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Herausgeber: Techniker Krankenkasse Pressestelle Bramfelder Straße 140 22305 Hamburg Tel. 040 - 69 09-17 83 Fax 040 - 69 09-13 53 E-Mail: [email protected] TK-Medienservice im Internet: www.presse.tk.de Ausgabe: Oktober 2010 Sport als Therapie: Bewegungspille ohne Nebenwirkungen Bewegung ist gesund warum eigentlich? .....................................................................................................2 Bewegung bringt Patienten und Gesundheitswesen auf die Beine ....................................................6 "Die Bewegungspille hat keine Nebenwirkungen" Interview mit Professor Dr. Martin Halle..9 Motivation Wie faule Socken in die Puschen kommen können..................................................... 14 Wenig Bewegung in der Arbeitswelt: Deutschland hat wieder Rücken ......................................... 18 Silverwalker statt Silversurfer Fit durch den dritten Frühling .............................................................. 21 Puste statt Pillen für die Pumpe Regelmäßiges Training ist Herzensangelegenheit............. 24 Das geht nicht an die Nieren Sport vor und nach Transplantation............................................ 30 Kurz gemeldet ............................................................................................................................................................... 33 Informationen der Techniker Krankenkasse Medienservice Oktober 2010 Themen, Trends und Hintergründe Hinweis für die Redaktionen: Einige Illustrationsvorschläge zum Thema haben wir in dieses Dokument eingefügt. Diese und an- dere Motive stehen Ihnen ebenso wie Fotos der zitierten Experten sowie die Daten aus den zitier- ten Studien und Umfragen honorarfrei unter Angabe der Quelle "Techniker Krankenkasse" zur Verfügung. Download: www.presse.tk.de

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Sport als Therapie: Bewegungspille ohne Nebenwirkungen Bewegung ist gesund warum eigentlich? ..................................................................................................... 2

Bewegung bringt Patienten und Gesundheitswesen auf die Beine .................................................... 6

"Die Bewegungspille hat keine Nebenwirkungen" Interview mit Professor Dr. Martin Halle .. 9

Motivation Wie faule Socken in die Puschen kommen können ..................................................... 14

Wenig Bewegung in der Arbeitswelt: Deutschland hat wieder Rücken ......................................... 18

Silverwalker statt Silversurfer Fit durch den dritten Frühling .............................................................. 21

Puste statt Pillen für die Pumpe Regelmäßiges Training ist Herzensangelegenheit............. 24

Das geht nicht an die Nieren Sport vor und nach Transplantation ............................................ 30

Kurz gemeldet ............................................................................................................................................................... 33

Informationen der Techniker Krankenkasse

Medienservice Oktober 2010 Themen, Trends und Hintergründe

Hinweis für die Redaktionen:

Einige Illustrationsvorschläge zum Thema haben wir in dieses Dokument eingefügt. Diese und an-

dere Motive stehen Ihnen ebenso wie Fotos der zitierten Experten sowie die Daten aus den zitier-

ten Studien und Umfragen honorarfrei unter Angabe der Quelle "Techniker Krankenkasse" zur

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Bewegung ist gesund warum eigentlich?

Dreimal 30 Minuten – das ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das

Minimum an Bewegung, das Erwachsene pro Woche erreichen sollten. Eine

Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass sich jedoch mindestens

die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland als Sportmuffel oder sogar Anti-

Sportler bezeichnen. Gesundheitsexperten schlagen deshalb Alarm. Bewe-

gungsmangel gilt in den Industrienationen schon jetzt als einer größten Risiko-

faktoren für Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck, Rücken-

und Gelenkerkrankungen. Es gibt Schätzungen, nach denen etwa 600.000

Europäer jährlich an den Folgen des Bewegungsmangels sterben. Aber wa-

rum ist Bewegung eigentlich so wichtig? Es gibt so viele schöne Dinge wie

Fernbedienungen, Mobiltelefone, Online-Shopping und Lieferdienste, die das

Leben heute erleichtern. Warum also mehr bewegen als nötig?

Vom Neandertaler zum Kurzstreckenläufer

Die Antwort klingt zunächst einfach: Ohne Bewegung kann der Mensch nicht

leben. Das Herz-Kreislauf-System und die über 2.000 Muskeln, die das

menschliche Skelett zusammenhalten, bleiben nur dann funktionsfähig, wenn

sie beansprucht werden. So wie der Motor eines Autos regelmäßig laufen

muss, benötigt auch der menschliche Körper Bewegung. "Wir sind quasi ge-

Dreimal 30

Mindestens dreimal 30 Minuten Bewegung in der Woche emp-fehlen Mediziner für die Ge-sundheit

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netisch auf Bewegung programmiert, denn über tausende Generationen wa-

ren die Menschen Jäger und Sammler, die täglich mehr als 20 Kilometer zu-

rücklegten. Erst im 20. Jahrhundert führte der technische Fortschritt dazu,

dass immer mehr Menschen vorwiegend im Sitzen leben und arbeiten", erklärt

Dr. Alessandra Boscheri, Ärztin am Zentrum für Prävention in München. Das

tägliche Laufpensum der Deutschen liegt heute bei gerade noch 1.000 Schrit-

ten, also nicht einmal 800 Metern.

Auch das Herz ist ein Muskel, der bewegt werden muss

Bewegung aktiviert die Muskulatur. Denn für den optimalen Betrieb brauchen

die Muskeln vor allem Sauerstoff. "Wenn wir uns anstrengen, atmen wir tiefer

und das Herz schlägt schneller. Dadurch wird der Körper besser durchblutet

und auf diese Weise wird mehr Sauerstoff in die Muskulatur transportiert", so

die Kardiologin. Je häufiger man die Muskeln fordert, umso leistungsfähiger

werden sie. Das Gleiche gilt für das Herz, das ja auch ein Muskel ist. Durch

regelmäßiges Ausdauertraining wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren wird

Sport ist Therapie

Es gibt kaum eine Diagnose, bei der Bewegung nicht fester Thera-piebestandteil sein sollte.

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das Herz immer leistungsfähiger, es kann mit jedem Schlag mehr Blut in den

Körper pumpen. "Ein untrainiertes Herz arbeitet dagegen weniger effizient und

muss sich viel mehr anstrengen. Es benötigt jede Minute etwa 20 Schläge

mehr, um dieselbe Menge Blut zu pumpen. Auf Dauer wird es also deutlich

mehr beansprucht und altert schneller", erklärt Boscheri.

Insulin, Cholesterin – was ist das eigentlich?

Dass Bewegung eines der wichtigsten Rezepte gegen Übergewicht ist, ist kein

Geheimnis. Ebenso wichtig sind jedoch die positiven Effekte für dessen Fol-

geerkrankungen. Dazu gehört zum Beispiel die Zuckerkrankheit Diabetes,

eine Störung des Glukosestoffwechsels. Glukose (Zucker) ist der wichtigste

Brennstoff im Körper. Sie wird über Kohlenhydrate, die zum Beispiel in Brot,

Kartoffeln und Nudeln sind, aufgenommen. Zu viel Glukose im Körper macht

jedoch krank, und das einzige Hormon im Körper, das den Blutzuckerspiegel

absenkt, ist Insulin. Bei Diabetikern funktioniert das Wechselspiel nicht richtig,

so dass es medikamentös unterstützt wird. Diese Wirkung unterstützt aber

auch der Sport. Denn beim Training verbraucht man nicht nur Energie, son-

dern auch der Transport des Zuckers in die Zellen wird angekurbelt. Der Kör-

per benötigt dann weniger Insulin. Ist der Insulinspiegel niedrig, verbrennt der

Körper mehr Fett. Eine gute Fettverbrennung begünstigt wiederum den Cho-

lesterinwert. Der so genannte LDL-(Low-Density-Lipoprotein)-Anteil ist wichtig

für die Elastizität der Blutgefäße. Ist der LDL-Anteil im Blut zu hoch, kommt es

zu Ablagerungen an den Gefäßwänden. Diese bewirken – ebenso wie Nikotin

–, dass die Gefäße verengen, das Blut kann nicht ausreichend transportiert

werden und es kommt zu Arteriosklerose, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Ein dickes Problem, das auf die Knochen geht

Sind Insulinspiegel und der LDL-Cholesterinanteil dagegen niedrig, bleiben die

Gefäße elastischer. Insulin blockiert den Fettabbau. Bei niedrigem Insulin-

spiegel wird dagegen mehr Fett verbrannt, das Risiko für Übergewicht sinkt

und damit auch die Gefahr von Knochen- und Gelenkerkrankungen. "Bei je-

dem Schritt, den wir tun, müssen die Beine unser gesamtes Körpergewicht

tragen. Das ist ein enormer Druck auf die Gelenke. Je niedriger das Körper-

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gewicht, desto geringer ist die Belastung. Zudem kann eine trainierte Muskula-

tur einen Teil dieses Drucks abfangen", so die Ärztin.

