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Die erste, phantastische Reise Teil 3

3 - Die erste, phantastische Reise

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Alberts und Herolds erste Reise führt sie nach Afrika, wo sie die kleine Giraffe Girlanda und ihre Herde treffen. Girlanda, auch Gira genannt, hat ein riesiges Problem, sie hat nämlich versehentlich ihren Hals verknotet. Albert hat eine zündende Idee, wie der kleinen Gira zu helfen ist. Er glaubt es sei am einfachsten, ein Tier zu finden, dass weiß wie man sich so winden kann, dass Giras Knoten gelöst wird. Mit Schrecken erfahren die Giraffen, dass es für Giras Entknotung am sinnvollsten ist, eine Pythonschlange um Hilfe zu bitten. Da es für Albert und Herold zu gefährlich wäre die Herde auf der Suche nach der Python zu begleiten, vereinbaren sie, sich später wieder zu treffen, um zu sehen, ob Alberts Plan erfolgreich war.

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Die erste, phantastische Reise

Teil 3

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Nachdem Herold mit Albert eine Weile still ge-sessen hatte, gab es nun kein Halten mehr. Albert konnte vor lauter Aufregung nicht mehr still sitzen. So kamen sie zu dem Entschluss, einen ersten Versuch zu wagen.

„Das ist absolut großartig!“, hibbelte Albert auf-geregt. „Und ich weiß schon genau, wohin ich reisen möchte! Können wir es ausprobieren? Biiiiitttte!!!!“, bettelte Albert. Herold schmunzelte und war felsenfest davon überzeugt, zu wissen, wohin Alberts erste Reise gehen sollte.

Er war sich seiner Sache so sicher, dass er glatt sein Abendessen darauf verwettet hätte, dass Albert den König der Tiere treffen möchte. Schließlich sind Löwen wirklich imposant. Herold bat Albert, es einfach mal zu versuchen.

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„Du musst dich jetzt nur ganz fest dahin denken, wo du sein möchtest. Und dieser Ort hier, also das Motley, erledigt den Rest für dich.“

Einen Moment später traute Herold seinen Augen nicht. Er war sich nicht sicher, ob Albert sich einen Scherz erlaubte oder die Reise völlig aus den Fugen geriet! Weit und breit keine Löwen in Sicht. Er konnte nur riesige Hufen um ihn herum sehen. Was war los?

Sie standen inmitten einer Giraffen-Herde. Albert war vor Angst ganz weiß um die Nase und hatte das Gefühl, ein Mäuschen zwischen riesigen Dinosauriern zu sein. Dennoch nahm er all seinen Mut zusammen – denn im Verhältnis

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zu Herold war er ja groß – und sagte: „Hallo, Giraffen! Ich heiße Albert und ich kann giraf-fisch! Bitte seid ganz vorsichtig mit meinem Freund Herold dort unten und trampelt nicht versehentlich auf ihn drauf.“

Einige der Giraffen mussten ihre Beine ausein-anderspreizen, um Albert, und insbesondere Herold, richtig sehen zu können. Sie machten einen freundlichen Eindruck, doch bevor Albert auch nur einen weiteren Mucks von sich geben konnte, wurde er auf den Boden geschubst.

Albert schrie vor Schreck auf, doch die Giraffen lachten nur und sagten: „Tut uns wirklich leid, aber unsere Kleinen möchten auch einen Blick auf einen giraffisch sprechenden Jungen riskieren!“

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Eine kleine Giraffe kam ganz nah heran, „Hallo Albert, entschuldige bitte, ich wollte dich nicht schubsen, aber ich war so neugierig und wollte einfach nur gut gucken können. Mein Name ist Girlanda. Aber all meine Freunde nennen mich Gira.“

Albert sah Gira aus großen Augen völlig ver-wundert an. „Hallo Gira“, sagte er, „bitte sag mir doch mal, ob es normal ist, dass junge Giraffen wie du einen Knoten im Hals haben?“

Gira schaute Albert bestürzt an, „Oh nein, das hätte ich fast vergessen! Durch deine unglaub-lich spektakuläre Ankunft war ich total abge-lenkt. Wir hatten uns alle gerade wegen des Knotens versammelt...“

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Gira kniff ein Auge zu während sie begann, den Knoten in ihrem langen, schlanken Hals zu erklären:

„Ich habe einen Vogel dabei beobachtet, wie er im Kreis um meinen Lieblingsbaum flog. Anstatt die Bewegungen nur mit meinen Augen zu verfolgen, habe ich meinen ganzen Kopf be-wegt. Irgendwie muss ich mich dabei so komisch verdreht haben, dass ich mich selber mit einem Knoten gefangen habe! Keiner von uns hat sowas je zuvor gesehen und jetzt ver-suchen wir, eine Lösung zu finden, um den Knoten wieder zu lösen.“

Eine andere Giraffe, die sich höflich als Giras Freund Roberto vorstellte, bemerkte: „Es wäre wirklich gut, wenn Gira wieder die gleichen Be-

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wegungen macht, aber jetzt einfach rückwärts. Das sollte den Knoten lösen.“

Die ganze Giraffenherde stimmte wohlwollend zu und ermunterte Gira, es zu versuchen. Gira bemühte sich mehrere Male, aber sie war zu angespannt und es klappte rein gar nichts. Schlimmer noch, es fühlte sich sogar so an, als ob der Knoten immer enger wurde. Gira war völlig fassungslos.

