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Beratungsgesellschaft für kreative Organisationsentwicklung Das Züricher Ressourcen Modell Einführung in Theorie und Praxis JANUS Werkstatttag 28. 11. 2014 Mechtild Erpenbeck

Züricher Ressourcenmodell Einführung Janus GmbH & Co. KG 2014

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Beratungsgesellschaft für kreative Organisationsentwicklung

Das Züricher Ressourcen Modell

Einführung in Theorie und Praxis

JANUS Werkstatttag 28. 11. 2014Mechtild Erpenbeck

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Personalien

Maja Storch

• Dr. phil., geb. 1958• Psychodramatherapeutin u. Psychoanalytikerin (C.G. Jung)• Projektleiterin an der Univ. Zürich, Inhaberin des Instituts für Selbstmanagement und Motivation

Zürich

Frank Krause• Dr. rer. soc., geb. 1943• Gesprächstherapeut, Psychodramatiker• Gastdozent an den Universitäten Konstanz, Mainz und Zürich• Mitentwickler des ZRM in den 90er Jahren an der Universität Zürich

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Grundsätzliches

Das Zürcher Ressourcen Modell (ZRM) ist ein psychoedukatives Selbstmanagement-Training

Die Grundfrage der Forschung von Storch/ Krause ist eine motivationspsychologische:

Warum scheitern so viele gute Vorsätze?

oder

Wie kann man sich persönliche Ziele so setzen, dass sie verlässlich und nachhaltig erreicht werden können?

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Theoriebildung

In der ZRM - Theoriebildung sind Zuflüsse aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und Denkschulen erkennbar:

• Psychoanalyse (C. G. Jung)

• Neurobiologie (G. Hüther, G. Roth)

• Hypnotherapeutische, ressourcenorientierte Verfahren (Milton Erickson, Steve de Shazer u.a.)

• Neuropsychotherapie (Klaus Grawe)

• Motivationsforschung (Heckhausen/Gollwitzer, Locke/Latham u.v.a.)

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Grundlagenmodell: Der „Rubikon-Prozess“ (Heckhausen / Gollwitzer)

Bedürfnis(unbew

usst)

Motiv

Rubikon

Intention

Präaktionale Vorbereitung

HandlungJenseits des Rubikon Jenseits des Rubikon

setzt „Goal-Shielding“ ein

Damit etwas zu einer Handlung wird, muss eine innere Hemmschwelle überwunden werden. Dies bezeichnen Heckhausen/ Gollwitzer mit „über den Rubikon gehen“. (Julius Cäsar: „alea iacta est“)Es geht um den Übergang von „etwas beabsichtigen“ (Motiv) zu „etwas wollen“ (Intention)

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Was muss zur Rubikon – Überquerung gegeben sein?

Willenskraft allein reicht nicht!

• Was der Verstand als richtig erachtet, wird oft vor der Umsetzung in die Tat von tieferen Regionen unseres inneren Systems blockiert.

• Früher nannte man die Macht „Das Unbewusste“.

• Storch/ Krause übernehmen diesen Begriff, füllen ihn aber neurobiologisch: Das „Unbewusste“ bezieht sich auf alle Impulse, die aus dem limbischen System (der subkortikalen Gehirnregion) kommen.

• Wir wissen heute, dass diese Impulse um ein vielfaches machtvoller sind als die Ergebnisse des kognitiven Prozesses im Frontalkortex.

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Zwei Bewertungssysteme aus verschiedenen Hirnregionen

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Das Emblem der Methode

Ein einzigartiger Kunstgriff hat es geschafft, das ZRM in einem Maße populär werden zu lassen, wie es kein vergleichbares Modell aus diesem Feld zuvor geschafft hat:

Die Erschaffung des „WÜRMLI“

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Das WÜRMLI

• Das WÜRMLI steht für das jedem Menschen innewohnende unbewusste Erfahrungsgedächtnis.

• Das WÜRMLI will sich einfach gut fühlen und vor allem überleben.

• Das WÜRMLI kennt nur das Hier und Jetzt – keinen Aufschub und keine Antizipation.

• Das WÜRMLI ist sehr empfindlich und verantwortungsvoll: es meldet sofort, wenn etwas erfahrungsgemäß schädllich sein könnte.

