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Lebenszeiten Zeitschrift 08 ⁄ 2014 Nr. 42 Hospizdienst Lebenszeiten e.V. Thema Tiere, unsere Gefährten

Lebenszeiten 08/2014

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Tiere sind unsere Gefährten. Sie begleiten uns im Leben und muntern uns in kranken Tagen auf. Der Hospizdienst „Lebenszeiten“ widmet dieser inspirierenden Beziehung nun eine ganze Ausgabe der Vereinszeitschrift.

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LebenszeitenZeitschrift 08 ⁄ 2014

Nr.

42

Hospizdienst Lebenszeiten e.V.

Thema Tiere, unsere Gefährten

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Liebe Leserin, lieber Leser,

neulich habe ich mit meinem schwerkranken Onkel eine Tier-sendung im Fernsehen angeschaut. Haustiere waren ihm immerein Gräuel, aber irgendetwas an den Katzen und Hunden aufdem Bildschirm hat ihn interessiert, sogar amüsiert. Der zerzaus-te Kater mit Diabetes, der freundliche Mischlingshund und diespielenden Möpse sind einfach nett anzuschauen und hebendas Gemüt. Das macht sich die Palliativbewegung zunutze. Inder tiergestützten Begleitung begegnen sich Mensch und Tierohne Zweck. Die Tiere bereiten durch ihr bloßes Dasein Freude.

Grund genug für uns, das Tier als Begleiter des Menschenin den Mittelpunkt zu rücken. Wir sprachen mit unserer ehren-amtliche Hospizhelferin Ulrike Reese, die bei ihren Einsätzenim Dönberger Hospiz häufig von ihren ausgebildeten Therapie-hunden begleitet wird. Sie hat uns ein sehr schönes Bild mitge-bracht, auf dem der Hund sogar mit ins Bett darf. Wie er sofriedlich ein Nickerchen im Arm der Hospizbewohnerin macht,zeigt: Hunde und Menschen ergänzen sich. Erfahren Sie, weshalbsich viele Bewohner so sehr über den vierbeinigen Besuchfreuen!

Wir ergründen in einem weiteren Beitrag, weshalb Hundeideale Weggefährten sind. In diesem Zusammenhang fragenwir auch nach der Trauer ums Tier. Hae Soon Kim erzählt uns,was sie von einer winzigen Schnecke gelernt hat, die über Mona-te hinweg bei ihr zu Gast war. Die Begegnung von Mensch undTier ist geprägt von der eigenen körperlichen und geistigenVerfassung und Gestimmtheit. Wische ich die tote Mücke aufmeinem Schreibtisch achtlos fort? Höre ich dem Gesang derAmsel eine Weile bewusst zu, wenn sie sich Abend für Abendauf demselben Dach an derselben Stelle einfindet? JedemMenschen begegnen Tiere. Ob er die Begegnung überhauptwahrnimmt, hängt davon ab, was die Kreaturen für ihn sind.Um unser Bild vom Tier zu korrigieren, hat der Theologe undBiologe Dr. Rainer Hagencord in Münster ein »Institut fürTheologische Zoologie« gegründet. Es »stellt einer ausschließlich

02 LZ 08 ⁄ 2014 An unsere Leserinnen und Leser

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auf den Menschen bezogenenchristlichen Lehre eine Theo-logie zur Seite, die auch dasTier als Mitgeschöpf würdigt«,heißt es auf der Homepage.Andere Religionen betonenvon vornherein das Gemein-same von Mensch und Tier.Beide seien mit der Buddha-Natur gesegnet, so Sandra Jan-ke vom Wuppertaler buddhis-tischen Zentrum in unsererRubrik »Auf den Weg gege-ben«. Längst nicht alle Aspek-te, die uns interessiert hatten,

konnten wir beleuchten. Trauern Tiere? Wie bereiten sichtodkranke Tierbesitzer auf die Trennung von Hund, Katze oderVogel vor? Und was geschieht mit den »verwaisten« Tieren?Vielleicht haben Sie Antworten oder Ideen. Zögern Sie nicht,uns diese mitzuteilen! Wir nehmen sie gerne in die nächsteAusgabe auf.

Ich freue mich, wenn wir Sie mit dem einen oder anderenneuen Gedanken oder einer leichten Perspektivverschiebungüberraschen können! Sie müssen ja nicht gleich dem nächstenHund, der Sie beim Joggen ankläfft, um denn Hals fallen.

Ihre

Sie haben auch etwas zu berichtenoder möchten etwas loswerden? Die Redaktion von

»Lebenszeiten« freut sich immer über Zusendungen.Senden Sie gerne eine E-Mail ([email protected])

oder rufen Sie an (0202 ⁄ 97368153)!

An unsere Leserinnen und Leser LZ 08 ⁄ 2014 03

Foto: Privat

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Inhalt

02 An unsere Leserinnen und Leser

Thema »Tiere«

07 Im Gespräch Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Ulrike Reese

bringt ihre Staffordshire-Terrier Sandmann und Findus mit

ins Stationäre Hospiz, Dönberg – zur Freude der Gäste

10 Die Weggefährten Der Mensch

und sein bester vierbeiniger Freund

13 Schnecke Hae Soon Kim über einen ganz besonderen Gast

15 Buch-Tipp James Bowen: Bob der Streuner

Die nächste Ausgabeder Zeitschrift »Lebenszeiten«

erscheint im Dezember 2014.

