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„Zukunftsfaktor Sozialkapital“ Mag. Rita Trattnigg, Lebensministerium Tagung „Erwachsenenbildung & Sozialkapital“ November 2008, Strobl

Rita Trattnigg: Zukunftsfaktor Sozialkapital

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Präsentation von Mag. Rita Trattnigg, Lebensministerium Wien, bei der Tagung "Erwachsenenbildung und Sozialkapital" (Strobl, Österreich, 27.-29.11.2008). Tagungswebsite: www.politischekommunikation.at/sozialkapital

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Page 1: Rita Trattnigg: Zukunftsfaktor Sozialkapital

„Zukunftsfaktor Sozialkapital“

Mag. Rita Trattnigg, Lebensministerium

Tagung „Erwachsenenbildung & Sozialkapital“November 2008, Strobl

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1. Wo stehen wir? Nicht-nachhaltige Trends

2. Sozialkapital und nachhaltige Entwicklung

3. Neue Schauplätze, neue Rollen

4. Haltungen, persönliche Einstellungen und ganz konkrete Dinge

Agenda

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Einzeln sind wir Worte, gemeinsam ein Gedicht !

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Nicht-nachhaltige Trends (1)

Die Welt ist aus der Balance

Auswirkungen der Globalisierung auf jede/n Einzelnen: „Menschen sind für die Wirtschaft da“ – flexibler, produktiver, mehr Konsum!

Erhöhter Druck und Beschleunigung (z.B. mehr in kürzerer Zeit; Erholungsdruck)

Verlust an sozialen Bindungen (z.B. Pendeln) – das Gemeinschafts- und Dorfleben leidet

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Nicht-nachhaltige Trends (2)

Belastungen der Gesundheit (Chemie, GVOs)

Viel haben statt gut leben („Überkompensation“)

Immer mehr Menschen sind von Armut betroffen

Wir leben auf Kosten der Menschen im Süden der Welt

Kulturelle „Gleichschaltung“

Weniger Zeit für Familie oder ehrenamtliche Arbeit - „Auslagerung“ in Organisationen, Schule

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Nicht-nachhaltige Trends (3)

Klimawandel und Rückgang der Biodiversität - Auswirkungen auf Landwirtschaft

Bedeutungsverlust des ländlichen Raums:Größe statt kleine Einheiten/Strukturen - Industrialisierung

Funktionen der Landwirtschaft (Produktion, Multifunktionalität) - „Wert“ von Lebensmitteln

Bedeutung der Ballungsräume, „Ausdünnung“ des ländlichen Raums (Infrastruktur, Bildung „brain drain“)

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Trendwende?

Nachhaltige Entwicklung als Alternativkonzept in vielen LebensbereichenVon den Worten zu den TatenWichtig: Mutige Pioniere und VorreiterInnenInnovative, kreative „Milieus“ auf lokaler/regionaler Ebene, in Schulen, UnternehmenGrößer werdendes NachhaltigkeitsnetzwerkNeue „kulturelle Muster“ in Richtung Nachhaltigkeit entstehen

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Nachhaltige Entwicklung hat viel mit Wertschätzung zu tun:

Wertschätzender Umgang miteinander und mit den

natürlichen Ressourcen

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Neue Sichtweise notwendig:

Geht´s den Menschen und der Umwelt gut, geht´s auch der

Wirtschaft gut!

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Keine nachhaltige Entwicklung ohne Sozialkapital

Es braucht ORTE, wo Werte und Ziele innerhalb einer Gemeinschaft ausgehandelt werden können…

…Orte, wo Demokratie lebendig wird! Sozialkapital ist eine erneuerbare Ressource! Politik/Verwaltung können Rahmenbedingungen schaffen Der Mensch ist ein soziales Wesen, deshalb verbreiten

sich Werte und neue kulturelle Muster am besten über Sozialkapital!

Sozialkapital als Zukunftsfaktor

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Auf welchen „Schauplätzen“ findet Sozialkapital statt?Was wird gespielt und welche Rollen sind (neu) zu besetzen?Was braucht es, damit die Stücke gelingen können?

Neue Schauplätze

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„ZukunftspanoramaAuland Carnuntum“–

Allgemeine Zukunftserwartungen

9

14

25

32

30

-68

-42

-24

-15

-16

-70 -50 -30 -10 10 30

Welt

Österreich

Niederösterreich

AulandCarnuntum

EigeneGemeinde

wird besser

wird schlechter

Quelle: SPES Akademie

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SchauplatzGemeinde/Region

Starkes Sozialkapital (= Bindungen und Beziehungen zwischen den Menschen in einer Gemeinschaft) hat positive Auswirkungen auf den Wohlstand und die Wirtschaftskraft einer Region/Gemeinde; die Entwicklungschancen steigen

Bildung (für eine nachhaltige Entwicklung) spielt eine zentrale Rolle dabei, welches Sozialkapital entsteht (Werte!). „Nachhaltiges Sozialkapital“.

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Lokale und regionaleEntwicklungsprozesse

(Gemeinde 21-Programm,

Leader-Regionen etc.)

Schauplätze in Österreich

Beispiel Region NÖ-Mitte

Region NÖ-Mitte„Wege zum Selbst“

ZukunftskonferenzStadt Krems+ Follow up

IntegrationsleitbildStadt Krems

„Verschiedene Herkunft –gemeinsame Zukunft“

Sozialkapital als Kriterium

für neue Projekte!

Vereine, Organisationen,NPOs, zivilgesell.

Engagement

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

z.B.

