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Stefan Buddenbohm, 8. Dezember 2011

Open Access an der Universität Göttingen und die Gruppe EPU

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Introduction into projects and services of the Group for Electronic Publishing at the Göttingen State and University Library.

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Stefan Buddenbohm, 8. Dezember 2011

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Inhaltsübersicht

1. Die SUB Göttingen2. Wissenschaftliches Publizieren/ Informationsversorgung

– Akteure, Funktionen, Medium Buch

3. Open Access– Überblick, Disziplinen,  Wandel des Publikationssystems, Umsetzungen– Exkurs Repositorien und Selbstarchivierung

4. Die Gruppe „Elektronisches Publizieren“ und ihre Angebote– Universitätsverlag Göttingen

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Die Niedersächsische Staats‐ und Universitätsbibliothek Göttingen

gegründet 1734 unter den TOP 5 der wissenschaftlichen

Bibliotheken Deutschlands 6.000 Nutzer/ Tag in der ZB seit dem 18. Jahrhundert Aufbau von Beständen 

von nationalem wie internationalem Rang  vielfältige Aufgaben für die SUB auf lokaler, 

regionaler, nationaler und internationaler Ebene nationales Digitalisierungszentrum (GDZ) 

(UNESCO‐Auszeichnung “Gutenberg Digital”) Einzigartiges Forschung‐ und 

Entwicklungsportfolio (bspw. Digital Humanities, TextGrid)

Unterstützung und Angebote zum elektronischem Publizieren und Open Access

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Wissenschaftliches Publizieren/ Informationsversorgung

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Akteure des wiss. Publizierens

WissenschaftlerRecherchieren 

und Lesen

WissenschaftlerZitieren undSchreiben

BibliothekenErschließen 

und Bereitstellen

Wissenschaftler für VerlageBewerten und Auswählen

VerlageAnreichern und Produzieren der Medien

Verlage und AgentenVerbreiten und Verkaufen

Förderer

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• Funktionen des Publizierens für das Wissenschaftssystem– Registrierung zur Anerkennung der Urheberschaft (Entdeckungspriorität)– Zertifizierung zur Anerkennung als wissenschaftliche Information (durch 

anerkanntes Medienprodukt, mit der Konnotation Selektion, Qualitätsprüfung, dauerhafte Erreichbarkeit)

– Verbreitung / Sichtbarkeit (Dialog mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft)

– Archivierung (dauerhafte Bereitstellung, Bewahrung für die Nachwelt)

• Aus Autorensicht relevante Funktionen– Reputative Anerkennung – „impact not income“– Leichter Zugang und Zugriff zur Publikation ‐> access

Funktionen des wiss. Publizieren

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• Zeitschriften als „erfolgreiche Lösung eines Kommunikationsproblems“ (T. Bergstrom)– Zusammenführung thematisch orientierter Autorenschaft mit 

entsprechender Leserschaft– Auf Langfristigkeit angelegter Kommunikationskanal, der aus Summe der 

Einzelbeiträge besteht– Bei Qualitätsprüfung tritt Verlag hinter Editorial Board und Journaltitel zurück

• Und das Format Buch?– Erfolgreiche Buchprojekte können auch als „stand alone“ jahrzehntelange 

Wirkung entfalten– Verlagsname und ‐reputation als Garant für Qualität– Begutachtungsprozess weniger formalisiert

• Fragestellung: Monographie der Zukunft?– Digital Transformation?– Transformation der Marktteilnehmer?– Finanzierungsmodelle?

Das Medium Buch

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Warum Open Access?• George Monbiot : „Wer sind die skrupellosesten Kapitalisten 

der westlichen Welt? Wessen monopolistische Praktiken lassen Wal‐Mart aussehen wie einen Tante‐Emma‐Laden und Rupert Murdoch wie einen Sozialisten?“

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WissenschaftlerRecherchieren 

und Lesen

WissenschaftlerZitieren undSchreiben

BibliothekenErschließen 

und Bereitstellen

Wissenschaftler für VerlageBewerten und Auswählen

VerlageAnreichern und Produzieren der Medien

Verlage und AgentenVerbreiten und Verkaufen

Förderer

Houghton: Activity costs in NL

1 billion 920 million

242 million

210 million (9%)Total NL system€ 2.4 billion

Source: Costs and benefits of research communication: The Dutch Situation, John Houghton (2009)