04 LZ 08 ⁄ 2014 Inhalt

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Aus Verein & Netzwerk

17 Mitgliederversammlung

18 Verabschiedung Edgar Bach

19 Anna Kowalec stellt sich vor

20 Personelle Veränderung in der Geschäftsstelle

20 Ölbergfest

21 Gelungener Grillabend

23 Termine Café Lebenszeiten – Trauerspaziergang

Kochen für Leib und Seele

Auf den Weg gegeben

24 Von Sandra Janke Die Buddhistin versucht, alle Wesen

mit aktivem Mitgefühl zu schützen

Inhalt LZ 08 ⁄ 2014 05

Page 6: Lebenszeiten 08/2014

Tiere, unsere Gefährten

Noch sind wir weit entfernt, das tierische Leben erkannt zu haben,

und noch studieren wir an Tieren, in der Absicht, uns selbst kennenzulernen.

Alfred Brehm

Wir danken dem Pflegezentrum Haus Hardt und seinen Bewohnern

für den Einblick in den Heimalltag und für die freundliche Genehmigung

zum Fotografieren.

Page 7: Lebenszeiten 08/2014

Im Gespräch LZ 08 ⁄ 2014 07

Im GesprächTiergestütztes Helfen und Begleiten im Hospiz

Seit 15 Jahren arbeitet Ulrike Reese als ehrenamtliche Hospizhelferin

im Hospizdienst Lebenszeiten e.V. mit und besucht einmal in der

Woche Menschen im Stationären Hospiz in Dönberg, oft begleitet

von ihren Hunden. • Das Gespräch führte Monika Röttgers.

Was hat Sie motiviert, Ihre Hunde als Begleithunde ausbildenzu lassen? Meine beiden Hunde »Sandmann« (13 Jahre undmittlerweile auf dem wohlverdienten Altenteil) und »Findus«(drei Jahre) sind Staffordshire-Terrier und leben, seitdem ichsie aus dem Tierheim holte, in meiner Familie. Sie haben einenfreundlichen Charakter und sind sehr menschenbezogen – eineVoraussetzung, um mit ihnen in der tiergestützten Begleitungschwerkranker Menschen zu arbeiten. Auf die Idee, mit denHunden meinen Dienst im Stationären Hospiz zu versehen,kam ich, nachdem ich einen beeindruckenden Film über denKontakt von Therapiehunden mit hochgradig demenziell er-krankten Menschen gesehen hatte. Der Hund schaffte es, durchBerührung und einfach nur »Dasein« die in sich zurückgezoge-nen, in ihrer Kommunikation vollkommen eingeschränktenMenschen so zu erreichen, dass sie zum Schluss der Stunde denHund streicheln und ihn bei seinem Namen nennen konnten.

Was lernt ein Hund in seiner Ausbildung zum Begleithund?Als ich im Jahr 1999 meinen ersten Hund anschaffte, stand fürmich fest, dass ich mich sinnvoll mit ihm beschäftigen wollte.So schloss ich mich dem Bergischen Polizeihundeverein 1913e.V. an und bildete meinen Hund zum Sporthund im Turnier-hundesport aus. Voraussetzung war, dass mein Hund und icheine Begleithundeprüfung ablegen. Der Hundeführer weist da-bei seine theoretische Sachkunde nach und der Hund wird aufseine Alltagstauglichkeit überprüft. Die Schwerpunkte liegenauf Gehorsam, Unbefangenheit gegenüber Menschen, Sozialver-träglichkeit und Verkehrssicherheit. Der Hund zeigt, dass er >

Page 8: Lebenszeiten 08/2014

08 LZ 08 ⁄ 2014 Im Gespräch

sich problemlos von seinem Hundehalter durch verschiedeneSituationen und Aufgaben führen lässt. Die nachgewiesene All-tagstauglichkeit eines Hundes ist eine wichtige Grundlage fürein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier.

Können Sie etwas sagen zum Unterschied zwischen einemBegleithund und einem Therapiehund? Die SozialforscherinProf. Sylvia Greiffenhagen definierte tiergestütztes Begleiten:»Tiergestütztes Helfen und Begleiten bedeutet eine neue undvermutlich die intensivste Stufe tierischer Domestikation, dennTiere sollen nicht nur für diese oder jene Funktion im Dienstedes Menschen abgerichtet werden (z.B. Blindenhund), sonderndurch ihre bloße Existenz selbst hilfreich sein.« TiergestützteBegleitung ist also das zweckgebundene zugewandte »Dasein«von Mensch und Tier. Die tiergestützte Therapie beinhaltet ge-zielte Interventionen im Rahmen eines therapeutischen Konzeptsunter Einbeziehung eines Tieres. Durch die emotionale Nähe,seine Zugewandtheit und die unbedingte Anerkennung durchdas Tier kann ein heilender Prozess eines therapiebedürftigenMenschen positiv unterstützt werden.

