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Institut für Angewandte Management Wissenschaften St. Gallen AG
Spisergasse 29 | 9000 St. Gallen | Schweiz | +41 (0)71 552 02 04 | www.amwsg.ch | [email protected]
Auf den Punkt gebracht: Das Konzept Integriertes Management
„Wir arbeiten in Strukturen von Gestern mit Methoden von Heute an Strategien für Morgen vorwiegend mit Menschen, die die Strukturen von Gestern geschaffen haben und das Übermorgen in der Unternehmung nicht mehr erleben werden.“
K. Bleicher
In den 1990er Jahren wurde das von H. Ulrich entwickelte St. Galler Management Modell
von K. Bleicher zum Konzept Integriertes Management weiterentwickelt und so ein weiterer
Meilensteine der St. Galler Denkschule begründet.
Abbildung 1: Konzept Integriertes Management1
Kurzbeschreibung:
Das Konzept Integriertes Management ist als dreistufige Managementkonzeption (normativ,
strategisch, operativ) zu begreifen und hebt als grundlegende Erfolgsvoraussetzung des
1 Quelle: Bleicher (1995) zit. nach Bleicher (2005), S. 137; leicht modifizierte Darstellung
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Managements eine umfassende Notwendigkeit zur Integration hervor.2 Dabei schlägt das
Modell die Brücke von klassischen Ansätzen der Unternehmenspolitik zu einem neuen
Paradigma des strategischen Managements. 3 Innerhalb des Konzepts stellt normatives
Management primär auf die Generierung von Verständigungspotentialen, strategisches auf
die Erzeugung von (Markt-)Erfolgspotentialen und operatives auf den Aufbau
innerbetrieblicher Produktivitätspotentiale ab.4
Zielsetzung: Zielsetzung des Modells ist die Ordnung von Entscheidungsmomenten, als auch die
Schaffung eines problembezogenen Ordnungsrahmens sowie von Vorgehensschemata zur
integrativen Konzeption von Lösungsmöglichkeiten unter Miteinbeziehung
multidimensionaler Kontexte.5
Anwendung: Das Konzept Integriertes Management als Beschreibungsmodell von Unternehmungen dient
einer ganzheitlichen, systemischen Unternehmensteuerungen und umfasst sowohl die
Organisation per se als auch relevante Umwelten und Stakeholdergruppen. Somit kann es
als Hilfestellungen im obersten Management ebenso eingesetzt werden wie, entsprechende
Adaptierungen vorausgesetzt, für Abteilungen und abgegrenzte Projekte.
In der Praxis:
Auf normativer Ebene muss eine Unternehmung X ihre Verfassung beschliessen, also lang-
und mittelfristige Visionen und Missionen definieren und grundlegende Regeln der
Zusammenarbeit festlegen. Auf Basis von Analysen der Umwelt, des Marktes sowie eigener
Kompetenzen wird eine Strategie formuliert, die unternehmensintern in entsprechenden
Organisationsstrukturen und Managementsystemen sowie marktgerichtet (extern) in
Programmen und Verhaltensweisen der Mitarbeiter ihren Ausdruck findet. Auf operativer
Ebene vollziehen sich schlussendlich konkrete Umsetzungsschritte bspw. in den Bereichen
F&E und Innovation, Produktion, Marketing, Vertrieb, Logistik, Personal, Finanzen und
Controlling. Aufgrund wechselseitiger Interdependenzen gilt es dabei sämtliche Bereich
integriert, vernetzt und systemisch zu betrachten und zu steuern.
2 vgl. Bleicher (1994), S. 42 f. 3 vgl. Hill (o.J.) zit. nach Matje (1996), S. 12 4 vgl. Ulrich/Fluri (61992), S. 19 5 vgl. Bleicher (82011), S. 86
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Zusammenfassend lässt sich postulieren, dass K. Bleicher das ursprüngliche St. Galler
Management Modell um bedeutende Aspekte erweitert und vorhandene zielführend und
praktisch umsetzbar betont hat.
„Als besonders wertvoll erweist sich dabei die sorgfältige Ausdifferenzierung von
Management in eine normative, eine strategische und eine operative Dimension.“6
Das Konzept Integriertes Management wird in sämtlichen Seminaren, Zertifikatskursen und
Diplomlehrgängen sowie im Master in Angewandtem Management St. Gallen im Detail erläutert.
6 Rüegg-Stürm (22003), S. 6