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Los 411 50 Highlights Teil 2 der 35. Auktion für Historische Wertpapiere Part 2 of the 35th Auction for Old Stocks and Bonds Часть 2-я 35-го аукциона антикварных ценных бумаг Zeitreise durch sechs Jahrhunderte Finanzgeschichte A Journey through six Centuries of Financial History Путешествие по шести векам истории финансов

Highlights der Finanzgeschichte unterm Hammer / 50 Highlights der Auktion am 18. Oktober 2014

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DESCRIPTION

Das Video zeigt die 50 Highlights der 35. Auktion für Historische Wertpapiere der HWPH AG am 18. Oktober 2014 in Wiesbaden. Historische Wertpapiere, auch Nonvaleurs genannt, sind alte Aktien- und Anleihezertifkate ohne Börsenwert. Bei Sammlern stehen die antiken Urkunden hoch im Kurs. Für Spitzenstücke werden Preise im fünfstelligen Bereich bezahlt. Vor allem bei Papieren aus der DM-Zeit sowie bei Stücken aus China, Russland und der Türkei ziehen seit Jahren die Preise extrem stark an. Die Kataloge auf unserer Website: http://www.hwph.de/historische-wertpapiere/katalog-auktnr-pa36-410-459.html http://www.hwph.de/historische-wertpapiere/katalog-auktnr-pa36.html Das Video mit den 50 Highlights: http://www.clickinvid.com/004/HWPHOct/black.html

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Los 411

50 HighlightsTeil 2 der 35. Auktion für Historische Wertpapiere

Part 2 of the 35th Auction for Old stocks and Bonds

Часть 2-я 35-го аукциона антикварных ценных бумаг

➢ Zeitreise durch sechs Jahrhunderte Finanzgeschichte

➢ A Journey through six Centuries of Financial History

➢ Путешествие по шести векам истории финансов

Page 2: Highlights der Finanzgeschichte unterm Hammer / 50 Highlights der Auktion am 18. Oktober 2014

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Ablauf Timetable

Auktion am Samstag, dem 18. Oktober 2014

9.00 Uhr Besichtigung der Lose 11.00 Uhr Auktion (Los 1 bis 409) dazwischen Kaffeepause 14.00 Uhr Kaffeepause 14.30 Uhr Auktion TOP 50 (Los 410 bis 459) 15.00 Uhr Auktion (Los 460 bis 898, Russland) dazwischen Kaffeepause 18.30 Uhr (voraussichtliches) Ende der Auktion 19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen im Restaurant Paulaner, Wilhelmstr. 58-60 (bitte bis spätestens 15. Oktober anmelden!)

Veranstaltungsort

ErbprinzenpalaisWilhelmstr. 2461583 Wiesbaden

Eine Wegbeschreibung finden Sie auch auf Seite 7 des Auktions-kataloges zur 35. Auktion. Zudem stellen wir Innenstadtpläne kostenfrei zur Verfügung!

Schriftgebote

Bitte geben Sie Ihre Schriftgebote rechtzeitig, spätestens bis Freitag, 17. Oktober 2014, 12.00 Uhr ab. Schriftgebote für die Online-Auktion können Sie bis Montag, 20. Oktober 2014, 12.00 Uhr abgeben.

Faxen Sie den Bieterzettel an (Gebote werden per E-Mail bestätigt!)aus dem Inland: 0 81 06 24 61 88 aus dem Ausland: +49 81 06 24 61 88

Veranstalter

HWPH Historisches Wertpapierhaus AGIngelsberg 17bD-85604 ZornedingDeutschlandTel.: 0 81 06 24 61 86Aus dem Ausland: +49 81 06 24 61 86Mobil: 0160 152 75 91Fax: 0 81 06 24 61 88Fax aus dem Ausland: +49 81 06 24 61 88

Ihr Ansprechpartner

Matthias SchmittE-Mail: [email protected].: 0 81 06 24 61 86Aus dem Ausland: +49 81 06 24 61 86Mobil: 0160 152 75 91

Auction: Saturday, October 18th, 2014

9.00 a.m. Viewing 11.00 a.m. Auction (Lot 1 to 409) with coffee break 2.00 p.m. coffee break 2.30 p.m. Auction TOP 50 (Lot 410 to 459) 3.00 p.m. Auction (Lot 460 to 898, Russia) with coffee break 6.30 p.m. (Expected) End of the auction 7.30 p.m. Dinner at restaurant Paulaner, Wilhelmstr. 58-60 (registration required until October 15th!)

Venue / Location

ErbprinzenpalaisWilhelmstr. 2461583 WiesbadenGermany

You can find directions to the auction room on page 7 (in German) of the catalog to auction 35. We provide you also with maps in major languages (German, English, French, Russian) for free. Please feel free to contact us and request your map.

Absentee Bids

If you are not able to attend the auction: please send your bids as soon as possible, to reach us by at least Friday, October 17th, 2014, noon (German time). The deadline for bids in the online auction is Monday, October 20th, 2014, noon.

You can fax the bid sheet to:From abroad: +49 81 06 24 61 88We confirm the receipt of your bid sheet via e-mail!

Auction House

HWPH Historisches Wertpapierhaus AGIngelsberg 17bD-85604 ZornedingGermanyTelephone: 0 81 06 24 61 86From abroad: +49 81 06 24 61 86Mobile phone: 0160 152 75 91Fax: 0 81 06 24 61 88Fax from Abroad: +49 81 06 24 61 88

Your Contact

Matthias SchmittE-Mail: [email protected]: 0 81 06 24 61 86 From abroad: +49 81 06 24 61 86Mobile phone: 0160 152 75 91

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Einleitung

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen auf unserer Zeitreise durch sechs Jahrhunderte Fi-nanzgeschichte. In dem vorliegenden Katalog präsentieren wir Ihnen die 50 herausragendsten, interessantesten, für die wirtschaftliche Entwicklung bedeutendsten sowie die seltensten Historischen Wertpapiere unserer Aukti-on. Ich lade Sie ein, die Geschichten zu den nachfolgenden 50 Historischen Wertpapieren genau zu lesen und einmal auf Parallelen zu unserer heutigen Finanz- und Wirtschaftswelt zu achten. Besonders lehrreich ist die Geschich-te zur Bank of England. Ende des 17. Jahrhunderts gelang einer Gruppe reicher Geschäftsleute ein kleines Wunder: Binnen weniger Jahre akzeptierte die Bevölkerung kleine „Papierzettel“ (Banknoten) als Tauschmittel genauso wie zuvor Gold und Silber. Als Sicherheiten für diese „Papierzettel“ dienten neben den Goldbeständen auch Annuities, also englische Staatsschulden. Durch diese Monetisierung der Staatsschulden stand der Wirtschaft Geld zur Verfügung und sie expandierte. An eine Rückführung der Staatsverschul-dung wurde gar nicht gedacht, hätte sie doch die für die Wirtschaft zur Ver-fügung stehende Geldmenge wieder reduziert.

Kommen Ihnen diese Gedanken irgendwie bekannt vor? Auch heute noch herrscht – momentan vor allem innerhalb der Euro-Zone – Streit darüber, ob über eine steigende Staatsverschuldung die Konjunktur angekurbelt werden soll, oder ob die Zinslast irgendwann nicht mehr tragfähig ist, und die Staatsschulden deshalb zurückgeführt wer-den müssen. Bei all diesen Diskussionen sollten wir eines nie vergessen: Der Grund dafür, dass diese „Papierzettel“ oder unsere Kreditkarte überhaupt irgendeinen Wert haben, liegt im Vertrauen darauf, dass man für das Geld einen Gegenwert bekommt. Vertrauen ist aber schnell verspielt, wie wir – vor allem in Deutschland – bereits zwei Mal im letzten Jahrhun-dert erfahren mussten. Mein Großvater (1909-1986) hat mir als kleines Kind daher immer eines gesagt: „Geld ist ein Zahlungsmittel, kein Wertaufbewahrungsmittel“. Vielen ist das gar nicht mehr bewusst. Sie besitzen eine Art Ur-Vertrauen: Geld hatte immer seinen Wert behalten (abgesehen von ein paar Prozent Inflation). Hätten sie dieses nicht und dafür etwas mehr Bildung in Sachen Finanzgeschichte, breite Bevölkerungsschichten würden heute gegen die Politik der Europäischen Zentralbank auf die Straßen gehen, aus Angst vor dem, was nach dem ganzen Gelddrucken kommt.

Die angebotenen Historischen Wertpapiere zeigen uns aber noch etwas ganz anderes: Viele mutige Unternehmerleistungen wurden überhaupt erst durch Aktien realisierbar. Ob American Express, die Standard Oil Company oder Linde, all diese Firmen hatten einen oder mehrere geniale Köpfe und den Zugang zum Kapitalmarkt. Über Letzteren erhielten sie die Finanzmittel, um ihre waghalsigen Projekte zu finanzieren und zu realisieren. Die Firmen holten sich auf dem Kapitalmarkt jedoch nicht nur Eigenkapital, sondern auch Fremdkapital. Sie gaben Anleihen aus und machten das vermögende Volk so zu ihrem Gläubiger. Heute geschieht das meist nur noch bei sehr großen Firmen und auch dort sind meist Banken und Versicherungen die größten Anleihegläubiger. Fremdkapital holen sich kleinere Gesellschaften meist bei Banken. Und was geschieht, wenn diese kein Vertrauen in die allgemeine Wirtschaftsentwicklung haben, sieht man derzeit: Die Kreditvergabe stockt. Wird unser System zudem dadurch stabiler, dass vor allem in Europa, und hier vor allem in Deutschland, Anleger ihr Geld zur Bank tragen oder in Lebensversicherungen in-vestieren statt es gestreut direkt in Aktien und Anleihen zu investieren? Ich denke, die seit 2008 schwelende Finanzkrise hat uns gezeigt, dass es wichtiger denn je ist, die Risiken in ganz kleinen Portionen auf viele Schultern zu verteilen, statt sie bei wenigen Finanz- und Versicherungskonzernen in Produkte, die vermeintlich kein Risiko haben, zu transformie-ren. Dort sehen wir das Risiko nicht, aber es ist vorhanden.

Ich lade sie ein, sich selbst auf die Reise durch sechs Jahrhunderte Finanzgeschichte zu be-geben. Suchen Sie Parallelen zur heutigen Situation. Ich würde mich freuen, wenn Sie zu unserer Versteigerung der 50 Highlights am 18. Oktober 2014 (Beginn 14.30 Uhr, Beginn der Hauptauktion um 11.00 Uhr) kommen. Nutzen Sie diese einzigartige Gelegenheit und schreiben Sie Ihr eigenes Kapitel Finanzgeschichte.

Viel Freude wünscht Ihnen

Matthias Schmitt

Der Hafenbau von Haidar Pascha (Istanbul) wurde mit Hilfe dieser Schuldverschreibung finanziert.

Exchequer Bill der Bank of England aus dem Jahr 1709: Vertrauen in die Werthaltigkeit der ausgegebenen Bank-noten war die Basis ihres großen Erfolgs.

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Die Versteigerung erfolgt freiwillig in fremdem Namen für fremde Rechnung aufgrund von Einlieferungsverträgen. Sie wird durchgeführt von der Firma HWPH Historisches Wertpapier-haus AG, Ingelsberg 17b, 85604 Zorneding.

Die Versteigerungsbedingungen werden durch die Abgabe eines schriftlichen Gebotes anerkannt. Gebote per Telefax, per E-Mail und Online-Gebote sind einem schriftlichen Gebot gleichgestellt. Die Abgabe eines Gebotes bedeutet eine verbindliche Kaufofferte. Der Bieter haftet für sein Gebot persönlich, auch wenn er für Drit-te steigert und deren Namen angibt. Der Ausruf erfolgt zu den im Katalog angegebenen Preisen. Gebote unterhalb der Ausrufpreise werden nicht angenommen.

Die Steigerungsraten werden wie folgt festgesetzt:1 bis 10 €: 1 €11 bis 30 €: 2 €31 bis 100 €: 5 €101 bis 300 €: 10 €301 bis 1.000 €: 25 €1.001 bis 2.000 €: 50 €2.001 bis 5.000 €: 100 €5.001 bis 25.000 €: 500 €25.001 bis 50.000 €: 1.000 €ab 50.001 €: 2.000 €

Gebote, die nicht den Gebotsstufen entsprechen, werden auf die nächste Bietstufe abgerundet. Den Zuschlag erhält der Meist-bietende, bei mehreren gleich hohen Geboten erhält das zuerst eingegangene den Vorzug.Für Auktionen, die in der Überschrift mit „Multiauktion“ gekenn-zeichnet sind, gelten folgende Zusatz-Regeln: Der gebotene Be-trag bezieht sich immer auf ein Stück. Nach erfolgtem Zuschlag nennt der Bieter die gewünschte Menge, die er zu diesem Preis abnehmen möchte (maximal die noch verfügbare Restmenge). Verbleibt eine Restmenge, so kommt diese erneut zum Aufruf.

Der Zuschlag verpflichtet den Bieter in jedem Falle zur Abnahme und Zahlung. Unmittelbar mit dem Zuschlag gehen alle Risiken, insbesondere die Gefahr des zufälligen Untergangs und der zu-fälligen Verschlechterung des versteigerten Gegenstandes, auf den Erwerber über. Besitz und Eigentum gehen erst nach voll-ständiger Zahlung des Kaufpreises auf den Erwerber über.

Der Käufer hat auf den Zuschlag eine Provision von 15% zu entrichten. Für den 5.000 € übersteigenden Teil des Zuschlags-preises (pro Los) beträgt die Provision 10 %, für den 10.000 € übersteigenden Zuschlagspreis (pro Los) beträgt die Provision 5 %. Auf diese Provision und auf die Versandkosten wird die zurzeit gültige Mehrwertsteuer von 19% berechnet. Die auf die Auktionsprovision erhobene Mehrwertsteuer ist bei Auslieferun-gen in Drittländer nicht erstattungsfähig, da eine Inlandsleistung vorliegt. Bei Ausfuhrlieferungen in einen Mitgliedstaat der Eu-ropäischen Wirtschaftsgemeinschaft hat der Käufer die Voraus-setzung der Steuerbefreiung durch rechtzeitige Angabe seiner Umsatzsteuer-Identifikationsnummer nachzuweisen.

Der Versteigerer Matthias Schmitt ist ermächtigt, alle Rechte des Einlieferers aus dessen Aufträgen und aus dem Zuschlag im Na-men des Einlieferers und auf dessen Kosten wahrzunehmen. Der Ersteigerer kann nach Abschluss der Versteigerung bei berech-tigtem Interesse, das nachzuweisen ist, den Namen und die An-schrift des Einlieferers des vermittelten Gegenstandes erfahren.Die Fern- und Schriftbieter verpflichten sich, eine Zahlungsfrist von 14 Tagen (im Ausland 30 Tage) einzuhalten, sofern nicht

andere Kreditvereinbarungen schriftlich getroffen wurden. Für alle Beträge, die nicht innerhalb von 14 Tagen (aus dem Ausland 30 Tagen) nach der Versteigerung eingegangen sind, werden Verzugszinsen in Höhe von 1 % pro angefangenem Monat be-rechnet. Zusätzlich werden alle Kosten, die durch die Einschal-tung eines Rechtsberaters und/oder Inkassobüros entstehen, dem Schuldner weiterbelastet. Ist der Käufer mit seiner Zahlung im Verzug oder verweigert er die Abnahme der ersteigerten Ge-genstände, so können diese ohne weitere Benachrichtigung in seinem Namen und für seine Rechnung freihändig verkauft oder nochmalig versteigert werden. Der Schuldner haftet in diesem Falle nach Wahl des Versteigerers für eventuellen Mindererlös oder auf Schadenersatz in Höhe von 30% des Zuschlagspreises; auf einen eventuellen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. Er wird zu einem neuen Gebot nicht mehr zugelassen.Die ersteigerte Auktionsware wird erst nach vollständiger Bezah-lung des Rechnungsbetrages ausgeliefert. Erfolgt die Auslieferung bereits zu einem früheren Zeitpunkt, so bleibt das Eigentum bis zur vollen Zahlung des Kaufpreises vorbehalten. Die Versendung der ersteigerten Auktionsware erfolgt auf Kosten und Gefahr des Käufers. Mit der Postabfertigung hat der Absender alles zur Zusen-dung Erforderliche getan.

Sämtliche zur Versteigerung gelangten Gegenstände sind ge-braucht. Vor Ablauf des Stichtages können von den Losen Foto-kopien angefordert werden: Schwarzweiß-Kopien können gegen Portoersatz angefordert werden, Farbkopien werden mit EUR 2,50 für DIN A 4 und EUR 4 für DIN A 3 zuzüglich Porto in Rechnung gestellt.

Der Versteigerer übernimmt keine Haftung für Mängel. Die Katalogbeschreibungen erfolgen nach bestem Wissen und Ge-wissen, sie stellen jedoch keine zugesicherten Eigenschaften im Sinne der §§ 459 ff. BGB dar und können nicht Grundlage für Reklamationen oder Ansprüche irgendwelcher Art bilden. Gebrauchsspuren oder kleine Beschädigungen sind bei der Be-schreibung im Katalog nicht unbedingt aufgeführt. Berechtigte Reklamationen müssen spätestens sieben Tage nach Empfang der ersteigerten Gegenstände gemeldet werden. Jede Rekla-mation ist ausgeschlossen, wenn an den beanstandeten Losen irgendwelche Veränderungen vorgenommen wurden. Nach dem Zuschlag können gegen den Versteigerer Beanstandungen nicht mehr berücksichtigt werden. Der Versteigerer hat das Recht, die festgesetzte Reihenfolge zu ändern, Nummern zu trennen, zusammenzufassen oder zurückzuziehen, den Zuschlag unter Vorbehalt zu erteilen oder zurückzuweisen.

Die vorgenannten Versteigerungsbedingungen gelten sinngemäß auch für alle Geschäfte, die außerhalb der Versteigerung mit Auktionslosen abgeschlossen werden, insbesondere im Nach-verkauf. Teile der Versteigerungsbedingungen können vom Ver-steigerer aus triftigen Gründen jederzeit ausgesetzt werden, die übrigen bleiben in diesem Fall gleichwohl wirksam.

Erfüllungsort und Gerichtsstand für beide Teile ist München.

Der Versteigerer

Versteigerer: Matthias Schmitt, Ingelsberg 17b, 85604 Zorneding

Versteigerungsbedingungen

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Abkürzungen / Abbreviations

Abkürzungen und ihre Bedeutung:

Abb. = Abbildung = PictureAG = Aktiengesellschaft = Joint-stock companyFaks. = Faksimile-Unterschrift = printed signatureNr. = # = Nummer = numbero. D. = ohne Datum = without dateo. Nr. = ohne Nummer = without numberRM = Reichsmark = reichsmark (old German Currency)OU = Original-Unterschrift = original signatureKB = Kuponbogen = all couponsKR = Kuponreste = rest of couponsDB = Doppelplatt = double sheet of paperRB = Reichsbankschatz = Reichsbank HortMaße:Alle Maße sind in cm in der Form Höhe mal Breite angegeben. All measures mean hight x width (1 cm = 0,3937 inch).

Erhaltungsgrade:

UNC = uncirculated, neuwertig, vollständig erhalten, ungefaltet, außer zwischen Mantel und Kuponbogen, Papier sauber (ohne Flecken), ungelocht usw.EF = extremely fine, außerordentlich fein, fast neuwertig, vorzüg-licher Zustand, sehr leichte Gebrauchsspuren, im Mantelhöchstens einmal gefaltet (dies darf nicht zu streng genommenwerden, denn da die meisten US-Bonds großformatig sind,wurden sie auf Westentaschenformat gefaltet, dies stellt aberkeine Wertminderung dar).VF = very fine, sehr fein, gefaltet, mittlere Gebrauchsspuren,schwach gefleckt, kleinere Randeinrisse, Klammerlochungen usw.F = fine, stärkere Gebrauchsspuren, mehrmals gefaltet, mäßigstarke Flecken, leichte Risse sowie kleinere Fehlstellen in der Falzmöglich usw.

Introduction

We welcome you to our journey through six centuries of financial history. In this catalogue at hand we present the 50 finest, most interesting, for the economic development most important and rarest stocks and bonds of our auction. I invite you to study the stories of the 50 bonds and shares and to look for parallels with today’s financial world. Especially the story of the Bank of England is informative. A group of businessmen performed a miracle at the end of the 17th century: Within a few years people accepted “small pieces of paper” as means of exchange in the same way as they did with gold and silver. Annuities were used as security for these banknotes. By this monetisation of the English government debt money was created for the economy and it boo-med. Nobody really thought of paying back the government debt, because this would have been meant a reduced money supply to the economy.

Look these thoughts familiar to you? Even today there is – especially in the Euro-Zone – a discussion if it is better to stimulate the economy or if the debt has to be paid back first, because of rising interest expenses. In all these discussions we should never forget, that these “small pieces of paper” or our Credit Cards only have a value, because our transaction partner trusts in the fact, that he can exchange then paper for goods or services. What happens, when this trust declines, Germans painful-ly saw twice in the last century. My grandfather (1909-1986) told me as little child: “Money is a medium of exchange, no store of purchasing power”. Today, many people never felt real inflation, they have a basic trust: Money kept always his value. Would this basic trust absent and would there be a little bit more education in financial history, people would come out into the streets and would object to the policy of the European Central Bank (ECB).

The offered stocks and bonds are showing us more: Many ideas could only be realised because of stocks or bonds. American Express, Standard Oil or Linde AG in Germany, all this companies head genius minds, but they had also access to the capital markets. Wealthy people supplied them with the money to materialise their projects. And what happens today? Especially in Germany, medium and smaller companies have only their banks and insurance companies as source of financial means. Banks are collecting the money from investors who want to invest save and without risk. But the investments of these financial institutions are not without risk. The latest financial crises teaches us, that it would be more stable for the system if people would invest directly. The risk transformation process of banks and insurance companies makes our system instable and susceptible for crises.

I invite you to start your own journey through six centuries of financial history. Look out for parallels to today’s situation. The auction of the 50 highlights will take place on 18 October 2014 starting and 2.30 p.m. in Wiesbaden. Use this unique opportunity and write your own chapter of financial history.

Sincerely yours,

Matthias Schmitt

The port of Haydarpaşa (Istanbul) was financed by issuing this bond certif-ciates.

Exchequer Bill of the Bank of England, issued in 1709: Confidence in the impairment of the issued banknotes was the basis of the success of the Bank of England.

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These Auction terms and conditions are for your general guidance only. In the event of a dispute, the German version of our full legally binding conditions will prevail (see Versteige-rungsbedingungen).The auction is conducted voluntarily on behalf of a third person for third-party account on the basis of consignment contracts. The auction is operated by the company HWPH Historisches Wertpapierhaus AG, Ingelsberg 17b, 85604 Zorneding.

The auction terms and conditions are acknowledged by the writ-ten submission of a bid. Bids by fax, e-mail and online bids are equivalent to bids in writing. Submission of a bid constitutes a binding offer to purchase. Bidders are personally responsible for the bids they make, even if submitting them on behalf of named third parties. Starting prices correspond to the prices stipulated in the catalogue. Bids below the starting prices will not be accepted.