Wie sieht ein »Einsatz« für Ihren Hund aus? Gibt es eineStruktur, wenn Sie mit ihm ins Hospiz gehen? Ob der Einsatzdes Hundes als Begleiter gewünscht wird, hängt immer von derEntscheidung des Hospizgastes und auch seiner Angehörigenab. In der Regel liegt der Hund für jedermann sichtbar in der

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großen Halle des Hospizes auf seinem Platz. Häufig setzt sichein Gast zu ihm, streichelt ihn, füttert ihn mit Leckerchen undspricht mit ihm. Manchmal wird der Wunsch geäußert, dassder Hund zum Gast ins Zimmer kommen soll. Dort kann dieBegegnung z. B. derart gestaltet werden, dass der Hund sich zudem Kranken auf das Bett legt. Dieser spürt die Wärme desTieres, was oft als sehr angenehm empfunden wird.

Wie reagieren die Menschen im Hospiz auf den Hund?Kranke Menschen, die vielleicht in früheren Jahren selbst einenHund zu Hause hatten, gehen in der Regel ganz freudig undoffen auf meinen Hund zu. Erinnerungen werden wach, derGast erzählt mit einem glücklichen Lächeln aus seinem Lebenmit dem eigenen Tier. Genau dies sind die Momente, die ichso sehr schätze, die weitere Kommunikation möglich machenund für einen Moment vielleicht das eigene Leid vergessen las-sen. Aber nicht nur Gäste begegnen meinen Hunden positiv,auch einige Mitarbeiter freuen sich über Sandmann und Findus.

Im Gespräch LZ 08 ⁄ 2014 09

Das ästhetische Wiesel

Ein Wiesel

saß auf einem Kiesel

nmitten Bachgeriesel.

Wißt ihr

weshalb?

Das Mondkalb

verriet es mir

im Stillen:

Das raffinierte Tier

tat's um des Reimes willen.

Christian Morgenstern (1905)

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10 LZ 08 ⁄ 2014 Die Weggefährten

Die WeggefährtenBruno liebt lange Spaziergänge, am liebsten im Wald, wo esviel zu schnuppern, zu jagen und zu spielen gibt. Manchmalgeht sein Besitzer mit ihm an einen bestimmten Ort. Dort hater zusammen mit seiner Familie vor einigen Jahren die Urnevon Wölfchen vergraben. Wölfchen war der Vorgänger vonBruno, in gewisser Weise. Die Hunde sind sich charakterlichähnlich: ein wenig scheu und einzelgängerisch, was ihre Artge-nossen angeht. Doch für Dirk Stange sind es zwei Individuen,die für sich stehen und einander nicht ablösen oder ersetzenkönnen.

Der Tod von Wölfchen ist ihm damals sehr nahe gegangen.Er hatte einen Partner verloren, einen Weggefährten. Ganzgleich, was in der Familie mit den fünf Kindern gerade anstandoder wie das Geschäft als selbstständiger Designer lief: Die täg-lichen gemeinsamen Spaziergänge boten ihm Gelegenheit, dieGedanken zu ordnen. Wölfchen diskutierte nicht, Wölfchenwidersprach nicht. Er ging einfach neben ihm her oder sprangum ihn herum, im Wald ganz in seinem Element.

Wölfchens Anhänglichkeit wird seinem Besitzer immer inErinnerung bleiben, auch wenn dadurch sein fünfzigster Ge-burtstag anders verlaufen ist als geplant. Die Familie war fürein paar Tage nach Paris gereist. Auf dem Rückweg, kaum inBelgien, bekam der Jubilar einen Anruf von der Tierpension:Wölfchen war weg. Nach bangen Stunden im Auto und vergeb-licher Suche kam der Familie eine verrückte Idee: Sie begabensich in das Waldstück, in dem sie für gewöhnlich mit dem Hundspazierten. Verrückt deshalb, weil die Hundepension auf deranderen Talseite lag, getrennt durch große Waldstücke und viel-befahrene Bundesstraßen. Kaum waren sie angekommen, be-grüßte sie Wölfchen mit freudigem Bellen und wedelndemSchwanz. Nach Wölfchen wollte Dirk Stange eigentlich keinen Hundmehr haben, aber dann war plötzlich Bruno da. Eine Tierschutz-organisation hatte ihn aus Spanien zu einer Freundin seinerFrau gebracht, ein ängstliches Tier mit kaputten Hüften. >

Page 11: Lebenszeiten 08/2014

Die Weggefährten LZ 08 ⁄ 2014 11

Page 12: Lebenszeiten 08/2014

Wenn er nicht draußen herumtollt, führt er in der Familie einruhiges Leben. Besuch beachtet er wenig – es sei denn, jemandbringt einen schmackhaften Happen mit. Denn anders alsWölfchen ist Bruno bestechlich. Er frisst so gern, dass dieKollegen die Butterbrote verstecken, wenn der Vierbeiner malmit ins Geschäft kommt.