Geht Bewegung auch auf den Geist?

Bewegung soll bekanntlich gesund für Körper und Geist sein. Aber wie bringt

man die Seele auf Trab? "Die körperliche Bewegung sorgt dafür, dass das

limbische System – das ist der Teil des Gehirns, der unsere Gefühle steuert –

vermehrt positiv wirkende Stoffe wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin

ausschüttet. Im Gegenzug werden negative Stoffe wie Stresshormone beim

Training schnell abgebaut", erklärt Boscheri. Und zudem wirkt sich das Er-

folgserlebnis über die eigene sportliche Leistung positiv auf das Selbstwertge-

fühl aus.

Bewegung macht klug und schön

Durch die Bewegung gelangt mehr Sauerstoff ins Gehirn und der Austausch

mit anderen Botenstoffen läuft besser. Auf diese Weise bilden sich mehr und

vor allem aktivere Nervenverbindungen, so dass das Gedächtnis besser wird.

"Mehr Sport zu treiben ist also im wahrsten Sinne des Wortes eine kluge Ent-

scheidung," weiß die Medizinerin.

Und last but not least bekommt nicht nur das Gehirn mehr Sauerstoff. Die tie-

fere Atmung bringt mit jedem Atemzug mehr Sauerstoff in die Körperzellen,

die dadurch besser versorgt sind und länger jung bleiben.

Bewegung mag also vielleicht kein Allheilmittel sein, aber sie wirkt erwiese-

nermaßen auf unseren gesamten Körper, den Stoffwechsel und die Organe in

einer so vielfältigen Weise wie kein anderes Medikament. Insofern ist Bewe-

gung tatsächlich Medizin – und richtig dosiert auch frei von Nebenwirkungen.

Weitere Anregungen, wie man mit Bewegung gesünder wird, wie man die rich-

tige Sportart findet sowie Strategien zum Einstieg und Dranbleiben bietet die

neue Broschüre "Sport als Therapie", die kostenlos bei der TK erhältlich ist.

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Bewegung bringt Patienten und Gesundheitswesen auf die Beine

Deutschland vor dem (Herz-)Stillstand: Fast die Hälfte der Erwachsenen be-

wegt sich nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) selten oder gar

nicht. Die Folgen des Bewegungsmangels: Immer mehr Menschen leiden un-

ter so genannten Zivilisationskrankheiten wie Herzinsuffizienz oder Diabetes

Typ 2. Für die Patienten sind die chronischen Erkrankungen oft mit großen

gesundheitlichen Einschränkungen und einem hohen Risiko für Folgeerkran-

kungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden. Für das Gesundheitswe-

sen bedeuten sie hohe Kosten für Behandlung, Klinikaufenthalte, Krankengeld

und vor allem Arzneimittel. Bei der TK entfiel 2009 jeder zehnte Euro, der für

Medikamente ausgegeben wurde, auf Herz-Kreislauf-Präparate, fast eine

Viertelmilliarde Euro. Jeder fünfte Versicherte hat laut TK Medikamente zur

Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekommen, etwa 60 Prozent

der Betroffenen waren Männer. Die Kampagne "Sport als Therapie", die die

TK zusammen mit dem Zentrum für Prävention und Sportmedizin an der Techni-

schen Universität München ins Leben gerufen hat, spricht bewusst chronisch

kranke Patienten an und motiviert zu einem gesünderen Lebensstil.

"Fast jeder vierte Erwachsene gibt an, aus gesundheitlichen Gründen keinen

Sport treiben zu können. Krankheit sollte jedoch kein Hinderungsgrund sein.

Sondern die Bewegung muss – ebenso wie die Medikation – ein fester Be-

Arzneimittel fallen immer mehr ins Gewicht

Zehn Prozent der Arzneimittel-ausgaben entfallen auf Herz-Kreislauf-Medikamente.

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standteil der Behandlung sei", erklärt Professor Dr. Martin Halle, der das neue

Angebot mit der TK entwickelt hat. Mit seinem Team behandelt er Patienten

mit den verschiedensten Erkrankungen. "Es gibt kaum eine Diagnose, bei der

die Bewegung nicht deutlich zum Therapieerfolg beiträgt. Auch bei Patienten

vor oder nach einer Transplantation oder Menschen mit psychischen Krank-

heiten oder Tumorerkrankungen können wir die Gesundheit deutlich verbes-

sern. Genau wie bei Arzneimitteln kommt es darauf an, individuell das Richtige

auszuwählen und die richtige Dosis zu finden", so der Internist.

Halle spricht sich dafür aus, dass Ärzte noch vor dem Arzneimittelrezept Ver-

ordnungen für Bewegung und eine gesunde Ernährung ausstellen. "Patienten,

die bereits erkrankt sind, brauchen auch hier eine Anleitung, die individuell auf

ihre Krankheit und die damit verbundenen Einschränkungen zugeschnitten

ist", so Halle. In einer Studie, in der Patienten über ein halbes Jahr intensiv

betreut werden, wird er zusammen mit der TK analysieren, ob der Lebensstil

der Patienten durch das individuelle Coaching langfristig und nachhaltig ge-

sünder gestaltet, Medikation reduziert und der Gesundheitszustand der Betrof-

fenen stabilisiert werden kann.

Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes: "Unsere Ge-

sellschaft ist sehr auf Medikalisierung fixiert. Wir haben ein Gesundheitswe-

sen, in dem finanziell honoriert wird, wenn Patienten unter Dauermedikation

stehen. Das belastet die Gesundheit unserer Versicherten und die Haushalte

der Krankenkassen gleichermaßen. Wir wollen mit dem neuen Angebot dazu

beitragen, die Gesundheit der Patienten zu fördern statt Krankheit zu bezah-

len."

Einer der Patienten, für den sich die Investition in seine Gesundheit bereits

auszahlt, ist Herzpatient Reinhard Ganz. Er stellte seine Lebensweise nach

einem Herzinfarkt komplett um: "Leider ist man oft erst hinterher klüger. Ich

hatte deutliches Übergewicht, viel Stress und habe keinen Sport gemacht", so

der ehemalige Raucher, "da ich mich nicht mit Messer und Gabel umbringen

will, ernähre ich mich jetzt gesünder. Außerdem habe ich mich einer Herz-

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sport- und einer Qi Gong-Gruppe angeschlossen. Seitdem geht es mir viel

besser."

Das Pilotprojekt der TK startet zunächst in München und soll ab 2011 an wei-

teren Standorten ausgebaut werden. Interessierte, die den Einstieg in ein ge-

sünderes Leben finden möchten, unterstützt die TK mit einem Informationsan-

gebot mit Broschüren, DVDs und einem Trainingsbuch. Unter www.tk.de gibt

es zudem Online-Gesundheitscoaches, die individuelle Pläne für die Themen

Fitness, Ernährung, Stressbewältigung, Raucherentwöhnung etc. erstellen.

Bewegung ist Medizin

Ein moderates Training hat einen guten Einfluss auf den Krank-heitsverlauf.

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Patienten immer jünger

Herz-Kreislauf-Beschwerden sind inzwischen keine Alterserkran-kung mehr. Männer zwischen 40 und 50 bekommen pro Kopf für über drei Monate Herzmedika-mente.

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"Die Bewegungspille hat keine Nebenwirkungen" Interview mit Professor Dr. Martin Halle

Frage: Fast jeder zweite Erwachsene in Deutschland bezeichnet

sich laut einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK)

als Sportmuffel oder sogar als überzeugter Antisportler, und auch

unser Alltag wird in der digitalen Welt immer bewegungsärmer. Was

bedeutet dieser Bewegungsmangel für den Körper?

Prof. Halle: Der Mensch hat sich seit Jahrmillionen immer bewegt.

Auf der Jagd nach Nahrung oder auf der Flucht vor natürlichen Fein-

den haben die Menschen 20, 30 Kilometer täglich zurückgelegt. Un-

ser Körper ist also auf Bewegung ausgelegt. Vor 50 Jahren hat aber

die Entwicklung begonnen, dass sich die Menschen immer weniger

bewegen, dafür aber kalorienreicher ernähren. Die Muskeln werden

also einerseits zu wenig beansprucht und gleichzeitig wird Überge-

wicht aufgebaut.

Frage: Welche Folgen hat das für den Körper?