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Freies, unwiderrufliches, weltweites Recht des Zugangs, des Kopierens, Nutzens, Verbreitens und Veröffentlichens digitaler Dokumente sowie das Recht, Auszüge und 

Zusammenfassungen anzufertigen und digital zu verbreiten und jeweils eine kleine Zahl gedruckter Kopien für den eigenen Gebrauch anzufertigen – vorausgesetzt, eine 

angemessene Kennzeichnung der Urheberschaft* wurde vorgenommen.

*Im wissenschaftlichen Kontext meist durch Zitierpraxis zum Ausdruck gebracht.

Open Access

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Für Nutzer kostenloser und unbeschränkter Online‐Zugang zu digitalen Dokumenten mit individueller 

Speicher‐ und Ausdrucksmöglichkeit 

Mehr lesen:http://open‐access.net/de/allgemeines/was_bedeutet_open_access/

Open Access pragmatisch gesehen

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LeserschaftAutoren Verlage Bibliotheken

produzierenInhalte

erwerben Rechte an Inhalten

stellen Medien‐produkte her,

Anreicherung durch Qualitätsprüfung und Evaluierung

erwerbenMedienprodukte, weisen sie nach (Katalog) und stellen bereit

rezipieren,konsumieren

Klassische Rollenverteilung im Publikationssystem

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Rollenverteilung mit OA

LeserschaftAutoren Verlage Bibliotheken

produzierenInhalte

bewahren ihre Rechte und stellen ggf. Inhalte bereit

Erhalten „Licence to Publish“

übernehmen Qualitätsprüfung und Evaluierung

stellen Medien‐produkte her und vertreiben sie

erwerbenggf. Medienpro‐dukte, weisen sie nach (Katalog) und stellen bereit

rezipieren,konsumieren

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Bedeutung von OA‐Publikationen• ca. 34% der in EZB gelisteten Zeitschriften sind Open Access 

– DOAJ listet 6.077 Zeitschriftentitel (2009 4.221)– In bestimmten Fachgebieten Open Access Journals unter den Top‐

Titeln, erfolgreiche Open Access Bücher (”Two Bits” zu Freeware 1.200 Verkäufe)

• Institutionelle Repositories erzielen in Europa inzwischen gute Abdeckung, aber häufig mit wenig Inhalten (siehe Exkurs Repositories)

• Selbstarchivierung auf privaten und Instituts‐ Homepages noch immer die gängigste OA Publikationsform

• Open Access bei Büchern immer noch die Ausnahme und eher Experimentalcharakter– Besonderheiten des Formats– OAPEN

• Weiterhin viele Wissenschaftler nicht oder falsch informiert beim Thema Open Access > Studenten als Multiplikatoren

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Umsetzung von Open Access• Primärpublikation („Der Goldene Weg“): 

– Freier Zugang zur Primärquelle– Veröffentlichung in qualitätsgeprüften Open Access‐

Medienprodukten wie Zss., Sammelbänden, als Bücher etc.– „Goldener Weg“ umfasst die gesamte Wertschöpfungskette

• Parallelpublikation („Der Grüne Weg“) – Freier Zugang zum Pre‐ oder Postprint – auf einem fachlichen oder institutionellen Publikationsserver,– zumeist autoren‐ oder institutionsseitig organisiert

Laut SCOPUS und ISI Inventar stehen 26% der Journalartikel OA bereit, 14% „gold“ und 12% „grün“

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Was tun Bibliotheken für Open Access?

