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Pax et Bonum Verlag Internationaler Frauentag 2017

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Pax et Bonum Verlag Internationaler Frauentag 2017

Am 8. März ist Internationaler Frauentag.

Es wird Zeit, dass die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ein Ende findet.

»Ehret die Frauen, sie flechten und weben himmlische Rosen ins irdische Leben«. Als

Friedrich Schiller sein Gedicht über die Würde der Frauen mit diesen Zeilen eröffnete,

dachten die Männer noch, eine solche Ehrerbietung würde genügen, um die Leistungen

der Frauen anzuerkennen. Und mehr noch: Aus den Zeilen spricht das durchaus

kitschige Klischee jener Zeit: Frauen sind schwache Wesen – und Männer müssen sie

beschützen wie zu Zeiten des Neandertalers: Tagsüber geht der Mann auf die Jagd,

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während sich die Frau um Heim und Familie kümmert. Dass die Frauen schon alleine

damit auch »Arbeit« verrichteten, kam den Männern nicht in den Sinn.

Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts waren Frauen dazu noch wie selbstverständlich in

den Arbeitsprozess eingebunden, allerdings wurden sie zweitklassig behandelt und

entlohnt. Damit wurde die Frauenarbeit auch zur sozialen Frage, die auf eine

zufriedenstellende Antwort brannte. Männer interessierten sich nur wenig dafür, so

mussten sich die Frauen für ihre Rechte selbst stark machen: Die Frauenbewegung

entstand.

Anfangs noch belächelt, gelang es den Frauen, wenn auch nur in kleinen Schritten, ihren

Zielen näher zu kommen. Die Grundidee stammte aus den USA, wo 1908 ein Nationales

Frauenkomitee gegründet worden war, um unter anderem einen Kampftag für das

Frauenwahlrecht zu initiieren. Dieser fand erstmals am 28. Februar 1909 statt. Ein Jahr

später nahm Clara Zetkin diese Idee für Deutschland und Europa auf; der erste

internationale Frauentag in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und der

Schweiz fand am 19. März 1911 statt. Mit der Wahl des Datums sollte der revolutionäre

Charakter des Frauentags hervorgehoben werden, denn der Vortag, der 18. März, war

der Gedenktag für die Gefallenen der Märzrevolution 1848. Als Folge des Frauentags

engagierten sich fortan Frauen in den Parteien, vor allem in den linken Parteien, und die

Zahl der Abonnentinnen der sozialistischen Frauenzeitung »Die Gleichheit« stieg

deutlich an.

Innerhalb der folgenden Jahre gewann der Frauentag zwar an Bedeutung, musste in den

Jahren des Ersten Weltkriegs aber in die Illegalität untertauchen. 1917 wurde er von der

neu gegründeten USPD wieder ins Rampenlicht geholt: Vom 5. – 12. Mai 1917 wurde

eine »Rote Woche« gefeiert, mit dem Frauentag als zentraler Veranstaltung. Dass heute

der 8. März als Frauentag gefeiert wird, gilt als Ehrerbietung an die Arbeiter-, Soldaten-

und Bauersfrauen aus Sankt Petersburg, die mit einem Streik am 8. März 1917 die

Februarrevolution auslösten und damit die Zarenherrschaft beendeten.

Februarrevolution deshalb, weil der damals in Russland geltende Julianische Kalender

den 23. Februar anzeigte.

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Die Streitigkeiten zwischen Sozialdemokraten, Sozialisten und Kommunisten führten in

der Weimarer Republik zur Feier von zwei getrennten Frauentagen; in den Jahren des

III. Reiches wurde der Tag komplett verboten. Im geteilten Deutschland wurde

unterschiedlich mit dem Frauentag umgegangen. In der DDR galt er als sozialistischer

Kampftag, im Westen verlor er an Bedeutung und ging in der Friedensbewegung auf. Mit

der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten rückte der Internationale

Frauentag wieder ins Blickfeld. Die Vereinten Nationen hatten aber schon 1975 die erste

Feier anlässlich des internationalen Jahres der Frau ausgerichtet. 1977 folgte eine

entsprechende Resolution – und seit den Neunzigern wird der Internationale Frauentag

weltweit am 8. März begangen. Aber die Ziele sind noch lange nicht erreicht. Immer

noch gibt es immer noch zu viel Ungleichheit zwischen Frauen und Männern.

Der Pax et Bonum-Verlag ist da schon weiter: Von seinen 25 Autoren sind immerhin

vierzig Prozent Frauen. Aber es werden mehr werden. Machen Sie sich auf der Website

selbst ein Bild: www.pax-et-bonum.net

Bis zum nächsten Mal

Ihr Pax et Bonum Verlag Berlin