bestimmung der Hormonempfindlichkeit der Krebszellen.
In den Klinika Bremen Links der Weser, Bremen-Mitte und Bremen-Nord wurden 2008 insgesamt 531 Mamma-
eingriffe dokumentiert (bundesweit: 116.227). Die Verweildauer nach dem Eingriff beträgt ca. 6 Tage für
Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom bzw. 1 bis 3 Tage bei gutartigen Erkrankungen (bundesweit: 6 Tage
bzw. 2 Tage, Median).
Die Brustzentren im Klinikum Bremen-Mitte (mit dem assoziierten Zentrum im Klinikum Bremen Links der Weser)
und im Klinikum Bremen-Nord sind nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Senologie und der Deut-
schen Krebsgesellschaft zertifiziert.
74 7574 )
Die Sterblichkeit (Letalität) nach herzchirurgischen Eingriffen stellt den wichtigsten Indikator der Ergebnisquali-
tät dar. Die Analyse zur Krankenhaussterblichkeit erfolgt unter Berücksichtigung des Risikoprofils der behandel-
ten Patienten.
Im Klinikum Links der Weser wurden 2008 insgesamt 962 rein koronarchirurgische Operationen durchgeführt.
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Verwendung der linksseitigen Arteria mammaria interna (QI 1) >= 85 % 96,1 % 888 92,5 %
Postoperative Mediastinitis bei Pa-tienten mit Risikoklasse 0/1 (QI 2) <= 1,3 % 0,1 % 895 0,5 %
Postoperative Retentionsstörung (QI 3) <= 7,0 % 1,5 % 611 3,2 %
In-Hospital-Letalität bei Patienten mit elektiver oder dringlicher Operations-indikation (QI 5) Nicht definiert 1,9 % 890 2,1 %
Risikoadjustierte In-Hospital-Letalität nach logistischem KCHSCORE 3.0 (2008)** (QI 5) <= 5,2 % 2,6 % n. a. 3,0 %
*Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Isolierte Koronarchirurgie.
Verfahrensjahr 2008. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
**Die risikoadjustierte Letalität stellt eine risikoadjustierte – fiktive – Letalitätsrate dar, die einen Vergleich
zwischen Krankenhäusern ermöglicht.
koronarangiographie unD perkutane koronarinterVention (pci)
Eine Herzkatheteruntersuchung dient der Untersuchung der Herzkranzgefäße und der Herzkammern, um Ver-
engungen oder Fehlfunktionen festzustellen. Diese können unter anderem zu einem Herzinfarkt oder zu Herz-
schwäche führen. Bei der Untersuchung wird ein Katheter über ein Arm- oder Beingefäß (meistens im Leisten-
bereich; beim Linksherzkatheter in eine Arterie, beim Rechtsherzkatheter in eine Vene) in das Herzinnere und in
die Herzkranzgefäße vorgeschoben. Durch ein Kontrastmittel werden Herz und Gefäße unter Röntgenkontrolle
dargestellt. Auch weitere Untersuchungen wie Druck- oder Sauerstoffmessungen sind dabei möglich.
Im Rahmen einer Herzkatheteruntersuchung können erkannte Defekte oftmals auch direkt behoben werden: bei
einer durch Ablagerungen verengten Arterie (Arteriosklerose) etwa durch Ballondilatation und Stent-Implanta-
tion, bei einer Klappenverengung (Stenose) durch Herzklappensprengung, bei Löchern in der Herzscheidewand
(Vorhofseptumdefekt oder offenes Foramen ovale) durch Schirmchenverschluss.