Prof. Halle: Da die Muskulatur für den Menschen immer buchstäblich lebens-

wichtig war, nimmt sie im Körper eine Schlüsselrolle ein. Sie steht in Verbin-

dung mit allen Organen – Leber, Herz, Lunge und Gehirn. Die Muskulatur be-

einflusst den gesamten Stoffwechsel und die einzelnen Organfunktionen, sie

hat also ganz entscheidenden Einfluss darauf, ob wir gesund sind oder nicht.

Frage: Das Herz ist ja auch ein Muskel. Wie wirkt sich der Bewegungsmangel

hier aus?

Prof. Halle: Das Herz ist ein Motor, der – wie alle anderen Muskeln auch –

ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden muss. Wenn das Herz Stress-

Situationen ausgesetzt wird, wenn es permanent schneller schlagen muss,

wird es überbeansprucht und altert schneller. Dies ist zum Beispiel bei einem

erhöhten Ruhepuls der Fall. Während Menschen, die regelmäßig aktiv sind,

Professor Halles Dreiklang

Für Professor Dr. Martin Halle gehören drei Rezepte zu einer erfolgversprechenden Therapie: Medikamente, eine ausgewogene Ernährung und vor allem ausrei-chend Bewegung!

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einen Ruhepuls von etwa 60 Schlägen haben, liegt dieser bei untrainierten

Menschen bei etwa 80, also um ein Drittel höher und das dauerhauft. Diese

zusätzlichen 20 Schläge Minute für Minute sind für das Herz eine enorme An-

strengung, für die es viel Energie und Sauerstoff benötigt. Der Motor läuft also

permanent hochtourig und so besteht die Gefahr, dass er irgendwann zu

Schaden kommt, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt.

Frage: Aber wenn man Sport treibt, geht der Puls doch auch hoch. Ist das für

das Herz nicht schädlich?

Prof. Halle: Nein, eine Sporteinheit ist nur eine kurzfristige Pulserhöhung, die

nicht nur unbedenklich, sondern sogar sehr gesund ist. Denn die Bewegung

kurbelt den Stoffwechsel an, fördert den Blutfluss, indem sie einen Reiz aus-

löst, durch den das Blut die Gefäßwände entlang streicht und die Gefäße so

elastischer macht. Es gibt kein einziges Medikament, das diesen physikali-

schen Effekt bewirken kann. Bleibt dieser Reiz aus, altern die Blutbahnen

schneller, verhärten sich und werden immer enger. So können sie immer we-

niger Sauerstoff transportieren. Es entstehen Durchblutungsstörungen von

Herz und Gehirn, im schlimmsten Fall kommt es zu Herzinfarkt oder Schlagan-

fall.

Eine Therapie, drei Rezepte

Zu einer wirksamen Therapie gehören individuell auf den Patienten zugeschnittene Rezepte für Medikation, Ernährung und Bewegung.

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Frage: Welchen Einfluss haben Ernährung, Rauchen und Stress dabei?

Prof. Halle: Ungesunde Ernährung, Rauchen und Stress verstärken den Pro-

zess, bei dem sich die Gefäße verhärten, man spricht auch von Verkalken.

Der Rauch reizt die Blutgefäße, so dass sie sich zusammenziehen. Schon ein

Zug an der Zigarette verschlechtert die Durchblutung in Fingern und Füßen.

Auch Cholesterin und Zucker lagern sich an den Gefäßwänden ab. In Kombi-

nation mit dem Rauchen werden sie sogar noch aggressiver. Wenn alle drei

zusammenkommen, ergibt sich ein sehr gefährlicher Dreiklang für das Gefäß-

system.

Frage: Der Lebensstil hat also entscheidenden Einfluss?

Prof. Halle: Ja, keine Frage. Acht von zehn Herz-Kreislauf- und Tumorerkran-

kungen wären durch einen gesunden Lebensstil zu vermeiden. Acht von zehn

Menschen müssten also nicht krank werden! Das deutsche Gesundheitssys-

tem wäre schon saniert, wenn wir vier Grundregeln beherzigen würden: Ers-

tens: eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Fisch, zweitens:

nicht rauchen, drittens: 30 Minuten am Tag so bewegen, dass man auch

schwitzt und viertens: Dauerstress vermeiden.

Frage: Wenn nun bereits Erkrankungen bestehen: Kann ein gesunder Le-

bensstil die angegriffenen Gefäße reparieren?

Prof. Halle: Bestehende Verkalkungen kann man nicht zurückdrehen. Wichtig

ist aber, dass andere Prozesse reaktiviert werden, nicht in ein oder zwei Wo-

chen, aber fast wieder auf Normalwerte. Wenn man Krankheiten wie Diabetes,

Herz-Kreislauf-Beschwerden etc. behandelt, muss man Bewegung, Ernährung

und die Medikation immer als drei gleichberechtigte Therapiebestandteile se-

hen. Medikamente können den Cholesterin-Stoffwechsel verbessern, gesunde

Ernährung kann Gewicht und Blutzucker positiv beeinflussen, aber der Effekt,

den körperliche Aktivität im Körper hervorruft – den physikalischen Reiz auf

die Gefäße –, der geht nur über die Bewegung. Und deshalb ist sie so wichtig!

Neueste Studien zeigen, dass durch Bewegung sogar Stammzellen ausge-

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schwemmt werden, die sich an den richtigen Stellen der Herzgefäße anset-

zen, zu deren Heilung beitragen und eine innere Regeneration ermöglichen.

Sport ist also Therapie.

Frage: Aber gerade herzkranke Patienten haben oftmals Angst davor, ihr

Herz mit Sport zu überlasten. Wie kann man ihnen diese Angst nehmen?

Prof. Halle: Es ist natürlich verständlich, dass jemand sein Herz nach einem

Infarkt schonen möchte. Aber die richtige Bewegung schadet nicht. Ganz im

Gegenteil: Wie auch das Auto gefahren werden muss, damit der Motor intakt

bleibt, braucht auch das Herz Bewegung. Es ist seit Ur-Zeiten auf Belastung

ausgerichtet. Wie bei jeder anderen Medizin auch, kommt es aber auf das

richtige Mittel und die richtige Dosierung an. Wenn ich einem Patienten Medi-

kamente verschreibe, ist es ja auch nicht egal, welches Arzneimittel er be-

kommt und ob er es ein-, drei- oder fünfmal am Tag nimmt. Ebenso muss der

Trainingsplan auf die Erkrankung des Patienten abgestimmt sein. Nur, dass

diese Verschreibung praktisch keine Nebenwirkungen hat. Wichtig ist, dass es

einen festen Trainingsplan mit klaren Vorgaben zu Umfang und Intensität gibt,

der Puls muss festgelegt werden, damit das Herz-Kreislauf-System gefordert,

aber nicht geschädigt wird. Mit anderen Worten: ein Rezept für Art und Menge

der Bewegung, des Sports.

Frage: Viele Patienten rücken ihrem Bluthochdruck lieber mit Beta-Blockern

zuleibe. Das Verordnungsvolumen von Herz-Kreislauf-Präparaten hat sich laut

TK bei Männern in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt…

Prof. Halle: Man kann die Medikamente nicht als komfortablere Alternative

zum Sport sehen. Sport wirkt ganz anders als Arzneimittel, sonst hätte er ja

keinen zusätzlichen Effekt. Auch wenn es unbequem ist: Es gibt keine Alterna-

tive zur Bewegung. Sie ist das Schwungrad unseres Organismus, das mit dem

gesamten Organsystem korrespondiert.

Frage: Gibt es neben den Herz-Erkrankungen weitere Diagnosen, für die Sie

"Sport als Therapie" empfehlen?

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Prof. Halle: Eigentlich müsste man es anders formulieren: Es gibt kaum eine

Diagnose, bei der Sport nicht in den Therapieplan gehört. Aber das betrifft

natürlich vor allem die so genannten Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel

Diabetes Typ 2, der ja eigentlich Alters-Diabetes heißt, aber infolge von Über-

gewicht und Bewegungsmangel inzwischen immer früher auftritt. Denn wenn

die Muskulatur nicht beansprucht wird, spricht sie auf Reize irgendwann nicht

mehr an. Das heißt, der Zucker geht nicht mehr in die Muskeln. Diabetes ist ja

eigentlich nichts anderes als eine "Muskelverwertungsstörung". Ein Überge-

wichtiger, der aktiv ist, entwickelt in aller Regel auch keinen Diabetes.

Wir erstellen aber sogar für unsere Transplantationspatienten Trainingspläne.

Sie können durch Sport einen deutlich größeren Aktionsradius bekommen.

