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Kurs gehalten Geschäftsbericht 2008 Techniker Krankenkasse Gesund in die Zukunft.

Tk Geschaeftsbericht 2008

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Page 1: Tk Geschaeftsbericht 2008

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Kurs gehalten

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Geschäftsbericht

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2008

Techniker Krankenkasse Gesund in die Zukunft.

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Bericht über das

125. Geschäftsjahr der

Techniker Krankenkasse

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Inhalt

Vorworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Erstmals mehr als sieben Millionen Versicherte

Weiter gewachsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Unser Maß der Dinge: der individuelle Kunde

Glänzender Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Innovativ und sicher

Neue Wege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Daten für Taten

Horizonte erweitern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Gesundheitspreis und Ideenpark

Breite Anerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Qualifiziert und engagiert

Starkes Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Die Sicht des Vorstandes

Kurs gehalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Selbstverwaltung ist Ehrenamt

Ehrenamtlich verantwortlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Einnahmen übersteigen die Ausgaben

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Erneut im Plus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

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Professor Dr. Norbert Kluse

Vorworte

Professor Dr. Norbert Klusen Vorsitzender des Vorstandes

Service, Beratung und Leistung – Anspruch der TK ist es, diesen Dreiklang für ihre Kunden täglich erlebbar zu machen. Es sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen es gelingt, die Versicherten stets aufs Neue von der Leistungsfähigkeit und der gelebten Kundenorien­tierung zu überzeugen. Darauf konnte die TK auch im Jahr 2008 wieder zählen. So konnte Gutes verbessert und Neues begonnen werden.

Den Blick über die Landesgrenzen zu werfen, ist für die TK selbstverständlich: So weitet sich die Perspektive, um von anderen zu lernen und neue Chancen zu erken­nen, wie sich das hiesige Gesundheitssystem weiter verbessern lässt. Gleichzeitig wächst Europa weiter zusammen, und für die Versicherten wird Mobilität bei der Gesundheitsversorgung immer selbstverständ­licher. Um uns ein Bild davon zu machen, welche Leistungen unsere Kunden im Ausland wie oft in Anspruch nehmen, haben wir sie befragt – mit großer Resonanz und überraschenden Ergebnissen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir nicht nur die nationale und internationale Diskussion um patienten­freundliche Organisation einer grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung vorantreiben. Wir nutzen sie auch, um für unsere Kunden neue Angebote zu ent­wickeln, die ihrem Bedarf und ihrer Mobilität entsprechen.

Das Hauptaugenmerk der TK liegt natürlich auf dem deutschen Gesundheitswesen und den Fragen, wie die Patientenversorgung weiter verbessert werden kann, wie wir Innovationen bei Diagnostik und Therapie in das System integrieren können oder auch, wie wir kranke Menschen in ihrer Situation unterstützen und stärken können. In dieser Hinsicht war 2008 für die TK ein ereignisreiches Jahr, in dem wir manches bewegen konnten. Dieser Geschäftsbericht kann nur einen klei­nen Ausschnitt der Aktivitäten zeigen. Wer mehr über die Versorgungsinitiativen der TK wissen möchte, dem sei die Broschüre „Sicherheit und Innovation“ ans Herz gelegt, die parallel zum Geschäftsbericht erschienen ist.

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Harald Schulte Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrates

Das Jahr 2008 stand für die Selbstverwaltung der Techniker Krankenkasse ganz im Zeichen der Vorbe­reitung auf den Gesundheitsfonds. Im Vordergrund stand dabei natürlich die Fusion mit der IKK-Direkt – sozusagen die wettbewerbliche Antwort der TK auf eine Welt mit staatlich festgesetzten Einheitsbeiträgen. Für die Internetkasse IKK-Direkt bedeutete der Start des Gesundheitsfonds das Ende ihres Geschäftsmodells, das auf niedrigen Beitragssätzen basierte. So war es nur folgerichtig, dass der Preisführer IKK-Direkt und der Qualitätsführer TK einen Zusammenschluss zum 1. Januar 2009 anstrebten.

Für die Selbstverwaltung der TK war die Fusion mitweit reichenden Änderungen verbunden. Bestand der Verwaltungsrat bis dahin ausschließlich aus Versicher­tenvertretern, setzt er sich seit dem Jahresbeginn 2009 je zur Hälfte aus Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten zusammen. Daher war die Zustimmung zur Fusion für viele Mitglieder der früheren TK-Selbstver­waltung auch eine sehr schwere Entscheidung, bedeu­tete sie doch das Aus für ihr eigenes, oft schon über viele Jahre bestehendes Engagement. Dass der Beschluss zur Vereinigung mit der IKK-Direkt dennoch so klar und eindeutig gefallen ist, zeigt, dass den Mit­gliedern des früheren Verwaltungsrates das Wohl und die Zukunftssicherheit der Techniker Krankenkasse wichtiger waren als ihre persönlichen Interessen.

Nicht zuletzt hieran wird deutlich, dass das Prinzip der Selbstverwaltung, das Betroffene zu Beteiligten macht und ihnen eine große Verantwortung überträgt, flexibel und zugleich belastbar genug ist, um auch in Zeiten des Umbruchs rationale und zukunftsorientierte Entschei­dungen zu treffen – Selbstverwaltung hat sich in der Vergangenheit bewährt, erweist sich in der Gegenwart als handlungsfähig und ist auch ein Zukunftsmodell. Mitdieser Überzeugung nimmt der Verwaltungsrat der TK auch unter den neuen Bedingungen des Gesundheits­fonds seine Aufgaben wahr – engagiert und ehrenamtlich.

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Harald Schulte

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Erstmals mehr als sieben Millionen Versicherte

Weiter gewachsen Auch 2008 konnte die TK ihren Wachstumskurs fortsetzen. Das Plus belief sich bei den Mitgliedern auf 3,7 Prozent und bei den Versicherten auf

2,2 Prozent. Hinzu kam die Fusion mit der IKK-Direkt zum 1. Januar 2009.

318.200

244.238

738.814

56.342

1.856.935

628.825

327.335

868.735

864.341

74.113

460.980

190.941

130.196

169.278

108.487

99.095

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2008 war für die TK erneut ein Wachstumsjahr. Am Jahresbeginn 2009 hatte sie 746.000 Mitglieder und 942.000 Versicherte mehr als ein Jahr zuvor. Das Wachstum aus eigener Kraft belief sich auf 157.000 Mitglieder und 138.000 Versicherte. Hinzu kam die Fusion mit der IKK-Direkt, die zum 1. Januar 2009 in

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Kraft trat und die TK erstmals die 7-Millionen-Marke

Ein stetes und solides Wachstum kennzeichnet die Entwicklung der TK seit B

Der Reinzugang seit Beginn des Wettbewerbs unter den Krankenkassen Anfang 1996 belief sich auf fast 2,3 Millionen Mitglieder, was einem Zuwachs von 84 Prozent entspricht. Bei den Versicherten lag die Stei­gerung bei knapp 2,6 Millionen bzw. 55 Prozent.

überschreiten ließ.

Tendenz: steigend

8.000.000

7.000.000

6.000.000

5.000.000

4.000.000

3.000.000

2.000.000

1.000.000

Mitglieder

Versicherte

1.1.

1996

1.1.

1997

1.1.

1998

1.1.

1999

1.1.

2000

1.1.

2001

1.1.

2002

1.1.

2003

1.1.

2004

1.1.

2005

1.1.

2006

1.1.

2007

1.1.

2008

1.1.

2009

eginn der Wahlfreiheit und des Krankenkassenwettbewerbs Anfang 1996.

Mitglieder und Versicherte

1.1.2008 1.1.2009

Pflichtversicherte 2.444.782 3.088.661

freiwillig Versicherte 904.484 943.958

versicherungspflichtige Rentner 850.516 923.371

Mitglieder gesamt 4.209.782 4.955.990

Familienangehörige 2.009.910 2.205.603

Versicherte gesamt 6.219.692 7.161.593

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Unser Maß der Dinge:

der individuelle Kunde

GlänzenderService

Guter Service spricht sich herum. Er ist die Basis für den Geschäftserfolg eines Dienstleistungsunternehmens. Daher richtet die TK ihre Geschäftsprozesse an den gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnissen ihrer Kunden aus und legt großen Wert darauf, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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den Servicegedanken Tag für Tag mit Leben erfüllen.

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praktisches Wissen, um die Nutzer zum Profi für die eigene Gesundheit zu machen.

Die TK ist ein moderner Gesundheitsdienstleister, in dessen Selbstverständnis die Bedürfnisse und Erwar­tungen der Kunden handlungsleitend sind. Den Kunden Respekt zu erweisen, ihr Vertrauen zu verdienen, auf ihre Meinung zu hören und ihnen Verlässlichkeit zu geben – das sind Eckpfeiler der TK-Serviceleitlinien, die die Erwartungen des Unternehmens an alle Mitar­beiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Umgang mit Kun­den formulieren. Die Versicherten sollen sich wertge­schätzt und entlastet fühlen und mit Hilfe der TK die für ihren individuellen Fall bestmögliche Gesundheitsver­sorgung finden.

Mit regelmäßigen Kundenbefragungen und Testkäufen ermittelt die TK, wie die Qualität ihrer Dienstleistung von den Kunden wahrgenommen wird. Außerdem erhalten alle dezentralen Kundenberatungen und Servicezen­tren kontinuierliche Unterstützung darin, wie sie ihren Service weiter verbessern können. Am Beginn dieses Prozesses steht eine Analyse der aktuellen Service­situation vor Ort; anschließend gilt es, geeignete Maß­nahmen zu finden und umzusetzen, und mit Hilfe eines Service-Controllings wird geprüft, ob die angestrebten Ziele erreicht werden.

Service mit „Brief und Siegel“

Längst sind die Zeiten vorbei, in denen man mit der TÜV-Prüfung nur die Auto-Untersuchung alle zwei Jahre assoziierte. Im Jahr 2008 haben die Qualitätsprüfer des TÜV SÜD die Dienstleistungsqualität der TK unter die Lupe genommen. Die Servicezuverlässigkeit, das Beschwerdemanagement sowie die Kundenorientierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden nach strukturierten Verfahren des Qualitätsmanagements bewertet.

Konkret heißt das: Die TÜV-Prüfer untersuchten unter anderem die TK-internen Servicestandards und -leitli­nien und durchleuchteten die Ergebnisse von Kunden­befragungen und Testkäufen. Außerdem sprachen die Qualitätsexperten mit rund 60 Kundenberaterinnen und -beratern aus dem gesamten Bundesgebiet, um sich ein Bild von der Kundenorientierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu machen und auch zu beurteilen, inwieweit die Vorgaben der Unternehmensleitung zur Servicequalität im Arbeitsalltag eingehalten werden. Abschließend stellten die TÜV-Prüfer fest, dass die TK – auch im Marktvergleich – ein ausgesprochen hohes Serviceniveau hat, und zeichneten sie mit dem TÜV-

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Siegel „ServiceQualität“ aus.

Auch Online-Service ausgeweitet

Nicht nur den Service von Mensch zu Mensch in ihren Geschäftsstellen oder telefonischen Kundenberatungen hat die TK im Auge, wenn es um die stete Suche nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten geht. Auch die online abrufbaren Dienstleistungen sind gerade 2008 noch einmal erheblich erweitert worden.

Ein kompletter Relaunch des Webauftrittes hat nicht nur eine ganz neue Struktur und Optik gebracht, son­dern auch eine Vielzahl neuer Funktionen. Das Ange­bot der Online-Filiale, in der Versicherte passwortge­schützt viele Anliegen gleich erledigen können, ist ausgebaut worden. Gleichzeitig sind aber auch mehr Formulare und Anwendungen ohne Passworteingabe zugänglich.

Das Mitgliedermagazin „TK aktuell“ steht den Kunden inzwischen auch parallel im Internet als E-Paper zur Verfügung. Dieses multimediale Angebot enthält Filme, Audiobeiträge und Bildstrecken für User, die mehr wissen möchten.

Damit keine Fragen offen bleiben, gibt das Web-Fern­sehen „TK-TV“ im Internet regelmäßig Tipps aus den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Prävention und Wellness. Kurzfilme zeigen Reportagen und Experten-Interviews. Die Webvideos vermitteln in aller Kürze

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Innovativ und sicher

Neue Wege Ob neue Vertrags- und Vergütungsmodelle, unge­wöhnliche Kampagnen für ernste Themen oder Hilfe für die Basisarbeit: Es gehört zum Selbstverständnis der Techniker Krankenkasse, auf allen Ebenen aktiv zu sein, um die Chancen ihrer Versicherten zu ver­größern, gesund zu werden oder zumindest

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besser mit ihrer Erkrankung leben zu können.

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Wenn die Seele krank ist:

gewohnte Umgebung statt Klinikbett

liche Begleitung, sondern es werden regelmäßig auch die Patienten und ihre Angehörigen befragt.

Menschen mit chronischen seelischen Erkrankungen erleben häufig, dass vor allem bei akuten Problemen schnelle ambulante Hilfe nicht erreichbar ist. Wenn gerade im Krisenfall wohnortnahe Versorgungsange­bote fehlen, sind Klinikeinweisungen an der Tages­ordnung. So werden Patienten aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen − das muss nicht sein.

Damit ihre psychisch kranken Versicherten auch in einer Krise ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen, baut die TK ein Versorgungsnetz auf, um sie dort zu stabilisieren und zu begleiten. Dieser gemeinde­psychiatrische Ansatz ist keineswegs neu: Bereits 1970 hat der Deutsche Bundestag eine „Sachver­ständigenkommission Psychiatrie“ gegründet, die fünf Jahre später ihren „Bericht zur Lage der Psychiatrie“ vorlegte. Die Gemeindepsychiatrie war eine zentrale Forderung der Sachverständigen. Die Psychiatrie sollte besser in die allgemeine Medizin integriert wer­den, medizinische und soziale Einrichtungen sollten sich besser vernetzen, flankierende Angebote sollten ausgebaut und ein größerer Schwerpunkt sollte auf Prävention und Rehabilitation gelegt werden.

Aber: Der gemeindepsychiatrische Ansatz ist in Deutschland längst nicht konsequent umgesetzt worden. Als erste Krankenkasse hat die TK für ihre Versicherten mit seelischen Erkrankungen ein Vertrags­modell entwickelt, das für nachhaltige sozial- und gemeindepsychiatrische Versorgungsstrukturen sorgt und dabei zugleich neue Formen der Vergütung erprobt: Die Vertragspartner der TK bekommen ein festes Budget pro Patient und Jahr, das im Wesentlichen den statistisch vorausberechneten Kosten für Klinikbe­handlungen entspricht. Werden sie vermieden, ist der Ansatz „ambulant statt stationär“ gelungen.