Bid rates are set as follows:€1 to 10: €1€11 to 30: €2€31 to 100: €5€101 to 300: €10€301 to 1,000: €25€1,001 to 2,000: €50€2,001 to 5,000: €100€5,001 to 25,000: €500€25,001 to 50,000: €1,000from €50,001: €2,000

Bids that do not correspond to the bidding levels are rounded down to the nearest bidding level. The highest bid will be accep-ted. If there are several equal maximum bids, the first bid recei-ved is given preference.

The following additional rules apply to auctions labelled „Mul-tiauktion“ in the header: The bid amount always relates to one unit. After a bid has been successful, the bidder states the desired quantity at that price (at most the available quantity). If a quantity remains, it is once again put up for auction. The successful bid-der is obligated to accept and pay for the item(s). All risks, espe-cially the risk of accidental loss or accidental deterioration of the auction item, are transferred to the buyer directly upon winning the bid. Ownership and title will only be transferred to the buyer after full payment of the purchase price. The buyer shall pay a commission of 15% of the knocked-down price. For the portion of the knocked-down price exceeding €5,000 (per lot), the com-mission rate is 10%, that for the portion exceeding €10,000 5% (per lot). Value-added tax (VAT) at the current rate of 19% will be added to commission and shipping costs. VAT levied on auction commission is not refundable on deliveries to non-EC countries, because a domestic service has been performed. In the case of export to an EEC member state, the buyer is required to provide a VAT identification number for tax exemption in good time.

Auctioneer Matthias Schmitt is authorized to exercise all the rights of the seller resulting from commissions and knockdowns

on behalf of the seller and at the seller‘s expense. Following con-clusion of the auction, the successful bidder can, with legitimate, verifiable interest, obtain the name and address of the seller of the brokered item.Bidders submitting their bids remotely or in writing are required to adhere to a payment deadline of 14 days (30 days for foreign countries), provided no other credit arrangements have been made in writing. For all balances that have not been received within 14 days (30 days for foreign countries) of the auction default interest of 1% will be charged for each month or part the-reof. Additionally, all costs incurred by the involvement of legal counsel and/or collection agencies will be passed on to the buyer. If the buyer defaults on payment or refuses to purchase the auc-tion items, the items may be sold or put up for auction again in the buyer‘s name and on the buyer‘s account without any further notification. In such a case, at the auctioneer‘s discretion, the debtor is liable for any lost profit or for compensation amounting to 30% of the knocked-down price; the debtor has no claim to any additional profit and will be barred from further bidding.

The auctioned goods will only be delivered after full payment of the invoice amount. If delivery takes place at an earlier point in time, ownership of the goods will be retained until full payment of the purchase price. Auctioned items are shipped at the expense and risk of the buyer. Upon dispatch by mail the sender has ful-filled all requirements for delivery.

All items up for auction are second-hand. Photocopies of lots can be requested prior to the auction deadline. Black & white copies are available for the cost of postage. Colour copies are EUR 2.50 for DIN A4 and EUR 4.00 for DIN A3 plus postage.

The auctioneer is not liable for any defects. Catalogue descrip-tions are provided to the best of our knowledge and belief but do not represent assured characteristics pursuant to sections 459 ff. German Civil Code (BGB). Nor can they be the basis for complaints or demands of any kind. Wear and tear or minor damages are not necessarily included in catalogue descriptions. Legitimate complaints must be reported no later than seven days from delivery of the auctioned item. Complaints are inadmissible if modifications of any kind have been made to the relevant lots. No complaints against the auctioneer will be considered once the knockdown has been made. The auctioneer is entitled to change the set order, to split, combine or withdraw numbers, as well as conditionally make or reject the knockdown. The above auction terms and conditions are also valid for all auction lot transactions taking place outside of the auction, especially post-auction sales. Parts of the auction terms and conditions may be suspended by the auctioneer for compelling reasons at any time. In such cases, the remaining parts shall remain effective.

Place of fulfilment and jurisdiction for both parties is Munich.

The auctioneer

Auctioneer: Matthias Schmitt, Ingelsberg 17b, 85604 Zorneding

Auction terms and conditions

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ВступлениеУважаемые дамы и господа!

Разрешите пригласить Вас в занимательное путешествие по шести векам истории финансов. В этом каталоге мы представляем Вашему вниманию 50 выдающихся, интереснейших, важнейших для экономического развития, а также редчайших исторических ценных бумаг нашего аукциона. Я приглашаю Вас прочесть истории этих 50 ценных бумаг и провести параллели между прошлым и настоящим сектора финансов и экономики. Особенно поучительной в этой связи мне представляется история Банка Англии (Bank of England). В конце XVII века группе состоятельных купцов удалось совершить маленькое чудо: всего несколько лет понадобилось для того, чтобы население признало небольшие „бумажные листки“ (банкноты) в качестве обменного средства, доверяя им так же, как до этого деньгам из золота и серебра. Гарантией платежеспособности этих „бумажных листков“ служили золотой запас и аннуитеты - разновидность рент, то есть государственные долговые обязательства Англии. Благодаря такой монетизации государственных долгов, в экономику поступили денежные средства, подхлестнувшие ее развитие. О возврате государственного долга никто и не помышлял, ведь это привело бы к сокращению объема денежной массы.

Эти идеи кажутся Вам знакомыми? По сей день, особенно в зоне хождения евро ведутся жаркие споры о том, следует ли поднимать конъюнктуру за счет увеличения государственного долга, и приведет ли это к повышению задолженности по выплате процентов настолько, что возврат госдолга станет неизбежным. Но на фоне всех этих дискуссий следует не забывать о важном: причиной того, что эти „бумажные листки“ или наши кредитные карты вообще имеют какую-то ценность, является наша вера в то, что в обмен на эти деньги мы можем получить эквивалент стоимости товаров и услуг. Подобное доверие, однако, может быть очень быстро потеряно, что в Германии наблюдалось уже два раза за прошедшее столетие. Мой дедушка (1909-1986 гг.) всегда наставлял меня, когда я был еще ребенком, словами: „Деньги это платежное средство, а не средство сохранения стоимости“. Многие не осознают этой истины. Они целиком и полностью уверены в том, что деньги всегда сохранят свою ценность (если не считать пары процентов инфляции). И если бы вместо этой уверенности широкие слои населения были более образованы в области финансов и их истории, то они вышли бы сегодня на улицы, протестуя против политики Европейского центрального банка, в страхе ожидая последствий безудержного печатания денег.

Представленные здесь антикварные ценные бумаги говорят нам еще и о том, что множество смелых предпринимательских идей смогло быть превращено в жизнь исключительно благодаря акциям. American Express, Standard Oil Company, Linde все эти и другие фирмы обладали не только гениальными учредителями, но и имели доступ к рынку долгосрочных капиталов и кредитов, обеспечивая финансирование, необходимое для реализации рискованных проектов. Рынок долгосрочных капиталов и кредитов давал им возможность обеспечить свои фирмы не только собственным капиталом, но и заемным. Они выпускали облигации, превращая, таким образом, состоятельные слои населения в своих кредиторов. Сегодня возможностью размещения займов пользуются лишь очень крупные фирмы, да и то в основном при помощи банков и крупнейших страховых компаний, выступающих в роли кредиторов. Менее крупные фирмы обеспечивают себя заемным капиталом в основном через банки. А что происходит, когда банки теряют доверие во всеобщее дальнейшее развитие экономики, мы можем наблюдать в наши дни: кредитование замедляет темпы. Станет ли наша система стабильнее, если в Европе, в первую очередь в Германии, вкладчики отнесут свои деньги в банки или инвестируют их в страхование жизни, вместо их прямого вложения в акции и облигации различных предприятий и организаций? Я думаю, что тлеющий с 2008 года финансовый кризис наглядно показал нам, что сегодня как никогда важно распределять риски мелкими порциями на множество плеч вместо их концентрации лишь в нескольких банковских и страховых концернах в виде инвестиций, якобы не таящих в себе риски. В этой форме риски нам не видны, но они все же присутствуют.

Я приглашаю Вас совершить путешествие по шести векам истории финансов, найти параллели между прошлым и настоящим. И, конечно же, я буду рад приветствовать Вас на наших торгах по этим 50 ценным бумагам 18 октября 2014 г. (начало в 14.30 часов; начало всего аукциона в 11.00 часов, время местное). Воспользуйтесь этой уникальной возможностью внести свою лепту в историю финансов.

Приятного времяпрепровождения желает Вам

Маттиас Шмитт

Строительство порта в Haidar Pacha (Сматбул) финансировалось за счет размещения данного займа.

Казначейский вексель Банка Англии 1709 года: вера в ценность выпущенных им банкнот была фундаментом его огромного успеха.

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Важная информация вкратце

Вас заинтересовали предлагаемые ценные бумаги? Тогда мы предлагаем Вашему вниманию всю важную информацию об аукционе вкратце. Если у Вас возникнут дополнительные вопросы, то Вы можете прислать нам электронное сообщение на русском языке по адресу [email protected] (на немецком или английском языках по адресу [email protected]).Письменные ставки: Личное участие в аукционе не обязательно. Ваши ставки Вы можете прислать нам по электронной почте либо в письменной форме. В данных целях просим Вас воспользоваться прилагаемым формуляром. При передаче формуляра по факсу просим Вас при помощи соответствующего телекоммуникационного протокола удостовериться в безупречной доставке факса, а при пересылке формуляра почтой учесть время на доставку!Ставки в режиме Online: Участие в торгах возможно и в режиме реального времени (Online). Для этого Вам необходимо зарегистрироваться на сайте www.invaluable.com, а затем зарегистрироваться на этом же сайте на участие в нашем аукционе. После этого Вы сможете участвовать в нашем аукционе в режиме реального времени. Регистрация на сайте Invaluable.com бесплатная. Однако на сумму ставок по успешно приобретенным лотам начисляются комиссионные в размере 3,57 % (дополнительно к сумме комиссионных, которая взимается нами).

Интервал увеличения ставок: Во время торгов ставки увеличиваются на заданную сумму следующим образом:

От 1 до 10 евро на 1 евро От 11 до 30 евро на 2 евро От 31 до 100 евро на 5 евро От 101 до 300 евро на 10 евро От 301 до 1.000 евро на 25 евро От 1.001 евро до 2.000 евро на 50 евро От 2.001 евро до 5.000 евро на 100 евро От 5.001 евро до 25.000 евро на 500 евро От 25.001 евро до 50.000 евро на 1.000 евро Свыше 50.001 евро на 2.000 евро

Оформление письменных ставок: Просим Вас указать номер лота, наименование и Вашу максимальную ставку (в €). Ваши ставки будут приниматься с учетом Ваших интересов. Например: если стартовая цена составляет 100 €, Вы предлагаете 200 €, а кроме Вас никто не предлагает цены на данный лот, то Вы становитесь обладателем ценной бумаги по цене 100 €, к которой добавляется комиссионный сбор. Если же на интересующий Вас лот другим участником аукциона предлагается цена 130 €, то Вы станете обладателем ценной бумаги по цене, соответствующей следующему размеру ставки, то есть по цене 140 €. Все указанные в каталоге стартовые цены – минимальные. Предложения более низких цен не принимаются. Комиссионные: Аукционный комиссионный сбор составляет 15% от окончательной цены всех лотов. Если конечная цена (по одному отдельному лоту) превышает 5.000 €, то на сумму, превышающую данные 5.000 €, комиссионный сбор составляет 10%, а на сумму, превышающую 10.000 € (по одному отдельному лоту), комиссионный сбор составляет 5%. Дополнительно начисляется налог с оборота, составляющий 19%. Данные 19% начисляются только на сумму комиссионных. Таким образом, общая сумма начислений составляет 17,85%.Сроки подачи ставок: Настоящий каталог включает 35-й аукцион. Письменные ставки на лоты 35-го аукциона следует прислать нам до пятницы, 17 октября 2014 г., до 14:00 часов (время московское). Письменные ставки на лоты 36-го аукциона следует прислать нам до понедельника, 20 октября 2014 г., до 14:00 часов (время московское). Просим Вас присылать нам Ваши ставки своевременно. Ставки, поступившие после указанного срока, учитываться не будут. Если по истечении указанного срока Вы решите аннулировать ставки полностью либо частично, то аннулированные ставки не могут быть восстановлены вновь. Изменения ставок принимаются до указанного срока подачи письменных ставок. Место проведения аукциона: 35-й Публичный аукцион состоится 18 октября 2014 г. в г. Висбаден, по адресу Wilhelmstr. 24. Аукцион начнется в 11:00 ч. (время местное). Просмотр лотов будет возможен с 9:00 ч. Аукцион закончится примерно в 18:30 ч.36-й аукцион состоится 20 октября 2014 г. в режиме online через www.invaluable.com и начнется в 14:00 ч. (время берлинское).Сообщение об итогах аукциона: После завершения аукциона его итоги будут опубликованы в Интернете по адресу www.hwph.de. Кроме того, все участники аукциона получат сообщение об итогах

аукциона в письменном виде. Оплата: По окончании аукциона мы разошлем все счета за ценные бумаги, приобретенные Вами на аукционе. Наши зарубежные участники аукциона могут осуществить оплату просто и удобно. Клиенты из европейских стран могут осуществить банковский перевод на наш международный счет без уплаты банковских пошлин. Клиентам из других стран мы дополнительно предлагаем следующие варианты оплаты:Суммы до 150 €: Вы можете послать деньги наличными заказным письмом или перевести сумму на наш счет [email protected] в системе PayPal.Суммы свыше 150 €: Вы можете оформить денежный перевод по системе Вестерн Юнион либо прислать нам банковский чек, сумма которого указана в €, долларах США, фунтах стерлингах, швейцарских франках или иенах. Сумму счета в евро вы можете перевести в другую валюту при помощи актуального биржевого курса валют.Доставка: Доставка приобретенных лотов осуществляется после оплаты счета. Расходы на доставку зависят от Вашего местожительства. Ниженазванные цены распространяются только на доставку бумаг. Посылки с книгами, альбомами и прочими крупными предметами подлежат оплате в соответствии с тарифами Почты Германии либо, по желанию, DHL.Доставка в:Германию – 6,00 € плюс 19% НДС;Западную Европу – 6,00 € плюс 19% НДС;другие страны – 6,00 € плюс 19% НДС.

Расписание (указанное время – местное!)

35-й аукцион (суббота, 18 октября 2014 г.)

09:00 ч. Выставка лотов для просмотра11:00 ч. Торги по лотам 1 – 409 с перерывами на кофе14:00 ч. Перерыв на кофе14:30 ч. Торги по лотам ТОР 50 (лот 410 – 459, Россия)15:00 ч. Торги по лотам 460 – 898 (Россия) с перерывами на кофе18:30 ч. (предположительно) конец аукциона19:30 ч. Ужин коллекционеров в ресторане Paulaner, Wilhelmstr. 58-60 ( Бронирование мест обязательно!)

Вход на все мероприятия бесплатный!

Место проведения аукциона:

Германия, г. Висбаден, Wilhelmstr. 24 (Erbprinzenpalias), Wiesbaden Просьба присылать письменные заявки не позднее (внимание: пятницы!) 17 октября 2014 г., 14:00 часов (время московское).

36-й онлайн-аукцион:

20 октября 2014 г., в с 14:00 ч. (время берлинское), без лотов из России.Просьба присылать письменные заявки не позднее (внимание: понедельника!) 20 октября 2014 г., 14:00 часов (время московское).

Номер факса:

с территории Германии: (0 81 06) 24-61-88с территории других стран: +49 (81 06) 24-61-88адрес эл. почты: [email protected]

Организатор:

HWPH Historisches Wertpapierhaus AGIngelsberg 17bD-85604 ZornedingГерманияТел.: (0 81 06) 24-61-86 (Маттиас Шмитт – нем. и англ. яз.)Мобильный: (01 60) 1-52-75-91Тел.: (0 81 06) 24-61-87 (Нелли Шмитт – русс. яз.)С территории других стран: +49 (81 06) 24-61-86 либо 24-61-87Факс: (0 81 06) 24-61-88С территории других стран: +49 (81 06) 24-61-88адрес эл. почты: [email protected]

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Los 410

City of Nuremberg

Nuremberg, 10 January 1598, Loan from the Reichshof-verwandten Caspar Schreylechner for 2,000 Gulden, no

number, 29.2 x 44.6 cm, folds, otherwise EF, German manuscript on vellum, no seal, rarity! Minimum bid: 1,500 €

Stadt Nürnberg

Nürnberg, 10.01.1598, Darlehen beim Reichshofver-wandten Caspar Schreylechner über 2.000 Gulden, o. Nr.,

29,2 x 44,6 cm, Knickfalten, sonst EF, deutsche Handschrift auf Pergament, ohne Siegel, Rarität! Mindestgebot: 1.500 €

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Real Compania de San Fernando de Sevilla

Sevilla, 23 August 1748, Share of 250 Pesos, #342, 30 x 40.2 cm, black, beige, copper engraving with seal, edge

trimmed, condition VF, we can see the Saint Joseph with baby Je-sus, San Leandro which is the patron saint of Sevilla and Blessed Mother Mary with baby Jesus with corona, original signatures of the four directors and autograph of the cashier. The offered num-ber 342 is lower than all numbers shown in the Kipfer-Book! The second largest commercial company was established in 1747 and was supposed to control the trade with South America. Spain mostly received valuable precious metals from there. They were supposed to fill the nation’s treasury. The company owned the right to trade with the colonies, only Caracas and Havana were exempt. In 1779, corruption and dubious trade practices were discovered which led to the demise and finally to the dissolution of the company in the 1870s. Extremely beautiful copper engra-ving in excellent condition!’ Minimum bid: € 3,000

Real Compania de San Fernando de Sevilla

Sevilla, 23.08.1748, Aktie über 250 Pesos, #342, 30 x 40,2 cm, schwarz, weiß, Ganzkupferstich mit Blindprägesie-

gel, Rand beschnitten, Erhaltung VF, abgebildet sind unter ande-rem der Heilige Josef mit dem Jesuskind, San Leandro - der Schutzheilige der Stadt Sevilla, sowie die Mutter Gottes mit dem Jesuskind im Strahlenkranz. Original-Signaturen der vier Direk-toren, Autograph des Kassiers. Die angebotene Nummer 342 ist niedriger als alle Nummern, die bei Kipfer aufgeführt sind! Die zweitgrößte spanische Handelsgesellschaft wurde 1747 ge-gründet und sollte den Handel mit Südamerika betreiben. Von dort erhielt Spanien vor allem wertvolle Edelmetalle. Diese sollten die Staatskasse wieder füllen. Das Unternehmen besaß das Recht zum Handel mit den Kolonien, ausgenommen waren nur Caracas und Havanna. 1770 wurden Korruption und unseriöse Handels-praktiken aufgedeckt, die zum Niedergang und letztendlich zur Auflösung der Gesellschaft in den 1870er Jahren führten. Mindestgebot: 3.000 €

Los 411

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Los 412

Kongelige Danske Westindiske Handels Selskab

Copenhagen, 11 December 1778, Share certificate of 100 Reichstaler Danish Courant, #59, 36.7 x 23.3 cm, black, white, printed on laid paper, light folds, condition EF-, ink-cancelled, fantastic vignette, among others original signatures of Carl Heinrich

Schimmelmann, Ernst Schimmelmann and Chr. L. Stemann. This trading corporation was founded in May 1778 with a capital of half a million Reichstaler. The goal was to profit fully from the econo-mic upsurge that the American War of Independence had created for neutral Denmark. In exchange for a payment of 16,000 Reichstaler per year, the company was exempted from all duties and port fees and even provided with a warehouse. In exchange for 20,000 Reichstaler annually the Danish coffee tolls were signed over to the company. Business flourished. At first, dividends of 4 per cent were distributed, then 10, 50, and 40 per cent, and twice subsequently 20 per cent. During this boom the company increased its capital by augmenting the denomination from 100 to 300 Reichstaler. However, the war boom subsided and competition grew stronger. When the accounts were checked in 1785, disillusion hit hard: 308,360 Reichstaler were all that remained of the 1.5 million starting capital. That was the end. The state supported the company because in a liquidation only 60 Reichstaler per share would have been left. The state proved to be generous and paid 200 Reichstaler on top of the 60 to the shareholders. However, these funds were not distributed in cash, but in bonds at 4%. Carl Heinrich Schimmelmann was born in Pomerania in 1724. He started his business by trading colonial goods such as sugar, coffee, and to-bacco in Dresden. His financial transactions became more important. Later on, he moved to Hamburg and supplied the Prussian army with precious metals. In 1761, the Danish state asked for his advice on economic affairs. The king appointed him superintendent of com-merce and, in 1762, a Danish baron. Soon Schimmelmann realised that money could be made especially in the overseas trade. He purchased four plantations in the Danish West Indies from the king as well as a sugar refinery in Copenhagen. After his death in 1782, his son Ernst Schimmelmann was his heir. He, however, dedicated himself more to poetry and philosophy. Minimum bid: € 1,500

Kongelige Danske Westindiske Handels Selskab

Kopenhagen, 11.12.1778, Aktie über 100 Reichstaler Dänisch Courant, #59, 36,7 x 23,3 cm, schwarz, weiß,

Druck auf Büttenpapier, leichte Knickfalten, Erhaltung EF-, schriftentwertet, herrliche Vignette, unter anderem Original-Signaturen von Carl Heinrich Schimmelmann, Ernst Schim-melmann und Chr. L. Stemann. Die Handelsgesellschaft wurde im Mai 1778 mit einem Kapi-tal von einer halben Million Reichstaler gegründet. Ziel war es, die Kriegskonjunktur, die dem neutralen Dänemark durch den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg entstan-den ist, voll auszunutzen. Gegen eine Zahlung von 16.000 Reichstalern pro Jahr wurden der Gesellschaft sämtliche Zoll einnahmen und Hafengebühren auf St. Thomas erlassen und zudem ein staatlicher Speicher bereitgestellt. Gegen jährlich 20.000 Reichstaler wurden zudem der dänische Kaf-feezoll an die Gesellschaft überschrieben. Die Geschäfte flo-rierten. Zunächst wurden 4 Prozent Dividenden gezahlt, dann 10, 50 und 40 Prozent und dann noch zwei Mal in Fol-ge 20 Prozent. In diesem Boom erhöhte die Firma das Kapi-tal, indem der Nennwert von 100 auf 300 Reichstaler erhöht wurde. Doch die Kriegskonjunktur ließ nach und die Kon-kurrenz wurde stärker. Als es 1785 zum Kassensturz kam, war die Ernüchterung groß: 308.360 Reichstaler waren bei 1,5 Millionen Grundkapital noch da. Das war das Ende. Der Staat fing die Gesellschaft auf, denn bei einer Liquidation wären nur 60 Reichstaler pro Aktie übrig geblieben. Der Staat erwies sich als generös und zahlte zu den 60 Reichsta-lern noch weitere 200 Reichstaler an die Aktionäre. Aller-dings floss das Geld nicht bar, sondern in 4%igen Schuldver-schreibungen. Carl Heinrich Schimmelmann wurde 1724 in Pommern geboren. Zunächst betrieb er in Dresden einen Handel mit Kolonialprodukten wie Zucker, Kaffee und Ta-bak. Seine Geldgeschäfte wurden wichtiger. Später zog er nach Hamburg und belieferte von dort aus das preußische Heer mit Edelmetallen. 1761 bat ihn der dänische Staat um