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Entscheidung für die Herzschrittmacher-behandlung bei verlangsamten (bradykarden) Herzrhythmus-störungen gemäß Leitlinie (QI 1)
In mindestens 90 % der Fälle
98,7 % 297 95,5 %
Auswahl des Herzschrittmacher-systems gemäß Leitlinie (QI 3)
In mindestens 90 % der Fälle96,3 % 297 95,3 %
Komplikationen während oder nach der Operation (QI 7): chirurgische Komplikationen
Sollte 2 % der Fälle nicht über-schreiten
2,3 % 298 1,0 %
Komplikationen während oder nach der Operation (QI 7): unerwünschte Lageänderung der Sonde im Vorhof
Sollte 3 % der Fälle nicht über-schreiten
1,9 % 215 1,5 %
Komplikationen während oder nach der Operation (QI 7): unerwünschte Lageänderung der Sonde in der Herz-kammer
Sollte 3 % der Fälle nicht übers-chreiten
2,4 % 296 1,1 %
*BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Herzschrittmacher-Implantation, Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
koronarchirurgie (bypass-operation am herzen)
Bei der Koronarchirurgie handelt es sich um die operative Versorgung verengter Herzkranzgefäße, die Ursache
von Angina-pectoris-Anfällen bzw. eines Herzinfarktes sind. Die Operationen werden in der Regel unter Verwen-
dung der Herz-Lungen-Maschine am stillstehenden Herzen durchgeführt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist
auch eine Operation am schlagenden Herzen möglich.
Als Qualitätsziele wurden Ziele definiert, die sowohl Aspekte der Prozess- als auch der Ergebnisqualität betrachten.
Die Auswahl des Bypass-Materials, notwendig zu Überbrückung der Verengung, ist von entscheidender Bedeu-
tung, da der Verschluss eines Bypassgefäßes unmittelbare Auswirkungen auf die kardiale Morbidität und Letalität
hat. Als Bypassgefäße werden entweder Beinvenen oder die innere Brustwandarterie, die sogenannte Arteria
mammaria interna, verwendet. Venen können im Laufe der Zeit morphologischen Veränderungen unterliegen, die
zu einer Verengung bzw. einem Verschluss des Bypassgefäßes führen. Daher ist die Verwendung der Arteria
mammaria interna wenn möglich zu bevorzugen. Es treten im Anschluss an die Operation signifikant weniger
Angina-pectoris-Beschwerden oder Herzinfarkte auf. Ebenfalls wird seltener eine erneute Operation oder
Koronarangioplastie zur Eröffnung verengter Gefäße erforderlich. Auch die 10-Jahres-Überlebensrate ist höher.
Ein möglichst hoher Prozentsatz an Verwendung der Arteria mammaria interna ist daher anzustreben.
76 7776 )
generalinDikator DekubitusprophylaXe
Die Verhinderung von Druckgeschwüren (Dekubitus, Wundliegen) wird als Gradmesser für die Qualität der Pflege
betrachtet.
Druckgeschwüre können entstehen, wenn sich Patienten nicht ausreichend bewegen können. Diese Gefahr kann
durch spezielle Pflegemaßnahmen (Prophylaxen) wie z. B. Lagerung, Mobilisierung und den Einsatz von druck-
reduzierenden Matratzen und Lagerungshilfen verringert werden.
Zur Beurteilung der Druckgeschwüre werden vier Schweregrade unterschieden. Als Qualitätsziel wurde definiert,
dass möglichst wenige Patienten, die ohne Dekubitus aufgenommen werden, bis zur Entlassung ein Druck-
geschwür (Grad 2 oder höher) entwickelt haben.
In den Krankenhäusern wird in den ersten drei Monaten jeden Jahres für alle stationären Patienten über 75 Jahren
der Dekubitus status bei Aufnahme und Entlassung dokumentiert. In den Klinika der GESUNDHEIT NORD waren
dies im Jahr 2008 4.943 Patienten (bundesweit: 1.023.732).
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Neu entstandene Druckgeschwüre während des Krankenhausaufent-haltes (Grad 2 bis 4). (QI 1)
Nicht definiert. Während eines Kran-kenhausaufenthaltes sollen möglichst selten Druckgeschwüre entstehen 0,6 % 4.765 0,8 %
*Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Dekubitusprophylaxe. Verfahrensjahr 2008.
Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
Bei einer Ballondilatation oder Angioplastie beispielsweise wird ein verengtes Herzkranzgefäß mithilfe eines
Ballons erweitert. Dazu wird ein dünner Führungsdraht vorsichtig bis zum Herzen vorgeschoben. Ist die Stelle
erreicht, an der die Herzkranzgefäße von der Aorta abzweigen, wird ein noch feinerer Draht innerhalb des ersten
Drahts langsam bis zur betreffenden Stelle in den Herzkranzgefäßen geführt, um den Engpass dann vorsichtig mit
dem Draht zu durchstoßen. Danach führt man den eigentlichen Ballonkatheter bis zur Engstelle. Ist der Ballon an
der Engstelle angelangt, wird er mit einer Mischung aus Kochsalz und Kontrastmittel mehrmals aufgeblasen, um
die Verengung zu beseitigen. Über einen Monitor kann der Arzt die Position des Ballons laufend überwachen.
