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Wissensrepräsentation im Social Semantic Web Dr. Katrin Weller Abteilung für Informationswissenchaft Institut für Sprache und Information Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Wissensrepräsentation im Social Semantic Web

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Vortrag bei GESIS, Bonn, 14.12.2010.

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Page 1: Wissensrepräsentation im Social Semantic Web

Wissensrepräsentation im Social Semantic Web

Dr. Katrin Weller Abteilung für Informationswissenchaft

Institut für Sprache und InformationHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Agenda

Bridging the Semantic Gap?

• Einführung: Wissensrepräsentation im Social Semantic Web• Effekte & Potentiale des Social Semantic Web• Diskussionsbereiche & Kernanforderungen

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1. Einführung

Wissensrepräsentation (im Sinne der

Informationswissenschaft)

KOS: Knowledge Organization System

Aufbau von KOS Indexierung Retrievalz.B. Thesaurus- aufbau

z.B. Schlagworte vergeben,

klassifizieren

z.B. Suche mit kontrolliertem Vokabular

Wissensrepräsentation

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1. Einführung

Wissensrepräsentation (im Sinne der

Informationswissenschaft)

KOS: Knowledge Organization System

Aufbau von KOS Indexierung Retrievalz.B. Thesaurus- aufbau

z.B. Schlagworte vergeben,

klassifizieren

z.B. Suche mit kontrolliertem Vokabular

Wissensrepräsentation

Tags? Ontology Engineering?

Semantic Indexing?

Semantic Search? Social Search?

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1. Einführung

Semantic Web

Ontologien als neue Form von KOS.

Formale Representation.

Social Web (Web 2.0)

Folksonomies als neue Form von KOS.

Nutzer steht im Mittelpunkt.

KOS im Semantic Web und im Social Web

Wissensrepräsentation Methodenspektrum an KOS

wird erweitert. Neue Forschungsfragen

kommen auf.

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2. Effekte & Potentiale

Ontologie

Stru

ktur

elle

Kom

plex

ität

Größe der abgebildeten Domäne

Thesaurus

Klassifikation

Nomenklatur

Folksonomy

Spektrum der Wissensrepräsentationsmethoden

Neu durch Semantic Web Forschung: mehr Struktur

Neu durch Web 2.0 Nutzeraktivität: mehr Kapazität

Klassische Methoden, normierte Formate

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1. Einführung

Semantic Web

Zusätzliche formale Metadaten für Retrieval und

Informationsintegration.

Social Web (Web 2.0)

Nutzergenerierter Content, Social Software, Nutzer-

Interaktion.

Semantic Web plus Social Web

Social Semantic Web

z.B. Nutzer-Content + formale Metadaten, semantisch verlinkte Communities.

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1. Einführung

Zusammenhang Social Semantic Web und KOS Je mehr Inhalte im WWW, desto mehr werden strukturierte

Zugänge benötigt. Idealvorstellung: Communities sollen bei Aufbau und Pflege von

Metadaten sowie bei der Indexierung mithelfen.

WWW

User Activities

Metadaten

Social Semantic

Applications

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2. Effekte & Potentiale

Beispiel: Semantic Wikipedia

Quelle: Völkel, M., Krötzsch, M., Vrandecic, D., Haller, H., & Studer, R. (2006). Semantic Wikipedia. In Proceedings of the 15th International Conference on World Wide Web (pp. 585–594). New York: ACM.

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2. Effekte & Potentiale

Social Web-Effekte mit positivem Potential für die Wissensrepräsentation

1. Nutzerbeteiligung und teilweise auch aktive Zusammenarbeit von Nutzern wird selbstverständlich. (Collaboration vs. Collection)

2. Große Datensammlungen (user-generated content) sind neu verfügbar und spiegeln verschiedene Interessen und Perspektiven wider. (plus Mashups)

3. Über Social Tagging kommen viele Nutzer erstmals mit den Grundprinzipien der Inhaltserschließung in Kontakt.