Patienten, die auf eine Spenderlunge warten, haben oftmals gar nicht genug

Luft, um auch nur kurze Strecken zurückzulegen. Mit ein wenig Training der

Muskulatur lässt sich die Gehstrecke bei gleicher Lungenfunktion verlängern,

manchmal sogar so weit, dass sie wieder für Jahre von der Warteliste herun-

tergenommen werden können. Für einige meiner Patienten kann ich sagen,

dass sie die Zeit auf der Warteliste vermutlich nur deshalb überlebt haben,

weil wir mit ihnen ein auf ihre speziellen Bedürfnisse angepasstes Sportpro-

gramm durchgezogen haben. Aber auch bei bereits transplantierten Patienten

hilft der Sport: Dem durch die lange Erkrankung hervorgerufenen Muskel-

schwund wird entgegengewirkt.

Sport als Therapie

Neben dem Arzneimittelrezept verschreibt Professor Dr. Halle jedem Patienten Bewegung.

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Motivation Wie faule Socken in die Puschen kommen können

„Ich will nicht Geld machen. Ich will wundervoll sein." – Der Ausspruch der

Hollywood-Ikone Marilyn Monroe zeigt, dass Motive für das menschliche Han-

deln so verschieden sein können wie die Menschen selbst. Allen gemeinsam

ist jedoch die eine Motivation, etwas wirklich zu wollen. Wenn es um die Ge-

sundheit geht, sind die Motive sehr vielfältig. Die einen sehen Gesundheit

nicht als erstrebenswertes Ziel, sondern als selbstverständlichen Dauerzu-

stand, so dass sie auch keinen Grund sehen, etwas dafür zu tun. Andere wie-

derum leben gesund, haben dafür aber auch die unterschiedlichsten Motive

wie eine bessere Lebensqualität, sportlichen Ehrgeiz, Eitelkeit oder als Be-

standteil einer Therapie. Krankenkassen wie die Techniker Krankenkasse (TK)

haben inzwischen erkannt, dass das Angebot an Gesundheitskursen wie Yo-

ga, Vollwerternährung und Walking allein nicht ausreicht, um Menschen zu

einer gesünderen Lebensweise zu motivieren, und widmen sich verstärkt dem

Thema Motivation.

Dr. Nicole Knaack, Gesundheitsexpertin bei der TK: "Ein großer Teil der heu-

tigen Zivilisationskrankheiten ist mit einer gesünderen Lebensweise vermeid-

bar. Die meisten Menschen wissen das auch, ändern ihren Lebensstil aber

dennoch nicht, weil es an Motivation fehlt. Die Eigen-Motivation ist aber die

wichtigste Voraussetzung, um langfristig und vor allem nachhaltig etwas zu

verändern." Eine Bewegungsstudie des F.A.Z.-Instituts im Auftrag der TK

zeigt, dass 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mangelnde Motivati-

on als Hauptgrund sehen, warum sie sich nicht mehr bewegen. "Viele Men-

schen fühlen sich motiviert, und dennoch gelingt es ihnen nicht, das Vorge-

nommene auch in die Tat umzusetzen", erklärt Knaack, "Es mangelt ihnen

nicht an Motiven, sondern an Willenskraft, der so genannten Volition."

Ohne diesen Willen kann ein Vorsatz nicht in die Tat umgesetzt werden, denn

dann geht die Motivation schnell verloren, wenn sich der innere Schweine-

hund meldet. Ob Motivation oder Volition – beides kann man lernen und trai-

nieren. Und dafür hat die TK-Expertin einige Tipps parat: "Wichtig ist, dass

man erst einmal seine erreichbaren und vor allem eigenen Ziele definiert", so

Knaack. "Wer nur die Erwartungen anderer erfüllt, wird wenig erfolgreich sein."

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Und diese Ziele können individuell sehr verschieden sein. Frauen möchten

oftmals abnehmen, um wieder in die Lieblings-Jeans zu passen, Raucher wol-

len dem Glimmstengel entsagen, um wieder besser Luft zu bekommen und

Geld für andere schöne Sachen übrig zu haben, Patienten, die bereits an

chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes leiden, möchten

ihre Lebensqualität verbessern. Auch ausgeglichener oder beweglicher zu

werden, können solche Gesundheitsziele sein. Diese sollten jedoch auf jeden

Fall erreichbar sein, und man sollte sich auch von Rückschlägen nicht zu-

rückwerfen lassen. "Wer sich vornimmt, ab sofort jeden Tag eine Stunde Sport

zu machen, setzt sich selbst unter Stress und Erwartungsdruck. Besser ist es,

klein anzufangen. Zweimal in der Woche eine halbe Stunde zu joggen oder

eine Station früher aus dem Bus zu steigen und den Rest zu Fuß zu gehen, ist

ein guter Anfang. Das kann jeder schaffen," so TK-Expertin Knaack. Sie rät

zudem, sich nicht durch "zwischenzeitliche Misserfolge unter Druck setzen zu

lassen. Auch Reinhold Messner ist mehrfach wieder vom Berg gestiegen bis

er seinen ersten Achttausender bezwungen hat." Wichtig ist, dass man sein

persönliches Ziel nicht aus den Augen verliert und Geduld und Durchhalte-

vermögen an den Tag legt.

Damit aus den guten Vorsätzen auch Gewohnheiten werden, empfiehlt die

TK:

Keine Ausreden

Sich mit anderen zum Sport zu verabreden, ist eine Möglichkeit der Motivation.

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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Individuelle Ziele: Ziele sollten zu den eigenen Interessen passen. Wenn

jemand nicht gern läuft, stehen die Chancen eher schlecht, dass er im

Herbst bei Kälte und Dunkelheit zum Jogger wird. Vielleicht ist Badminton

mit Freunden dann eine Alternative.

Etappenziele: Gerade wenn das langfristige Ziel noch weit weg ist, zum

Beispiel bei einer großen Gewichtsabnahme, sollten Etappenziele gefeiert

und belohnt werden. Denn nichts motiviert mehr als Erfolg. Für viele

Smartphones gibt es inzwischen Applikationen, auf denen man seine Trai-

ningserfolge dokumentieren kann. Sie eignen sich vor allem für Menschen,

die ergebnisorientiert trainieren und sich für erreichte Leistungen belohnen

möchten.

Jokertage: Je mehr man sich verbietet, desto stressiger ist das Durchhal-

ten. Man sollte sich auch gestatten, das Training mal zu schwänzen oder

zu essen, wonach einem gerade ist.

Soziale Netzwerke: Je mehr Leute von den neuen Zielen wissen, desto

größer ist die Hemmung, einzuknicken. Motivieren können auch Wettein-

sätze wie die Autos der Kollegen zu waschen oder für einen guten Zweck

zu spenden, wenn man nicht durchhält.

Coach zur Unterstützung: Ein persönlicher Coach überprüft regelmäßig die

Erfolge, motiviert und ermahnt, wenn man es schleifen lässt. Wer sich die-

se oft teure Unterstützung nicht leisten kann, dem können Trainingsgrup-

pen, Ernährungsprogramme oder Online-Coaches wie sie die TK anbietet,

helfen. Auch ein gesundes Essen schmeckt zusammen mit Freunden noch

besser.

"Wichtig ist, die schwierige Anfangszeit, in der man sich an die neuen Spielre-

geln gewöhnt, durchzustehen. Im Idealfall wird schon nach wenigen Wochen

aus der Pflichtübung ein Bedürfnis. Bis dahin braucht man Willenskraft, um

den inneren Schweinehund im Zaum zu halten", erklärt Gesundheitswissen-

schaftlerin Knaack. Motivationsforscher sprechen hier von Handlungskontrolle,

durch die man in der Lage ist, sich in bestimmten Momenten zusammenzurei-

ßen und einem gegenläufigen Impuls wie zum Beispiel den Feierabend auf

dem Sofa zu verbringen, zu widerstehen. Die TK-Expertin empfiehlt, sich da-

bei unterstützen zu lassen: "Eine positive Stimmung, zum Beispiel durch die

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richtige Musik, kann helfen. Vermeiden sollte man alles, was diese Stimmung

stören könnte wie schweres Essen, Alkohol oder sich aufs Sofa legen. Helfen

können auch Vorbilder. Wenn die Kollegin aus dem Büro zum Sport geht,

dann möchte man das vielleicht auch schaffen. Und wenn man irgendwann

gar nicht mehr darüber nachdenkt, ob man geht oder nicht, dann ist man über

den Berg."

