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Lean Forecasting, Beyond Estimation @ PMI Agile CoP Hamburg, 16. März 2015 Susanne Bartel http://flow.hamburg

Lean Forecasting Abend, 15. März 2015 @ PMI Agile CoP Hamburg

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Text of Lean Forecasting Abend, 15. März 2015 @ PMI Agile CoP Hamburg

  • Lean Forecasting, Beyond Estimation @ PMI Agile CoP Hamburg, 16. Mrz 2015Susanne Bartel

    http://flow.hamburg

  • Inhalt Teil 1

    Warum das groe Interesse am Thema? Was ist Lean Forecasting / Beyond Estimation? Kleine Statistik-Auffrischung :)

    Teil 2 Lego Flow Game (und kurze Pause)

    Teil 3 Konkrete Fragestellungen - Theorie und Praxis

    1. Wie lange dauert die Umsetzung von Anforderungen? 2. Wann ist das erwartete Projektende? 3. Weiterfhrende Fragen

    Zu guter letzt

  • WARUM?

  • Hufig schwache Korrelation zwischen Story Points und Aufwand oder Durchlaufzeit

    Hohe Aufwnde fr Schtzungen und Planungen

    Vielfach durch Studien belegt, wie schlecht wir im Schtzen in der Software-

    Industrie sind.

  • 0,00#

    5,00#

    10,00#

    15,00#

    20,00#

    25,00#

    30,00#

    35,00#

    40,00#

    0# 1# 2# 3# 4# 5# 6#

    Story&Points&zu&Lead&1me&[d]&

    Lead#.me#[d]#

    Faktor: 0,3

    1,0$

    10,0$

    100,0$

    1000,0$

    10000,0$

    0$ 2$ 4$ 6$ 8$ 10$ 12$ 14$ 16$

    Aufwand$(Stunden)$ Linear$(Aufwand$(Stunden))$ Linear$(Aufwand$(Stunden))$

    Faktor:0,36

    Beispiel-Korrelationen

    0"

    20"

    40"

    60"

    80"

    100"

    120"

    0" 1" 2" 3" 4" 5" 6"

    Story&Punkte&zu&Aufwand& Faktor:0,2

  • LEAN FORECASTING

  • Lean / Probabilistic Forecasting

    Projektion historischer Daten in die Zukunft zur Beantwortung planerischer Fragen

    Unter Beachtung von Wahrscheinlichkeiten

    Unter Nutzung von Modellen

    Klassische Planung: Schtzen zuknftiger Ereignisse

  • Vorteile Wahrscheinlichkeitsbasierte Prognosen:

    Schnell Billig Zuverlssig Entlasten die echt wertschpfenden

    Mitglieder im Team

  • Beyond Estimation #NoEstimationLean Forecasting zur Prognose von Durchlaufzeiten und Durchstzen Macht die Verwendung von Story Points berflssig Angewendete Praktik besonders in reifen agilenTeams

  • STATISTIK VORWEG

  • Aufwrmen Teil 1Wrfelt mit einem 6er-Wrfel.

    Sagt eure Ergebnisse laut an!

  • Aufwrmen Teil 2Wrfelt mit zwei 6er-Wrfeln.

    Sagt die Summen beider Wrfel laut an!

  • Monte Carlo SimuationEin stochastisches Verfahren Sehr hufig durchgefhrte Zufallsexperimente Hufig genutzt zur Nachbildung komplexer Prozesse

  • bung BereicheTeilt euch in 3 Gruppen auf. Bestimmt einen Wrfler, dieser darf die Wrfel den anderen nicht zeigen.

  • Die SituationIhr nehmt Stichproben, um einen Bereich zu ermitteln. D.h. wir suchen die MIN und MAX Werte

  • Schritt 1

    Wrfelt 3 mal und schreibt die Summen beider Wrfel untereinander

  • Schritt 2

    Sortiert die Zahlen nach ihrer Gre. Mit welcher % liegt die vierte Zahl in diesem Bereich?

  • Schritt 3

    Wrfelt noch 8 mal und notiert eure Ergebnisse. Was ist MIN und MAX?

  • Schritt 4Vergleicht euer MIN und MAX mit den tatschlichen Werten anhand der Wrfel. Beobachtungen?

