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Jugendamt Mitte Finanziert mit Mitteln des Projektbericht Berlin, Januar 2014

Projektbericht der Jugendjury Mitte 2013

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Der Jugend-Demokratiefonds Berlin fördert im Rahmen der bezirklichen Aktionsfonds Jugendbeteiligung in den Berliner Bezirken. Im Jahr 2013 koordinierten die Berliner Bezirke erstmalig die Vorbereitung und Durchführung von Jugendjurys. Die Jurys bestehen aus Kinder und Jugendlichen und bestimmen über die Verteilung von Fördermitteln für Projekte von und für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren. Für den Bezirk Mitte übernahm der Moabiter Ratschlag e.V. die Koordination der Jugendjury. dies ist der Projektbericht aus Mitte.

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Jugendamt Mitte

Finanziert mit Mitteln des

Projektbericht

Berlin, Januar 2014

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Projektbeteiligte:

Projektzeitraum:

März 2013 bis Dezember 2013

Inhalt

1. Ausgangslage ............................................................................................................ 3

2. Bezug zu den Ergebnissen der Evaluation 2012 ....................................................... 3

3. Ziele der Jugendjurys 2013 ....................................................................................... 4

4. Projektvorlauf ............................................................................................................. 5

5. Ablauf der Juryrunden und der Abschlussveranstaltung ........................................... 6

6. Evaluationsergebnisse .............................................................................................. 10

7. Schlussfolgerungen für die Jugendjury 2014 ............................................................. 12

8. Projektberichte der Gruppen ...................................................................................... 15

Koordinierungsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung Mitte im Moabiter Ratschlag e.V. (Projektverantwortliche) Katharina Homann, Arie Shulov, Susanne Torka

Kinder- und Jugendbüro Mitte (Unterstützung bei der Jurydurchführung) Peter Andreas, Ute Riedel Dank auch an das Haus der Jugend, den Bredowtreff und den Jugendklub Schlupfwinkel in deren Räumen wir Jurysitzungen bzw. Abschlussveranstaltung durchführen konnten Bildernachweise: Bericht: Moabiter Ratschlag, wenn nicht anders angegeben Projektberichte der Gruppen: jeweilige Einrichtungen Foto Titelseite: Gerald Backhaus

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1. Ausgangslage

Der Koordinierungsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung im Moabiter Ratschlag hat in den letzten

Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbüro mehrmals erfolgreich das Instrument

der Kinder- und Jugendjury in unterschiedlichen Ausprägungen durchgeführt und weitere

Gruppierungen in den Stadtteilen zur Durchführung von Juryprojekten beraten. Aus den Erfah-

rungen der durchgeführten Jugendjurys sowohl im Bezirk Mitte als auch weiteren Berliner Bezirken

hat die Senatsverwaltung mit dem Jugend-Demokratiefonds eine Förderinstrument bereitgestellt,

dass eine berlinweite Durchführung von Jugendjurys ermöglicht. Der Moabiter Ratschlag e.V. in

seiner Funktion als Koordinierungsstelle Kinder- und Jugendbeteiligung Mitte ist vom Jugendamt

Mitte beauftragt worden, in den Jahren 2013 und 2014 die Mittel der Jugendjurys im Bezirk Mitte

umzusetzen. Kernzielgruppe der Förderung sind junge Menschen zwischen 12 und 21 Jahren.

Die hohe Beteiligung an den bisherigen Kinder- und Jugendjurys in Mitte zeigen, dass durch die

Jurys Ideen und Wünsche von jungen Menschen in einer niedrigschwelligen und direkten Art und

Weise verwirklich werden können. Dadurch können Selbstinitiative und -wirksamkeit von jungen

Menschen gestärkt werden. Das Instrument der Jury lässt sich zudem gut mit den weiteren

aktuellen Entwicklungen in der Beteiligung in Mitte verschränken (Beteiligungskonzept im Rahmen

Aktionsräume Plus und Konzept einer Jugend-BVV) verschränken.

2. Bezug zu den Ergebnissen der Evaluation 2012

Im Auftrag des Bezirksamtes Mitte wurde von der Bürogemeinschaft stadt.menschen.berlin, Stadt-

Kinder und Integere eine Evaluation von Kinder- und Jugendjurys im Jahr 2011 durchgeführt. Die

Evaluation der Erfahrungen mit Juryverfahren der letzten Jahre zeigen zwei defizitäre Bereiche

auf, an denen bei der Ausgestaltung der Jurys der Folgejahre angeknüpft werden sollte:

1. Fehlende bzw. wenig ausformulierte Ziele der Jurys und damit verbunden fehlende direkte

Evaluation der Juryerfahrungen durch die Kinder und Jugendlichen.

2. Wenig Wertschätzung des Engagements der Kinder und Jugendlichen durch die Politik,

Verwaltung und Öffentlichkeit.

Im Rahmen des Förderinstruments Aktionsraum Plus wurden die Kinder- und Jugendjurys im

Zeitraum 2012/13 mit einer Förderung in Höhe von 18.700,- € gefördert. Diese Mittel sind sowohl

in die konzeptionelle Weiterentwicklung des Instruments Kinder- und Jugendjury geflossen, als

auch die Umsetzung je einer Kinderjury in den Jahren 2012/13 mit insgesamt 9.000,- €

Mikroprojektmitteln. Mit der Förderung durch den Jugend-Demokratiefonds Berlin für die

Jugendjury wurde unmittelbar an die Erfahrungen der Vorgängerprojekte angeknüpft.

Die Zielerreichung sollte durch eine methodisch kinder- und jugendgerechte Evaluation auf einer

gemeinsamen Abschlussveranstaltung sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch mit den

beteiligten Fachkräften messbar werden.Die Wertschätzung des Engagements der beteiligten

Kinder und Jugendlichen sollte durch Projektpaten_innen aus Verwaltung und Politik sichtbar

werden. Dafür wurde das Projekt im Jugendhilfeausschuss, in den Fraktionen und im Jugendamt

bekannt gemacht und dort für die Übernahme einer Patenschaft geworben. Aufgabe der Paten und

Patinnen war es, die Projektgruppe im Projektverlauf zwei- bis dreimal zu besuchen, sich über den

Stand zu informieren und auf der Abschlussveranstaltung eine kleine Lobrede zu halten. Die

gemeinsame Abschluss-veranstaltung diente desweiteren dazu die Projektergebnisse der

einzelnen Gruppen für alle sichtbar zu machen und dadurch ebenfalls Wertschätzung für die Arbeit

der Kinder und Jugendlichen zu vermitteln.

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Die vorliegende Evaluation von Klikar/Apel/Fuchs bemängelt, dass die Projektthemen der

vergangenen Jurys immer wieder die gleichen sind und schlägt besondere Schwerpunktsetzungen

vor. Dem folgen wir mit unserer Konzeption nicht, da aus unserer Sicht mit dem niedrigschwelligen

Ansatz, der fürs besonders wichtig ist, die Themenoffenheit verbunden ist. Sie ermöglicht den

Kindern und Jugendlichen das Einbringen ‚ihrer‘ Themen. Aus unserer Sicht kann die Themen-

palette der Anträge vor allem durch eine verbreiterte Ansprache der Zielgruppe Kinder und

Jugendliche in Mitte erreicht werden. Hier sehen wir ausgehend von unseren Erfahrungen der

letzten Jahre durchaus Entwicklungsspielraum. Stärker angesprochen werden sollten

die Schulen, hier die Schulsozialarbeit, der Freizeitbereich in Ganztagsschulen und die SV

Kinder und Jugendliche in Heimen und Wohngruppen

Darüber hinaus fließen hier die Ergebnisse der Evaluation der Kinderjury aus dem Jahr 2012. In

der Auswertung der Jurys wurde von den Kindern benannt, dass die Beiträge der einzelnen

Gruppen in der Abschlussveranstaltung zum Teil zu lang waren. Daraus wurde entschieden, die

Lände der Projektbeiträge möglichst auf fünf Minuten zu begrenzen. Aus der Rückmeldung der

Paten_innen kam der Wunsch nach besseren Anerkennung der Jurymitglieder. Dem wurde

dadurch Rechnung getragen, das die Jurymitglieder bei der Abschlussveranstaltung zum Schluss

auf die Bühne geholt wurde und alle eine Rose überreicht bekamen. Um die Methode der Kinder-

und Jugendjury breiter zu bewerben, wurde die Jugendjury 2013 von einem jungen Filmemacher

begleitet, der einen 10 minütigen Spot gedreht hat. Dieser liegt als DVD dem Bericht bei.

3. Ziele der Jugendjurys 2013

Für die Planung, den methodischer Aufbau, den Ablauf und die Evaluation der Jugendjurys 2013

sind die folgenden Ziele handlungsleitend:

Die Jugendjurys erreichen als niederschwellig und themenoffen konzipiertes Angebot Kinder

und Jugendliche quer durch alle sozialen Schichten im gesamten Bezirk Mitte.

Die methodische Ausgestaltung der Jurys fördert die eigenständige Projektdurchführung der

Antragsteller_innen, indem sie sich an ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten orientiert:

- kinder- und jugendgerechte Ansprache in der Öffentlichkeitsarbeit

- einfach gestaltete Antragsunterlagen und Fördervereinbarungen

- vielfältige Form der Antragsgestaltung möglich

- Unterstützung bei der Projektdurchführung bei Bedarf

Die Jugendjury fördert die sozialen Kompetenzen der beantragenden Gruppen und

ermöglichen Selbstwirksamkeitserfahrungen durch:

- Aushandlung der Förderkriterien in einem dialogischen Prozess

- direkte Entscheidung in der Jurysitzung über die Förderung

- Anerkennung der eigenen Leistung durch eine Projektpaten aus der Politik

- Reflektion der Erfahrungen in einer Anerkennungs- und Evaluationsveranstaltung

Das Engagement von Kindern und Jugendlichen ist für Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit

sichtbar, wodurch die Beteiligten Anerkennung erfahren:

- Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses erleben als Projektpaten unmittelbar die

Bedeutung von Kinder- und Jugendbeteiligung in Mitte.

- Die von Kindern und Jugendlichen eingebrachten und umgesetzten Projektideen sind

dokumentiert und machen das Engagement von jungen Menschen im Bezirk sichtbar.