Wer schon seit langem seelisch erkrankt ist, spezielle Arzneimittel regelmäßig einnimmt oder wegen psy­chischer Probleme bereits im Krankenhaus war, kann sich für das besondere integrierte Versorgungsangebot der TK entscheiden. Es besteht aus vielseitigen Modulen, die je nach Bedarf und ergänzend zur fach­ärztlichen Therapie zum Einsatz kommen: Es gibt die Möglichkeit der aufsuchenden Betreuung, sozusagen der „Zuhause-Behandlung“, der häuslichen psychia-trischen Fachkrankenpflege oder der Soziotherapie.

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Das Angebot umfasst außerdem einen persönlichen Ansprechpartner für die Patienten und ihre Angehörigen

als Fallmanager, und es werden die Angebote des Betreuten Wohnens, der Rehabilitation und der beruf­lichen Wiedereingliederung miteinander vernetzt. Die Psychoedukation ist ein weiterer Baustein des Konzep­tes: Hier werden Patienten und bei Bedarf auch die Angehörigen geschult, damit sie die Erkrankung besser verstehen und auch besser mit ihr umzugehen lernen.

Rund um die Uhr stehen spezialisierte Teams ausÄrzten und Therapeuten telefonisch zur Verfügung. Wenn in einer akuten Krise die Versorgung zu Hause nicht mehr möglich ist, kann sich der Patient für eine Weile in einer geschützten Umgebung aufhalten, die ihm als Rückzugsraum dient − als eine Art „Krisen­pension“. Das entlastet auch die Angehörigen. So lassen sich längere Klinikaufenthalte meist ganz ver­meiden oder zumindest wesentlich verkürzen.

Um die hohe Qualität des Versorgungsangebotes sicherzustellen, gibt es nicht nur eine wissenschaft­

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Hilfe für die Selbsthilfe

Wer ernsthaft und chronisch erkrankt, kann in Deutsch­land auf ein hochwertiges Gesundheitssystem vertrau­en: Den Patienten stehen gut ausgebildete Mediziner, eine flächendeckende Versorgung mit Krankenhäusernund Ärzten sowie ein breiter Zugang zu innovativen Diagnose- und Behandlungsverfahren zur Verfügung. Das ist wertvoll, im individuellen Leidensfall benötigen die Betroffenen jedoch mehr – etwas, was ein instituti­onalisiertes System nicht leisten kann. Konfrontiert mit der eigenen Erkrankung oder der eines Angehörigen, rei­chen manchmal die Ansprechpartner auf medizinischer Ebene nicht aus, um sich zu informieren und die Erkran­kung zu verarbeiten. Der Austausch mit Betroffenen oder anderen Angehörigen kann diese Lücke schließen. Selbst­hilfe-Initiativen bieten ein geeignetes Forum, um weitere Betroffene zu finden, aktuelle Informationen zu erhalten und die Mitmenschen zu sensibilisieren.

Hier ist der Platz der Selbsthilfe: Betroffene und ihre Angehörigen tauschen sich untereinander aus, geben einander Hilfe, Unterstützung und Halt. Bundesweit engagieren sich hier drei Millionen Menschen. Für die TK sind die Selbsthilfe-Organisationen seit vielen Jah­ren geschätzte Partner, denn sie ergänzen in vielfäl­tiger Weise die professionellen Angebote der Gesund­heitsversorgung und haben so einen festen Platz im deutschen Gesundheits- und Sozialsystem.

Insgesamt hat die TK die bundesweite, regionale und lokale Selbsthilfe im Jahr 2008 mit rund 3,5 Millionen Euro in ihrer Arbeit gefördert – das sind fast 10.000 Euro Tag für Tag. Das Engagement der „Patienten für Pati­enten“ ist so vielfältig, dass sich nur eine kleine und nicht repräsentative Auswahl darstellen lässt.

„Multiple Sklerose verstehen“

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen. Insgesamt gibt es bundesweit 120.000 MS-Erkrankte, europaweit 500.000 und weltweit rund 2,5 Millionen Menschen, die mit dieser schubförmig verlaufenden Krankheit leben müssen. In Baden-Würt­temberg sind es geschätzte 12.000 Patienten. Hier fördert die TK exklusiv das Selbsthilfeprojekt „Multiple Sklerose verstehen“ des Landesverbandes Aktion Multiple Sklerose Erkrankter (AMSEL).

Besonders wichtig sind Informationen für junge Betrof­fene. Die Statistik besagt, dass im ersten Jahr rund zehn bis 20 Prozent der MS-Erkrankten die Therapie abbrechen, wenn der nächste Krankheitsschub aus­bleibt. Mit dem Gemeinschaftsprojekt sollen MS-Kranke besser informiert und ihre Lebenssituation nachhaltig

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verbessert werden. Ein weiteres Ziel: mehr Wissen und Verständnis in der Bevölkerung aufbauen.

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In dem Gemeinschaftsprojekt ist unter anderem die 24-seitige Broschüre „MS verstehen – eine Reise in den Körper“ entstanden, die auf anschauliche Weise die Multiple Sklerose erklärt. Sie basiert auf dem gleichna­migen Internetangebot zum Thema auf der AMSEL-Website unter www.amsel.de. Die Broschüre gibt leicht verständlich Antworten auf Fragen wie: Warum greifen Immunzellen körpereigenes Gewebe an, statt es zu schützen? Wie entstehen Entzündungsherde im Gehirn? Mit welchen Beschwerden macht sich die Multiple Sklerose bemerkbar? Welche Untersuchungen geben Gewissheit, dass es sich um eine Multiple Sklerose handelt? Welche Krankheitsverläufe gibt es? Auf welche Weise können Medikamente eingreifen, damit die Schübe rasch abklingen und das Fortschreiten der Erkrankung gebremst wird?

Ergänzt werden die Broschüre und das Internetangebot durch eine Roadshow, die mittlerweile in ganz Deutsch­land in den TK-Geschäftsstellen Station macht. Unter dem Motto: „MS verstehen – eine Reise in den Körper“ wird an einem Info-Counter anschaulich gemacht, wie das zentrale Nervensystem und das Immunsystem funktionieren und welche Fehlfunktionen bei Multipler Sklerose vorliegen. An einem PC mit angeschlossenem Touchscreen kann man sich durch das Informations­programm bewegen. Hier gibt es auch die Möglichkeit, einige Symptome der MS nachzuempfinden. So werden zum Beispiel Sehstörungen oder Gangunsicherheit eines MS-Patienten simuliert.

Internetspielsucht: „Netz mit Web-Fehlern?“

Ein ganz anderes Projekt, das die TK unterstützt, widmet sich der Computerspielsucht. Der Drogenbericht der Bundesregierung weist bedenkliche Ergebnisse auf: Drei bis sieben Prozent der Internetnutzer gelten dem­nach bundesweit als abhängig. Sie widmen sich zehn bis 18 Stunden lang pro Tag dem Chatten oder Com­puterspielen. Der PC ist für viele Jungendliche die

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beliebteste Freizeitbeschäftigung. Doch der Übergang vom harmlosen Spiel zum exzessiven Konsum ist oft

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Wenn so für Betroffene die Schwelle sinkt, sich an Beratungsstellen zu wenden, ist viel erreicht.

fließend: Fast jeder sechste 15-jährige Junge verbringt täglich mehr als 4,5 Stunden mit Computerspielen, drei Prozent der männlichen Neuntklässler gelten sogar als abhängig. In Hessen sind das nach Schätzungen der TK knapp 1.000 Jugendliche. Weitere 4,7 Prozent der männlichen und 0,5 Prozent der weiblichen Neunt­klässler gelten als gefährdet. Demnach laufen in Hessen zusätzlich zu den bereits Abhängigen mehr als 1.700 Jugendliche Gefahr, eine Abhängigkeit von Computer­spielen zu entwickeln. Für die TK in Hessen sind dies Tausende von Gründen, das Projekt „Netz mit Web-Fehlern?“ zur Computer- und Internetsucht der hes­sischen Landesstelle für Suchtfragen (HLS) zu fördern.

Die Symptome der Computerspielsucht ähneln denen, die man von anderen Süchten kennt: Die Betroffenen können einfach nicht mehr anders, sie müssen spielen. Tun sie es nicht, leiden sie an Entzugserscheinungen. Schlafstörungen und Nervosität gehören dann zum Alltag. Hinzu kommt, dass die Jugendlichen durch ihr exzessives Spielen soziale Kontakte, Familie, Freunde, Schule und Beruf völlig vernachlässigen. Auch alltäg­liche Dinge wie Essen und Körperhygiene werden nebensächlich. Viele Eltern fühlen sich von den neuen technischen Möglichkeiten überfordert. Sie sind verun­sichert und haben Schwierigkeiten, den Kindern bei der Nutzung neuer Medien kompetent zur Seite zu ste­hen. Mit Hilfe des Projekts sollen Pädagogen, Eltern und Jugendliche in Hessen für das Thema Computer-und Internetsucht sensibilisiert und Berater aus der Suchthilfe auf das neue Aufgabenfeld vorbereitet wer­den. Darüber hinaus werden Wege zur Gründung von

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Selbsthilfe-Initiativen für Betroffene und Angehörige aufgezeigt und diese in den Anfängen betreut.

Den Auftakt machte Anfang 2008 die hessenweite Fachtagung für Suchtberater „Netz mit Web-Fehlern? Exzessive Computer- und Internetnutzung: Neues Auf­gabenfeld der Suchthilfe?“. Es folgten viele weitere Informationsveranstaltungen für Eltern, Lehrer und Jugendliche sowie Medienkompetenzseminare in Koo­peration mit den Fachstellen für Suchtprävention. Die Veranstaltungen sollten Eltern informieren, sensibilisieren, ihnen aber auch Unsicherheiten nehmen. Denn nicht jedes Kind, das viel spielt, ist auch gleich süchtig. Und da Eltern und ihr Nachwuchs gerade beim Thema Inter­net oft nicht auf einer Wellenlänge sind, gibt es unter­schiedliche Broschüren für beide Zielgruppen. „Ständig Stress um den PC“ richtet sich an Jugendliche, die Ausführung „PC-Dauerfeuer“ spricht Eltern an. Beide Broschüren bieten auf unterschiedliche Weisen Infor­mationen und Hilfestellungen zur Computer- und Inter­netsucht und stehen unter www.tk-online.de zum Download zur Verfügung.

Das Projekt zur Internetspielsucht ist ein weiteres Beispiel dafür, dass sich über den Weg der Selbsthilfe auch öffentliche Aufmerksamkeit und ein größeres Problem­bewusstsein in der Bevölkerung erreichen lassen.

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Der Organspende eine Stimme geben

tieren, lässt sich eine große Zahl von Menschen erreichen.

Krankenkassen sollen sich um die Gesundheit ihrer Versicherten kümmern, dafür sorgen, dass die Menschen gesund bleiben und ihre Krankheiten geheilt werden. Die moderne Medizin macht heute vieles möglich − vor allem die Transplantationsmedizin. Damit diese jedoch ihren Segen entfalten kann, muss es Menschen geben, die bereit sind, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Leider gibt es derzeit viel zu wenige. 4.050 Menschen konnte 2008 mit einer Transplantation das Leben gerettet werden, dreimal so viele Patienten stehen auf der War­teliste, und an jedem Tag sterben drei von ihnen, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan bekommen.

Obwohl die Krankenkassen − ihrem gesetzlichen Auf­trag folgend − den Versicherten Informationsmaterial und Organspendeausweise zur Verfügung stellen, war die Zahl der Organspenden im Jahr 2008 sogar rückläufig.

Organspende ja, Ausweis nein

Deutschland ist ein hilfsbereites Land: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK stehen über 80 Prozent der Menschen der Organspende positiv gegenüber, aber nur jeder Achte besitzt einen Organspendeausweis, der im Falle eines Falles den Angehörigen hilft, im Sinne des Betroffenen zu entscheiden. Die meisten der Befragten gaben an, sich mit dem Thema bisher noch nicht beschäf­tigt zu haben. Zudem glauben viele, aus gesundheit­lichen, religiösen oder Altersgründen nicht als Spender in Frage zu kommen. Um aufzuklären, Vorbehalte abzu­bauen und dazu zu motivieren, rechtzeitig mit der Familie zu sprechen und einen Organspendeausweis auszu­

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lehne Organspende 4 %grundsätzlich ab

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füllen, hat die TK im Jahr 2008 eine neue, ganz andere Informationskampagne zur Organspende gestartet.

Von Mensch zu Mensch: Musik für Organspende

Im Mittelpunkt der Kampagne steht das Musikprojekt „Von Mensch zu Mensch“, das in Kooperation mit dem Musikverlag EMI Music Publishing und der Deutschen Stiftung Organtransplantation entstanden ist. Junge Künstler wie der Hamburger Hip-Hopper Bo Flower oder die Soulsängerin Nele singen über Organspende und Lebenschancen. Damit geben sie den 12.000 Menschen auf der Warteliste eine Stimme. Die Musik bietet die Möglichkeit, das Thema Organspende vor allem bei jungen Menschen ins Gespräch zu bringen. Zu den Songs „Von Mensch zu Mensch“ und „Für dich da“ sind Musikvideos entstanden, die das Thema Organspende nicht nur akustisch, sondern auch optisch sehr sensibel umsetzen. Viele transplantierte Patienten haben an den Videoclips und dem begleitenden Informationsmaterial mitgewirkt, um zu zeigen, welche Lebenschancen Organ­spenden bieten. Und auch Menschen, die die Organe ihrer Angehörigen nach deren Hirntod zur Transplan­tation freigegeben und damit anderen ein neues Leben geschenkt haben, finden ihren Platz im Musikvideo. Die Songs können bei allen Online-Musikportalen erworben werden, bei jedem Download wird ein Organspende­ausweis gleich mitgeliefert. Die Klickzahlen beim Inter­netportal Youtube und bei der Internetseite des Musikpro­jekts www.organspende2009.de zeigen: Mit diesem neuen Ansatz, das Thema Organspende zu transpor­

noch nicht ausreichend 31 %informiert

zu jung/zu alt dafür 14 %

habe noch keinen Ausweis, lehne 11 %Organspende aber nicht ab

gesundheitliche Gründe 11 %

Thema ist unangenehm 10 %

religiöse und/oder 7 %ethische Gründe

Angst, vorzeitig für tot 5 %erklärt zu werden

bisher keine Zeit dafür 5 %

86 Prozent der Deutschen haben

keinen Organspendeausweis – die Gründe:

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bestimmte Organe ausnehmen. Außerdem kann man die Entscheidung über eine Organspende auf eine andere Person übertragen.

