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Page 1: Zur Schnellanalyse von Manganbronze

446 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

kocht man den Schwefelwasserstoff weg, ffigt einige Tropfen Bromwasser zu, kocht wieder, gibt naeh Abkfihlen 10 ml schweflige Saure zu, verdiinnt auf 400 ml, versetz$ mit Ammoniak-LSsung und f/ihrt fort wie oben beschrieben. - - En~halt die Probe zugleich Sn und Ag, so fiigt man vor Neutralisation und Einleiten yon HzS 10 g Oxalsanre zu.

Zur Bes t immung yon Aluminium in Legierungen auf Kupferbasis eignet sich nach G. W. C. MIL~Xl~ und J . Tow~r~I) 1 die Methode yon W. g. BArL~r 2, die auf der selektiven Fallung des Alumininms mit Ammoniumbenzoa~ naeh Reduktion des Eisens und Kupfers mi~ Hydroxylammoniumchlorid beruht. Um aueh bei h6heren .Mumininmgehalten brauchbare Werte zu erhalten, muB man abweichend yon BAYL~u aus gut gepufferter L6sung bei Pn 4,2 mit Benzoat f/~llen. Das Verfahren ist dana fiir Aluminiumgehalte yon 0,1--12~/o verwendbar.

Reagenzien: PufferlSsung: Man 15st 75 g wasserfreies Natr inmacetat in 640 ml 1 n Salzsi~ure. - - Ammoniakalisehe TartratlSsung: Man 15st 25 g Weinsaure in Wasser, gibt 120 ml AmmoniaklSstmg (Dichte 0,880) und 5 g KCN zu und verdiinnt auf 1 1. - - Oxin-LSsung: Man 15st 5 g 8-Oxyehinolin in 15 ml Eisessig und verdiinnt mit Wasser auf 250 ml.

Durehftihrung der Analyse: Je naeh A1-Menge 15st man 0,1 g (A1-Gehalt > 4,0%), 0,25 g (A1-Gehalt 2,0--4,0~/o) oder 0,5 g (A1-Gehalt < 2,0%) der Probe in 5 ml 1:1 verdiinnter Salpeters~ure, ffigt 10 ml Wasser zu und kocht, bis keine braunen D~mpfe mehr entweichen. Bei Gegenwart yon Sn verdampft man zu Brei, n immt in 15 ml 1:200 verdiinn~er Salpeters~ure auf, filtriert durch dichten Papier- brei und w/~scht mit 50 ml der heiBen, stark verdiinnten Salpeters~ure. Bei Ab- wesenheit yon Zinn verdfinnt man die LSsung mi$ Wasser auf etwa 75 ml. Hierauf gibt man vorsichtig bis zum Entstehen des ersten bleibenden Niederschlags halb- konzentrierte AmmoniaklSsung zu, 15st die Triibung in verdfinnter Salzs/~ure, versetzt mit 70 ml Pufferl6sung und 15 ml 5~oiger Hydroxylammoniumchlorid- LSsung, erhitzt zum Sieden und 1/~Bt 1 rain kochen. Dann gibt man 20 ml 10%ige AmmoniumbenzoatlSsung in einem Gul3 zu, l~Bt 15 mill bei schwaeher Warme stehen, bis die fiberstehende L6sung vSllig klar ist, filtriert dureh m/iBig kompakten Papierbrei, w/~scht mit heil~er WaschlSsung, saug$ anh/~ngende Fliissigkeit ab, bringt Fil ter und Niederschlag ins F~llungsgef~13 zuriick, 15st den Aluminiumnieder- schlag mit 50 ml heiBer ammoniakaliseher TartratlSsung und heil3em Wasser, indem man einige Minuten bei 80--90 ~ digeriert, verdiirmt mit heil~em Wasser auf 150 ml und gibt 20 ml OxinlSsung unter sti~ndigem Sehfitteln zu. Man halt die Lfsung bei 80--90 ~ C, bis die iiberstehende Fliissigkeit vSllig klar ist, filtriert durch losen Papierbrei, wAseh$ griindlich mit kalter 5~oiger AmmoniaklSsung, spiilt einmal kurz mit kaltem Wasser naeh, 15st in 40 ml konzentrierter Salzsiiure yon 80 ~ und verdiinnt mit Wasser auf 200 ml. Nach dem Abkfihlen setzt man wie fiblich einen kleinen Ubersehufl an BromatmaB15sung zu und t i tr iert den ~bersehufl jodomet- risch zuriick.

Die Brauehbarkeit dieser Methode wurde dureh Analyse yon Legierungen be- kannter Zusammensetzung und durch Vergleich mit nach klassisehen Methoden erhaltenen Ergebnissen besti~tigt. W. DEWAnD.

Zur Sehnellanalyse yon Manganbronze hat G. NoRwITz 3 ein Verfahren aus- gearbeitet, bei dem man ohne Filtration und Schwefelwasserstoffiillung Kupfer, Blei, Mangan, Nickel, Eisen, Aluminium und Zinn bestimmen kann.

1 Analyst (Lond.) 76, 424 (1951). Bragg Laboratory, Naval Ordnance Inspection Department, Janson Street, Sheffield. 9.

Chem. a. Ind. 1950, 34. Analyst (Lond.) 76, 314 (1951).

