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Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 1 Total Asset Management Aktuelle Themen in der Instandhaltung Prof. Dr.-Ing. Lennart Brumby 02. Dezember 2014

Total Asset Management

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Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 1

Total Asset Management

Aktuelle Themen in der Instandhaltung

Prof. Dr.-Ing. Lennart Brumby 02. Dezember 2014

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 2

Gibt es solche Revolutionen

auch in der Instandhaltung?

Industrielle Revolutionen sind in aller Munde

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Die Entwicklung zur Industrie4.0 aus Sicht der Instandhaltung

Kollaboration Arbeits-

maschinen

Fließband Automatisierung

Typische

Störungs-

ursachen

Gebrochener Hebel

Gerissener Riemen

Verkettete

Fehlerfolge

Synchronisation

Fehler in der

Steuerung

Signalfehler

Fehlerhafte Updates

Viren, Trojaner

Diagnose leicht mittel schwer ???

Erforderliche

Kompetenzen

in der IH Mechanik, Werkstoffkunde, …

Elektrik, Logistik, …

Elektronik, Steuerungstechnik, …

Informatik, … (?)

1.0 2.0 3.0 4.0

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 4

Die 1. Revolution in der Instandhaltung

Zeitliche Entwicklung der Instandhaltung

Wertschöpfungs-

orientierung

Vernetzung

Anforderungen

Ausfallorientierte Instandhaltung

(Breakdown Maintenance)

Vorbeugende Instandhaltung

(Preventive / Condition based Maintenance)

Periodische / zustandsabhängige Instandhaltung

1. IH-Revolution

1950er

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Instandhaltung 2.0 – Einbindung der Produktion im Rahmen vom TPM

Zeitliche Entwicklung der Instandhaltung

Wertschöpfungs-

orientierung

Vernetzung

Anforderungen

Ausfallorientierte Instandhaltung

(Breakdown Maintenance)

Vorbeugende Instandhaltung

(Preventive / Condition based Maintenance)

Periodische / zustandsabhängige Instandhaltung

1. IH-Revolution

1950er

Total Productive Maintenance (TPM)

Einbindung der Produktion,

Autonome Instandhaltung

2. IH-Revolution

1990er

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Instandhaltung 3.0 – Einbindung der Entwicklung & Beschaffung im Rahmen von Asset Management

Zeitliche Entwicklung der Instandhaltung

Wertschöpfungs-

orientierung

Vernetzung

Anforderungen

Ausfallorientierte Instandhaltung

(Breakdown Maintenance)

Vorbeugende Instandhaltung

(Preventive / Condition based Maintenance)

Periodische / zustandsabhängige Instandhaltung

Total Productive Maintenance (TPM)

Einbindung der Produktion,

Autonome Instandhaltung

1. IH-Revolution

2. IH-Revolution

1950er 1990er

IH als Asset Management

Stärkere Lebenszyklusbetrachtung,

TCO, Verbesserung

3. IH-Revolution

~ Mitte 2000

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Anlagen-

planung und

-entwicklung

Beschaffung

und

Bereit-

stellung

Anlagen-

anlauf

Anlagenbetrieb

Instandhaltung

und

Verbesserung

Aus-

musterung

Anlagenlebenszyklus (Asset Life Cycle)

Fokus des „traditionellen“

Instandhalters

Instandhaltung als Teilfunktion des betrieblichen Anlagenmanagements

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Kosten

100%

Ziel-Deckungsbeitrag

Entwicklungs-

kosten

Instandhaltungskosten

Betriebskosten

Entsorgung

Herstellkosten &

Anlaufkosten

Life

Cycle

Cost

(schematische Darstellung)

Die Instandhaltung als Verantwortliche für das Life Cycle Costing

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 9

Quelle: Technology Review 04/2012, S. 66

Beispiel: Gesamtkosten von Werkzeugmaschinen über 10 Jahre

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Fokus

des Asset-

Manager

Mitwirken bei der instandhaltungsgerechte Anlagenkonstruktion

Definieren der benötigten Serviceleistungen des Anlagen-

herstellers

Reduzieren der Anlaufzeit

Verbessern der Energieeffizienz während des Anlagenbetriebs

Regelmäßiges Anpassen der anforderungsgerechten

Instandhaltungsstrategie

Rückgewinnen von Komponenten und Ersatzteilen

Heutiges Aufgabenprofil des Instandhalters als Asset-Manager

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Internationaler Norm

ISO 55000 – ISO 55002 Asset Management

Seit 2014 in Kraft

Management-System, das den generellen ISO

Prinzipien folgt (siehe Qualität, Umwelt etc.):