Gala „Organspende-Dialog“ als Auftakt

Ein festlicher Startschuss fiel bei der Gala „Organspende-Dialog“ Ende Oktober 2008. Bei der Auftaktveranstaltung der Kampagne im Hamburger Curiohaus haben Nele und Bo Flower ihre Songs zum ersten Mal auch live vorgestellt. In mehreren Talkrunden sprachen Experten, Betroffene und Angehörige über ihre ganz persönliche Sicht auf das Thema Organspende. Gewidmet war der Abend den Menschen, die darauf hoffen, dank einer Organspende eines Tages wieder ein normales Leben führen zu können. Zu jedem Betroffenen gehören ein Gesicht und eine ganz persönliche Geschichte – das hat der Organspende-Dialog eindrucksvoll gezeigt.

Seither sind beide Künstler in ganz Deutschland unter­wegs und werben auf Informationsveranstaltungen, Open-Air-Festivals, Bikertreffen und vielen anderen Veranstaltungen dafür, Berührungsängste abzulegen und sich mit dem Thema Organspende auseinander­zusetzen.

Parallel dazu sorgt die TK dafür, dass die Organspende auch in der Politik und bei den Entscheidern im Gesund­heitssystem im Gespräch bleibt. Ziele sind ein verbes­sertes Transplantationsgesetz sowie die Möglichkeit, die persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende auf der elektronischen Gesundheitskarte dokumentieren zu können.

Bei Unternehmen wirbt die TK dafür, den Gehalts­abrechnungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Informationsflyer mit einem Organspendeausweis beizulegen, und appelliert an Krankenhäuser, ihrer Verpflichtung nachzukommen, potenzielle Organspender

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zu melden. Darüber hinaus gibt es vielfältige Koopera­tionen mit Schulen, Selbsthilfegruppen und Fahrschulen.

Die häufigsten Vorurteile – Mythen und Wahrheit

„Ich bin zu jung/Ich bin zu alt für eine Organspende.“ Da es in jedem Alter Patienten gibt, die auf ein lebens­rettendes Spenderorgan warten, gibt es weder nach oben noch nach unten eine Altersgrenze.

„Aus religiösen bzw. ethischen Gründen lehne ich eine Organspende ab.“ Die katholische und evangelische Kirche sowie der Zentralrat der Muslime befürworten die Organspende als einen Akt der Nächstenliebe und der Solidarität mit Kranken und Behinderten. Die jüdische Gesetzesaus­legung erkennt den Hirntod nicht als Lebensende an, daher sind Organentnahmen erst gestattet, wenn das Herz nicht mehr schlägt.

„Ich habe Angst, in der Klinik vorzeitig für tot erklärt zu werden, wenn dort dringend Organe benötigt werden.“ Voraussetzung für eine Organspende ist der vollstän­dige und irreversible Hirntod des Patienten. Er mussunabhängig voneinander von zwei Ärzten im Abstand von mindestens zwölf Stunden festgestellt werden.

„Aus gesundheitlichen Gründen kann ich kein Organspender sein.“ Eine Organspende kommt nicht in Frage, wenn der Verstorbene akut an Krebs erkrankt war oder schwer­wiegende Vorerkrankungen wie AIDS oder Tuberkulo­se hatte. Ob eine Organspende medizinisch möglichist, prüfen die Ärzte nach dem Hirntod. Eine Gesund­heitsprüfung zu Lebzeiten ist deshalb nicht nötig.

„Wenn ich einen Organspendeausweis bei mir trage, bin ich Organspender.“ Auf dem Organspendeausweis kann man seinen per­sönlichen Wunsch, wie im Fall des Todes verfahren werden soll, dokumentieren. Man kann also auch fest­halten, dass man einer Organspende widerspricht, die Einwilligung auf bestimmte Organe begrenzen oder

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Daten für Taten

Horizonte erweiternUm ein Unternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln, um neue und für die Kunden passgenaue Angebote an den Markt zu bringen oder auch, um Impulse für das Gesundheitssystem zu setzen, bedarf es gesicherter Erkenntnisse als Basis. Daher ist die TK stets auf der Suche nach Neuem – sie befragt ihre Kunden nach deren Erwartungen, macht Studien zum Stimmungsbild einer ganzen Branche und

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nimmt auch die Versorgungsrealität unter die Lupe.

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Wissen schaffen

Sich kritisch mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und ökonomischen Aspekten der Gesundheitsversorgung auseinanderzusetzen, wird immer wichtiger, um die Weichen in die Zukunft richtig zu stellen. Dies ist eine der Aufgaben des WINEG – des „Wissenschaftlichen Instituts der Techniker Krankenkasse für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen“. Inhaltliche Schwerpunkte des Instituts liegen daher auf der Versorgungsforschung, der Gesundheitsökonomie und der Patientenkommunikati­on nach den Methoden der evidenzbasierten Medizin. Ziel der Arbeit des WINEG ist es, die gesundheitliche Versorgung der TK-Versicherten zu verbessern. Neben der wissenschaftlichen Arbeit ist der konstruktiv-kritische Dialog mit den Entscheidern des Gesundheitssystems eine weitere wichtige Aufgabe des Instituts.

Kosten und Nutzen in den Blick nehmen

Ist ein Arzneimittel wirklich neuartig? Welchen Nutzen haben die Patienten tatsächlich davon? Und was ist es wert? Angesichts der seit Jahren stark steigenden Aus­gaben für Medikamente und der großen Zahl neuer Präparate, die Jahr für Jahr auf den Markt kommen, ist es wichtig, diese Fragen systematisch zu stellen und zu beantworten. Um die Diskussion in der Fachöffent­lichkeit voranzutreiben, war das WINEG im Sommer 2008 als Mitveranstalter an einem Kosten-Nutzen-Symposium beteiligt. Im Vordergrund standen die Methodik sowie die Datenlage zu Kosten-Nutzen-Bewertungen, aber auch Fragen der Ethik und der Finanzierung.

Apotheker von morgen zu Gast im WINEG

Auch 2008 gab es im WINEG wieder eine zweiwöchige Summer School. Das Ziel: gemeinsam mit 19 Studieren­den der Pharmazie Trends, Probleme und Interessen­konflikte im Apothekenwesen aufzuarbeiten. Am Beginn stand eine Vortragswoche, in der es unter anderem um die Struktur und die rechtlichen Grundlagen des Gesund­heitssystems ging, um Grundlagen der Statistik und

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der Pharmakoökonomie sowie um Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung.

In der zweiten Woche haben die Studierenden mit Unterstützung der WINEG-Experten eine systema­tische Literaturauswertung durchgeführt zu der Frage: „Wie ist die Evidenzlage von Studien zu pharmazeu­tischer Betreuung in der Offizin-Apotheke hinsichtlich Kosten-Nutzen-Effektivität und patientenrelevanter Outcomes?“ Ihr Fazit: Nach wie vor gibt es zu wenig aussagekräftige Studien. Dennoch gaben am Ende 14 der ausgewerteten Studien einen Eindruck davon, wel­che Effekte eine umfassende Betreuung durch die Apotheke haben kann: Die Lebensqualität steigt sub­jektiv vor allem bei chronisch Kranken, dafür sind objektive Effekte im klinischen Vergleich kaum nach­weisbar.

Zudem mangelt es vor allem an Studien, die einen Kosten-Nutzen-Vergleich zeigen oder möglich machen. Solche Erkenntnisse könnten Aufschluss darüber geben, wie wichtig die Beratung des Apothekers in der klassischen Offizin-Apotheke wirklich ist und wel­che neuen Wege in der pharmazeutischen Betreuung sinnvoll und wünschenswert sind. Ein konkretes Bei­spiel ist die Integrierte Versorgung. Bei dieser fach­übergreifenden Zusammenarbeit unterschiedlicher Leis­tungserbringer könnten Apotheken künftig eine stärkere Rolle als Berater spielen, um einerseits Kosten zu sen­ken und andererseits die Versorgung der Patienten zu verbessern.

Informationen über die Methodik, die Arbeit und die

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Projekte des WINEG stehen unter www.wineg.de im Internet zur Verfügung.

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die Schweiz und Ungarn – darunter also eine Reihe von osteuropäischen Ländern, bei denen finanzielle

Europäisch gefragt

Wer in Deutschland wohnt und versichert ist, lässt sich längst nicht mehr nur bei heimischen Ärzten oder in deutschen Kliniken behandeln, kauft seine Medika­mente auch nicht immer hierzulande. Die Fahrt über die Grenzen ins europäische Ausland ist inzwischen gängiger als noch vor wenigen Jahren. Europa wächst also auch in der Gesundheitsversorgung zusammen. Das wird unter anderem dadurch dokumentiert, dass die Europäische Kommission im Juli 2008 einen Richt­linienvorschlag verabschiedet hat, der die freie Wahl der Gesundheitsdienstleister europaweit fördern und die Patientenrechte dabei stärken soll.

Die TK steht dem europäischen Gedanken schon lange nicht nur aufgeschlossen gegenüber, sondern hat eine Vielzahl von Initiativen ergriffen, um ihren Versicherten Wahlfreiheit und Entscheidungsalternativen zu ermög­lichen.

Neue Studie mit neuen Ergebnissen

Zwar wird politisch viel über die grenzüberschreitende Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen debat­tiert. Aber welche Rolle spielt sie wirklich? Empirische Untersuchungen zum Ausmaß der tatsächlichen Nach­frage existieren kaum. Um sich ein Bild über die realen Verhältnisse zu machen und für die Zukunft bedarfsge­rechte Angebote entwickeln zu können, hat die TK im Jahr 2008 diejenigen Mitglieder zu ihren Erfahrungen befragt, die zuvor Gesundheitsleistungen in einem Land der europäischen Union in Anspruch genommen haben – insgesamt 34.000 Männer und Frauen. Hochgerechnet

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auf ganz Deutschland heißt das: 680.000 Menschen sind im EU-Ausland versorgt worden.

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Schon die hohe Rücklaufquote von 35 Prozent spiegelt das Interesse der Menschen am Thema „Gesundheit in Europa“ wider. Unter der Annahme, dass die befragten TK-Mitglieder einen repräsentativen Quer­schnitt darstellen, wurden die Ergebnisse auf die gesamte gesetzliche Krankenversicherung wie auch auf die Wohnbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland hochgerechnet.

Zu den überraschendsten Ergebnissen gehörte die Aussage von 40 Prozent der Befragten, dass sie die Behandlung im EU-Ausland gezielt gesucht und nicht aufgrund einer akuten Krankheit oder eines Notfalls in Anspruch genommen haben. Bei einer ähnlichen Befragung im Jahr 2003 gaben dies nur sieben Pro­zent an – die Grenzen fallen also auch spürbar in den Köpfen der Versicherten.

Private Gründe, Komfortaspekte und Geldersparnis

Berufliche Gründe für eine Behandlung in EU-Staaten spielten so gut wie keine Rolle: Bei 97 Prozent der Befragten erfolgte sie während eines privaten Aus­landsaufenthaltes. Die Länder, in denen die TK-Mit­glieder behandelt wurden, überraschen dagegenweniger: Spanien, Österreich und Italien sind als beliebte Reiseziele naturgemäß die Staaten, in denen die meisten EU-Auslandsbehandlungen stattgefunden haben. Danach folgen Tschechien, Polen, Frankreich

Gründe eine große Rolle gespielt haben.

Gelenk und Rücken (chronisch)

31 %%%

Unfallbedingte Verletzungen

Atmungsorgane

Zähne

Herz-Kreislauf

Nervensystem, Augen und Ohren

Verdauungsorgane

14 %

11 %

11 %

10 %

7 %%%%

%%%%%

%%%%%%%%%%%

%%%%%%%%%%%

%%%%%%

%%

Nieren, Harn- und Geschlechtsorgane

Haut

5 %

5 %

4 %

%%%%

%%%%

%%%

Gründe für die Behandlung:

Chronische Erkrankungen nehmen zu

Der Anteil der unfallbedingten Verlet­zungen als Grund für eine Behandlung

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im EU-Ausland ist von 25 Prozent im Jahr 2003 auf 14 Prozent gesunken.

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Mehr als 16.000 TK-Mitglieder ließen sich allein

gibt es auch mit Kur-Einrichtungen in Österreich, Italien, Tschechien, Ungarn, Polen und der Slowakei.

Weshalb haben sich die TK-Mitglieder bewusst für eine Behandlung im europäischen Ausland entschie­den? Jeder Siebte nannte einen höheren Komfort (14 Prozent), 13 Prozent der Befragten gaben finanzielle Einsparungen, zum Beispiel beim Zahnersatz, als Grund für die Fahrt über die Grenze an. Therapien, die von der Schulmedizin in Deutschland nicht anerkannt sind, nehmen mit sieben Prozent einen deutlich gerin­geren Raum ein. Das Gleiche gilt für die Nutzung einer bestimmten TK-Vertragseinrichtung (sechs Prozent).

Auch die Verteilung der Erkrankungen unterstreicht die Tendenz zu geplanten Behandlungen: Fast ein Drittel entfiel auf (chronische) Gelenk- und Rückenlei­den. Akut- und Notfälle in Form von unfallbedingten Verletzungen wie Brüchen, offenen Wunden, Verbren­nungen oder Vergiftungen nahmen mit 14 Prozent eine deutlich geringere Rolle ein. Im Jahr 2003 machten die Unfallverletzungen noch 25 Prozent aus. Ebenfalls rückläufig waren die akuten Erkrankungen der Atmungs­organe, deren Anteil sich von 23 auf elf Prozent hal­biert hat. Jeweils ein Zehntel entfiel auf Probleme mit den Zähnen sowie auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Im Vordergrund standen ambulante Behandlungen: An erster Stelle rangiert der Allgemeinarzt mit 38 Pro­zent, gefolgt von verordneten Medikamenten (31 Pro­zent) und Heilmitteln (24 Prozent). Mit ebenfalls 24 Prozent lagen die Kuren als erste stationäre Behand­lung auf dem vierten Platz.

Abrechnung muss leichter werden

Verbesserungsbedarf besteht bei der Abrechnung der EU-Leistungen: Zwar gaben 32 Prozent der Befragten an, sie seien mit der Abrechnung vollkommen bzw. sehr zufrieden. 41 Prozent sagten jedoch auch, dass sie versucht hätten, die Behandlungen über die Euro­päische Krankenversicherungskarte abzurechnen, diese im Ausland jedoch nicht akzeptiert worden sei. Bei 77 Prozent der Befragten lief die Abrechnung über die Kostenerstattung. So ist es nur folgerichtig, dass sich fast jeder Zweite für eine Zusammenarbeit der TK mit anderen Krankenversicherungen im EU-Ausland ausgesprochen hat, um eine schnelle und reibungs­lose Übernahme der Behandlungskosten zu erreichen.