…  übernehmen Agententätigkeit, indem sie 

– Raum für Publikationsmöglichkeit vermitteln oder finanzieren– über den Publikationsmarkt aufklären– für Alternativen werben

…  stellen Infrastruktur für publizistische Aktivitäten ihrer Einrichtung bereit 

– Dokumentenserver/ Publikationsserver (primäre und parallele Publikationen)

– verlegerische Institutionen wie Universitätsverlag(primäre Publikationen)

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Exkurs Repositorien

• Repositorien allgemein– auch Dokumentenserver– Archivierung und Verfügbarmachung von Publikationen, aber 

auch Forschungsdaten– Selbstarchivierung, Mehrwertdienste

• Open Access‐Repositorien– Weltweiter, einfacher, barrierefreier Zugriff für menschliche 

Nutzer, bspw. über eine Suchmaschine– standardisierte Metadaten für Maschinenlesbarkeit

• DINI‐Zertifikat– Auch für studentische Abschlussarbeiten:

E‐Diss an der SUB Göttingen

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Exkurs Repositorien

© 2011 OpenDOAR

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Exkurs Repositorien

© 2011 OpenDOAR

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© 2011 Repository66.org

Exkurs Repositorien

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Warum ist Open Access Thema für die Universität Göttingen?

• Open Access ist durch die „Berliner Erklärung“ (22. Oktober 2003) als strategisches Ziel für alle deutschen Wissenschafts‐ und Forschungsorganisationen postuliert worden (u.a. MPG, HRK, WR, DFG) http://oa.mpg.de/openaccess‐berlin/Berliner_Erklaerung_dt_Version_07‐2006.pdf 

„Übersetzung“ in die Strategie der Universität Göttingen• Rundschreiben des Präsidenten „Die Open Access‐Politik der Universität 

Göttingen“ (Dezember 2005)• Stiftungsrat der Universität unterstützt die OA‐Maßnahmen der 

Universität /SUB und fordert zum Ausbau auf (14. Februar 2007)

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Open Access für diejournalorientierten Disziplinen

• Naturwissenschaften, Medizin und technische Wissenschaften

• Zeitschriftenreputation und fachübergreifend gültige Rankings• Open Access bereits der Alltag• Verschiedene (kommerzielle) Angebote sowie Fördermodelle

• Institutionelle Förderung• “author pays” e.g. article processing charges• Mitgliedschaften, Vorabzahlungen, Verlagsvereinbarungen

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Open Access für die buchorientierten Disziplinen

• Geistes‐, Sozial‐ und Gesellschaftswissenschaften sowiebestimmte Medienformen in STM

• kaum übergreifende Rankings, sondern ausdifferenziertePublikationskulturen

• Fördermodelle bisher nur in Ansätzen erkennbar• Open Access bisher nur als Einzelinitiativen

• Ausnahme: Universitätsverlage• Unausgereiftes “Belohnungssystem” für Autoren• Ansätze bisher

• Zeitschriften mit Community‐Ansatz• Monografien/Sammelbände im hybriden Modell (print/online)• Experimente mit e‐only

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Die Gruppe Elektronisches Publizieren und ihre Angebote

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Infrastruktur/ Dienste• Universitätsverlag• E‐Diss• GoeScholar

Vernetzung• OpenAIRE• COAR• OA‐Netzwerk• DINI

Einbettung• OAPEN• PEER

Unterstützung• OA‐Vereinbarungen mit Verlagen und Zeitschriften

Information/ Beratung• Open‐Access.net• Publikationsstrategien• Rechtssituation• OA fachspezifisch

Arbeitsbereiche EPU

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Universitätsverlag Göttingen

• volles Open Access als pragmatische Entscheidung• getragen durch und eingebettet in universitäre OA‐Strategie• Overhead des Verlags durch Bibliothek finanziert und damit 

aktive Unterstützung der buchorientierten Wissenschaften• Buchprojekte in der Regel durch Autoren mitfinanziert• durch Bereitstellung auf Repository mit OAI‐Schnittstelle 

weitere Dienste wie Statistiken• problemlose Integration der freien Inhalte in bibliothekarische 

Systeme• Für Abschlussarbeiten als Publikationsort interessant

– E‐Diss

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Stefan Buddenbohm• Gruppe Elektronisches Publizieren der SUB Göttingen• [email protected]‐goettingen.de• http://prezi.com/user/qvdx86wpj9e0/• http://www.slideshare.net/xstefanx• Folien: Margo Bargheer, Stefan Buddenbohm

*außer Grafiken