Weitere Tipps zur Motivation bietet das kostenlose TK-Trainingspaket "Hoch

motiviert", das neben der Broschüre Motivation auch ein Trainingsbuch und

eine DVD enthält. Unter www.tk.de gibt es zudem einen Online-Motivations-

Coach, der dabei unterstützt, am Ball zu bleiben und den inneren Schweine-

hund dauerhaft zu überwinden.

Erreichbare Ziele

Ziele sollten sportlich, aber auch machbar sein. Zuviel auf einmal führt zu Frust, dem Motivations-killer Nr. 1.

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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Wenig Bewegung in der Arbeitswelt: Deutschland hat wieder Rücken

Videokonferenzen, E-Mails, Bürochats – in der schönen neuen Arbeits-

welt gibt es kaum noch einen Grund, sich von seinem Schreibtischstuhl zu

erheben. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten in Deutschland arbeitet

überwiegend im Sitzen, und von dort lässt sich mittlerweile fast alles be-

quem am Bildschirm erledigen. Lieferservices bringen bei Bedarf sogar

das Mittagessen an den Platz. Und auch den Feierabend sitzen viele Be-

schäftigte buchstäblich aus: In einer Bewegungsstudie des F.A.Z.-Instituts

im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) gab mehr als die Hälfte der

Befragten an, mindestens zwei weitere Stunden vor dem Fernseher oder

dem Computer zu sitzen. Die Folgen der Bewegungsarmut sind absehbar.

Nach Angaben des TK-Gesundheitsreports ist jeder zehnte Fehltag, den

Deutschlands Beschäftigte krankgeschrieben sind, rückenbedingt. Auf die

Gesamtbevölkerung hochgerechnet heißt das, dass 2009 über 30 Millio-

nen Fehltage allein auf die Diagnose "Rücken" zurückgingen. In Deutsch-

lands Unternehmen fehlten also täglich über 136.000 Menschen wegen

Rückenschmerzen.

Gudrun Ahlers, die bei der TK für den Gesundheitsreport verantwortlich

ist: "Eigentlich waren die Rückenbeschwerden in der ersten Hälfte des

Deutschland hat Rücken

Jeder zehnte Fehltag in Deutsch-land ist rückenbedingt, meist infolge von Bewegungsmangel, einseitiger oder Fehlbelastung.

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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letzten Jahrzehnts rückläufig, seit 2006 verzeichnen wir aber wieder einen

Anstieg." Die Expertin für Betriebliches Gesundheitsmanagement emp-

fiehlt den Betroffenen den Alltag auch in der digitalen Welt wieder aktiver

zu gestalten. "Idealerweise sollte man den Tag gleich mit Bewegung be-

ginnen. Zehn Minuten nach dem Aufstehen reichen schon für einen akti-

ven Start in den Tag. Den Arbeitsweg kann mal als Trainingsparcours

nutzen, indem man mit dem Fahrrad fährt oder eine Station früher aus

dem Bus steigt", so Gudrun Ahlers. Auch die Mittagspause kann man nut-

zen, um sich die Beine zu vertreten.

Und im Büro sollten sich nicht nur die Finger auf der Tastatur bewegen.

"Je mehr man sitzt, desto mehr ausgleichende Bewegung braucht man",

weiß Gudrun Ahlers. "Deshalb sollte man auch während der Arbeit öfter

aufstehen, um sich zu strecken: Viele Dinge lassen sich ebenso gut im

Stehen erledigen, wie zum Beispiel telefonieren, die Post öffnen und le-

sen, sich kurz mit Kollegen abstimmen", so die Gesundheitsexpertin. Be-

schäftigten, die über Problemlösungen oder kreative Ideen nachdenken,

Bewegter Arbeitsalltag

Es gibt keinen Grund, seinen Arbeitstag nur im Sitzen zu ver-bringen.

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empfiehlt sie umherzugehen statt auf den Bildschirm zu starren, das för-

dert den Gedankenfluss.

Wer nicht im Büro, sondern körperlich arbeitet, zum Beispiel auf dem Bau

oder in der Gärtnerei, hat keine Probleme mit Bewegungsmangel, son-

dern leidet meist unter starken und einseitigen Belastungen. Die TK-

Expertin rät, in Abstimmung mit den Sicherheitsbeauftragten und Arbeits-

medizinern ergonomische Arbeitsbedingungen zu schaffen. Zudem emp-

fiehlt sie regelmäßig kurze Pausen, in denen ungesunde Zwangshaltun-

gen ausgeglichen werden. Auch Beschäftigte, die tagsüber körperlich

schwer arbeiten, sollten nach Feierabend für einen gesunden Ausgleich

sorgen. "Entspannungstrainings wie Autogenes Training oder Progressive

Muskelentspannung können zum Beispiel ein gutes Gegengewicht sein",

so Gudrun Ahlers. "Sie wirken nicht nur den körperlichen Belastungen

entgegen, sondern helfen zudem, Stress abzubauen. Denn auch stress-

bedingte Fehlzeiten nehmen unter Deutschlands Beschäftigten immer

weiter zu."

Weitere Tipps, wie man mehr Bewegung in seinen Alltag bringt, geben die

TK-Broschüren "Der Rücken" und "Bewegung". Die Anleitung "10 Minuten

für Ihren Rücken" ist ebenfalls kostenlos bei der TK erhältlich.

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Silverwalker statt Silversurfer Fit durch den dritten Frühling

"Turne bis zur Urne" – mit diesem Ratschlag wirbt Mediziner Professor Dr.

Dietrich Grönemeyer dafür, bis in hohe Alter Sport zu treiben. Die Realität

sieht jedoch anders aus: In einer F.A.Z.-Studie im Auftrag der Techniker

Krankenkasse (TK) gaben nur 15 Prozent der über 60-Jährigen an, sich

regelmäßig zu bewegen. Dabei eignen sich gerade Ausdauersportarten

wie Wandern, Walking, Aquafitness, Schwimmen, Radfahren bis hin zu

Jogging, Skiwandern und Skilanglauf besonders gut als Gesundheitstrai-

ning auch für ältere Menschen. Diese Sportarten fördern die Kondition.

Walking und Nordic Walking beispielsweise lassen sich sehr leicht erler-

nen und schonen die Gelenke. Die körperliche Belastung lässt sich indivi-

duell gut dosieren und zielgerichtet allmählich steigern. Beim Trendsport

Nordic Walking, der durch den Einsatz von Laufstöcken unterstützt wird,

werden 90 Prozent der rund 700 Muskeln im Körper beansprucht. Zum

Vergleich: Beim Radfahren sind es 35 Prozent, beim Joggen 70 Prozent.

Die TK-Sportwissenschaftlerin Beate Helbig: "Für Menschen im höheren

Lebensalter empfiehlt sich Gesundheitssport. Abwechslungsreiche Gym-

nastikangebote bilden ein gutes Gesundheitstraining, das viele positive

Effekte verbindet. Sie stärken das Herz-Kreislauf-System, fördern Kraft

und Beweglichkeit. Der Spaß an der Bewegung ist dabei inbegriffen." Zu

diesen Gymnastikangeboten gehören unter anderem Rücken- und Was-

Immer mehr Pillen für die Pumpe

Senioren bekommen immer mehr Herz-Kreislauf-Medikamente. Nach Angaben der TK erhielten die 60- bis 70-Jährigen 2009 über 400 Tagesdosen pro Kopf, bei den 70- bis 80-Jährigen waren es sogar Medikamente für mehr als 500 Tage.

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sergymnastik, oder Training mit unterschiedlichen Handgeräten, wahlwei-

se mit oder ohne Musik und mit kleinen Bewegungsspielen.

"Es gibt auch eine Reihe von Sportarten, um die insbesondere ältere An-

fänger einen großen Bogen machen sollten", rät Helbig. Mannschaftsspie-

le wie Fußball oder Handball verlangen häufig plötzliche Sprints und ruck-

artige Bewegungen, bei denen sich die Spieler schnell einmal verletzen

können. Immer wieder kann es auch zu unfallträchtigen Zweikampfsituati-

onen kommen. Absolut ungeeignet für Späteinsteiger sind alle sportlichen

Aktivitäten, die einen großen Kraft- und Schnellkrafteinsatz erfordern, zum

Beispiel Sprints, Gewichtheben, intensives Krafttraining mit hohen Ge-

wichten oder Boxen.

Checkliste: Das richtige Sportangebot finden

Damit der Wiedereinsteiger oder Neueinsteiger auch das passende

Sportangebot findet, sollte er im Vorfeld schon einige Punkte bedenken.

Die folgende Checkliste hilft dabei:

Senioren auf Draht(esel)

Ausdauersportarten wie Radfah-ren eignen sich für jedes Alter.

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Welches Angebot interessiert mich und könnte mir Spaß machen?