Auch das gleichzeitige Einsetzen eines Stents ist möglich. Ein Stent ist ein Drahtgeflecht, das über einen Katheter
bis zu der Stelle vorgeschoben wird, an der die Gefäßwand verkrustet und die Arterie verengt ist. Dort wird das
Drahtgeflecht mithilfe eines Ballons von innen an die Gefäßwand gedrückt. Die Wand wird gedehnt und gleich-
zeitig gefestigt, weil sich der Stent direkt an die Wand anschmiegt. Mit der Zeit wachsen Zellen der Gefäßwand
um den Stent herum, sodass er eine Stütze innerhalb der Arterie ist und sich die Arterie nicht mehr zusammenzie-
hen kann. Das verbleibende Risiko eines Verschlusses (Reststenoserisiko) sinkt damit von ca. 30 bis 40 % auf we-
niger als 20 %.
Als Qualitätsziele wurden unter anderem definiert: sorgfältige Entscheidung über die Notwendigkeit dieser
Eingriffe (Indikation), das Erreichen des Interventionsziels und möglichst wenig schwere Komplikationen.
Stationäre Herzkatheteruntersuchungen und Angioplastien erfolgen in Bremen nur im Klinikum Links der Weser.
Im Jahr 2008 wurden hier insgesamt 4.123 diagnostische Herzkatheteruntersuchungen und 1.634 Angioplastien
durchgeführt.
qualitÄtsinDikator (qi) ziel/referenzWert bqs genoergebnis 2008
berück-sichtigte fÄlle
Vergleichs-Wert bunD (bqs)*
Indikation zur Koronarangiographie (QI 1) >= 80 % 88,9 % 1.457 92,5 %
Indikation zur PCI (QI 3) <= 10 % 6,9 % 392 4,4 %
Erreichen des wesentlichen Interven-tionsziels: alle PCI mit Indikation ›akutes Koronarsyndrom mit ST-He-bung bis 24 h‹ (QI 4) >= 85 % 93,5 % 480 94,0 %
Schwere Komplikationen bei PCI** (QI 5) <= 5,5 % 3,8 % 1.633 2,5 %
*Quelle: BQS Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH: Leistungsbereich Koronarangiographie und perkutane Koronar-
intervention (PCI). Verfahrensjahr 2008. Online verfügbar unter: http://www.bqs-outcome.de [Recherchedatum: 08.09.2009].
**MACCE (Major Adverse Cardiac and Cerebrovascular Events: Herzinfarkt, TIA/Schlaganfall oder Tod).
7878 ) 79
zusammenfassung betrieblicher eckDaten
*Nach Konsolidierung.**Lt. Festsetzungsbescheid vom 01.04.2009 bzw. 14.05.2009.