Wenn sich Bruno verletzt, lässt er vom Herrchen seine Wun-den versorgen. Wenn er sich freut, leckt er dankbar dessenHand. Bruno schenkt Freude und berührt das Herz seines Be-sitzers. Wie jede Beziehung trägt auch diese den Keim der End-lichkeit. Die Familie weiß, dass Bruno wegen der fortschreitendenHüftkrankheit und einer unheilbaren Infektion nicht sehr altwerden wird. Er solle sich die Zeit nehmen, die er sich nehmenkann, sagt Dirk Stange. Und er genießt jeden gemeinsamenWeg, der ihm mit Bruno geschenkt ist. asc

12 LZ 08 ⁄ 2014 Die Weggefährten

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SchneckeMeine Freundin Elfriede hatte mir einen Blumenstrauß ausihrem Schrebergarten mitgegeben. Plötzlich entdeckte ich indiesem Blumenstrauß eine kleine Schnecke – ein Besuch ohneAnkündigung. Um ihr etwas Gutes zu tun, bereitete ich ihr aufdem Balkon einen Teller mit Steinen, Sand und Blättern undsetzte sie hinein.

In Korea wird jedes Jahr im September das Vollmondfestgefeiert. Dazu zündete ich hier auf meinem Balkon sieben Ker-zen zur Würdigung der Ahnen an, mit herzlichem Dank füralles im vergangenen Jahr. Am nächsten Tag war die Schneckeverschwunden. Nach zwei Tagen entdeckte ich sie. Sie war vomTisch gefallen und saß mit beschädigtem Gehäuse auf demStuhl. Ich setzte sie behutsam in einen Chrysanthementopf,den ich in mein Arbeitszimmer stellte. Jeden Tag schaute ichnach meiner Schnecke und fand sie mal unter einem Blatt, malan einem Ast oder auf der Blumenerde. Was war das für micheine Freude, sie immer und immer wieder zu entdecken!

Wenn ich in Lebenssituationen Angst verspüre, versteckeich mich wie eine Schnecke. In dieser Hinsicht ist die Schneckemeine Schwester. Ich möchte lernen, im Einklang zu leben wiemeine Schnecke. Sie ist mir eine wundervolle Lehrerin. Danke!Manchmal spazierte sie auf meiner Fensterbank, Körper undHaus im wunderschönen Einklang. Im Laufe der Zeit ist ihrverletztes Haus geheilt.

Wenn ich morgens aufstand, schaute ich zuallererst nachder Schnecke. Wo bist Du? Wir hatten eine Beziehung zueinanderaufgebaut. Eines Tages war sie verschwunden. Ich suchte, suchte,suchte … ich fand sie nicht. Einen Monat später entdeckte ichsie in einer Ecke unter der Fensterbank. Meine Freude warriesengroß. So lebten wir 15 Monate zusammen. >

Schnecke LZ 08 ⁄ 2014 13

Wilde Tiere fliehen vor Gefahren, die sie sehen;

sind sie entronnen, fühlen sie sich sicher.

Wir dagegen quälen uns mit Zukünftigem und Vergangenem.

Seneca

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Im letzten Jahr machte ich einen Kurzurlaub mit koreanischenFrauen in Holland. Ich hatte das Gefühl, meine Schnecke sagte:»Geh raus in die Welt, mach was für Dich!« Es war unsere letzteBegegnung. Als ich zurückkam, war meine Schnecke tot. Siehat mir viel Freude geschenkt, mich überrascht und neugieriggemacht – mit ihren kaum mehr als fünf Gramm.

Begegnungen gehen vorüber. Sie hinterlassen Spuren. WelcheSpuren hat meine Schnecke hinterlassen? Sie hatte ein Hausund zog sich zurück, wenn es bedrohlich wurde. Sie bewegtesich stets mit ihrem Haus zusammen. Bewege ich mich auchmit meinem Haus? Fühlen, denken, handeln. Ein Haus. Wieoft bin ich nicht im Einklang mit mir? hki

14 LZ 08 ⁄ 2014 Schnecke

Liebe die Tiere,

liebe jegliches Gewächs und jegliche Dinge!

Wenn du alles liebst, so wird sich dir das Geheimnis Gottes

in allen Dingen offenbaren, und du wirst schließlich

alle Welt mit Liebe umfassen!

Fjodor Dostojewski

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Buch-Tipp

James Bowen: Bob der Streuner. Die Katze, die mein Leben

veränderte • Bastei Lübbe, 256 Seiten, 8,99 Euro

Als James Bowen eine verwahrloste Katze im Treppenhaus sei-nes Wohnhauses findet, lässt sich kaum sagen, wem von beidenes schlechter geht. James schlägt sich als Straßenmusiker durch,nachdem er eine lange Zeit auf der Straße hinter sich hat. Ernimmt den verletzten und abgemagerten Kater auf und pflegtihn gesund. Als er ihn schließlich wieder in seine Freiheitentlassen will, bleibt der Kater. Er bekommt den Namen Bob.

Die beiden werden »dicke Freunde«. Dabei hat James Bowenkein leichtes Leben. Immer noch in einem Drogenentzugs-programm, wenig Geld, das gerade zum Überleben reicht, beijedem Wetter auf der Straße hart verdient. Zum ersten Malübernimmt er Verantwortung, rührend sorgt er für alles, wasder Kater braucht. Bob gibt James‘ Leben Struktur.

