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Magendrehung beim Hund - Ursachen, Symptome, Vorbeugen Zeigt ein Hund Symptome einer Magendrehung, zählt jede Minute. Woran Ihr eine Magendrehung frühzeitig erkennt und wie Ihr sie vermeiden könnt, lest Ihr hier. Magendrehung beim Hund - Ursachen, Symptome, Vorbeugen Gefahr für große Hunde Sie ist der Alptraum jedes Hundehalters: eine Magendrehung. Zeigt ein Hund entsprechende Symptome, zählt jede Minute. Woran man eine Magendrehung frühzeitig erkennt und wie man sie vermeiden kann, lest Ihr hier. Eine Magendrehung ist ein hochakuter Notfall. Sie ist lebensgefährlich und stellt vor allem für größere Hunde ein Risiko dar. Besteht bei einem Hund der Verdacht einer Magendrehung, sollte er umgehend zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik gebracht werden. Wie hoch die Überlebenschancen nach einer möglichen Operation sind, hängt auch davon ab, zu welchem Zeitpunkt die Magendrehung erkannt wurde und wie groß die Schäden sind. Deshalb ist schnelles Handeln gefragt - es geht oft um Minuten. Was passiert bei einer Magendrehung? Es erfolgt im wahrsten Sinne des Wortes eine Drehung des Magens um die eigene Achse. Möglich ist das, weil er nicht starr in der Bauchhöhle sitzt, sondern von flexiblen Bändern in seiner Position gehalten wird. Die Speiseröhre am Mageneingang und der Dünndarm am Magenausgang geben ihm zusätzlichen Halt. Hier verlaufen außerdem lebenswichtige Blutgefäße und Nerven. Kommt es zu einer Magendrehung, werden Ein- und Ausgang des Magens abgeklemmt und blockiert. Gase, die über die Speiseröhre oder den Dünndarm entweichen würden, sammeln sich im Magen. Auch der Nahrungsbrei, der den Magen über den Dünndarm oder bei Erbrechen über die Speiseröhre verlassen würde, sammelt sich dort. Mageninhalt und Gase können nicht entweichen, der Magen füllt sich und bläht auf ein lebensbedrohlicher Zustand. Durch die unterbrochene Blutversorgung kann Gewebe absterben. Es droht ein Riss der Magenwand, wodurch der Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangen würde. Auch Herz und Lunge können durch den hohen Druck in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt werden. Ohne Behandlung führt eine Magendrehung innerhalb weniger Stunden zum Tod des Hundes. Die Sterblichkeitsrate liegt auch bei operierten Hunden noch bei ca. 30 Prozent.

Magendrehung beim hund

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Page 1: Magendrehung beim hund

Magendrehung beim Hund - Ursachen, Symptome, Vorbeugen

Zeigt ein Hund Symptome einer Magendrehung, zählt jede Minute. Woran Ihr eine

Magendrehung frühzeitig erkennt und wie Ihr sie vermeiden könnt, lest Ihr hier.

Magendrehung beim Hund - Ursachen, Symptome, Vorbeugen

Gefahr für große Hunde

Sie ist der Alptraum jedes Hundehalters: eine Magendrehung. Zeigt ein Hund

entsprechende Symptome, zählt jede Minute. Woran man eine Magendrehung

frühzeitig erkennt und wie man sie vermeiden kann, lest Ihr hier.

Eine Magendrehung ist ein hochakuter Notfall. Sie ist lebensgefährlich und stellt vor allem

für größere Hunde ein Risiko dar. Besteht bei einem Hund der Verdacht einer Magendrehung,

sollte er umgehend zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik gebracht werden.

Wie hoch die Überlebenschancen nach einer möglichen Operation sind, hängt auch davon ab,

zu welchem Zeitpunkt die Magendrehung erkannt wurde und wie groß die Schäden sind.

Deshalb ist schnelles Handeln gefragt - es geht oft um Minuten.

Was passiert bei einer Magendrehung?

Es erfolgt im wahrsten Sinne des Wortes eine Drehung des Magens um die eigene Achse.

