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1 Mehr als Citavi-Schulung und EndNote-Campuslizenz Über die Vielfalt bibliothekarischer Dienstleistungen für Literaturverwaltung* Matti Stöhr 04.01.2011 Berliner Bibliothekswissenschaftliches Kolloquium * Zur Veröffentlichung überarbeitete Präsentation. Auf die abgebildeten Logos, sowie Produkt- und Firmennamen liegen, je nach Herkunftsland, die jeweils gültigen Markenrechte bei den eingetragenen Inhabern. Sofern nicht weiter gekennzeichnet handelt es sich bei den weiteren Abbildungen um Screenshots von Ausschnitten bibliothekarischer Websites. Hinterlegte Links führen zur jew. Originalsite.

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Die Literaturverwaltung ist ein integraler Bestandteil des wissenschaftlichen Arbeitens. Zur Erleichterung und Effektivierung dieser Tätigkeit existiert mittlerweile ein vielfältiges Angebot an elektronischen Literaturverwaltungssystemen. Die Nutzung wird angesichts wachsender Funktionsmöglichkeiten sowie verfüg- und nachnutzbarer bibliographischer Daten attraktiver. Gleichzeitig ist ein zunehmender Unterstützungsbedarf bei den Anwendern erkennbar. Wissenschaftliche Bibliotheken agieren hier verstärkt als Serviceanbieter. Anhand des Vorschlags einer funktionsorientierten, klassifikatorischen Systematik wird das Spektrum bibliothekarischer Dienstleistungstätigkeit auf dem Gebiet der persönlichen Literaturverwaltung aufgefächert und einen Einblick in die gegenwärtige Praxis anhand von Best Practice-Beispielen gewährt. Außerdem werden Handlungsmöglichkeiten zur Ausweitung und qualitativer Verbesserung der Services zur Diskussion gestellt.Der Vortrag basiert auf der im August 2010 am IBI vorgelegten Magisterarbeit mit dem Titel "Bibliothekarische Dienstleistungen für Literaturverwaltung. Eine vergleichende Analyse des Angebots wissenschaftlicher Bibliotheken unter besonderer Berücksichtigung der Nutzerperspektive".

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Mehr als Citavi-Schulung und EndNote-Campuslizenz

Über die Vielfalt bibliothekarischer

Dienstleistungen für Literaturverwaltung*

Matti Stöhr

04.01.2011Berliner Bibliothekswissenschaftliches Kolloquium

* Zur Veröffentlichung überarbeitete Präsentation. Auf die abgebildeten Logos, sowie Produkt- und Firmennamen liegen, je nach Herkunftsland, die jeweils gültigen Markenrechte bei den eingetragenen Inhabern. Sofern nicht weiter gekennzeichnet handelt es sich bei den weiteren Abbildungen um Screenshots von Ausschnitten bibliothekarischer Websites. Hinterlegte Links führen zur jew. Originalsite.

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Thema nicht neu!!! “A natural extension of library services is

assisting patrons in selecting bibliographic software. [...] With patrons' considerable interest and office automation's proliferation, librarians have the opportunity to provide professional advice and training. Library-based services could include owning several bibliographic software products so patrons can compare software; training patrons to download records; and presenting facts and updates about commercially available databases." (Brantz/Galla1988)

• Kerschis2007; Plieninger2009; Stöber2010

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These I

(Wissenschaftliche) Bibliothekensind die idealen Dienstleister für die

persönliche Literaturverwaltung

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These II

(Wissenschaftliche) Bibliothekenhaben ihr Dienstleistungspotential

noch nicht ausgeschöpft.

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Gliederung

1. Literaturverwaltung – Tätigkeit und Hilfsmittel

2. Fundamente bibliothekarischer Dienstleistungen für Literaturverwaltung

3. Klassifikation des Servicespektrums4. Servicepraxis in deutschen Bibliotheken5. Einschätzung und Erfordernisse6. Fazit und Ausblick

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1. Literaturverwaltung –

Tätigkeit und Hilfsmittel

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1.1. Definition• Literaturverwaltung – strukturierte Sammlung,

Verarbeitung und zielgerichtete Verwertung von Informationen mit bibliographischem Bezug

• Literaturverwaltung – möglichst effiziente Organisation von Literaturinformationen aller Art an einem zentralen Ort, unabhängig vom Trägermedium und Publikationsform

• Literaturverwaltung – Mittel zum Zweck zur Begleitung von literaturgestützten Erkenntnis- bzw. Wissensprozessen (Wissensorganisation) im „Kontext der Informationszirkulation“ (Nagelschmidt2010)