Um weniger Gefahren auf der Straße ausgesetzt zu sein undeine bessere Einkommensquelle zu haben, wird James Zeitungs-verkäufer. Aber auch dabei müssen die beiden manches Aben-teuer bestehen. Bob wird zum Publikumsliebling. Immer ander Seite von James werden die beiden ein Team, das auf derStraße viel Beachtung findet.

Im Verlauf des Buchs erfährt man einiges über die Biografiedes Autors, die sich nicht beschönigen lässt. Aber James schafftes, völlig frei von Drogen zu werden, sich dabei immer dankbarbewusst, dass Bob ihm geholfen hat, sein Leben in den Griff zubekommen. Eines Tages spricht ihn eine Literaturagentin anund schlägt ihm vor, ein Buch zu veröffentlichen über seineFreundschaft mit Bob. Sie vermittelt ihm einen Schriftsteller,der ihm hilft, das Buch zu schreiben.

Es wird zu einem Bestseller, einfach, aber liebevoll erzählt.Nebenbei erfährt man einiges vom Leben auf den Straßen vonLondon. Wer James und Bob näher kennenlernen möchte: Aufdem Videoportal youtube sind Clips von beiden zu sehen. mrö

Buch-Tipp LZ 08 ⁄ 2014 15

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Aus Verein & Netzwerk

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Positive Berichte und Wahlen

Am Abend des 30. April begrüßte Joachim Schau in der »Färberei«

23 Teilnehmer/innen zur diesjährigen Mitgliederversammlung des

Hospizdienst Lebenszeiten e.V.

Die Koordinatorinnen Christine Bode und Monika Schneiderberichteten von ihrer Arbeit des letzten Jahres. Sie haben dieTeilung zwischen häuslicher Begleitung und Begleitung in denstädtischen Alten- und Pflegeheimen dahingehend verändert,dass nun beide in beiden Bereichen tätig sind. Inzwischen istauch die Nachfrage in beiden Bereichen etwa gleich stark (2013insgesamt 78 Begleitungen). Auch in der Trauer- sowie Öffent-lichkeitsarbeit sind beide engagiert. Weiterhin freuten sich dieKoordinatorinnen über die zunehmende Vernetzung der Dienstezur palliativen Versorgung in der Stadt. Da im letzten Winterkein Ausbildungskurs für ehrenamtliche Mitarbeiter/innenstattfand, ist der nächste Kurs im Frühjahr durchgeführt worden.Abschließend betonten die Koordinatorinnen ihre Zufriedenheitmit den Arbeitsbedingungen und wiesen darauf hin, dass in2015 der Verein auf sein 20jähriges Bestehen blicken darf.

Im Bericht des Vorstands hob Joachim Schau die gute undverantwortungsvolle Zusammenarbeit aller Mitglieder des Vor-stands hervor, um die Kontakte und Aufgaben des Vereins imBlick zu haben und zu regeln. Er dankte allen ehrenamtlichenMitarbeiter/innen, besonders denen, die die Kernaufgabe desVereins bewältigen, und begrüßte es, dass die Ehrenamtlichenauch bei den Vorstandssitzungen vertreten sind. Frau Klein er-läuterte die Gewinn- und Verlustrechnung 2013 – trotz rückläu-figer Einnahmen war es gelungen, den Haushalt weitgehendausgeglichen zu gestalten – sowie den Haushaltsplan 2014.

Nach acht Jahren Mitarbeit hat sich Edgar Bach aus gesund-heitlichen Gründen von der Vorstandstätigkeit verabschiedet.Ihm gelten ein besonderer Dank für seine Arbeit sowie diebesten Wünsche für seine Gesundheit. Nach Ablauf ihrer >

Positive Berichte und Wahlen LZ 08 ⁄ 2014 17

Page 18: Lebenszeiten 08/2014

Amtszeit stellten sich Joachim Schau (Vorsitzender), ErikaBräuer (stellvertretende Vorsitzende), Ellen Klein und AngelikaBeckmann (Finanzen) erneut zur Wahl und wurden jeweilseinstimmig bestätigt. Für das Amt der Schriftführerin stelltesich Anna Kowalec zur Verfügung und wurde einstimmig ge-wählt. Dr. Christa Demeler stellte sich nicht wieder zur Wahl.Joachim Schau beschloss die Versammlung und lud dieAnwesenden herzlich ein zum Ausklang mit einem kleinenImbiss. mrö

VerabschiedungVorstandsmitglied Edgar Bach

In der letzten Mitgliederversammlung am 30. April standenwieder die Wahlen zum Vorstand an. Zum großen Bedauernder übrigen Vorstandsmitglieder hat sich Edgar Bach den Mit-gliedern nicht mehr zur Wahl gestellt. Die von ihm vorgetragenenhöchstpersönlichen Gründe musste der Vorstand akzeptieren.Edgar Bach ist seit acht Jahren im Vorstand des HospizdienstesLebenszeiten e. V. Er hat sich intensiv in die Arbeit des Vereinseingebracht und wurde von unseren Mitgliedern, unseren eh-