4. Netzwerke unterstützen die Verlinkung sowohl von Nutzern als auch von Dokumenten. (plus Identifier)

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2. Effekte & Potentiale

Collaboration vs. Collection

„Collaboration“ bei Wikipedia

„Collection“ bei Bibsonomy „Emergent Knowledge“

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2. Effekte & Potentiale

Social Semantic Web Bausteine

Nutzer-Communities Technologien, die den Nutzern einen einfachen Informationsaustausch

ermöglichen Vernetzungen zwischen einzelnen Tools und zwischen deren

„Elementen“, z.B. zwischen Nutzern oder Dokumenten Kennungen (Identifier) Metadaten und KOS Mash-Ups und Neu-Kombinationen

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Social Semantic Web als Antwort auf alle Fragen?

3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Vier große Diskussionsbereiche…

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

1. Integrative Aspekte der Wissensrepräsentation

Anforderung: Vernetzung und Wiederverwertung

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche:

„klassisches“ Semantic Web Thema: Mapping, Merging, Integration

Aktualität und Versionen Neu: Vernetzung verschiedenartiger KOS (Ontologien, klassische

KOS, Web 2.0 Ressourcen, „Standard“ Web Ressourcen) Einheitliche Formate

Vernetzung und Wiederverwertung

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Vernetzung und Wiederverwertung

Lösungsansätze:

Definitionen für KOS-Typen / Meta-KOS Identifikation von Wissensressourcen für die

Wiederverwertung Transfer in semantische Formate: DBPedia,

SKOS Semantische Upgrades und Tag Gardening Linked Data Ansätze

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

2. Konzeptionelle Aspekte der Wissensrepräsentation

Anforderung: Standards

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche: Semantic Web: technische Standards, z.B. Ontologiesprachen. Dennoch: keine Standard-Ontologiesprache (Kandidaten: OWL,

RDF, SKOS…) Es fehlen Standards auf konzeptioneller Ebene, vergleichbar zu DIN

und ISO Normen für klassische KOS. Z.B. Modellierung und Benennung von semantischen

Relationen. Was ist eine Ontologie im Vergleich zu anderen KOS?

Darauf aufbauend: Vernetzungsproblem + Vernetzungsstandards

Standards im Social Semantic Web

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Lösungsansätze:

Thematisierung von Modellierungsfragen in der Community

Leitlinien für Ontologieplanung Standards z.B. für Semantische Relationen Meta-KOS

Wünschenswert: Standard Referenzen (z.B. Wikipedia)

Problem: Einbeziehung der Social Semantic Web Nutzer

Standards im Social Semantic Web

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

3. Soziale Aspekte der Wissensrepräsentation Anforderung: Einbeziehung der Nutzer

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche:

Web Nutzer in den Ontologieaufbau einbeziehen? Collaborative Ontology Engineering ≠ Community-based Ontology

Engineering Nutzermotivation (Anreizsysteme) Vermittlung von Prinzipien der Wissensrepräsentation Nutzertypen?

Einbeziehung der Nutzer

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Lösungsansätze

Explizite Unterstützung von Community-Interaktion in Ontologieeditoren

einfache Interfaces und „versteckte“ Semantik Übersetzung von informalen in formale Wissensbausteine Controlled Natural Languages Games with a Purpose (GWAP) – Anreizsysteme Community Knowledge Bases Auswertung bestehender sozialer Resourcen / Tag

Gardening Beispiele: Open Mind Project, Cyc Factory Game, Freebase

Nutzerstudien

Einbeziehung der Nutzer

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Freebase Quelle: http://www.freebase.com/view/user/tadhg/tsport/views/snooker_player.

3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

OpenMind.Quelle: http://commons.media.mit.edu/en/add/21/.

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Verbosity Quelle: http://www.gwap.com/gwap/gamesPreview/verbosity./

3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

4. Anwendungsorientierte Aspekte der Wissensrepräsentation

Anforderung: Indexierungsstrategien

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

Bereiche:

Social Web: Indexierung ↔ Semantic Web: Wissensrepräsentation? Können/wollen Laien mit kontrollierten Vokabularen arbeiten? Was ist ein „Dokument“ im Social Semantic Web? Indexierungskonsistenz? KOS Versionen? Indexierung mit komplexen OWL-DL Ontologien? Neue Retrievalmodelle?

Viele offene Fragen, wenige konkrete Ansätze.

