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388 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

6 m120% iger Perchlors~ure und mi~t (ohne wie in der Originalvorschrift angegeben mit Isoamylalkohol auszuschiitteln) die Absorption bei 500 m#. F . 1N~EU~AN~.

Eine fiir klinisehe Zwecke geeignete Methode zur spektralphotometrisehen Bestimmung yon Kohlenoxydh~imoglobin im Blut besehreiben E. J. vA~ KAMPEN und H. XLOUWE~ 1. - - Arbeitsweise. Man verdiinnt 0,1ml Blut mit 20ml 0,1~ Ammoniak, zentrifugiert die L6sung nach erfolgter Hgmolyse 10 min und versetzt 10 ml des ldaren Anteiles zur Reduktion des Oxyh~moglobins mit 25 mg Natriumdithionit. Die Extinktion der so erhaltenen LSsungen wird innerhalb 10 rain mit einem Beckman-Spektralphotometer, Modell DU, bei 540 m# und 579 m/~, einer Spaltbreite yon 0,025 mm und unter Verwendung yon 1 em- Kiivetten gemessen. Aus dem Verh~ltnis der beiden Extinktionswerte ergibt sich an Hand einer entsprechend vorbereiteten Eichkurve der Gehalt des Blutes an Kohlenoxydhgmoglobin. Ftir die Eiehung des Verfahrens wird eine CO-freie LSsung, wie oben besehrieben, hergesteUt und in einem Tefl das gesamte Hgmoglobin dureh Einleiten yon Leuchtgas in Kohlenoxydh~moglobin umgesetzt. Nach Messung der Extinktionen beider LSsungstefle bei den oben angegebenen Wellenlgngen lgBt sich der Verlauf der Eiehkurve errechnen. Die Genauigkeit der Bestimmung wird fiir Kohlenoxydh~moglobingehalte bis zu 50% mit etwa =~ 1% angegeben, die selten vorkommenden hSheren Gehalte lassen sich mit einer Genauigkeit yon =J= 2 bis =J: 30/0 (absoint) bestimmen. - - Aus den mitgeteilten Ergebnissen folgt, dab dutch Verdiinnen des Blutes eine Spaltung des Kohlenoxydh~moglobins in ttgmoglobin und Kohlenmonoxyd nicht stattfindet; eine photochemische Spaltung erscheint zweifelhaft, tt. Z~TTLE~.

Zur Bestimmnng yon 8tiekoxydul in Bint verwenden J. S. HATT0X, J, M. SAA~I und A. FAVLCO~ER jr. 2 ein Massenspektros~eter. Da der Peak m/e = 44 durch Kohlendioxyd gestSrt ist, wird m/e = 30 (NO +) zur Analyse benutzt. Als innerer Standard dient das Argon der Luft, das in der Atmosphere immer zu 0,93% ent- halten ist. Die zu analysierende Gasprobe wird mit einer bekannten Argonmenge gemischt und im Massenspektrometer untersueht. Man miBt das Verhgltnis yon m/e = 30 zu m/e = 40 (Ar). Mit Hilfe einer Eichkonstante, die dutch Analyse bekannter ]V[ischungen ermittelt wird, ist es m5glich die N20-Mengen zu bereehnen. Der Weft der Eiehkonstante ist jedoeh nur mit einer Genauigkeit yon 15% be- stimmbar. Zur Fehlerverringerung wird nach jeder Analyse 5 rain ausgepumpt und dann die Luft analysiert. Die dabei gefundene Peakspannung bei m/e ~ 30 wird dann yon dem m/e = 30 Peak der Stickstoffoxydulbestimmung als StSruntergrund- weft in Abzug gebracht. I s t gleiehzeitig ~thyl~ther in der Gasmisehung vorhanden, so kann or durch Messung bei m/e = 31 gemessen werden 3. Das Verh~ltnis yon m/e = 31 Peak zu m/e ~ 30 Peak zu m/e = 30 Peak ist bei )[thyl~ther konstant, der entsprechende Betrag kann dann yon dem m/e = 30-Wert fiir N~O in Abzug gebracht werden. - - Zur Gewinnung der Gasprobe aus dem Blut werden in einer Injektionsspritze zu 5 ml Blut l0 ml Luft eingesaugt und in einem Thermostaten bei 37 ~ C unter dauernder Rotation innerhalb yon etwa 45 rain zum Austausch- gleiehgewicht gebracht. Naeh der Gleichgewichtseinstellung wird ein entsprechender Teil der Gasphase zur Analyse verwendet. Die fiir diese Art der Probengewinnung notwendige Kenntnis der Verteilung yon Stiekoxydul in Blur wird durch ein ~hn- liches Verfahren vorher gewonnen. Ein bekanntes Argon-Stickstoffoxydulgemiseh

1 Reeueil Tray. ehim. Pays-Bas (Amsterdam) 78, 119--128 (1954). Diaeonessen- huis, Groningen (Holland).

s Anesthesiology 14, 584--590 (1953). Mayo Clinic, Rochester, Minn. s Vgl. C. S. JONES, J .M. SAARI, R .A . DEVLO0, A. ~'.~,ULCOI'~ER jr., und