- Politik, Verwaltung und Eltern zeigen auf der Abschlussveranstaltung durch ihre

Teilnahme Anerkennung für das Engagement der Kinder und Jugendlichen.

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4. Projektvorlauf

Die Einladungen zu den Jugendjurys wurden Anfang Mai und Ende August an

Jugendeinrichtungen und Oberschulen des Bezirks Mitte mit einem jugendgerecht gestalteten

Flyer und einem Informationsbrief (siehe Anhang). Der Flyer wurde durch Jugendliche des

Bereichs Mediengestaltung von Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH entwickelt.

Die Einladungen wurden wie folgend verbreitet:

Postverteiler der Jugendeinrichtungen und Schulen in Mitte

Emailverteiler des Jugendamtes (1.200 Adressen)

Vorstellung in den Regionalen AG und den Fach-AG in Mitte

persönliche und direkte Ansprache der KollegInnen der Freizeiteinrichtungen

Vorstellung im Jugendhilfeausschuss

An der Frühsommerjury gab es 10 Anfragen. Daraus sind 7 Anträge entstanden. Bei der Jury am

13. Mai haben 7 Gruppen Teilgenommen. Sie hatten gemeinsam eine Antragsumme für 3.245€ bei

einer Fördersumme von 3.000 €:

Mädchen-Kultur-Treff Dünja Backshop

Mädchen-Kultur-Treff Dünja Musikanlage

Kinderzentrum Ottokar Zubehör für Nähwerkstatt

Jugendklub Schlupfwinkel Raumgestaltung

Mädchentreff Towanda Musik- und Lichtanlage

Weltmädchentag Gruppe Moderationsworkshop

Weltmädchentag Gruppe Besuch bei Madame Tussauds

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Bei der Herbstjury gab es 16 Anfragen aus den dann Anträge von 15 Gruppen entstanden. Bei

dem Jurytermin am 26. September nahmen schließlich 12 Gruppen teil. Sie hatten eine

Antragssumme von 6.650€ bei einer Fördersumme von 4.000€:

ASP Telux Neue Musikanlage

Weddinger Kinderfarm Kameraausrüstung für Filmprojekte

John-Lennon-Gymnasium Ausstattung des selbstorganisierten

SchulsprecherInnenteam Schülerkiosks

Jugendhaus B8 Beitrag der Kinder für eine neue Tischtennisplatte

Jugendhaus B8 Neue Fußballtrikots

new way Mädchengruppe Mädchenraumgestaltung

new way Musikraum Tonstudio für den Musikraum

Herbert-Hoover-Oberschule Collegejacken für Ferienschule-Team

Mädchen-Kultur-Treff Dünja Stadtrallye in Berlin

Ottospielplaz Gardinen, für ungestörtes Tanzen und Proben

Jugendwohnen Al-Beit Fußballtrikots

Moabiter Kinderhof Schwimmausflug

5. Ablauf der Jurysitzungen und der Abschlussveranstaltung

Aus der Vorgabe zur Durchführung von mindestens zwei Jugendjurys waren zwei Abläufe im

Bezirk Mitte geplant. Zum einen eine Jugendjury im Frühsommer (13. Mai 13) bei der in bewährter

Form alle antragstellenden Gruppen zusammen kamen (zur Struktur s.u.). Zum anderen sollte eine

Onlinejugendjury im Herbst stattfinden, bei der Ideen nach vorab bestimmten Kriterien ins Internet

eingestellt werden konnten und für die Förderung eine bestimmte Anzahl von Unterstützer/innen

gewonnen werden musste. Die Onlinejugendjury war in Kooperation mit dem in Mitte

durchgeführten ePartizipationsprojekt der Drehscheibe Kinder- und Jugendpolitik geplant. Anfang

Juli kam jedoch von Zebralog, die den Aufbau der ePartizipationsplattform konzipierten und diese

programmierten, die Rückmeldung, das aus ihrer Sicht die Verknüpfung mit einem Projekt zur

Geldvergabe mit ihrem Konzept nicht sinnvoll sein. Die Herbstjugendjury konnte daher nicht online

durchgeführt werden. Durch die späte Information von Zebralog konnte die Werbungsphase erst

nach den Sommerferien beginnen, da die Schulen mit im Boot sein sollten. Die Jurysitzung fand in

gleicher Form wie im Frühsommer am 24.Oktober 2013 statt. Aufgrund des engen Zeitplanes für

die Projektdurchführung musste auf eine Abschlussveranstaltung und die Paten_innenvermittlung

verzichtet werden.

Wie auch in den Kinder- und Jugendjurys

des Kinder- und Jugendbüros Mitte der

Vorjahre konnten die Anträge themenoffen

gestellt werden, um eine möglichst

niedrigschwellige Teilnahme zu ermög-

lichen. Gefördert wurden Projektidee, die

eine maximale Fördersummen von 500,- €

brauchten.

Jugendjury Herbst Plenum

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Weiterhin wurde an die Struktur der Förderentscheidung der

Vorjahre angeknüpft:

Einfache Antragstellung im Vorfeld mit vielfältig möglicher

Form (Brief, Plakat, Collage etc.)

Bestimmung einer/s Gruppensprechers/in für die Jury

Zentrale Veranstaltung mit Projektvorstellung aller

Gruppen

Direkt anschließende Jurysitzung mit den

Gruppensprechern/innen mit konsensualer

Förderentscheidung (hier auch gemeinsame Diskussion

der Förderkriterien).

Symbolische Scheckübergabe am Entscheidungstag

Zeitnaher Abschluss der Werkverträge

(Projektdurchführung, Erstellung eines Projektberichts und

bei der Frühsommerförderung Zusammenarbeit mit den

Paten_innen und Vorstellung der Projektergebnisse bei der

Abschlussveranstaltung).

Die Sommerjugendjury wurde von einem Filmemacher

begleitet, der den Prozess der Jury von der Jurysitzung und

bis zur Abschlussveranstaltung dokumentierte. Der Kurzfilm

liegt dem Bericht bei.

Die zentrale Veranstaltung ermöglicht eine sofortige

Entscheidung in der Sitzung und eine Teilnahme aller am

Entscheidungsprozess. Die Vorstellung der Projekte der

Gruppen wurde im Frühsommer interaktiv durchgeführt. Unter

dem Titel "Markt der Ideen" wurden die Gruppen kreisförmig

im Raum verteilt. Die Mitglieder der Gruppe hatten die

Aufgabe, die Projekte vorzustellen, während die

Sprecherinnen und Sprecher die Aufgabe hatten sich für die

Entscheidungsphase über die anderen Projekte zu

informieren. Somit ergab sich eine Situation in der die

Jurymitglieder sich mit den anderen Projektgruppen aktiv

auseinandersetzten. Im Herbst gab es eine klassische

Vorstellung der Projekte in der die Projekte einzeln vor dem

Plenum aller Gruppen vorgestellt wurden. Die Sprecher und

Sprecherinnen erhielten dazu eine rote Karte, die sie

hochheben konnten wenn sie Verständnisprobleme oder

Fragen hatten.

Projektvorstellung Herbert-Hoover-Oberschule

Projektvorstellung new way

Projektvorstellung Mädchen-Kultur-Treff Dünja

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Unser Mini-World-Café

Jurysitzung Herbst

Anschließend gingen die Jurymitglieder in den beiden Jurys mit

zwei erwachsenen Moderatoren in einen separaten Raum. Dort

haben die Jugendlichen die Kriterien der Geldvergabe

entschieden. Sie haben sich jeweils entschlossen alle Gruppen

zu finanzieren und verhandelt wer wie viel Geld von der

beantragten Summe abgibt, damit das vorhandene Geld für alle

passt. Die Verhandlungen waren besonders in der Herbstjury

herausfordernd, da die Jugendlichen um ein Fünftel mehr Geld

beantragten als die Fördersumme hergab. Daher stelletn die

Juroren im Prozess weitere Kriterien. Diese besagten, dass

langfristige Projekte weniger Geld abgeben mussten, als

einmalige Aktionen. Alle Projekte sollten aber dennoch

durchführbar sein.

Während der Jurysitzung im Sommer hatten die restlichen

Jugendlichen die Aufgabe in einem Mini-World-Café an drei

Tischen jeweils eine Frage zu beantworten, die ihre

Projektgruppe betrafen. Die Fragen haben zum Ziel,

einerseits eine tiefere Auseinandersetzung der Jugendlichen

mit ihrem Projekt zu ermöglichen, so dass aus der Idee

konkrete Vorstellungen und Vorschläge zur Projekt-

umsetzung und zur Abschlussveranstaltung entstehen.

Andererseits halfen diese Informationen uns die

Abschlussveranstaltung nah an den Bedürfnissen der

Gruppen zu konzipieren. Folgend Fragen wurden in die

Runde gegeben:

Was wünschen wir uns von unserer Einrichtung, damit unser Projekt gelingt? o Wir brauchen Unterstützung beim Einkaufen der Materiallein, beim Streichen und

bei der Abrechnung. Danke! (Jugendklub Schlupfwinkel)

o Guten Einsatz der Betreuerinnen, Garantie für Spaß! (Mädchen-Kultur-Treff Dünja –

Backshop)

o Das wir zusammenarbeiten, dass die Nähmaschine einen Platz bekommt. Das wir

uns regelmäßig treffen. Das wir – Kinder und Jugendliche – bei unserem Projekt

mitbestimmen können. (Kinderzentrum Ottokar)

Wir bekommen für unser Projekt eine Patin oder einen Paten aus der Politik oder aus dem Jugendamt. Sie kommen uns dann besuchen. Was wollen wir ihr oder ihn zeigen?

o Wir wollen noch Mal Frau Körper. Sie soll bei Madame Tussauds dabei sein. Wie

toll wir weitermachen! Sie soll beim Workshop und beim 2. Weltmädchentag dabei

sein. Dass sie uns unterstützt! (MÄDEA – Weltmädchentag Projekt)

o Wir möchten Vertreter vom Jugendamt zum Besuch vorher und nachher.