Rat in wirtschaftlichen Fragen. Der König ernannte ihn zum Generalkommerzintendanten und 1762 zum dänischen Baron. Schimmel-mann erkannte bald, dass vor allem im Überseehandel Geld zu verdienen ist und kaufte für den dänischen König vier Plantagen in Dä-nisch-Westindien ab sowie eine Zuckerfabrik in Kopenhagen. Nach seinem Tod im Jahr 1782 trat sein Sohn Ernst Schimmelmann sein Erbe an. Doch dieser verschrieb sich eher der Dichtung und Philosophie. Mindestgebot: 1.500 €

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Los 413

Bank of England

20 May 1709, Exchequer Bill for £ 100, „... for Enlarging the Capital Stock of the Bank of England etc. This Bill Entitles the Be-arer to One Hundred Pounds with Interest Rates at Two Pence a Day ...“, 12.2 x 19.3 cm, black, white, dirty, folds, tears repaired,

not cancelled, condition VF, signed by George Montagu. Rarity! We sold one cancelled Exchequer Bill in our auction 9 for 2,700 Euro! The certificate is signed by George Montagu, 1st Earl of Halifax (1684 - 1739). Montague was member of the Parliament of Northampton between 1705 and 1715. Georg Montague succeeded his uncle Charles Montague as the second baron of Halifax. George Montagu was appointed of the Privy Council, the brain trust of the British Crown a few years later. Montague is also the name giver of the Canadian city Halifax. For the Bank of England, please read also the story on the next page. Minimum bid: € 2,500

Bank of England

20.05.1709, Exchequer Bill über £ 100 (wörtlich: „... for Enlarging the Capital Stock of the Bank of England etc. This Bill Entitles the Bearer to One Hundred Pounds with Interest Rates at Two Pence a Day ...“), 12,2 x 19,3 cm, schwarz, weiß, etwas ver-

schmutzt, Knickfalten, Einrisse restauriert, Erhaltung VF, unentwertet, mit Original-Signatur von George Montagu. Rarität! Zuletzt bei uns (entwertetes Stück) auf unserer 9. Auktion mit 2.700 € versteigert. Der Kerngedanke der britischen finanziellen Revolution war, die öffentlichen Schulden vollständig von dem (persönlichen) Kredit einer Person, nämlich des sich stets in Geldnöten befindlichen regierenden Monarchen, zu trennen - mit dem Ziel, die tatsächlich in der gesam-ten Volkswirtschaft vorhandenen finanziellen Ressourcen zu mobilisieren. In diesem Zusammenhang wurde durch ein Parlamentsakt eine Gruppe reicher Londoner Geschäftsleute autorisiert, 1694 eine besonders privilegierte Organisation, die Bank of England, zu errich-ten. Die Bank of England kaufte dem Staat im Gegenzug für die erhaltenen Privilegien in Höhe ihres gesamten Aktienkapitals von 1,2 Mil-lionen Pfund Staatsschulden ab, die in zinstragenden sog. „Annuities“ verbrieft wurden. Mit der Erfindung des sog. „sinking fund“, einem aus bestimmten Steuern gespeisten Reservefonds zur (angeblichen) späteren Tilgung der Annuities, konnte das System glaubwürdig ge-staltet werden. Gleichzeitig begann die Bank of England, Annuities regelmäßig an der Londoner Börse zu kaufen und zu verkaufen und so für einen permanent funktionsfähigen Markt zu sorgen. Das wichtigste Ergebnis dieser Maßnahmen war, dass die Öffentlichkeit, d. h. die maßgeblichen englischen Geschäftsleute, nach und nach überzeugt wurden, dass die verzinslichen Staatsanleihen jederzeit auch wieder zu Bargeld (Gold- und Silbergeld) gemacht werden konnten. Im Unterschied dazu waren Europas Monarchen wegen ihrer mangelhaften Zah-lungsmoral mehr als berüchtigt. Die Kaufleute begannen deshalb, die von königlicher Willkür losgelösten Staatsanleihen auch als Sicher-heit für Privatkredite zu akzeptieren. Der Bank of England wiederum wurde es dadurch möglich, Notes (heute: Banknoten) zu emittieren, die bald, genauso wie Gold, als allgemeines Tauschmittel angenommen wurden, ohne dass dies eigentlich systematisch vorausgeplant wor-den war. Als Sicherheit dienten nicht mehr lediglich Goldreserven, sondern auch die Annuities im Portefeuille der Bank of England. Da-durch, dass sich Annuities und Banknoten in ihrer Funktion wechselseitig unterstützten, wurde letztlich die englische Staatsschuld zum Nutzen der expandierenden Gesamtwirtschaft „monetisiert“. Vor diesem Hintergrund erschien es dann keineswegs mehr empfehlenswert, die Staatsschuld tatsächlich zurückzuzahlen, was nämlich nur die Geldversorgung und das mögliche Kreditvolumen zur Finanzierung der Umsatzprozesse in der Volkswirtschaft reduzieren, die Wirtschaftsentwicklung somit hemmen und folglich den Wohlstand der Volkswirt-schaft mindern würde. Quelle: Prof. Dr. Udo Hielscher, DIE FLORENTINISCHEN MONTI. Das Wertpapier trägt die Original-Signatur von George Montagu, 1st Earl of Halifax (1684 bis 1739). Von 1705 bis 1715 war Montagu Mit-glied des Parlaments von Northampton. Zudem folgte George Montagu seinem Onkel Charles Montagu als zweiter Baron of Halifax. Weni-ge Jahre später wurde Montagu in das Privy Council, den Beraterstab des britischen Königshauses, berufen. Montagu ist auch der Namens-geber für die in Kanada gelegene Stadt Halifax. Mindestgebot: 2.500 €

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Los 414

Bank of England

London, 5 June 1793, London Certificatie for inscribed shares / annuities, 3 per cent for £ 500 (literaly „... voor een Somme van 500 Ponden Actien in het voorschreeve geconsolideerde Capitaal van Drie per Cent Bank Annuityten“), #17217, 36.6 x 22.1 cm,

black, white, folds, condition VF, paper seal (paperseal separate), embossed seal, text in Dutch, signed by Pieter Hendrik Hoogenbergh, absolute Rarity! The central idea of the British Financial Revolution was the completely separation of the public debt from the (personal) credit of a per-son, namely the ruling monarch who had always shortage of money. The goal of this step was to mobilise the total financial resources of the whole economy. Therefore a group of rich London businessmen were authorised by an act of parliament to establish an organisation with special privileges, the Bank of England. In compensation for the give privileges the Bank of England bought from the government their liabilities. The amount of the liabilities was 1.2 million pounds, correlated with the share capital of the Bank of England and was securitised in interest bearing Annuities. The system got its credibility by the invention on the sinking fund. This fund was a reserve fund fed by particular taxes and should be used to repay the annuities. The Bank of England started to buy and sell annuities at the Lon-don Stock Exchange at the same time. That created a permanent existing, workable market. The most important result of this step was, that the public – especially the essential British businessmen – were convinced step-by-step, that the interest bearing government bonds could be exchanged into cash (gold and silver coins) at any time. In opposite to this system the other European monarchs were well known for their bad payment practices. Because of the solidity of the British system the merchants started to accept the government bonds as security for private lending. The Bank of England came into the possession to issue notes (today banknotes) which were accep-ted as means of exchange in the same was as gold after a short period of time. This happened although it was not strategically planned by the Bank of England. Not only the gold deposits, but also the annuities in the treasure of the Bank of England were accepted as secu-rity. Banknotes and Annuities supported each other in their function. The English government debt was monetised for the benefit of a growing economy. Against this background it was not lucrative to pay back the government debt, because this would reduce the money supply and the potential credit volume available for turnover in the economy. Furthermore this would mean a reduction in prosperity. Source: Prof. Dr. Udo Hielscher, DIE FLORENTINISCHEN MONTI. Minimum bid: € 1,700

Bank van Engeland

London, 05.06.1793, London Certificatie über Aktien im Nominalwert von £ 500 (wörtlich: „... voor een

Somme van 500 Ponden Actien in het voorschreeve geconso-lideerde Capitaal van Drie per Cent Bank Annuityten“), #17217, 36,6 x 22,1 cm, schwarz, weiß, Knickfalten, Erhal-tung VF, papiergedecktes Siegel (Papier hat sich abgelöst), Blindprägesiegel, Text in Holländisch, Original-Signatur von Pieter Hendrik Hoogenbergh, absolute Rarität! Mindestgebot: 1.700 €

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Los 415

American Express Collection [40 certificates]

Outstanding collection of 40 certificates of the American Express Company and related companies. The containted

founder’s share alone is responsible for round about half of the minimum bid! Included is the Book „Historische Amerikanische Aktien“ written by Prof. Dr. Udo Hielscher. The book is signed by Mr. Hielscher. Allow yourself an outstanding collection of one of the best known brands! Minimum bid: € 13,000

American Express-Sammlung [40 Stück]

Einzigartige Sammlung aus 40 verschiedenen Papieren rund um die American Express Company. Alleine die in

der Sammlung enthaltene Gründeraktie macht rund die Hälfte des Mindestgebotes aus! Mit dabei das Buch „Historische ameri-kanische Aktien“ von Prof. Dr. Udo Hielscher, das auch von ihm original signiert ist. Sichern Sie sich eine herausragende Samm-lung zu einem der bekanntesten Markennamen!

Mindestgebot: 13.000 €

Die Gründeraktie der American Express Company, signiert von Henry Wells und William G. Fargo. The founder’s share of the American Express Company, signed by Henry Wells and William G. Fargo.

Herny Wells William G. Fargo

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Name Datum/Date Nennwert/Par Value Signaturen/Signatures

American Express Company (Gründeraktie!) 05.08.1853 1 Share á US-$ 100 Henry Wells, William G. Fargo, Alex Holland

American Express Company 21.12.1859 3 Shares á US-$ 100 John Butterfield, William G. Far-go, Alex Holland

American Express Company 09.01.1860 10 Shares á US-$ 500 Henry Wells, William G. Fargo, Alex Holland

American Express Company 13.04.1860 5 Shares á US-$ 500 Henry Wells, William G. Fargo, Alex Holland

American Express Company 19.04.1860 50 Shares á US-$ 500 Henry Wells, William G. Fargo, Alex Holland

American Express Company 00.00.186_ Blankett für Shares á US-$ 500 Henry Wells, William G. Fargo

American Express Company 01.05.1866 3 Shares á US-$ 500 Henry Wells, James C. Fargo, Alex Holland

American Express Company 24.08.1877 30 Shares á US-$ 100 William G. Fargo, James C. Fargo

American Express Company 04.02.1881 100 Share á US-$ 100 William G. Fargo, Alex Holland

American Express Company 24.04.1929 100 Shares á US-$ 100

American Express Company 06.12.1960 100 Shares á US-$ 10

American Express Company 25.07.1978 100 Common Shares, Specimen

American Express Company ca. 1986 Common Shares á US-$ 0,60

Amex Holding Corporation 21.08.1933 100 Shares

American Merchants Union Express Company 16.03.1869 25 Shares á US-$ 100 William G. Fargo, Ross, Knapp

Merchants Despatch Transportation Co. 02.01.1873 25 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Co. 11.01.1871 20 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Co. 11.07.1871 2.920 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Co. 11.07.1871 50 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Co. 11.07.1871 50 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Co. 13.10.1873 100 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 13.04.1911 3.000 Shares

Merchants Despatch Transportation Company 13.04.1911 20 Shares

Merchants Despatch Transportation Company 02.01.1885 1.699 Shares James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 02.01.1885 3 Shares James C. Fargo, Flagg

Merchants Despatch Transportation Company 02.04.1888 20 Shares James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 07.04.1885 250 Shares James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 11.03.1881 100 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 16.07.1875 500 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 20.01.1877 150 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 20.03.1889 200 Shares James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 25.09.1886 14 Shares James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 26.10.1876 50 Shares á US-$ 100 James C. Fargo

Merchants Despatch Transportation Company 28.02.1898 50 Shares James C. Fargo

Oil Creek Rail Road Company 19.09.1865 1.000 Shares

Queen City Oil Company of Buffalo 31.07.185? 1 Share á US-$ 250 William G. Fargo

Wells Fargo & Company 00.00.187_ Blanko-Scheck

Wells Fargo & Company 00.00.187_ Blanko-Scheck

Wells Fargo & Co’s Bank 31.08.1892 Scheck US-$ 100

Wells Fargo and Company 10.01.1871 Office Certificate 100 Shares William G. Fargo

Die Sammlung / The Collection

Eine noch detailliertere Aufstellung der Sammlung sowie alle Bilder finden Sie im Internet unter www.hwph.de. You will find an even more detailled list of the collection as well as all scans of the items on the internet at www.hwph.de

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American Express Company

In 1841 Henry Wells undertook his first „express“ trip by rail and stagecoach from Albany (New York) to Buf-

falo. In his luggage he included gold, silver, paper money, and stocks and bonds for merchants in Buffalo. Nine years later, on March 18, 1850, the American Express Company was founded. Henry Wells, William G. Fargo, and others merged their stage-coach businesses into it. To be sure, the company was limited to a period of ten years so that on New Year’s Day 1859 it was totally auctioned off. The purchaser was a new Amexco, whose owners were identical with those of the old company. Thus the certificates distributed starting January 1860 were given a new layout. While the first documents had an image of a train, on the newer documents a dog’s head was sketched. In 1868 the company merged with the Merchant’s Union Express to form the American Merchant’s Union Express. In 1873 the firm was renamed the American Express Company. In its beginning years, American Express offered no financial services, but the company had many large banks and brokers as their custo-mers. American Express realized that transporting share certi-ficates, currencies and other bank products is much more pro-fitable than transporting heavy freight. In 1882, money orders got part of the services American Express offered. This was the first step in the finance business. The first traveler cheques were offered in 1891. American Express entered the card busi-ness not before 1958. The first cards were made of paper. In 1959 the first plastic card was introduced. The first Credit Card, called Optima Card, was offered by the American Express Company in 1987. Round about one fourth of all Credit Card transactions in the United States are done with an Amex-Card nowadays.

American Express Company

Im Jahr 1841 unternahm Henry Wells seine erste „Express“-Fahrt abwechselnd mit Bahn und Pferdekut-

sche von Albany (New York) nach Buffalo. Im Gepäck hatte er unter anderem Gold, Silber, Papiergeld sowie Wertpapiere für die Kaufleute in Buffalo. Neun Jahre später, am 18. März 1850, wur-de die American Express Company gegründet. In ihr schlossen Henry Wells, William G. Fargo und andere ihr Postkutschenge-schäft zusammen. Die Gesellschaft war allerdings auf eine Dauer von zehn Jahren beschränkt, so dass sie Silvester 1859 auf einen Schlag versteigert wurde. Käufer war eine neue Amexco, deren Eigentümer mit denen der alten Gesellschaft identisch waren. Daher wurden die ab Januar 1860 ausgegebenen Aktien neu ge-staltet. Während die ersten Papiere eine Zugvignette enthielten, war auf den neueren Papieren ein Hundekopf abgebildet. 1868 fusionierte die Gesellschaft mit der Merchants Union Express zur American Merchants Union Express. 1873 kam es dann zur Umbenennung der Firma in American Express Company. An-fangs bot American Express keine Finanzdienstleistungen an. Da aber viele große Banken zu den Kunden gehörten, erkannte die Firma schnell, dass das Transportieren von Aktienzertifikaten, Währungen und anderen Bankgütern rentabler war als der Transport von größerer Fracht. Ab 1882 nahm American Express Postanweisungen in seine Dienstleistungspalette auf. Dies war der Einstieg ins Finanzbusiness. Die ersten Reiseschecks gab die Firma 1891 aus. Erst im Oktober 1958 stieg die Gesellschaft ins Kartengeschäft ein. Nachdem die ersten „Karten“ noch aus Pa-pier waren, folgte 1959 die erste Plastikkarte. Die erste Kreditkar-te, die Optima Card, bot American Express 1987 an. Heute wird rund ein Viertel aller Kreditkartentransaktionen in den USA mit einer Amex-Karte ausgeführt.

1859 emittierte American Express-Aktie mit der Ori-ginal-Signatur von John Butterfield, William G. Fargo und Alex Holland. Bei den Zertifikaten gibt es immer

kleine Abweichungen in den Vignetten. Dies diente als Sicherheitsmerkmal.

The 1859 issued American Express certificate was

signed by John Butterfield, William G. Fargo and Alex Holland. If you compare the certificates, you will find small differences at the vignettes of the share certifi-

cates. This was to reduce the risk of falsification.

Die Vignette mit dem Hundekopf löste die Zugvignetten ab. Er sollte Vertrauen symbolisieren. Mal blickt der Hund nach rechts oder wie hier nach links. The vignette witht he dog succeded the railway vignette. The dog symbolises trust. There are varieties where the dog looks to the right sight or to the left side like at the shown certifciate.

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1869 ausgestellte Aktie der American Merchants Union Express Company mit Signaturen von William G. Fargo, Ross und Knapp. Nach der 1868 erfolgten Fusion mit Merchants Union Express firmierte die Gesellschaft bis 1873 als Ameri-can Merchants Union Express Company. 1869 issued share certificate of the American Merchants Union Express Company signed by William G. Fargo, Ross and Knapp. The name was changed to American Merchants Union Express Company after the company merged with Merchants Union Express Company in 1868. After 1873, the name was American Express Company again.

Aktie über 2.920 Shares der Merchants Despatch Transpor-tation Company, signiert von James C. Fargo und ausge-stellt auf die New York Central & Hudson River Rail Road

Company.

Certificate for 2,920 Shares of the Merchants Despatch Transportation Company, signed by James C. Fargo and

issued to the New York Central and Hudson River Rail Road Company.

Initiatoren der Merchants Despatch Transporta-tion Company waren James C. Fargo und Alex Holland. Im Laufe der Zeit wandelte sich die Firma vom Expressdienst zum Waggon-Vermieter. The Merchants Despatch Transportation Compa-ny was initiated by James C. Fargo and Alex Hol-land. The business of the company changed from an express service to a waggon renter.

Wells Fargo and Company wurde 1852 von William G. Fargo und Henry Wells gegründet. Ähnlich wie American Express bot die Gesell-schaft zunächst Transportdienstleistungen und später Finanzdienst-

leistungen an. Vom Börsenwert her ist Wells Fargo heute mit mehr als 250 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung die teuerste Bank der Welt.

William G. Fargo hat das 1871 emittierte Zertifikat signiert.

Wells Fargo and Company was founded by William G. Fargo and Henry Wells in 1852. Like American Express the company offered transport

serviced and changed later to financial services. Today the market ca-pitalisation is more than 250 billion dollars. This makes the company to the most expensive bank in the world. William G. Fargo signed the

1871 issued certificate.

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Los 416

John D. Rockefeller, Henry M. Flagler and John D. Archbold.

Original-Signatur von Henry M. Flagler als Secretary und John D. Rockefeller (Bild) als President, ausgestellt auf John D. Archbold und rückseitig von Archbold (unten) signiert.

Original signatures of Henry M. Flagler as secretary and John D. Rockefeller (picture) as president, issued to John D. Archbold and signed on back by Archbold (below).

John D. Archbold

Next to the Rockefellers, Flagler and Rogers, John D. Ar-chbold (1848-1916) is considered a dominating personali-

ty in the history of Standard Oil. Archbold had once defeated the South Improvement Company. However, only a little later he supported his former opponent in the attempt to monopolise the entire oil industry. After 1882, Archbold’s influence on the trust’s fate increased more and more. He always maintained an uncon-ditional loyalty to John D. Rockefeller, especially in delicate situa-tions. For that reason he succeeded Rockefeller as head of the world’s largest oil trust in 1911, after the foundation of the Stan-dard Oil Company of New Jersey.

John D. Archbold

John D. Archbold (1848-1916) gilt neben den Rockefell-ers, Flagler und Rogers als die dominierende Persönlich-

keit in der Geschichte der Standard Oil. Archbold hatte einst die South Improvement Company besiegt. Doch nur wenig später unterstützte er seinen ehemaligen Gegner bei dem Versuch, die gesamte Ölindustrie zu monopolisieren. Nach 1882 wurde der Einfluss von Archbold auf die Geschicke des Trusts immer grö-ßer. Er hielt John D. Rockefeller besonders in heiklen Situationen immer bedingungslos die Treue. Daher wurde er auch 1911, nach der Gründung der Standard Oil Company of New Jersey, Rockefellers Nachfolger an der Spitze des größten Öltrusts der Welt.