Möchte ich in der Natur oder in einer Halle Sport treiben?

Welche Ziele möchte ich erreichen? Zum Beispiel Training des Herz-

Kreislauf-Systems, Rückenschmerzen vorbeugen, Spaß und Gesellig-

keit beim Sport?

Hat der Trainer oder Kursleiter Erfahrungen mit Seniorensport?

Hat in meinem Bekanntenkreis jemand Lust, das Angebot mitzuma-

chen?

Lässt sich die Sportstätte gut erreichen?

Lässt sich der Termin leicht in meinen Alltag integrieren?

Was sagt mein Arzt zu meinem Vorhaben?

Kann ich eine Probestunde machen, um das Angebot zu testen?

Bei der Auswahl einer Sportart sollten Anfänger, aber auch Wiederein-

steiger ihren behandelnden Arzt zu Rate ziehen.

In Sachen Bewegung bietet die TK Präventionskurse an. Im Programm:

Walking, Nordic Walking, Rückenkurse und eine präventive Rückenschu-

le. Informationen über Kurstermine und -orte gibt es unter www.tk.de in

der Rubrik "Gesundheitskurse". Unter dem Stichwort "Welcher Sporttyp

bin ich?" gibt es dort auch einen kurzen Test, der (Wieder-) Einsteigern

hilft, die richtige Sportart zu finden. In der Rubrik "TK-Gesundheitscoach"

kann man sich zudem einen individuellen Trainingsplan zusammenstellen

lassen.

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Puste statt Pillen für die Pumpe Regelmäßiges Training ist Herzensangelegenheit

Sie führen unangefochten die Liste der häufigsten und teuersten Zivilisations-

krankheiten an: Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach Angaben des Statisti-

schen Bundesamtes entfielen 2008 über 37 Milliarden Euro, also 15 Prozent

aller Ausgaben im Gesundheitswesen, auf Prävention, Behandlung, Rehabili-

tation und Pflege Herz-Kreislauf-bedingter Erkrankungen. Vor allem im Arz-

neimittelbereich steigt seit Jahren das Verordnungsvolumen für Herz-

Kreislaufpräparate. Nach Angaben des Gesundheitsreports der Techniker

Krankenkasse (TK) bekam jeder Beschäftigte in Deutschland im letzten Jahr

statistisch gesehen für gut zwei Monate Herz-Kreislauf-Medikamente, 60 Pro-

zent mehr als noch vor zehn Jahren. Bei Männern entfällt mittlerweile fast die

Hälfte des Arzneimittelvolumens auf Präparate gegen Herz-Kreislauf-

Beschwerden.

"Ein solcher Anstieg hat seine Ursache nicht nur im demografischen Wandel,

sondern ist vor allem lebensstilbedingt", erklärt Dr. Nicole Knaack, Gesund-

heitswissenschaftlerin bei der TK. "Ein großer Teil der Krankheitsverläufe bei

Herz-Kreislauf-Beschwerden lässt sich mit einer gesünderen Lebensweise

deutlich verbessern." Dazu gehört, neben einer gesunden Ernährung und ei-

ner ausgeglichenen work-life-Balance, vor allem viel Bewegung. "Viele Patien-

ten, vor allem die, die schon mal einen Herzinfarkt hatten, haben Angst, ihr

Herz zu überlasten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Das Herz muss wie

Herzensangelegenheit

Nach Angaben des TK-Gesundheitsreports sind fast die Hälfte der Medikamente, die berufstätige Männer verschrieben bekommen, Herz-Kreislauf-Präparate.

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jeder andere Muskel auch trainiert werden, damit es funktioniert", so Knaack.

Wichtig ist nur, dass Menschen, die bereits Herzprobleme haben, ihr Sport-

pensum mit ihrem Arzt abstimmen, damit es in Umfang und Intensität auf ihre

individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Ein Herz, das regelmäßig trainiert wird, arbeitet ökonomischer. Das heißt es

muss sich weniger anstrengen, um die gleiche Leistung zu bringen als ein

untrainiertes. Für ein bereits erkranktes Herz ist die Aktivität umso wichtiger,

denn es benötigt diese Entlastung noch dringender. Zudem wirkt Sport durch-

blutungsfördernd, so dass der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird und

der Körper auch im Alltag leistungsfähiger ist.

Und: Der Sport hilft auch beim Stress-Abbau. "Neben Bewegungsmangel,

ungesunder Ernährung und dem Rauchen ist Stress einer der Hauptrisikofak-

toren für Herzprobleme", weiß Nicole Knaack. Deshalb ist die Bewegung auch

wichtig, um die Anspannung des Alltags abzubauen.

Damit das Training erfolgreich ist, kommt es darauf an, das richtige Verhältnis

von Belastung und Erholung zu finden. Wie bei jedem anderen Medikament

auch, kommt es also auf die Dosis an. Ist man nicht genug gefordert, steigert

sich die Leistung nicht. Wer es übertreibt, provoziert eine Überlastung, so

Fit in jedem Alter

Wer regelmäßig Sport treibt, fördert Herz und Kreislauf

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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dass der Sport nicht gesundheitsfördernd ist. Nach jeder Trainingsphase ist

also eine Regenerationsphase wichtig, in der sich der Körper erholt. Danach

ist er sogar leistungsfähiger als zuvor. "Der Körper kompensiert die Belastung

in der Ruhephase nicht nur, sondern überkompensiert und legt sozusagen

eine Reserve an, um für die nächste Anstrengung vorbereitet zu sein. Ideal-

erweise sollte man genau dann die nächste Trainingseinheit starten", emp-

fiehlt die TK-Expertin. Wer zu früh weitertrainiert, überfordert seinen Körper.

Wartet man aber zu lange, hat er sich wieder auf das normale Maß eingepen-

delt, und der Effekt ist verloren. Gerade untrainierte Menschen können mit

einem dosierten Training sehr schnelle Erfolge erreichen.

Neben dem richtigen Maß ist es wichtig, dass sich Herzpatienten die passen-

de Sportart suchen. Ausdauersportarten mit einer gleichmäßigen Belastung,

die das Herz stärkt, sind besonders geeignet. Und natürlich soll es vor allem,

Spaß machen. "Es kommt ja darauf an, dass man am Ball bleibt und sich re-

gelmäßig bewegt. Und das klappt auf Dauer nur, wenn es Freude macht. Her-

auszufinden, was einem Freude bereitet, egal ob Tanzen, Qi Gong oder Golf,

ist deshalb das A und O", so Knaack. Auch Wassersportarten empfiehlt die

TK, denn da der Widerstand im Wasser größer ist, als der in der Luft, ist die

Bewegung zwar anstrengender als außerhalb des Wassers, aber der Körper

muss sein eigenes Gewicht nicht tragen. Bevor man drauflos schwimmt, sollte

man sich nach besonderen Wassersportangeboten für Herzpatienten erkundi-

gen. In vielen Sportvereinen oder Schwimmhallen wird Aquagymnastik auch

für Herzpatienten angeboten. Weniger geeignet sind Ball- und Kontaktsportar-

ten, da die schnellen Tempowechsel das Herz belasten und mancher im

sportlichen Wettkampf die eigenen Grenzen vergisst. Ideal ist die Intensität

dann, wenn man sich zwar anstrengt, sich aber noch unterhalten kann.

Weitere Information für den Sporteinstieg bieten die TK-Broschüren "Bewe-

gung" und "Sport als Therapie". Für Herzpatienten bietet die TK zudem die

DVD "Bewegtes Herz" an. Unter www.tk.de können sich Interessierte vom

Online-Gesundheitscoach einen individuellen Trainingsplan zusammenstellen

lassen.

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Alles auf Zucker? Mit Sport dem Diabetes davonlaufen

Etwa fünf bis sechs Millionen Menschen in Deutschland sind Diabetiker. Etwa

zehn Prozent der Patienten leidet an Diabetes Typ 1, das heißt, sie haben

einen erhöhten Blutzuckerspiegel und das Hormon Insulin, das den Blutzucker

im Körper reguliert, kann vom Körper selbst nicht produziert werden. Der

Großteil der Diabetiker, etwa 90 Prozent, leidet an Typ 2 Diabetes, auch be-

kannt als Diabetes mellitus oder Altersdiabetes. In diesen Fällen bildet der

Körper zwar zunächst Insulin, die Wirkung ist jedoch ungenügend, man spricht

hier auch von einer Insulinresistenz. Der Typ 2 Diabetes betrifft vor allem

Menschen, die erblich vorbelastet sind oder bei denen die Zuckererkrankung

durch Erkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Fettstoffwechsel-

störungen hervorgerufen wird.

