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Peter Micheuz, Infos05, Dresd en 1/17 Ein kleiner Schritt für Lehrer/innen, Ein kleiner Schritt für Lehrer/innen, ein großer Schritt für Schüler/innen ein großer Schritt für Schüler/innen Peter Micheuz Alpen-Adria-Gymnasium Völkermarkt Universität Klagenfurt

Vortrag Micheuz Infos 5klasse

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Vortrag anlässlich der INFOS 2005 in DresdenEin kleiner Schritt für LehrerInnen, ein großer Schritt für die SchülerInnen

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Ein kleiner Schritt für Lehrer/innen,Ein kleiner Schritt für Lehrer/innen,ein großer Schritt für Schüler/innenein großer Schritt für Schüler/innenEin kleiner Schritt für Lehrer/innen,Ein kleiner Schritt für Lehrer/innen,ein großer Schritt für Schüler/innenein großer Schritt für Schüler/innen

Peter MicheuzAlpen-Adria-Gymnasium Völkermarkt

Universität Klagenfurt

Peter MicheuzAlpen-Adria-Gymnasium Völkermarkt

Universität Klagenfurt

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Ein notwendiger Überblick I

Gymnasium 9. Jgst.

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Der schulinformatische „Fleckerlteppich“

Eines ist bombensicher!Jede/r Gymnasiast/in „genießt“ (seit 20 Jahren) zwei

Wochenstunden „Informatik“ in der 5. Klasse (9. Jgst.)

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Neuer Informatik-Lehrplan I

Aus den didaktischen Grundsätzen:

…….. In der Übergangsphase von der 8. zur 9. Schulstufe sind gerade im Informatikunterricht

besondere didaktische Überlegungen anzustellen um Defizite auszugleichen und individuelle Stärken

einzubinden. …….

…….. Das Unterrichtsmanagement hat sich an für

Schülerinnen und Schüler transparenten Lehrzielen

zu orientieren …….

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Neuer Informatik-Lehrplan IIDer gesamte Lehrstoff für mündige Informatik-Lehrer/innen …

Die Schülerinnen und Schüler sollen …• Informationsmanagement und Lernorganisation für die eigene Lernarbeit und Weiterbildung mit geeigneter Software in der Praxis umsetzen und dabei vorhandene Informationsquellen erschließen und unterschiedliche Informationsdarstellungen ausgehend von den Vorkenntnissen anwenden •-Inhalte systematisieren und strukturieren sowie Arbeitsergebnisse zusammenstellen und multimedial präsentieren können • ein vernetztes Informationssystem für die individuelle Arbeit aufbauen und nutzen können

• den sicheren Umgang mit Standardsoftware zur schriftlichen Korrespondenz, zur Dokumentation, zur Publikation von Arbeiten, zur multimedialen Präsentation sowie zur Kommunikation erreichen -Kalkulationsmodelle erstellen und die Ergebnisse bewerten und interpretieren können; eine einfache Datenbank benutzen können • Einblicke in wesentliche Begriffe und Methoden der Informatik, ihre typischen Denk-und Arbeitsweisen, ihre historische Entwicklung sowie ihre technischen

und theoretischen Grundlagen gewinnen und Grundprinzipien von Automaten, Algorithmen und Programmen kennen lernen • Wesentliche Maßnahmen und rechtliche Grundlagen im Zusammenhang mit Datensicherheit, Datenschutz und Urheberrecht kennen lernen sowie die Auswirkungen des Technikeinsatzes auf die Einzelnen und die Gesellschaft nachvollziehen• Einsatzmöglichkeiten der Informatik in verschiedenen Berufsfeldern kennen lernen und somit in ihrer Berufsorientierung Unterstützung finden.

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Neuer Informatik-Lehrplan III

Was tun mit dieser Lehrplanvorgabe?

Die wissbegierigen österreichischen Schüler/innen sollen also die

Grundprinzipien von Automaten,

Algorithmen und Programmen

kennen lernen!

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Programmierung

Natürlich kommt man ohne Programmierung aus. Aber mehrmals habe ich feststellen müssen, dass Schüler

angeblich eine ganze Programmiersprache gelernt hatten und die einfache Aufgabe, die Werte zweier Variablen zu

vertauschen, nicht lösen konnten.(Rechenberg, 1994)

Will man hohe Türme bauen, so muss man lange beim Fundament verweilen.(Anton Bruckner, österr. Komponist)

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Programmier-Vorerfahrung

Soviel zum Vorwissen vieler österreichischer (auch deutscher?)SchülerInnen am Ende der Sekundarstufe I

Wie hoch sollen auf diesem soliden Fundament aufbauenddie „Programmiertürme“ nach einem Jahr Informatik sein?