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1.1. Definition

Abb. Nagelschmidt2010

A

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1.2. Literaturverwaltungssyteme• Literatur- / Informationsgedächtnis• Operationalisierung und Effektivierung der

Literaturarbeit, stets kontrollierbar• Eingabe – standardisierte, strukturierte Erfassung

von Literaturdaten in Unterscheidung von Publikationstypen

• Verarbeitung – inhaltliches Erschließen, Verknüpfen sowie Wiederfinden von Literaturdaten

• Ausgabe - Zusammenstellung kontextabhängiger Literaturreferenzen in Form von Zitationen und Literaturverzeichnissen; Export von Literaturdaten über standardisierte Austauschformate

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1.3. Softwaremarkt

Vielfältiges Angebot an elektronischen Literaturverwaltungssystemen:

• Geschlossene, lokale Systeme• Halboffene, webbasierte Systeme• Offene, webbasierte Systeme• Kombinierte Systeme

(basierend auf Stöber/Teichert2010)

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1.3. Softwaremarkt

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2. Fundamente bibliothekarischer

Dienstleistungen für Literaturverwaltung

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2.1. Bibliotheken - ModerneInformationsserviceeinrichtungen

• Informationsdienstleistungen – Potentiale, Prozesse und Produkte um den Informationsbedarf Dritter zu decken

• Informationsdienstleistungen – aufgrund ihrer Gebundenheit an soziale Prozesse ausschließlich an Menschen gerichtet

• Alle bibliothekarischen (Basis-)Aktivitäten sind als Informationsdienstleistungen aufzufassen, welche der Intermediation zwischen Informationen bzw. den Autoren und Rezipienten (den Lesern / Bibliotheks-benutzern) dienen

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2.1. Bibliotheken - ModerneInformationsserviceeinrichtungenParadigmenwechsel aufgrund digitaler

Revolution:• Abkehr von ausschließlich Print- zugunsten hybrid-

digitaler Medien; • Umstieg von klassischen Informationsnachweissys-

temen zu offenen Portal- / Suchmaschinenlösungen;• Entwicklung von nachfrageorientierten Services auf

Basis von Informationsmanagement und Informations-marketing;

• Hinwendung zur Bedarfsorientierung und Informationsvermittlung;

• Einbeziehung und Positionierung externer Informationsressourcen.

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2.2. Vermittlung von Information und Informationskompetenz

• Informationskompetenz – Schlüsselqualifikation zum selbstorganisierten Wissenserwerb, zur Problemlösung sowie zum Erwerb und Erweiterung neuer Fähigkeiten zur Bewältigung des von Informationstechnologien maßgeblich mitgestalteten Alltags

• Erweiterung des bibliothekarischen Bildungsauftrags – proaktiv; transparente und leicht auffindbare digitale Informationsangebote; Unterstützungszentren für die Schulung in der elektronischen Literatur-/ Informationssuche und Informationsverarbeitung (!!!)

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2.3. Neue Serviceoptionen im Kontext der Bibliothek 2.0

• Bibliothek 2.0 – Übertragung der Idee und Möglichkeiten des Web 2.0 auf Bibliotheken

1.Selbst einsetzen – zur Öffentlichkeitsarbeit (z.B. Weblogs, Twitter), Arbeitsorganisation (z.B.Wikis), für bibliographische Dienste (insbes. im OPAC) etc.;

2.Vermitteln – zur Verbesserung der Kenntnis und Techniken im Softwaregebrauch durch Informations-materialien, elektronischen Lernbausteinen (Tutorials), Schulungsangeboten uvm.;

3.Bereitstellen – zur Unterstützung der Programmnutzung, Betrieb von Softwarelizenzen und Hosting als Serviceprovider.

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2.4. Berücksichtigung von Nutzern und NutzergruppenPositionen:• (potentieller) Anwender eines elektronischen

Literaturverwaltungssystems• Nutzer von Bibliothek(en) und deren Dienstleistungen

– physisch und/ oder virtuell

• Verhalten bedingt von unterschiedlichsten Informationsbedürfnissen / Anforderungen an Software und Bibliothek sowie Wissens- und Erfahrungshorizonten

• Folge: Unterscheidung zwischen Novizen, intermediären Nutzern und Experten

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3. Klassifikation des Servicespektrums

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3.1. Servicefeld I - Information

1. Allgemeine Informationen zur Literaturverwaltung

2. Dienste zur Softwareinformation

3. Dienste zur Software-auswahl

4. Dienste zur Weiterinformation (Referenz)

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3.2. Servicefeld II – Programmbez. Unterstützung