(Jugendklub Schlupfwinkel)

o Wir möchten gerne unsere Patin aus der Politik, um unsere Tanzeinlage zeigen mit

der neuen Musikanlage! (Mädchentreff TOWANDA)

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Entscheidung der Frühsommerjury

Entscheidung der Herbstjury

Lobrede von Jutta Schauer-Oldenburg , Patin von Schlupfwinkel

Ende des Jahres wollen wir in einer gemeinsamen Veranstaltung zeigen, was Tolles aus den Projekten geworden ist. Welchen Beitrag könntet ihr vorbereiten?

o Buffet/Kuchen (Mädchen-Kultur-Treff Dünja – Backshop)

o Vielleicht können wir die Veranstanltung in Ottokar machen. Fotos, Videos,

Doku. Wir stellen Ergebnisse. Wir werden Kissen machen und vielleicht auch

Socken neu nähen. (Kinderzentrum Ottokar)

In der Herbstjury hatten die restlichen Jugendlichen während

der Jurysitzung eine Pause. Nach den Jurysitzungen wurden

die Ergebnisse der verhandelten Förderungen vor dem

Plenum vorgetragen und die Gruppen erhielten jeweils einen

symbolischen Scheck mit ihrer erzielten Fördersumme.

Nach der Juryveranstaltung erfolgen die Werkvertrags-

abschlüsse. Der Vertragsabschluss machte den Jugendlichen

bewusst, welche Verantwortung sie mit der Förderung

übernehmen. Dies gibt beiden Seiten Sicherheit und stärkt

die Rolle der Jugendlichen als Handlungspartner auf

Augenhöhe. Aufgrund der zeitlichen Enge bei der Herbstjury

waren hier bei der Vertrags-unterzeichnung nur bei der Hälfte

der der Projekte Jugendliche dabei.

In der Sommerrunde wurden nach der Juryentscheidung die

Patinnen und Paten geworben. Mögliche Patinnen und Paten

wurden im Juni im Jugendhilfeausschuss angesprochen

sowie in der Jugendamtsverwaltung. Da die Anbindung von

Patinnen und Paten bereits zum zweiten Mal erfolgte, war die

Patenschaft bei einigen Gruppen bereits bekannt und erprobt.

Bei der Patenschaftsvermittlung spielten Wünsche, die die

Projektgruppen bei der Jury geäußert haben, eine wichtige

Rolle. In zwei Fällen wünschten sich die Jugendlichen die

gleiche Patin wie im Jahr zuvor. Andere wünschten sich

jemand aus der Politik oder aus der Verwaltung des

Jugendamts.

Insgesamt beteiligten sich Vertreterinnen aus den BVV-

Fraktionen der SPD, der Linken und eine ehemalige

Vertreterin der Grünen im JHA. Aus dem Jugendamt

beteiligten sich ein Sozialraumkoordinator und ein

Jugendhilfeplaner. Weitere Paten_innen betreuten die

neun Projekte der Kinderjury 2013, die parallel zur

Jugendjury stattfanden. Es ist zu beobachten, dass

bei einigen Einrichtungen langfristige Kontakte mit

den Patinnen und Paten entstanden. Darüber hinaus

waren die Paten_innen die sich wiederholt Beteiligten

engagierter als die das zum ersten Mal taten.

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Abschlussvorstellung vom Mädchentreff Towanda

Abschlussveranstaltung im neugestrichenen Jugendtreff Schlupfwinkel

Die jeweiligen Juryerfahrungen sollen möglichst zeitnah

nach der Projektumsetzung sowohl mit den beteiligten

Jugendlichen, als auch mit den Fachkräften evaluiert

werden. Die Erfahrungen und Erfolge der Jugendlichen

der Frühsommerjury und Fachkräften wurden auf einer

gemeinsamen Abschlussveranstaltung am 26. November

dargestellt, die im Jugendklub Schlupfwinkel stattfand.

Hier hatten die Jugendlichen mit der Förderung aus der

Jugendjury den Eingangsbereich des Treffs nach ihren

Vorstellungen neu gestaltet. Die einzelnen

Projektgruppen gestalteten eine kreative Projekt-

dokumentation als Plakat, Bildervorstellung, Bericht oder

Vorführung und schaffen damit eine Atmosphäre, die

einen guten Rückbezug auf die Erfahrungen ermöglicht.

Ihre Erfahrungen, Wünsche und Vorschläge wurden

darüber hinaus in Form von Interview festgehalten.

Anschließend wurde noch eine Stunde gemeinsam

gefeiert. Ein Mädchen aus der Projektgruppe

‚Musikanlage‘ des Mädchen-Kultur-Treff Dünja war als

DJane für die Musik verantwortlich.

6. Evaluationsergebnisse der Sommerjury

Aufgrund der Konzeption als lockere Veranstaltung mit Party im zweiten Teil wurde die Evaluation

der Frühsommerjury bei der Abschlussveranstaltung als Interviewsituation mit einer Reporterin

gestaltet. Diese sprach mit einem Aufnahmegerät nach der Projektvorstellung einzelne der

Jugendlichen, der Einrichtungsmitarbeiter_innen und Paten_innen an und stellte in lockerer

Atmosphäre folgende Fragen:

An die Jugendlichen:

Wie haben die Jugendlichen die Jugendjury erlebt, gab es Highlights?

Würden sie wieder mitmachen?

Wie haben sie ihren Paten oder Patin erlebt?

Ob sie Verbesserungsvorschläge für das Projekt haben?

An die Einrichtungsmitarbeiter_innen:

Wie groß war für sie der Aufwand des Juryprojektes?

Wie habe sie die Patenschaft erlebt?

An die Paten und Patinnen:

Welchen Eindruck haben sie von ihrem Projekt?

Ob sie sich wieder eine Patenschaft übernehmen würden?

Ob sie Verbesserungsvorschläge für das Jugendjuryprojekt haben?

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6.1.Ergebnisse der Interviews der Jugendlichen

Es wurden insgesamt fünf Jugendliche interviewt. Sie sagten überwiegend, dass die Jugendjury

ihnen Spaßgemacht hat. Ein Jugendlicher hat von der Aufregung gesprochen, vor anderen

unbekannten Jugendlichen zu reden.

"Das highlight war glaube ich, wo wir den Antrag gestellt haben. Muss ich ja als Jurymitglied

mitentscheiden wie viel Geld die da bekommen und zwar waren da eher Jüngere, nicht halt in

meinem Alter, und das schöne war, dass wir uns miteinander trotzdem gut verstanden haben, und

das wir uns halt untereinander alles klären konnten, wie viel jeder bekommt, das jeder Einsicht

gezeigt hat, ein bisschen zurückgegangen ist von dem ursprünglichen Pries denn man bekommen

wollte, und ja das war so ein highlight eher. Und als wir dann die Anlage bekommen haben!"

Alle Jugendlichen gaben an, dass sie an einer wiederholten Jugendjury teilnehmen würden. Bei

einer Jugendlichen gab es bereits Überlegungen, was sie im nächsten Jahr beantragen könnten.

Die Besuche der Paten_innen wurden als "sehr schön", "nett" bezeichten. Eine Jugendliche gab an: "Die Paten von der Jugendjury fand ich auch sehr sympathisch, dass sie so süß was vorne über die Projekte gesagt haben, fand ich voll schön, ja und das war eigentlich ganz gut."

6.2 Ergebnisse der Interviews der Mitarbeiter_innen Drei Mitarbeiterinnen von zwei Einrichtungen wurden interviewt. Die beiden Mitarbeiter der

Gastgeber Schlupfwinkel und eine Mitarbeiterin des Mädchentreffs Towanda.

Zum Aufwand des Projektes äußerte sich die Mitarbeiterin des Mädchentreff Towanda, das das

Projekt eine gute Ergänzung der alltäglichen partizipativen Abriet war. Die Mitarbeiter_innen des

Jugendklubs Schlupfwinkel berichteten dagegen, dass der Aufwand größer war, als sie planten.

"Als wie den Antrag gestellt haben dachten wir, das machen wir Mal, wir hatten zwar zwei Tage

eingeplant, es sind dann drei Tage geworden und es war ein ziemliches Gewusel und

Durcheinander und ich denke es war machbar aber wir waren, also dadurch dass wir alle Kollegen

mitgearbeitet haben war das auch zu schaffen, aber es war mehr als wir erwartet haben."

Bezüglich der Patenschaft erzählten die Mitarbeiter_innen beider Einrichtungen über einen regen

Kontakt zwischen der Einrichtung, der Patinnen und der Kindern. Über die persönliche Begegnung

mit der Patin Frau Schauer-Oldenburg im Schlupfwinkel sagte die Mitarbeiterin: "..die war absolut

motivierend und hat auch unseren Jugendlichen immer wieder bestärkt." Die Towanda Mädchen

haben ihre Patin Deniz sogar zum Tanzen gebracht.

Von beiden Einrichtungen wurde berichtet, dass der Kontakt mit den Patinnen keine einmalige

Sache war, sondern, dass die Kontakte fortbestehen bleiben.

Towanda: "Also ich glaube, dass die Patenschaft jetzt nicht endet, sondern Frau Deniz hat uns

eingeladen mit ihr gemeinsam mal in den Bundestag zu gehen und die Mädchen waren noch nie

da, und deswegen wird diese Patenschaft wahrscheinlich noch weiter gehen."

Schlupfwinkel: "Also sie war da und wir sind auch im regen Email Kontakt. Also sie geht uns auch

nicht verloren."

Diese Erfahrungen werden von den Paten bestätigt, die zum wiederholten Male dabei waren.

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6.3 Ergebnisse der Interviews der Paten_innen

Die Paten und Patinnen hatten alle über sehr positive Erfahrungen mit ihren Projekten berichtet.

Die Paten vom Jugendamt sprachen von ihrer Begeisterung. Marcus Lehmann – Jugendhilfe-

planer: "Also ich hatte eine ganze Stunde mit den jungen Frauen alleine. Sie haben mich von

Anfang bis Ende durch das Projekt geleitet. Haben gesagt welche Einzelschritte sie genommen

haben. Sie haben gesagt was sie in Zukunft machen werden. Sie betonten was für tolle Sachen sie

anschaffen konnten, was sie sonst nie machen könnten."