Unzufrieden mit ihrer Behandlung in einem EU-Staat waren nur fünf Prozent der Befragten. Maßgeblich hierfür waren Kosten, die ihnen nicht erstattet werden durften und die sie daher selbst tragen mussten. Jeder Fünfte fühlte sich medizinisch schlechter behan­delt als in Deutschland, und weitere 18 Prozent hatten Verständigungsschwierigkeiten aufgrund der Fremd­sprachen.

Direkte Verträge sorgen für mehr Komfort

Um ihren Versicherten eventuelle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, hat die TK in den vergangenen Jahren ihren Europaservice auf- und ausgebaut. So hat sie in Kooperation mit der AOK Rheinland/Ham­

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burg Verträge mit mehr als 70 Kliniken in den Nieder­landen, Belgien, Österreich und Italien abgeschlossen,

in denen sich die Versicherten mit ihrer deutschen Chipkarte ambulant oder stationär behandeln lassen können. Die Abrechnung erfolgt direkt mit der TK, so dass der Patient weder in Vorleistung treten muss noch anschließend bürokratischen Aufwand hat. Verträge

Auslandsbehandlungen:

Die Reiseländer liegen vorn

Spanien

Österreich

Italien

Tschechien

Polen

Frankreich

Schweiz

Ungarn

19 %

16 %

13 %

10 %

9 %

6 %

6 %

6 %

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in Spanien, Österreich oder Italien behandeln.

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À la carte: Zustimmung für die

elektronische Gesundheitskarte

Über 220 Mal in jeder Minute stecken Arzthelferinnen oder Klinikmitarbeiter irgendwo in Deutschland Kranken­versichertenkarten der TK in die Lesegeräte ihrer Praxis-oder Krankenhauscomputer. Daraus entstehen pro Jahr rund 50 Millionen elektronische Buchungen, auf derenGrundlage Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser ihr Geld von der TK bekommen – mehr als sechs Milliarden Euro allein im Jahr 2008. Künftig sollen auch die Apotheken hinzukommen, um die Abrechnung zu erleichtern.

15 Jahre nach ihrer Einführung zeigt sich jedoch: Die Krankenversichertenkarte ist in die Jahre gekommen. „Veraltet, unsicher und manipulationsanfällig“ – so beurteilen Experten die Kartensysteme, die heute von Banken und im Gesundheitssystem verwendet werden. EC-Karten mit Magnetstreifen beruhen noch auf einer Technik aus den 1970er-Jahren; Krankenversicherten­karten enthalten zwar schon einen Chip, stehen aber auf dem technischen Stand der 1980er-Jahre. Auf der Höhe der Zeit sind so genannte Smart-Chips, wie sie jeder Mobiltelefonbenutzer bereits in seinem Gerät hat. Karten mit diesen Chips lassen sich sperren, online aktualisieren und können von Unbefugten nicht mani­puliert werden. Damit soll jetzt auch das Bezahlsystem im Gesundheitssystem sicherer werden: Die elektro­nische Gesundheitskarte (eGK) enthält nicht nur den Chip, sondern auch noch zusätzliche Sicherheitsmerk­male. Auf diese Weise bildet sie einen sicheren Zugang zu einem vernetzten Gesundheitssystem.

Moderne Plattform für ein veraltetes System

Die elektronische Gesundheitskarte soll den technolo­gischen Wind des 21. Jahrhunderts in ein System bringen, in dem Papierabrechnungen, laborentwi­ckelte Röntgenbilder und Patientenkarteikarten nach wie vor an der Tagesordnung sind. Dazu sollen in meh­reren Schritten alle Ärzte, Zahnärzte, Apotheken und Krankenhäuser miteinander vernetzt, ihre Kommunikation untereinander zum Wohle der Patienten vereinfacht und alles zugleich sicherer werden. Hinzu kommt ein neues Abrechnungs- und Bezahlsystem für die rund 82 Millionen Patienten und ihre medizinischen Dienst­leister. Fachleute benutzen dafür das Wort „Telematik-Infrastruktur“, wenn sie über diese Herkulesaufgabeund ihre Komplexität sprechen. Die Öffentlichkeit ver­wendet lieber den einprägsameren Namensgeber als Synonym für das gesamte System – die elektronische Gesundheitskarte. Sie steht zugleich für eine neue Kartengeneration und zukunftsweisende Verände­rungen, die noch über ein Jahrzehnt in Anspruch neh­men werden. Die kontroverse Diskussion und die Reich­weite des Themas, das alle Einwohner angeht − egal ob gesetzlich oder privat versichert −, sind für die TK gute Gründe, das Stimmungsbild in der Bevölkerung

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zu erforschen, Erwartungen und auch Befürchtungen nachzuspüren.

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Grundlegender Richtungswechsel – der Patient als Herr seiner Daten

Im Zentrum der geplanten Veränderungen steht ein grundlegender Richtungswechsel: Nicht mehr der Arzt soll alleiniger Hüter der medizinischen Daten seiner Patienten sein, sondern die Betroffenen selbst sollen darüber verfügen können – auch bei einem Arztwechsel, Umzug in eine andere Stadt oder bei Verdacht auf einen Behandlungsfehler.

Diesen Richtungswechsel begrüßt die deutsche Bevölkerung und steht dem Start der elektronischen Gesundheitskarte überwiegend positiv gegenüber. Das zeigt die bevölkerungsrepräsentative Studie „Branchenbarometer E-Health“ im Auftrag der TK: Drei von vier Menschen hierzulande begrüßen die Einführung und sehen vor allem den Nutzen des neu­en Systems. Besonders gut kommt bei ihnen an, dassNotfalldaten künftig schnell verfügbar sind und Ärzte ihre Befunde in Zukunft elektronisch an den weiter­behandelnden Kollegen übersenden können.

Ein Großteil der Befragten (71 Prozent) erwartet zudem, dass der Missbrauch mit der neuen Karte zurückgeht und die Menschen später von weiteren Anwendungen wie der elektronischen Patientenakte profitieren, wenn Krankengeschichten besser dokumentiert werden und dadurch die Diagnosesicherheit steigt. Noch größer ist die Zustimmung in den Regionen, in denen die elektronische Gesundheitskarte bereits getestet wird (87 Prozent).

Außerdem schätzen die Befragten, dass die Karte künftig wichtige Gesundheitsdaten rascher verfügbar machen soll. Sie versprechen sich davon eine höhere Diagnose- und auch Arzneimittelsicherheit. Auch die Perspektive, dass die eGK später einmal das Anlegen elektronischer Patientenakten mit der individuellen Krankengeschichte inklusive Laborbefunden, Opera­

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tionsberichten und Röntgenbildern ermöglichen wird, befürworten 70 Prozent der Befragten.

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Anteile der Befragten, die die Einführung der eGK als

84 %

Höhere Arzneimittelsicherheit

63 %

Skepsis äußerten Mediziner in der Studie: Vier von fünfbefragten Ärzte sprachen sich dafür aus, das System vor dem Start erst noch weiterzuentwickeln. Neue Anwendungen kommen bei ihnen dagegen mehrheitlichgut an: Über 70 Prozent sprachen sich sowohl für den elektronischen Arztbrief als auch für die elektronische Patientenakte aus. Und auch die Ärzte, die an den eGK-Tests teilgenommen haben, plädieren eindeutig für beide Funktionen (70 Prozent). Ihre Hauptkritik bezieht sich auf die Frage, ob medizinische Daten außer auf den Arztcomputern auch auf zentralen Servern gespei­chert werden sollen.

Kritik gab es auch beim geplanten Funktionsumfang zumStart: Sowohl Versicherte als auch Ärzte bemängeln, dass für sie zu Beginn kein erlebbarer neuer Nutzen hinzukommt. Dagegen liegen die Vorteile des neuen Systems für Krankenkassen wie die TK auf der Hand: Für sie steht die neue Kartengeneration für neue Anwen­dungsmöglichkeiten, aber auch einfachere Prozesse, denn die Karten müssen nicht mehr wie bisher bei jeder kleinen Änderung wie zum Beispiel einer neuen Anschrift ausgetauscht werden. Jahr für Jahr sind in Deutschland rund 15 bis 20 Millionen Karten allein aus diesem Grund ein Fall für den Schredder.

Elektronische Rezepte vereinfachen die Abrechnung

Eine zweite Neuerung ist das elektronische Rezept.Denn obwohl die Ärzte heute üblicherweise die Rezepte am PC erstellen, werden sie am Ende doch als Papierbe­leg abgerechnet. So lagert allein im Duisburger Abrechnungszentrum der TK ein Berg von über 50 Milli­onen Rezepten – die Verordnungen der letzten acht Quartale. Monat für Monat kommen 2,7 Millionen hinzu, von denen 70.000 nicht maschinenlesbar sind und des­halb mühsam per Hand herausgesucht und nachbear­beitet werden müssen.

Die meisten Befragten interessieren sich allerdings weniger für die Einsparmöglichkeiten, sondern mehr für den Nutzen, den ihnen die neuen Funktionen in einer späteren Einführungsphase bringen – von vermeidbaren Unverträglichkeiten verordneter Medikamente bis zur schnelleren Verfügbarkeit ihrer Gesundheitsdaten. Den Schutz ihrer Daten bewertet die Mehrheit positiv. Sie sorgen sich zwar grundsätzlich, ob ihre Daten in unbe­fugte Hände gelangen könnten (63 Prozent), sind aber von den Sicherheitsvorkehrungen des Systems eGK überzeugt: Die Mehrheit der Bevölkerung (60 Prozent) hält die künftigen Funktionen für sicher oder sehr sicher, bei den 18- bis 29-Jährigen sagen dies sogar 74 Prozent. Darüber hinaus beurteilen zwei von drei

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Befragten die eGK als sicherer als die EC-Karte, mit der sie heute bezahlen und ihr Geld abheben.

-

Große Akzeptanz der eGK

Bevölkerung allgemein

TK Versicherte in Testregionen

Ärzte in Testregionen

74 %

87 %

59 %

sinnvoll oder sehr sinnvoll einstufen

Die Top 3 der Argumente für die eGK

Bevölkerung allgemein

92 %

Schnellere Verfügbarkeit wichtiger Gesundheitsdaten

Höhere Diagnosesicherheit

85 %

Höhere Arzneimittelsicherheit

TK-Versicherte in Testregionen

99 %

Schnellere Verfügbarkeit wichtiger Gesundheitsdaten

95 %

Vermeidung von Doppeluntersuchungen

93 %

Höhere Diagnosesicherheit

Ärzte in Testregionen

71 %

Schutz vor Missbrauch der Karte

Schnellere Verfügbarkeit wichtiger Gesundheitsdaten

69 %

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Quelle: „Branchenbarometer E-Health“, F.A.Z.-Institut, TK, 2009

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Gesundheitspreis und Ideenpark

Breite Anerkennung Ideen sprudeln, Menschen engagieren sich, Neues ent­steht, Gutes wird besser, manches Leiden erträglicher. Vieles davon geschieht, ohne dass die Öffentlichkeit davon erfährt. Wettbewerbe und Preise können Wege sein, dies zu ändern und das Augenmerk auf Sehenswertes zu len­

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ken. Der Gesundheitspreis „Pulsus“ und der „Ideenpark Gesundheitswirtschaft“ sind zwei Beispiele hierfür.

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Chefredakteur der „Bild am Sonntag“; Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes.

Ehre für stille Helden

Zum fünften Mal haben die TK und die „Bild am Sonntag“ (BamS) Deutschlands großen Gesundheitspreis verliehen, den „Pulsus“. BamS-Leser und TK-Versicherte konnten über den „Arzt des Jahres“, den „Kämpfer des Jahres“, den „Prominenten des Jahres“ und über den Preisträger in der erstmals ausgelobten Sonderkate­gorie „Organspende“ entscheiden. Die „Gesündeste Grundschule“ und die „Beste Gesundheitskampagne“ hat eine Jury ausgewählt.

Ihrem schwerstbehinderten Sohn wollte Barbara Lau, die Kämpferin des Jahres, eine Reittherapie ermögli­chen, fand jedoch keinen Reiterhof. So kauften sie und ihr Mann selbst ein Pferd und fuhren zu Therapeuten. Um auch anderen behinderten Kindern diese Thera­pie zu eröffnen, gründeten die Laus mit Unterstützung helfender Hände und Spender ein Therapiezentrum. Der erste große Schock 2001: Ihr Sohn Alexander stirbt. 2008 folgte der zweite Schlag: Ihr Ehemann stirbt nach einem Herzinfarkt und längerem Wachkoma. 330 Patien­ten kommen jede Woche auf den Hof von Barbara Lau. „Allein dafür lohnt es sich, weiter zu kämpfen“, so die Preisträgerin.

Kinder aus Krisengebieten operiert Dr. Karl-Georg Hermans, der Arzt des Jahres, kostenlos – neben seinem „normalen“ Pensum von 80 bis 100 Wochen­stunden im St. Joseph Krankenhaus in Prüm. Die ver­ letzten Kinder – oftmals von Bombensplittern getroffen – kommen aus Afghanistan, dem Irak oder aus Angola. Vermittelt werden sie von der „Initiative Friedensdorf International“. Patienten haben Dr. Hermans, den Arzt aus Leidenschaft, für den „Pulsus“ vorgeschlagen. „Wenn nicht er, wer dann hat einen Preis verdient?“, hieß es in einem Brief an die TK.

Die Stiftung „Lebensherbst“ – ein Verein, der sich für ältere und pflegebedürftige Menschen einsetzt – ist von Mariella Ahrens, der Prominenten des Jahres und seit Juli 2007 „Gräfin von Faber-Castell“, gegrün­det worden. Ihr Ziel: Es sollen „noch mehr Menschen ihre Herzen öffnen für die Älteren. Damit es auch denen im Alter gut geht, die wenig besitzen.“ Der Verein bietet gesellschaftliche Hilfen und auch Sach­spenden. Obwohl die Stiftung jung ist, erfahren bereits 14 Seniorenheime Unterstützung in Form von Spenden und der Organisation von Aktivitäten.

In Bad Staffelstein ist die Kampagne des Jahres, angestoßen von Religionslehrer Lukas Völker, zu

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Hause. Seit 2005 besuchen Schüler der neunten und zehnten Klasse wöchentlich freiwillig in ihrer Freizeit alte

Menschen in einem Wohn- und Pflegeheim. Sie spielen, basteln, musizieren mit ihnen, fahren sie im Rollstuhl spazieren. Die Schüler lernen ihnen fremde Lebenssituationen kennen, bauen Berührungsängste ab, entwickeln Mitgefühl und Freude beim Helfen. Und der besondere Clou: Die Schüler erstellen Biografien der von ihnen besuchten Menschen. Diese erscheinen demnächst gesammelt in einem Buch.