• Das WÜRMLI hat oft schon entschieden, bevor sich der Verstand überhaupt an die Arbeit der Abwägung macht.

• Das WÜRMLI versteht keine komplizierte Sprache. Am besten kurze, einfache Sätze mit Wörtern, die die Sinne ansprechen.

• Das WÜRMLI möchte artgerecht gehalten werde. Nicht eingesperrt, nicht als Kettenwürmli.Es hat den Freischwimmer und will auch frei schwimmen.

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Das WÜRMLI

Das WÜRMLI funktioniert absolut binär: es kennt nur Ablehnung oder Zustimmung.

Entweder „Bingo“

oder „Grmpfl“

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WÜRMLI und der Schweinehund

• Wenn man sich etwas vornimmt, also einen Handlungsvorsatz fasst, meldet sich das WÜRMLI sofort mit spürbaren Körpersignalen, die entweder „Bingo“ oder „Grmpfl“ anzeigen.

• Diese Körpersignale sind die von dem portugiesischen Neurowissenschaftler António Damásioerstmalig so genannten „Somatischen Marker“.

• Nun hat WÜRMLI wegen nicht vorhandener Antizipationsfähigkeit leider keine Antenne für die gelegentlich doch heilsamen Konsequenzen eines unangenehmen Tuns, und so reagiert es strikt ablehnend auf ein Vorhaben wie z.B. „zum Zahnarzt gehen“. Es reagiert nur auf den Erfahrungswert „Schmerz“ (unmittelbar) und nicht auf die dadurch gewonnene Heilung (mittelbar).

• Daher kommt es, dass WÜRMLI oft zu Unrecht mit dem „inneren Schweinehund“ verwechselt wird, der –landläufiger Meinung zufolge- immer wieder mit starker Willenskraft „überwunden“ werden muss.

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Selbstmanagement – aber wie?

Das Zahnarztbeispiel macht aber auch deutlich, dass WÜRMLI nicht in allen Lebenslagen ein guter Ratgeber ist. Dass manche Entscheidung anders gefällt werden muss, als von Würmli empfohlen.

Was also tun, wenn´s WÜRMLI bockt und vernünftige Ziele torpediert?

Genau zwei Möglichkeiten des Selbstmanagements haben wir:

gewürgter Wurm

in Freiheit erzogener Wurm

Selbstkontrolle

oder

Selbstregulation

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Faustregel für ein zufriedenes Leben

1/3gewürgterWurm

2/3freier oder in Freiheit erzogener Wurm

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Gewürgter Wurm: Selbstkontrolle

Wir sind theoretisch in der Lage, mit der Kraft des Verstandes und des Willens die Impulse aus dem Unbewussten nieder zu ringen/ zu bezwingen/ zu besiegen („den inneren Schweinehund überwinden“).

Die Fähigkeit zur Selbstkontrolle ist ein sehr zu würdigendes Ergebnis der Zivilisationsgeschichte unserer Spezies.

Diese Selbstmanagement-Vorgehensweise erfordert:

• Eine hohes Maß an Disziplin und Durchhaltevermögen• Kognitive Maßarbeit• Ein vorhandenes stabiles Selbstbewusstsein• Insgesamt einen immens hohen Energieaufwand

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In Freiheit erzogener Wurm: Selbstregulation

Mit Selbstregulation ist der Versuch gemeint, bei allen Entscheidungen und Zielsetzungen Verstand und Unbewusstes zu synchronisieren. Dies erfordert

• Achtsamkeit • Übersetzen und Verstehen der Signale aus dem Unbewussten • Entwicklung eines Ziels, das auch die Wünsche des Unbewussten mit einbezieht

Hier wird also in zahlreichen Feedbackschleifen zwischen Verstand und Unbewusstem hin und her geschaltet, bis beide zufrieden sind. Wenn es gelingt, werden wir belohnt mit

• Leichtigkeit im Handeln• Freude an den eigenen Vorhaben• Erfolgreiche und nachhaltige Zielerreichung

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Gretchenfrage des Selbstmanagements

Welche Voraussetzung muss ein Ziel erfüllen, um im Sinne der Selbstregulation wirksam werden zu können?

oder

Wie kann ein vernünftiges Ziel so geformt werden, dass es auch das Unbewusste anspricht?

oder

Wie kommt das WÜRMLI mit ins Boot???