Zwei der Patinnen waren zum zweiten Mal bei einer Jugendjury Projektgruppe. Sie haben auch die

gleichen Gruppen besucht wie im Vorjahr, der Wunsch danach kam von den Jugendlichen.

Janina Körper, Mitglied des Jugendhilfeausschusses: "Also das größte Highlight war für mich

eigentlich erst mal die Auswahl, und zwar war ich letztes Jahr schon Patin für Mädea für den

ersten Weltmädchentag und dann kannte ich die Mädchen dann schon und dann habe ich mich

wieder als Patin zur Verfügung gestellt und dann kam die Rückfrage, ob ich das nicht wieder für

Mädea machen möchte, weil die Mädchen das sich gewünscht haben. Das war für mich natürlich

eine ganz große Ehre und absolutes Highlight."

Geäußerte Verbessrungsvorschläge bezogen sich fast ausschließlich auf die jeweiligen Projekte

und Einrichtungen und nicht auf den Prozess der Jugendjury.

Alle Patinnen und Paten sagten, dass sie eine zukünftige Patenschaft eines Jugendjuryprojektes

annehmen würden.

7. Schlussfolgerungen für die Jugendjury 2014

Die Jugendlichen aus den unterschiedlichen Gruppen haben beim Jugendjuryprojekt wie in den

Jahren zuvor Demokratie auf einer direkten und greifbaren Art und Weise erlebt. Dies geschah

durch die Auseinandersetzung mit eigenen Ideen und Wünschen, die Beantragung von Gelder,

das Vorstellen der Idee vor einem Publikum und das Verhandeln, bis hin zur Realisierung der

eigenen Ideen. Es gab Gruppen, die zum widerholten Male an einer Juryrunde teilnahmen. Sie

zeigten eine hohe Kompetenz. Es ist auch gelungen, Gruppen aus vielfältigen Zusammenhängen

zu gewinnen. Neben den Gruppen aus den Freizeiteinrichtungen nahmen im Jahr 2013 auch

Gruppen aus einer Oberschule, einem Gymnasium und einer Wohngruppe für minderjährige

Flüchtlinge an der Jugendjury teil.

Zwischen Eigeninitiative und Unterstützungsbedarf

Bei Ideen aus dem Bereich Schule ist es noch nicht selbstverständlich, dass die Ideen von Kindern

und Jugendlichen entwickelt wurden. Auch bei den Kinder- und Jugendeinrichtungen hängt es von

der Beteiligungskultur in der jeweiligen Einrichtung ab. Es lässt sich feststellen, dass es erfahrene

Einrichtungen gibt, die z. B. regelmäßige Kinderversammlungen durchführen, auf denen dann

Ideen gesammelt werden. Andererseits ist es in vielen Jugendfreizeiteinrichtungen aber auch

notwendig, dass Mitarbeiterinnen die Kinder und Jugendlichen bei der Antragstellung und der

Bearbeitung der, wenn auch geringen, bürokratischen Anforderungen unterstützen, z.B. Einhaltung

von Abgabefristen und Gestaltung der Anträgen oder Plakaten dafür. Der Grad der Erfahrung in

Aushandlungsprozessen und bei der eigenständigen Projektumsetzung lässt sich auch in den sehr

unterschiedlichen Projektberichten der Gruppen ablesen.

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Die bisherigen Erfahrungen der Jugendlichen bei den Jurys haben zu der Entwicklung geführt,

dass einige ältere Kinder und Jugendliche Interesse äußern, das Projekt als jugendliche

Berater_innen auf Honorarbasis zu unterstützen. Für 2014 entwickelten wir daher die Idee, dass

diese Jugendlichen als Honorarkräfte des Projekts in Einrichtungen oder zu Gruppen gehen und

dort bei der Antragstellung unterstützen. Beim Nachtreffen der Jugendjury am 29.1.14, bei dem

auch über die Organisationsstruktur des Projekts in 2014 und die Höhe des finanziellen Anteils für

die Kinder- und Jugendprojekte entscheiden wurde, wurde die Idee der Beratungstermin für gut

befunden. Allerdings in einem geringeren Umfang als von uns geplant. Die Jugendlichen schlugen

vor, nicht in die Einrichtungen zu gehen, sondern in den Einrichtungen, in denen es Jugendliche

gibt, die beraten wollen, offene Beratungstermine anzubieten. Ziel ist in allen Stadtteilen von Mitte

ein Beratungsstandort zu finden und rund 50 Beratungsstunden durch Jugendliche umzusetzen.

Struktur der Veranstaltungen

In der Herbstjury hatten sich zum Antragsende nur drei Gruppen angemeldet. Die Frist wurde

verlängert und ein lauter Aufruf durch die Netzwerke verbreitet. Dadurch kamen weitere 11

Anmeldungen. Am Ende nahmen bei der Jury 12 Gruppen teil. Darüber hinaus gab in der

Herbstjury ein großes Altersgefälle von 9 – 18 Jahren. Für die Jurysitzung ergab sich daraus die

Schwierigkeit, dass die Gruppe sehr groß war und nicht alle Juroren_innen "auf einer Augenhöhe"

diskutierten. Die Diskussion war sehr langwierig. Trotz unterstützender Moderation wurden die

jüngeren Jurymitglieder von den Älteren stärker unter Druck gesetzt als umgekeht. Daraus und aus

den bisherigen Erfahrungen ziehen wir den Schluss, dass eine Jurysitzung mit maximal 8 Gruppen

besetzt sein sollte und eine Alterstrennung sinnnvoll ist (bis 14 Jahre/ älter als 14 Jahre). Bei einer

kleinen Gruppengröße mit starkem Altersgefälle hat es sich zudem als gut herausgestellt, dass die

unter 10-Jährigen eine unterstützende Person in die Jury mitnehmen können.

Bei allen Veranstaltungen ergibt sich aus den Zeitstrukturen der Kinder und Jugendliche ein enges

zeitliches Konzept. Bei Veranstaltung unter der Woche ist aufgrund der Schulzeiten ein Beginn vor

16:30 Uhr nicht sinnvoll. Ein Ende um 18:30 Uhr ist für die Jüngeren schon sehr spät, da sie

zumeist noch gemeinsam in die Freizeiteinrichtung fahren und von dort aus nach Hause gehen.

Zumeist müssen die Jüngeren um 19:00 Uhr zu Hause sein. Sowohl für die Jurysitzungen als auch

die Abschlussveranstaltungen sind daher nicht mehr als zwei Stunden vorhanden, da bei der

breiten Beteiligung von Gruppen aus Schule und Freizeiteinrichtung eine Veranstaltung am

Wochenende nicht sinnvoll ist. Damit alle Kinder und Jugendlichen des Bezirks die

Veranstaltungen gut und schnell erreichen können, soll der Veranstaltungsort bezirklich mittig

gelegen sein. Hier hat sich das Haus der Jugend in Mitte als sinnvoll herausgestellt, auch weil

aufgrund der guten Raumausstattung eine hohe Flexibilität in der Organisation der

Veranstaltungen möglich ist.

Zielgruppenerreichung

Da das Konzept der Kinder- und Jugendjury im Bezirk Mitte bereits seit mehreren Jahren

umgesetzt wird, werden bereits ganz unterschiedliche Zielgruppen erreicht. Weiterhin sehen wir

jedoch Entwicklungsbedarf in Bezug auf Kinder- und Jugendliche mit geistigen Handikaps. So war

in der Arno-Fuchs-Schule für geistig beeinträchtigte Kinder das Sekretariat der Meinung, dass ein

solches Projekt die Kinder überfordern würde. Hier ist es für die Zukunft ein Ziel, einen guten

Kontakt zu einer Lehrkraft aufzubauen und Ansätze für eine Beteiligung am Projekt Kinder- und

Jugendjury zu diskutieren. Wenig erreicht haben wir bisher zudem die Kinder- und Jugendarbeit in

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Religionsgemeinschaften, sowie unorganisierte Gruppen und Cliquen. Die Religions-

gemeinschaften lassen sich vergleichsweise einfach über die Überprüfung und Erweiterung der

Informationsnetzwerke erreichen. Wie wir die unorganisierten Gruppen besser erreichen können,

werden wir mit den jugendlichen Honorarkräften diskutieren.

Planung für 2014 und Entscheidung darüber durch die Jugendlichen

Mitte Januar haben wir für den 29.1.14 zu einem Nachtreffen der Jugendjury eingeladen, um, wie

von der Steuerungsrunde des Jugend-Demokratiefonds gefordert, die Jugendlichen an der

Entscheidung über den finanziellen Anteil für die Kinder- und Jugendprojekte zu beteiligen. Dafür

haben wir unsere Ideen für die Projektstruktur in Zahlen gefasst und insbesondere die

Projektschritte, die auch zugunsten eines höheren Anteils für die Mikroprojekte wegfallen könnten

mit den Kosten beziffert (sie Plakat):

Diese Informationen haben wir im

Vorfeld des Termins bereits in die

Diskussion gegeben. Zwei Gruppen

haben uns im Vorfeld des Termins ihr

Votum abgegeben, drei weitere

nahmen an dem Nachtreffen teil.

Insgesamt beteiligten sich 11 Kinder

und Jugendliche an der Diskussion, die

folgendes Ergebnis hatte:

Sowohl die Durchführung einer Ab-

schlussveranstaltung, als auch die

Begleitung der Projekte durch einen

Paten_in aus Politik oder Bezirksamts-

verwaltung wird für gut befunden.

Gleichzeitig wäre aber gut, wenn es

mehr Geld für Ideen gäbe. Daher

wurde entschieden die Beratung von

antragstellenden Gruppen nicht so

ausführlich durchzuführen (siehe dazu

auch Abschnitt ‚Zwischen Eigen-

initiative und Unterstützungsbedarf‘). In

2014 sollen jetzt 9.000,- der

Gesamtsumme von 13.200,- für die

Projektideen zur Verfügung stehen.