Die Techniker Krankenkasse (TK) weist darauf hin, dass sich viele Diabetes

mellitus-Erkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermeiden ließen.

"Der umgangssprachliche Begriff Altersdiabetes liegt darin begründet, dass

diese Form des Diabetes vor allem Patienten über 40 betrifft. In den letzten

Jahren erkranken aber – bedingt durch eine ungesunde Lebensweise – auch

zunehmend jüngere Menschen. Deshalb zählt Typ 2 Diabetes neben den

Herz-Kreislauf-Beschwerden zu den häufigsten Zivilisationskrankheiten", er-

klärt Uta Dreykluft, Sportwissenschaftlerin bei der TK.

Alles Zucker

Wer süßes Blut hat, kann seinen Blutzuckerspiegel mit Sport positiv beeinflussen.

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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Eine der Hauptursachen für Typ 2 Diabetes ist Übergewicht. Denn um den

Blutzucker als Energie in die Körperzellen zu bringen, wird als Schlüssel Insu-

lin benötigt. Bei Übergewichtigen schafft es die Bauchspeicheldrüse meist

nicht mehr, den Bedarf an Insulin für die unverhältnismäßig große Menge

Körperzellen zur Verfügung zu stellen. Eine Gewichtsabnahme ist für Über-

gewichtige der dringlichste Schritt, um den hohen Blutzucker in den Griff zu

bekommen. Normalgewichtige Diabetiker sollten alles daran setzen, ihr Ge-

wicht zu halten und durch Sport zusätzliche Kalorien zu verbrauchen. Und der

positive Effekt des Sports wirkt nicht nur während des Trainings, sondern auch

Stunden später fällt es dem Körper noch leichter, den Blutzuckerspiegel nied-

rig zu halten, so dass der Insulinbedarf sinkt. Deshalb ist regelmäßige Bewe-

gung für Diabetiker so entscheidend. "Patienten sollte bewusst sein, dass Be-

wegung für die Behandlung ihres Diabetes genauso elementar ist wie die Me-

dikamente und eine ausgewogene Ernährung", erklärt Professor Dr. Martin

Halle, Internist und Sportmediziner am Zentrum für Prävention an Techni-

schen Universität in München.

Die TK empfiehlt Diabetikern vor allem Ausdauersportarten mittlerer Intensität.

"Radfahren, Schwimmen, Aquafitness, Laufen und Walking sind Gesundheits-

portarten, die besonders geeignet sind, die medikamentöse Therapie zu be-

gleiten", erklärt Uta Dreykluft. Sie empfiehlt den Patienten mindestens dreimal

in der Woche 30 Minuten Training. "Wichtig ist, dass die Patienten etwas fin-

den, das Spaß macht, denn nur so bleibt man dran, und dass sie sich nicht

überfordern. Deshalb sollte man vor dem Start das richtige Pensum mit dem

behandelnden Arzt absprechen. Genau wie bei der Medikation kommt es auch

hier auf die richtige Dosis an. Und Diabetiker müssen darauf achten, den Blut-

zucker auch während des Trainings stabil zu halten"; so die Bewegungsexper-

tin. Dies erfordert ein wenig Übung. Wer neu mit dem Sport beginnt, muss erst

erfahren, welchen Einfluss das Training auf den Blutzuckerspiegel und den

damit verbundenen Insulinbedarf hat. Bei mittleren und intensiveren Sportein-

heiten sollten Diabetiker regelmäßig Blutzuckerkontrollen machen und auf

jeden Fall Kohlenhydrate dabei haben. Ist der Blutzucker zu niedrig, sollte

man erst mit dem Sport beginnen, nachdem man Kohlenhydrate zu sich ge-

nommen hat und der Spiegel sich normalisiert hat. Ist der Blutzucker zu hoch,

(über 270), muss er zunächst medikamentös korrigiert werden. Sportler mit

Diabetes sollten zudem auf ihre Füße achten. Denn Patienten mit Diabetes

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neigen zu Nervenschädigungen. Deshalb sind vor allem die Füße anfällig für

Verletzungen und Wunden heilen oftmals schwerer.

Sich zu bewegen bedeutet aber nicht, dass es gleich ein Halbmarathon sein

muss. Hilfreich ist es schon, den Alltag aktiver zu gestalten. Auch Garten- und

Hausarbeit wie Rasen mähen, Fenster putzen und Schnee schaufeln bringen

den Stoffwechsel in Schwung. "Besorgungen kann man auch mal zu Fuß er-

ledigen, Wartezeiten im Gehen statt im Sitzen überbrücken und auch im Büro

muss man nicht zwingend im Sitzen telefonieren", so Dreykluft. Mindestens

"5.000 Schritte täglich" lautet das Pensum, dass die TK-Expertin auch für Dia-

betiker empfiehlt. Ein Schrittzähler kann bei der Selbstkontrolle helfen.

Noch mehr Unterstützung bietet die TK mit dem Online-Diabetes-Coach unter

www.tk.de, bei dem man nach seinen individuellen Bedürfnissen Trainings-

und Ernährungspläne erstellen kann sowie die DVD "Leben mit Diabetes –

Sport mit süßem Blut", die kostenlos bei der TK erhältlich ist.

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TK-Medienservice "Bewegungspille ohne Nebenwirkungen"

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Das geht nicht an die Nieren Sport vor und nach Transplantation

Wer Katie Zahn auf ihrem Fahrrad durch Hamburgs Straßen fahren sieht,

kann sich kaum vorstellen, dass die 36-Jährige jahrelang so schwer erkrankt

war, dass nur eine Nierentransplantation ihr Leben retten konnte. Eine Auto-

immunerkrankung, an der sie 1995 im Alter von 21 Jahren erkrankte, hat ihre

Nieren so stark angegriffen, dass eine Transplantation nötig wurde. Die War-

tezeit für eine Spenderniere liegt in Deutschland derzeit bei durchschnittlich

sieben Jahren. So viel Zeit hatte Katie Zahn nicht. Deshalb erhielt sie 2001

eine Lebendspende ihre Vaters, 2005 von ihrer Mutter. Nach vielen Jahren mit

der Krankheit hat sie heute zu einem aktiven Leben zurückgefunden.

"Es ist das erste Mal seit 15 Jahren, dass ich gesundheitlich stabil bin und

nicht täglich zum Arzt oder ins Krankenhaus rennen muss", erzählt die Flötis-

tin beim Musical "König der Löwen". Fast täglich fährt sie mit ihrem Rad zu

den Proben und Aufführungen im Musical-Theater im Hamburger Freihafen.

Und sie liebt lange Spaziergänge, neuerdings sogar in Begleitung ihrer neuen

Mitbewohnerin, einer Retriever-Hündin.

Auf den Hund gekommen

In ihrem neuen aktiven Leben mit Radfahren und langen Spazier-gängen mit ihrem Hund denkt Katie Zahn nur noch selten an die Zeit vor der Transplantation.

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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"Die Bewegung tut mir gut. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man spürt, dass der

Körper wieder funktioniert", beschreibt sie ihr neues bewegtes Leben.

Zahns Beispiel zeigt, dass Sport auch für Menschen nach einer Transplantati-

on kein Tabu ist. Wie bei allen anderen Erkrankungen auch, ist es nur wichtig,

die Aktivität Schritt für Schritt zu steigern und das Pensum mit dem behan-

delnden Arzt abzusprechen. Gerade Transplantationspatienten waren bevor

sie ein Spenderorgan erhielten, oft so schwer krank, dass sie lange keinen

Sport mehr machen konnten und müssen langsam wieder einsteigen. Das

kann schon wenige Tage nach der Operation mit leichten Bewegungs- und

Atemübungen sein.

Professor Dr. Martin Halle, Leiter des Zentrums für Prävention an der Techni-

schen Universität in München: "In den ersten Monaten nach dem Eingriff soll-

ten die Patienten nur unter medizinischer Aufsicht und Anleitung aktiv sein.

Etwa nach drei Monaten können sie mit leichtem Sport beginnen, sofern die

Wunde gut verheilt und keine Abstoßungsreaktionen des neuen Organs auf-

treten. Bereits nach sechs Monaten haben viele Patienten wieder die volle

Leistungsfähigkeit erreicht." Bewegung fördert das Herz-Kreislauf-System,

bringt den Stoffwechsel in Schwung und stärkt die Knochensubstanz. "Gerade

transplantierte Patienten, die mit Kortison behandelt werden, haben ein erhöh-

tes Osteoporose-Risiko", erklärt Halle. Erlaubt ist grundsätzlich, was Spaß

macht. Bei einigen Sportarten wie dem Reiten oder beim Schwimmen in natür-

lichen Gewässern sollte man jedoch eher vorsichtig sein, denn dabei kann es

zu Infektionen kommen, die gerade für Transplantationspatienten, die

Immunsuppressiva gegen Abstoßungsreaktionen bekommen, gefährlich sind.