Gesundheitsförderung gibt es an der Schlossparkschu­le Völklingen-Geislautern, der gesündesten Grund­schule des Jahres, schon seit mehr als 20 Jahren. Lehrerin Gisela Fritzen ist überzeugt: „Wer Schüler für das Thema Gesundheit wirklich begeistern will, muss sie durch spannende und wirklich prickelnde Projekte mitreißen.“ In einem eigenen Streichorchester entwickeln die Schüler Liebe zur Musik und schulen zugleich Kon­zentration und Feinmotorik. Auf eigenen CDs werden die Themen Ernährung und Bewegung in Liedform behandelt. Auch Tai-Chi können die Kinder lernen.

Fünf Menschenleben gerettet haben Regina und Volker Haag, Preisträger in der Sonderkategorie „Organspende“, mit der Entscheidung, die Organe ihres tödlich verunglückten Sohnes Robin zur Trans­plantation freizugeben. Der 12-Jährige war bei einem epileptischen Anfall die Treppe hinuntergestürzt. Erst im zweiten Krankenhaus wurde die richtige Diagnose gestellt: Hirnblutung und Schädelbruch. Den Transport in ein drittes, spezialisiertes Krankenhaus zur Not-OP überlebte der Junge nicht. Dort konnten Ärzte nur noch den Hirntod feststellen. Mitten in diesem Albtraum sind die Eltern dennoch sehr stark gewesen und haben damit anderen Menschen die Chance auf ein neues Leben eröffnet.

Die Jury Professor Dagmar Schipanski, Präsidentin der Deutschen Krebshilfe; Dr. Susanne Holst, Ärztin und Fernsehmoderatorin; Dr. Franziska Rubin, Ärztin, Schauspielerin und Moderatorin; Professor Dr. Dietrich Grönemeyer, Inhaber des Lehrstuhls für Radiologie und des weltweit einzigen Lehrstuhls für Mikrotherapie an der Universität Witten/Herdecke; Professor Dr. Björn Nashan, Direktor der Fachabteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Eppendorf; Walter Mayer,

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Ideenpark Gesundheitswirtschaft:

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Akzente gesetzt

Neues entsteht aus der Vielfalt, nicht aus Einerlei. So sorgt Wettbewerb dafür, dass der Fortschritt auf allen Ebenen in das Gesundheitssystem einziehen kann. Dabei sind Innovationen weit mehr als neue Medika­mente oder modernere Untersuchungsmethoden. Es geht vielmehr um zukunftsweisende Kooperationen, um Initiativen, die die Transparenz des Systems oder die Qualität der Patientenversorgung verbessern, oder auch um Projekte, die die Effizienz von Behandlungs­prozessen erhöhen können.

Die Neuerungen im Kleinen und Großen stehen beim „Ideenpark Gesundheitswirtschaft“ der „Financial Times Deutschland“ (FTD) im Mittelpunkt. Sein Ziel ist es, inno­vative Ansätze einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und so die Debatte um ein besseres Gesund­heitssystem voranzutreiben. Im Jahr 2008 schrieb die FTD ihren Wettbewerb zum vierten Mal aus – Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen des gesamten Gesund­heitsbereiches waren aufgerufen, sich mit ihren Ideen, Projekten oder Konzepten zu beteiligen.

Eine hochkarätig besetzte Jury hatte anschließend die Aufgabe, aus der Vielzahl der Vorschläge die zehn besten Konzepte und damit die Preisträger zu ermitteln. Maßgeblich dafür waren die Kriterien Relevanz, Inno­vationsgrad, Durchsetzbarkeit, Reichweite sowie das Zusammenspiel von Qualität, Transparenz und Effizienz.

Einzige Krankenkasse unter den Preisträgern war erneut die TK, die mit drei Preisen des „Ideenparks Gesund­heitswirtschaft“ ausgezeichnet wurde. Eines der Kon­zepte kommt Patienten mit chronischen Kopfschmerzen zugute, ein anderes hilft Menschen mit psychischen Erkrankungen, und das dritte bezieht Patienten, die an Depressionen oder Rückenschmerzen leiden, mit Hilfe eines „virtuellen Arztgespräches“ aktiv in die Therapie ein.

Ein Netzwerk gegen Kopfschmerzen

„Kopfschmerztourismus“ – für viele Menschen in Deutschland kein Schlagwort, sondern leidvolle Realität.

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Nach repräsentativen Studien geben hierzulande 54 Millionen Menschen Kopfschmerzen als gravierende Gesundheitsstörung an, und schon in der Schule zählen

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Kopfschmerzen zu den häufigsten Beschwerden der Kinder. Täglich leiden 900.000 Menschen in Deutsch­land an Migräne-Attacken, und jeden Tag sind rund 100.000 Betroffene durch Migräne mit Schmerzen und Übelkeit ans Bett gefesselt. Solches Leid belastet nicht nur die Betroffenen, sondern ist darüber hinaus auch teuer: Aktuelle Forschungen zeigen, dass allein die Migräne in Europa 27 Milliarden Euro an direkten und indirekten Kosten verursacht.

Mehr als drei Milliarden Einzeldosierungen an Schmerz­medikamenten werden hierzulande pro Jahr verbraucht, 85 Prozent davon wegen Kopfschmerzen. Gleichzeitig weist Deutschland bei der Schmerztherapie eine Unter­versorgung auf. Die Patienten wechseln häufig von Arzt zu Arzt – im Durchschnitt etwa acht Mal im Jahr. Nicht selten brechen sie eine professionelle Therapie ab und weichen frustriert auf Außenseitermethoden aus. Kurz: Es fehlt in Deutschland an einer koordinierten Kopf­schmerzbehandlung, bei der die einzelnen Disziplinen zusammenarbeiten.

Dies zu ändern, ist das Ziel des ersten bundesweiten Kopfschmerzbehandlungsnetzes, das von der TK und der Schmerzklinik Kiel entwickelt worden ist und an dem mehr als 400 Praxen beteiligt sind. Die Schranken zwi­schen der ambulanten und der stationären Behandlung sowie der Rehabilitation werden aufgehoben. So lassen sich die Therapieabläufe verbessern und Innovationen fördern. In der ersten Phase stehen die gezielte Diagnos­tik und die Auswahl der sektorenübergreifenden Thera­piepfade im Vordergrund. Es folgt eine neurologisch­verhaltensmedizinische Behandlung, an der ebenfalls die unterschiedlichen Versorgungssektoren beteiligt sind. Anschließend werden Therapieverlauf und -erfolgkontrolliert. Die beteiligten Ärzte und Therapeuten informieren und beraten sich wechselseitig, so ist ein inhaltlich und zeitlich gut koordiniertes Vorgehen gewährleistet. Dafür bürgen die Leistungserbringer, mit denen eine Bonus-Malus-Regelung vereinbart ist. Werden die Therapieziele – gemessen an der Arbeits­unfähigkeit – nicht erreicht, nehmen sie eine Kürzung ihrer Vergütung hin. Werden die Ziele übertroffen, erhalten sie einen Bonus. Die wissenschaftliche Begleitforschung

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belegt die Qualität der Behandlung, und auch die Kosten­effizienz des Ansatzes ist gesichert.

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Das meint die Jury: „Wenngleich die technische Umsetzung des Projekts vor allem in Bezug auf den Patientenpass noch ausbaufähig ist, verdient es vor allem durch seine Relevanz und Aktualität Unterstüt­zung. Das Thema Kopfschmerz wird derzeit noch nicht breit und strukturiert genug aufgegriffen. Dieser Mangel im allgemeinen Versorgungsangebot könnte durch den Ansatz der Initiatoren behoben werden.“

Pauschale Vergütung – patientenorientierte Behandlung

Weniger Bürokratie, bessere Versorgung – das ist der Leitgedanke eines Psychiatrie-Projektes der TK. Wäh­rend Akutkliniken schon seit Jahren pauschale Beträge pro Behandlungsfall erhalten, werden in der Psychiatrie bislang noch tagesgleiche Pflegesätze bezahlt – je länger der Patient in der Klinik ist, desto höher also die Vergütung für das Krankenhaus. Dabei ist es auch aus medizinischen Gründen sinnvoll, den Klinikaufenthalt von Psychiatriepatienten auf das wirklich Erforderliche zu begrenzen. „So lang wie nötig, so kurz wie möglich“ lautet die Devise. Eine Analyse von TK-Daten hatte gezeigt, dass viele Patienten oft länger als vier Wochen stationär behandelt werden, und mehr als die Hälfte kommt innerhalb eines Jahres erneut ins Krankenhaus.

Ziel war es also, eine wohnortnahe und vor allem ambulante Versorgung zu etablieren, die auch Wieder­einweisungen verhindert. Erreicht wird dies durch ein Behandlungskonzept, das auf einer sektorenübergrei­fenden Therapie und Vergütung beruht. Die Komplex­pauschale wird unabhängig von der Versorgungsform und über einen festen Zeitraum gezahlt. Für die Klinik entfällt der Anreiz, über eine medizinisch nicht unbedingt erforderliche Verlängerung der Verweildauer ihre Erlöse zu erhöhen. Bei der Behandlung wird stärker auf Effek­tivität geachtet, und die Vergütung wird sinnvoller ein­gesetzt. Es hat sich gezeigt, dass sich die Schwerpunkte der Versorgung mehr in den teilstationären und ambu­lanten Sektor verlagern. Großer Vorteil außerdem: Die administrativen Abläufe und auch der Abrechnungs­

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aufwand sind gestrafft worden, das bedeutet weniger Bürokratie für alle Beteiligten.

Das meint die Jury: „Vergleichbare Versuche der Vergütungspauschalierung bei psychischen Erkran­kungen gibt es bisher nicht. Der Wettbewerbsbeitrag sieht sich darum zu Recht als wegweisendes Modellpro­jekt. Gleichzeitig gehört vor allem die starke Zersplitte­rung durch die bisher zahlreichen verschiedenen Ver­gütungsmodelle zu den großen Strukturproblemen bei der Versorgung psychisch Erkrankter. Diese Probleme könnten zumindest zum Teil analog zu dem nun aus­gezeichneten Projekt behoben werden.“

Virtuell mit dem Arzt im Gespräch

Patienten möchten mehr und mehr in Therapie-Ent­scheidungen eingebunden werden. Um mitreden und -entscheiden zu können, benötigen sie Informationen, die möglichst individuell zugeschnitten sein sollten. Der TK-Patientendialog, ein interaktives Online-Instrument, macht dies für die Indikationen Depression sowie Rückenschmerzen möglich. Mehr als 4.500 verschiedene Inhalte sind in dem Expertensystem hinterlegt. Mittels künstlicher Intelligenz geht es auf die Antworten des Nutzers ein, es filtert aus Millionen von Einzelinformati­onen, so genannten Wissens-Chunks, genau die Infor­mationen heraus, die für den Patienten relevant sind – wissenschaftlich fundiert, unabhängig und aktuell.

Das meint die Jury: „Eine sehr gut aufgebaute Web­site, ein gut ausgearbeitetes Konzept sowie die vielen Möglichkeiten für Patienten geben dem Beitrag eine besondere Qualität. Der volle Umfang des Angebots kommt nur den Versicherten der Techniker Kranken­kasse zugute. Dies könnte auch für andere Kassen

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einen Anreiz bieten, ebenfalls ein interaktives, internet­basiertes Informationssystem zu entwickeln.“

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Qualifiziert und engagiert

Starkes Team Wer neben spannenden Aufgaben einen respektvollen Umgang miteinander, Verlässlichkeit und Fairness schätzt, kommt an einer Bewerbung bei der TK nicht vorbei – so lässt sich das Ergebnis des Wettbewerbs „Deutschlands beste Arbeitgeber“ zusammenfassen, bei dem die TK aufs Siegertreppchen geklettert ist. Gesellschaftliche Verantwortung nimmt sie auch wahr, indem sie zum Beispiel Menschen mit schweren Behinde­rungen in den Arbeitsalltag integriert und in die Ausbildung

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junger Menschen investiert.

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Ein Dienstleistungsunternehmen ist auf die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Motivation und ihre Identifikation mit dem Unternehmen angewiesen. Und nur wer fairen Umgang erfährt, behandelt auch die eigenen Kunden gut. Die TK ist Krankenkasse und Arbeitgeber zugleich – da kommt ihr im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine besondere Verantwortung zu. Zugleich sieht sie sich – wie jeder andere Arbeitge-ber – neuen Herausforderungen gegenüber: dem demografischen Wandel einerseits wie der Aufgabe, frühzeitig talentierten Nachwuchs für sich zu gewinnen, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.

TK: Deutschlands bester Arbeitgeber

2008 hat sich die TK erneut am Wettbewerb „Deutsch-lands beste Arbeitgeber“ beteiligt – das Ergebnis: Platz eins in der Kategorie der großen Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Entscheidung der Jury gründet sich zum einen auf Ergebnisse einer stichprobenhaften Befragung von 500 zufällig ausgewählten Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern in den Unternehmen. Dieser Teil fließt mit zwei Dritteln in die Bewertung ein. Das weitere Drittel beruht auf einem Kultur-Audit, in dem untersucht wird, wodurch sich die Arbeitskultur im Unternehmen aus-zeichnet. Als Kriterien dienen die Dimensionen Vertrau-en (unterteilt in Glaubwürdigkeit, Respekt und Fair-ness), Stolz und Teamorientierung.

Schwerbehinderte in den Arbeitsalltag integrieren – ein gelungener Ansatz

Für viele schwerbehinderte Menschen in Deutschland bieten die zahlreichen Behindertenwerkstätten eine gute Möglichkeit der Beschäftigung und Förderung. Es gibt jedoch auch Frauen und Männer, die in diesen Einrichtungen unterfordert sind, aber auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben. Die TK hat sich dieses Themas angenommen und auf Projektbasis Menschen, die zuvor in Behindertenwerkstätten gear-beitet haben und einen besonderen Bedarf an arbeits- und berufsbegleitender Betreuung haben, mit einem

normalen Arbeitsalltag ins Unternehmen integriert. Die durchweg positiven Erfahrungen im Laufe des 2008 abgeschlossenen Projekts haben die TK veranlasst, einen gesonderten, auf die speziellen Erfordernisse dieser Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugeschnittenen Tarifvertrag abzuschließen und damit den Frauen und Männern, die die Stammbelegschaft micht mehr missen möchte, eine dauerhafte Einstellung und damit eine ganz neue Perspektive zu ermöglichen.