In Bezug auf die Förderhöchstgrenze wurde diskutiert, dass eine Höchstgrenze von 500,- € zwar

gut ist, weil dann viele Ideen gefördert werden können. Aber es gibt auch gute Ideen, die mehr

Geld brauchen. Es wurde beschlossen, dass es in Ausnahmefällen auch eine höhere Förderung

bis 1.000,- € geben kann, die Gruppe dann aber in der Antragsstelle ausführlich die Wichtigkeit der

Idee und den konkreten Finanzierungsbedarf darstellen muss. Dadurch soll verhindert werden,

dass bei unserem niedrigschwelligen Ansatz bei der Beantragung ganz viele große Ideen

eingereicht werden.

Die Diskussion beim Nachtreffen war von sehr viel Ernsthaftigkeit geprägt. Allerdings hätten wir

uns mehr Vorlauf gewünscht, um die Diskussionsprozesse breiter anstoßen zu können.

15

8. Projektberichte der Gruppen

Projekte der Sommerjury

Kinderzentrum Ottokar: Nähprojekt

Am Projekt „Aus alt mach neu“ nahmen insgesamt

12 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 8 und

15 Jahren teil. Die teilnehmenden Kinder und

Jugendlichen haben gemeinsam Überlegungen

angestellt, was aus alter Bekleidung und

Stoffresten Neues entstehen kann. Sie überlegten,

was für deren Umsetzung gebraucht wird und

stellten eine entsprechende Liste auf.

Folgende Ideen entstanden und wurden

umgesetzt:

Schlüsselanhänger und Wimpelketten aus

alter Bekleidung und Filzresten

Federtaschen aus alten Umhängetaschen

Kosmetiktaschen aus Stoffresten

Stofftiere aus gebrauchten Handschuhen

Außerdem verzierten die Teilnehmer die

Sitzbänke im Kinderzentrum „Ottokar“ durch neue

Stoffvorhänge.

Das Projekt fand wöchentlich Montag, von 15.00 –

18.30 Uhr statt.

Da die Kinder und Jugendlichen viel Spaß am

Nähen und viele Ideen haben, wurde das Nähen

in den regulären Wochenplan des Kinderzentrums „Ottokar“ aufgenommen und wird weiterhin,

auch über die Projektlaufzeit hinaus stattfinden.

Sie erhielten die Förderung von 450,-€

Mädchentreff TOWANDA: Musik- und Lichtanlage

Wir haben einen Antrag bei der Jugendjury für eine

Musik- und Lichtanlage gestellt, da unsere alte

Musikanlage kaputt war und unsere Tanzgruppe

keinen Spaß mehr gemacht hat.

Wir wollten aber nicht nur was für unseren Tanzkurs,

sondern wollten auch gerne eine Disco im

Mädchentreff machen oder unsere Geburtstage

feiern.

Nach einer Recherche im Internet nach Preisen

haben wir einen Antrag bei der Jugendjury gestellt

und einen Scheck über 455€ überreicht bekommen.

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Dann sind wir zusammen zu Conrad gefahren und

haben uns beraten lassen. Dort gab es auch eine

Art Discoraum, wo wir uns alle Lichtsachen, wie

Laser, Discokugeln und Scheinwerfer anschauen

konnten.

Dann haben wir uns für einige Dinge entschieden:

eine schöne Musikanlage, eine Diskokugel,

verschiedene Scheinwerfer und noch eine

Nebelmaschine; und da wir noch genau drei Euro

vom Budget hatten, konnten wir uns noch einen

Duftstoff (Kirsche) dafür leisten.

Das erste Mal im Einsatz war die Lichtanlage dann beim zweiten Weltmädchentag im Rathaus

Mitte. Und zu Halloween gab es im Mädchentreff eine Disco mit Musik und Licht!

Dank des Geldes haben wir jetzt Spaß am Tanzen!

Die TOWANDAS

Sie erhielten die Förderung von 445,-€

MÄDEA: Besuch bei Madame Tussauds

Liebe Jugendjury!

Wir, die Mädchen von MÄDEA, hatten Geld

beantragt als Belohnung für die Mädchen, die sich für

den 2. Weltmädchentag engagiert haben.

Wir sind zu Madame Tussauds gegangen, das waren

der teeny musik treff, Dünja, Towanda und wir die

MÄDEAs.

Dort haben wir Stars aus Wachs gesehen. Wir haben

auch Fotos gemacht. Mir hat es sehr gefallen, weil

ich meine Lieblingsstars sehen konnte wie Rihanna

und Beyonce.

Ich habe meiner Cousine alle Fotos gezeigt und sie

hat es mir wirklich geglaubt, dass ich viele Stars

gesehen habe. Aber dann sah sie Michael Jackson

und sie wusste ja, dass er gestorben ist.

Jetzt will sie auch zu Madame Tussauds.

Wir hatten viel Spaß und wir haben viele Fotos

geschossen als Erinnerung.

Dankeschön liebe Jugendjury für unsere tolle Belohnung!!!

Eure Mädchen von MÄDEA

Sie erhielten die Förderung von 350,-€

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MÄDEA: Moderationsschulung

Liebe Jugendjury!

mit Eurer Unterstützung konnten wir eine Moderationsschulung für das Gespräch mit der Politik am

2. Weltmädchentag machen. Acht Mädchen haben daran teilgenommen. Dabei haben wir Einiges

gelernt.

Zum Beispiel diese Regeln:

Sich gegenseitig ausreden lassen und zuhören

Jede Person hat pro Frage und Antwort je 30

Sekunden

Wir akzeptieren die Meinung der Anderen

Für jede Frage eine klare Antwort

Diese Regeln haben wir natürlich eingehalten. Aber

trotzdem war es nicht so leicht.

Wie Ihr wisst, hatten wir dieses Jahr das Thema Bildung. Assaria-May hat zusammen mit Asli das

Gespräch mit den Politker_innen moderiert. Das ist ihr Text:

„Ich fand die Moderation also sehr toll, aber sie war

nicht einfach.

Es war schon schwer die Politiker_innen zu

unterbrechen.

Aber es war cool mit ihnen zu sprechen.

Wir haben gelernt, wie man besser moderiert,

dass man fair bleiben muss

oder wie man Leute freundlich unterbrechen kann.

Dieses Jahr war die Moderation besser als beim

letzten Mal,

weil wir die Moderation geleitet haben.“

Von dem übrigen Geld haben wir uns einen Moderatorenkoffer gekauft, denn wir wollen im

Moderieren super fit werden.

Eure Mädchen von MÄDEA

Sie erhielten die Förderung von 450,-€

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Mädchen Kulturtreff Dünja: Musikanlage

Michelle, Dorra und ich haben uns mal im Sommer im Dünja mit anderen Mädchen

zusammengesetzt und überlegt wie wir Dünja verschönern könnten. Es gab viele Ideen, wie zum

Beispiel neue Spiegel, eine Küche oder eine neue Musikanlage. Da wir im Dünja viele

Übernachtungen, Veranstaltungen oder Projekte organisieren und machen, haben wir uns auf die

Anlage spezialisiert. Die Musikanlage war schon etwas älter, abgenutzter und teilweise kaputt.

Als Esra (Erzieherin aus dem Dünja), unser Gespräch mitbekommen hat, hat sie uns auf die

Jugendjury hingewiesen. Sie hat uns erklärt, wie wir uns dafür bewerben können und mit wem wir

Kontakt aufbauen müssen. Wir waren so begeistert von dem Projekt, dass wir uns direkt am

Computer zusammengesetzt haben und eine Anfrage geschrieben haben. Am nächsten Tag

haben wir dann die zusage für die Teilnahme an dem Projekt bekommen. Wir haben uns natürlich

sehr gefreut und direkt angefangen nach Musikanlagen im Internet zu suchen. Am Tag der

Projektpräsentationen haben wir unseren Antrag vorgestellt und Hanan ist in die Jury rein

gegangen und über das Geld mitzuentscheiden. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass unser

Antrag durchkam und wir das Geld für die Anlage bekommen haben.

In den nächsten Wochen haben wir dann ein bisschen recherchiert und geschaut von wo wir die

jetzt bestellen. Unser Pate hat uns auch im Dünja besucht und geschaut wie wir vorankamen. Er

hat geschaut ob wir die schon haben, wie wir die besorgt haben und wie die ausschaut. Er war

stolz, dass wir es selbständig hingekriegt haben.

Am 26.11.2013 haben wir dann unser Ergebnis auf der Abschlussfeier im Schlupfwinkel

vorgestellt. Wir haben ein bisschen was über die Organisation und Planung der Beschaffung der

Anlage erzählt und anschließend hat Hanan Musik für die Abschlussparty aufgelegt.

Vielen Dank dafür, dass wir daran teilnehmen konnten.

Mit Freundlichen Grüßen Hanan, Michelle und Dorra

Sie erhielten eine Förderung von 380,-€

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Mädchen Kulturtreff Dünja: Bakshop

Sie erhielten die Förderung von 465,- €

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Schlupfwinkel: Raumgestaltung

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Sie erhielten die Förderung von 450,-€

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Projekte der Herbstjury

Mädchen-Kulturtreff-Dünja: Stadtrallye

Auf die Idee eine Stadtrallye in Mitte zu machen,

kam uns während einer Fahrt zum

Alexanderplatz. Manche Mädchen schauten

durch die Fenster und wunderten sich, dass es

so viele andere Orte in Berlin gibt. Die beiden

jüngsten Mädchen in der Gruppe waren sogar

der Meinung, dass wir Berlin verlassen hätten.

Alles, was sie aus den Fenstern sahen, war

ihnen nicht bekannt. Unsere Praktikantin

wunderte sich, dass wir Berlin so wenig kannten

und wir fragten sie zu Orten aus. So entstand die Idee für die Stadtrallye.

Wir fragten uns, wie wir das ganze finanzieren sollen. Während der Gesprächs-runde bastelte eine

Gruppe von älteren Mädchen ein Plakat für einen Antrag bei der Jugendjury. Daraufhin fiel einem

jüngeren Mädchen ein, dass wir auch bei der Jugendjury einen Antrag abgeben könnten, um das

Projekt zu finanzieren. Gleich danach haben die jüngeren Mädchen angefangen ein Plakat zu

basteln. Sie druckten Bilder von den verschiedenen Sehenswürdigkeiten aus, die sie besichtigen

wollten, klebten die Bilder auf das Plakat und schrieben die Namen der Sehenswürdigkeiten auf.

