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Page 1: Zur Bestimmung der Peroxydzahl

1. Auf Lebensmittel und Gesundheitspflege beziigliehe. 289

die Beurteilung der tfaltbarkeiL pflanzlicher 01e der SwifT-Test die normalen Lage- rungspriifungen wohl ergi~nzen, nieht aber ersetzen kann. Die Arbeit enthi~lt eine ausffihrliehe Besehreibung der MeLhodik des SwifT-Testes, H. S~Em,Ic~.

Zur Bestimmung der Peroxydzahl (POZ) haben H. HADO~N und R. JUNG- KVNZ 1 das Verfahren yon LEA-IsELI~ 2 zweeks Einsparung yon Kaliumjodid modi- fiziert. Die Bestimmung wird yon Anfang bis zu Ende im gleichen Gef&B ausgefiihrt, um den Luftsauerstoff naeh M5gliehkeit fernzuhalten. Arbeitsweise: 1 g 01 oder Fe t t ( ~ 1,09 ml) wird in einem StehkSlbchen yon etwa 100 ml Inhalt mit eingeschliffenem Steigrohr (40 • 1 cm) mit 0,1 g feinpulverisiertem Kaliumjodid versetzt und mit 20 ml Chloroform-Eisessigmischung (1 ~ 1 Vol) iibergossen. Nach dem Aufsetzen des SLeigrohrs ffihrt man dutch dieses ein Glasrohr und leitet etwa 2 rain Kohlen- saute ein, um die Luft vollstandig zu verdrangen. Dann erhitzt man auf dem Wasser- bad unter hi~ufigem Umsehwenken bis zum kraftigen Sieden. Man kiihlt raseh ab, setzt nach Entfernen des Steigrohrs 40 ml 0,2%ige KaliumjodidlSsung und 0,5 ml l%ige StarkelSsung zu und titrierL das ausgesehiedene Jod mit 0,01 n Natrinmthio- sulfatlSsung zuriick. In gleieher Weise wird ein B]indversuch mit den verwendeten Reagenzien ausgefiihrt. Die Differenz beider Bestimmungen multiplizier~ mit 5 ergibt die Peroxydzahl. Alle Operationen sind im diffusen Licht auszufiihren. Beurteilung: POZ 0--3: friseh, unverdorben, kann auf Lager behalten werden. P 0 Z 3--6 : bedingt haltbar, sollte bald verbraucht werden. POZ 7--10: meistens talgig, mull raffiniert werden. (Ausgenommen Oliven5l, bei dem POZ yon 8--12 als normal anzusehen sind.) - - Zur Bestimmung der Oxydationsbereitscha/t werden nach W. RITTER und T, ~USSBAUMER 3 10 ml 01 in eine saubere Lrockene P~T~-Schale yon 9--10 cm Durchmesser gegeben und 48 Std im Dunkehl in einem ThermostaLen bei 50 ~ C gehalten. Dann wfl'd nach gutem Darehmischen sofort die POZ besLimmt. Beurtei- lung: POZ 4--6: haltbar. POZ 10--12: bedingt haltbar (3--4 Monate).

Als Marl fiir die Beurteilung des Frischezustandes und fiir die Erkennung der Verderbsbereitschaft yon Fetten und ()len hatA. P u ~ ~ zwei Grenzwerte der Peroxyd- zahl (POZ) angegeben: Die POZ 3 grit als Grenze des Frischezustandes eines Fettes, als , ,Wamgrenze", w~hrend die POZ 10 als Genul]tauglichkeiLsgrenze oder Ranzidi- t~tsgrenze bezeichnet wird. Sie zeigt nach den Erfallrungen des Verf. das Ende der Induktionsperiode an. Die Zeit, bis zu der ein FetL oder 01 unLer genormten Ver: suchsbedingungen die POZ 10 erreichL, stellt ein Mall fiir die Verderbsbereitschaft des betreffenden Produkts dar. - - Fi~r die Bestimmung der Peroxydzahl hal A. PURR 5 in Anlehnung an K. TXUFEL 6, H, ROTttE 7 sowie C. H. LEA s ein ttalbmikroverfahren entwickelt, das besonders ffir Reihenversuche geeignet ist. Dazu bringt man in ein WA~BURG-Gef~I] ohne Einbau und Seitenarm etwa 50 mg FeLL und dazu 2 ml einer Mischung Eisessig-Chloroform (3 : 2). Nach gutem Umriihren werden die Versuehs-

z Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Hyg. (Bern) 44, 495--500 (1953). Lab. V. S. K., Basel.

2 LEA, C~ H., Proc. Roy. Soc. (London) 108, 175 (1931). ISELIN, E., 1V[itt. Gebiete Lebensmittehnters. Hyg. (Bern) 85, 113 (1944).

a Sehweiz. Mileh-Ztg. 64, 465, 525 (1938). Fet te u. Seifen 55, 239--240 (1953). Inst. f. Lebensmitteltechnoh u. Verpaekung,

Mtinchen. s Fet te u. seifen 55, 241--244 (1953). s FetLchem. Umschau 41, 107, 131 (1934). 7 Dipl. Arheig TH Dresden 1943. s j . Soc. chem. Ind. 65, 286 (1946).

Z. anal. Chemic, Bd. 144. 1!9

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