  • Vorhersagewahr-scheinlichkeit abhngig von Probenzahl

    (Keine Duplikate, gleich verteilt, zufllige Proben)

    Anzahl vorhandener Proben

    Wahrscheinlichkeit, dass nchste Probe innerhalb des Bereichs

    liegt

    3 50%4 67%5 75%6 80%7 83%8 86%9 88%

    10 89%11 90%12 91%13 92%14 92%15 93%16 93%17 94%18 94%19 94%20 95%

    Die bentigte Stichprobengre ist deutlich kleiner als wir denken

    Wahrscheinlichkeit = 1- 1k 1

    *100

  • Troy Magennis

    Wenn ein Messwert sich ber die Zeit ndert oder bei jeder Messung anders ist,

    ist es eine Verteilung.

    VERTEILUNG (DISTRIBUTION)

  • Histogramm = visualisierte Verteilung

  • nach Karl Scotland, http://availagility.co.uk/lego-flow-game/

    LEGO FLOW GAME

  • Euer Ziel

    Setzt so viele Lego-Figuren wie mglich anhand der Anleitung zusammen und liefert sie!

    In der gegebenen Reihenfolge

    Arbeitet als Team zusammen

  • Workflow Analysieren

    Beschaffen

    Bauen

    Prfen

    Geliefert

  • Analysieren1. Finde die richtige Tr.

    2. Nimm eine Karteikarte.

    3. Schreibe die Nummer der Tr auf die Karte.

    4. Lege die Tr auf die Karte, Instruktionen oben.

  • Analysieren

    10Zahl

    Tr auf Karte

  • Beschaffen

    1. Notiere die Zeit.

    2. Finde das Beutelchen mit den passenden Teilen.

    3. Hefte es mit der Broklammer an die Tr.

  • Beschaffen

    10Tte auf Karte

    1:201:20

    Zeitstempel

  • BauenBaue die Lego-Figur entsprechend der Anleitung auf der Tr.

  • BauenBau es :)

  • Prfen1. berprfe dass die Figur GENAU dem Bild entspricht ROBUST ist

    2. Wenn ja, dann akzeptiere Notiere die Zeit! LIEFERE zum Marktplatz!

    3. Wenn nicht, zurck an die entsprechende Station

  • Prfen

    ?

    10

    1:20 3:50

    Zweiter Zeit-Stempel

  • Manager1. Auf die Zeit achten

    2. Auf die Prozesseinhaltung achten

    3. Daten sammeln Wie viele Figuren je Status Zhlen und alle 30s aufschreiben

  • Manager

    00:30 01:00 01:30 2:00 2:30 3:00 3:30 4:00 4:30 5:00 5:30 6:00

    Analysis 2 1

    Supply 3 2

    Build 5 6

    Accept 1 2

    Done 2 4

    Alle 30s zhlen je Arbeitsstation

    Done sollte niemals weniger werden, muss

    ansteigen

  • Flussbasierte Arbeit Besprecht euch als Team.

    Markiert eure Arbeitsstationen

    Ihr arbeitet kontinuierlich, wir unterbrechen gelegentlich fr Systemverbesserungen (Inspect & Adapt)

    Start!

    5 min Timebox

  • Debrief Lego Flow Beobachtungen? berraschungen?

    Seid ihr in den Fluss gekommen? Wann?

    Begriffe:

    Durchlaufzeit (lead time)

    WIP (Work In Progress)

    Durchsatz (throughput)

  • Anforderung benutzt als

    Epic / User Story / Feature / MMF

    die Abarbeitungseinheit im System

  • Troy Magennis

    Prognosen sind Antworten auf Fragen zu Ereignissen, die noch nicht eingetreten sind.

    PROGNOSE (Forecast)

  • Frage 1: Wie lange dauert die Umsetzung von Anforderungen?

  • Durchlaufzeit, Lead Time In Kanban: Die Zeitdauer, in der eine Anforderung von der

    ersten limitierten Spalte (Zusagepunkt) bis zur letzten Spalte wandert

    Lego Flow: Beginn Liefern bis zur erfolgreichen Abnahme

    Differenz zwischen 2 Zeitstempeln

    In Software-Entwicklungs-Teams typischerweise Start der Implementierung bis Done oder Release

    i.d.R. OHNE Analyse / Konzipierung

  • Beispiel: Durchlaufzeiten-Verteilung in Lego Flow Game Beobachtungen?

    00:30:00$ 01:00:00$ 01:30:00$ 02:00:00$ 02:30:00$ 03:00:00$ 03:30:00$ 04:00:00$ 04:30:00$ 05:00:00$ 03:40:00$00:00:00$ 00:30:00$ 01:00:00$ 01:30:00$ 02:00:00$ 02:30:00$ 03:00:00$ 03:30:00$ 04:00:00$ 04:30:00$ 05:00:00$

    SUMME$ 1$ 5$ 5$ 4$ 8$ 5$ 2$ 3$ 1$ 1$ 0$

    0$

    1$

    2$

    3$

    4$

    5$

    6$

    7$

    8$

    9$

    Lego%Flow%Lead%Times%Histogramm%

  • Durchschnitt

    50% dermglichenErgebnisse

    50% dermglichenErgebnisse

    50%

  • Beware of this animal!