2008 2007unterschieD
%klinikaPlanbetten und -plätze ** 2.973 2.932 1,4sonstige Betten und Plätze 162 146 11,0Fallzahlen (stationär/teilstationär) 120.507 118.230 1,9Belegungs- und Berechnungstage 909.667 918.882 –1,0Erlöse aus Krankenhausleistungen (TEUR) 410.853 408.129 0,7Case-Mix (CM) 110.911 110.323 0,5Case-Mix-Index (CMI) 1,10 1,09 0,9Vollkräfte (VK) 5.609 5.711 –1,8Personalaufwand (TEUR) 323.052 318.244 1,5Durchschnittliche Personalkosten je Vollkraft (EUR) 57.595 55.725 3,4Umsatzerlöse (TEUR) 441.058 437.428 0,8Materialaufwand (TEUR) 134.625 133.413 0,9
klinikservice-gesellschaft bremen mbhUmsatzerlöse (TEUR) 6.971 7.153 –2,5Materialaufwand (TEUR) 173 172 0,6Personalaufwand (TEUR) 5.730 5.778 –0,8Vollkräfte (VK) 268 264 1,5
rehazentrum bremen gmbhUmsatzerlöse (TEUR) 5.718 4.684 22,1Materialaufwand (TEUR) 2.636 2.315 13,9Personalaufwand (TEUR) 2.158 1.928 11,9Vollkräfte (VK) 56 55 2,0
gesunDheit norD klinikverbund bremen ggmbh (holding)Umsatzerlöse (TEUR) 0 0 0,0Materialaufwand (TEUR) 0 0 0,0Personalaufwand (TEUR) 1.423 1.160 22,7Vollkräfte (VK) 18 17 3,4
konzern gesamtumsatzerlöse* (teur) 445.573 440.663 1,1materialaufWanD* (teur) 112.423 110.971 1,3personalaufWanD* (teur) 331.401 325.750 1,7VollkrÄfte (Vk) 5.951 6.047 –1,6
gesunDheit norD
Jahresabschluss (auszug)
80 8180 )
passiVa
31. 12. 2008 eur
31. 12. 2007 eur
a. eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 45.025.000,00 45.025.000,00
II. Kapitalrücklage 13.515.739,17 0,00
III. Konzernbilanzgewinn/-verlust 2.601.806,41 –2.058.133,56
IV. Ausgleichsposten für Anteile fremder Gesellschafter 473.060,63 406.764,24
61.615.606,21 43.373.630,68
b. sonderposten aus zuwendungen zur finanzierungdes sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG 171.948.616,08 177.437.958,24
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand 36.257.550,82 38.574.122,92
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter 22.515.803,42 23.074.091,93
230.721.970,32 239.086.173,09
c. rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 74.926.512,00 22.630.668,00
2. Steuerrückstellungen 290.353,04 251.488,33
3. Sonstige Rückstellungen 81.709.900,40 84.975.542,41
4. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 0,00 13.515.739,17
156.926.765,44 121.373.437,91
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 13.767 (Vorjahr: TEUR 70.258) 33.178.114,41 87.669.865,03
2. Erhaltene Anzahlungen, davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 40 (Vorjahr: TEUR 55) 40.494,67 54.694,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, davon mit einer Rest-laufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 12.815 (Vorjahr: TEUR 21.248) 12.814.909,60 21.248.182,51
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0) 200.000,00 200.000,00
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht, davon mit ein-er Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 28.968 (Vorjahr: TEUR 25.253) 28.968.118,20 25.252.824,38
6.
Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung desAnlagevermögens, davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 4.628 (Vorjahr: TEUR 6.294) 4.628.056,98 8.386.082,53
7. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen, davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 40 (Vorjahr: TEUR 207) 39.929,48 206.985,20
8. Sonstige Verbindlichkeiten, davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: TEUR 18.646 (Vorjahr: TEUR18.669) 21.257.262,94 21.761.646,39
101.126.886,28 164.780.280,04
e. rechnungsabgrenzungsposten 343.181,18 450.845,08
550.734.409,43 569.064.366,80
aktiVa
31. 12. 2008 eur
31. 12. 2007 eur
a. anlagevermögen
i. immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechteund Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.578.671,73 2.076.550,06
1.578.671,73 2.076.550,06
ii. sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten 343.042.756,47 343.779.019,09
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 39.252,56 43.822,73
3. Technische Anlagen und Maschinen 24.424.548,96 21.691.257,21
4. Einrichtungen und Ausstattungen 37.293.191,04 41.858.371,49
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 18.723.146,44 23.929.289,16
423.522.895,47 431.301.759,68
iii. finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 50.000,00 50.000,00
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 251.647,70 142.018,68
301.647,70 192.018,68
425.403.214,90 433.570.328,42
b. umlaufvermögen
i. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 6.399.772,55 7.263.459,41