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Zielpyramide

Das ZRM folgt der Logik einer pyramidalen Zielhierarchie

Je weiter oben, desto relevanter für die Motivation (= Zielbindung nach Locke/ Latham)Je weiter unten, desto relevanter für die Ausführungsgenauigkeit

Haltung

Ergebnis

Verhalten

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Haltungsziele

Das ZRM arbeitet mit Haltungszielen.

Haltungsziele korrespondieren nach Storch/ Krause am besten mit dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis / limbischen System / WÜRMLI.

Axiom:

Nur wenn das Ziel vom Unbewussten begrüßt und mitgetragen wird, kann eine strapazierfähige Zielbindung erreicht werden. Dies ist eine conditio sine qua non.

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Haltungsziele

Die differenzierte und schwerpunktmäßige Arbeit mit

Haltungszielenunterscheidet die Methode ZRM von anderen Selbstmanagementansätzen

und ihren Zielsystematiken wie „SMART“, „Wohlgeformtes Ziel“ (NLP) u.a.

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Charakteristika von Haltungszielen

• Ein Haltungsziel ist ein Meta – Ziel.Es formuliert eine tiefe innere HALTUNG, das dazugehörige VERHALTEN ergibt sich daraus – an die jeweilige Situation angepasst

• Es ist IMMER mit einem positiven Affekt (somatische Marker!) verbunden:Ein Ziel, das attrahiert, das lockt, das verheißungsvoll leuchtet. Nur mit einem „Bingo“ vom Würmli geht´s verlässlich über den Rubikon

• Es ist in einfacher, bildhafter Sprache verfasst. Ein kurzer Satz, klingende Wörter, poetische Formulierungen wie z.B. eine zentrale Metapher sind förderlich

• Es ist allgemein und umfassend formuliert, NICHT auf einen spezifischen Kontext bezogen oder an spezifische Bedingungen geknüpft

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Charakteristika von Haltungszielen

Ein Haltungsziel sollte sprachlich einen eindeutigen positiven Aufforderungscharakter haben.

Sätze, die Erlaubnisse geben, sind tauglich:

• Ich darf …• Ich erlaube mir …• Ich gönne mir …• Ich genieße …• Ich liebe …• Ich schenke mir …• Ich vertraue …

Possessivpronomen haben eine starke Wirkung:

• Statt „Ich gehe den Weg“ à „Ich gehe meinen Weg“ • Statt „Ich zeige Freude“ à „Ich zeige meine Freude“

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Charakteristika von Haltungszielen

Des weiteren soll es Kriterien genügen, die auch in anderen Methoden vorkommen:

• Es muss ein Annäherungsziel sein (hin zu), kein Vermeidungsziel (weg von)

• Es darf keine Komparative enthalten (ich sorge besser für mich, ich möchte fröhlicher sein, ich möchte sicherer auftreten).

• Es muss im Präsenz formuliert sein und darf keine Modalverben enthalten ( ich werde, ich will, ich möchte, ich wünsche mir …)

• Es muss autonom erreichbar sein.( Kein: Ich gewinne Respekt, ich werde wahrgenommen, ich begeistere die Kunden…)

VORSICHT!:Furchtlos (enthält „Furcht“)Hemmungslos (enthält „Hemmung“)Un… (z.B. unaufhaltsam, unwichtig, unerschrocken)Ohne … (z.B. Reue, Schuldgefühl) StressfreiNicht mehr …Aufhören mit … (bspw. Rauchen)Frei von …Loslassen, Entspannen

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Das „Bauen“ von Haltungszielen

Das Bauen eines Haltungsziels (auch „Mottoziel“ genannt) ist das Herzstück der Methode.