    Durchschnitt, Mittelwert Average, Mean

  • Frage Wie sieht eine typische Verteilung von

    Durchlaufzeiten in Software-Entwicklungsprojekten aus?

    Und wie bei IT Operations Teams?

  • Gleichbleibende Verteilung, nicht gleich gro!

  • Weibull Lead Time Verteilungen

    Typische Verteilungen in SW-Projekten (Magennis)

    siehe auch Lead Time Forecasting Cards von Alexei Zheglov

  • Mode: an was sich Leute gut erinnern (Achtung!blicherweise nur 18-28% Wahrscheinlichkeit!)

    Median: zur kontinuierlichenberprfung des

    Vorhersage-Modells

    Control Limit: fr SLAs

    80% percentile: 4 von 5 Items dauern max. so lange -> Planung

    Durchschnitt: blicherweise ber dem Median (bis zu 50% kleinerin Operations)

    Weibull Lead Time Verteilungen

    Typische Verteilungen in SW-Projekten (Magennis)

    siehe auch Lead Time Forecasting Cards von Alexei Zheglov

  • Voraussetzungen Stabiles System - wir glauben die

    Verteilung der Anforderungen bleibt in etwa stabil

    In der Verteilung gibt es nur eine Spitze (Modus, engl. mode)

  • Praktische TippsDurchlaufzeit = Dierenz zweier Zeitstempel

    Auf physischen Boards: Datumsstempel benutzen

    Excel: Histogramme ber den Umweg von Klassen bauen: Intervalle bilden, ZHLENWENN()

  • Wert Percen(le10 % 1:19

    20 % 1:46

    30 % 2:03

    40 % 2:12

    50 % 2:25

    60 % 2:44

    70 % 2:57

    80 % 3:24

    90 % 3:52

    100 % 4:51

    1. Werte sortieren

    1:22

    2:21

    3:05

    4:51

    3:45

    2:29

    1:12

    3:38

    1:55

    2:58

    2:56

    0:57

    1:12

    1:22

    1:41

    1:55

    2:03

    2:11

    2:13

    2:21

    2:29

    2:41

    2:56

    2:58

    3:05

    3:38

    3:45

    4:10

    4:51

    Berechnung von Percentile (Perzentil, Quantil)

    =QUANTIL(Bereich;%Wert)

  • Beispiele

    0"

    1"

    2"

    3"

    4"

    5"

    6"

    7"

    8"

    2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32" 200"

    0" 2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32"

    Bugs%&%Stories%(addi0v)%

    Bugs"

    Durchlaufzeit (Tage von/bis)

    Anza

    hl Vo

    rkom

    men

  • 0"

    1"

    2"

    3"

    4"

    5"

    6"

    7"

    8"

    2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32" 200"

    0" 2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32"

    Bugs%&%Stories%(addi0v)%

    Bugs"

    Durchlaufzeit (Tage

    Anza

    hl

    Beispiele

    0"

    1"

    2"

    3"

    4"

    5"

    6"

    7"

    2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32" 200"

    0" 2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32"

    Anzahl'Vorko

    mmen

    '

    Lead'Time'in'Tagen'

    Bugs'

    Bugs"

    0"

    1"

    2"

    3"

    4"

    5"

    6"

    2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32" 200"

    0" 2" 4" 6" 8" 10" 12" 14" 16" 18" 20" 22" 24" 26" 28" 30" 32"

    Anzahl'Vorko

    mmen

    '

    Lead'0me'in'Tagen'

    Stories'

    Stories"

  • Recap: Durchlaufzeiten-Prognose Erlaubt die Prognose auf z.B. Story- oder Task-Ebene Vorteile:

    Leicht zu sammelnde Messwerte Nutzt historische Daten (komplett oder

    Stichproben) Folgt bekannten Verteilungsmustern

    Nutzen: Zusagen fr einzelne Anforderungen. Termingerechter Start der Implementierung. Analyse (z.B. Ausreier etc.). Basis fr weitere Berechnungen.

  • Frage 2: Wann ist das erwartete Projektende?

    Einfach!

  • Beispiel: Projektdauer

    Projektdauer= Anzahl der Anforderungen(*)

    Durchsatz

    Wir haben Daten ber den Durchsatz unseres Teams P:7, 8, 2, 11, 7, 12 Anforderungen pro Woche. Wann werden die verbleibenden 100 Anforderungen umgesetzt sein?