Möglich ist das, weil er nicht starr in der Bauchhöhle sitzt, sondern von flexiblen Bändern in

seiner Position gehalten wird. Die Speiseröhre am Mageneingang und der Dünndarm am

Magenausgang geben ihm zusätzlichen Halt. Hier verlaufen außerdem lebenswichtige

Blutgefäße und Nerven.

Kommt es zu einer Magendrehung, werden Ein- und Ausgang des Magens abgeklemmt und

blockiert. Gase, die über die Speiseröhre oder den Dünndarm entweichen würden, sammeln

sich im Magen. Auch der Nahrungsbrei, der den Magen über den Dünndarm oder bei

Erbrechen über die Speiseröhre verlassen würde, sammelt sich dort. Mageninhalt und Gase

können nicht entweichen, der Magen füllt sich und bläht auf – ein lebensbedrohlicher

Zustand.

Durch die unterbrochene Blutversorgung kann Gewebe absterben. Es droht ein Riss der

Magenwand, wodurch der Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangen würde. Auch Herz und

Lunge können durch den hohen Druck in ihrer Tätigkeit beeinträchtigt werden. Ohne

Behandlung führt eine Magendrehung innerhalb weniger Stunden zum Tod des Hundes. Die

Sterblichkeitsrate liegt auch bei operierten Hunden noch bei ca. 30 Prozent.

Page 2: Magendrehung beim hund

Woran kann ich eine Magendrehung erkennen?

Im Moment der Drehung des Magens verspürt der Hund einen kurzen Schmerz. Unter

Umständen reagiert er mit Jaulen oder einem Aufschrei. Im weiteren Verlauf bläht sich der

Magen auf, was man fühlen und sehen kann. Der Hund versucht, sich zu übergeben oder Kot

abzusetzen. Ein gekrümmter Rücken, ein eingezogener Bauch, deutliche Unruhe und starkes

Hecheln werden häufig beobachtet.

Wenn Ihr Symptome wie diese bei Eurem Hund beobachtet, ist deshalb schnelles

Handeln erforderlich:

- Aufgasung - trommelartig aufgeblähter Bauch

- Hund ist unruhig

- hängender Kopf, eingezogener Bauch, gekrümmter Rücken

- Würgereiz

- starkes Speicheln und Hecheln

- Atemnot durch Druck des aufgeblähten Magens auf die Lunge

- erhöhter Puls

- Apathie und Schockzustand

Beim Verdacht einer Magendrehung geht es um jede Minute. Ihr selbst könnt nichts für Euren

Hund tun - bringt ihn deshalb so schnell wie möglich zu einem Tierarzt. Speichert vorab die

Telefonnummer Eures Tierarztes oder der Tierklinik in Eurer Nähe in Eurem Handy, damit

Ihr im Notfall schnell handeln könnt. Wenn möglich, solltet Ihr den Tierarzt oder die

Tierklinik auf dem Weg anrufen und Euch ankündigen. So geht Ihr sicher, dass die Praxis

geöffnet hat und das Team bereits auf Euren Notfall vorbereitet ist.

Diagnose Magendrehung - erste Hilfe

Bestätigt sich die Diagnose mit Hilfe einer Röntgenaufnahme, versucht der Tierarzt, den

Magen zu entgasen. Dies erfolgt entweder über einen Schlauch, der durch die Speiseröhre

Richtung Magen eingeführt wird. Alternativ kann der Magen von außen mit einer Kanüle

punktiert werden. Dreht sich der Magen nach dem Entgasen nicht zurück, muss er durch eine

Operation in die richtige Position gebracht werden.

Ursachen und Risikofaktoren

Weshalb manche Hunde eine Magendrehung entwickeln und andere nicht, ist nicht

abschließend geklärt. Tierärzte gehen davon aus, dass mehrere Faktoren zusammen das

Auftreten der Erkrankung begünstigen. Zur gefährdeten Gruppe gehören in erster Linie große

Rassen und Riesenrassen sowie solche mit einem tiefen, schmalen Brustkorb. Bei ihnen treten

Magendrehungen signifikant häufiger auf als bei kleinen Hunden.