Indexierungsstrategien

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3. Diskussionsbereiche & Anforderungen

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Fazit & Ausblick

Trends: Praktikable Ansätze wichtiger als

Ontologiesprachenmächtigkeit Auswertung vorhandener Daten für neue Zwecke Auswertung von impliziten Nutzeraktivitäten (Kollektion vor

Kollaboration) Verknüpfungen und Mehrfachverwertungen

Zukunfts-Themen: Indexierung und Retrieval im Social Semantic Web Interaktionen von Menschen und Daten Nutzerstudien und interdisziplinäre Ansätze

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Für Kommentare, Rückfragen und Anregungen: [email protected]

Vielen Dank und viele Grüße aus Düsseldorf!

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Literatur (Auswahl) ANKOLEKAR, Anupriya; KRÖTZSCH, Markus; TRAN, Duc T.; VRANDECIC, Denny: The Two

Cultures: Mashing Up Web 2.0 and the Semantic Web. In: Proceedings of the 16th International World Wide Web Conference (WWW 2007). Red Hook: Curran, 2007, 825-834.

AUER, Sören; BIZER, Chris; MÜLLER, Claudia; ZHDANOVA, Anna V. (Hrsg.): The Social Semantic Web: Proceedings of the 1st Conference on Social Semantic Web (CSSW). GI-Edition Proceedings, 113. Bonn: Gesellschaft für Informatik, 2007.

BIZER, Chris; HEATH, Tom; AYERS, Danny; RAIMOND, Yves: Interlinking Open Data on the Web. In: Proceedings of the Demonstrations Track, 4th European Semantic Web Conference (ESWC2007), 2007.

BRESLIN, John G.; PASSANT, Alexandre; DECKER, Stefan: The Social Semantic Web. Berlin: Springer, 2009.

HEPP, Martin; BACHLECHNER, Daniel; SIORPAES, Katharina: Harvesting Wiki Consensus: Using Wikipedia Entries as Ontology Elements. In: IEEE Internet Computing, 11 (2007), Nr. 5, S. 54-65.

KRÖTZSCH, Markus; VRANDECIC, Denny; VÖLKEL, Max: Wikipedia and the Semantic Web: The Missing Links. In: Proceedings of Wikimania 2005: The First International Wikimedia Conference. Wikimedia Foundation, 2005.

PETERS, Isabella; WELLER, Katrin: Tag Gardening for Folksonomy Enrichment and Maintenance. In: Webology, 5 (2008), Nr. 3.

VÖLKEL, M., KRÖTZSCH, M., VRANDECIC, D., HALLER, H., & STUDER, R. (2006). Semantic Wikipedia. In Proceedings of the 15th International Conference on World Wide Web (pp. 585–594). New York: ACM.

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Links

DBPedia: http://dbpedia.org/About Cyc Factory: http://game.cyc.com/game.html Freebase: http://www.freebase.com FOAF: www.foaf-project.org Google Image Labeler: http://images.google.com/imagelabeler/ Linked Data: http://linkeddata.org/ Open Mind Project: http://commons.media.mit.edu/en/ SKOS: http://www.w3.org/2004/02/skos/ Verbosity: http://www.gwap.com/gwap/gamesPreview/verbosity

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Quellen der verwendeten Abbildungen

Screenshot „Wikipedia“ Folie 11: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:R%C3%B6mische_Wandmalerei.

Screenshot „Bibsonomy Tagcloud“ Folie 11: http://www.bibsonomy.org/. Foto „Tunnel“, Folie 13, Foto „Brücke“, Folie 2: Windows Clip Art. Foto „Wegweiser 1“ Folie 14: http://www.mefmab.ch/html/kontakt.html. Foto „Wegweiser 2“ Folie 14: http://www.drjost.ch/162,0,beispiele-

gruppe-2,index,0.php. Foto „Kleiderschrank“ Folie 17:

http://www.flickr.com/photos/molamoni/754750979/. Foto „Großraumbüro“ Folie 20:

http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article3017482/Arbeit-im-Grossraumbuero-macht-krank.html.

Foto „Post-its“ Folie 26: http://www.core77.com/corehome/2005/04/i-am-stuck-on-post-its-cuz-post-its.html

(jeweils Stand 12.12.2010)