Wir machten auch untereinander aus, welche Mädchen zur Jugendjury gehen können, um die

ganze Gruppe zu vertreten. Nach drei Tagen sind wir zur Jugendjury gegangen und haben

unseren Antrag für die Stadtrallye beantragt und auch den anderen Kindern und Jugendlichen

vorgestellt.

Nach der Jugendjury haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie wir vorgehen sollen und eine

Planung gemacht. Unsere Betreuerinnen haben sich Fragen für uns ausgedacht. Durch die Rallye

wollten wir die Sehenswürdigkeiten kennenlernen und sie näher betrachten können. Während der

Stadtrallye haben wir Fotos gemacht und am nächsten Tag eine Collage gebastelt. Dies soll als

Erinnerung an die Stadtrallye dienen. Diese haben wir dann bei der Abschlussveranstaltung der

Jugendjury im November vorgestellt.

Nach einer kurzen Befragung entschieden wir uns als Abschluss in den Fernsehturm zu gehen und

uns Berlin von ganz oben anzuschauen.

Die Gruppe bestand aus nicht vielen, aber aus

sehr aufgeweckten und klugen Mädchen. Wir

waren alle sehr interessiert und stellten unserer

Betreuerin sehr viele Fragen über die Gebäude

und der Geschichte Berlins. Wir waren sehr

empört darüber, dass viele Berliner und

Berlinerinnen ihre Stadt nicht kennen und dass

die Stadt so viele Baustellen hat.

Wir würden gerne noch mehr über die

Hauptstadt und ihrer Geschichte erfahren.

Sie erhielten die Förderung von 190,-€

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Jugendfreizeiteinrichtung new way: Tonstudio

Marco der Sozialpädagoge vom new way sprach mich an, als ich

mit meinen Jungs bei der Bandprobe im dortigen Musikraum war,

dass wir jetzt endlich die Chance hätten an Geld für ein Tonstudio

ranzukommen. Ich bin seit der 7. Klasse an der Hemingway-

Schule und kenne also von klein auf auch die Freizeiteinrichtung.

Ich spiele in meiner Freizeit Schlagzeug in einer Band, bei Daniel

(Honorarkraft für Musik) vom new way kann ich mir immer ein paar

Tipps rund ums drummen holen oder spiele mit ihm ne Session.

Die Chance fürs new way ein Tonstudio noch im Musikraum

einzurichten fand ich super, da wir schon seit der 7. Klasse mit den

Hip Hoppern versucht haben hier was einzurichten. Nun bin ich

seit kurzem raus aus der 10. Aber habe immer noch einen guten

Draht zum new way, der ja jetzt nur noch besser werden kann.

Mit den von mir in der Diskussionsrunde eingebrachten 440,- €

kauften wir Holzbalken für einen Kabinenrahmen, Mikrofone und

Laptops, sowie Boxen, waren ja im nw schon vorhanden. Im

Internet bestellten wir Spanplatten um die Kabine von außen zu

beplanken. Für innen besorgten wir Schaumstoffmatten, die im

Raum für Isolation sorgen während einer Aufnahme sorgen. Platz

für ein Schlagzeug ist in der Kabine leider nicht, aber für

Gesangsaufnahmen oder die Rapper ist es ideal.

Viele Jungs aus der 8. Klasse, die sonst nie im Musikraum

anzutreffen waren halfen beim Aufbau mit und sind gespannt auf

die ersten Aufnahmen aber nicht ansatzweise so wie ich es bin.

Wir hoffen bis Ende Februar mit allem fertig zu sein, so dass wir

aufnahmebereit sein werden.

Sven (Besucher 17 Jahre alt)

Sie erhielten die Förderung von 440,-€

Jugendfreizeiteinrichtung new way: Mädchenraum

Als wir von der Jugendjury hörten, kamen wir auf die Idee unser Anliegen den Mädchenraum

auszustatten dort vorzubringen. 2013 wurde er eingeweiht und sehr gut von unseren

Besucherinnen angenommen. Immer wieder kam zur Sprache, dass Stauraum fehle und bei

unseren Mädchenübernachtungen ist ganz klar deutlich geworden, dass eine Schlafcouch

wesentlich bequemeren Schlaf ermögliche, als die bisherigen Sofas.

Wir fragten unter den weiblichen new way Besucherinnen und vor allem unter den

Mädchenraumnutzerinnen nach, wer Zeit und Lust hätte nicht nur das Anliegen bei der Jugendjury

vorzutragen, sondern auch sich beim Projekt zu beteiligen. Als Sprecherin meldete sich Jenny,

eine 8. Klässlerin, der Hemingway-Oberschule. Sie schaffte es in der Diskussionsrunde für unser

Projekt 390,- € raus zu schlagen. Diese positive Erfahrung und Wertschätzung gab ihr einen

deutlichen Zuwachs des Selbstwertgefühls und war ihr noch darüber hinaus eine Woche lang

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anzusehen. Die sie begleitenden Freundinnen, machten ebenfalls eine Erfahrung. Nach einem

langen Tag Schule taten sie sich schwer ihre Freundin zu begleiten und ihr Projekt so zu

unterstützen. Durch Zureden der new way (nw) Erzieherin, überwunden sie ihre Trägheit und

gingen mit und bereuten ihre Entscheidung nicht.

Eine Woche später traf sich die Projektgruppe Mädchenraum erneut um im Internet die

gewünschte Ausstattung zu recherchieren. Begleitet wurden sie dabei von der Erzieherin Nina

Skuballa, die Tipps gab um den Budgetrahmen einzuhalten. Schließlich einigten sich die

Jugendlichen auf eine Schlafcouch, eine Kommode und eine Anrichte. Alle freuen sich auf die

nächste Mädchenübernachtung, die neuen Möbel werden für ein noch besseres Feeling sorgen.

Jenny, Angie & Vanni und Marco (14, 15, 13 Jahre und Sozialarbeiter nw)

Sie erhielten die Förderung von 390,-€

Moabiter Kinderhof – Schwimmausflug ins Stadtbad Schöneberg

Rhamadan (12) schreibt: Wie ist die Idee entstanden? Die Idee ist entstanden, indem jeder Lust auf schwimmen hatte. Weil der Kinderhof kein Geld hatte, sind wir zur Kinderjury gegangen. Wie hast du die Jury wahrgenommen? Was ist bei der Jury passiert? Ich fand die Jury unfair, weil die meisten die viel Geld hatten, sagten, dass sie gar kein Geld abgeben möchten. Wie war der Ausflug? Der Ausflug war sehr cool, da es eine Wasserrutsche gab. Zusammen mit dem Kinderhof haben wir Pommes gegessen und etwas getrunken. Danach waren wir im Salzbecken, es war sehr warm. Mein Freund und ich sind vom 3er Brett gesprungen. Es hat mir sehr Spaß gemacht. Shirin (10) schreibt über den Ausflug: Die Rutsche hat mir gut gefallen. Man konnte auch draußen schwimmen. Das Sprungbrett war auch gut. Im Salzbecken war es schön warm. Vielleicht hat jemand reingepinkelt. Es gibt auch ein Kinderbecken. Es gibt auch einen Kiosk. Wir haben Pommes gegessen. (Die Kinder des Moabiter Kinderhofes bedanken sich bei der Kinder- und Jugendjury für das Geld für den schönen schwimmausflug !!)

Sie erhielten die Förderung von 190,-€

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Schulsprecher_innen Team des John-Lennon-Gymnasiums

Schulsprecherteam John-Lennon-Gymnasium Berlin

Zehdenicker Straße 17 10119 Berlin

Email: [email protected] Moabiter Ratschlag e.V. Rostocker Straße 32 10553 Berlin

Berlin, den 11. Januar 2014

Sehr geehrte Damen und Herren des Moabiter Ratschlag e.V., im Folgenden möchte ich Ihnen kurz erläutern wie wir die von Ihnen bereitgestellten Fördergelder verwendet haben und unser Projekt „Schülerkiosk“ angelaufen ist. Zuerst erklärten sich Jonas Freese und ich dazu bereit ein Konzept zur Gründung einer Schülerfirma am John-Lennon-Gymnasium Berlin zu erstellen. Dazu recherchierten wir im Internet, ob es bereits ähnliche Projekte gibt und was alles notwendig ist um eine Schülerfirma zu gründen. Im Laufe einiger Wochen und vieler Stunden Arbeit. Dazu waren viele Gespräche mit der Schulleitung, sowie den Sozialarbeitern und Lehrern notwendig. Nach mehrfacher Überarbeitung, Optimierung und Anpassung des Konzepts, war die Idee endlich ausgereift und präsentierfähig. Das Konzept wurde der Schulleitung vorgelegt und wir arbeiteten einen Vertrag zur Gründung der Schülerfirma aus. Auch die Arbeitsverträge für die zukünftigen Mitarbeiter entstanden in dieser Zeit. Nach dem das Projekt allmählich an Gestalt annahm überschlugen wir die notwendigen Kosten wie folgt: Mini Ofen: 80€ (Höffner) Getränkekühlschrank: 50€ (eBay-Kleinanzeigen) Regal: 25€ (IKEA) Kaffeemaschinen (2): 15€ (Trödelmarkt) Lichterschlauch (2): 20€ (Höffner) „Open“ Schild: 25€ (METRO) Mixer (2): 40€ (Höffner) Waffeleisen: 20€ (Höffner) Tassen (30): 30€ (IKEA) Papp: -teller, -besteck..: 20€ (Kaufland) Kassenbuch: 05€ (McPaper) Wasserkocher: 15€ (Maimarkt) Würstchenkocher: 50€ (gastro24) Werbematerialien: 25€ (Schreibwarenläden) Budget für 1. Einkauf: 100€