Ausbildung als Investition in die Zukunft und gesellschaftliche Verantwortung

Das Versichertenwachstum hat es der TK auch im Jahr 2008 möglich gemacht, viele der jungen Männer und Frauen in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis zu übernehmen, die ihre Ausbildung erfolgreich abge-schlossen, sich als persönlich geeignet und zudem flexibel erwiesen haben. Bildete die TK früher nur Sozial-versicherungsfachangestellte aus, ist das Portfolio in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. 2008 umfasste das Ausbildungsspektrum neun verschie-dene Berufsbilder – vom Lagerlogistiker in der Haupt-verwaltung bis zum Koch in den beiden TK-Bildungs-zentren. 176 junge Menschen haben im Jahr 2008 ihre Ausbildung bei der TK begonnen.

Darüber hinaus fördert die TK den akademischen Nachwuchs sowohl in Trainee-Programmen wie auch in Kooperationen mit Hochschulen bei Bachelor-Studien-gängen zu Wirtschaftsinformatikern oder Gesundheits-ökonomen.

Auch Ehrenamtliche sind für die TK im Einsatz

Eine Besonderheit der TK ist inzwischen Tradition und sucht in der gesetzlichen Krankenversicherung dennoch ihresgleichen: Sie hat mehr ehrenamtliche Beraterinnen und Berater als angestellte Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter. Sie sind in ihrem beruflichen, studentischen und privaten Umfeld aktiv, informieren und beraten. So bilden sie ein wichtiges Bindeglied zwischen der TK und ihren Versicherten.

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ehrenamtliche Beraterinnen/Berater 10.714 10.777

Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter davon:

10.535 10.698

• in den Geschäftsstellen, den Service- und Abrechnungszentren und im Vertrieb

8.732 8.862

• in der Hauptverwaltung 1.586 1.623

• in den Landesvertretungen 217 213

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Die Sicht des Vorstandes

Kurs gehaltenIn Zeiten großer Veränderungen brauchen Unternehmen verlässliche Ziele, einen untrüglichen Kompass und eine klare Vorstellung davon, wohin die Entwicklung gehen

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soll. Der TK-Vorstand sagt seine Meinung.

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Deutschland hat ein anerkannt gutes Gesundheits­system und dient anderen Ländern als Vorbild. Wenn wir über die Grenzen schauen: Was können wir von Staaten mit anderen Systemen lernen?

Klusen: Wir können wirklich froh sein über unser System, zuweilen sollten wir ihm auch etwas mehr Wertschätzung entgegenbringen, als es hierzulande üblicherweise der Fall ist. Trotzdem ist es natürlich nicht perfekt, und wir sollten uns nicht scheuen, von anderen zu lernen. Von den USA können wir sicher nicht lernen, wie man einen flächendeckenden Versi­cherungsschutz organisiert; hier richtet sich der Blick vielmehr von den vereinigten Staaten nach Deutsch­land. Die Amerikaner können uns aber an ihren Erfah­rungen teilhaben lassen, wie man Patientenversorgung organisieren kann. Grundlagenforschung und Spitzen­medizin sind ebenfalls Felder, auf die es sich in den USA zu schauen lohnt. An den Niederlanden hat mich beeindruckt, wie beherzt und konsequent dort im Jahr 2006 eine umfassende Gesundheitsreform durchge­setzt worden ist − ohne die vielen Kompromisse und Ausnahmeregelungen, die wir hierzulande kennen. Unter dem Strich muss man aber sagen, dass viele Systeme mit den gleichen Problemen kämpfen wie wir: steigende Ausgaben durch medizinischen Fortschritt und eine − glücklicherweise − längere Lebenserwar­tung der Menschen.

Immer wieder wird gefordert, die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in ihrem Umfang zu reduzieren, der Katalog solle bis auf das Allernötigste ausgedünnt werden. Ist das die Lösung der Probleme?

Klusen: Das ist ganz sicher keine Lösung, sondern würde im Gegenteil neue Probleme schaffen. Außer­dem ist bisher noch jeder, der solches vorgeschlagen hat, an der Abgrenzung gescheitert, was denn noch bezahlt werden sollte und was nicht. Die Mandel-Ope­ration? Die Behandlung des Rheumas? Tabletten gegen Migräne? Die Impfung gegen Masern? Der Herzschritt­macher? Die Rehabilitation nach einem Herzinfarkt? Wenn man dies alles durchdekliniert, landet man schnell

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beim heutigen Leistungsumfang. Diese Diskussion führt also in eine Sackgasse.

Was schwebt Ihnen stattdessen vor?

Klusen: Viele Strukturen und Abläufe sind überholt und nicht mehr zeitgemäß, wir müssen sie an die Erforder­nisse des 21. Jahrhunderts anpassen. Die Kranken­kassen müssen viel stärker als bisher die Leistungen für ihre Versicherten selbst einkaufen dürfen. Hier hat es in den vergangenen Jahren viel Bewegung gege­ben mit dem Ergebnis, dass die Gestaltungsmöglich­keiten weitaus größer sind als noch vor einem Jahr­zehnt. Diesen Weg sollte man beherzt weitergehen. Dabei ist zunächst die Politik gefordert, um die recht­lichen Grundlagen zu schaffen, und anschließend die Krankenkassen, die die neuen Möglichkeiten dann zügig in die Praxis umsetzen müssen.

Professor Dr. Norbert Klusen

ist seit 1996 Vorsitzender des Vorstandes. Zuvor gehörte er drei Jahre als Geschäftsführer der TK-Führungsspitze an. Er ist verantwortlich für die Unternehmensbereiche Finanzen, Marketing und Vertrieb, Service und Kundenbindung, Versorgung sowie für die Landesvertretungen und Stabs­bereiche.

Der Diplom-Kaufmann, 1947 in Mönchengladbach geboren, verfügt über umfangreiche Management­erfahrungen in internationalen Unternehmen, zuletzt als Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor einer Aktiengesellschaft des Maschinen- und Fahrzeugbaus. Er ist Honorarprofessor für inter­nationale Gesundheitspolitik und Gesundheits­systeme an der Universität Hannover und Honorarprofessor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik an der Westsächsischen

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Hochschule Zwickau. Zudem ist er Gastprofessor an der University of Michigan in Ann Arbor, USA.

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Jahre lang Vorsitzender des GKK-Vorstandes in Hamburg.

Was heißt das für die Versorgung der Patienten? Wird es einen Preiskampf geben mit dem Ziel, dass nur der billigste Leistungsanbieter unter Vertrag genommen wird?

Klusen: Eine Kasse, die diese Strategie verfolgt, hat im Grunde schon verloren. Das goutieren die Versi­cherten und Patienten nicht, und so etwas spricht sich schnell herum. Einer solchen Kasse würden die Kunden in Scharen davonlaufen − zu Recht. Aber deswegen gibt es natürlich trotzdem harte Verhandlungen mit den Anbietern, sie verhandeln umgekehrt ja auch hart mit uns. Unseren Beitragszahlern sind wir es schuldig, dass wir unser Augenmerk auf die Wirtschaftlichkeit legen. „Wirtschaftlich“ heißt eben nicht „billig“, sondern steht für eine Balance von Leistungen und Qualität auf der einen und den Kosten auf der anderen Seite.

Wie wird sich der Markt der Krankenkassen in den kommenden Jahren entwickeln?

Klusen: Nach wie vor ist der GKV-Markt heterogen strukturiert und weniger durch „Mammutkassen“ gekennzeichnet, sondern eher durch eine Vielzahl von Klein- und Kleinstanbietern. Anfang 2009 existierten noch gut 200 der über 1.000 Kassen, die es Mitte der 1990er-Jahre noch gab. Die über 70 Millionen Versi­cherten verteilen sich aber nicht annähernd gleichmäßig auf die Anbieter. Die Größenverhältnisse bewegten sich zum Jahresbeginn 2009 von 900 bis zu 7,2 Millionen Versicherten. 31 Kassen hatten zu diesem Zeitpunkt weniger als 10.000 Versicherte, und die Hälfte des Marktes verteilte sich auf Kassen mit weniger als 100.000 Kunden. Umgekehrt vereinigten die acht größten Kassen mit mehr als 35 Millionen Menschen gut die Hälfte aller Versicherten auf sich − eine atomi­sierte Marktstruktur.

Das Geschäftsmodell der Klein- und Kleinstanbieter hat funktioniert, als das Vertragsgeschäft in der gesetzlichen Krankenversicherung noch vom Grundsatz „gemein­sam und einheitlich“ dominiert war. In Zeiten, in denen es mehr Möglichkeiten und damit auch die Verpflich­tung gibt, selbst zu gestalten, trägt es nicht mehr; diesen Kassen fehlt die kritische Größe. Ich rechne deshalb damit, dass es Fusionen in größerer Zahl geben wird.

Also werden am Ende die berühmten 30 bis 50 Kassen stehen?

Klusen: Das weiß ich nicht, und ich halte es auch für einen Fehler, eine Zielzahl zu definieren. Das wird die Entwicklung von ganz allein zeigen. Wir definieren ja auch nicht, wie viele Lebensmittelgeschäfte und Mobil­funkanbieter es geben soll, also brauchen wir das bei den Krankenkassen auch nicht. Ein weites Oligopol bietet die optimale Markstruktur für höchste Wettbe­werbsintensität. Meine Prognose ist, dass die Zahl der Krankenkassen in Deutschland noch lange deutlich

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darüber liegen wird. Von einem Ende der Vielfalt kann also auch in Zukunft keine Rede sein.

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Helmuth Doose

gehört dem Vorstand seit dem Jahr 2000 an. Er ist für die Unternehmensbereiche Informationsver­arbeitung, Kundenberatung, Mitgliedschaft und Beiträge, Personal sowie Recht und Vergabe ver­antwortlich.

Der Krankenkassenbetriebswirt wurde 1947 in Kiel geboren. Er war in verschiedenen Führungs­positionen der gesetzlichen Krankenver sicherung tätig, unter anderem beim Bundesverband der Innungskrankenkassen und bei der Gärtner-Krankenkasse (GKK). Vor seinem Wechsel zur TK war er Geschäftsführer der GKK und ab 1996 vier

Herr Doose, das Jahr 2008 stand im Zeichen der Vorbereitung auf den Anfang 2009 eingeführten Gesundheitsfonds. Was bedeutete das für die TK?

Doose: Kurz gesagt: einen enormen Aufwand. Das unterscheidet die TK allerdings nicht von anderen Krankenkassen. Es ist ja nicht so, dass der Fonds von gut 20 Frauen und Männern im Bundesversicherungs­amt abgewickelt wird. Tatsache ist, dass jede einzelne Krankenkasse viel Arbeit investieren muss, um die Funktionsfähigkeit für alle Eventualitäten zu sichern. Wir würden diese Mitarbeiterkapazitäten lieber in anderen Aufgabenfeldern einsetzen − in Gebieten, in denen die Versicherten und Patienten einen unmittel­baren Nutzen spüren. Unter dem Strich bleibt für die gesamte Krankenversicherung jedoch übrig: mehr Aufwand ohne vermehrten Nutzen, ein verzichtbares Projekt.

Wie haben Sie sich gerüstet für den Ansturm der Kundenanfragen?

Doose: Den Jahreswechsel mit dem Start des Gesund­heitsfonds haben wir Monate im Voraus geplant, denn es war ja absehbar, dass viele Kunden Fragen zur neuen Finanzierung haben würden. Durch Rückschlüsse auf bisherige Erfahrungen haben wir versucht, das Telefonvolumen tagesgenau zu prognostizieren und entsprechend die Mitarbeiterkapazitäten für die tele­fonischen Kundenberatungen und Geschäftsstellen zu planen. Denn für die Kunden erreichbar zu sein,

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muss für ein Dienstleistungsunternehmen zu den wichtigsten Anliegen gehören. Dank der ausgefeilten

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Inzwischen wollen alle wissen, wo das Unternehmen steht und wie ihre eigene Dienststelle dasteht − ein Zeichen für die große Identifikation der Belegschaft

zu gestalten, ist eine der Hauptaufgaben von Dr. Straub im Rhön-Vorstand.

Systeme, die wir nutzen und zum Teil auch selbst entwickelt haben, gelingt uns das in Spitzenzeiten ebenso wie im Tagesgeschäft. Fast 80 Millionen Kun­denkontakte haben wir pro Jahr, da muss die Logistik stimmen. Und unsere Kunden sind anspruchsvoll, erwarten viel von uns.

Was bedeutet das für die Informationstechnologie?

Doose: Eine moderne und auf die spezifischen Bedürfnisse der TK zugeschnittene IT ist ein Dreh-und Angelpunkt und zugleich ein hochkomplexes Unterfangen: Wir müssen bei jeder Weiterentwicklung die darüber hinausgehende Zukunftsfähigkeit unserer Systeme sicherstellen, brauchen maßgerechte Anwendungen für die unterschiedlichsten Aufgaben in der TK, müssen für eine hohe Systemstabilität und gute Antwortzeiten sorgen. Alle Systeme müssen reibungslos ineinandergreifen. Unserer TK-eigenen krankenkassenspezifischen Software haben wir eine offene Architektur gegeben, um neue Technologien und Systeme jederzeit integrieren zu können. Aber es geht nicht allein um Anwendungen, die unmittelbar die Versichertenbetreuung betreffen. Wichtig sind auch Systeme zur Unternehmenssteuerung wie zum Beispiel unser Datawarehouse oder die Analyse­software. Hierin stecken jede Menge Technik und Know-how. Und schließlich nutzen wir die IT auch zur internen Unternehmenskommunikation − tagesaktuell und bei Bedarf natürlich auch schneller. Erst dieses funktionierende Gesamtpaket versetzt die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter in die Lage, unsere Kunden so zu betreuen, wie sie es von uns erwarten: kompetent, schnell und zuverlässig.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Stichwort: 2008 hat sich die TK wieder am Wettbewerb „Deutschlands beste Arbeitgeber“ beteiligt und ist nach guten Platzierungen in den Vorjahren diesmal als Sieger hervorgegangen − für eine Krankenkasse eher ungewöhnlich.

Doose: Weshalb soll eine Krankenkasse kein ausge­zeichneter Arbeitgeber sein? Der Geschäftsführer des Instituts, das die Firmen evaluierte, hat anlässlich der Preisverleihung gesagt, die TK sei zwar nicht hip oder cool, aber in den Augen von Mitarbeitern und Kunden eine solide Instanz und außerdem erfolg­reich. Das bringt es doch gut auf den Punkt. Stolz sind wir darauf, dass ein wesentlicher Teil der Bewertung auf den Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung basiert; dies zeigt uns, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die TK auch in turbulenten Zeiten, die viel Flexibilität und großen persönlichen Einsatz erfor­dern, als guten und verlässlichen Arbeitgeber ansehen. Eine Studie im Auftrag des Bundesarbeitsministeriums hat gezeigt, dass eine mitarbeiterorientierte Arbeits­platzkultur einen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens hat. Das stimmt absolut mit unseren Erfahrungen überein: Nur wer gut behan­delt wird, behandelt auch die Kunden gut. Und nur wer Wertschätzung erfährt, kann diese auch den

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Kunden entgegenbringen. Und das ist elementar für ein Dienstleistungsunternehmen.