Weniger empfehlenswert sind zudem alle Sportarten, die mit einem hohen

Verletzungsrisiko verbunden sind wie Kampfsportarten.

In seinem Zentrum behandelt Halle jedoch auch Patienten, die noch auf ein

Spenderorgan warten: "Die schwer kranken Patienten können durch ein auf

ihre Bedürfnisse angepasstes Training ihren Aktionsradius deutlich erhöhen.

Wer auf eine Spenderlunge wartet, hat oftmals gar nicht genug Luft, um auch

nur kurze Strecken zurückzulegen. Mit etwas Training lässt sich die Gehstre-

cke bei gleicher Lungenfunktion verlängern. In einer Studie mit Herzpatienten

hat sich der Gesundheitszustand einiger Patienten durch Bewegungstherapie

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und Medikation sogar soweit verbessert, dass man sich fragt, ob sie über-

haupt noch eine Transplantation brauchen. Andere Patienten überleben die

Zeit auf der Warteliste vermutlich nur deshalb, weil sie ein Sportprogramm

durchgezogen haben."

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Kurz gemeldet

Glotze statt Bolzplatz

Man kennt sie aus Michael Endes Jugendroman Momo: die Herren in ihren

grauen Anzügen, die kommen, um die Zeit zu stehlen. Diese fehlende Zeit ist

auch der Hauptgrund, warum viele Erwachsene keinen Sport machen. Fast 40

Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage im Auftrag der Techniker Kran-

kenkasse (TK) an, beruflich oder familiär zu sehr eingespannt zu sein, um

mehr Sport zu treiben. Die wenige Freizeit, die bleibt, verbringen viele am

liebsten auf dem Sofa. Und hier lauert der größte aller Zeitfresser: der Fernse-

her. Durchschnittlich dreieinhalb Stunden sehen die Deutschen täglich fern,

und auch die Zahl der Internetnutzer wächst stetig. Über 70 Prozent der Be-

fragten gaben in der TK-Umfrage an, dass sie bei Fernsehen und Internet am

ehesten Zeitsparpotenzial zugunsten sportlicher Aktivitäten sehen.

Gegen den Winterblues anlaufen

Die Techniker Krankenkasse (TK) rät dem Glück nicht hinterher-, sondern

entgegenzulaufen. Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer

werden, sind viele Menschen anfällig für Verstimmungen, den so genannten

Winterblues. Wer sich dagegen sportlich richtig auspowert, regt die Produktion

verschiedener neuronaler Botenstoffe im Körper an. Auf diese Weise werden

verstärkt Glückshormone wie Endorphin und Noradrenalin ausgeschüttet. Und

dieser Glückseffekt hebt nicht nur die Stimmung, sondern stärkt auch das Im-

munsystem. Die TK empfiehlt zudem eine gesunde, vitaminreiche Ernährung,

viel Tageslicht und ein offenes Auge für die Glücksmomente im Alltag.

Der virtuelle Coach unterstützt gegen den inneren Schweinehund

Sich regelmäßig zum Sport aufzuraffen, fällt vielen vor allem in der kalten Jah-

reszeit schwer. Eine feste Verabredung mit Freunden kann helfen, den inne-

ren Schweinehund zu überwinden. Wer lieber allein trainiert, dem empfiehlt

die Techniker Krankenkasse (TK) den Gesundheits-Coach im Internet. Unter

www.tk.de kann man sich zu Themen wie Fitness und Walking coachen las-

sen. Aber auch speziellere Themen wie Motivation, Diabetes, Ernährung,

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Raucherentwöhnung und ein Anti-Stress-Coach sind im Angebot. Der virtuelle

Coach erstellt einen individuellen Trainingsplan – und er meldet sich sogar per

E-Mail, wenn man es mal schleifen lässt. "Motivation ist das wichtigste Stich-

wort, wenn man seinen Lebensstil dauerhaft ändern möchte", so Dr. Nicole

Knaack, Gesundheitswissenschaftlerin bei der TK. Aber auch die Motivation

selbst kann man trainieren. Damit lernen die Teilnehmer, welche Ziele realis-

tisch sind, wie man sie erreicht, und wie man langfristig durchhält.

Fit mit Rehasport

Neben Angeboten zur Prävention übernehmen Krankenkassen wie die Tech-

niker Krankenkasse auch die Kosten für Rehasport. Ziel des Rehasports ist,

körperlichen und psychischen Folgen einer Behinderung entgegen zu wirken.

Zu den Sportarten zählen insbesondere Gymnastik, Leichtathletik, Schwim-

men und Bewegungsspiele in Gruppen. Das Training stärkt Kraft und Ausdau-

er, verbessert Koordination und Flexibilität und fördert das Selbstbewusstsein.

Voraussetzung ist, dass der Rehasport von einem Arzt verschrieben wird.

Rehasport wird in der Regel von Sportverbänden wie zum Beispiel dem Deut-

schen Behindertensportverband durchgeführt.

Gegen den Krebs anlaufen

Während die Medizin noch vor 20 Jahren davon ausging, dass Krebspatienten

vor allem Ruhe und Schonung bräuchten, belegen Studien inzwischen, dass

Bewegung auch den Verlauf von Krebserkrankungen positiv beeinflusst.

"Wichtig ist, dass die Patienten sich selbst nicht zu viel zumuten. Nach einer

solch schweren Erkrankung muss man erst wieder neu lernen, wozu der eige-

ne Körper in der Lage ist," erklärt Dr. Thomas Ruprecht, Arzt bei der Techni-

ker Krankenkasse (TK). Aber genau das ist einer der vielen positiven Effekte

des Trainings: Die Erfahrung, was der Körper wieder zu leisten vermag, för-

dert Selbstwertgefühl und Wohlbefinden. "Die Patienten haben oft sehr lange

Liegezeiten hinter sich, die Muskulatur muss erst wieder aufgebaut und das

Herz-Kreislauf-System gestärkt werden." Der TK-Experte empfiehlt, klein an-

zufangen, "zum Beispiel mit einem kleinen Spaziergang oder Fahrradfahren."

Es gibt zwar auch beeindruckende Beispiele von Krebspatienten, die den Ja-

kobsweg gemeistert haben und Leistungssportlern, die nach ihrer Erkrankung

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wieder Marathon laufen oder die Tour de France fahren. Wichtig ist aber, dass

jeder Patient sein eigenes Pensum findet. Aktivitäten sollten deshalb vorher

mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Herzschmerz ist Männersache

Männer bekommen deutlich mehr Herz-Kreislauf-Medikamente verschrieben

als Frauen. Nach Angaben des aktuellen Gesundheitsreports der Techniker

Krankenkasse (TK) machten Herz-Kreislauf-Präparate 2009 fast die Hälfte (46

Prozent) aller Medikamente aus, die berufstätige Männer verschrieben beka-

men. Bei den Frauen entfallen nur 22 Prozent der verordneten Arzneimittel auf

Medikamente zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Beschwerden.

Der kleine Unterschied

2008 haben Männer die Frauen beim Arzneimittelvolumen erst-mals überholt. Verantwortlich dafür sind vor allem Herz-Kreislauf-Präparate, die bei Män-nern inzwischen fast die Hälfte aller verordneten Medikamente ausmachen.

Motiv zum Download unter www.presse.tk.de Quelle: Techniker Krankenkasse

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Jog your dog

Der beste Freund des Menschen ist auch ein toller Trainingspartner. Die

Techniker Krankenkasse (TK) empfiehlt den inneren Schweinehund zu Hause

an die Leine zu legen und stattdessen mit dem Vierbeiner nach draußen zu

gehen. Beim Walken, Wandern oder Radfahren ist der Hund eine gute Beglei-

tung. Das Training im Freien fördert die Gesundheit von Mensch und Hund.

Auch Apportierspiele mit Stöckchen, Frisbee oder Ball bringen Herz und Kreis-

lauf in Schwung. Und es gibt spezielle Hundesportarten, die Herrchen und

Frauchen auf Trab bringen wie beispielsweise "Agility", ein Beweglichkeitstrai-

ning, bei dem Mensch und Hund einen vorgegebenen Parcours aus Hürden,

Tunneln, Wippen und anderen Hindernissen absolvieren oder "Obedience",

einem Gehorsamkeitstraining, bei dem der Hund zum Beispiel Gegenstände

apportiert.