1. Dienste zum Softwareerwerb

2. Dienste zur Software-nutzung I – Hilfen zur Selbsthilfe

3. Dienste zur Software-nutzung II – Kontaktsupport

4. Dienste zur Software-nutzung III – Schulungen

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3.3. Servicefeld III – Datenbezogene Unterstützung

1. Basisdienste für die Datenübernahme

2. Zusatzdienste für die Datenübernahme

3. Dienste zur Zitation

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3.4. Servicefeld IV – Kontexterweiternde Dienste

1. Dienste in Recherche-werkzeugen

2. Dienste in Lernmanagement- umgebungen

3. Dienste in Werkzeugen der Wissenschafts-organisation

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4.Servicepraxis

in deutschen Bibliotheken

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4.1.a) Parameter der durchgeführten Untersuchung

• Untersuchungsgegenstand – 109 Websites biblio-thekarischer Institutionen in Deutschland

unterschiedlichster Typen• Untersuchungsmethode – strategische Webrecherche aus Nutzerperspektive; einfache idealisiere Nutzertypologie (Novizen und Intermediäre)

• Hauptseite; A-Z-Liste / Sitemap -> Links• Nachrichtenrubrik -> aktuelle Informationen• Einfache Einwortrecherchen• Intuitives Browsing

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4.1.b) Rechercheerfolg• Link auf Hauptwebsite

– 15 Bibliotheken• Vermerk in Schlag-

wortliste – 54 Bibliotheken

• Literaturverwaltung als Newsthema – bei 50 Bibliotheken

• Einfache Suchanfrage erfolgreich – 71 Fälle

• Intuitives Browsing erfolgreich – 66 Fälle

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4.2. Informierende Services

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• Kaum Einführendes zur Tätigkeit der Literaturverwaltung ()

• Mehrheitlich: Softwarevorstellung von 1-2 Programmen

• Softwarevergleiche unterrepräsentiert (auf nur 16 Websites)

• Referenzen auf Softwarewebsites Standard / nicht auf Bibliothekswebsites

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4.2. Informierende Services

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• Kaum Einführendes zur Tätigkeit der Literaturverwaltung ()

• Mehrheitlich: Softwarevorstellung von 1-2 Programmen

• Softwarevergleiche unterrepräsentiert (auf nur 16 Websites)

• Referenzen auf Softwarewebsites Standard / nicht auf Bibliothekswebsites

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4.3. Programmbezogen-unterstützende Services - I

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• 75% der Hochschul-bibliotheken bieten Services zum Softwarebezug; jedoch hohe Varianz zwischen:

• Anzahl abgeschlossener Programmlizenzen

• Lizenzformen• Konkret lizenzierte

Programme (Citavi und EndNote führend)

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4.3. Programmbezogen-unterstützende Services - II

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• Gängig: (Kurz-)Be-schreibungen zu Soft-wareinstallation / Accounteinrichtung; Manuals

• Vergleichsweise selten: FAQs (bes. RefWorks)

• Zunehmend: Tutorials im Kontext der Ver-mittlung von Infor-mationskompetenz

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4.3. Programmbezogen-unterstützende Services - II

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• Gängig: (Kurz-)Be-schreibungen zu Soft-wareinstallation / Accounteinrichtung; Manuals

• Vergleichsweise selten: FAQs (bes. RefWorks)

• Zunehmend: Tutorials im Kontext der Ver-mittlung von Infor-mationskompetenz

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4.3. Programmbezogen-unterstützende Services - III

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• Differenzierter Kon-taktsupport (E-Mail, Telefon, persönlich) nicht flächendeckend sichtbar

• Angabe ein oder mehrerer konkreter Ansprechpersonen bei weniger als 50% der Hochschulbibliotheken vorzufinden

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4.3. Programmbezogen-unterstützende Services - IV

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• Differenzierung in Verbindlichkeit, Tur-nus, Dauer, Zielgruppe (Kenntnisstand), Ziel-gruppe (Status / Fach-gebiet) Software, Schulungskonzept

• Gängig: Präsenz-schulungen für Einsteiger , Umfang: 90-120 Minuten

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4.4. Datenbezogen-unterstützende Services I

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• Allgemein als Standard anzusehen: Literaturverwaltungs-kompatibler Export von Katalogdaten

Zu berücksichtigen:• Kopplung von Export-

formaten an Katalog-version

• Tatsächliche Format-Verfügbarkeit

• Nutzervorlieben

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4.4. Datenbezogen-unterstützende Services II