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Programmierung

„Sie [Algorithmen] sind das zentrale Thema der Informatik.Die Entwicklung und Untersuchung von Algorithmen zur Lösung vielfältiger Probleme gehört zu den wichtigsten

Aufgaben der Informatik“ (Otmann, 1996)

„Schwer schließlich ist das Programmieren – aber das müssen nicht sehr viele Leute in dieser Gesellschaft tun, es müssen sich nur alle einmal an einem Programm versucht

haben, um zu verstehen, was da vor sich geht.“ (Hentig, 2003)

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Offene Fragen

Wie soll die Primärerfahrung der SchülerInnen mit Programmierung gestaltet werden? Welche Zugänge und Unterrichtsmethoden sind adäquat? Gibt es einen Katalog allgemein bildender und altersstufen- adäquater Aufgabenstellungen für die 5. Klasse (9. Jg.)? Welche (Programm)-Entwicklungsumgebung ist besonders zu empfehlen? Wie lange und in welchem Umfang soll das Thema Programmierung in einem geschätzten Rahmen von ca. 60-70 Unterrichtstunden behandelt werden? Was darf von den SchülerInnen am Beginn dieser Altersstufe vorausgesetzt werden? Welche Schülerleistungen sind im Programmierunterricht erwartbar?

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Ernüchterndes Ergebnis einer Studie

Angepeilte Ziele einer Unterrichtssequenz Sichere Handhabung von Wertzuweisungen in Sequenzen Beherrschung von Vergleichsoperatoren in einfachen Abfragen Elementare Ereignissteuerung

Anschießende Testbeispiele Was bedeutet X = Y? Bewirkt die Anweisung Y=X das gleiche wie X = Y? Ergänze den Algorithmus, welcher die Inhalte der Zellen B2 und D2 vertauscht:

x = cells(2,2) y = cells(2,4)........... .......... ...........cells(2,2) = x cells(2,4) = y

Ein verwirrter Tierhändler bietet seine Tierchen online an. Er hat die Fotos leider falsch zugeordnet. Die Datei vogel.jpg repräsentiert einen Fisch, die Datei fisch.jpg einen Vogel. Wie bringst du das in Ordnung?

Ein einfacher Automat (Wechselschalter) besteht aus einem einzigen Button mit der Beschriftung AUS. Nach Betätigen dieses Buttons soll die Beschriftung auf EIN gesetzt werden usw. Wie realisierst du diesen Automaten?

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h ← a; a ← b; b ← h

Da liegen mehr als 20 Jahre Schulinformatik dazwischen …

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h ← a; a ← b; b ← h

Wozu eine Hilfsvariable?

Reminiszenzen an den Knowhow-Computer …

Nichts ist so gefährlich wie das „Allzu modern Sein“. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen.

Oscar Wilde

Zeitlose Konzepte …

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Resumee, Conclusio und Ausblick

Der Informatikunterricht in der 9. Jgst. der AHS steht nach mehr als 20 Jahren

vor vielen offenen Problemen,die derzeit von ca. 1000 Informatik- LehrerInnen

„autonom“ bewältigt werden.

Ein weites Forschungsgebiet!

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Resumee, Conclusio und Ausblick

Wenn man sich auf Programmierung einlässt, steht fest …

dass Informatikunterricht, in dem aktive Programmier- leistungen und Problemlösestrategien von Schüler/innen eingefordert werden, schwer ist. dass genau überlegt werden muss, welche Lehrziele im Sinne von Reproduktion und Transfer Schüler/innen nachhaltig erreichen sollen (Weniger ist oft mehr) dass es in der Unterrichtsmethodik keinen Königsweg gibt, aber für Nachhaltigkeit Übungs- und Festigungsphasen unbedingt eingeplant werden müssen. Das kostet Zeit. dass es heute mehr denn je die Qual der Wahl gibt (Werkzeugvielfalt)

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Resumee, Conclusio und Ausblick

Die Fachdidaktik Informatik ist gut beraten,einen Paradigmenwechsel

vom input-orientierten Overkill(top down)

zuroutput-orientierten Evaluations- und

Feedbackkultur(bottom up)

vorzunehmen.

[PISA und BILDUNGSSTANDARDS lassen grüßen ;-)]

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Danke für die Aufmerksamkeit …

Noch Fragen?