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Standard Oil Company

Cleveland, Ohio, 4 April 1882, 50 Shares á US-$ 100, #285, 16,5 x 39,2 cm, brown, red, beige, vignette with the Capitol, cancelled, condition EF, original signatures of Henry M. Flagler as secretary and John D. Rockefeller as president, issued to John D. Arch-

bold and signed on back by him. A must have item for every collector! During his formative years, John D. Rockefeller – born in 1839 – managed to save 1,000 Dollars, a small fortune at that time. In 1859, he borrowed the same amount from his father and opened a brokerage firm with Maurice B. Clark. Very soon, they received orders for oil drilling in Pennsylvania. In 1863, they added Samuel Andrews as partner and from then on operated under Andrews, Clark & Co. They were then less interested in new capital but in Andrew’s patent for refinement of crude oil into benzin. Since the company took in more partners, a quarrel ensued over the ongoing company management; as a result, the company was auctioned off to the highest bidder. Rockefeller’s bid of 72,500 Dollars was accepted. Afterwards he made Andrews his partner again. One year later, they bought two refine-ries in Cleveland. Because of the received patents, they were now the only refinery, which could manufacture benzin, heating oil and pe-troleum. In 1870, Rockefeller together with his brother William, Henry M. Flagler, and a few others founded the Standard Oil Company. The company incorporated, partially through third companies, the largest part of the competition. Already at the end of the 1870s, the Standard Oil Company controlled 90 per cent of the American oil production. Later on, the shares of the 37 partial owners were brought into Standard Oil Trust, which had nine trustees – led by John D. Rockefeller. In 1890, the state of Ohio issued the „Sherman Act“ against the company, which led to its divestiture. Because New Jersey had another jurisdiction, Rockefeller relocated the company there. Henceforth, the company was called „Standard Oil Company of New Jersey“. In 1911, Rockefeller retired from managing the company. However, in the same year the Supreme Court ordered the divestiture into 38 independent companies. Exxon and Mobil were one of the companies among others. Paradoxically, just a few years ago, the cartel authority allowed the fusion of both of these companies to Exxon-Mobil. With a clever trick, Rockefeller opened up the huge China market: He presented kerosene lamps named Mei Foo to the Chinese. They were supposed to replace the old lamps, which were operated with vegetable oil. The Chinese then were forced to buy the necessa-ry kerosene from Standard Oil. John Davison Rockefeller died on May 23, 1937 at the age of 97. At that time, his assets were estimated to be about 10 billion dollars. Henry M. Flagler had already slowly pulled away from the oil business in 1883 and engaged himself in Florida, which at that time, was still largely uninhabited. He built splendid hotels and amusement parks and planned the necessary infrastructure. The legendary Flori-da East Coast Railway built by Flagler was the first rail line, which connected larger cities of the East coast of the sunshine state. Only through these activities Florida was opened for tourism. Flagler died, highly revered as „Founder of Florida“ in West Palm Beach, where his palace – like home today serves as a museum in his honor. Minimum bid: € 2,800

Standard Oil Company

Cleveland, Ohio, 04.04.1882, 50 Shares á US-$ 100, #285, 16,5 x 39,2 cm, braun, rot, beige, Vignette mit Capitol, schriftentwer-tet, Erhaltung EF, Original-Signatur von Henry M. Flagler als Secretary und John D. Rockefeller als President, ausgestellt auf

John D. Archbold und rückseitig von ihm signiert. Die Krönung einer jeden Sammlung Historischer Wertpapiere! Während seiner Ausbildung sparte sich der 1839 geborene John D. Rockefeller ein für damalige Verhältnisse kleines Vermögen von 1.000 Dollar zusammen. 1859 borgte er sich dann noch einmal die gleiche Summe von seinem Vater und eröffnete gemeinsam mit Maurice B. Clark eine Maklerfirma. Schon bald erhielten sie auch Aufträge für Ölbohrungen in Pennsylvania. 1863 nahmen sie mit Sa-muel Andrews einen neuen Teilhaber auf und firmierten fortan unter Andrews, Clark & Co. Sie hatten es dabei weniger auf neues Ka-pital, sondern vielmehr auf Andrews Patente zur Raffinierung von Rohöl zu Benzin abgesehen. Nachdem die Firma weitere Teilhaber aufnahm, kam es 1865 zu einem Streit über die weitere Unternehmensführung, woraufhin die Firma an den Meistbietenden versteigert wurde. Rockefeller bekam für die riesige Summe von 72.500 Dollar den Zuschlag. Anschließend machte er Andrews wieder zu seinem Partner. Sie kauften ein Jahr später zwei Raffinerien in Cleveland. Durch die erhaltenen Patente waren sie nun die einzige Raffinerie, die reinstes Benzin, Heizöl und Petroleum herstellen konnte. 1870 gründete Rockefeller zusammen mit seinem Bruder William, Henry M. Flagler und einigen anderen dann die Standard Oil Company. Diese verleibte sich - teilweise auch über Drittfirmen - den größten Teil der Konkurrenten ein. Bereits Ende der 1870er Jahre kontrollierte die Standard Oil 90 Prozent der amerikanischen Ölförderung. Später wurden die Aktien der 37 Anteilseigner in die Standard Oil Trust gebracht, die neun Trustees hatte - angeführt von John D. Rok-kefeller. 1890 erließ der Bundesstaat Ohio den „Sherman Act“ gegen die Firma, welcher die Zerschlagung zur Folge hatte. Da in New Jersey eine andere Rechtsprechung galt, verlegte Rockefeller den Sitz der Firma dorthin. Fortan hieß das Unternehmen „Standard Oil Company of New Jersey“. 1911 zog sich Rockefeller von der Unternehmensführung zurück. Im gleichen Jahr ordnete der oberste Ge-richtshof allerdings die Zerschlagung in 38 eigenständige Firmen an. Zu ihnen zählten unter anderem Exxon und Mobil. Paradoxerwei-se erlaubte die Kartellbehörde erst vor einigen Jahren wieder die Fusion dieser beiden Unternehmen zu ExxonMobil. Mit einem cleve-ren Trick erschloss Rockefeller der Standard Oil den riesigen Markt in China: Er schenkte den Chinesen Kerosinlampen, genannt Mei Foo. Sie sollten die alten Lampen ersetzen, die man mit pflanzlichem Öl betreiben konnte. Das nötige Kerosin mussten die Chinesen dann bei der Standard Oil einkaufen. John Davison Rockefeller starb am 23. Mai 1937 im Alter von 97 Jahren. Sein Vermögen wurde zu dieser Zeit auf rund zehn Milliarden Dollar geschätzt. Henry M. Flagler zog sich bereits 1883 langsam aus dem Ölgeschäft zurück und engagierte sich nun in Florida, das zur damaligen Zeit noch fast unbewohnt war. Er ließ prachtvolle Hotels und Vergnügungsparks bauen und plante auch die notwendige Infrastruktur. Die von Flagler gebaute legendäre Florida East Coast Railway war die erste Bahnlinie, welche die größeren Orte der Ostküste des Sonnen-staates miteinander verband. Erst durch diese Aktivitäten wurde Florida für den Tourismus erschlossen. Flagler starb hochverehrt als „Founder of Florida“ in West Palm Beach, wo sein palastähnliches Wohnhaus heute als Museum zu seinen Ehren dient. Mindestgebot: 2.800 €

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Los 417

Plaza de Toros en la Ciudad de Almagro

Almagro, 01.01.1866, 1 Aktie, #66, 26 x 35,8 cm, schwarz, beige, Knickfalte längs, etwas gebräunt, sonst EF, ge-

druckt bei der Litografia de Castell, Bajada de Los Angeles, DB, innen Übertragungsvermerke bis 1927, gigantische Gestaltung mit Vignetten in der Umrandung, Auflage nur 226 Stück, uns bisher unbekanntes Einzelstück beim Einlieferer! Die Stierkampfarena der spanischen Stadt Almagro wurde 1845 errichtet. Die Arena hatte Platz für rund 8.600 Besucher. Mindestgebot: 1.000 €

Plaza de Toros en la Ciudad de Almagro

Almagro, 1 January 1866, 1 Share, #66, 26 x 35.8 cm, black, beige, vertical fold, a little bit browned, otherwise

EF, printed at Litografia de Castell, Bajada de Los Angeles, 4 pa-ges, inside transfer remarks until 1927, superb vignettes in the border, only 226 shares issued, first time seen by us, seller has only this item! The bullfighting ring of the Spanish city of Almagro was built in 1845. The arena covered 8,600 seats. Minimum bid: € 1,000

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Los 418

Société du Port de Haidar Pacha Tête de ligne du Chemin de Fer Ottoman d’Anatolie

Constantinople, 28 February 1902, 5 % Gold-Loan, Bond for 2,040 Mark = 2,500 Francs, #B10271, 41.2 x 28.2 cm,

brown, black, blue, turquoise, folds, tears, condition VF, tax re-ceipt, some coupons remaining, bilingual: French, German, Drumm/Henseler/Glasemann TR 2420b, R10. We only saw one further bond (#10978) of this high denomination. It was part of the famous Jens Scheele collection. Absolute Rarity! In Haydarpaşa, on the Asian shore of the Bosporus, opposite Istanbul, there was the head station of the Anatolian Railway. The company originally got the concession to build and operate the port, the wharf and the docks, bonded warehouse, granary and other magazines as well as grain elevators in Haydarpaşa. The concession was transferred when the Société du Port de Hai-dar Pacha Tête de ligne du Chemin de Fer Ottoman d’Anatolie was incorporated in 1902. The concession should expire in the year 2002, simultaneously with the concession of the Anatolian Railway Company. Minimum bid: € 1,000

Hafengesellschaft Haidar Pascha Kopfstation der Anatolischen Eisenbahn

Konstantinopel, 28.02.1902, 5 % Gold-Anleihe, Teil-schuldverschreibung über 2.040 Mark = 2.500 Francs,

#B10271, 41,2 x 28,2 cm, braun, schwarz, blau, türkis, Knickfal-ten, Randeinrisse, Erhaltung VF, Steuerausweis, KR, zweispra-chig: Französisch, Deutsch, Drumm/Henseler/Glasemann TR 2420b, R10. Uns ist nur ein weiteres Exemplar, #10978, aus der legendären Jens Scheele-Sammlung bekannt. Absolute Rarität! Die Hafengesellschaft Haidar-Pascha wurde 1902 auf der asiati-schen Seite des Bosporus gegründet. Ihr wurde die der Anatoli-schen Eisenbahn-Gesellschaft erteile Konzession zum Bau und Betrieb eines Hafens und Kais sowie Docks, Zolllagerhäuser, Ge-treidespeicher und anderen Magazinen sowie Getreideelevatoren in Haidar-Pascha (Kopfstation der Linien der Anatolischen Eisen-bahn-Gesellschaft) übertragen. Die Konzession der Gesellschaft sollte gleichzeitig mit der Konzession der Anatolischen Eisen-bahn-Gesellschaft im Jahre 2002 erlöschen. Mindestgebot: 1.000 €

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Los 419

Actiengesellschaft Augsburger Localbahn Augsburg

Augsburg, 02.03.1898, Blankett einer Aktie der 2. Emissi-on über 1.000 Mark, o. Nr., 32,5 x 24,8 cm, grau, oliv,

schwarz, DB, KB, Erhaltung EF, Rarität aus einer uralten Samm-lung! Die Eisenbahngesellschaft wurde am 22. März 1889 gegründet und betrieb zunächst die Augsburger Ringbahn. Die Strecke mit einer Länge von 8,4 Kilometern wurde am 1. Mai 1892 eröffnet. Später kamen die Strecken Augsburg - Göggingen - Pfersee und Augsburg - Haunstetten dazu. 1942 wurde das Kapital um 800 Aktien á 1.000 RM erhöht. 1962 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Mindestgebot: 5.000 €

Actiengesellschaft Augsburger Localbahn Augsburg

Augsburg, 2 March 1898, unissued certificate of a share of the second issue for 1,000 Marks, o. Nr., 32.5 x 24.8

cm, grey, olive, black, 4 pages, coupons, condition EF, rarity from a very old collection. The railway company was incorporated on 22 March 1889. It ope-rated the Augsburg circular railway. The 8.4 kilometers long rail-way was opened on 1 May 1892. Later the lines Augsburg – Gög-gingen – Pfersee and Augsburg – Haunstetten were added. In 1942, the company increased their share capital by 800 shares at 1,000 RM each. The company was changed to a GmbH in 1962. Minimum bid: € 5,000

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Los 420

SAXONIA, Eisenwerke und Eisenbahnbedarf-Fabrik in Radeberg

Radeberg, 1 July 1881, Priority Registered Share of 500 Marks, later reduced to 375 Marks, #1480, 37 x 26.6 cm, green, beige, black, horizontal fold, otherwise EF, stamp, some coupons remaining. We know only three certificates (#954 issued on 30 June

1880 and two certificates issued on 1 July 1881). Absolute rarity!The company was incorporated in 1870. The share capital of 500,000 Thaler was split into 2,500 shares of 500 Thaler each. The compa-ny was successful only for a short time: It paid double-digit dividends in the first years of the founder’s boom. But the dream came to an end soon: The company paid only 3.33 per cent dividend for the years 1874/75 and no more dividends for the following years. Otto Gla gau lists the company in his book “Der Börsen- und Gründungsschwindel in Deutschland”, which was published in 1876. Glagau reports of a crash in the stock price from 120 to 20 per cent of the nominal value. The company tried to recapitalise in 1880, when it sold priority shares. This attempt failed. A second reorganisation was done in 1883. The nominal value of the share certificates was reduced from 500 to 375 Marks. This attempt failed also. The company went bankrupt a short time later. Minimum bid: € 4,500

SAXONIA, Eisenwerke und Eisenbahnbedarf-Fabrik in Radeberg

Radeberg, 01.07.1881, Prioritätsstammactie über 500 Mark, später auf 375 Mark reduziert, #1480, 37 x 26,6 cm, grün, beige, schwarz, Knickfalte quer, sonst EF, Stempel, KR. Seit Langem sind drei Exemplare (#954 vom 30.06.1880, sowie zwei Exemplare

vom 01.07.1881) bekannt! Absolute Rarität! Die Firma wurde 1870 mit einem Kapital von 500.000 Thalern, eingeteilt in 2.500 Aktien á 500 Thaler gegründet. Gründer waren Otto Seebe in Dresden, Landrat a. D., Wilh. von Graevenitz auf Thamm, H. Alberti in Radeberg, Baudirector Ferd. Plessner und Robert Bau-mann in Berlin. Der Erfolg war jedoch von kurzer Dauer: In den ersten Jahren des Gründerbooms wurden noch Dividenden im zwei-stelligen Prozentbereich gezahlt. Doch der Traum war bald zu Ende: Im Geschäftsjahr 1874/75 gab es noch 3 1/3 Prozent Dividende, im Folgejahr gingen die Aktionäre leer aus. Otto Glagau listet die Gesellschaft in seinem 1876 erschienenen Werk „Der Börsen- und Grün-dungsschwindel in Deutschland“. Er moniert einen Kursverfall von 120 auf rund 20 Prozent. 1880 unternahm die Gesellschaft den Ver-such, sich durch Ausgabe von Prioritäts-Aktien zu sanieren. Doch dieser Versuch schlug fehl. 1883 kam ein weiterer Sanierungsver-such. Der Nennwert wurde auf 375 Mark reduziert. Doch das half wenig. Kurze Zeit darauf ging die Firma ein. Doch des Aktionärs Leid ist des Sammlers Freud: Hat die Pleite uns doch ein wunderschönes Papier beschert. Mindestgebot: 4.500 €

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Neue Dampfer-Compagnie

Stettin, 02.04.1918, Aktie über 1.000 Mark, #3189, 33,8 x 26,6 cm, grün, schwarz, Knickfalten, kleine Randeinrisse, Erhaltung VF+, KR, vier Bezugsrechtsstempel, grandiose Gestaltung mit Dampfer-Vignette, reichlich verzierte Randbordüre mit Wappen,

uns bisher unbekannte Rarität! Einzelstück beim Einlieferer! Mindestgebot: 3.000 €

Die Dampfschifffahrtsgesellschaft wurde am 6. Dezember 1855 als Stettiner Dampfer-Compagnie gegründet. Ab 1862 lautete die Firma dann Neue Dampfer-Compagnie, Stettin und ab 1923 wieder Stettiner Dampfer-Compagnie. Das Unternehmen lief alle wichtigen Ha-fenplätze in der Ostsee, der Nordsee im Mittelmeer sowie im Schwarzen Meer an. Zu den angelaufenen Städten zählten unter anderem Lübeck, Danzig, Königsberg, Reval, St. Petersburg, Stockholm und London. Die Tochtergesellschaft Deutsche Orient-Linie unterhielt regelmäßige Linien in den Orient. Der Betrieb beschränkte sich auf feste, regelmäßige Linien. Besonders interessant war der Bäderver-kehr: Ende des 19. Jahrhunderts fuhren viele Berliner mit dem Zug nach Stettin und von dort aus mit den Dampfern in Seebäder wie Swinemünde, Misdroy, zur dänischen Insel Bornholm oder zu den Inseln Rügen und Usedom. Letztere war bei Kaiser Wilhelm II., Ban-kiers wie Delbrück und Oppenheim sowie vielen Kleinindustri-ellen besonders beliebt. Während des Ersten Weltkrieges ruhte der Betrieb, nur einige Dampfer fuhren im Küstenverkehr. Im Ersten Weltkrieg gingen sieben Dampfer verloren, vier weitere mussten aufgrund des Versailler Vertrages abgetreten werden. 1923 erreichte die Flotte mit 38 Dampfern ihren Rekordstand. Der zunehmende Wettbewerb durch die Eisenbahn setzte der Linie zu, und so beschloss die Generalversammlung vom 29. November 1930 die Liquidation der Gesellschaft. Die Aktionäre erhielten eine Liquidationsquote von 73 Prozent.

Neue Dampfer-Compagnie

Stettin, 2 April 1918, Share of 1,000 Marks, #3189, 33.8 x 26.6 cm, green, black, folds, small tears, condition VF+, some coupons remaining, four stamps, superb design with vignette of steamer, superb border with coat of arms, first time seen by us, seller’s

single copy! Minimum bid: € 3,000 The steam ship company was incorporated under the name Stettiner Dampfer-Compagnie on 6 December 1855. The name was changed to Neue Dampfer-Compagnie in 1862 and again to Stettiner Dampfer-Compagnie in 1923. The touched all important ports of the Baltic Sea, North Sea, Mediterranean and Black Sea. It served cities like Lübeck, Gdansk, Königsberg, Tallinn, St. Petersburg, Stockholm and London. The subsidiary Deutsche Orient-Linie had regular lines to the Orient. The company operated only on fix routes and served them regularly. Especially interesting was the traffic to the sea bathes. At the end of the 19th century, many Berliner travelled with the railway to Stettin and from there with the steamer to the sea baths like Sinemünde, Misdroy, to the Danish island Bornholm or to the is-lands Rugia and Usedom. Usedom was very popular. German emperor Wilhelm II, Bankers like Delbrück and Oppenheim as well as many industrialists visited the island. During the First World War the company stopped traffic almost. Only a few steamers were used in the coast traffic. During World War I the company lost seven steamers and, after the war, they had to give away four more. But the fleet

recovered again and reached a high of 38 steamers in 1923. The growing competition by railway put pressure on the company. The general assembly decided the liquidation of the company on 29 November 1930. Shareholders got a liquidation ratio of 73 per cent of the nominal value.

Saisonschnelldampfer Hertha: Mit dem Schiff brachte die Gesellschaft ihre Gäste in die Seebäder.

Seasonal steamer Hertha: The company shipped their passengers with the ship to the baths.

Der Dampfer Rugard am Ostseebad Zinnowitz.

Steamer Rugard at the Baltic Sea Bath Zinnowitz

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Los 422

Brauerei Lorenz Stötter AG

Augsburg, 19.03.1914, Blankett einer 4,5 % Teilschuldver-schreibung über 1.000 Mark, o. Nr., 38 x 23,8 cm, grün,

schwarz, DB, KB, Erhaltung EF, Auflage nur 600 Stück, uns bisher komplett unbekannte Rarität aus einer uralten Sammlung! Die Brauerei wurde am 10. Oktober 1907 unter Übernahme der unter der Firma Lorenz Stötter zur goldenen Rose betriebenen Brauerei übernommen. 1909 wurde das Anwesen Aumühle in Augsburg erworben und kurz darauf die Gastwirtschaft zur Post in Lechhausen. 1920 wurde die Brauerei an die Actienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch angegliedert. Ein Jahr später fusio-nierte die neue Firma mit der Aktiengesellschaft Kronenbräu vorm. M. Wahl zur Aktienbrauerei zum Hasen Lorenz Stötter und Kronenbräu. Nach einer weiteren Übernahme im Jahr 1924 kam es zur Umfirmierung in Aktienbrauerei zum Hasen. Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges übernahm die Gesell-schaft den Braubetrieb des Klosterbräu Scheyern sowie später Betriebsteile und Rechte der Prügelbräu Augsburg GmbH (1973), der Fortunabräu Georg Streit KG (1975) und des Bürgerli-chen Brauhauses Göggingen (1992). In den sechziger Jahren wurden alkoholfreie Getränke in die Produktion aufgenommen. 1980 erfolgte die Umbenennung in Hasen-Bräu AG. Die Bayeri-sche Vereinsbank verkaufte 1996 ihre Aktienmehrheit (77 Pro-zent) an Jannik Inselkammer. Gegen eine Beteiligung trat die Gesellschaft ein Jahr später ihre Betriebsrechte an die Tucher-Bräu-KG (Inselkammer-Gruppe) ab. Die Brauerei firmiert seit 1998 als Hasen Brauereibetriebsgesellschaft. Mindestgebot: 2.500 €

Brauerei Lorenz Stötter AG

Augsburg, 19 March 1914, Unissued Certificate of a 4.5 per cent bond for 1,000 Marks, o. Nr., 38 x 23.8 cm,

green, black, 4 pages, coupons, condition EF, only 600 bonds is-sued, first time seen by us, rarity from a very old collection! The brewery was founded on 10 October 1907, by taking over the brewery which operated under the company Lorenz Stötter zur goldenen Rose. The company acquired the estate Aumühle in Augsburg in 1909 and the restaurant zur Post in Lechhausen a short time later. The brewery became part of the Actienbrauerei zum Hasen vorm. J. M. Rösch in 1920. One year later, the new company merged with the Aktiengesellschaft Kronenbräu vorm. M. Wahl to form the Aktienbrauerei zum Hasen Lorenz Stötter und Kronenbräu. After several more acquisitions in 1924, the name was changed to Aktienbrauerei zum Hasen. Several takeo-vers were done after World War II. It took over the brewing ope-rations of Klosterbräu Scheyern in 1950, parts and concessions of the Prügelbräu Augsburg GmbH in 1973, Fortunabräu Georg Streit KG in 1975 and Bürgerliches Brauhaus Göggingen in 1992. The company started the production of nonalcoholic beverages in the 1960th. The name of the company was changed to Hasen-Bräu AG in 1980. In 1996, the Bayerische Vereinsbank sold the majority of the share capital (77 per cent) to Jannik Inselkammer. In exchange for a share, the company gave their concessions to the Tucher-Bräu-KG (Inselkammer-Group) one year later. The brewery’s name has been Hasen Brauereibetriebsgesellschaft sin-ce 1998. Minimum bid: € 2,500

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Los 423

Brauerei-Gesellschaft vormals Meyer & Söhne Riegel (Baden)

Riegel (Baden), 01.10.1888, Gründeraktie über 1.000 Mark, später auf 1.000 und 2.000 RM umgestempelt,

#337, 37,2 x 25,3 cm, braun, oliv, schwarz, DB, Auflage nur 1.400 Stück, Knickfalten mit Einrissen, Erhaltung VF, uns sind nur zwei weitere Exemplare bekannt. Rarität! Die Brauerei wurde 1834 gegründet und 1888 in eine Aktienge-sellschaft umgewandelt. Neben untergärigem Bier wurde auch Malz hergestellt. Die Gesellschaft war zudem Eigentümer der Brauerei Neff GmbH in Freiburg. 1972 erwarb Binding die Akti-enmehrheit. Mindestgebot: 2.200 €

Brauerei-Gesellschaft vormals Meyer & Söhne Riegel (Baden)

Riegel (Baden), 1 October 1888, founder’s share of 1,000 Mark, later changed by stamp to 1,000 and 2,000 RM,

#337, 37.-2 x 25.3 cm, brown, olive, black, 4 pages, only 1,400 cer-tificates issued, folds with tears, condition VF, we only know of two more certificates, rarity! The brewery was founded in 1834 and the company changed to a joint stock company in 1888. It produced bottom-fermented beer and malt. The company also owned the Brauerei Neff GmbH in Freiburg. Binding acquired the majority of shares in 1972. Minimum bid: € 2,200

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Los 424

Actienbrauerei Karlsburg

Bremerhaven, 1 April 1893, Unissued certificate of a 4.5 per cent share certificate of 1,000 Mark, o. Nr., 35.8 x 25.7

cm, pink, brown, grey, black, 4 pages, fold, a little bit creased, otherwise in good condition, condition VF, pen cancelled, only 400 certificates issued, seller’s single copy from the former Jess-Collection, which becomes available again now! The 1891 founded brewery was located in the mid of Bremerha-ven, Karlsburg 12 to 14. The Haake-Beck Brewery took over the majority of shares in 1921. The company was changed into a GmbH later, and completely integrated in the Haake-Beck Braue-rei by merger in 1972. Minimum bid: € 2,200

