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Patricia Munro, Projektevaluatorin Evaluation der multimedialen Erlebnisausstellung MOOR EXTREM im Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, Bad Wurzach Bericht und Reflektion

Moor extrem evaluationsbericht munro 2013

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Eine Zusammenfassung einer angewandten formative Evaluation für die Ausstellung MOOR EXTREM im Naturschutzzentrum Wurzacher Ried http://www.moorextrem.de/ Die Ausstellung wurde von der Agentur impuls design gestaltet. www.impuls-design.de/‎

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Patricia Munro, Projektevaluatorin

Evaluation der multimedialen Erlebnisausstellung

MOOR EXTREM im Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, Bad Wurzach

Bericht und Reflektion

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Überlegungen zur Evaluation der Ausstellung MOOR EXTREM

Im Herbst 2011 wurde zephyrus von der Agentur Impuls-Design gebeten,

ein Evaluationskonzept für die Ausstellung MOOR EXTREM zu erarbeiten.

▪ Stand der Planung: Ein inhaltliches Ausstellungskonzept und eine erste Fassung

des Grundrissplanes der Ausstellung wurde von Impuls-Design bereits

erarbeitet

▪ Zeitraster: Die nächsten Schritte der Ausführungsplanung für den Bau der

Ausstellung, in die die Erkenntnisse aus der Evaluation integriert werden

sollen, rückten näher

▪ Budget: Es gab ein begrenztes Budget für eine Evaluation, die dem Design-

Team anwendungsorientierte Ergebnisse liefern sollte

▪ Auswahl der Evaluationsform: Für die weitere Ausstellungsplanung müsste die

Evaluation, die Optimierungsempfehlungen liefern sollte, zügig durchgezogen

werden

Folie Nr. 2

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Zweck der Evaluation der Ausstellung MOOR EXTREM

▪ Stand des Ausstellungsdesigns aus der Perspektive der künftigen Besucher der

Ausstellung überprüfen

▪ Verbesserungspotenziale des Grundrisses der Ausstellung aus der

Nutzerperspektive erörtern

▪ Texttafeln und Ausstellungstexte besucherfreundlicher formulieren und

gestalten

Folie Nr. 3

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Einsatz einer formativen Evaluation

Eine formative Evaluation ist die gezielte Überarbeitung zur Optimierung

einer Ausstellung noch während der Entwicklungs- und Aufbauphase

Die formative Evaluation der Ausstellung MOOR EXTREM wurde in zwei

Varianten durchgeführt:

1. Der Grundriss der Ausstellung, die Eingangssituation und der Rundgang-Verlauf

wurden aus der Wahrnehmung ausgewählter Zielgruppen (z.B. Familien,

Schulklassen, Kurpatienten usw.) genau untersucht

2. Es erfolgten Optimierungsvorschläge hinsichtlich der Besucherfreundlichkeit des

Layouts der Grafikbänder und der Konzeptentwicklung / Formulierung der

Ausstellungstexten.

Folie Nr. 4

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Überblick des Ablaufes der formativen Evaluation

1. Phase Überprüfung des Ausstellungskonzeptes anhand der vorhandenen

Unterlagen des Naturschutzzentrums Wurzacher Ried und der

Agentur Impuls-Design

2. Phase Konstruktive Betrachtung des Grundrissplanes aus der Perspektive der

verschiedenen Ausstellungsnutzer (z.B. familienfreundlich, barrierefrei)

3. Phase Genaue Untersuchung des Modulkonzepts zur Vermittlung der

Themenblöcke im Kontext des Grundrissplans aus der Perspektive der

Besucher

4. Phase Feedback zu den grafischen Entwürfen der Textbänder

Empfehlungen zur Steigerung der Besucherfreundlichkeit der Texte

Optimierungsvorschläge für die Ausstellungstexte unter Berück-

sichtigung der Richtlinien aus der Evaluationsliteratur

Folie Nr. 5

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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1. Schritt der formativen Evaluation

Entwicklung eines passenden

Evaluationskonzeptes

Kennenlernen des Ausstellungskonzeptes

MOOR EXTREM im Naturschutzzentrum

Wurzacher Ried (Entwurfsplanung vom 18.10.2010 und 17.10.11)

Gestaltungskonzept / Inszenierung

Themenüberblick + Umsetzungsideen

Grafikbänder

Verteilung der Themen

Grundriss der Ausstellung

Vorbereitung des Konzeptes einer „Design-

begleitenden Evaluation“, die an der Schnitt-

stelle zwischen Entwurfs- und Ausführungs-

planung durchgeführt werden soll

Information zur Entwurfsplanung

von der Agentur Impuls

Folie Nr. 6

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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2. Schritt der formativen Evaluation

