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In der Krise gilt es für die Kommunikationsverantwortlichen von börsennotierten Unternehmen, viele Interessensgruppen zu berücksichtigen. Mitarbeiter, Aktionäre, Journalisten, Kunden und Geschäftspartner haben Informationsbedürfnisse. Zudem sind rechtliche Punkte zu beachten. Wir geben in unserem aktuellen One Pager Handlungsempfehlungen.
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»Krisenkommunikation bei börsennotierten Unternehmen«
Wiesbaden, 9. April 2013 – Das Wort Krise kommt ursprünglich aus dem Griechischen und bezeichnet eine problematische Ent schei dungssituation, die einen Wende punkt enthalten kann. Aus Sicht eines Unternehmens bezeichnet eine Krise schwerwiegende Ereignisse. Das können beispiels weise plötzliche Managementwechsel, Gewinnwarnungen, Pro duktfehler oder auch ein verheerender Werksbrand mit Auswirkungen auf die Produktion sein.
In Krisenfällen haben die Kommunikationsverantwortlichen eine erhebliche Verantwortung zu tragen, insbesondere bei großen und börsennotierten Unternehmen. Sie stehen automatisch im öffentlichen Interesse. Besteht eine Börsennotierung, ist das Unternehmen zudem seinen Investoren verpflichtet und muss gesetzliche Publizitätsvorschriften beachten.
Investoren sind PartnerBörsennotierte Unternehmen sind auf die Loyal ität ihrer Investoren angewiesen. Um das Vertrauen der Anleger herzustellen und beizubehalten, muss intensive InvestorRelationsArbeit betrieben werden. Das gilt auch für eine Krisen situation.
Bei der Analyse der Situation mit allen relevanten Beteiligten, etwa Vorständen, Aufsichtsrat, Anwälten und Kommunikationsverantwortlichen, ist jedoch zunächst eine Klärung der AdhocFrage wichtig. Diese betrifft alle Unternehmen des Prime und General Standards. Unter die AdhocPflicht fallen Ereignisse, deren Tragweite poten ziell den Aktienkurs des Unternehmens beein flussen können. Ist diese Bedingung erfüllt, müssen alle Investoren unverzüglich, also ohne schuldhaftes Verzögern, per AdhocMitteilung über den Sachverhalt informiert werden. Diese Mitteilung darf nur die wichtigsten Informationen ent halten und beispielsweise keine Zitate des Vorstands. Es empfiehlt sich daher, direkt im Anschluss eine Presse meldung mit einer ausführ lichen Stellungnahme zur Sichtweise des Unternehmens
zu veröffentlichen. Auch, wenn keine AdhocPflicht besteht, empfiehlt sich zur Information der Financial Community die Veröffentlichung einer Pressemitteilung.
Die Krisenkommunikation sollte auf keinen Fall mit der Veröffentlichung schriftlicher Mitteilungen beendet werden. Weitaus wichtiger für die Pflege des Vertrauens verhältnisses zu den Investoren ist der persönliche Kontakt über 1on1s oder Telefonate. In einer Krisensituation zahlt es sich daher aus, eine gut gepflegte Kontaktliste seiner Inves toren zu führen. Im Fall der Fälle ist somit klar, wer persönlich kontaktiert werden sollte. Je nach Tragweite der Krise sollten neben der IRAbteilung auch die Vorstände hierfür zur Verfügung stehen. Form und Umfang des Gesprächsangebots richten sich nach der Unternehmensgröße und der Investor en zahl. Je größer beides einzuschätzen ist, desto eher kommt eine institutionalisierte Kommunikation via Telefonkonferenz in Frage. Bei kleineren Unternehmen mit einer begrenzten Anzahl an Investoren sind Einzelgespräche eine gängige Alternative. Beide Varianten sollten zeitnah umgesetzt werden. Wird eine Telefonkonferenz angeboten, ist unter Umständen die Zeitverschiebung zum Sitz der Investoren zu beachten. In jedem Fall sollte ein Krisenteam bestimmt werden, dass den Investoren am Telefon jederzeit Rede und Antwort steht. Wichtig für die Unternehmensverantwortlichen ist, ein klares Maßnahmenbündel zu präsentieren, um zu zeigen, dass die Situation unter Kontrolle ist.
Medieninteresse respektierenAuch unter den Journalisten wird das Interesse an der Krisensituation groß sein. Daher sollten wichtige Ansprechpartner in den Medien auch die diesbezüglichen IR Mitteilungen erhalten. Auch für Medienan fragen gilt es, geeignete Ansprech partner zur Verfügung zu stellen, die zeitnah informieren können. Um mögliche Zitate kurzfristig auto risieren zu können, sollte der Freigabeweg vorab festgelegt werden. Wer darf zitiert werden und wer darf diese Zitate freigeben?
Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner informierenUm den reibungslosen Ablauf des operativen Geschäfts zu sichern und die eigene Reputation zu bewahren, sollte das Unternehmen frühzeitig den Kontakt zu den eigenen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten suchen. Der Spielraum für Spekulationen und Verunsicherung sollte mög lichst gering gehalten werden, um die Krise nicht weiter zu verschlimmern. Es gilt auch hier die Botschaft: „Wir haben alles im Griff!“
Fazit:Die wichtigsten Faktoren in der Krisenkommunikation bei börsennotierten Publikumsgesellschaften sind Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Offen heit. Werden diese Punkte eingehalten, stärkt dies tendenziell die Position des Unter nehmens in der Öffentlichkeit. Um Unsicherheiten in Ausnahmesituationen vorzubeugen, sind Vorbereitungsmaßnahmen empfehlenswert. Ausgearbeitete Handlungsempfehlungen und Q&A Kataloge helfen, auf mögliche Szenarien besser vorbereitet zu sein.
Kontakt:cometis AG | Michael Diegelmann Tel: 061120 58 55 18 Fax: 061120 58 55 66 [email protected]
www.cometis.de | Spezialisten für Finanzkommunikation, Investor Relations , Corporate Communications und Medientraining
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