Actienbrauerei Karlsburg

Bremerhaven, 01.04.1893, Blankett eines 4,5 % Antheil-Scheins über 1.000 Mark, o. Nr., 35,8 x 25,7 cm, rosa,

braun, grau, schwarz, DB, Knickfalte, etwas verknittert, sonst gut erhalten, Erhaltung VF, durch mehrere Striche entwertet, Aufla-ge nur 400 Stück, Einzelstück aus der ehemaligen Jess-Samm-lung, das jetzt wieder verfügbar wird! Die 1891 gegründete Gesellschaft betrieb die Brauerei in Bremer-haven-Mitte, Karlsburg 12 -14. Die Aktienmehrheit wurde 1921 von der Haake-Beck Brauerei übernommen. Diese gliederte 1972 das später in eine GmbH umgewandelte Unternehmen im Wege der Fusion vollständig ein. Mindestgebot: 2.200 €

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Los 425

Berliner Bierbrauerei, Actiengesellschaft vormals F. W. Hilsebein

Berlin, 31.08.1898, Aktie über 1.000 Mark, #2194/217, 27 x 36,5 cm, ocker, braun, grün-grau, Knickfalten, kleinere Randschä-den, Abheftlochung unten, Erhaltung VF, Stempel darüber, dass die Aktie 1901 gültig geblieben ist, Stempel über drei gezahlte

Liquidationsraten in den Jahren 1918, 1920 und 1921. Seit rund 40 Jahren ist nur dieses eine Exemplar bekannt! Die Gesellschaft wurde am 8. Oktober 1887 als Berliner Weissbierbrauerei gegründet. Bei der Gründung wurde die 1876/77 errichtete Weißbierbrauerei von F. W. Hilsebein in der Koppenstr. 68 in Berlin samt Restaurationslokal Friedrichstr. 99 übernommen. Anlässlich der 1898 erfolgten Übernahmen der Bayerisch- und Lager-Bierbrauerei von F. W. Hilsebein (Tempelhofer Berg 6, Berlin) wurde die Fir-ma in Berliner Bierbrauerei, Actiengesellschaft vormals F. W. Hilsebein umfirmiert. Nachdem das Weißbiergeschäft nachließ, wurde dieses 1911 eingestellt. 1912/13 wurde auch das Flaschenbiergeschäft abgegeben. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges trat die Firma in Liquidation. Mindestgebot: 2.500 €

Berliner Bierbrauerei, Actiengesellschaft vormals F. W. Hilsebein

Berlin 31 August 1898, Share of 1,000 Marks, #2194/217, 27 x 36.5 cm, ocher, brown, green, grey, folds, small edge damages, fi-ling holes at bottom, condition VF, stamp regarding the fact, that the share remained valid in 1901, stamp regarding three paid

liquidation rates in 1918, 1920 and 1921. For round about 40 years this has been the only known copy! The company was incorporated under the name Berliner Weissbierbrauerei on 8 October 1887. It took over both, the wheat beer brewe-ry of F. W. Hilsebein (founded 1876/77), located in the Koppenstr. 68 in Berlin, and the restaurant in Friedrichstraße 99. In 1898, the Bayerisch- und Lager-Bierbrauerei von F. W. Hilsebein (Tempelhofer Berg 6, Berlin) was taken over and the name of the company was changed into Berliner Bierbrauerei, Actiengesellschaft vormals F. W. Hilsebein. After the turnover of wheat beer declined, this section of the company was closed in 1911. The bottle beer business was sold in 1912/13. The company went in liquidation after the End of World War I. Minimum bid: € 2,500

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Los 426

Schultheiss’ Brauerei AG

Berlin, 4 November 1896, Specimen of a share for 1,000 Marks, o. Nr., 25.3 x 33.2 cm, brown, black, olive, some coupons remai-ning, cancellation holes, implied stamp, missing piece of paper at left side, on back remaining glue, condition VF+, superb de-

sign, seller’s single copy. By acquiring Ad. Roesickeschen Lagerbier-Brauerei (existing since 1843) the Schultheiss’ Brauerei AG was founded in 1871. Due to a la-ter merger with the Patzenhofer Brauerei AG the combined name Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG has been existing since 1920. The brewery produced – of course – beer and established several brands like Schultheiss Hell, Schultheiss Dunkel, Schultheiss Deut-sches Pilsner, Schultheiss Urbock, Schultheiss Weißer Bock, Schultheiss Malzbier (low-alcohol, for convalescent people or those with anemia). In 1943, the company was involved in several companies like Breslauer Actien-Malzfabrik, Eberswalder Brauerei AG and Haa-se-Brauerei GmbH (Breslau). Within the years, several other breweries have been acquired: Berliner Brauereigesellschaft Tivoli, Braue-rei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide, Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz in Breslau, Berliner Unions-Brauerei in Berlin, Spandauer Berg-Brauerei AG Westend, Brauerei Pfefferberg vormals Schneider & Hillig AG in Berlin. In 1972, the company merged with Dortmunder Union continuing as Dortmunder Union Schultheiss Brauerei AG in Dortmund. Since 1988, it has been known as Brau und Brunnen AG, which has been part of the Radeberger-Gruppe since 2004. Minimum bid: € 1,500

Schultheiss’ Brauerei AG

Berlin, 04.11.1896, Muster einer Aktie über 1.000 Mark, o. Nr., 25,3 x 33,2 cm, braun, schwarz, oliv, lochentwertet, KR, Stempel angedeutet, links Fehlstück, Randeinriss hinterklebt, rückseitig Klebereste, Erhaltung VF+, sehr dekorative Gestaltung, Einzel-

stück beim Einlieferer. Die Gesellschaft wurde am 27.05.1871 unter Übernahme der seit 1843 bestehenden Ad. Roesickeschen Lagerbier-Brauerei als Schult-heiss’ Brauerei AG gegründet. Den Namen Schultheiss-Patzenhofer Brauerei-AG erhielt die Gesellschaft durch Beschluss der Hauptver-sammlung vom 12.07.1920 bei der Vereinigung mit der Patzenhofer Brauerei AG. Ab 27.01.1938 lautete die Firma nur noch Schult-heiss-Brauerei AG. Produziert wurden die Markenbiere Schultheiss Hell, Schultheiss Dunkel, Schultheiss Deutsches Pilsner, Schult-heiss Urbock, Schultheiss Weißer Bock, Schultheiss Malzbier (alkoholarm, für Blutarme und Genesende). Außer diesem Malzbier wur-den in der Berliner Monopol-Brauerei GmbH Monopol-Porter, Monopol-Rauchbier (nach Grätzer Art) hergestellt. 1943 bestanden unter anderem Beteiligungen an der Breslauer Actien-Malzfabrik, der Eberswalder Brauerei AG sowie der Haase-Brauerei GmbH (Breslau). Die Gesellschaft hat im Laufe der Jahre viele andere Brauereien übernommen, unter anderem die Berliner Brauereigesellschaft Tivoli, Brauerei Borussia von Otto Hewald in Niederschöneweide, Brauerei Pfeifferhof Carl Scholtz in Breslau, Berliner Unions-Brauerei in Berlin, Spandauer Berg-Brauerei AG Westend, Brauerei Pfefferberg vormals Schneider & Hillig AG in Berlin. Im Jahr 1972 fusionierte die Firma mit der Dortmunder Union zur Dortmunder Union Schultheiss Brauerei AG (Dortmund). Seit 1988 lautet die Firma Brau und Brunnen AG. Diese ist seit 2004 Teil der Radeberger-Gruppe. Mindestgebot: 1.500 €

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Los 427

Societäts-Brauerei zu Plohn i. V.

Plohn i. V., 01.10.1874, Stamm-Prioritäts-Actie mit 6 % Vorzugsdividende über 300 Mark, #875, 35 x 23,6 cm,

grün, schwarz, Knickfalte quer, Randbräunung oben, rechts oben 4 x 1,5 cm Papierverlust, Erhaltung VF, KB, Original-Si-gnatur Emil Quellmalz als Aufsichtsrat, Rarität aus einer alten Sammlung! Das von Emil Quellmalz initiierte Unternehmen scheint nur von kurzer Dauer gewesen zu sein. Denn trotz der versprochenen sechs Prozent Vorzugsdividende sind alle Kupons vorhanden. Mindestgebot: 1.700 €

Societäts-Brauerei zu Plohn i. V.

Plohn i. V., 1 October 1874, Registered Priority Share with 6 % Preferred Dividend for 300 Mark, #875. 35 x

23.6 cm, green, black, horizontal fold, edge browned on top, 4 x 1.5 cm missing piece of paper at the upper right corner, conditi-on VF, coupons, signed by Emil Quellmalz, rarity from an old collection! The company was initiated by Emil Quellmalz. It existed most probably only for a short time because the company proposed a dividend of six per cent, but all coupons are still existing. Minimum bid: € 1,700

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Los 428

ACHAIA, Deutsche Actien-Gesellschaft für Wein-Production in Patras

Patras, 20/1 February 1873, Unissued certificate of a founders’ share of £ 100 = 2,500 Francs = 2,812 Drach-

mes, o. Nr., 37 x 24.1 cm, brown, 4 pages, horizontal fold with small tears, only 200 shares issued, text in German language, first time seen by us, rarity! Sellers’ single copy! The company was founded for a period of 15 years by royal char-ter of the Greek government on 12 and 24 January 1873. The share capital of the company was 200,000 British Pounds. It was split into 200 shares. The company produced Greek wines, most-ly from fresh Corinth grapes. The wine was sold in Greece and abroad. Furthermore the company was allowed to distill spirit. The company had its headquarter and a shop in Patras. The pro-duction plant and the storage were outside of Patras. Minimum bid: € 1,000

ACHAIA, Deutsche Actien-Gesellschaft für Wein-Production in Patras

Patras, 20./01.02.1873, Blankett einer Gründeraktie über £ 100 = 2.500 Francs = 2.812 Drachmen, o. Nr., 37 x 24,1

cm, braun, DB, Knickfalte quer mit kleinen Einrissen, Erhaltung VF, Auflage nur 200 Stück, Aktientext in Deutsch, uns bisher un-bekannte Rarität! Einzelstück beim Einlieferer. Die Gesellschaft wurde durch ein Dekret der königlichen griechi-schen Regierung vom 12./24. Januar 1873 auf eine Dauer von 15 Jahren gegründet. Das Kapital betrug 200.000 Pfund und war in 200 Aktien eingeteilt. Zweck war die Bereitung griechischer Wei-ne, vornehmlich aus frischen Corinthentrauben, und deren Ver-kauf ins In- und Ausland. Zudem war die Destillation von Sprit nicht ausgeschlossen. In Patras waren der Verwaltungssitz und das Verkaufslokal angesiedelt. Die Produktionsanlagen und La-ger befanden sich außerhalb von Patras. Mindestgebot: 1.000 €

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Los 429

Ceres-Zuckerfabrik Dirschau

Dirschau, 15.06.1884, Aktie über 500 Mark, #401, 25,5 x 33,1 cm, türkis, braun, schwarz, Knickfalten, Knickfalte

quer hinterklebt, Abheftlochung unten, kleine Klammerlöcher, Erhaltung VF/F, Stempel über eine 1910 gezahlte Liquidationsra-te, nach unseren Informationen ist seit rund 40 Jahren nur die-ses eine Exemplar bekannt! Nachdem im Jahr 1909 die Zuckerfabrik abgebrannt war, wurde sie von der Zuckerfabrik Dirschau in Dirschau übernommen. Die Gesellschaft ging fortan in Liquidation. Die Aktionäre erhiel-ten laut Generalversammlungsbeschluss vom 6. Juni 1910 135 Prozent des Nominalwertes, was 675 Mark entsprach. Die Zuk-kerfabrik Dirschau wurde 1945 aufgelöst Mindestgebot: 1.800 €

Ceres-Zuckerfabrik Dirschau

Dirschau, 15 June 1884, Share of 500 Marks, #401, 25.5 x 33.1 cm, turquoise, brown, black, folds, horizontal fold re-

paired with tape, filing holes at bottom, small pin holes, condition VF/F, stamp regarding a liquidation rate, according to our research only this certificate has been known since round about 40 years! The sugar plant burned off in 1909, it was taken over by the Zuk-kerfabrik Dirschau in Dirschau. The Ceres-Zuckerfabrik Dirschau was liquidated. According to the decision of the general assembly of 6 June 1910 the shareholders got 675 Marks per share or 135 per cent of the nominal value. The Zuckerfabrik Dirschau was liquidated in 1945.

Minimum bid: € 1,800

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Los 430

Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen AG

Wiesbaden, 1 January 1880, Founder’s share of 1,000 Marks, later changed by stamp to 100 RM, #231, 18.6 x

24,7 cm, black, beige, folds, tears up to 0.5 cm, condition VF, many stamps, hole cancellation, from the 19 items in the Reichs-bankhort only ten were in collectors quality, revenue stamp, only 200 shares issued, signed by Carl von Linde! Carl von Linde (1842-1934) was trained in the machine and loco-motive works Borsig in Berlin. He moved to the Bavarian capital Munich in 1866, in order to take a leading position at the new founded locomotive company Krauss & Co. (Krauss Maffei). At the age of 26 years, Carl von Linde presented his locomotive at the Paris World Trade Fair and won a gold medal. A group of bre-wery owners and his boss Georg Krauss convinced Carl von Lin-de to found his own company (Gesellschaft für Linde’s Eisma-schinen AG) in 1879. Linde developed cooling machines, which were used mainly in breweries, slaughterhouses and ice produc-tion companies. The Linde AG is nowadays one of the leading companies in the area of cooling technologies. Minimum bid: € 1,200

Gesellschaft für Linde’s Eismaschinen AG

Wiesbaden, 01.01.1880, Gründeraktie über 1.000 Mark, später auf 100 RM umgestempelt, #231, 18,6 x 24,7 cm,

schwarz, beige, Knickfalten, Randeinrisse bis 0,5 cm, Erhaltung VF, zahlreiche Stempel, lochentwertet (RB), von den 19 Stücken im Reichsbankschatz waren nur 10 in sammelwürdiger Qualität, Stempelmarke, Auflage nur 200 Stück, Original-Signatur Carl von Linde! Carl von Linde (1842-1934) hatte in der Maschinen- und Lokomo-tiv-Fabrik Borsig in Berlin gelernt. 1866 wechselte er in die bay-erische Landeshauptstadt, um dort eine leitende Funktion bei der neu gegründeten Lokomotivfabrik Krauss & Co. (Krauss Maffei) zu übernehmen. Im Alter von gerade mal 26 Jahren brachte er es auf der Pariser Weltausstellung mit seiner ersten Lokomotive zur Goldmedaille. Eine Gruppe Brauereibesitzer sowie sein Chef Ge-org Krauss überredeten Linde schließlich 1879 zur Gründung o. g. Gesellschaft. Die von Linde entwickelten Kältemaschinen wer-den vorwiegend in Brauereien, Schlachthöfen und Eisfabriken eingesetzt. Die Linde AG ist noch heute eine der führenden Fir-men im Bereich der Kältetechnik. Mindestgebot: 1.200 €

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Carl von Linde (links), Kältemaschinenanlage für den Schlachthof Wiesbaden (1883, Mitte) sowie Linde-Werksanlagen in Höllrigelskreuth bei München im Jahr 1909 (rechts)

Carl von Linde (left), refrigeration machine for the Wiesbaden slaughterhouse (1883, mid) and Linde’s Höllriegelskreuth (next to Munich) facilities in 1909 (right)

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Los 431

Hippodrom-A.-G. Frankfurt a. M.

Frankfurt am Main, 21.06.1897, Gründeraktie über 1.000 Mark, #956, 35,8 x 23,8 cm, ocker, braun, schwarz, DB,

Knickfalte quer, KB, minimale Randeinrisse, Erhaltung VF+, schö-ne Fotovignette mit Ansicht des Hippodroms, mit dabei: Schrei-ben vom 15.06.1897, in dem der Zeichner der Aktie aufgefordert wird, vor der Consituirung 25 % = 250 Mark einzuzahlen, Auflage 1.000 Stück. Absolute Rarität! Einzelstück beim Einlieferer! Die Gesellschaft wurde am 21. Juni 1897 mit einem Kapital von einer Million Mark, eingeteilt in 1.000 Aktien zu je 1.000 Mark, gegründet. Die Gründung ging auf die Initiative des Frankfurter Privatbankiers Eduard von Grunelius zurück. Er war auch einer der Gründungsväter der Neuen Zoologischen Gesellschaft Frank-furt. Zweck der Gesellschaft war die Förderung des Sports, insbe-sondere des Reit- und Fahrsports. Die 1897 erbaute Reithalle war 50 Meter lang und 25 Meter breit. Sie war die größte ihrer Art in Deutschland und machte Frankfurt zum Zentrum des Reit-sports. Das Hippodrom wurde auch als Konzertsaal sowie für Großveranstaltungen und Ausstellungen genutzt. Nachdem die Hippodrom AG 1922 in finanzielle Schwierigkeiten kam, wurde das Kapital um 500.000 Mark erhöht. 1937 kam es erneut zu Fi-nanzproblemen. Das Aktienkapital wurde auf 5.000 RM herabge-setzt und anschließend auf 24.000 RM erhöht. Nachdem das in Verlängerung der Wilhelmsbrücke (heute Friedensbrücke) gele-gene Hippodrom im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden war, wurde die Gesellschaft 1948 liquidiert und 1951 von Amts wegen gelöscht. Mindestgebot: 7.500 €

Hippodrom-A.-G. Frankfurt a. M.

Frankfurt on Main, 21 June 1897, Founder’s share of 1,000 Marks, #956, 35.8 x 23.8 cm, ocher, brown, black, 4 pages,

horizontal fold, coupons, small tears, condition VF+, nice foto vi-gnette with view of the Hippodrom, enclosed: Letter dated 15 June 1897. In the letter the shareholders were asked to pay an install-ment of 25 per cent = 250 Marks before the constitution of the com-pany, only 1,000 shares issued. Absolute rarity! Sellers’ single copy! The company was incorporated on 21 June 1897. The share capi-tal of one million marks was split into 1,000 shares of 1,000 Marks each. The company was founded on initiative of the Frankfurt private banker Eduard von Grunelius. He was also one of the founding fathers of the Neue Zoologische Gesellschaft Frankfurt. The objective of the company was to promote and sup-port die sport, especially the ridding and driving sport. The rid-ding hall was built in 1897. It was 50 meters long and 25 meters wide. It was the largest ridding hall in Germany. Frankfurt was the German center of the ridding sport at that time. The hippo-drome was also used as concert hall as well as for mega events and exhibitions. The Hippodrom AG had financial problems in 1922. Therefore the share capital was increased by 500,000 Marks. In 1937, the company had problems again. It reduced its share capital to 5,000 RM and increased later to 24,000 RM. The Hippodrome was located in extension to the Wilhelmsbrücke (to-day Friedensbrücke) and was destroyed completely in the World War II. The company was liquidated in 1948 and cancelled ex of-ficio in 1951. Minimum bid: € 7,500

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Los 432

Actien-Verein für den zoologischen Garten zu Dresden

Dresden, 8 May 1861, founder’s share of 50 Thaler im 30 Thalerfusse, #1220, 34.5 x 21.7, brown, black, edge damages repaired professionally, some coupons remaining, superb design with many animals in the border, designed by Houng Willinred, he si-

gned in the plate, only 2,000 shares issued, Schmitz/Metzger 15.1. At the end of 1855, an association for poultry farming was founded in Dresden. The citizens of Dresden were fascinated by the poultry exhibitions organized by the association. The association then bought birds and mammals and bunt a menagerie which attracted many viewers. The foundation of a Zoological Garden in Dresden was motivated by visitors feedback. A company named Aktienverein für den Zoologischen Garten in Dresden was incorporated in April 1861. An area was located fast. The Zoological Garden Dresden opened for the first time on 9 May 1861. Director of the zoo was Albin Schöpf. The zoo became well known for the breeding and keeping of pre-datory cats, and, in the beginning of the 20th century, gained a worldwide reputation for the breeding and researching of anthropoid apes. Between the two World Wars the company suffered reduced earnings as a result of nationwide inflation. In 1934, the city council refused to pay further subsidies, the company became insolvent, and the city council took over the facility. In 1945, the garden was near-ly destroyed by the fire bomb attacks and the most of the creatures were killed. It was a special triumph when sections of the zoo could reopen Whitsuntide in 1946, after intense rebuilding. Minimum bid: € 1,400

Actien-Verein für den zoologischen Garten zu Dresden

Dresden, 08.05.1861, Gründeraktie über 50 Thaler im 30 Thalerfusse, #1220, 34,5 x 21,7 cm, braun, schwarz,

Randschäden professionell restauriert, Erhaltung VF, KR, grandi-ose Gestaltung mit zahlreichen Tieren in der Umrandung, ge-staltet von Houng Willinred, der auch in der Platte signiert hat, Auflage nur 2.000 Stück, Schmitz/Metzger 15.1. Ende 1855 wurde in Dresden der Verein für Geflügelzucht ge-gründet. Die von ihm organisierte Geflügelausstellung kam sehr gut an. Raubvögel und auch Säugetiere wurden aufgenommen. Aus dem Geflügelgarten wurde eine Menagerie. Aufgrund der guten Resonanz wurde schon bald die Gründung eines Zoos an-geregt. Im April 1861 wurden die Statuten des Actien-Vereins für den Zoologischen Garten zu Dresden gebildet. Schon bald wurde ein Gelände gefunden. Dieses lag in einem zwischen dem Kaitz-bach, dem Poetenweg und der Hochsehen Wirtschaft gelegenen Garten. Am 9. Mai 1861 eröffnete der Zoo Dresden erstmals sei-ne Pforten. Die Leitung des damaligen Zoologischen Gartens wurde Albin Schöpf übertragen. Während der Zoo im 19. Jahr-hundert schwerpunktmäßig die Raubkatzenzucht und -haltung betrieb, verschaffte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Men-schenaffenaufzucht und -forschung der Einrichtung einen inter-nationalen Ruf. Nachdem die Stadt 1934 die weitere finanzielle Unterstützung verweigerte, ging der Aktienverein in Konkurs und die Stadt übernahm die Anlagen. 1945 wurde der Zoologi-sche Garten durch die Bombenangriffe fast völlig zerstört und der Tierbestand stark reduziert. Nach intensiven Aufbauarbeiten konnte der Zoo Pfingsten 1946 wieder eröffnet werden. Mindestgebot: 1.400 €

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Los 433

Aktiengesellschaft Zoologischer Garten in Hamburg

Hamburg, Februar 1922, Namensaktie über 2.000 Mark, später auf 20 GM umgestempelt,