▪ Anhand der vorhandenen Dokumentation der

Entwurfsplanung erfolgte eine konstruktive

Betrachtung der folgenden Ausstellungselemente

im Hinblick auf die Empfehlungen der

einschlägigen Literatur zur Ausstellungs-

evaluation und unter Berücksichtigung der

Bedürfnisse des definierten Zielpublikums:

Ausstellungsinhalte:

Beziehung zwischen Gestaltungskonzept und dem

Themenüberblick

Umsetzung des Ausstellungskonzeptes:

Verteilung der Themen und Ablauf eines Besuches

(Grundrissplan)

Umsetzungsideen:

Nachprüfung der Umsetzungsideen verschiedener

Ausstellungsmodule und des Grafikbänder- Konzeptes

Folie Nr. 7

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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3. Schritt der formativen Evaluation

▪ Ganztägiger Workshop mit dem Leiter

des Naturschutzzentrums und dem

Geschäftsführer von Impuls-Design

am 10.11.2011 vor Ort in Bad Wurzach

Diskussion und genauere Definition des

Zielpublikums, Ziele und Botschaften der

Ausstellung MOOR EXTREM

Diskussion der Implikationen der Bedürfnisse

verschiedener Zielgruppen (z.B. Familien,

Schulklassen, Kurpatienten) für die Umsetzung

der Ideen bezüglich Zugänglichkeit und

Barrierefreiheit

Empfehlungen zur Optimierung der aktuellen

Entwurfsplanung im Hinblick auf mehr

Besucherfreundlichkeit

Folie Nr. 8

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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3. Schritt der formativen Evaluation

▪ Fortsetzung der formativen Evaluation in

Bezug auf Grafikbänder-Gestaltung und

Textformulierung

▪ Zusammenfassung der Informationen zur

besucherfreundlicheren Formulierung und

Gestaltung der Texte (ausgewählte

Ergebnisse aus der Ausstellungsevaluation,

Fallstudie + Richtlinien)

▪ Empfehlung, dass für die Ausstellungstexte

ein Gesamtkonzept erarbeitet werden

sollte, das als genereller Leitfaden für die

deren Formulierung und Gestaltung dient

Folie Nr. 9

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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4. Schritt der formativen Evaluation

▪ Gemeinsam mit Impuls-Design

Entwicklung der ersten projekt-

spezifischen Vorgaben und Leitlinien

zur grafischen Gestaltung und zur

Textlänge der Grafikbänder

Anschläge

Zeilenzahl

Zeichenzahl mit Leerzeichen

Gliederung

Nutzung von bildhaften Inhalten

Schlagworte

Aufzählungen

Diagramme

Einsatz vom Bildern

Aussagekräftige Bildunterschriften

Folie Nr. 10

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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5. Schritt der formativen Evaluation

▪ Erstellung der ersten Rohtexte für die

Grafikbänder zur Umsetzung der

projektspezifischen Vorgaben und

Leitlinien für die Textformulierung

▪ Coaching und detaillierte Redaktion der

Rohtexte zur Optimierung deren

Lesbarkeit und Besucherfreundlichkeit

▪ Leitfragen zur Überprüfung der Texte:

Welches sind die Kernaussagen von jedem Grafikband?

Fördert die Struktur der Texte die Vermittlung der

Kernaussagen der einzelnen Grafikbänder?

Wie können die Texte eine Verknüpfung schaffen zwischen

den Kernaussagen/Botschaften im Text und dem, was die

Besucher bereits kennen oder im Moor erleben?

Beispiel der Textredaktion

Folie Nr. 11

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MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Ergebnisse der „Designbegleitenden Evaluation“: Umsetzung des Ausstellungskonzeptes

Erhöhung der Anziehungs- und Haltekraft des

Eingangsbereichs

Optimierung der Zugänglichkeit der Audiostationen

für Gruppen

Verbesserung der Barrierefreiheit der Ausstellung für

Rollstuhlfahrer

Steigerung der Besucherfreundlichkeit des Film-

bereiches „EXTREM Spannend“ (Beleuchtung,

Orientierung zur Filmlänge bzw. Timing)

Verbesserung des Entwurfslayouts der Grafikbänder

Es erfolgten allgemeine Verbesserungsvorschläge zu

individuellen Ausstellungsmodulen

Erhöhung der Besucherfreundlichkeit sowohl von

ausgewählten Ausstellungsmodulen, als auch des

Ausstellungsraums

Folie Nr. 12

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Ergebnisse der „Designbegleitenden Evaluation“ Grafik-Design und Textformulierung