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So entstand eine Gesamtsumme von 520€, welche aufgebracht werden musste. Diese Geldsumme wurde anteilig durch die Fördermittel, sowie durch eine Vorfinanzierung durch mich aufgebracht. Den Eigenanteil meinerseits, werde ich -wenn die Schülerfirma Überschüsse erwirtschaftet- zurückerhalten. Es folgte der Einkauf der oben genannten Geräte und Materialien. Besonders wurde hierbei auf Sicherheits-bestimmungen, sowie ökologisch vertretbare Produkte geachtet. Nachdem der Einkauf erledigt war, welcher sich über ca. 3 Wochen erstreckte, ging es an die Einrichtung der Räumlichkeiten und die Zusammenstellung des Teams. Hier wurden wir durch den Sozialarbeiter unserer Schule unterstützt, welcher ein Team in der 8. und 9. Jahrgangsstufe zusammenstellte. Vergangenen Freitag fand dann das erste Treffen des Teams statt. Es erwies sich -durch den Altersunterschied zum Einen (8.-12. Klasse) und die Gruppenstärke von 25 zum Anderen- als schwierig alle Meinungen anzuhören und eine gemeinsame Lösungen der Probleme (durch die verschiedenen Ansichten) zu finden. Dennoch gelang es durch geschickte Moderation der Diskussion einen gemeinsamen Nenner zu finden und Ziele und Verfahrensweisen festzulegen. Nach der Sitzung räumten wir erneut den Kiosk um, um eine bestmögliche Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes zu erzielen, um alle Geräte unterbringen zu können. Außerdem übernahmen einige Aufgabenblöcke um mir Arbeit abzunehmen. So wird Luizza das Schreiben der Protokolle übernehmen, Justin unterstützt mich beim Einkauf, Harry teilt sich mit mir die Aufgaben des „Schatzmeisters“ und überprüft die Einnahmen und Ausgaben… In der Woche vom 13.01.14 – 19.01.14 wird der Kiosk im Probebetrieb laufen und es wird sich zeigen, ob das Konzept aufgeht. Der erste Einkauf wurde bereits erledigt. Die Preise sollen in der nächsten Woche evtl. korrigiert werden und dann feststehen und die Werbung wird arbeitsteilig von einer 9. Klässlerin und einem 12. Klässler übernommen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen recht herzlich für Ihre Unterstützung danken. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Möglichkeit bekommen haben und sind gespannt wie unser Kiosk bei den Mitschülern ankommen wird. Mit freundlichen Grüßen Bruno Oldenbürger im Namen des „Foodie’s Student Corner“ –Schülerkiosk am JLG

Sie erhielten die Förderung von 340,-€

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Herbert-Hoover-Oberschule: Ferienschule

Wir sind Schüler/innen der 9/ Klasse der Herbert

Hoover Sekundarschule im Wedding.

An unserer Schule gibt es eine Ferienschule in

den Herbst und Winterferien. Dort können sich

Grundschüler der umliegenden Grundschulen

anmelden und mit uns gemeinsam für die Schule

Mathe, Englisch und Deutsch lernen. Es macht

uns Spaß anderen Schüler etwas beizubringen

und ihnen unsere Schule vorzustellen. Neben

dem Unterricht singen, tanzen und spielen wir

auch mit den Grundschülern. Am letzten Tag gibt

es immer eine Abschlussaufführung, wozu wir die Eltern einladen. Wir hoffen, dass die

Grundschüler der Übergang in die Oberschule leichter fällt, da sie uns und die Schule ja schon

kennengelernt haben.

Uns macht es vor allem Spaß mit jüngeren Kindern gemeinsam zu lernen und zu spielen.

Unsere Schulsozialpädagogen haben uns erzählt, dass wir bei der Kinder und Jugendjury für

unsere Arbeit Geld beantragen können. Wir haben uns dann überlegt, dass wir gerne College

Jacken haben wollen, mit einem Aufdruck der Ferienschule. Wir wollen uns als Gruppe bei der

Ferienschule zeigen und auch bei anderen Veranstaltungen in der Schule z.B. am Tag der offenen

Tür, so dass auch immer neue Schüler zu uns kommen.

Wir haben dann einen Antrag gestellt und wurden

im Herbst 2013 in die Jugendjury eingeladen. Dort

haben wir der Jury und anderen Bewerbern unser

Projekt vorgestellt.

Dann haben wir dort 290,- Euro für unser Projekt

bekommen und uns sehr gefreut.

So konnten wir endlich unsere coolen Jacken

bestellen. Dies haben wir bei einer Firma, bei der

auch unser Schulleiter die Hoover T- Shirts für

unsere neuen 7-Klässler bestellt.

Bei unserer nächsten Winterferienschule werden

wir die Jacken tragen, die Sie auf den beiliegenden Fotos sehen können.

Viele Grüße von

Laura El-Kassem

Alexandra Rossa

Aysegül Celik

Sie erhielten die Förderung von 290,-€

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Ottospielplatz – Gardinen

Wer? Jenin Moussa, Nur Salem, Harvin Duman und Almaz Ayoub

Woher? Ottospielplatz – Moabiter-Ratschlag

Was? Vorhänge für den Tanzraum

Da die 4 Kinderjury-Mädchen momentan stark in der Schule eingebunden sind habe ich als

Alternative zu einem Bericht ein Interview mit Ihnen über das Projekt durchgeführt, was ich hiermit

wieder gebe.

1. Wie seid ihr auf die Idee für Euren Antrag gekommen?

Beim Tanzen haben andere Kinder immer an die Scheibe

geklopft und genervt. Wir wollten nicht das welche zugucken und

blöde Bemerkungen machen, weil wir uns dann geschämt

haben.

Die Erzieher haben dann mit Stoff versucht Vorhänge im Fenster

einzuklemmen, aber das hat nicht richtig gehalten.

Deshalb haben wir uns Vorhänge gewünscht.

2. Wie habt ihr den Nachmittag bei der Kinderjury erlebt?

Es war total toll. Es war schön vorne zu stehen aber wir waren

ganz doll aufgeregt. Es war auch ein bißchen peinlich.

Blöd fanden wir, dass so viele Ältere, Große da waren, wir waren

viel kleiner.

Jenin, die als Vertreterin der Gruppe in der

Geldverhandlungsrunde saß: es war schön, aber auch peinlich. Die Großen haben mich unter

Druck gesetzt, weil sie das Geld für ihre Projekte haben wollten.

Die Erwachsenen Anleiter haben mir dann erlaubt meine Erzieherin als Beraterin dazu zu holen,

aber eigentlich hätte ich das gar nicht gebraucht.

3. Was wurde mit dem Geld gekauft?

- ganz viel Vorhangstoff, der sogar für die anderen Räume von unserem Spielplatz

ausgereicht hat

Drahtseilaufhängungen für 4 große Fensterfronten

Vorhangaufhänger (Klipsdinger)

Garn

Unsere Erzieher haben die Vorhänge selber genäht!

4. Wie beurteilt ihr das Projekt „Jugendjury“?

Harvin: „Sehr gut, weil das etwas ist was eigentlich die

Erwachsenen machen – Geld beantragen.“

Nur: „Sehr, sehr gut, man lernt verhandeln“

Jenin:“Sehr,sehr,sehr gut! Erstens gibt es Geld.

Zweitens haben wir jetzt, was wir uns gewünscht

haben, nämlich tanzen ohne gestört zu werden.“

Sie erhielten die Förderung von 180,-€

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Jugendwohnen Al-Beit – Fußballtrikots

Als wir von dem Projekt der Jugendjury hörten, überlegten wir wofür wir als

Einrichtung Geld benötigen könnten. Wir haben beschlossen mit dem Geld

was wir bekämen, ein Projekt zu realisieren, das allen Jugendlichen

unserer Einrichtung nutzen könnte. Da wir eine eigene Fußballmannschaft

aus den Jugendlichen unserer Einrichtung gründen wollen, beschlossen

wir bei der Jugendjury das Projekt Fußballtrikots einzureichen. Wir wollten

einheitliche Fußballtrikots für unser Mannschaft erstellen, weil wir damit

präsentieren, das wir eine Mannschaft sind (Gemeinschaftsgefühl), wir die

Zugehörigkeit zu unserer Jugendhilfeeinrichtung zeigen, wir genauso wie

deutsche Jugendliche aus Vereinen behandelt werden, wir uns dann

besser im Spiel zurechtfinden können, wir dann mehr Motivation haben zu

spielen, weil man uns besser wahrnimmt, wir mehr Selbstbewusstsein

bekommen gegen andere Mannschaften zu spielen, wir dann als

Mannschaft stärker wahrgenommen werden und wir uns als Mannschaft

und als Jugendhilfeeinrichtung präsentieren wollen.

Nachdem wir das Projekt vor der Jugendjury vorgestellt haben und bei der

Geldverteilung verteidigten, haben wir uns mehrmals getroffen, um die

Fußballtrikots im Internet zu finden, auszuwählen und die Gestaltung der

Trikots zu besprechen. Wir haben diskutiert, wie das Logo aussehen soll und haben uns für das

Symbol der beiden Hände entschieden, da sie ein Gemeinschaftsgefühl ausdrücken. Ein Freund

von uns der sehr gut zeichnen kann, hat extra für uns dieses Logo

entworfen. Leider konnte die Druckerei das gemalte Bild aus technischen

Gründen so nicht auf die Trikots drucken. Dennoch drückt das jetzige Logo

das symbolische Gemeinschaftsgefühl, welches wir vermitteln wollen, aus.

Zu unserem nächsten Spiel können wir nun die Trikots anziehen und

gewinnen.

Innerhalb des Projekts der Jugendjury hat eigentlich alles sehr gut

geklappt. Wir haben uns öfters getroffen und in der Gruppe diskutiert wie

wir das Projekt umsetzen wollen. Wir konnten uns jedes Mal schnell

einigen. Leider hat der Drucker unsere Zeichnung nicht umsetzen können,

weshalb wir eine abweichende Grafik genutzt haben, die trotzdem

dasselbe ausdrückt. An dem Projekt der Jugendjury fanden wir sehr gut,

dass wir uns mit den Geldern einen großen Wunsch erfüllen konnten, den

wir uns sonst nicht hätten leisten können. Wir fanden es gut in einem

Raum zusammen zu sitzen, mit den anderen Jugendlichen über die Gelder

zu diskutieren, abzustimmen und gegenseitig Argumente Für und Gegen

das verwenden der Gelder zu reden. Keine der Gruppen sollten ohne Geld

nach Hause gehen. Was uns nicht so gut gefallen hat war, das die

Gruppenmitglieder die nicht an den Verhandlungen teilnahmen sehr lange

auf die Abstimmungen warten mussten. Das war aber auch das einigste.