#792, 37,4 x 26,5 cm, rot, türkis, ocker, schwarz, Knick-falten mit Einrissen an den Enden, stark ausgeblichen, Erhaltung VF-, Schmitz/Metzger #22.5, laut „Zoologi-sche Gärten als Kapitalgesellschaften“ weniger als 5 Stücke bekannt, ausgestellt auf Frau Th. Münchmeyer Witwe, Einzelstück beim Einlieferer! Der Zoologische Garten in Hamburg gehörte zu den er-sten zoologischen Einrichtungen, die in der Form einer Aktiengesellschaft im 19. Jahrhundert in Deutschland gegründet wurden. Bekannte Vertreter der Stadt Ham-burg, darunter Baron Ernst von Merck, H. A. Meyer und Konsul Schiller bildeten am 28. Januar 1860 ein proviso-risches Komitee zur Gründung einer Zoologischen Ge-sellschaft mit dem Ziel, einen Zoologischen Garten in Hamburg zu eröffnen. Der Hohe Senat der Stadt Ham-burg genehmigte der Gesellschaft die unentgeltliche Be-nutzung eines Geländes am Hamburger Dammtor über den Zeitraum von 50 Jahren. Der 15 Hektar große Zoo wurde unter der Anleitung des bekannten Zoologen Alf-red Edmund Brehm angelegt. Bereits 1862 gab es eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Aquariums. 1864 gab es eine weitere Kapitalerhöhung zur Finanzierung eines großen Wintergebäudes. Um den Bau eines Re-staurants sowie einen neuen Konzertsaal zu finanzie-ren, wurde 1889 eine Anleihe über 500.000 Mark aufge-legt. Der Zoologische Garten von Hamburg war im letz-ten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wegen seiner präch-tigen Anlagen und des großen Tierbestands einer der führenden in Deutschland. Im Mai 1907 erhielt der „alte“ Hamburger Zoo durch den Tierhändler Carl Ha-genbeck einen Konkurrenten, der im Stadtteil Stellingen einen weiteren Tierpark eröffnete, der nach modernen Prinzipien als Freigehege angelegt und durch natürliche Grenzen von anderen Gehegen abgetrennt war. Durch den weiterhin bestehenden Handel Hagenbecks wechselten ständig die Tiere, was die Attraktivität des Zoos erhöhte. Diese Konkurrenz und die mittlerweile schlechte Lage im Geschäftsviertel der Hansestadt führten zu einem Nachlassen der Besucherzahlen und zur Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation, so dass der Zoo im Jahr 1930 geschlossen werden musste. (Quelle: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften) Mindestgebot: 1.500 €

Aktiengesellschaft Zoologischer Garten in Hamburg

Hamburg, February 1922, Registered share for 2,000 Mark, later changed by stamp to 20 GM, #792, 37.4 x 26.5 cm, red, turquo-ise, ocher, black, folds with tears, bleached out, condition VF-, Schmitz/Metzger #22.5, according to the Book „Zoologische Gär-

ten als Kapitalgesellschaften“ less than 5 certificcates known, issued to Mrs. Münchmeyer Widow, seller’s single copy! One of the first zoological gardens in Germany was in the Hanseatic city of Hamburg. It was founded as Joint Stock Company in the 19th century. Well known representatives of Hamburg, especially Baron Ernst von Merck, chairman of the bank that bears his name, H. A. Meyer and consul Schiller, formed, on 28 January 1860, a temporary committee to create a society for the opening of a zoological gar-den. The Hamburg senate allowed the society to use an area at the Dammtor for 50 years free of charge. Under the leadership of the well known zoologist Alfred Edmund Brehm, a 37 acre garden was constructed. An aquarium was built in 1862. It was financed by a ca-pital increase. By the summer of 1864, the company needed fresh funds in order to construct a large winter house and to renovate the mostly wooden facilities. For further modernisation and expansion fresh capital was necessary. It was obtained with bonds for a total of 500.000 Marks. Because of the magnificent facilities and the great stock of animals, it soon became the leading zoo in Germany. In May 1907, the animal dealer earl Hagenbeck created serious competition, when he opened a garden in the Stellingen quarter of Hamburg. It was built following modern principles, which allowed the animals much more freedom and created new aesthetic expectations for the public. The Hagenbeck’s zoo impressed visitors with continual changing species, a result of his booming business in the buying and sel-ling of wild animals. This competition proved deadly, particularly given the Hamburg zoo’s location in the inereasingly unattractive busi-ness quarter. The zoo closed in 1930. (Source: Schmitz/Metzger, Zoologische Gärten als Kapitalgesellschaften) Minimum bid: € 1,500

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Los 434

Bauverein für Arbeiterwohnungen in Darmstadt

Darmstadt, 1 October 1892, Registered share of the 3rd se-ries for 200 Marks, later changed by stamp to 200 RM,

#591, 35.5 x 23.6 cm, ocher, black, 4 pages, small tears, rest of a sticker, condition VF, issued to Otto Wolfskehl, only 125 shares is-sued, only three shares were discovered round about 20 years ago! The real estate company was incorporated on 6 October 1864. The company was changed to a joint stock company on 5 April 1868. The duration of the company was set to 60 years. Business objective of the company was the creation of wealthy and cheap houses for working-class families in suitable areas of Darmstadt. The company still exists nowadays as bauverein AG. Minimum bid: € 1,000

Bauverein für Arbeiterwohnungen in Darmstadt

Darmstadt, 01.10.1892, Namensaktie der Serie III über 200 Mark, später auf 200 RM umgestempelt, #591, 35,5 x

23,6 cm, ocker, schwarz, DB, kleine Randeinrisse, Rückstände ei-nes Aufklebers, Erhaltung VF, ausgestellt auf Otto Wolfskehl, Auflage nur 125 Stück, nur drei Exemplare wurden vor ca. 20 Jahren gefunden! Der Bauverein wurde am 6. Oktober 1864 gegründet. Die Firma wurde am 5. April 1868 in eine Aktiengesellschaft (zunächst auf die Dauer von 60 Jahren) umgewandelt. Zweck war die Beschaf-fung von gesunden und billigen Wohnungen für Arbeiterfamili-en in geeigneten Lagen Darmstadts. Die Gesellschaft existiert noch heute als bauverein AG. Mindestgebot: 1.000 €

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Los 435

Bavariafilm AG München

München, 30.07.1923, Gründeraktie der Serie A über 1.000 Mark, #16175, 19,7 x 26,9 cm, grün, schwarz, bei-

ge, Erhaltung EF, KB hängt an, Einzelstück beim Einlieferer! Bis-her wurden überhaupt nur 2 Exemplare der Bavariafilm verstei-gert, 1994 auf der legendären Berwein-Auktion ein am 12.09.1923 ausgegebenes Exemplar (1.319 Euro brutto) sowie in unserer 7. Auktion (#536 vom 30.07.1923) für 1.709 Euro brutto. Die Gesellschaft wurde am 30.07.1923 gegründet. Geschäfts-zweck war der Betrieb aller Zweige des Filmgewerbes, insbeson-dere die Herstellung von Filmen und Lichtbildern. Am 26.01.1925 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Der Name bliebt jedoch erhalten: Er wurde einige Jahre später von der 1919 gegründeten Münchener Lichtspielkunst AG angenommen. Die-se erwarb ein Areal im Münchener Süden (Geiselgasteig), das im Laufe der Jahrzehnte zum heutigen Bavaria Film-Gelände ausge-baut wurde. Mindestgebot: 1.300 €

Bavariafilm AG München

Munich, 30 July 1923, founder’s share of series A for 1,000 Marks, #16175, 19.7 x 26.9 cm, green, black, beige,

condition EF, coupons attached, seller’s single copy! According to our research only two shares of Bavariafilm were auctioned, one at the legendary Berwein-Auction (issued 12 September 1923, sold for gross Euro 1,319) and one in our 7th auction (#536, issu-ed on 30 July 1923, Euro 1,709 gross). The company was incorporated on 30 July 1923. Business objecti-ve of the company were all branches of the film business, espe-cially the production of films and photos. The company went bankrupt on 26 January 1925, but the name survived. It was ta-ken over by the Münchener Lichtspielkunst AG. This company acquired a large area in the South of Munich (Geiselgasteig). This area was developed to today’s Bavaria Film Studios. Minimum bid: € 1,300

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Los 436

Israelitische Kultusgemeinde Augsburg

Augsburg, 15 January 1914, Unissued certificate of a 4 % bond Lit. B for 500 Marks, o. Nr., 35.5 x 22.6 cm, black,

red, turquoise, 4 pages, coupons, rarity from an old collection! A notice of the rabbi R. Jehuda Hachasid from Regensburg in his book of prayers was the first testimony of Jewish live in Augs-burg. The notice was written at round about the year 1200. The Judengasse, the district, where Jews lived, was mentioned for the first time. The expression “israelitische Kultusgemeinde” goes back to the Austrian emperor Franz Joseph I. He used the words “Israelitische Gemeinde von Wien” in a speech on 3 April 1849. The Jewish community reached a record of 1,200 members in the 1920th. The Jews played a more and more important role in Augsburg’s business live until 1933. They were active in the texti-le industry, metalworking, chemistry, wholesale and retail sector as well as in the banking industry. In the Progrom Night, young people entered the Augsburg synagogue, destroyed parts of the interior furnishings and set the synagogue on fire. Many Jews emigrated, mainly to the United States, but many were also transported by the Nazis to the concentration camp Dachau. Af-ter the World War II the Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg was founded. It is also named as „Third Community“. Minimum bid: € 2,200

Israelitische Kultusgemeinde Augsburg

Augsburg, 15.01.1914, Blankett einer 4 % Schuldver-schreibung Lit. B über 500 Mark, o. Nr., 35,5 x 22,6 cm,

schwarz, rot, türkis, DB, KB, Rarität aus einer alten Sammlung! Das erste Zeugnis vom Leben der Juden in Augsburg, die Auf-zeichnung im Gebetsbuch des Rabbiners R. Jehuda Hachasid aus Regensburg, wird auf das Jahr 1200 datiert. 1361 wird die Ju-dengasse, der Bezirk in dem die Juden wohnten, erwähnt. Der Ausdruck israelitische Kultusgemeinde geht auf Kaiser Franz Jo-seph I. zurück, der in einer Ansprache am 3. April 1849 die Wor-te: „Israelitische Gemeinde von Wien“ verwendete. In den 1920er Jahren erreichte die jüdische Gemeinde Augsburg mit rund 1.200 Mitgliedern einen Höchststand. Bis 1933 spielten die Juden im Wirtschaftsleben Augsburgs eine zunehmende Rolle. Sie wa-ren in der Textilbranche, der Metallverarbeitung, der Chemie, im Groß- und Einzelhandel sowie im Bankwesen tätig. In der Reichspogromnacht drangen Jugendliche in die Augsburger Syn-agoge ein, zerstörten Teile der Inneneinrichtung und legten Feu-er. Zahlreiche Juden wanderten (vor allem in die USA) aus, viele wurden aber auch von den Nationalsozialisten in das Konzentra-tionslager Dachau gebracht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg gegründet. Sie wird als „Dritte Gemeinde“ bezeichnet. Mindestgebot: 2.200 €

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Los 437

Neue Augsburger Kattunfabrik

Augsburg, 30.08.1904, Blankett einer Aktie über 1.000 Mark, o. Nr., 31,8 x 24,3 cm, schwarz, oliv, DB, KB, Erhal-

tung EF, Rarität aus einer alten Sammlung! Die Wurzeln der Gesellschaft liegen in einer 1702 von Johannes Apfel gegründeten Kattundruckerei. Diese wurde 1880 in eine AG umgewandelt. Die Augsburger Kattunfabrik wurde bereits 1885 wieder liquidiert und am 12. Januar 1885 als Neue Augsbur-ger Kattunfabrik neu gegründet. Später firmierte die Gesellschaft als NAK Stoffe AG. Die zeitweise führende Stoffdruckerei Deutschlands ging 1996 in Anschlusskonkurs. Mindestgebot: 2.500 €

Neue Augsburger Kattunfabrik

Augsburg, 30 August 1904, Unissued certificate of a share of 1,000 Marks, o. Nr., 31.8 x 24.3 cm, black, olive,

4 pages, condition EF, rarity from an old collection! The company’s roots goes back to a cotton printer founded by Jo-hannes Apfel in 1702. This company was changed to a joint stock company in 1880. The Augsburger Kattunfabrik was liquidated after only 5 years of existence in 1885. But, on 12 January 1885, the Neue Augsburger Kattunfabrik was incorporated. Later the name of the company was changed to NAK Stoffe AG. It was the leading German textile printing company for a while. In 1996, the company went bankrupt. Minimum bid: € 2,500

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Los 438

Oberhessische Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Gießen

Gießen, 18 October 1865, founder’s share of 500 Thaler, Lit. A, #72, 34.3 x 20.8 cm, pink, black, folds, small tears, condition EF/VF, some remaining coupons, original signatures, only 580 shares were issued, original signature F. Wöhlert, only three copies

known, rarity from an old collection! The mining company was incorporated with a capital of two million Thaler Preußisch Courant in 1865. The company constructed the Lahnhütte in 1873/74. The blast furnace was blown-in in 1875. But the big success came to nothing. The mine was disrupted. It was ta-ken over by the Buderus brothers in 1880. This was four years before they founded their company Buderus’sche Eisenwerke. Buderus changed the name to Margarethenhütte. Buderus decided to blow out the furnace and to shut down the mine. Friedrich Wöhlert started to work for the Neue Berliner Eisengießerei in 1836. He joined the newly founded company of August Borsig a short time later. He was engaged in building the first locomotive. In 1841, Wöhlert changed to the Preußische Seehandlung. He foun-ded finally his own company two years later. The company was located in the Chausseestraße and named Maschinenfabrik und Eisen-gießerei F. Wöhlert. He built steam engines, cranes, axles, iron constructions and heavy machine tools. His first locomotive was sold in 1848. Building locomotives was only a small part of Wöhlerts business. He focused on machine tools and iron contractions. The compa-ny was changed into a joint stock company under the name F. Wöhlert’sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengießerei AG in 1872. The well-known company did not survive the founder’s boom and crash. The liquidation of the company was decided on 25 June 1883. The company was one of the swindle foundations of the early 1870th. Otto Glagau wrote: “It was noticed, that the directors yearned for a strong frost and snowfall, because that will make it impossible to stocktake the material which is located outside”. Minimum bid: € 1,200

Oberhessische Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb zu Gießen

Gießen, 18.10.1865, Gründeraktie über 500 Thaler, Lit. A, #72, 34,3 x 20,8 cm, rosa, schwarz, Knickfalten, klei-

nere Randeinrisse, Erhaltung EF/VF, KR, OU, Auflage nur 580 Stück, Original-Signatur als Aufsichtsrat: F. Wöhlert, nur drei Exemplare bekannt, Rarität aus einer alten Sammlung! Die Bergbau-Unternehmung wurde 1865 mit einem Kapital von zwei Millionen Thaler Preußisch Courant gegründet. In den Jahren 1873/74 errichtete die Gesellschaft die Lahnhütte, deren Hochofen 1875 angeblasen worden war. Doch der große Erfolg blieb aus. Zwischenzeitlich kam die Hütte gar zum Erliegen. 1880 übernahm die Firma Gebrüder Buderus - noch vier Jahre vor Gründung der Buderus’schen Eisenwerke - die Hütte. Bun-derus nannte die Hütte fortan Margarethenhütte. 1898 ent-schloss sich Buderus, den Hochofen auszublasen und die Hüt-tenanlage stillzulegen. Friedrich Wöhlert arbeitete bis 1836 bei der Neuen Berliner Ei-sengießerei und trat anschließend in die von August Borsig ge-gründete Firma ein. Hier war er bis 1841 am Bau der ersten Lo-komotive beteiligt, wechselte jedoch kurz darauf zur Preußi-schen Seehandlung, um schließlich 1843 sein eigenes Werk in der Chausseestraße unter dem Namen Maschinenfabrik und Ei-sengießerei F. Wöhlert zu gründen. Hier baute man Dampfma-schinen, Krane, Achsen, Eisenkonstruktionen und schwere Werkzeugmaschinen. 1848 lieferte er die erste Lokomotive ab. Der Lokbau blieb aber nur ein Nebenerwerb, der zum Teil nicht kostendeckend war und immer in Konkurrenz zu Borsig und der Berliner Maschinenbau-AG BMAG, vormals L. Schwartz-kopf stand. Der Schwerpunkt der Produktion lag im Werkzeug-maschinenbau und bei Eisenkonstruktionen. 1872 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft und die Umbenen-nung in F. Wöhlert’sche Maschinenbau-Anstalt und Eisengieße-rei AG. Die renommierte Lokfabrik überlebte die auf den Grün-derboom folgende Wirtschaftskrise Ende der 1870er Jahre nicht. Zwar übernahm die Gesellschaft 1880 noch die bereits 1875 in Konkurs gegangene Elbinger AG für Fabrikation von Eisenbahnmaterial, am 25.06.1883 wurde jedoch die Liquidation beschlossen. Die Gesellschaft war eine der faulsten Gründungen aus der Zeit des Börsen- und Gründungsschwindels von 1870 bis 1873. Bereits zur Emission wurden Unregelmäßigkeiten bekannt, und so wurden die nicht platzierten Aktien wie Sauerbier angeboten. Der Journalist Otto Glagau weiß von einem „Eingesandt“ an Saling’s Börsenblatt. Glagau schreibt: „Auch wurde bemerkt, dass die Verwaltung einen recht starken Frost und Schneefall herbeisehne, weil dann die Aufnahme der Inventur über das im Freien herumliegende Material unmöglich sei.“ Mindestgebot: 1.200 €

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Los 439

Verwertung der dem Herrn Ernst von Mandelsloh gehörigen Konzession de dato 17. November 1902 auf Aufsuchung und Gewinnung von Alluvial-Gold in Deutsch-Ostafrika

Celle, 23.01.1903, Anteil-Schein über 5.000 Mark, #21, 35,4 x 25,8 cm, schwarz, beige, goldfarben, DB, leichte Knickfalte längs, sonst EF, Auflage nur 40 Stück, OU Ernst von Mandelsloh, innen weitere Original-Signatur von Mandelsloh.

Zu dem Vorhaben finden sich interessante Informationen im Innenteil des Anteilscheins: „Der Deutsch-Ostafrikanische Landesfiscus hat Herrn Ernst von Mandelsloh in Durban (Natal) die ausschliessliche Berechtigung erteilt, die Flussbetten der nachbezeichneten in den Victoria Nyanza mündenden Flüsse, nämlich den Moame, Simiyu, Mara, Kagera, sowie den Uferrand des den Victoria Nyanza-See umgebenden Landes auf das Vorkommen von Diamanten, Gold und anderen Edel-Metallen zwecks Erwerbung des Rechtes zur Gewin-nung der genannten Diamanten und Metalle mittelst Bagger-Betriebes zu untersuchen. Zwecks sofortiger Vornahme solcher Untersu-chungen soll eine aus Fachleuten bestehende Expedition ausgesandt werden, für deren Kosten ein Kapital von 200.000 M. erforderlich ist, welches in 40 Anteilen à 5.000 M. aufgebracht wird. Allen denjenigen gegenüber, welche sich an der Aufbringung der vorbezeichne-ten Summe beteiligen, verpflichtet sich der Unterzeichnete, dreissig Prozent des Reingewinns zuzuwenden, welche derselbe, nachdem Diamanten, Gold oder andere Edelmetalle in ausreichender Qualität vorgefunden sind, für Verwertung der vorbezeichneten ausschlies-slichen Berechtigung zur Gewinnung von Diamanten, Gold und anderen Edelmetallen erzielt.“ Mindestgebot: 1.200 €

Verwertung der dem Herrn Ernst von Mandelsloh gehörigen Konzession de dato 17. November 1902 auf Aufsuchung und Gewinnung von Alluvial-Gold in Deutsch-Ostafrika

Celle, 23 January 1903, Share of 5,000 Marks, #21, 35.4 x 25.8 cm, black, beige, golden, 4 pages, minor vertical fold, otherwise EF, only 40 shares issued, original signature of Ernst von Mandelsloh, inside further original signature of von Mandelsloh.

We can find interesting information on the project inside of the share certificate: The Government of German East Africa granted Mr. Ernst von Mandelsloh in Durban (Natal) the exclusive right to investigate the rivers Moame, Simiyu, Mara, Kagera and the riverside of the Lake Victoria Nyanza, for diamonds, gold and other precious metals. In order to start such investigations, a group of experts was built and send out. To cover the costs of such a project, a company with a capital of 200,000 Marks was incorporated. The share capital was split into 40 shares, 5,000 Marks each. Mr. Ernst von Mandelsloh granted the shareholders a participation of 30 per cent of the pro-fits, arising from diamonds, gold and other precious metals exploited. Minimum bid: € 1,200

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Los 440

Mägdesprung-Neudorf, Eisen- und Silberhütten-Bergbau-AG

Berlin, 18 March 1873, Founder’s Share of 200 Thaler Prussian Courant, #817, 24.7 x 35 cm, brown, black, vertical fold with tears, otherwise EF, superb with coat of arms in underprint, only two more certificates (#818, #3261) were discovered.