Diskussion und Präzisierung der Botschaften und

Ziele der Ausstellungsmodulen und -texte

Optimierung des konzeptuellen Schemas für die

Grafikbänder

Entwicklung einer projektspezifischen Vorgabe für

die Texte der Grafikbänder und einiger Layout-

Varianten für die Texte

Coaching zu ausgewählten Textentwürfen, die als

Grundlage zur Formulierung aller Grafikband-Texte

diente

Erstellung von Feintexten, die anhand des Coaching

optimiert wurden

Folie Nr. 13

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MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

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Einige Reflektionen zum Einsatz der Evaluation nach der

„Designbegleitenden Evaluation“ der Ausstellung MOOR EXTREM

Grundlage für die Evaluation schaffen Der Einsatz von Evaluation (Methoden und Zeitplanung) beginnt in der Konzeptionsphase. Die Effektivität der Evaluation (Metho-

denauswahl und Koordinierung des Zeitplans mit dem Designprozess) wird in dieser Phase bestimmt. Dies erfordert eine klare

Formulierung des Zwecks, der Ziele und die Definition des Zielpublikums für die gesamte Ausstellung ebenso wie für einzelne

Module bereits in der Grobkonzeption.

Den Evaluationsprozess früher in den Planungsprozess integrieren Je nach Ausstellungsprojekt wird sich der Einsatz der Evaluation ändern. Je früher das Evaluationskonzept steht, desto zeiteffektiver

und kostengünstiger lassen sich Optimierungsvorschläge zum Ausstellungskonzept bzw. zu den einzelnen Entwürfen machen. Im

Zuge der Einbindung der Evaluation in die frühen Phasen einer Ausstellungsentwicklung werden Kernaussagen bzw. -elemente der

Ausstellung festgelegt, die dann während des Entwicklungsprozesses durch den Einsatz ausgewählter Evaluationsmethoden unter

der Lupe genommen und ggf. optimiert werden können.

Das Austesten ausgewählter Ausstellungsentwürfe mittels „Prototypen“ kann die

Kommunikation einer Ausstellungsidee optimieren und Kosten sparen Der Einsatz einer klassischen formativen Evaluation bietet die Möglichkeit, die Vermittlung der Inhalte und die Nutzbarkeit

bestimmter Ausstellungsmodule in der fertigen MOOR EXTREM Ausstellung zu verbessern (z.B. Kurbel zum Torfaufbau, Text mit

Fragen; Beziehungen im Moor). Für die Durchführung einer solchen Evaluation müssen allerdings bereits in einer frühen Phase des

Planungsprozesses Zeit und Ressourcen investiert werden.

DENKANSTOSS FÜR KÜNFTIGE AUSSTELLUNGSPROJEKTE: Es sollten Wege gefunden werden, um die Finanzierung der

strategischen Planung einer Evaluation (Konzept, Methodenauswahl, Budget , Zeitplanung,) bereits während der Konzeptentwicklung bzw.

der Entwurfsplanung so früh wie möglich zur Verfügung zu stellen und den Evaluationsprozess als festen Bestandteil des Planungsprozesses

zu betrachten.

Folie Nr. 14

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MOOR EXTREM

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MOOR EXTREM

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Folie Nr. 15

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Patricia Munro Co-Autorin des Buches: Wegweiser Evaluation Von der Projektidee zum bleibenden Ausstellungserlebnis

AUS DEM INHALTSVERZEICHNIS

▪ Qualitätsentwicklung und Evaluation in Kultur- und

Umweltbildungseinrichtungen

▪ Grundsätzliches zur Projektplanung mit Evaluation

▪ Die Evaluationsformen im praktischen Einsatz

Basis-Evaluation, Vorab-Evaluation, Formative Evaluation,

Summative Evaluation + Weiterentwicklungs-Evaluation

▪ Die Bedeutung von Evaluation für das Ausstellungsteam

▪ Anregungen für die Praxis Ökom Verlag München

(2009)

245 Seiten

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Folie Nr. 16

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MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

Wer ist zephyrus?

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Folie Nr. 17

August 2013

MOOR EXTREM

Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

© zephyrus 2013

Die Inhalte und strategischen Ansätze sind Eigentum von zephyrus und unterliegen den gängigen Copyright-Bestimmungen.

Die verwendete Bilder, Illustrationen und Fotos unterliegen teilweise fremden Copyrights und gelten hiermit als nur für den internen

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Die Zeichnungen auf den Seiten 6 – 10 und 12 – 13 stammen von Impuls-Design (www.impuls-design.de/ ) © 2012

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Folie Nr. 18

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Naturschutzzentrum Wurzacher Ried

Patricia Munro, Projektevaluatorin

zephyrus

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