Hier die Bauanleitung: 1.Formulierung des Anliegens (wie´s grad kommt)

2. Suche nach einem passenden Bild für dengewünschten Zustand (WÜRMLI-Bingo)

3.Sammlung von Assoziationen, Eigenschaften,positiven Zuschreibungen, die das Zielbild be-schreiben („Ideenkorb“: Arbeit von „Fremdhirnen“)

4.Überprüfung der Sammlung durch eigene WÜRMLI-Resonanz und Eingrenzung auf die „Bingo“-Formulierungen

5. Zusammensetzung der „Bingo“-Formulierungen zu einem Mottoziel (wieder mit Hilfe von Fremdhirnen). Verschiedene Versuche – solange, bis sowohl dasUnbewusste als auch der Verstand mit der Formulierung zufrieden sind.

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Affektbilanz

• Die Affekte „Gutes Gefühl (Bingo)“ und „Schlechtes Gefühl (Grmpfl)“ entstehen neurobiologisch gesehen in zwei unterschiedlichen neuronalen Regelsystemen. Sie sind KEINE Eckpunkte auf EINER Skala.

Sie können also in unterschiedlicher Ausprägung nebeneinander und gleichzeitig bestehen.

• Für die Arbeit an der Mottoziel-Formulierung ist es also unabdingbar, immer wieder zu überprüfen, ob das Gefundene vollumfänglich im positiven WÜRMLI-Bereich liegt. Wenn auch nur die kleinste Grmpfl-Reaktion vorliegt, muss so lange nach alternativen Begriffen/ Formulierungen gesucht werden, bis keinerlei negative Marker mehr aufzeigen.

• Wenn man ein Motto gebaut hat, das dem WÜRMLI wirklich gut gefällt, setzt das sogenannte „Goal-Shielding“ ein. Dann beschäftigt sich WÜRMLI die ganze Zeit freiwillig mit dem Motto, weil es das Motto so hochattraktiv findet. Alles, was dem Ziel zuträglich ist, wird wahrgenommen, alles, was es schwächen könnte, wird ausgeblendet/ getilgt.

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Affektbilanz

++––

0 0

100100

70+

Alle Entscheidungen darüber, welche Formulierungen für das Mottoziel taugen, müssen erst durch den WÜRMLI-Check:

Nur solche, die eineAffektbilanz von Faktor 0 negativ und 70 positivhaben, kommen in Frage.

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Bildauswahl – was zu beachten ist

Das ZRM stellt eine Bildkartei zur Verfügung. Diese Bilder sind sorgfältig ausgesucht und sollen besonders gut mit dem limbischen System in Resonanz treten können.

Die Arbeitsschritte sind:

• Bilder am Boden ausbreiten. Sie betrachten und frei darin herumschweifen

• Treffen der Wahl nur mit dem Gefühl/Unbewussten (somatische Marker) in einer Art freischwebender Aufmerksamkeit: Nicht verstehen wollen, was das Bild zeigt, sondern es wirken lassen wie ein abstraktes Kunstwerk

• Gesucht wird das Bild, das einfach „saugut“ gefällt, das ganz starke positive Gefühle induziert: „Dieses Bild will unbedingt zu mir.“ Oft ist der erste Einfall der richtige.

• In der Suchbewegung darauf achten, dass die WÜRMLI-Impulse frei sind. Genau hinspüren, wenn ein Impuls schnell wieder versiegt (welche Rationalisierung hat WÜRMLI an die Kette gelegt?)

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Ideenkorb – Arbeit mit „Fremdhirnen“

Diese Vorgehensweise ist unverzichtbarer Bestandteil der Arbeit mit dem ZRM. Die Gruppe assoziiert zu dem von A gefundenen Bild und stellt ihre Ideen zur Verfügung.

• Die anliegeneinbringende Person (A), stellt einen imaginären Korb vor sich hin legt sich in die WÜRMLI-Hängematte.

• In der Annahme, dass in dem Bild Dinge enthalten sind, die A nicht bewusst sind, „hirnen“ die anderen der Gruppe ein bisschen für A. Die „Fremdhirne“ füllen den imaginären Ideenkorb von A mit Ideen und Assoziationen. Alles darf in freier Kreativität gesagt werden. Es können einzelne Wörter sein, aber auch Sätze und Gedankenketten.Es gibt nur eine Einschränkung: Die Ideen/ Assoziationen müssen positiv sein.