Wirtschaftlicher Erfolg ist auch für die TK wichtig. Sie sind zwar ein Non-Profit-Unternehmen, müssen aber natürlich trotzdem auf die finanzielle Stabilität achten. Welcher Steuerungsinstrumente bedienen Sie sich?

Doose: Für die Lenkung des Unternehmens betrach­ten wir weit mehr als die Finanzperspektive, sondern widmen uns natürlich auch den Perspektiven „Kunde“, „Prozesse“ und „Mitarbeiter“. Das alles bilden wir in einer selbst entwickelten Balanced Scorecard ab. Jede Perspektive ist mit Zielen, Maßnahmen und Kennzahlen hinterlegt, so dass uns im Sinne des Wortes ein ausbalanciertes System für eine integrierte Unternehmensführung zur Verfügung steht. Daran denken viele Menschen nicht, wenn sie den Begriff „gesetzliche Krankenkasse“ hören. Aus unserer Sicht ist dies aber unerlässlich. Denn auch wenn wir nicht profitorientiert arbeiten, stehen wir doch in einem har­ten Wettbewerb und in einer großen Verantwortung gegenüber den Beitragszahlern − auch wenn wir unsere Beitragseinnahmen seit dem Jahresbeginn 2009 nicht mehr selbst behalten, sondern tagesgleich an den Gesundheitsfonds weiterleiten müssen. Das Selbstverständnis und das Verantwortungsgefühl haben sich dadurch nicht verändert.

Ziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit, wenn es um Zielgrößen und Kennzahlen geht?

Doose: Die anfängliche Skepsis ist lange überwunden.

mit der TK.

Zum Jahresende 2008 ist Dr. Christoph Straub, seit 2003 Mitglied des TK-Vorstandes und seit 2005 stellvertretender Vorsitzender des Gremiums, ausgeschieden, um in den Vorstand der Rhön-Klinikum AG zu wechseln, deren Ziel es ist, einen vollintegrierten Gesundheitsanbieter aufzu­bauen, der ambulante und stationäre Versorgungs­angebote miteinander verbindet. Diesen Prozess

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Selbstverwaltung ist Ehrenamt

Ehrenamtlich verantwortlichDas Jahr 2008 markierte einen Wendepunkt für den Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse. Durch die Fusion mit der IKK-Direkt wurde aus einem reinen Mitgliederparlament, das ausschließlich aus Versicherten­vertretern bestand, ein Gremium, das seit Jahresbeginn 2009 paritätisch mit Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten besetzt ist. Ein wichtiges Merkmal der Selbstverwaltung ist aber unverändert geblieben: Die 30

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Frauen und Männer des TK-Verwaltungsrates üben ihre Aufgaben ehrenamtlich aus.

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Verwaltungsrat S T I M M E D E R M I T G L I E D E R –

G E W Ä H L T B E I D E R S O Z I A L W A H L

steht auch stets im Internet unter www.tk-online.de zur Verfügung.

Der Verwaltungsrat ist die Selbstverwaltung der TK und damit ihr höchstes Gremium. Er ist nicht Aktionären oder der Politik verpflichtet, sondern ausschließlich den Versicherten der TK. Das Gremium besteht aus 30 Frauen und Männern, die ihre Aufgaben ehrenamtlich ausüben. Ihr Einfluss reicht weit, niedergelegt ist dies in der Sat­zung der TK. „Der Verwaltungsrat bestimmt die Grund­züge der Kassenpolitik – auch für die Verbandsarbeit – und trifft alle Entscheidungen, die für die TK von grundsätzlicher Bedeutung sind“, heißt es dort. Ferner obliegt es ausschließlich dem Verwaltungsrat, den Haushaltsplan festzustellen, die Satzung zu ändern und den hauptamtlichen Vorstand zu wählen. Interessen­vertretung heißt bei der TK aber noch viel mehr: Der Verwaltungsrat macht zum Beispiel den Weg frei für Bonusprogramme und Wahltarife, um den mehr als sieben Millionen Versicherten größere Entscheidungs­spielräume zu eröffnen.

Die einschneidenste Veränderung in der TK-Selbstver­waltung brachte die Fusion mit der IKK-Direkt zum Jahresbeginn 2009. Der Verwaltungsrat besteht seither nicht mehr nur aus Versichertenvertretern, sondern je zur Hälfte aus Vertretern der Arbeitgeber und der Ver­sicherten.

Die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates sind Dr. Hans-Heinrich Gerth aus Meersburg (Arbeitge­bervertreter) und Harald Schulte aus Königswinter (Ver­sichertenvertreter).

Rückblick 2008

In seiner Sitzung im April 2008 hat sich der TK-Ver­waltungsrat intensiv mit dem Abschlussbericht zum Gutachten zur Geschichte und Modernisierung der Sozialversicherungswahlen befasst. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat eine Wissenschaftlergruppe aus Bremen die Geschichte der Sozialversicherungswahlen aufgearbeitet und Reformvorschläge entwickelt. Die Empfehlungen der Gutachter und deren eventuelle Auswirkungen wurden mit Dr. Bernard Braun von der Gutachtergruppe der Universität Bremen und dem Bundeswahlbeauftragten für die Sozialversicherungswahlen, Hans-Eberhard Urbaniak, ausführlich erörtert.

Im Juli 2008 hat der GKV-Spitzenverband offiziell sei­ne Arbeit aufgenommen. Bei ihm sind seither viele Aufga­ben gebündelt, die zuvor von den Spitzenverbänden der jeweiligen Kassenarten wahrgenommen worden waren. In der Mitgliederversammlung und im Verwal­tungsrat des Spitzenverbandes sowie in seinen Fachaus­

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schüssen ist die TK mit mehreren Mitgliedern ihrer Selbstverwaltung vertreten.

Die Fusion der TK mit der IKK-Direkt war das Haupt­thema der Verwaltungsratssitzung im September 2008. Die Selbstverwaltung beschloss die freiwillige Vereinigung beider Kassen zum 1. Januar 2009.

Im Oktober 2008 hat der Verwaltungsrat die neue Sat­zung verabschiedet. Auch wurde eine Erklärung abge­geben, dass die neue durch die Fusion entstehende Techniker Krankenkasse der Kassenart Ersatzkassen angehören solle. Zum 1. Januar 2009 ist die Techniker Krankenkasse auf Beschluss des TK-Verwaltungsrates dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) beigetreten.

Die TK schreibt Transparenz groß, daher informiert sie auf verschiedenen Wegen kontinuierlich über die Arbeit ihres Verwaltungsrates. Aktuelles zur Zusammensetzung und zur Arbeit des Gremiums

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Zeugfang, Johanna Versichertenvertreterin, Dresden

Die Mitglieder des Verwaltungsrates

Alternierende Vorsitzende Gerth, Dr. Hans-Heinrich, Arbeitgebervertreter, Meersburg (seit 9.5.2009) Schulte, Harald, Versichertenvertreter, Königswinter

Mitglieder Arndt, Klaus-Dieter Sickte-Apelnstedt (bis 31.12.2008) Bilz, Rosemie Versichertenvertreterin, Radebeul Feldmann, Joachim Arbeitgebervertreter, Bremen (seit 1.1.2009) Frisch, Robert Versichertenvertreter, Niederfischbach Gerdes, Michael Arbeitgebervertreter, Rheinbreitbach (seit 1.1.2009) Göbel, Karl Michael Arbeitgebervertreter, Dinslaken Grunau, Wilfried Arbeitgebervertreter, Edewecht Gupta, Erika Affalterbach (bis 31.12.2008) Hasenauer, Karla Versichertenvertreterin, Suhl Henschen, Jörg Arbeitgebervertreter, Bremen Hoffmann, Reiner Arbeitgebervertreter, Illingen-Uchtelfangen Käbs, Christina Reichardtswerben (bis 31.12.2008) Koscholke, Richard Fröndenberg (bis 31.12.2008) Kruchen, Dominik Arbeitgebervertreter, Düsseldorf (seit 1.1.2009) Märtens, Dieter F. Versichertenvertreter, Offenbach Neubrand, Franz Versichertenvertreter, Waiblingen

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Nicolay, Udo Arbeitgebervertreter, Pinneberg (seit 1.1.2009)

Hauptausschuss über die Entwicklungen informiert.

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Rahmann, Petra Bochum (bis 31.12.2008) Reher, Peter München (bis 31.12.2008) Richling, Bärbel Versichertenvertreterin, Bremen Ringhoff, Hubert Versichertenvertreter, Seelze Röhm, Jacqueline Versichertenvertreterin, Ochtendung Satori, Frank Versichertenvertreter, Köln Schwan, Silvia Versichertenvertreterin, Berlin Slovinec, Gertrude Versichertenvertreterin, München (seit 1.1.2009) Spülbeck, Professor Dr. Martin Arbeitgebervertreter, Senden Stutzriem, Helmut Arbeitgebervertreter, Lünen (seit 1.1.2009) Sührig, Jürgen Bergisch Gladbach (bis 31.12.2008) Thomsen, Peter K. Arbeitgebervertreter, Molfsee (seit 1.1.2009) Tögel, Marion Versichertenvertreterin, München Trautwein, Werner Berlin (bis 31.12.2008) Treibmann, Peter Versichertenvertreter, Leipzig Winkler, Walter Otto Arbeitgebervertreter, Rodgau (seit 1.1.2009) Wolff, Carola Arbeitgebervertreterin, Hannover Wolny, Gerard Arbeitgebervertreter, Remagen

Treibmann, Peter

Der Hauptausschuss

bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrates vor und überwacht die Ausführung seiner Beschlüsse. Darüber hinaus ist er ein Erledigungsausschuss. Der Hauptausschuss legt zum Beispiel die Rahmendaten fest, auf deren Basis der Haushalt kalkuliert wird, er regelt die Anstellungsbedingungen der Vorstände und entsperrt Haushaltsmittel. Wenn es um Ent­scheidungen von grundsätzlicher Bedeutung geht, um die Wahl des Vorstandes oder die Entscheidung über die Geschäftsverteilung für den Vorstand, bereitet der Hauptausschuss die Beratungen und Beschlüsse des Verwaltungsrates vor. Das gilt zum Beispiel auch, wenn der Verfassungsteil der Satzung geändert werden soll oder sachverständige Prüfer zur Prüfung der Betriebs-oder Rechnungsführung bestellt werden sollen. Wenn Reorganisationen im Unternehmen anstehen, ist es in der TK auch geübte Praxis, dass der Vorstand den

Dem Hauptausschuss gehören die alternierenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates sowie drei weitere Mitglieder je Gruppe an:

Schulte, Harald (alternierender Vorsitzender) Gerth, Dr. Hans-Heinrich (alternierender Vorsitzender) Göbel, Karl Michael Märtens, Dieter F. Nicolay, Udo Ringhoff, Hubert

12.06.2009 15:49:07 Uhr12.06.2009 15:49:07 Uhr

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Der Finanzausschuss

kümmert sich um alle Fragen rund ums Geld – und im Gesundheitswesen allgemein wie auch bei der TK geht es meist um große Summen. Zur Verdeutlichungder Größenordnung: Der Etat der TK umfasst rund 17 Milliarden Euro jährlich.

Jedes Jahr im Herbst bereitet der Finanzausschuss die Entscheidung über den Haushalt vor, die der Verwaltungsrat im November oder Dezember zu tref­fen hat. Im Frühling eines jeden Jahres richtet der Ausschuss den Blick zurück und bereitet die Abnahme der Jahresrechnung und die Entlastung des Vorstandes durch den Verwaltungsrat vor. Zu seinen kontinuierlichen Aufgaben gehört es, den Haushalt und die Finanzentwicklung zu überwa­chen, sich mit den finanziellen Auswirkungen von Gesetzen zu befassen und finanzpolitische Empfehlungen und Beschlüsse vorzubereiten.

Der Finanzausschuss besteht aus drei Mitgliedern je Gruppe:

Bilz, Rosemie (alternierende Vorsitzende) Göbel, Karl Michael (alternierender Vorsitzender) Feldmann, Joachim Kober, Klaus H.

Trautwein, Werner Wolf, Lutz

Reher, Peter Richling, Bärbel

Der Sozialpolitische Ausschuss

hat die Satzung der TK und die gesundheitspolitischen Entwicklungen fest im Blick. Soll die Satzung geändert, ergänzt oder ganz neugefasst werden, bereitet der Sozialpolitische Ausschuss dies vor. Dies gilt auch für Empfehlungen zu gesundheits- und sozialpolitischen Beschlüssen des Verwaltungsrates. Der Ausschuss kümmert sich ferner darum, das Leistungsangebot der TK kontinuierlich im Interesse der Versicherten weiter­zuentwickeln. Und wenn es grundlegende Präventions­konzepte zu entwickeln oder neue Wahltarife vorzuberei­ten gilt, ist ebenfalls der Sozialpolitische Ausschuss gefragt.

Dem Sozialpolitischen Ausschuss gehören an

Märtens, Dieter F. (alternierender Vorsitzender) Wolny, Gerard (alternierender Vorsitzender) Grunau, Wilfried Röhm, Jacqueline Winkler, Walter Otto

tsb_T1 35tsb_T1 35

Zeugfang, Johanna

Die Widerspruchsausschüsse

sind nach den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches „besondere Ausschüsse“. Sie bieten den Versicherten der TK die Möglichkeit, Entscheidungen der Verwaltung überprüfen zu lassen. Jeder Widerspruchsausschuss hat vier Mitglieder. Das Besondere bei der TK: Sie sind alle ehrenamtlich tätig, während bei vielen anderen Krankenkassen auch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Widerspruchsausschuss Sitz und Stimme haben.

Widerspruchsausschuss A

Henke, Herbert (alternierender Vorsitzender) Spülbeck, Prof. Dr. Martin (alternierender Vorsitzender) Rosenberger, Volker Slovinec, Gertrude

Widerspruchsausschuss B

Unzeitig, Roland (alternierender Vorsitzender) Wolff, Arno (alternierender Vorsitzender) Hölscher, Heinz-Hermann Huster, Birgit

Widerspruchsausschuss C

Hasenauer, Karla (alternierende Vorsitzende) Hoffmann, Reiner (alternierender Vorsitzender)

12.06.2009 15:49:08 Uhr12.06.2009 15:49:08 Uhr

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Einnahmen übersteigen die Ausgaben

Erneut im Plus Zwar lag die Steigerung der Leistungsausgaben höher als die der beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder, trotzdem konnte die TK das Jahr 2008 mit einem Überschuss abschließen. Überproportional waren die Zuwächse vor allem bei den Ausgaben

chaftsb_T1 36chaftsb_T1 36 12.06.2009 15:49:11 Uhr12.06.2009 15:49:11 Uhr

für Ärzte und Arzneimittel.