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• Nicht selbstverständ-lich: Angebot von Verbindungsdateien / Importfilter für Zugriff und Datenübernahme aus lizenzierte Datenbanken (Citavi / EndNote)

• Anleitungen zu Ex-und Importvorgehen ebenso nicht breit etabliert

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4.4. Datenbezogen-unterstützende Services II

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• Nicht selbstverständ-lich: Angebot von Verbindungsdateien / Importfilter für Zugriff und Datenübernahme aus lizenzierte Datenbanken (Citavi / EndNote)

• Anleitungen zu Ex-und Importvorgehen ebenso nicht breit etabliert

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4.4. Datenbezogen-unterstützende Services III

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• Ausbaufähig:Informati-onen zur Zitation mit Bezug auf etablierte Zitierrichtlinien

• Hinweise zur Zitation kaum direkt in Webbe-reichen zur Literatur-verwaltung eingebettet

• Angebot von eigens definierten Zitierstilen spielen bisher vereinzelt eine Rolle

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4.4. Datenbezogen-unterstützende Services III

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• Ausbaufähig:Informati-onen zur Zitation mit Bezug auf etablierte Zitierrichtlinien

• Hinweise zur Zitation kaum direkt in Webbe-reichen zur Literatur-verwaltung eingebettet

• Angebot von eigens definierten Zitierstilen spielen bisher vereinzelt eine Rolle

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4.5. KontexterweiterndeServices - I

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• Standard in Recherche-werkzeugen (hier OPACs): Suchhistorien, Merklisten

• Seltener: Sitzungs-übergreifende Suchan-fragespeicherung via RSS

• Im Kommen: Perso-nalisierungsmögl. – Suchprofildienst, Lite-raturlisten, Direktüber-tragung bibl. Daten

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4.5. KontexterweiterndeServices - II

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• Literaturverwaltung in Lernmanagement-umgebungen von UBs in Ausnahmen dokumentiert

• Recherche in sowie Datenübernahme aus OPAC; Erstellen seminarbezogener Literaturlisten

• In Stud.IP Standard-funktionen

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4.5. KontexterweiterndeServices - III

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• Verschiedene Per-spektiven / Akteure im Publikations-management

• Anreizsystem durch einmalige Metadaten-eingabe; Vertei-lungsautomatismen

• div. Projekte: PUMA, PubLister, elektro-nische Hochschul-bibliographien

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5.Einschätzung

undErfordernisse

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5.1. EinschätzungTrotz diverser Standards:

Teils eklatante Unterschiede zwischen Tag und Nacht

Göttingen ↔ Konstanz

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5.2 Erfordernisse I

Inhaltlich:• Verbesserung der Auffindbarkeit der Inhalte• Mehr Informationen zur Tätigkeit Literurverwaltung• Stärkere Berücksichtigung der Softwarevielfalt • Mehr Vergleiche / Entscheidungshilfen anbieten• Öfter auf Services anderer Bibliotheken verweisenTechnisch:• Überprüfung von Exportfreigaben• Implementierung alternativer Schnittstellen• Entwicklung von Einstellungsdateien bzw.

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5.2 Erfordernisse II

Organisatorisch: • Intensivierung der bibl. Kooperationstätigkeit • Aufbau und Pflege von zentraler Informationsinfra-

struktur zur Literaturverwaltung und Bibliotheken -> Dienstleistungsaktivitäten gebündelt sichtbar• Informations- und Diskussionsraum zur Literaturverwaltung• Beobachtung technischer Entwicklungen am Softwaremarkt• Aggregation der Fachkommunikation / Bibliographie• Service-Gesamtschau / Best-Practice• Datenbank der AnsprechpartnerInnen• Datenbank der Arbeits- und Schulungsdokumente• Kooperative Erarbeitung neuer Services• Informationsstelle zur Fortbildung

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6. Fazit und Ausblick

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6. Fazit und Ausblick I

Literaturverwaltung – • tagtägliche Tätigkeit von im wissenschaftlichen

Umfeld aktiven Personen und Institutionen• selbstverständliche Teilaufgabe Prozesses im „Kontext

der Informationszirkulation“Literaturverwaltungssysteme – • funktionsstarke Hilfsmittel zur effizienten Organisation

bibliographischer Daten (Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe)

• Unterscheidung zwischen „lokale, geschlossene“, „web-basierte, halboffene“, „webbasierte, offene“ sowie „kombinierte“ Systeme

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6. Fazit und Ausblick II

Wissenschaftliche Bibliotheken – • Selbstverständnis als nutzerorientierte, moderne