• Aufgabe von A ist nur, zuzuhören und zu spüren, wie Würmli reagiert (und auf keinen Fall Beiträge zu kommentieren.

• Ein Gruppenmitglied protokolliert die Ideen (längere Beiträge ggf. nur in Stichworten) und moderiert den Prozess.

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Verarbeitung der Ideen

• Nun wird der Inhalt des Ideenkorbes gesichtet und A noch einmal liebevoll vorgestellt.

• A gibt Auskunft darüber, welche Ideen/ Formulierungen bei WÜRMLI Bingo-Gefühle ausgelöst haben.

• Diese Formulierungen werden markiert und von A einzeln mittels Affektbilanz geprüft. Alle, die den Faktor 0 negativ und mind. 70 positiv bekommen, sind jetzt die „Sahnewörtli“.

• Aus den „Sahnewörtli werden verschiedene Sätze und Wendungen gebaut und diese A angeboten.

• A lässt sich weiterhin inspirieren und gibt Auskunft über WÜRMLI-Feedback.

• Dies wird so lange durchgespielt, bis es einen Satz, einen Slogan - ein Mottoziel gibt.

• Abschließend wird das gefundene Mottoziel noch einmal im Sinne der Affektbilanz überprüft.

Bingo!

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Leistungsfähige Mottoziele

Bewegungsbilder und humorvolle Formulierungen haben große Kraft!

Ein paar erprobte Mottoziele als Beispiel:

• Ich segle gelassen wie ein Adler und habe alles im Blick

• Ich gönne mir Erfüllung

• Ich gehe meinen Weg, frei und stolz wie meine Katze Klara

• Spring!

• Verweilen im Zauber des Augenblicks

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Verankerung des Mottoziels

• Embodiment

Für jedes Mottoziel wird ein entsprechender körperlicher Ausdruck gefunden.Eine körperliche Haltung mit einer Bewegung. Diese wird dann reduziert und als „Micromovement“ gespeichert, sodass sie in jeder Lebenslage abrufbar ist.

• Priming

Def.: „Die neuronale Bahnung von Handlungsbereitschaft jenseits der bewussten Wahrnehmung“

Priming wir als zentral für die Zielverankerung angesehen. Möglichkeiten sind

- Bildschirmfoto- Kürzel in der Brieftasche- Mottoziel auf Bettwäsche stickenu.v.m.

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Transferhilfen

Das ZRM gibt verschiedene Hilfen an die Hand, um mit den Erfolgen und Misserfolgen in der Umsetzung umgehen zu können.

Situationen, in denen das Mottoziel handlungswirksam werden soll, unterscheidet das ZRM in

3 Situationstypen:

A: Situationen, in denen die Umsetzung einfach und automatisch gelingtè Unbedingt bewusst wahrnehmen, wertschätzen und feiern!

B: Situationen, die schwierig sind, jedoch vorhergesehen und vorbereitet werden könnenè Vorbereiten: Embodiment (Micro-Movement), Priming. Wenn-dann-Verknüpfungen herstellen.

C: Situationen, die unvorhergesehen eintreten / nicht vorbereitet werden könnenèJede Woche zur Fitnesssteigerung eine B-Situation trainieren.

è Sich selbst Misserfolge zugestehen und immer aufmerksamer für die Vorboten des unerwünschten Verhalten werden. Je früher ich wahrnehme, dass ich den Bereich meines ressourcevollen Zustandes verlasse, desto früher kann ich vorbereitende Maßnahmen treffen. Dann kann ich auch hier mit dem Mottoziel und seinen Manifestationen intervenieren.

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Umgang mit Situationen vom Typ C

ZRM-Ablaufmodell zum Aufbau neuer Automatismen in überraschenden C-Situationen

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Traumhochzeit

Das Züricher Ressourcen Modell ist eine klug ausgedachte List,

wie die beiden Königskinder „Verstand“ und „Unbewusstes“

sich in der Motivation vermählen können.

Im besten Fall zeugen sie viele robuste und gesunde Kinder

(gute Entscheidungen, kraftvolle Projekte, beherztes Handeln),

regieren das Königreich (die Person) mit Weisheit

und leben glücklich und in Frieden bis ans Ende ihrer Tage.