Wir finden das Projekt der Jugendjury sehr gut und nehmen sehr gerne wieder erneut daran teil,

da wir immer wieder kleine und große Wünsche haben die wir uns als Einrichtung leider nicht

erfüllen können.

Sie erhielten die Förderung von 440,-€

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Weddinger Kinderfarm: Kameraausrüstung für Filmprojekte

Thabea (14) und Hanin (8)

Wir haben uns für die Videokammerausrüstung entschieden, damit wir uns selbst sehen können.

Wir finden es wichtig zu sehen, wie wir auf den Pferden reiten, was für eine Körperhaltung wir

haben und was wir verbessern können. Außerdem wäre es schade, wenn wir zum Beispiel unsere

Feste nicht aufnehmen und zur Erinnerung auf Video festhalten könnten.

Dafür sind wir dann zusammen mit Siggi zum Haus der Jugend gefahren. Wir konnten mit dem

Auto fahren und das hat Spaß gemacht und vom Auto aus haben wir die Teluxkinder hinlaufen

sehen.

Leider haben wir nur 370 € bekommen und so eine Ausrüstung mit Stativ und der Kamera ist

schon ganz schön teuer, hoffentlich finden wir ein gutes Angebot. Bei der Jury hat sich eine Schule

vorgestellt, die sogar drei Anträge gestellt hat. Ich finde das schon doof. Wir könnten ja auch z. B.

fünf Anträge stellen und für alle 500 € einplanen. Wir würden uns für nächstes Jahr wünschen,

dass jede Gruppe nur einen Antrag stellen darf. Das finden wir gerechter.

Die Idee finde ich gut, dass nicht immer die Erwachsenen alles regeln, sondern dass auch die

Kinder die Möglichkeiten haben sich zu überlegen, was sie brauchen. Denn manche Ideen der

Kinder finden die Erwachsenen vielleicht nicht so gut und bestimmen ohne die Kinder, was

gebraucht wird. Hier bei der Kinderjury entscheiden wir alles.

Die Kameraausrüstung haben wir dann bei Media-Markt gekauft. Wir haben alles dem

Abteilungsleiter für Kameras erzählt und dann haben wir alles was wir brauchten für 370 €

bekommen, obwohl das eigentlich viel teurer war.

Mit unserer Videokamera Sony HDR-CX 320 E haben dann Alina, Sophia, Miriam, Mileen, Jinin

und wir mit unserer Praktikantin Marlene einen Film gedreht für einen Wettbewerb beim Bund der

Jugendfarmen und Aktivspielplätze. „Die Ponypfleger/innen zeigen einen "ihrer" Tage auf der Farm

und stellen sie dabei vor.“ Wer Lust hat kann ihn sehen:

http://www.youtube.com/watch?v=L3QyBlH29CA

Wir sagen danke an alle, die uns geholfen haben.

Sie erhielten die Förderung von 370,- €

37

ASP Telux: eine neue Musikanlage

Asena (12)

Gestern den 24.10.13 waren wir im Haus

der Jugend, am Naunerplatz.

Wir gingen dort hin, weil wir Geld für eine

neue Musikanlage bei der Jugendjury

beantragt hatten.

An diesem Tag nahmen 15 Gruppen teil

und alle beantragten verschiedene Geld-

beträge.

Nach und nach stellten die Gruppen ihre

Beiträge vor. Unser Vortrag war ein Gedicht,

dessen Autor Patrick Mario Schumann

heißt. Ioanna saß in der Kinderjury. Sie

bestimmte mit den anderen Jugendlichen,

welchen Betrag wir und alle anderen Gruppen erhielten. Der Telux bekam 390 €. Als der Tag zu

Ende ging, nahmen wir den Scheck und gingen nach Hause. Es war ein gelungener Tag.

Patrick (13)

Wir waren am Donnerstag den 24.10.13 im Haus der Jugend, wo wir eine Musikanlage für 500€

beantragt haben.

Es fing damit an, dass wir uns um16 Uhr vor dem Büro getroffen haben, um dann mit Ilknur und

Vincent loszugehen. Als wir angekommen sind, mussten wir sagen, wer wir sind. Dann haben wir

Buttons bekommen. Ioanna hat sogar einen ganz besonderen Button bekommen, ihres war

nämlich rot und alle anderen waren orange, weil sie in der Jury war. Wir durften zwar essen und

trinken mitnehmen, aber nicht im Saal essen. Das fand ich ein bisschen gemein. Dann hat ein

Mann gefragt, wer mit dem Vorstellen anfangen will, da sich keiner gemeldet hat, hat er dann uns

genommen. Asena, Celina, Ioanna, Sara und ich waren vorne und haben uns mit Namen

vorgestellt. Dann hat Ioanna erzählt, dass ich das Gedicht geschrieben habe. Im Wechsel haben

Ioanna und ich das Gedicht vorgetragen.

Nach allen Vorträgen hatten wir Pause. Während in der Zwischenzeit Ioanna und die anderen

Jurymitglieder hoch sind, um über die Vorträge abzustimmen. Dann kam die Jury nach 30 Minuten

und die Ergebnisse waren festgelegt. Wir

bekamen für mein Gedicht 390 €.

Auf dem Weg zum Telux habe ich Malik

Huckepack getragen. Als wir angekommen

sind, war es sehr dunkel. Wir haben schnell

alles zusammengesucht und sind dann

nach Hause. Es hat sehr viel Spaß

gemacht.

Inzwischen haben wir die Anlage schon für

einen kleinen HIP HOP Workshop, für Beat

Boxen und für die Jahresendfeier

eingesetzt.

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Und hier ist das Gedicht von Patrick:

Wir Kinder aus dem Wedding

von Patrick

Wisst ihr eigentlich, wie das ist, wenn man ein Kind aus dem Wedding ist.

In ganz Deutschland sind wir bekannt. Problembezirkskinder werden wir genannt. Jeder glaubt, etwas über uns zu wissen.

Meist sind die Meinungen einfach beschissen. Weil wir hier wohnen, sollen wir uns grämen, ich finde die sollten sich wirklich schämen.

Denn wir sind wie alle anderen Kinder, Alles andere als dumme Rinder.

Weshalb können die nicht mal uns befragen. Ich würde denen gerne ein paar Dinge sagen.

Wollen die uns mit Worten quälen? Hey, lass ihnen von unserem Alltag erzählen.

Im jedem Fall würde jeder sehen diese Vorurteile können nicht bestehen. Aggressive Gewalt finden wir beknackt, solche Leute haben schnell verkackt.

Die deutsche Sprache richtig nutzen ist das Ziel. Reden, um Probleme zu lösen, hilft richtig viel.

Auch wir mögen und interessieren uns für Sachen und tun Dinge, die andere Kinder auch machen.

Glaubt es oder glaubt es nicht, sogar hier im Wedding ist Schule Pflicht.

Unser Tag beginnt früh also raus aus dem Bett. Erst einmal Mails checken im Internet. Danach ordentlich am Tisch gesessen,

um vor der Schule etwas zu essen. Unser Gehirn würde sonst weiter ruhen

und die Körperzellen nicht ihre Arbeit tun. Mit Stolz und Spaß nutzen wir unseren Verstand.

Wir sind die Zukunft in diesem Land. Schnell noch das Pausenbrot eingepackt, ein Blick zur Uhr – jetzt aber Zack Zack.

Die Beine in die Hand genommen, damit wir Bus oder Bahn noch bekommen.

Jetzt wird aber nicht die Stadt vermüllt, sondern unser Gehirn mit Wissen befüllt. Nach einigen Stunden ist die Schule aus.

Erst mal zum Mittagessen nach Haus. Es folgen Hausaufgaben, aber was nun?

Alles erledigt, nichts mehr zu tun. Endlich frei-kann das wirklich sein?

Hey super-dann schauen wir im Telux rein. Gern verbringen wir hier unsere Zeit,

die Mitarbeiter halten tolle Dinge bereit. Einfach jeder fühlt sich hier willkommen. Man wird hier einfach gut aufgenommen.

Ob draußen oder drinnen, Sonne oder Regen, Basteln, Bauen oder beim Sport bewegen,

wackeliger Akrobatikkurs oder auch Fußball, Toben und Tollen kann man hier überall.

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Gemeinsam Kochen oder Salate schneiden, von wegen Kinder können Gemüse nicht leiden. Zusammen essen wir auch manchmal Suppe, so etwas fördert Zusammenhalt in der Gruppe. Auch Basteln, wie neulich aus Gips eine Hand

oder im Baumhaus hämmern an die Wand. Unserer Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt.

Wir wurden bisher nur unterschätzt. Braucht man Hilfe, muss man nur fragen,

die Betreuer sind spitze - kann ich euch sagen. Ihr hört wir sind immer gerne hier,

doch eines fehlt allen, nicht nur mir. Wir lieben unseren Telux sehr,

aber eine Musikanlage sollte einfach her. Eine solche fehlt wirklich ungemein, deshalb wäre eine Zusage so fein.

Musik würden wir alle so gerne hören. Wir versprechen auch, nie jemanden zu stören.

Aber Radio hören, tanzen und dazu singen, hier soll endlich schöne Musik erklingen.

Das zu bekommen – deshalb sind wir hier. Also liebe Jury – was sagt Ihr?

Sie erhielten die Förderung von 390,-€

Jugendhaus B8 – Tischtennisgruppe

Die Tischtennisplatte, die wir gekauft haben, ist richtig schön. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir eine neue und schöne Platte haben. Wir spielen sehr viel Tischtennis im B8. Manchmal machen wir auch Turniere. Unsere alte Tischtennisplatte ist ziemlich kaputt und deswegen haben wir uns gefreut, dass wir eine neue kriegen. Oft haben wir uns über die alte Tischtennisplatte gestritten jetzt können wir endlich alle gemeinsam spielen. Wir verbringen sehr viel Zeit damit und wir genießen es auch, vielen Dank dafür! Heute haben wir sie zusammengebaut und freuen uns auf morgen, wo wir endlich mit ihr spielen können.

Sie erhielten die Förderung von 340,-€

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Jugendhaus B8 – Fußballteam

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Sie erhielten die Förderung von 440,-€