The “Eisenhütten unterm Mägdesprung” were founded on 9 November 1646. But the businessman Johann Heydtfeld was not suc-cessful. The business flourished again not before 1780. The name was changed to Herzogliche Eisenhütte Mägdesprung in 1806. The mine belonged to the monarch. In 1872, duke Friedrich I separated the estate of the royal family and of the country. The mines and the chalybeate bath Alexisbad were then owned by the country Anhalt. There were several changes in ownership during the founder’s boom in the following months. In 1873, the Mägdesprung-Neudorf Eisen- & Silberhütten-Bergbau AG was incorporated. It owned all mines, smelting works and Alexisbad. The name was changed to Maegdesprunger Eisenhüttenwerk von T. Wenzel in 1882. In 1898, the business was transferred into a new company named Maegdesprunger Eisenhüttenwerk AG vorm. T. Wenzel. The smelting works were sold to the Herzgeröder Maschinenfabrik GmbH in 1917. During the 1940th, the company supplied the gas devices production of the Junkerswerke Dessau. After the Second World War, the Eisenhütte Mägdesprung Carl Horn KG was created. The plant had to be sold by Horn in 1972. It became part of the state owned company VEB Gas- und Heizgeräte Mäg-desprung in 1972. The company was given back to the family Horn after the German reunification. The small company Mäg-desprunger Eisenhüttenwerk GmbH Gas- und Kochgeräte was created. (Source: http://www.eisenhuettenverein-maegdesprung.de) Minimum bid: € 1,000

Mägdesprung-Neudorf, Eisen- und Silberhütten-Bergbau-AG

Berlin, 18.03.1873, Gründeraktie über 200 Thaler Preussisch Courant, #817, 24,7 x 35 cm, braun, schwarz, Knickfalte längs mit Einrissen, sonst EF, sehr dekorativ mit Wappen im Unterdruck, bis vor Kurzem unbekannt, nur zwei weitere Exemplare (#818,

#3261) wurden gefunden. Am 9. November 1646 wurde zwischen dem Fürsten Friedrich aus dem Fürstentum Anhalt-Bernburg-Harzgerode und dem Quedlin-burger Kaufmann Johann Heydtfeld ein Vertrag zur Gründung der Eisenhütten unterm Mägdesprung geschlossen. Dieser hatte, wie zahlreiche weitere Unternehmer, keinen Erfolg. Erst um 1780 setzte eine Blütezeit ein. Nachdem Alexius Friedrich Christian von An-halt-Bernburg 1806 die Herzogwürde erhielt, nannte sich die Hütte nun Herzogliche Eisenhütte Mägdesprung. Nach dem Tod von Her-zog Leopold IV. Friedrich im Jahr 1871, erfolgte ein Jahr später unter Herzog Friedrich I. die schon lange angestrebte Trennung von Haus- und Landesvermögen. Die Berg- und Hüttenwerke sowie das Stahlbad Alexisbad gingen in den Besitz des Landes Anhalt über. Mitten im Gründerboom kam es zu mehreren Besitzwechseln und 1873 zur Gründung der Mägdesprung-Neudorf Eisen- & Silberhüt-ten-Bergbau AG. Sie umfasse alle anhaltischen Gruben, Hütten und Alexisbad. 1875 wurde das letzte eigene Eisen verhüttet, danach wurde nur noch Fremdeisen verarbeitet. Nachdem die Gesellschaft 1879 an Berliner Geschäftsleute ging, erwarb sie 1880 der Harzger-öder Holzhändler Traugott Wenzel. Ab 1882 lautete die Firma Maegdesprunger Eisenhüttenwerk von T. Wenzel. 1898 überführte Wen-zel den Besitz erneut in eine AG unter der Firma Maegdesprunger Eisenhüttenwerk AG vorm. T. Wenzel. Nachdem ab 1910 der Eisen-kunstguss seinen Niedergang erlebte, wurde die Hütte 1917 an die Herzgeröder Maschinenfabrik GmbH verkauft. Nachdem in den 1940er Jahren Zulieferteile für die Gasgeräteproduktion der Junkerswerke Dessau gefertigt wurden, entstand nach dem Zweiten Welt-krieg die Eisenhütte Mägdesprung Carl Horn KG. 1972 musste Horn das Werk schließlich verkaufen, es entstand der VEB Gas- und Heizgeräte Mägdesprung. Der Versuch, die Tradition des Eisengusses wieder aufzunehmen, scheiterte an Geldmangel. Nach der Deu-tschen Einheit wurde das Werk an die Familie Horn zurückübertragen. Es entstand die kleine Firma Mägdesprunger Eisenhüttenwerk GmbH Gas- und Kochgeräte. Seit 2002 befindet sich in den Gebäuden das Museum Carlswerk, das vom Kultur- und Heimatverein Harzgerode und der Stadtinformation Herzgerode betreut wird. Quelle: http://www.eisenhuettenverein-maegdesprung.de Mindestgebot: 1.000 €

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Los 441

Aachener Stahlwaarenfabrik vorm. Carl Schwanemeyer AG

Aachen, 23.03.1898, Gründeraktie über 1.000 Mark, #415, 22,2 x 29,7 cm, türkis, rosa, schwarz, Knickfalte längs mit Ein-rissen (2 und 5 cm), Erhaltung VF, Stempel, Namenszusatz „vorm. Carl Schwanemeyer“ wurde gestrichten, KR, Abheftlo-

chung oben, Rarität! Die Gesellschaft wurde 1898 als Aachener Stahlwarenfabrik vorm. Carl Schwanemeyer gegründet und firmierte 1902 in Aachener Stahlwa-renfabrik um. Ab 1911 führte die Firma den Zusatz Fafnir-Werke und ab 1919 firmierte sie als Fafnirwerke Aktiengesellschaft (Aachener Stahlwarenfabrik). Geschäftszweck war die Herstellung von Motoren, Automobilen, Maschinen und Metallwaren. Zu Beginn der 1920er Jahre erzielten die Autos der Gesellschaft zahlreiche Rennerfolge. 1926 kam es zum Liquidations-Vergleich. Mindestgebot: 2.200 €

Aachener Stahlwaarenfabrik vorm. Carl Schwanemeyer AG

Aachen, 23 March 1898, Founder’s share of 1,000 Marks, #415, 22.2 x 29.7 cm, turquoise, pink, black, vertical fold with tears (2 to 5 cm), condition VF, stamps, name affix “vorm. Carl Schwanemeyer” cancelled, some coupons remaining, filling holes on

top, rarity! The company was incorporated as Aachener Stahlwarenfabrik vorm. Carl Schwanemeyer in 1898. The name was changed to Aachener Stahlwarenfabrik in 1902. The adjunt Fafnir-Werke was part of the name after 1911. Finally the company changed the name to Fafnirwerke Aktiengesellschaft (Aachener Stahlwarenfabrik) in 1919. The company produced motor engines, cars, machines and metal goods. The cars produced by the company had success at races at the beginning of the 1920th. The company went bankrupt in 1926. Minimum bid: € 2,200

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Los 442

Naamlooze Vennootschap Internationale Arbeiterhilfe für Sowjet-Russland / Industrie- und Handels-Aktiengesellschaft Internationale Arbeiterhilfe für Sowjet-Russland

Berlin, Oktober 1922, 5 % Obligation über 1.000 Mark, #175080, 25,4 x 32,2 cm, oliv, schwarz, DB, Knickfalten, kleine Randein-risse, Erhaltung VF, Abbildung: Arbeiter und Bauern tragen auf einer Treppe Waren.

Im Herbst 1922 fand in Berlin eine Konferenz statt, an der sozialistische und kommunistische Organisationen teilnahmen. Ziel war es, Hilfe zum Wiederaufbau der russischen Hungergebiete zu organisieren. Die Anleihe wurde in verschiedenen Währungen aufgelegt. Mindestgebot: 2.000 €

АО торговли и промышленности международной Рабочей Помощи Советской России

Берлин, октябрь 1922 г., 5 % облигация в 1 000 марок, № 175080, 25,4 x 32,2 см, темно-зеленый, черный, на двойном листе, складки, мелкие разрывы по краям, сохранность VF, илл.: рабочие и крестьяне несут различные товары вверх

по лестнице, на голландском языке. Осенью 1922 г. в Берлине состоялась конференция, в которой принимали участие социалистические и коммунистические организации, ставившие перед собой задачу организовать помощь для восстановления страдавших от голода российских регионов. Были выпущены облигации различных номиналов в различных видах валюты. Стартовая цена: € 2.000

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Los 443

Société „Cuivre de Sibérie“

St. Petersburg, 1912, Aktie über 100 Rubel, #12502, 32,9 x 25,5 cm, rot, schwarz, türkis, KB, Erhaltung EF, Rarität!

Uns ist nur ein weiteres Exemplar (#12501) bekannt, das 2013 für 5.500 € versteigert worden ist. Das angebotene Papier wurde zu-letzt 1999 versteigert! Die Gesellschaft förderte und verarbeitete im Jahr 1913 rund 21.000 Tonnen Kupfererz in Sibirien. Ähnlich wie bei den anderen beiden großen sibirischen Kupferförderern Spassky Copper Mines und Adbassarsker Kupfererz war auch die Société Cuivre de Sibé-rie in der Hand britischer Investoren. Mindestgebot: 3.000 €

АО „Сибирская медь“

С.-Петербург, 1912, акция в 100 руб., № 12502, 32,9 x 25,5 см, красный, черный, бирюзовый, купонный

лист, на русском и французском языках, сохранность EF, редкость! Нам известно о существовании лишь еще одного экземпляра (№ 12501), проданного на торгах в 2013 г. за 5.500 евро. Представленная Вашему вниманию бумага в последний раз выставлялась на торги в 1999 г.! В 1913 г. АО добыло и переработало 21.000 тонну сибирской медной руды. АО „Сибирская медь“, также как и оба других крупных предприятия по добыче меди в Сибири - Spassky Copper Mines и Атбасарское АО медных руд - находилась в руках британских инвесторов. Стартовая цена: € 3.000

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Los 444

Société Anonyme des Houillères d’Érastow

Kharkow, 1913, Aktie über 100 Rubel, #14132, 33,7 x 26,3 cm, türkis, blau, schwarz, Knickfalten, Randeinrisse bis

ca. 1 cm, Erhaltung VF, KR, zweisprachig: Russisch, Französisch, Rarität aus einer alten Sammlung! Die Gesellschaft erwarb mit ihrer Gründung 1910 Grund und Boden für die Errichtung ihrer Kohlegruben bei den Bauern des Kreises Swjatogorsk im Bachmuter Bezirk. Die Gruben wurden 1912 in Betrieb genommen. 1915 richtete die Gesellschaft eine eigene Zufuhrbahn zur Eisenbahnstation Grischino (heute: Kras-noarmejsk) an der Ekaterinen-Eisenbahn. 1917 wurden 350 Ar-beiter beschäftigt. Von den Kohlegruben der Gesellschaft ist heu-te noch die Schachtanlage Almaznaja in Dobropolje in Betrieb. Mindestgebot: 1.900 €

АО Эрастовских каменноугольных копей

Харьков, 1913, акция в 100 руб., № 14132, 33,7 x 26,3 см, бирюзовый, синий, черный, складки, разрывы по

краям длиной до 1 см, сохранность VF, на русском и французском языках, остатки купонов, редкость из старой коллекции! После своего учреждения в 1910 г. это предприятие приобрело земельные участки для строительства угольных шахт у крестьян Святогорска, Бахмутского уезда. Угольные шахты были введены в эксплуатацию в 1912 г. В 1915 г. АО проложило собственный подъездной путь к станции Гришино (теперь Красноармейск) Екатерининской железной дороги. В 1917 г. на предприятии трудилось 350 рабочих. Из всех шахт этого предприятия сегодня находится в эксплуатации только одна - „Алмазная“, в Доброполье. Стартовая цена: € 1.900

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Los 445

Батумское нефтепромышленное и торговое общество (БНИТО)

С.-Петербург, 1884, образец 6 % облигации в 1 000 руб., без №, 33,2 x 25,2 см, коричневый, красный, черный, сохранность EF-, купонный лист, на русском и французском языках, нам встречается впервые, редкая бумага из

старой коллекции! Во времена царской России трудно было представить себе международную торговлю российской нефтью и нефтепродуктами без бывшего важнейшим в данном секторе Батумского нефтепромышленного и торгового общества. Это известное под сокращенным названием БНИТО предприятие, развернувшее свою деятельность на мировом рынке, было создано российскими предпринимателями Сергеем Палашковским и Андреем Бунге - племянником российского министра финансов Николая Бунге. Учредителям удалось получить концессию на эксплуатацию стратегически важной в сфере торговли Закавказской железной дороги, ведшей из Баку через Тифлис в Батуми. Только по ней могли производиться перевозки огромных количеств добывавшейся в Баку нефти на побережье Черного моря с целью дальнейшей отправки на экспорт. Палашковский и Бунге, создавая БНИТО, задумывали строительство железной дороги, производство цистерн для хранения нефти, строительство нефтеперерабатывающих заводов и фабрики по производству жестяных бочек для нефтепродуктов в портовом городе Батуми. Однако из-за перепроизводства нефти в Баку цены на нее стали падать, и оба предпринимателя оказались на грани банкротства на этапе строительства производственных мощностей. Поэтому они были вынуждены обратиться за помощью в Банкирский дом Ротшильдов в Париже, который молниеносно осознал, насколько прибыльным может оказаться финансовое участие в российской нефтяной промышленности и приобрел акции предприятия. За кратчайшие сроки Альфонс де Ротшильд приобрел весь пакет акций БНИТО, принадлежавший учредителю Палашковскому. Ротшильд очень быстро понял, что для того, чтобы стать поистине крупным игроком на нефтяном рынке, необходимо не просто торговать нефтью, но и добывать ее. Поэтому, одновременно с приобретением пакета акций БНИТО, он учредил собственное нефтедобывающее предприятие - Каспийско-Черноморское нефтепромышленное и торговое общество. Стартовая цена: € 2.000

Société Industrielle et Commerciale de Naphte à Batoum („BNITO“)

St. Petersburg, 1884, Muster einer 6 % Obli-gation über 1.000 Rubel, o. Nr., 33,2 x 25,2

cm, braun, rot, schwarz, Erhaltung EF-, KB, zwei-sprachig: Russisch, Französisch, uns bisher unbe-kannte Rarität aus einer alten Sammlung! Das internationale Geschäft mit russischem Erdöl und Erdölprodukten war in der Zarenzeit nicht ohne die herausragende Rolle der Batum Erdöl-In-dustrie und -Handelsgesellschaft denkbar. Das welt-weit agierende Unternehmen, das eher unter dem abgekürzten russischen Namen „BNITO“ bekannt war, war eine gemeinsame Gründung der russi-schen Unternehmer Sergej Palaschkowskij und An-drej Bunge (letzterer war der Neffe des russischen Finanzministers Nikolai Bunge). Beiden war es ge-lungen, die Konzession für die handelsstrategisch bedeutsame Transkaukasische Eisenbahn von Baku über Tiflis nach Batum zu bekommen. Nur sie konnte gewährleisten, dass das viele Öl, das in Baku gefördert wurde, auch an das Schwarze Meer ge-langte, um es zu exportieren. Für den Bau der Bahn, den Bau von Öl-Lagerzisternen und Raffine-riebetrieben sowie einer Fabrik für Ölfässer aus Blech in der Hafenstadt Batum gründeten Palasch-kowskij und Bunge BNITO. Durch den fallenden Ölpreis infolge der Überproduktion in Baku wäh-rend der Bauphase standen die beiden Unterneh-mer zeitweise am Rande des Bankrotts. Sie wandten sich um finanziellen Beistand an das Bankhaus Rothschild in Paris, das sofort die Gewinnträchtig-keit eines Engagements in der russischen Erdölin-dustrie erkannte und in das Unternehmen einstieg. Alphonse de Rothschild übernahm nach kurzer Zeit

alle Aktien des Gründers Palaschkowskij an der BNITO. Er erkannte schnell, dass man in der Ölbranche nur ein wirklich großer Player werden konnte, wenn man nicht nur mit Öl handelte, sondern selbst Öl förderte. So gründete er parallel eigene Erdölförderungsgesell-schaft, die Kaspisee-Schwarzmeer Erdölgesellschaft. Mindestgebot: 2.000 €

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Los 446

Русское общество механических и горных заводов

С.-Петербург, 1880, 5 акций в 100 руб. каждая, 1-й выпуск, № 15231-5, 27,6 x 21,5 см, синий, черный, складка поперек, легкое потемнение, в 4-х местах отсутствуют мелкие фрагменты, на обратной стороне 2 пятна от клея, сохранность VF,

остатки купонов, великолепная круглая виньетка с паровозом, кораблем и мостом. Нам встречается впервые, единственный экземпляр у владельца лота! Общество было основано в 1870 г. С.-Петербургскими купцами и банкирами. Оно являлось холдинговой компанией горнопромышленной и металлообрабатывающей отраслей. В собственности этого общества находился и знаменитый Невский завод - один из ведущих производителей локомотивов в России. Помимо этого было налажено строительство военных и пассажирских кораблей. Стартовая цена: € 2.000

Russische Gesellschaft der mechanischen und Bergbauwerke

St. Petersburg, 1880, Aktie der 1. Emission über 5 x 100 Rubel, #15231-5, 27,6 x 21,5 cm, blau, schwarz, Knickfalte quer, etwas gebräunt, vier kleine Stellen mit Papierverlust, rückseitig zwei Stellen mit Kleberückständen, KR, herrliche Rundvignette mit Ei-

senbahn, Schiff und Brücke. Uns bisher unbekanntes Einzelstück beim Einlieferer! Die Gesellschaft wurde 1870 von St. Petersburger Geschäftsleuten und Bankiers gegründet. Bei der Firma handelte es sich um eine Hol-ding für Firmen, die im Bergbau und in der Metallverarbeitung aktiv waren. Sie besaß unter anderem die berühmten Newski-Werke, eine der führenden Lokomotivfabriken Russlands. Zudem wurden Schiffe für militärische Zwecke aber auch für die zivile Schifffahrt gebaut. Mindestgebot: 2.000 €

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Los 447

АО „Верхне-Амурская золотопромышленная компания“

Петроград, 1917, образец временного свидетельства на 5 акций в 100 руб. каждая, без №, 31 x 32 см,

синий, черный, красный, бежевый, складка вдоль с подклеенными разрывами на концах, на русском языке., сохранность VF +. С открытия золотого прииска „Васильевский“ в 1863 г. было положено начало золотодобыче на Верхнем Амуре. Владельцами рудника были Дмитрий Егорович Бенардаки (1799 -1870 гг.), В. С. Каншин и И. А. Иконников. После открытия своего первого золотого прииска в 1863 г. Бенардаки искал компаньонов и обратился к С.-Петербургским частным банкирам Гинцбургам, инвестировавшими в то время в золотодобывающую промышленность, чтобы воспользоваться их опытом. Вместе с ними он 30 августа 1867 г. учредил „Товарищество на вере Верхне-Амурской золотопромышленной компании“. В форме товарищества это предприятие просуществовало до изменения его устава 12.04.1916 г., которое предусматривало преобразование в акционерное общество и выпуск ценных бумаг, подобных представленной здесь Вашему вниманию. Стартовая цена: € 1.800

Aktiengesellschaft „Ober-Amur Goldindustrie Compagnie“

Petrograd (St. Petersburg), 1917, Muster eines Interims-scheins für 5 Aktien zu je 100 Rubel, o. Nr., 31 x 32 cm,

blau, schwarz, rot, beige, Knickfalte längs, Einrisse an den Enden hinterklebt, Erhaltung VF+. Mit der Gründung der Goldgrube Wassiljewskij im Jahre 1863 wurde die Goldgewinnung am Oberlauf des Flusses Amur be-gründet. Der Gründer des Bergwerks war Dmitrij Jegorowitsch Benardaki (1799-1870) zusammen mit seinen Mitstreitern W. S. Kanschin und I. A. Ikonnikow. Nach der Einrichtung der ersten Schürfstelle im Jahre 1863 suchte sich Benardaki weitere Compa-gnons, unter anderem die St. Petersburger Privatbankiers Ginz-burg, die bereits im Goldbergbau investiert waren und Erfahrung mit einbrachten. Zusammen mit ihnen gründete er am 30. Au-gust 1867 die „Gesellschaft auf gutem Glauben der Ober-Amur Goldindustrie Compagnie“. Diese Gesellschaft war bis zur Sat-zungsänderung vom 12.04.1916 eine sogenannte „Towarischt-schestwo“, also eine mit der deutschen GmbH vergleichbare Ka-pitalgesellschaft. Erst 1916 mit Herausgabe des vorliegenden Zertifikates wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Mindestgebot: 1.800 €

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Los 448

Товарищество Петроградского механического производства обуви „Скороходъ“

1917, пай 9-го выпуска 1917 г. в 500 руб., № 15920, 33,2 x 25,2 см, красный, черный, сохранность EF,

темно-зеленый, купонный лист, выдана на имя Герберта Грюнинга, нам встречается впервые. Это предприятие было основано 11.09.1882 г. под названием „Товарищество С.-Петербургского производства механической обуви“. В 1910 г. оно было переименовано в „Товарищество Петроградского механического производства обуви „Скороходъ““. Во время блокады Ленинграда фабрика производила армейскую обувь, пулеметные ленты и снаряды. В 1962 г. фабрика вошла в состав Ленинградского обувного объединения, в состав которого вошли обувные фабрики „Пролетарская победа“ № 1 и 2, „Восход“, „Заря“, фабрика спортивной обуви, а также Ленинградская, Выборгская, Гатчинская, Лужская, Невельская и Череповецкая обувные фабрики. В середине 1990-х гг. АО „Скороход“ было крупнейшей в России обувной фабрикой. В 1998 г. на ее основе была создана „Фабрика детской обуви „Скороход““. В 2005 - 2006 гг. фабрика вошла в первую тройку предприятий по производству детской обуви в России. С 2006 г. официальным дилером компании „Обувь Скороход“ является фирма Martuni. Стартовая цена: € 2.000

Petrograd Shoe-Manufacturing Company „Skoro-chod“ L-td.

1917, Anteil der 9. Emission von 1917 über 500 Rubel, #15920, 33,2 x 25,2 cm, rot, schwarz, oliv, KB, Erhaltung

EF, ausgestellt auf Herbert Grüning, uns bisher komplett unbe-kanntes Wertpapier. Die Firma wurde am 11. September 1882 unter dem Namen „Ge-sellschaft der St. Petersburger Manufaktur für mechanisches Schuhwerk“ gegründet. 1910 erfolgte die Umbenennung in Ge-sellschaft der Pertrograder mechanischen Schuhmanufaktur „Skorochod““. Während der Blockade von Leningrad im Zweiten Weltkrieg stellte die Fabrik Schuhe für das Militär, Maschinenge-wehrgurte und Geschosse her. 1962 trat die Schuhfabrik der Le-ningrader Schuhbetriebsvereinigung bei, der unter anderem die Schuhfabriken „Proletarskaja Pobeda“ Nr. 1 und Nr. 2, „Woschod“, „Sarja“, die Sportschuhfabrik sowie die Schuhfabri-ken der Städte Leningrad, Wyborg, Gatschina, Luga, Newel und Tscherepowzy angehörten. Mitte der 1990er Jahre war die Akti-engesellschaft „Skorochod“ der größte Schuhhersteller in Rus-sland. 1998 wurde diese in die „Fabrik für Kinderschuhe „Skoro-chod“ umgewandelt. In den Jahren 2005-2006 gelang es dem Un-ternehmen zu den drei größten Kinderschuhherstellern in Rus-sland aufzusteigen. 2006 wurde die Firma Martuni zum offiziel-ler Vertragshändler der Gesellschaft „Schuhwerk Skorochod“ er-nannt. Mindestgebot: 2.000 €

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Лифляндская суконная мануфактура „Солитюдъ“

1899, учредительская акция в 250 руб., № 437, 35,5 x 25,5 см, зеленый, черный, на двойном листе, купонный лист, проколы по левому краю, мелкие разрывы по нижнему краю, складки, сохранность VF, на русском, немецком и

французском языках, выпуск состоял всего из 2 800 акций, нам известно о существовании лишь еще одного экземпляра (№ 436), проданного с аукциона в 1995 г.! Редкость! Общество было основано 11 ноября 1898 г. и производило сукно в Лифляндии (сегодня Латвия и Эстония). Стартовая цена: € 2.200

Livländische Tuchmanufactur „Solitude“ / Manufacture de Draps de Livonie „Solitude“

1899, Gründeraktie über 250 Rubel, #437, 35,5 x 25,5 cm, grün, schwarz, DB, KB, Abheftlochung links, kleinere Randeinrisse unten, Knickfalten, Erhaltung VF, dreisprachig: Russisch, Deutsch, Französisch, Auflage nur 2.800 Stück, uns ist nur ein weite-

res Exemplar bekannt (#436), versteigert im Jahr 1995! Rarität! Die Gesellschaft wurde am 11. November 1898 gegründet. Sie betrieb in Livland (heute Lettland und Estland) eine Tuchmanufactur. Mindestgebot: 2.200 €

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Los 450

Общество верхних торговых рядов на Красной площади в Москве (ГУМ)

Москва, 1890, учредительская акция в 100 руб., № 7162, 36,3 x 29 см, серый, черный, коричневый, справа волнообразный обрез, складка, сохранность EF-, по левому краю два потемневших пятна, на русском языке, четыре