ÖKOLOG-Schulen

Unternehmen mit CSR-Aktivitäten

NH-Berichtewww.respact.at

„KonferenzZivilgesellschaft“

www.glocalist.com

Schauplätze in Österreich –

neue NetzwerkeLA 21, Leader,

Partizipative Prozesse,Programm

Lernende Regionen

Governance-Aktivitätenwww.governance.atwww.partizipation.at

Nachhaltigkeits-strategien

Büro für Zukunfts-fragen, Schwerpunkt

Sozialkapitalwww.vorarlberg.at/zukunft

z.B. Pilotprojekt Götzis NGOs,z.B. Attac,

Sozialforum

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>> Die Bereitschaft zu Partizipation steigt mit der Überzeugung, dass es Möglichkeiten gibt, etwas zu bewegen bzw. direkt Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen.

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Ökologische und soziale Anliegen/Themen bewegen und

mobilisieren

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Themen der Nachhaltigkeit

(„Sinninhalt“)…

…bewirken Partizipation

Sozialkapital wird gebildet

Oder umgekehrt: Der Sinn entsteht

aus dem Handeln.

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>> Partizipation muss Qualitätskriterien folgen, nur dann macht sie für alle Beteiligten Sinn und stiftet Nutzen…

…und macht glücklich! (Frey/Stutzer: Happiness and Economics 2002)

Vertrauen in die Politik stärken!

(OECD; Eurobarometer-

Umfragen)

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• Publikation Lebensministerium: Partizipation in Österreich

• Mehr Lebensqualität durch Beteiligung!

• Beispiele aus Österreich + Empfehlungen für engagierte BürgerInnen

• Mehr Infos: www.partizipation.at (z.B. Arbeitsblätter mit Checklisten)

Handbuch Öffentlichkeitsbeteiligung

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>> Partizipation macht Demokratie konkret erfahrbar und fördert die Bereitschaft zu zivilgesellschaft-lichem Engagement.

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• Neues Sozialkapital entsteht durch gesellschaftliche Innovationen (neue Formen der Politikgestaltung); Experimentierfelder sind wichtig

• Orte und soziale Räume !!• Anerkennungskultur• Verhältnis von Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft

neu definieren• BürgerInnen sind nicht die Notnägel in Zeiten knapper

werdender Budgets• Menschen sind ExpertInnen für ihren Lebensraum;

Kooperation auf gleicher Augenhöhe!• Verbindung zw. individuellem Interesse &

Gemeinwohl!

Was braucht es in Zukunft? (1)

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• Demokratiepolitische Fragen zu klären, vor allem zum Verhältnis zwischen partizipativer und repräsentativer Demokratie; Vertrauen in Politik stärken

• Neue „ermöglichende“ Rolle von Politik und Verwaltung; Organisation von Selbstorganisation

• Bewusstseinsbildung für zukunftsfähige Werte (Sinn!)• „Wer und wie wollen wir sein?“ Gemeinsame

Vorstellungen und Bilder von der Zukunft entwickeln• Methoden- und Prozesswissen !!• Faktor Mensch/Menschlichkeit in den Mittelpunkt• Fokus auf gesellschaftlichen Zusammenhalt/Inklusion

Was braucht es in Zukunft? (2)

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Es geht darum Ziele zu erreichen, die eine/r alleine nicht erreichen kann!

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Ein gutes LebenEin gutes Leben

„Verwirklichungs-chancen

Persönliche„Kohärenz“

alsVoraussetzung für

Beteiligung

GemeinwohlGemeinwohl

Transformation vonEinzelinteressen,

Blick auf dasGanze

Lebendige Demokratie – Lebendige Lebensräume !Lebendige Demokratie – Lebendige Lebensräume !

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Haltungen und Einstellungen

Ethik ist immer implizit. (von Foerster)

Es ist klar, dass sich die Ethik nicht aussprechen lässt. (Wittgenstein)

Moral: [Du sollst]

Ethik: [Ich tue]

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Gucklock-Haltung vs. Teil-der-Welt-Haltung

(nach Heinz von Foerster)

Guckloch Teil der Welt

Fotos: Haderlapp

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Den ersten Schritt tun; in Vorleistung gehen!

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Kooperation

s-geist

Kooperations-geist

Beziehungs-

kompetenz

Beziehungs-

kompetenz

Denken in Auswirkunge

n

Denken in Auswirkunge

nPrinzip derReziprozität

Zukunftsfähiges Denken

[bonding, bridging]

Teilen/Fairness

Teilen/Fairness

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Ethischer ImperativHandle stets so, dass sich die Zahl der Handlungs- bzw.

Wahlmöglichkeiten erhöht.(Heinz von Foerster)

Ökologischer ImperativHandle stets so, dass kommende Generationen Dein Tun als

angemessen und verantwortungsvoll beurteilen können.(Heinz Fischer)

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Das neue Buch: „Sozialkapital - Neue Zugänge zu

gesellschaftlichen Kräften“ (2006, Mandelbaum Verlag)

Ulla Hlawatsch/Josef Neumüller/Rita

Trattnigg/Caroline Vogl*: Auf dem Weg zu einer Kultur der

Nachhaltigkeit. Eine gemeinsame Spurensuche.

*Mitglieder der Arbeitsgruppe „Sozialkapital und nachhaltige

Entwicklung“ (Lebens- und Bildungsministerium + Boas)

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„Wir wünschen uns gegenseitig Erfolg !“

Nur wenn wir uns verändern,

verändert sich auch die Welt.

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Kontakt:Mag. Rita TrattniggLebensministeriumStubenbastei 5, A-1010 [email protected]: 01 51522 DW 1309

Danke für Ihre Aufmerksamkeit !

www.partizipation.at, www.nachhaltigkeit.at