18 LZ 08 ⁄ 2014 Verabschiedung

Page 19: Lebenszeiten 08/2014

Vorstellung LZ 08 ⁄ 2014 19

renamtlichen Hospizhelferinnen und -helfern, unseren Koordi-natorinnen und – last not least – von allen Vorstandsmitgliederngeschätzt und geachtet Er hat sich in unterschiedlichen Bereichenzum Wohl des Vereins eingebracht. So hat er zuverlässig die imVorstand gefassten Beschlüsse protokolliert. Er war unser Verbin-dungsmann zur Christlichen Hospizstiftung. Er hat sich nichtgescheut, Sonderaufgaben zu übernehmen. Galt es, wichtigeEntscheidungen zu treffen, war sein Rat sehr gefragt. Sein fun-diertes Wissen, gepaart mit einer großen Portion rheinländischenHumors, hat der Arbeit in unserem Verein gut getan. Er wurdein der Mitgliederversammlung zu Recht mit großem Applausverabschiedet. Wir wünschen ihm und seiner Gattin – die wegender Vereinsarbeit doch gelegentlich auf ihren Mann verzichtenmusste – Gesundheit und viel freie Zeit, um Dinge zu tun, diewegen der Vereinsarbeit verschoben werden mussten. jsc

Anna Kowalec stellt sich vor

Seit Mai dieses Jahres arbeite ich nach der Wahl durch die Mit-gliederversammlung im Vorstand bei Lebenszeiten mit. Ich bin26 Jahre alt und studiere evan-gelische Theologie mit demZiel, Pfarrerin zu werden. ImVorstand arbeite ich allerdingsals Vorstand, nicht als Missio-narin! Die sensible BegleitungSterbender habe ich unter an-derem während meiner Aus-bildung und Tätigkeit alsAltenpflegerin schätzen ge-lernt. Auf die Arbeit im Vor-stand freue ich mich. Ich bingespannt, wie ich den Vereinbereichern kann! •

Page 20: Lebenszeiten 08/2014

Personelle Veränderungin der GeschäftsstelleLeider hat uns Alexandra Krause aus persönlichen Gründenzum 31. Juli verlassen. Sie arbeitete seit dem 1. April 2013 alsBürokraft im Verein Hospizdienst Lebenszeiten. Wir haben ihreArbeit und die verbindliche Art sehr geschätzt. Der Vereinbedauert ihre Entscheidung und wünscht ihr für die Zukunftalles Gute. Glücklicherweise ist es gelungen, eine Nachfolgerinzu finden. Barbara Sklarek nimmt ihren Dienst am 4. Augustauf. Wir wünschen ihr einen guten Start und viel Freude beider Arbeit. jsc

Ölberg fest

Von Christine Bode • Abseits des großen Trubels in der Marien-straße und auf dem Schusterplatz beteiligten wir uns auch indiesem Jahr am Ölbergfest mit einem kleinen Stand vor derGeschäftsstelle. Es wurden gegen eine beliebige Spende Waffelnund Kaffee sowie Bücher, DVDs und Modellautos aus einemNachlass abgegeben. Für die Kinder gab es Gasluftballons mitdem Vereinslogo.

Beim Warten, Stöbern und Verzehren kamen die beteiligtenHospizhelferinnen, die Mitglieder des Vorstandes, unsere Verwal-tungskraft und die Koordinatorinnen in guten Kontakt mit denBesuchern, die sich neben der Stärkung auch gerne Informa-tionen und Anregungen mitnahmen.

Der große Ansturm in der Marienstraße und auf dem Schu-sterplatz kam uns zugute, weil dadurch viele Festbesucher denruhigen Weg durch die Schuster- und die Gertrudenstraße nah-men. Das freundliche Wetter am Nachmittag trug ebenfallszum Gelingen und zur guten Stimmung am Stand bei, sodasses auch allen Helfern Freude gemacht hat, dabei zu sein. •

20 LZ 08 ⁄ 2014 Geschäftsstelle ⁄ Ölbergfest

Page 21: Lebenszeiten 08/2014

Gelungener Grillabend

Von Monika Schneider • Zum zweiten Mal in Folge trafen wiruns im Naturfreundehaus in Ronsdorf zum Grillen. Es hattensich ca. 35 Personen angemeldet. Das Grillgut hatte Frau Beck-mann besorgt, die Getränke erhielten wir vor Ort und mitge-bracht wurden leckere Salate, Desserts, Saucen, Kräuterbutter,verschiedene Brote und mehr. Eingeladen waren zum erstenMal auch die Partner/innen der Helferinnen und Helfer, umauch ihnen zu danken und sich gegenseitig kennenzulernen. >

Gelungener Grillabend LZ 08 ⁄ 2014 21

Lebenszeiten-Stand

auf dem Ölbergfest

Page 22: Lebenszeiten 08/2014

Dieses Jahr hatten wir viel Glück mit dem Wetter und konntenden ganzen Abend bei herrlichem Sonnenschein auf der Wiesehinter dem Haus zusammen sein. Zunächst wurden Tische undBänke aus der Garage geholt und auf der Wiese aufgestellt.Zwei Schwenkgrills wurden einsatzbereit gemacht, Gläser undGeschirr von der Küche nach draußen gebracht und Getränkebereitgestellt. Das Büffet, welches sich nach und nach mit köst-lichen Speisen füllte, hatten wir in einem kleinen Raum unter-gebracht.