2. Unfertige Leistungen 7.960.805,46 8.047.164,67
14.360.578,01 15.310.624,08
ii. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 66.599.888,11 75.434.445,70
2. Forderungen gegen Gesellschafter 98.539,94 207.390,79
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht, davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 2.680 (Vorjahr: TEUR 2.834) 8.658.238,54 9.796.366,64
4. Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung desAnlagevermögens, davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: TEUR 14.128 (Vorjahr: TEUR 14.417) 16.474.665,74 16.486.827,65
5. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 2.404,58 1.699,94
6. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 250.735,66 269.072,67
7. Sonstige Vermögensgegenstände, davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr TEUR 3.100 (Vorjahr: TEUR 0) 10.309.651,26 4.469.758,69
102.394.123,83 106.665.562,08
iii. kassenbestand, guthaben bei kreditinstituten 8.234.452,04 13.135.429,53
124.989.153,88 135.111.615,69
c. rechnungsabgrenzungsposten 342.040,65 382.422,69
550.734.409,43 569.064.366,80
konzernabschluss zum 31. 12. 2008
konzernbilanz
82 8382 )
konzernabschluss zum 31.12. 2008
konzern-geWinn- unD Verlustrechnung
2008eur
2007eur
1. erlöse aus krankenhausleistungen 410.852.685,55 408.129.300,212. erlöse aus Wahlleistungen 5.273.457,38 5.150.270,843. erlöse aus ambulanten leistungen des krankenhauses 11.122.316,33 10.090.887,674. nutzungsentgelte der Ärzte 12.663.141,26 12.051.794,645. umsatzerlöse (nicht khbV) 5.748.703,57 4.734.664,116. erhöhung des bestandes an unfertigen leistungen –86.359,21 505.167,967. zuweisungen und zuschüsse der öffentlichen hand 1.677.924,11 1.664.404,638. sonstige betriebliche erträge 63.347.821,86 51.577.115,70
510.599.690,85 493.903.605,769. materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 80.656.633,95 79.280.097,50b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 31.766.643,37 31.690.610,60
112.423.277,32 110.970.708,1010. personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 262.227.798,53 261.112.964,84
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung, davon für Altersversorgung: EUR 20.818.523,51 (Vorjahr: EUR 15.733.262,29) 69.173.492,49 64.636.848,76
331.401.291,02 325.749.813,60443.824.568,34 436.720.521,70
zWischensumme 66.775.122,51 57.183.084,0611. erträge aus der zuwendung zur finanzierung von investitionen 13.018.074,46 15.041.938,05
12. erträge aus der auflösung von sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem khg und aufgrund sonstigerzuwendungen zur finanzierung des anlagevermögens 18.598.389,37 20.351.479,38
31.616.463,83 35.393.417,43
13. aufwendungen aus der zuführung von sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem khg und aufgrund sonstigerzuwendungen zur finanzierung des anlagevermögens 12.035.715,08 13.853.348,19
14. aufwendungen für die nach dem khg geförderte nutzung von anlagegegenständen 1.495.411,83 1.478.006,58
15. aufwendungen für nach dem khg geförderte, nicht aktivierungsfähige maßnahmen 0,00 874.857,11
13.531.126,91 16.206.211,88
zWischensumme18.085.336,92 19.187.205,5584.860.459,43 76.370.289,61
16. abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände desanlagevermögens und sachanlagen,davon auf Geschäfts- und Firmenwert EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 23.507,48) 25.870.848,44 28.006.829,17
17. sonstige betriebliche aufwendungen,davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre EUR 204.943,61 (Vorjahr: EUR 313.354,29) 58.391.127,24 45.778.652,60
zWischensumme84.261.975,68 73.785.481,77
598.483,75 2.584.807,8418. ergebnis aus beteiligungen an assoziierten unternehmen 109.629,02 35.045,3919. sonstige zinsen und ähnliche erträge 592.357,63 1.001.577,5220. zinsen und ähnliche aufwendungen 3.982.298,82 2.906.164,35
21. ergebnis Der geWöhnlichen geschÄftstÄtigkeit–3.280.312,17 –1.869.541,44–2.681.828,42 715.266,40
22. außerordentliche erträge 70.000.000,00 0,0023. außerordentliche aufwendungen 62.249.891,00 0,0024. ausserorDentliches ergebnis 7.750.109,00 0,0025. steuern vom einkommen und vom ertrag 211.167,58 215.752,8326. sonstige steuern 18.176,64 18.557,27
27. konzernJahresüberschuss229.344,22 234.310,10
4.838.936,36 480.956,3028. Verlustvortrag aus dem Vorjahr –2.058.133,56 –2.504.503,4329. anteile anderer gesellschafter 178.996,39 34.586,4330. konzernbilanzgeWinn/-Verlust 2.601.806,41 –2.058.133,56
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