„Stop“, rief Albert, „so wird das nichts! Vielleicht habe ich eine zündende Idee. Kennt ihr ein an-deres Tier, das einen langen schlängelnden und biegbaren Körper hat?“

Alle starrten Albert an und überlegten, um welches Tier es sich dabei nur handeln könnte.

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Gira atmete tief durch und fragte: „Wie wär’s mit einer Pythonschlange?“

Ein Raunen ging durch die Menge und die Gi-raffen schnappten nach Luft! Eine Python wür-de der Beschreibung gerecht, aber es wäre wahnsinnig gefährlich, ihr nahe zu kommen.

Gira fing an, laut nach-zudenken: „Warum sollte mir eine Python helfen? Ich habe ihr gar nichts zu bieten und ein jeder weiß, dass sie nicht die hilfsbereitesten Genossen sind.“

Roberto glaubte darauf eine Antwort zu haben. Er sagte: „Du musst der Python nur etwas

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geben, was sie wirklich mag. Etwas zum Essen wäre bestimmt eine gute Idee.“

Albert fand die Idee gut, aber eine ältere Giraffe sagte: „Pythons fressen nicht regelmäßig, sie fressen nur ab und zu. Wenn ihr eine wirklich hungrige Python treffen würdet, wäre dies sehr gefährlich, auch wenn sie nicht giftig ist. Es würde mich nicht im Geringsten verwundern, wenn sie es nicht versuchen würde, euch kom-plett runter zu würgen!“

Albert fühlte sich sehr mutig. „Da ich mit allen Kreaturen sprechen kann, bin ich mir sicher, dass ich genug Ausreden finde würde, um wieder in Sicherheit zu gelangen. Was kann da also noch gefährlich sein?“

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Keine von den Giraffen mochte die Idee, Albert und Herold mit Gira gehen zu lassen. Sie ver-suchten, es den Dreien auszureden.

Roberto schaute Albert an und sagte: „Als Giras bester Freund werde ich ihr selbstver-ständlich zur Seite stehen. Sie ist sonst auch immer für mich da. Außerdem glaube ich, dass Gira und ich zu lang sind, um verschluckt zu werden. Im schlimmsten Falle können wir vielleicht erwürgt, aber auf keinen Fall verschluckt werden. Außerdem weiß ich, wo wir eine Python finden können.“

Gira stimmte Kopf- und Knotennickend zu und lobte Albert für seine glanzvolle Idee, mit einer Python zu sprechen. Sie ver-sprachen, schnell zurückzukehren, um dann genau zu berichten, was passiert war.

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Der Rest der Herde wollte Gira und Roberto nicht alleine gehen lassen. Die Giraffen waren entschlossen, alle gemeinsam zu gehen. Herold und Albert mussten versprechen, nach Hause zu gehen und erst später wieder aufzu-tauchen. So ein Ausflug sei für Herold und Albert viel zu gefährlich.

Nach großem Gemaule und Genörgel stimmte Albert schließlich zu und versprach, erst später wieder zu kommen.

Die Herde trabte zwischen einer Reihe von Bäumen und ihre gepunktete Tarnung ließ sie schon bald zwischen den Ästen und Blättern komplett verschwinden.

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Albert zwinkerte mit seinen Augen und ruck-zuck waren sie zurück im Motley. Albert war benommen, war dies tatsächlich alles wahr und echt?

Herold schmunzelte und sagte: „ Das hast du gut gemacht, lass uns nur hoffen, dass wir mit Hilfe Deiner Idee der kleinen Gira helfen kön-nen. Sie sah sehr unglücklich aus. Einige Punk-te verfärbten sich bereits leicht bläulich, da sie nicht mehr vernünftig atmen konnte.“

Albert war tief in Gedanken versunken. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass er vor ein paar Sekunden noch in Afrika gewesen war.

Albert und Herold gingen nach Hause, um eine kleine Stärkung zu sich zu nehmen. Sie verab-

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redeten sich für später, um herauszufinden, ob Alberts Idee wirklich funktioniert hatte.

Bald geht es weiter… werden die beiden Gira wiedersehen und hat sie immer noch einen Knoten im Hals?