E. J. ]~ALDES. Anesthesiology 14, 490 (1953).

4. Auf Physiologie und Pathologic bezfigliche. 389

wird fiber Blur gleicherart zum Gleichgewicht gebracht, dann wird ein Teil der Gas- phase entnommen und analysiert. Die Verteilung yon Argon in Blut wird dabei ~hnlieh der in Wasser zu 0,034 ~ngenommen. - - Die Al~swertung yon 10 Massen- spektrometerana]ysen ergab eine mittlere Abweichung yon 4- 2O/o . Der prozentuale Fehler betrug 1%. Die Abweiehungen bei der gleichzeitigen Bestimmung yon Stickstoffoxydul und ~thyl~ther lagen in der gleichen GrSBenordnung. J. R~_scm

Ober die Vorbereitung yon biologisehem Haterial zur Bestimmung yon Spuren- metallen geben G. MI1)DL~TO~ und R. E. S~uc~:EY ~ eine kritisehe Ubersicht mit 124 Literaturangaben. Behandelt werden fast ausschlieBlich solche Methoden, bei denen die organische Substanz vollst~ndig zerstSrt wird, ni~mlich ,,trockene" Verbrennungsverfahren ohne und mit Zusatz yon Schwefels~iure, Alkalien und anderen bei verschiedenen Temperaturen (meiEr 500--550~ C und ,,nasse" Auf- schlfisse mit Sauerstoffs~iuren des Chlors, mit Schwefels~iure, Salpcters&ure und Gemischen dicser Oxydationsmittel. Je nach der Natur des zu untersuchenden Materials (ob es vorwiegend Kohlenhydi'ate, EiweiB oder Fet t enth~lt), ist die Eignung der einzelnen Aufschlu~mittel yon Fall zu Fall versehieden; ein universell brauchbares AufschluBverfahren gibt es bisher noeh nicht. F. N~uM~-~.

Zur Mikrobestimmung yon Kupfer in biolog'ischem Material (Blur und Urin) haben D. M. HUBBARD und E. C. SPETTEL 2 die folgende Methode ausgearbeitet. 100 ml Urin (oder 10 g Blur bzw. Gewebssubstanz) werden mit 20 ml konz. Schwefel- s~ure und 20ml konz. Salpeters~ure bis zur Braunfiirbung erhitzt und nach Zug~be yon 10ml konz. Salpeters~ure und 5 ml 70%iger ~berchlors~ure in der Hitze zu Ende oxydiert bis Schwefels~ured~impfc aufsteigcn. Unter Kfihlung werden 100 ml Wasser, 15 ml 40% ige Ammoniumeitratl6sung und 50 ml 20% ige Natrium- sulfitl6sung zugesetzt, es wird gut gerfihrt und sehlieBlich noch mit 100 ml Am- moniak versetzt. Naeh Verdiinnen auf 400 ml werdeu Cu, Bi, Pb, Cd und ein Tell des eventuell vorhandenen Zn 4real mit je 10 ml DithizonlSsung in Chloroform (60 mg je Liter) je 30 sec durch Schfitteln extrahiert (his zu 100 #g Cu werden hier- bei auch neben je 50/~g der anderen Meta]le erfaBt). Die vereinigten Extrakte werdcn 30 sec mit 50 ml Wasser gewaschen, das Waschwasser wird mit 5 ml Chloro- form extrahicrt, welches man danE zur Hauptmenge des Extrakts zuffigt. An- schlieBend wird zwecks Entfernung yon stSrenden Beimcngungen noch 30 see mit 50 ml eider LSsung gewaschen, die 10 g Kaliumjodid und 6 ml n Salzs~ure in 500 ml enth~lt. Einc eventuelle Jodabscheidung wird mit etwas Natriumsulfit- 16sung entfernt. Bleibt die Waschl6sung nicht sauer gegen Lackmus, so wird nach Zusatz einiger Tropfen n Salzs~ure abermals 30 see gesehiittelt. Auch die Waschl6sung wird dann mit 5 ml Chloroform nachextrahiert, die zur Probel6sung geffigt werden. Die nunmehr nur durch wenig Cd und Bi verunreinigte Kupfer- DithizonatlSsung wird dann 30 sec mit 50 ml 5% iger Schwefelsiiure und 5 Tropfen ges~ttigtem Bromwasser geschfittclt, so dab das Dithizonat zerst6rt wird. Der witBrige, kupferhaltige Anteil, der noch durch Schfitteln mit Chloroform (2real mit je 5 ml) yon Resten Dithizon befreit wird, wird dann eingedampft und schlieBlich abgeraucht. LSst man den Rfickstand unter Erw~rmen mit 3 ml Fufferl6sung nach J. F. REED und 1%. W. Cu~.~I~Gs 3, die aus 10 ml 0,05%iger Si~urefuehsinlSsung und 90 ml 0,5 n NatriumcitratlSsung hergestellt ist, und entfernt den gelSsten Sauerstoff mit Stickstoff (5 rain), so kann auf t(upfer polarographiert werden (zwischen - -0 ,1 und - -0 ,5 V; E~/~ ~ - -0 ,35 V gegen die Quecksilberbodene]ektrode;

1 Analyst (London) 78, 532--542 (1953). Brit. Drug Houses Ltd., London. Analyt. Chemistry 25, 1245--1247 (1953). Univ. Cincinnati, Ohio (USA).

3 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 13, 124 (1941),


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