Informations- und Publikationsserviceeinrichtungen• Profilierung in der Vermittlung von

Informationskompetenz• Aus- und Umbau elektronischer Informationsservices

im Kontext der Bibliothek 2.0• Nutzerforschung, Berücksichtigung sich

ausdifferenzierender Nutzergruppen -> Personalisierung

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6. Fazit und Ausblick III

Vorschlag einer funktionsorientierten Klassifikation von Services für Literaturverwaltung mit vier Hauptkategorien:

• Informierende Services• Programmbezogen-Unterstützende Services• Datenbezogen-Unterstützende Services• Kontexterweiternde Services

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6. Fazit und Ausblick IV• Services für Literaturverwaltung grundsätzlich in der

bibliothekarischer Arbeitspraxis angekommen; auch öffentlich sichtbar – jedoch nur WB mit Hochschul-anbindung!!

• Standardservices: Erwerb von Campuslizenzen, Schu-lungsaktivitäten und Funktionen zur Datenübernahme aus OPACs

• Dennoch offenkundig: Dienstleistungsbereich bedarf lokal sowohl eine breitere, als auch eine tiefere Durchdringung!

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6. Fazit und Ausblick V• Mehr Transparenz• Mehr Konsequenz• Mehr Vielfalt• Mehr Mut

• Mehr Akzeptanz• Mehr Kooperation

• Erste Schritte informeller Natur

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Dankeschön…

…und nun auf in die Diskussion!!!

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Kontakt:[email protected]

http://www.matti-stoehr.de

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Literatur• Brantz, M. H. und Galla, J. (1988). Is there an optimal bibliographic software product for

end users? Bulletin of the Medical Library (76), Nr. 3, S. 216-220. URL: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC227110/pdf/mlab00047-0030.pdf.

• Drauz, S. und Plieninger, J. (2010). Nutzerwünsche sind nur bedingt RAK-kompatibel. So wird der Katalog zukunftstauglich: Recommenderdienste – Anreicherungen – Katalog 2.0 – Table of Contents. BuB - Forum Bibliothek und Information (62), Nr. 1, S. 41–48. URL: http://www.fleischmann.org/pdf/Katalog-BuB0110.pdf.

• Kerschis, Annett (2007): Literaturverwaltung und Wissensorganisation im Vergleich. Das Angebot von Literaturverwaltungsprogrammen und Social Bookmarking in Bezug auf die Benutzbarkeit in Bibliotheken. Diplomarbeit. Potsdam. Fachhochschule Potsdam, Informationswissenschaften. URL: http://bibliothek.fh-potsdam.de/fileadmin/fhp_bib/dokumente/Kerschis_Dipl.pdf.

• Nagelschmidt, M. (2010). Literaturverwaltungsprogramme. Das funktionale Minimum. ABITechnik (30), Nr. 2, S. 94–99.

• Plassmann, E.; Rösch, H.; Seefeldt, J. und Umlauf, K. (2006). Bibliotheken und Informationsgesellschaft in Deutschland. Eine Einführung, Wiesbaden: Harrassowitz.

• Plieninger, J. (2009). Literaturverwaltungsprogramme. Ein neues "Geschäftsfeld" für Bibliotheken und Bibliothekare? URL: http://bibweb20.pbworks.com/f/Literaturverwaltungsprogramme.pdf.

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Literatur• Stöber, T. (2010). Serviceangebote der wissenschaftlichen Bibliotheken im Bereich

Literaturverwaltung. Ergebnisse einer Umfrage, Augsburg: Universitätsbibliothek Augsburg. URL: http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/volltexte/2010/1611.

• Stöber, T. und Teichert, A. (2008). Webbasierte Literaturverwaltung. Neue Kooperationsformen und Anwendungsszenarien. B.I.T. Online (11), Nr. 4, S. 407–412. URL: http://www.b-i-t-online.de/pdf/bit/BIT2008-4.pdf.

• Stöhr, M. (2010). Bibliothekarische Dienstleistungen für Literaturverwaltung. Eine vergleichende Analyse des Angebots wissenschaftlicher Bibliotheken unter besonderer Berücksichtigung der Nutzerperspektive. Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Nr. 283, Berlin: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin. URL: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:11-100178393.

• Sühl-Strohmenger, W. (2008). Digitale Welt und wissenschaftliche Bibliothek Informationspraxis im Wandel. Determinanten, Ressourcen, Dienste, Kompetenzen ; eine Einführung, Bibliotheksarbeit (Band 11), Wiesbaden: Harrassowitz.