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft bezfigliche. 447

Kup]er und Blei. Man 15st 1 g der Legierung nach Zusatz yon 5 ml Wasser in 10 ml Perchlors/iure und 10 ml Salpeters/iure ohne zu erw/~rmen, ffigt 1 ml 30%iges Wasserstoffperoxyd zu, misch~ und verdiinnt mi~ Wasser aus 190 ml. Durch 75 bis 90 min dauernde Elektrolyse mit 2 Amp./100 cm 2 scheidet man unter Riihren Kupfer an einer Netzkathode und Blei an einer Spiralanode ab. Die Anode wird zum Trock- hen 15 rain auf l l 0~ erw/irmt.

Mangan. Der yon Kupfer und Blei bef~eite Elektrolyt wird auf 250 ml verdiinnt; 25 ml davon, entsprechend 0,1 g Einwaage, werden im 100 ml-MeBkolben mit 5 m185%iger Phosphors/ivxe und 0,5 g Kaliumperjodat versetzt. Man bringt 15 min zu leichtem Sieden, ktihlt ab, bringt auf Volumen und miBt die Extinktion der Permanganat-F/irbung bei 540 m#.

Nickel. Weitere 10 ml der LSsung versetzt man in einem 100 ml-MeBkolben mit 5 ml 10%iger Citronens/iurelSsung, 5 ml Bromwasser und 5 ml 1:1 verdiinntem Ammoniak. l~ach jeweiligem Reagenszusatz muB gemischt werden. NachZusatz yon 3 ml l % i g e r alkoholischer Dimethylglyoximl6sung verdiinnt man mit Wasser auf 100 ml und miBt die Ex~inktion bei 540 m/~.

Eisen. Zu weiteren 10 ml der LSsung gibt man in einem 100 ml-Meflkolben 1 ml 3% iges Wasserstoffperoxyd, 25 ml 10% ige AmmoniumthiocyanaflSsung, verdiinnt mit Wasser auf 100 ml und photome~riert bei 470 m/~.

Aluminium. Man verdiinnt weitere 25 ml der L6sung im 200 ml-MekBolben mi t Wasser zur Marke und bringt 5 ml der verdiinnten L6sung, ohne dab davon etwas an den Hals des Kolbens get/it, in einen 100 ml-MeBkolben. Man setzt 15 4- 0,5 ml Aluminonl6sung 1 zu, wobei wieder nichts am Kolbenhals hangen bleiben daft, und erhitzt 20 rain auf dem Dampfbad, wobei Dampf die Kolbenwandung umhiillen soll. Dann kiihlt man ab, verdiinn~ auf 100 ml und migt die Ex~inktion bei 540 m# in der 4 cm-Kiivette. Einer mit reiner Aluminiumsalzl6sung aufges~ell~en Eichkurve entnimmt man den scheinbaren Aluminiumgehalt und korrigiert denselben ent- sprechend dem Eisengehal~. Die dem Eisen entsprechende Extinktion betr/igt nack Messungen des Verfassers 0,3," ~ yon der des Aluminiums, der Faktor muB aber in den einzelnen Laboratorien den Versuchsbedingungen entsprechend mit reinen Alumini- urn- und EisenlSsungen besonders bestimmt werden.

Die Aluminonl5sung stellt man folgendermaBen her: Man 16st 0,3 g Aluminon in 200 ml Wasser, gibt 60 ml 10~oige methylalkoholische Benzoes/iurel6sung zu, ver- dfinnt auf 300 ml und setzt 300 ml Pufferl6sung sowie 300 ml l~oige w/iBrige Gela- tinel6sung zu. Die nach 3 Tagen gebrauchsf~hige LSsung ist, in braunen Flasehen im Dunkeln aufbewahrt, 2 Monate hal~bar. Zur Bereitung der Pufferl5sung miseht man 470 ml Ammoniak mit 430 ml Eisessig, kiihlt auf Raumtemperatur ab und korrigiert die Acidit/it dutch Ammoniak- oder Essigs/iurezusatz so, dab bei dcr Verdfinnung einer Probe aus das 20fache deren pg-Wert zwischen 5,25 und 5,35 zu liegen kommt. Dann bring~ man auf I 1.

Zinn. Zu dessen Bestimmung versc~zt man 150 ml der Analysenl6sung in eincm 500 ml-ERLnNMEYER-Kolben mit 20 ml Schwefe]s/~ure und dampft bis zum Ent- weichen yon Schwefels~ured~mpfen ein. Man rauch~ noeh einige Zeit ab, his die Perchlors/iure verjagt ist, kiihlt ab, setzt 150 ml Wasser und 45 ml Salzs/iure zu und titriert das Zinn nach Reduktion mit Blei mit 0,01 n JodlSsu~g.

Das Verfahren ist anwendbar auf Bronzen mit bis 1,5% Mn, 0,35~o Pb un& 1,0% Sn. A. EIc~V,R.

1 C~a~OLL, J., J. GELD und G. NORWITZ, Americ. Foundryman 16, 43 (1949); C~AFT, C. H., und G. R. M~K~P~ACV., Ind. Eng. Chem., A n a l Edit. 17, 206 (1945); vgl. diese Z. 128, 335 (1948).


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