    Projektdauer = 100 Anforderungen7 Anforderungen / Woche

    Projektdauer = 100 Wochen / 7Projektdauer = 15 Wochen

    16,70 % 12

    33,40 % 11

    50,10 % 8

    66,80 % 7

    83,50 % 7

    100,20 % 2

    Achtung! Umgekehrte Reihenfolge

    (*) Batch Size

  • Durchsatz-Prognose mit Monte Carlo Simulation

    basierend auf den Daten der vorherigen Folie

  • Praktische TippsTrick: Durchsatz aus z.B. Jira:

    =KALENDERWOCHE(DateClosed)

    dann pivotieren oder Zhlenwenn()

    Troy Magennis Sheet fr Monte Carlo Throughput Forecasting:

    http://focusedobjective.com/free-tools-resources/

  • Phase im Projekt beachten -> S-Curve

  • S-CurveQuelle:

    Project Planning using Little's Law (Dimitar Bakardzhiev)

  • Ausblick Weiterfhrende Fragen

  • Wieviel Kapazitt fr welchen Arbeitstyp?

    Wie hoch ist der Durchsatz?

    Auswirkungen von Verbesserungen der Durchlaufzeit

    Wie viele Teams brauchen wir?

  • Was wir bentigen1. Lead Time Verteilung:

    Ist bekannt

    Single Mode - in Klassen unterteilt (s.u.)

    Wir glauben die Verteilung bleibt stabil

    2. Anforderungen sind identifiziert und klassifiziert

  • lngerfristig stabile Durchschnittswerte! Voraussetzungen:

    Durchschnittliche Output-Rate = durchschnittliche Input-Rate Alle angefangene Arbeit wird schlielich beendet und verlsst das System Die Menge angefangener Arbeit sollte zu Beginn und Ende des gewhlten

    Zeitintervalls etwa gleich sein Die durchschnittliche Menge angefangener Arbeit (WIP) ist stabil In der Berechnung mssen konsistente Einheiten genutzt werden

    siehe auch Littles Flaw (Dave Vacanti)

    Littles Law

    Lieferrate = WIPDurchlaufzeit throughput =

    WIPlead time

  • Mit auf den Weg.

  • Brauche ich dazu ein Kanban-System? Nein, all diese Techniken knnen auch von agilen oder

    klassischen Teams angewendet werden.

    Aber: Ein Kanban-System hilft, die Vorhersagegenauigkeit (predictability) zu verbessern:

    Verschiedene Arbeitstypen / Serviceklassen, um mehrere Modes zu vermeiden

    Ist Hilfsmittel fr kontinuierliche Verbesserung (Zuverlssigkeit, Durchsatz, etc.)

  • George E. P. Box

    Essentially, all models are wrong, but some are useful

  • Kontinuierliche Anpassung, aktives Steuern

    Prognose erstellen

    Modell aufstellen / anpassen

    Kontinuierliche berprfung der Gltigkeit des Modells mit Anpassung der Vorhersage ermglicht aktives Steuern!

    berprfung der Hypothesen

    historischeDaten

  • Danke fr eure Aufmerksamkeit!

    Susanne [email protected]

    Twitter @projectzone

    http://flow.hamburg

  • Credits und Referenzen Basiert auf der Arbeit von Troy Magennis, David J. Anderson, Alexei Zheglov,

    and Dan Brown in diesem Bereich. Siehe auch deren Blogs.

    German Tanks: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/rechentrick-der-alliierten-wie-seriennummern-die-nazi-industrie-verrieten-a-728211.html

    Fr mehr:

    Twitter: #noestimates

    noestimatesbook.com

    Blogs of the above

    Limited WIP Society

  • Bilder Wrfel: https://www.flickr.com/photos/dskley/6196133034 fliegende Wrfel: https://www.flickr.com/photos/dskley/6195620885 Pause:
  • Backup

  • FlusseffizienzFlusseffizienz = Arbeitszeit(Arbeitszeit +Wartezeit)

    Story&/&Feature&Incep0on&5&Days&

    Wai0ng&in&Backlog&25&days&

    System&Regression&Tes0ng&&&Staging&&5&Days&

    Wai0ng&for&Release&Window&5&Days&

    Ac0ve&Development&30&days&To

    tal&C

    ycle&Tim

    e&

    Pa.ern:&Total&Cycle&Time&In Software- Entwicklungs- Projekten liegt die Flusseffizienz in der Regel bei max. 15%-20%.