Herr Beckmann und Herr Schneider waren tolle »Grill-master« im Verlauf des Abends. Sie hatten das Fleisch und dieWürstchen gut im Griff. Die Gäste unterhielten sich sehr ange-regt. Es wurde viel gelacht und auch ein Geburtstagslied gesun-gen. Als es allmählich kühler wurde, begannen alle Anwesen-den gemeinsam mit den Aufräumarbeiten. Somit war schnellalles wieder in Ordnung gebracht und gereinigt. Gegen 22 Uhrverließen die letzten Besucher das Haus.

Allen nochmals recht herzlichen Dank für ihren Beitragzum Gelingen des schönen Festes. Es hat viel Spaß gemacht.Hoffentlich sehen wir uns im nächsten Jahr wieder! •

22 LZ 08 ⁄ 2014 Gelungener Grillabend

Page 23: Lebenszeiten 08/2014

Ich möchte Mitgliedim Hospizdienst Wuppertal Lebenszeiten e.V. werden:

Name

Geburtsdatum

Straße / Hausnummer

PLZ / Ort

Telefon / Fax

Email-Adresse

Datum / Ort Unterschrift

Der Mitgliedsbeitrag von mindestens 25,00 Euro jährlich

wird von mir selbst per Dauerauftrag überwiesen.

soll jährlich von meinem Konto abgebucht werden.Bitte senden Sie mir dazu Informationen undeine Einwilligungserklärung für dasSEPA-Lastschriftverfahren zu.

Datum / Ort Unterschrift

Bankverbindung: Sparkasse WuppertalKto. 455 469BLZ 330 500 00

Page 24: Lebenszeiten 08/2014

Der Hospizdienst Lebenszeiten e.V. wurde 1995 als erster Wup-pertaler Hospizdienst gegründet. Er ist ein unabhängiger Verein

in freier Trägerschaft. Weil Hospizarbeit auf Spenden angewiesen

ist, wurde im Jahr 2001 die Hospiz-Stiftung Wuppertal ins Leben

gerufen. Sie verfolgt das Ziel, durch aktive Spendenaufrufe die

Wuppertaler Hospizarbeit finanziell zu unterstützen. Die Spenden

werden an die Hospizdienste weitergeleitet. Auf dem Überwei-sungsträger ist daher zu vermerken, dass Ihre Spende für denHospizdienst Lebenszeiten e.V. bestimmt ist. Vielen Dank fürIhre Unterstützung!

Page 25: Lebenszeiten 08/2014

Termine LZ 08 ⁄ 2014 23

Terminein Wuppertal

Café Lebenszeiten

Jeden 1. Donnerstag im Monat

17 bis 18.30 Uhr

Café für Trauernde in der Färbe-

rei, Stennert 8 (1. Etage, Raum

1), in Wuppertal-Oberbarmen

Trauerspaziergang

Jeden 3. Mittwoch im Monat

14.30 Uhr

Treffpunkt Hardt, Botanischer

Garten, Elisenturm (Buslinie

643), die Geschäftsstelle infor-

miert Sie gerne: 0202 / 4598819

Kochen für Leib und Seele

einmal im Monat

Treffpunkt: AIDS-Hilfe Wupper-

tal e.V., Simonsstr. 36, 42117

Wuppertal

Frei nach dem Motto »Essen und

Trinken hält Leib und Seele zu-

sammen« wollen wir gemein-

sam bei munteren Gesprächen

ein schmackhaftes Essen zube-

reiten und anschließend in ge-

mütlicher Runde verzehren. Ne-

ben den Gaumenfreuden bieten

die kulinarischen Begegnungen

Trauernden Raum für Erinnerun-

gen und für einen Austausch

zum Umgang mit dem Verlust.

Begleitet wird das Kochen von

einer geschulten ehrenamtli-

chen Trauerbegleiterin. Termine

und Anmeldung: Geschäftsstel-

le Hospizdienst Lebenszeiten e.V.

Tel.: 0202 / 459 88 19

Die AmeisenIn Hamburg lebten zwei Ameisen,

Die wollten nach Australien reisen.

Bei Altona auf der Chaussee

Da taten ihnen die Beine weh,

Und da verzichteten sie weise

Dann auf den letzten Teil der Reise.

Joachim Ringelnatz

Page 26: Lebenszeiten 08/2014

Das Leben aller Lebewesen,

seien sie nun Menschen, Tiere

oder andere, ist kostbar, und alle

haben dasselbe Recht, glücklich

zu sein. Alles, was unseren

Planeten bevölkert, die Vögel

und die wilden Tiere sind unsere

Gefährten. Sie sind Teil unserer

Welt, wir teilen sie mit ihnen.