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Oft betroffen sind diese Rassen:

- Deutsche Dogge

- Boxer

- Deutscher Schäferhund

- Berner Sennenhund

- Riesenschnauzer

- Gordon Setter und Irish Setter

- Greyhound

- Dobermann

Neben der Größe des Hundes wird vermutet, dass auch die genetische Veranlagung eine Rolle

spielt. Das Futter und die Futtermenge haben offenbar ebenfalls Einfluss. Ein gefüllter Magen

neigt eher zu einer Drehung. Deshalb sollten eher mehrere kleine Portionen Futter gefüttert

werden statt dem Hund nur eine größere Portion zu geben. Das ausschließliche Füttern von

Trockenfutter wird vielfach mit Magendrehungen in Zusammenhang gebracht.

Möglicherweise hat auch die Höhe des Futternapfes eine Auswirkung. Er sollte entgegen

anders lautender Empfehlungen in der Vergangenheit ebenerdig platziert werden.

Hastiges Fressen und Stress können eine Magendrehung ebenfalls begünstigen. Auch bei

alten Hunden ist die Gefahr größer. Als Ursache wird vermutet, dass die Festigkeit der

haltenden Bänder mit voranschreitendem Alter nachlässt. Bisher gibt es keine Hinweise

darauf, dass es einen Zusammenhang mit dem Geschlecht gibt.

Ist eine OP-Versicherung sinnvoll?

Wenn der Notfall eintritt und das Leben Eures Hunde auf dem Spiel steht, bleibt keine Zeit,

um über die Kosten nachzudenken. Deshalb ist es wichtig, das im Vorfeld zu tun. Die

Operation einer Magendrehung kann sich auf 1.500 Euro und mehr belaufen. Wer durch eine

OP-Versicherung abgesichert ist, muss sich zumindest keine Sorgen um die finanzielle Seite

machen und kann ganz für seinen Hund da sein.

Tierarzt Dr. Karl-Heinz Salzbrunn von den Uelzener Versicherungen weiß: „Wenn das Leben

eines Hundes durch Unfall oder Krankheit ernsthaft in Gefahr ist, durchleben seine Besitzer

schreckliche Zeiten. Zu wissen, dass eine Versicherung für die Behandlung aufkommt und der

Hund vollumfänglich medizinisch betreut wird, ist eine sinnvolle Absicherung.“ OP-

Versicherungen wie die der Uelzener decken sowohl die Kosten für die Vorbehandlung als

auch für die Operation selbst und die Nachsorge ab. Sie übernehmen bis zu 100 Prozent der

Behandlungskosten und ermöglichen eine freie Tierarzt-Wahl.

Vorbeugen – wie kann ich eine Magendrehung vermeiden?

Page 4: Magendrehung beim hund

Um das Risiko zu reduzieren, empfehlen Tierärzte, die Belastung des Magens zu minimieren.

Dies kann durch die Fütterung kleinerer Portionen über den Tag verteilt geschehen. Große

Hunderassen sollten mindestens zweimal täglich kleine Portionen erhalten. Hatte ein Hund

bereits eine Magendrehung, kann seine Tagesration auf bis zu fünf oder sechs Mahlzeiten pro

Tag verteilt werden.

Hastiges Schlingen sollte ebenfalls unterbunden werden. Hilfreich können dafür sogenannte

Anti-Schling-Näpfe sein. Stress, Aufregung und übermäßige Bewegung durch Spielen,

Springen und Treppensteigen unmittelbar nach dem Fressen sollten strikt vermieden werden.

Zur Kontrolle hilft ein Blick auf die Uhr - der Hund sollte nach den Mahlzeiten Pausen

einhalten.

Weil man bei einer Magendrehung aber von einem multifaktoriellen Geschehen ausgeht, lässt

sich das Risiko nicht auf Null senken. Verschiedene Einflussfaktoren treffen zusammen, ohne

dass sich erkennen lässt, welche die Auslöser sind. Am sinnvollsten ist es deshalb, ein

geschultes Auge für die Symptome zu entwickeln und im Ernstfall durch eine gute

Vorbereitung schnell handeln zu können.

Hundekrankheiten/ Magendrehung beim Hund