декоративные виньетки: две с кремлевскими башнями, одна со зданием ГУМа и одна с памятником Минину и Пожарскому. До недавнего времени о существовании учредительских акций не было известно! Не путать с бумагами выпуска 1911 г., похожими по оформлению! Торговый дом ГУМ – крупнейший и красивейший торговый центр России – во времена царской России носил название Верхние торговые ряды. Сегодня здание ГУМа, являющееся важным памятником российского зодчества конца XIX века, находится в самом сердце столицы России – на Красной площади, напротив Кремля и мавзолея. В здании длиной 250 и шириной 88 метров на трех этажах расположено около 200 отдельных торговых точек. В 1869 г. по инициативе московского генерал-губернатора в городской Думе был поднят вопрос о сносе старых Верхних торговых рядов и строительстве новых. Почти все владельцы воспротивились этой инициативе и объединились для борьбы, так как для многих из них приостановление торговой деятельности на время строительных работ грозило разорением. В 1880 г. городская Дума обязала владельцев лавок учредить акционерное общество «Верхние торговые ряды». В 1886 году на общем собрании владельцев лавок Верхних торговых рядов по инициативе городской головы Н. А. Алексеева был создан комитет по подготовке устава и разработке предложения по перестройке рядов. Устав акционерного общества был высочайше утвержден царем. За этим последовало разбирательство в деталях прав на землю. 30.08.1888 г., после вступления 2/3 лавочников в АО, состоялось его официальное открытие. Акционеры избрали совет и правление. Акционерный капитал Общества составил 9.408.400 рублей и был разделен на именные акции номиналом 100 рублей. 15.11.1888 г. правление АО объявило всероссийский конкурс на лучший проект здания Верхних торговых рядов. В тот же день лавки стали сносить, а 21.02.1889 г. комиссия приступила к рассмотрению 23 конкурсных проектов. Первая премия была присуждена А. Померанцеву, за рациональность, экономичность и наиболее полное соответствие условиям конкурса, соответствие художественным и градостроительным требованиям. Верхние ряды состояли из двух зданий, главное из которых – нынешний ГУМ. Второе здание стоит сейчас, выходя торцом на Ильинку. Летом 1889 г. началась подготовка к строительству. Закладка здания состоялась 21.05.1890 г. Торжественное открытие Верхних торговых рядов состоялось 02.12.1893 г. Вся торговая площадь была поделена на 322 отдела на трех этажах, где продавались всевозможные промышленные и продовольственные товары. В советское время ГУМ на протяжении десятилетий был закрыт, прежде чем открыться вновь. Сегодня здание ГУМа принадлежит г. Москве. Начиная с 1990 г. управление ГУМом передано Акционерному обществу «Торговый дом ГУМ», которое арендует здание до 2042 г. Стартовая цена: € 2.500

Gesellschaft der Oberen Handelsreihen auf dem Roten Platz in Moskau (Kaufhaus GUM)

Moskau, 1890, Gründeraktie über 100 Rubel, #7162, 36,3 x 29 cm, grau, schwarz, braun, rechts Wellenschnitt, Knickfalte, links an zwei Stellen gebräunt, Erhaltung EF-, Text nur in Russisch, vier dekorative Vignetten: zwei mit Kremltürmen, eine mit dem

Kaufhausgebäude sowie eine mit dem Minin-und-Posharski-Denkmal. Die Gründeraktie war bis vor Kurzem unbekannt! Nicht ver-wechseln mit der identisch gestalteten 1911er-Emission! Kaufhaus GUM – das größte und prächtigste Einkaufszentrum Russlands – wurde zur Zarenzeit als Obere Handelsreihen bezeichnet. Das Gebäude des GUM – ein bedeutendes Denkmal der historischen russischen Architektur des späten 19. Jahrhunderts – befindet sich im Herzen der russischen Hauptstadt am Roten Platz, gegenüber dem Lenin-Mausoleum und dem Kreml. Der 250 Meter lange und 88 Meter breite Innenraum des Gebäudes beherbergt auf drei Etagen rund 200 separate Ladenlokale. Auf Initiative des Moskauer Generalgouverneurs wurde 1869 in der Duma (Parlament) über den Abriss der alten Oberen Handelsreihen und deren Wiederaufbau diskutiert. Fast alle Ladenbesitzer waren gegen diese Initiative und schlossen sich im Widerstand zusammen, da für viele von ihnen die Stilllegung ihrer Handelstätigkeit für die Dauer der Bauarbeiten den finanziellen Ruin bedeutete. 1880 verpflichtete die Duma alle La-denbesitzer, eine Aktiengesellschaft mit dem Namen „Obere Handelsreihen“ zu gründen. Auf Initiative des Bürgermeisters N. A. Alek-sejew wurde 1886 eine Versammlung der Ladeneigentümer der Oberen Handelsreihen einberufen, welche ein Komitee zur Ausarbei-tung der Statuten und zur Vorbereitung des Umbaus gründete. Nachdem die Statuten der AG allerhöchst, das heißt vom Zaren, bestä-tigt wurden, folgte eine detaillierte Klärung einzelner Grundbesitzrechte. Am 30.08.1888, nachdem 2/3 der Ladeneigentümer Aktionäre geworden waren, fand ihre offizielle Gründung statt. Die Aktionäre wählten Vorstand und Aufsichtsrat. Das Gründungskapital der AG betrug 9.408.400 Rubel und war in Namensaktien zu je 100 Rubel eingeteilt. Am 15.11.1888 schrieb die AG russlandweit einen Wettbe-werb für den schönsten Gebäudeentwurf für die Oberen Handelsreihen aus. Bereits am selben Tag wurden einige der Läden in den al-ten Oberen Handelsreihen abgerissen. Am 21.02.1889 begann eine Kommission mit der Beurteilung der 23 eingesandten Bauentwürfe. Den Zuschlag erhielt der Entwurf von A. Pomeranzew für seine Rationalität und Wirtschaftlichkeit sowie für die bestmögliche Erfül-lung der Wettbewerbsanforderungen an die künstlerische Gestaltung und städtebauliche Bedingungen. Die Oberen Handelsreihen be-standen aus zwei Gebäuden. Im Hauptgebäude befindet sich das heutige Kaufhaus GUM. Die Stirnseite des zweiten Gebäudes befindet sich heute in der Iljinka-Straße. Im Sommer 1889 wurde mit der Vorbereitung der Bauarbeiten begonnen. Der Grundstein wurde am 21.05.1890 gelegt. Die feierliche Eröffnung der Oberen Handelsreihen fand am 02.12.1893 statt. Das Kaufhaus beherbergte damals 322 Läden, verteilt auf drei Stockwerke, wo alle erdenklichen Waren – von industriellen Gütern bis zu Nahrungsmitteln – feilgeboten wur-den. Zu Sowjetzeiten war das Kaufhaus GUM jahrzehntelang geschlossen. Später wurde es als staatliches Kaufhaus geführt. Heute ge-hört das Gebäude der Stadt Moskau. Betrieben wird das Kaufhaus von der 1990 gegründeten Aktiengesellschaft Warenhaus GUM. Die-se hat das Gebäude noch bis 2042 gepachtet. Mindestgebot: 2.500 €

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Товарищество Гоноровского свеклосахарного и рафинадного завода

Село Тростянец, Ямпольского уезда, Подольской губернии, 1917, именной пай на 1 400 руб., № 679, 32,6 x 25,3 см, фиолетовый, черный, зеленый, складки, в двух местах оторваны мелкие фрагменты, помята, надрез длиной 2 см,

сохранность VF-, выдан на имя гражданина Брендель Карла Леопольдовича, на русском и французском языках, выпуск состоял всего из 100 паев! Нам встречается впервые, редкость из старой коллекции. Свеклосахарный завод в Гоноровке, в селе Тростянец Подольской губернии, был основан немцами. В 1873 году завод был преобразован в товарищество. Фабрика успешно просуществовала до распада СССР, после которого была преобразована в акционерное общество. Завод выпускал продукцию до 2005 года, пока не пал жертвой „оранжевой революции“, во время которой обанкротился. Все оборудование было сдано на слом. Стартовая цена: € 1.500

Société de la Sucrerie et Raffinerie de Gonorowka

Siedlung Trostjanez, Kreis Jampolsk, Gouvernement Podolsk, 1917, Namens-Anteilschein über 1.400 Rubel, #679, 32,6 x 25,3 cm, violett, schwarz, grün, Knickfalten, an zwei Stellen etwas Papierverlust, verknittert, 2 cm langer Einschnitt, Erhaltung VF-,

ausgestellt auf den Bürger Karl Leopoldowitsch Brendel, zweisprachig: Russisch, Französisch, Auflage nur 100 Stück! Uns bisher unbe-kannte Rarität aus einer alten Sammlung. Die Zuckerrübenfabrik in Gonorowka, einem Teil der Siedlung Trostanjez im Gouvernement Podolsk, geht zurück auf eine deutsche Gründung. Sie wurde 1873 in eine Kapitalgesellschaft überführt. Die Fabrik hat die Sowjetzeit überlebt, und ist danach wieder zu einer Aktiengesellschaft erklärt worden. Sie hat bis 2005 produziert und erst dann, in der sogenannten „orangenen Revolution“, ist sie Bank-rott gegangen, wonach alle Maschinen und Anlagen verschrottet wurden. Mindestgebot: 1.500 €

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Los 452

Товарищество мануфактур Д. Г. Бурылина в г. Иваново-Вознесенске

Иваново-Вознесенск, 1909, учредительская акция в 1 000 руб., № 741, 33,8 x 26 см, черный, красный, купонный

лист, складка поперек, разрыв по краю длиной 5 см, сохранность VF-, выпуск состоял всего из 750 акций, учредительская акция встречается нам впервые, из старой коллекции! Общество было основано 24 марта 1909 г. г. Стартовая цена: € 2.000

Société de Manufactures de D. G. Bouryline à la ville d’Ivanowo-Voznessensk

Ivanowo-Voznessensk, 1909, Gründeraktie über 1.000 Rubel, #741, 33,8 x 26 cm, schwarz, rot, KB, Knickfalte

quer, 5 cm langer Randeinriss, Auflage nur 750 Stück, die Grün-deraktie war uns bisher unbekannt, aus einer alten Sammlung!Die Gesellschaft wurde am 24. März 1909 gegründet.

Mindestgebot: 2.000 €

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Императорское Российское Правительство - Российская 4 % консолидированная рента

28.04./11.05.1901, 4 % консолидированная рента в 25 x 500 франков = 12.500 франков = 4.687,50 руб. = 10.100 марок = £ 494.7.6 = 5.975 гульденов = US-$ 2.406,25, серия 13, № 15551-75, 44 x 32,5 см, фиолетовый, черный, складки, разрывы по

краям, сохранность F, талон, выпуск состоял всего из 40 бумаг, № в каталоге Друмм/Хензелер SUE 1011cc, широкоформатный вариант! Абсолютная редкость! Согласно имеющейся у нас информации вот уже на протяжении около 40 лет известно о существовании лишь этого единственного экземпляра! Стартовая цена: € 4.000

Kaiserlich Russische Regierung - Russische 4 % Consolidirte Rente

28.04./11.05.1901, 4 % consolidirte Rente über 25 x 500 Francs = 12.500 Francs = 4.687,50 Rubel = 10.100 Mark = £ 494.7.6 = 5.975 Gulden = US-$ 2.406,25, Serie 13, #15551-75, 44 x 32,5 cm, violett, schwarz, Knickfalten, Randeinrisse, Erhaltung F, Talon,

Auflage nur 40 Stück, Drumm/Henseler SUE 1011cc, die breite Variante! Absolute Rarität! Nach unseren Recherchen ist seit rund 40 Jahren nur dieses eine Exemplar bekannt! Mindestgebot: 4.000 €

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Los 454

СССР - 9 % железнодорожный заем 1927 г.

Москва, 01.09.1927, образец 9 % облигации железнодорожного займа в 10 червонцев, № 0, 33,2 x 26,5

см, зеленый, коричневый, красный, бирюзовый, купонный лист, складки поперек, в остальном сохранность EF, печать „образец“, на русском и немецком языках, красивая виньетка с паровозом, редкость из старой коллекции! Данный заем размещался для финансирования одного из крупнейших советских железнодорожных проектов – Турксиба, который должен был связать Туркестан (сегодня Узбекистан) и Казахстан с Транссибирской ж.д. Железнодорожная линия протяженностью 1 500 километров пролегала из Ташкента в Чимкент, далее через Алма-Ату в Барнаул до Транссиба. Стартовая цена: € 2.000

UdSSR - 9 % Eisenbahn-Anleihe von 1927

Moskau, 01.09.1927, Specimen einer 9 % Eisenbahn-An-leihe über 10 Tscherwonetz, nullgeziffert, 33,2 x 26,5 cm,

grün, braun, rot, türkis, KB, Knickfalten quer, sonst EF, Muster-Aufdruck, zweisprachig: Russisch, Deutsch, schöne Eisenbahnvi-gnette, Rarität aus einer alten Sammlung! Diese Anleihe wurde für eines der größten sowjetischen Eisen-bahnprojekte herausgegeben: die Turksib-Eisenbahn, die das russische Turkestan (heute Usbekistan) und Kasachstan mit der Transsibirischen Eisenbahn verbinden sollte. Die knapp 1.500 Kilometer lange Streckenführung ging von Taschkent, Tschimkent über Alma Ata, Barnaul zur Transsibirischen Eisen-bahn. Mindestgebot: 2.000 €

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Los 455

СССР - железнодорожный 9 % заем 1927 г.

Москва, 01.09.1927, образец 9 % облигации железно–дорожного займа в 25 червонцев, № 0, 32,8 x 26,8 см,

коричневый, темно-зеленый, бирюзовый, розовый, черный, купонный лист, складки поперек, в остальном сохранность EF, печать „Образец“, на русском и французском языках, красивая виньетка с поездом, редкость из старой коллекции! Данный заем размещался для финансирования одного из крупнейших советских железнодорожных проектов – Турксиба, который должен был связать Туркестан (сегодня Узбекистан) и Казахстан с Транссибирской магистралью. Железнодорожная линия протяженностью 1 500 км пролегала из Ташкента в Чимкент, далее через Алма-Ату в Барнаул до Транссиба. Стартовая цена: € 2.000

UdSSR - Emprunt Ferroviaire 9 % de 1927

Moskau, 01.09.1927, Specimen einer 9 % Eisenbahn-An-leihe über 25 Tscherwonetz, nullgeziffert, 32,8 x 26,8 cm,

braun, oliv, türkis, rosa, schwarz, KB, Knickfalten quer, sonst EF, Muster-Aufdruck, zweisprachig: Russisch, Französisch, schöne Eisenbahnvignette, Rarität aus einer alten Sammlung! Diese Anleihe wurde für eines der größten sowjetischen Eisen-bahnprojekte herausgegeben: die Turksib-Eisenbahn, die das russische Turkestan (heute Usbekistan) und Kasachstan mit der Transsibirischen Eisenbahn verbinden sollte. Die knapp 1.500 Kilometer lange Streckenführung ging von Taschkent, Tschimkent über Alma Ata, Barnaul zur Transsibirischen Eisen-bahn. Mindestgebot: 2.000 €

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Los 456

Union of Socialist Soviet Republics - Ussuri-Eisenbahn

Chabarowsk, 01.09.1928, Muster eines 8 % Ussuri Rail-way Bonds über 500 Rubel, 1. Emission, nullgeziffert,

30,6 x 26,3 cm, türkis, braun, roter Muster-Aufdruck, Knickfalten, links Abheftlochung, etwas gebräunt, Erhaltung VF, herrliche Vi-gnette mit Schiff und Eisenbahn, dreisprachig: Russisch, Eng-lisch, Chinesisch, absolute Rarität! Die Gesellschaft hat die Eisenbahnstrecke entlang des Ussuri-Flusses von Chabarowsk nach Wladiwostok gebaut. Die Strecke wurde 1899 in Betrieb genommen. Sie war das Schlussstück der Transsibirischen Eisenbahn. Es gibt keine Belege dafür, ob die Anleihe jemals platziert worden war. Mindestgebot: 2.800 €

СССР - Уссурийская железная дорога

Хабаровск, 01.09.1928, образец 8 % облигации Уссурийской ж. д. в 500 руб., 1-й выпуск, № 0, 30,6 x 26,3

см, бирюзовый, коричневый, красная печать „образец“, складки, проколы по левому краю, легкое потемнение, сохранность VF, великолепная виньетка с кораблем и паровозом, на русском, английском и китайском языках, абсолютная редкость! Общество проложило железную дорогу вдоль реки Уссури из Хабаровска во Владивосток. Дорога была введена в эксплуатацию в 1899 г. и являлась завершающим отрезком Транссибирской магистрали. До сих пор нет фактов, подтверждающих размещение данного займа в действительности. Стартовая цена: € 2.800

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Los 457

СССР - Уссурийская железная дорога

Хабаровск, 01.10.1931, образец второго 8 % облигационного займа Уссурийской ж.д. в 500 руб., №

0, 21,2 x 14,2 см, коричневый, черный, зеленый, красная печать „образец“, купонный лист, проколы по верхнему краю, в остальном сохранность EF, на русском и английском языках, нам встречается впервые, редкость из старой коллекции! Общество проложило железную дорогу вдоль реки Уссури из Хабаровска во Владивосток. Дорога была введена в эксплуатацию в 1899 г. и являлась завершающим отрезком Транссибирской магистрали. До сих пор нет фактов, подтверждающих размещение данного займа в действительности. Стартовая цена: € 3.000

Union of Socialist Soviet Republics - Ussuri-Eisenbahn

Khabarovsk, 01.10.1931, Specimen eines Second 8 % Bond-Loan of the Ussuri Railway über 500 Rubel, nullge-

ziffert, 21,2 x 14,2 cm, braun, schwarz, grün, roter Specimen-Auf-druck, KB, Abheftlochung links, sonst EF, uns bisher unbekann-te Rarität aus einer alten Sammlung! Die Gesellschaft hat die Eisenbahnstrecke entlang des Ussuri-Flusses von Chabarowsk nach Wladiwostok gebaut. Die Strecke wurde 1899 in Betrieb genommen. Sie war das Schlussstück der Transsibirischen Eisenbahn. Es gibt keine Belege dafür, ob die Anleihe jemals platziert worden war.

Mindestgebot: 3.000 €

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Los 458

Stadt Tula

Tula, 14.12.1900, 5 % Obligation der 2. Emission über 100 Rubel, #1869, 34,3 x 25,2 cm, braun, schwarz, kleine

Randeinrisse, sonst EF. Bei Drumm/Henseler ist keine einzige Anleihe von Tula gelistet! Mindestgebot: 3.500 €

Заем г. Тулы

Тула, 14.12.1900, 5 % облигация 2-го выпуска в 100 руб., № 1869, 34,3 x 25,2 см, коричневый, черный, мелкие

разрывы по краям, в остальном сохранность EF, на русском языке. В каталоге Друмм/Хензелер нет информации об облигациях займов г. Тулы! Стартовая цена: € 3.500

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Los 459

Первое взаимное общество страхования жизни

Харьков, 1907, пай в 100 руб., № 331, 36,6 x 27,3 см, коричневый, охровый, черный, складки, в остальном сохранность очень хорошая, сохранность EF-, нам встречается впервые, редкость из распродающейся коллекции.

Общество было основано 01.03.1902 г. Правление находилось в Харькове (Украина). Основной капитал общества составлял всего 100.000 рублей. Стартовая цена: € 1.500

Erste Lebensversicherungsgesellschaft auf Gegenseitigkeit

Charkow, 1907, Anteil über 100 Rubel, #331, 36,6 x 27,3 cm, braun, ocker, schwarz, Knickfalten, sonst sehr gut erhalten, Erhal-tung EF-, Auflage nur 1.000 Stück, Rarität aus einer Sammlungsauflösung.

Die Gesellschaft wurde am 01.03.1902 gegründet. Der Firmensitz befand sich in Charkow (Ukraine). Das Kapital der Gesellschaft betrug gerade einmal 100.000 Rubel. Mindestgebot: 1.500 €

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Auktionsauftrag für die 35. und 36. Auktion am 18. und 20. Oktober 2014

HWPH Historisches Wertpapierhaus AG, c/o Matthias Schmitt, Ingelsberg 17b, 85604 Zorneding, Deutschland Telefon +49 (0) 81 06 24 61 86 Fax +49 (0) 81 06 24 61 88

AnHWPH AGMatthias SchmittIngelsberg 17b

D-85604 Zorneding

Bieter Nr. (wird vom Versteigerer ausgefüllt)

Name

Vorname

Straße

PLZ, Ort

E-Mail

Auktionsauftrag für die 35. Auktion (Öffentliche Auktion) und für die 36. Auktion (Online-Auktion) der HWPH Historisches Wertpapierhaus AG am 18. Oktober 2014 beziehungsweise am 20. Oktober 2014. Hiermit erteile ich der HWPH AG den Auftrag, für mich und meine Rechnung folgende Katalog-Nr. bis zur Höhe der aufgeführten Gebote zu ersteigern. Es gelten die im Katalog abgedruckten Verstei-gerungsbedingungen, die durch Abgabe meiner Gebote ausdrücklich anerkannt werden. Die Gebote verstehen sich in Euro, ohne 15 Prozent Aufgeld und ohne Mehrwertsteuer.

Ort, Datum Unterschrift

Nutzen Sie Ihre Chancen! Falls das Angebot Ihr Budget sprengt, können Sie die Summe Ihrer Zuschläge limitieren. Die Gebote werden dann so ausgeführt, dass das gesetzte Limit nicht überschritten wird.

Mein Gesamtlimit (Summe aller Zuschläge) beträgt Euro

Ich möchte die Möglichkeit der Ratenzahlung in Anspruch nehmen. Bitte rufen Sie michdiesbezüglich unter der Telefonnummer an.

+++ Bitte beachten Sie den Abgabeschluss: 35. Auktion: Freitag, 17.10.2014, 12.00 Uhr +++ 36. Auktion: Montag, 20.10.2014, 12.00 Uhr +++

Los-Nr. Titel/Kurzform Maximal-gebot in €

Los-Nr. Titel/Kurzform Maximal-gebot in €

Faxen Sie diesen Auftrag an 0 81 06 -24 61 88Bitte achten Sie auf die Sendebestätigung Ihres Faxes! Bei Problemen rufen Sie bitte 0160-1 52 75 91 an

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Written Bids Form for the 35th und 36th Auction on 18/20 October 2014

HWPH Historisches Wertpapierhaus AG, c/o Matthias Schmitt, Ingelsberg 17b, 85604 Zorneding, Deutschland Telephone +49 (0) 81 06 24 61 86 Fax +49 (0) 81 06 24 61 88

HWPH AGMatthias SchmittIngelsberg 17b

D-85604 ZornedingGermany

Bidder No. (will be filled in by auctioneer)

Last Name

First Name

Street

City, ZIP, Country

Email

Auction bid for the 35th auction (public auction, 18 October) and 36th auction (online auction, 20 Octo-ber) of the HWPH Historisches Wertpapierhaus AG. Hereby I authorize the HWPH Historisches Wert-papierhaus AG to bid on my behalf and bill to me the following number until the listed bid amounts are reached. The printed sales terms in the catalogue apply which have been affirmed by the submission of my bids. The bid terms will be met in Euros without a 15% surcharge and sales tax.

Place, date Signature

Do not miss a chance! If there are too much items for Your budget, just place a limit for the total sum of bids (total hammer prices). We execute Your bids until Your limit is reached.

My limit (total hammer prices) Euro

+++ Beware of delivery date cut off! +++ Friday, 17 October, noon! +++Beware of delivery date cut off! +++ Friday, 17 October, noon! +++ Beware of

Lot-# Title/Shortform Maximum Bid in €

Lot-# Title/Shortform Maximum Bid in €

Send a fax +49 (0) 81 06 -24 61 88If there are any problems with transmission please call: +49 (0)160-1 52 75 91

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Los 421

Eine Auswahl

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