(Dalai Lama)

Als Buddhistin verfolge ich das

Ziel, so zu werden wie Buddha

selbst. Das bedeutet, die inne-

wohnende Natur meines We-

sens als klar und unbegrenzt zu

erleben. Wir nennen diesen Zu-

stand die Buddha-Natur. Sie ist

unsere natürliche Ausstattung,

die alle Lebewesen, also auch

Tiere, besitzen. Auf dieser

Grundlage entwickelt ein Budd-

hist eine natürliche Verbunden-

heit zu allen Wesen und ver-

sucht, mit aktivem Mitgefühl

alle Wesen zu schützen – mit

der Sprache, mit dem Körper

und auch mit den Gedanken,

d.h. durch Wünsche und Motiva-

tion.

Um ganz praktische Beispiele zu

geben: Nicht nur mit meinem

geliebten Haustier, meiner Kat-

ze, gehe ich liebevoll um, son-

dern mit jedem Tier, so dass

auch die unermüdliche Mücke

von mir nach draußen getragen

wird und ich ihr Leben beschüt-

ze. Der Ausdruck und die Art

meiner Zuneigung sehen sehr

verschieden aus und zugleich

liegt jeder Handlung das Wissen

zugrunde, dass alle Wesen ein

Bewusstsein haben, welches

sich entwickeln kann. Dieses Be-

wusstsein vergeht nicht, wenn

eine Existenzform endet, son-

dern – so erklärt Buddha – das,

was man hat – der Körper –, ver-

geht und das, was man ist – der

Erleber der Dinge –, lebt weiter,

jenseits von Zeit und Raum. Der

Tod ist ebenso wie die Geburt

nur ein Übergang in einen ande-

ren Bewusstseinszustand.

Im Alltag lässt es sich nicht

vermeiden, dass wir auf sterben-

de Tiere treffen oder sogar an

ihrem Sterben beteiligt sind (z.B.

durch das Autofahren). Bei ster-

Auf den Weg gegebenVon Sandra Janke

Sandra Janke, Jahrgang 1971, Buddhistin seit 1990, lebt im Buddhis-

tischen Zentrum Wuppertal (www.buddhismus-wuppertal.de).

24 LZ 08 ⁄ 2014 Auf den Weg gegeben

Page 27: Lebenszeiten 08/2014

Auf den Weg gegeben LZ 08 ⁄ 2014 25

benden Tieren helfe ich durch

angemessenes Beruhigen beim

Begleiten des Sterbeprozesses

und spreche Worte (Mantren),

die im Buddhismus verwendet

werden. Ich versuche, das Nütz-

lichste in jeder Situation zu tun.

Dabei gehen wir Buddhisten da-

von aus, dass die Sterbeabläufe

bei jedem Wesen völlig gleich

sind. Das innere Erleben des

Sterbenden, die Trennung von

Körper und Geist läuft in dersel-

ben Weise ab, wie unterschied-

lich die Wesen auch aussehen.

»In allen Fällen geschieht dassel-

be. Die Bewusstseinsströme, die

im lebenden Körper durch-

gehend über Räder und Bahnen

verteilt laufen, ziehen sich in die

mittlere Energieachse zurück.«

(s. Lama Ole Nydahl: Von Tod

und Wiedergeburt, Knaur

Verlag, 2011, S. 67ff.)

Allerdings unterscheiden sich

die Sterbenden in ihrem Grad

der Klarheit. Wie sie ihre Um-

welt wahrnehmen, unterschei-

det Menschen und Tiere. So wer-

de ich bei einem sterbenden

Freund andere Hilfe anbieten

können, allein dadurch dass er

selbst entscheiden kann, ob er

Meditation erlernen möchte

oder nicht. Die Meditation im

tibetischen Buddhismus ist eine

perfekte Vorbereitung für das

eigene Sterben und ermöglicht

es, durch das Wissen und die

Erfahrung, andere beim Sterben

zu begleiten. •

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Unser Angebot:

• Begleitung schwerkranker

und sterbender Menschen

sowie ihrer Angehörigen

• Individuelle Beratung

in Krisensituationen

• Informationen u.a. zu

Möglichkeiten der Schmerz-

therapie, Palliativpflege und

Patientenverfügung

• Trauerbegleitung

für Einzelne

• Befähigungskurse

für Ehrenamtliche

Sprechen Sie uns an,

wenn Sie

• unsere Hilfe brauchen,

• mehr über den Hospizdienst

erfahren möchten,

• sich für eine Mitarbeit

bei uns interessieren,

• uns ideell oder materiell

unterstützen wollen.

HOSPIZDIENST

WUPPERTAL LEBENSZEITEN e.V.

Bürozeiten: montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr

Auf unserer Homepage finden Sie ausführliche Informationen zu

unserem Verein: www.hospizwuppertal.de

Schusterstraße 1 • 42105 Wuppertal

Tel.: 02 02 ⁄ 4 59 88 19 • Fax: 02 02 ⁄ 7 58 55 45

E-Mail: [email protected]

Impressum

»Lebenszeiten« wird herausgegeben vom Hospizdienst Wuppertal

Lebenszeiten e.V. • Redaktion: Monika Röttgers (mrö), Astrid Schau

(asc), Hae Soon Kim (hk), Joachim Schau, Dirk Stange • Fotos: Kurt

Feisel • Verantwortl.: Astrid Schau • Gestaltung: Anni Roolf •

Druck: Börje Halm • Auflage: 4000 Stück