ISO 55000:

Overview, principles and terminology

ISO 55001:

Management systems — Requirements

ISO 55002:

Asset management — Management systems

— Guidelines for the application of ISO 55001

ISO 55000 –

Reihe

Asset Management

Aktuelle Standardisierung im Asset Management (I/II)

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 12

Europäischer Norm EN 16646

Maintenance within physical

Asset Management (Instandhaltung im Rahmen des Asset

Managements)

Ist seit Oktober 2014 in Kraft

Fokus auf die Beziehung der

Instandhaltung zum Asset Management

beschreibt das Asset Management auf

drei unterschiedlichen Ebenen (Anlagen-

Portfolio, Anlagensystem, Einzelanlage)

Ergänzt und konkretisiert die ISO

55000ff aus Sicht der Instandhaltung

Aktuelle Standardisierung im Asset Management (II/II)

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 13

Instandhaltung 4.0

Zeitliche Entwicklung der Instandhaltung

Wertschöpfungs-

orientierung

Vernetzung

Anforderungen

Ausfallorientierte Instandhaltung

(Breakdown Maintenance)

Vorbeugende Instandhaltung

(Preventive / Condition based Maintenance)

Periodische / zustandsabhängige Instandhaltung

Total Productive Maintenance (TPM)

Einbindung der Produktion,

Autonome Instandhaltung

IH als Asset Management

Stärkere Lebenszyklusbetrachtung,

TCO, Verbesserung

1. IH-Revolution

2. IH-Revolution

3. IH-Revolution

1950er 1990er ~ Mitte 2000

Total Asset

Management 4. IH-Revolution

~2015 – 2020?

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Modell des Total Asset Management im Überblick

Anlagen-

planung &

-entwicklung

Beschaffung,

Bereit-

stellung &

Anlauf

Aus-

musterung

Betrieb &

Instand-

haltung

Risikobasiertes Asset Management

Service-Partnerschaften

Kontinuierliche Anlagenverbesserung

Wertorientiertes Asset Management

Life-Cycle-Dimension

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 15

Ziel: Maximierung des Werts der zur Erreichung der

strategischen Geschäftsziele notwendigen “Assets”

Über den gesamten Lebenszyklus eines Assets:

Fokussierung auf erfolgskritische Aspekte

Erfolgskritische Management-Aspekte im Lebenszyklus

eines Assets sind:

Wertorientierung im gesamten

Lebenszyklus eines Assets

Kontinuierliche Prozess- und

Anlagenverbesserungen

Strategische Partnerschaften mit

Anlagen-Herstellern und

Industrieservice

Systematische Risikobetrachtung

und –beherrschung

Wesentliche Management-Aspekte im TAM

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 16

Wertorientiertes Asset Management

Maximierung des Wertschöpfung der eingesetzten

Produktionsanlagen („Assets) für ein Unternehmen

Lenkung sämtliche Maßnahmen innerhalb des

Anlagenlebenszyklus unter der jeweiligen Wert-

Beitrag der Assets für das Unternehmen

Wertorientiertes Asset Management findet seine Umsetzung in …

Methoden des Life-Cycle-Costing (LCC) und

des Total Cost of Ownership (TCO)

Abschätzung des zu erwartenden Life-Cycle-

Profits (Gewinn-Beitrags einer Anlage)

Wertorientierten Investitions- und Deinvestitions-Entscheidungen auf

Basis des zukünftigen Wert-Beitrags der Assets getroffen werden

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Kontinuierliche Anlagenverbesserung im Asset Management

Kontinuierliche Anlagenverbesserungen finden ihre Umsetzungen

im Wesentlichen in …

fest etablierten Prozessen zur Anlagenverbesserung

mit interdisziplinären Teams über Funktionsbereiche

des gesamten Asset-Life-Cycle

die dauerhafte Einbindung der Anlagenhersteller

im Rahmen von langjährigen Kooperationen

für gemeinsame Verbesserungsprozesse

Stärker wechselnde (Markt-)Anforderungen und

technologische Entwicklungen

Suche nach Verschwendung im Sinne eines

„Lean Asset Managements“ als Triebfeder

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 18

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Komplexität moderner Produktionsanlagen