36

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49424_TK_Geschaf49424_TK_Geschaf

gleichsfonds, aus dem die Kassen Stützungszahlungen

Auf 16,5 Milliarden Euro beliefen sich die Ausgaben der Krankenversicherung von Januar bis Dezember 2008. Dem standen Einnahmen von 16,7 Milliarden Euro gegenüber, so dass die TK im Ergebnis für das Jahr 2008 ein Plus von rund 202 Millionen Euro ver­zeichnet. Der Überschuss entspricht 1,2 Prozent des Gesamtetats bzw. dem Ausgabevolumen von rund viereinhalb Tagen.

Auch wenn sie gesetzlich dazu nicht verpflichtet ist, hat die TK ihre Jahresrechnung wie üblich von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüfen lassen, die anschließend einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.

Kliniken, Ärzte und Arzneimittel auf den Rängen 1 bis 3 – 66 Prozent aller TK-Leistungsausgaben für diese Bereiche

Insgesamt 11,1 Milliarden Euro wandte die TK im Jahr 2008 für die medizinische Versorgung ihrer Versicherten auf − rund 800 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Mit 3,1 Milliarden Euro floss der größte Teil an die Kran­kenhäuser, gefolgt von den niedergelassenen Ärzten (2,3 Milliarden Euro) und den Apotheken (2,0 Milliarden Euro). Diese drei Bereiche machen zwei Drittel der gesamten TK-Leistungsausgaben aus. Während in der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt die Aus­gaben für Medikamente seit dem Jahr 2001 höher lie­gen als diejenigen für die Ärzte, war es bei der TK auch 2008 nach wie vor umgekehrt.

Die beitragspflichtigen Einnahmen – also die Einkünfte der Mitglieder, auf die sie Krankenkassenbeiträge zah­len – weisen einen Zuwachs von 2,8 Prozent je Mitglied aus, während die Leistungsausgaben um 3,1 Prozent je Mitglied und damit stärker gestiegen sind. Überpro­portionale Steigerungsraten sind insbesondere bei den Ausgaben für Heilmittel (+ 5,9 Prozent je Mitglied),

tsb_T1 37tsb_T1 37

für Arzneimittel (+ 5,1 Prozent je Mitglied) sowie für niedergelassene Ärzte (+ 3,9 Prozent je Mitglied) zu

des Verwaltungsrates der TK und der TK Pflegeversicherung

verzeichnen. Der Kliniksektor lag mit 3,2 Prozent je Mitglied nur leicht über dem durchschnittlichen Leistungsausgabenanstieg.

Täglich mehr als 12 Millionen Euro an Stützungszahlungen für Wettbewerber

Die Belastungen durch den Risikostrukturausgleich (RSA) erreichten im Jahr 2008 eine bei der TK noch nie dagewesene Größenordnung: Insgesamt 4,5 Milliarden Euro musste sie als Stützungszahlungen an andere Krankenkassen abführen – das entspricht dem Volumen der Ausgaben für die niedergelassenen Ärzte und die Medikamente zusammen.

Verwaltungsausgaben: 13 Prozent unter Durchschnitt

Auch 2008 brauchten die Verwaltungskosten der TK mit rund 103 Euro je Versicherten den Vergleich mit der Gesamtheit der gesetzlichen Krankenversicherung nicht zu scheuen, deren Pro-Kopf-Ausgaben für Admi­nistration sich auf 118 Euro beliefen. Somit lag die TK knapp 13 Prozent unterhalb des bundesweiten Mittels aller Krankenkassen.

Pflegeversicherung: 1,3 Milliarden Euro von der TK an den Ausgleichsfonds

Als eigenständige Organisation unter dem Dach der TK hat die Pflegeversicherung einen eigenständigen Haushalt und legt auch eine separate Jahresrechnung vor. Diese weist für das Jahr 2008 Einnahmen von 1,9 Milliarden Euro und Leistungsausgaben in Höhe von 482 Millionen Euro aus, die den mehr als 64.000 TK-versicherten Pflegebedürftigen zugutekamen. Mit 1,3 Milliarden Euro floss auch 2008 wieder der bei weitem größte Teil des Etats in den gesetzlichen Aus­

erhalten, deren Ausgaben höher sind als die Einnahmen.

Abnahmen

Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnungen West und Ost 2008 der Techniker Krankenkasse und die Jahresrech­nung 2008 der Techniker Krankenkasse Pfl egeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafür Entlastung erteilt.

Juli 2009

Dr. Hans-Heinrich Gerth

Alternierender Vorsitzender

Harald Schulte

Alternierender Vorsitzender

12.06.2009 15:49:16 Uhr12.06.2009 15:49:16 Uhr

37

des Verwaltungsrates der TK und der TK Pfl egeversicherung

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49424_TK_Geschafts49424_TK_Geschafts

Erfolgsrechnung

2007 2008

Einnahmen in Tsd. Euro

Beiträge 14.748.710 16.166.290

Vermögenserträge 59.424 74.108

Erstattungen 241.617 260.319

Einnahmen aus Ersatzansprüchen 36.309 31.686

Rückerstattung aus dem RSA 243.956 121.077

sonstige Erträge 325 2.452

Überschuss der Ausgaben 0 0

15.330.342 16.655.932

Ausgaben in Tsd. Euro

Leistungsausgaben 10.315.636 11.100.319

Verwaltungs- und Verfahrenskosten 635.010 652.411

sonstige Ausgaben 43.688 80.397

Risikostrukturausgleich 4.166.288 4.620.705

Überschuss der Einnahmen 169.720 202.100

b_b_

15.330.342 16.655.932

T1 38T1 38 12.06.2009 15:49:17 Uhr12.06.2009 15:49:17 Uhr

In diesen und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen möglich.

38

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49424_TK_Geschafts49424_TK_Geschafts

Vermögensrechnung

2007 2008

Aktiva in Tsd. Euro

Barmittel und Giroguthaben 29.371 14.180

kurzfristige Geldanlagen 1.438.427 2.021.218

Forderungen 756.935 775.944

andere Geldanlagen 357.170 83.862

Verwaltungsvermögen 318.177 324.221

Mittel aus Pensionsrückstellungen 388.000 471.327

sonstige Aktiva 6.566 8.527

Sondervermögen 292.157 179.316

3.586.803 3.878.594

Passiva in Tsd. Euro

kurzfristige Verpflichtungen 1.871.626 2.000.275

Pensionsrückstellungen 401.940 471.327

sonstige Passiva 30.435 34.930

dem Sondervermögen zuzuordnende Verpflichtungen 41.025 52.301

Überschuss der Aktiva 1.241.778 1.319.761

b_T1 39b_T1 39 12.06.2009 15:49:18 Uhr12.06.2009 15:49:18 Uhr

3.586.803 3.878.594

39

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49424_TK_Geschaftsb49424_TK_Geschaftsb

Leistungsausgaben im Detail

2007 2008

insgesamt absolut in Tsd. Euro 10.315.636 11.100.319 je Mitglied in Euro 2.507,41 2584,08 % zum Vorjahr je Mitglied + 3,8 + 3,1

davon:

Krankenhäuser absolut in Tsd. Euro 2.907.124 3.131.364 je Mitglied in Euro 706,63 728,96 % zum Vorjahr je Mitglied - 0,3 + 3,2

Ärzte absolut in Tsd. Euro 2.076.375 2.252.243 je Mitglied in Euro 504,70 524,31 % zum Vorjahr je Mitglied + 2,4 + 3,9

Zahnärzte/Zahnersatz absolut in Tsd. Euro 1.061.044 1.093.717 je Mitglied in Euro 257,91 254,61 % zum Vorjahr je Mitglied + 3,4 - 1,3

Arzneimittel absolut in Tsd. Euro 1.864.843 2.047.445 je Mitglied in Euro 453,29 476,63 % zum Vorjahr je Mitglied + 8,1 + 5,1

Heilmittel absolut in Tsd. Euro 317.977 351.677 je Mitglied in Euro 77,29 81,87 % zum Vorjahr je Mitglied + 5,6 + 5,9

Hilfsmittel absolut in Tsd. Euro 323.381 346.213 je Mitglied in Euro 78,60 80,60 % zum Vorjahr je Mitglied + 5,0 + 2,5

Vorsorge- und absolut in Tsd. Euro 163.468 157.655 Rehaleistungen je Mitglied in Euro 39,73 36,70 % zum Vorjahr je Mitglied + 4,0 - 7,6

Prävention absolut in Tsd. Euro 242.061 256.147

_T1 40_T1 40 12.06.2009 15:49:18 Uhr12.06.2009 15:49:18 Uhr

je Mitglied in Euro 58,84 59,63 % zum Vorjahr je Mitglied + 66,4 + 1,3

40

Page 41: Tk Geschaeftsbericht 2008

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Risikostrukturausgleich

Der Risikostrukturausgleich (RSA) eilt von Rekord zu Rekord: 2008 wurde die zuvor noch nie dagewesene Summe von 18 Milliarden Euro umverteilt. Für die TK bedeutete dies ebenfalls eine Rekordbelastung: 4,5 Milliarden Euro und damit rund 28 Prozent ihrer Beitrags­einnahmen musste sie als Stützungszahlungen für andere Krankenkassen abführen, mit denen sie im Wettbewerb steht. Den größten Teil des RSA-Umverteilungsvolumens verbuchten die Ortskrankenkassen auf ihren Konten: mehr als 15 Milliarden Euro und damit ebenfalls ein Rekordwert. Auf Platz zwei der Empfängerkassen lag erneut die Knappschaft-Bahn-See mit 1,7 Milliarden

T1 41T1 41

Euro. Die Summe, die die Ersatzkassen ohne die TK

Euro

5 10-15 -10 -5

Leistungsausgaben insgesamt 438.956

mit Rekordsumme

RSA ausgeweitet – künftig nicht mehr „sichtbar“

Seit Einführung des Gesundheitsfonds zusammen mit dem morbiditätsorientierten RSA Anfang 2009 ist es nicht mehr möglich, zwischen Zahler- und Empfänger­kassen zu unterscheiden, obgleich die milliarden­schweren Be- und Entlastungen bestehen bleiben. Sie werden dadurch verschleiert, dass die Krankenkassen ihre Beitragseinnahmen nicht mehr selbst behalten, sondern tagesgleich an den Fonds weiterleiten, aus dem sie dann später Zuweisungen erhalten. Der RSA entscheidet maßgeblich über die Höhe dieser Zuwei­

sungsbeträge – er wird sozusagen im Gesundheits­

tral von der Bundesknappschaft eingezo­gen werden und als Gesamtsumme direkt

erhielten, erhöhte sich auf gut 1,3 Milliarden Euro.

Zahler

Milliarden

Betriebskrankenkassen

TK

Sonstige

AOK

Sonstige

Knappschaft-Bahn-See

7,6

4,5

3,4

15,1

1,3

1,7

Empfänger

fonds verrechnet.

15 20

481.90

Quelle: Bundesversicherungsamt, Abschlagsverfahren 2008 und Zwischenausgleiche, für TK Endergebnis

(Die Differenzen zwischen Zahler- und Empfängerkassen beruhen im Wesentlichen darauf, dass seit 2003 die Beiträge für geringfügig Beschäftigte zen­

in die RSA-Umverteilung fließen.)

Pflegeversicherung

Zum Jahresende 2008 bekamen mehr als 64.000 Männer, Frauen und Kinder Leistungen der Pflegever­sicherung. Fast 76 Prozent von ihnen wurden ambu­lant gepflegt; hier standen die Geldleistungen mit 72,2 Prozent im Vordergrund, während sich für Sach- oder Kombileistungen nur 4,4 bzw. 23,4 Prozent entschie­den.

Leistungsausgaben in Tsd. Euro 2007 2008

Pflegesachleistung 64.961 71.949

Pflegegeld 137.691 150.730

Leistungen für Pflegepersonen 38.918 38.192

stationäre Leistungen 166.159 181.424

übrige Leistungen 31.227 39.608

12.06.2009 15:49:18 Uhr12.06.2009 15:49:18 Uhr

3 41

Page 42: Tk Geschaeftsbericht 2008

49424_TK_Geschaftsb_49424_TK_Geschaftsb_

-

Pflege Erfolgsrechnung

Einnahmen in Tsd. Euro 2007 2008

Beiträge 1.642.145 1.861.448

Vermögenserträge 4.773 5.238

Einnahmen aus Ersatzansprüchen 1.898 3.031

sonstige Erträge 0 0

Überschuss der Ausgaben -

1.648.815 1.869.717

Ausgaben in Tsd. Euro

Leistungsausgaben 438.956 481.903

Verwaltungs- und Verfahrenskosten 52.069 57.582

sonstige Ausgaben 34 2

Zahlungen an den Ausgleichsfonds 1.155.339 1.317.351

Überschuss der Einnahmen 2.417 12.878

5

1.648.815 1.869.717

Vermögensrechnung Aktiva in Tsd. Euro 2007 2008

Barmittel und Giroguthaben 75 36

kurzfristige Geldanlagen 173.200 199.600

Forderungen 46.346 51.001

219.621 250.637

Passiva in Tsd. Euro

kurzfristige Verpflichtungen 128.351 146.859

sonstige Passiva 488 117

Überschuss der Aktiva 90.782 103.660

T1 42T1 42 12.06.2009 15:49:19 Uhr12.06.2009 15:49:19 Uhr

42

219.621 250.637

Page 43: Tk Geschaeftsbericht 2008

49424_TK_Geschaftsb_T1 4349424_TK_Geschaftsb_T1 43

Verantwortlich für den Inhalt: Techniker Krankenkasse Bramfelder Straße 140 22305 Hamburg Telefon: 040 - 69 09-17 83 Fax: 040 - 69 09-13 53 Internet: www.tk-online.de E-Mail: [email protected]

Fotos: Michael Zapf, Klaus Becker, Getty, Corbis

Druck: Industrie + Werbedruck, Herford

© Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfältigung –

12.06.2009 15:49:19 Uhr12.06.2009 15:49:19 Uhr

auch auszugsweise – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung.

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20.1

/002

Techniker Krankenkasse Gesund in die Zukunft.

Page 45: Tk Geschaeftsbericht 2008

Techniker Krankenkasse

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