erfordert intensivere Einbindung von

Herstellerservices und Industrieservice

über den gesamten Life-Cycle

Systematischen Sourcing-Entscheidungen

Strategische Service-Partnerschaften findet ihre Umsetzungen in …

umfassenden Remote-Services des Anlagenherstellers

nicht nur im Störungsfall

gemeinsame (Weiter-)Entwicklung der Anlage und

begleitender Anlagenservices durch Hersteller und

Betreiber (Co-Creation)

systematische Leistungsvergabe an Service-

Partner mit umfangreichen Spektrum

Betreiber

Hersteller

Industrie-service

Service-Partnerschaften im Asset Management

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 19

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Eine umfassende Risiko-Orientierung bei allen

Entscheidungen entlang des gesamten Life-Cycle

Entwicklung einer stärkeren Risiko-Sensibilität

aller Beteiligten im Asset-Life-Cycle

Risikobasiertes Asset Management findet seine Umsetzungen in …

Risiko-orientierten Investitions-

entscheidungen mit Blick auf die TCO

Risiko-basierten Inspektionen (RBI)

Methoden zur Risiko-Analyse

im gesamten Asset-Life-Cycle

(RAMS-Analysen, FMEA, FTA, …)

Proaktives Obsoleszenz-Management

Risikobasiertes Asset Management

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 20

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vollständig vernetzte Informations-

technologien entlang des

gesamten Asset Life-Cycle

umfassende, interdisziplinäre

Kompetenzen der Führungskräfte

und Mitarbeiter im TAM

Industrie 4.0 erhöht die Komplexität im

Asset Management erheblich

Fokussierung auf die wichtigsten Faktoren

(Schlüsselressourcen) erforderlich

Erfolgskritische Schlüsselressourcen

im Total Asset Management sind:

Wesentliche Schlüsselressourcen im TAM

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 21

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Intensivere Kooperation und Kommunikation

zwischen allen Beteiligten im Asset-Life-Cycle

Industrie 4.0 erhöht die Kommunikation der

Anlagen und Komponenten untereinander

Informationstechnologien im Total Asset Management

Informationstechnologien im Total Asset Management sind geprägt von …

verstärkter horizontaler Integration der IT-Systeme

für die unterschiedlichen Phasen des Asset-Life-Cycle

innerhalb eines Unternehmens wie auch über

Unternehmen (Betreiber, Hersteller, Dienstleister)

verstärkter vertikaler Integration der IT-Systeme

(Aktor- und Sensorebene, Steuerungsebene,

Unternehmensplanungsebene)1. 1 in Anlehnung an die Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 22

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Das Arbeiten wird von hoher Komplexität

(Anlagentechnik, Aufgabenprofil) geprägt sein

Führungskräfte und Mitarbeiter müssen ein

verstärktes Bewusstsein für die Folgen ihrer

Arbeit im Asset-Life-Cycle entwickeln

(Life-Cycle-Awareness)

Kompetenzen der Beteiligten im TAM

Kompetenzen der Beteiligten im Total Asset Management sind geprägt von …

Hoher Interdisziplinarität über die verschiedenen

Funktionsbereiche im Asset-Life-Cycle

Stärker Bedeutung von Kommunikations-, Sprach-

und interkulturellen Kompetenzen

Systematischem Kompetenzmanagement

Verstärkte Akademisierung in der Ausbildung

der Beteiligten

Tagung „Instandhaltung“ 02./03.12.2014 23

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Asset-Life-Cycle- Thinking wird mehr und mehr die Arbeit insb. in

der Instandhaltung bestimmen

Wert- und Risiko-Orientierung werden in

alle Life-Cycle-Phasen verstärkt integriert

Integrierte IT-Systeme und die

Kompetenzen sind die Schlüsselressourcen

im TAM

Der integrierte TAM-Ansatz wird die

Instandhaltung grund-legend verändern zur Instandhaltung 4.0

Zusammenfassende Thesen

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Prof. Dr.-Ing. Lennart Brumby VDI Studiengangsleiter Service-Ingenieurwesen

Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim

Coblitzallee1-9

68163 Mannheim

Obmann des DIN-Normungsausschusses Instandhaltung

Mitglied im CEN TC319/WG 10 „Maintenance within

physical Asset Management”

Stellv. Obmann des DKE-Steuerkreises “Industrie 4.0”

Tel. 0621-4105-1140

Fax: 0621-4105-1321

mailto: [email protected]

www.dhbw-mannheim.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit