Amnesty international Medienabhängigkeit

„ES IST BESSER, EINE KERZE ANZUZÜNDEN, ALS SICH ÜBER DIE DUNKELHEIT ZU BEKLAGEN“

Eine Präsentation von Michaela Strobel, 5. Semester Communication & Media Management

AGENDA• Allgemeines• Chronologie• Struktur• Finanzierung• Einflussnahme– Arbeitsweise– Kampagnen

• Kritik• Quellen

Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010

WAS IST AMNESTY INTERNATIONAL?

• Internationale Non-Profit Nicht-Regierungsorganisation (GINGO)

• Mission: Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen

• Grundlage: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948

• Gründungsdatum: 28. Mai 1961

• Sitz: London, Büros in 80 Ländern

• Generalsekretär: Salil Shetty


19612 portugiesische Studenten stoßen auf die „Freiheit“ an

Sie werden daraufhin festgenommen

Der britische Anwalt Peter Benenson erfährt von dem Vorfall

Die weltweite Kampagne “Appeal for Amnesty 1961” beginnt

WIE IST DIE IDEE ENTSTANDEN?

2Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010

“The Forgotten Prisoners” erscheint in “The Observer”

1. InternationalesTreffen: “dauerhafte internationale Bewegung zur Verteidigung der Meinungs- und Religionsfreiheit”

“Threes Network”: Jede AI-Gruppe “adoptiert” 3 Gefangene verschiedener geografischer u. politischer Gegenden

10 Dezember:Am Menschen-rechtstag wird die 1. Amnesty”-Kerze in London angezündet

WIE IST DIE IDEE ENTSTANDEN?

3Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010

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1. Ermittlungs-Reisen nach Ghana und die Tschechoslovakei

1. Rechenschafts-bericht210 Gefangene wurden von 70 Gruppen in 7 Ländern “adoptiert”

1. Beobachter beim Prozess gegen Nelson Mandela

1969:AI bekommt Beobachter-Status in der UNESCO da durch sie 2000 Gefangene befreit werden konnten

UND DANN?


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1973: 1. Eilaktion wodurch Prof. Luiz Basilio befreit werden konnte

1977:ai bekommt Friedensnobelpreis

1986:1. Rockkonzert in den USA mit Motto “Concpiracy of Hope” mit U2 uvm

2001: Zum 40. Jubiläum ändert AI Statuten um auch ökonomische, soziale & kulturelle Rechte mit einzubeziehen

UND DANN?


ORGANISATION - ALLGEMEIN

• International: 2,2 Mio Mitglieder in 150 Ländern

• Deutschland: – 100.000 Mitglieder– 55 Hauptamtliche Mitarbeiter – 700 Gruppen

• Partner-Netzwerke weltweit

• Sektionen in 58 Staaten 6Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010

ORGANISATION - INTERNATIONAL

Gibt strategische Richtung vor

Leitung des Tages-geschehens

Führung der laufenden

Geschäfte

International

Executive

Committee

General Secretar

y

Senior Leaders

hip Team

General Secretar

y

Festlegung der Politik und

Arbeitsweise

Planung

Finanzstrategi

e,Statute

n

Arbeit vor Ort Sektionen

International Council Meeting

(Rat)

Statutory Authority

wählt wählen


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ORGANISATION - NATIONAL• Mitgliedschaft (insg. 100.000)– in einer Gruppe, (aktive Einbringung)

700 lokale Gruppen– als Einzelmitglied(Zahlung eines

Jahresbeitrags) 10.000 Einzelmitglieder

• 30.000 Förderer

• 7-köpfiger ehrenamtlicher Vorstand: Leitung und Vertretung nach Außen

• Sekretariat: Administrative Aufgaben, PR, Lobbying

• Jahreshauptversammlung– Wählt den Vorstand – beschließt Schwerpunkte der inhaltlichen

Arbeit der Sektion.


9

FINANZIERUNG• Allgemein:

– Private Spenden– Mitgliedschaft– Rentenanteil ehemaliger Mitarbeiter (freiwillig)– Keine Spendenannahme für Menschenrechtsforschungen von

Regierungen oder politischen Parteien Allerdings von Unternehmen, die zuvor „sorgfältig untersucht“ wurden

• Deutschland:– überwiegend Mitglieds- und Fördererbeiträge und Spenden– geringerer Teil aus Erbschaften, Verkaufserlösen, Geldbußen und

Sammlungen– Einnahmen 2006 ca. 10,8 Mio. €

• Davon gingen 2,8 Millionen Euro an das internationale Sekretariat

– Stiftung Menschenrechte - Förderstiftung amnesty international Int. Institutionen. M. Strobel

04.11.2010

FINANZIERUNGEinnahmen

Einnahmen in £'000

34400

34500

34600

34700

34800

34900

35000

35100

35200

35300

Spenden-samm-lungInvesti-tionenFrewillige Spenden

Kosten

Kosten in £'000

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

35000

40000 Verwaltung

Spendenaufrufe

Kom-munika-tionMitglieder-programme

Kampagnen

Forschung


Quelle: Report on Financial Statements Amnesty International 2008


ARBEITSWEISE – QUELLEN Unspezifisch Spezifisch

Familienangehörige von Betroffenen

Überlebende von Missbrauch /Flüchtlinge

Rechtsanwälte/JournalistenDiplomaten

Religiöse Institutionen /

Hilfsorganisatione

Gerichtsverhandlungs-beobachtung

Gespräche mit lokalen Beamten und

Offiziellen

Verbindungsherstellung mit

Menschenrechtsaktivisten

Beobachten globaler und lokaler Medien

Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010 12

AKTIONSFORMEN 1/3Detaillierte Berichte Newsl

etter

Website

Flyer/Postkarten

Demonstrationen

Plakate

MahnwachenKonze

rte

Briefkampagnen

Direkter Lobbyismus

Online Petitionen Partnersc

haften Gezielte Aufrufe

Aufklärung



AKTIONSFORMEN 2/3

• Fallarbeit: – langfristige Betreuung eines gewaltlosen

politischen Gefangenen (prisoner of conscience) – Ziel: Freilassung– Prämisse: AI-Gruppe arbeitet nicht zu Vorfällen im

eigenen Land

• Urgent Actions (Eilaktionen): – Mobilisierung von Mitgliedern und Unterstützern

innerhalb von 48 Stunden – Ziel: Verhinderung drohender

Menschenrechtsverletzugen

Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010 Screenshot: www.amnesty.de 01.11.2010


AKTIONSFORMEN 3/3

• Briefe gegen das Vergessen:– Pro Monat werden 3 Fälle aus verschiedenen Ländern

vorgestellt,– Verschwundenen Personen, Langzeitinhaftierungen

oder Verurteilungen aufgrund unfairer Gerichtsverfahren

• Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit

• Menschenrechtsbildung: – Aktionen in Schulen, öffentliche Vorträge etc.

• Onlinekampagnen:– E-Card Aktionen und Onlinepetitionen

Internet als Protestmedium16


KAMPAGNEN – ALLGEMEINE POSITIONEN

• Achtung der Würde des Menschen

(“Demand Dignity”)

• Abschaffung der Todesstrafe

• “Stoppt der Gewalt gegen Frauen”

• “Schlaft Terror mit Gerechtigkeit

(”Counter Terror with Justice”)

• “Mutter zu werden, ohne zu sterben”

• “Wohnen in Würde”

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KAMPAGNEN – FALLBEISPIELE




FALLBEISPIEL – Serkalem Fasil

• 2005 wird die äthiopische Journalistin zusammen mit 8 weiteren Journalisten festgenommen

• Während der Parlamentswahlen in Äthiopien 2005 hat sie regierungskritische Artikel veröffentlicht

• »Landesverrat und Anstiftung zur bewaffneten Verschwörung«

• Fasil ist gewaltlose poltische Gefangene schwere Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung

• Kampagne „EinSatz für Menschenrechte“ mit rund 10.000 Unterschriften haben sich Menschen in Deutschland für die Freilassung Fasils eingesetzt.

• 2007 kommt Serkalem Fasil frei

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KRITIK – EXTERN • Vorwurf der Parteiergreifung gegen USA und Israel

Hingegen jedoch kaum Menschenrechtsverletzungen in den Diktaturen dieser Welt zu kritisieren

• „Guantánamo ist der Gulag unserer Zeit“ (Zitat ehem. Generalsekretärin Irene Khan) unverhältnismäßig, da in dem US-Gefangenenlager „nur“ 400 Menschen ohne Gerichtsprozess festgehalten werden, in den sowjetischen Gulag über 20 Millionen Menschen umkamen

• Kurienkardinal Renato Raffaele Martino: „ Katholiken und kirchliche Organisationen sollen überlegen, ob sie Amnesty International weiter unterstützen können“ AI will Entkriminalisierung Schwangerschaftsabbruchs


KRITIK – INTERN

• „Menschenrechts-Gemischtwarenladen“: Betätigungsfeld werde zu sehr ausgeweitet Verlust von Glaubwürdigkeit Sollte sich weiterhin mehr auf bürgerlichen und politischen Rechte konzentrieren

• Vorwurf des Profilverlustes: 2001: Ausweitung des Mandats auf den Einsatz auch für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte


DISKUSSION• Im April 2010 hat Gita Sahgal, die oberste

Frauenrechtsanwältin der Organisation, AI verlassen. Grund war unter anderem, dass AI die unmenschliche Behandlung eines Guantanomó-Häftlings (Moazzam Begg) anprangerte. Begg ist einer der bekanntesten Unterstützer der Taliban, welche ihre Macht benutzt um Frauen systematisch zu unterdrücken.

? Frage: Darf eine Menschenrechtsorganisation für die Rechte eines Menschen kämpfen, der selbst Menschenrechtsverletzungen unterstützt ?


QUELLEN• Literaturquellen:

– Reiss-Golumbeck, Iris: AMNESTY INTERNATIONAL, ECCHRD und HURIDOCS: Informationsmanagement und Standardisierung in Menschenrechtsorganisationen; 2006, 95. Dt. Bibliothekartag.

– Townsend, Mark: Gita Sahgal's dispute with Amnesty International puts human rights group in the dock; 25.04.2010, The Observer.

– Voss, Kathrin: Öffentlichkeitsarbeit von Nicht-regierungsorganisationen: Mittel- Ziele – Interne Strukturen; Wiesbaden 2007. VS Verlag für Sozialwissenschaften

• Internetquellen; Stand 01.11.2010: – INGO Accountability Charter – Amnesty International – Global Compliance

Report 2009 (http://www.ingoaccountabilitycharter.org/about-the-charter/quick-user’s-guide/)

– The Wire, September 2006 Vol. 38, No. 8 (http://www.amnesty.org/en/library/asset/NWS21/008/2006/en/2c04d8b5-d3fb-11dd-8743-d305bea2b2c7/nws210082006en.pdf)

– The Wire, May 2007, Vol. 37 No. 4(http://www.amnesty.org/en/library/asset/NWS21/004/2007/en/eb96a130-d398-11dd-a329-2f46302a8cc6/nws210042007en.pdf)

– Sonderheft zum Jahrestag der Menschenrechtserklärung (http://www.amnesty.de/files/AEMR60_Sonderheft.pdf)

– http://www.amnesty.org/– http://www.amnesty.de/– http://menschenrechte.blogg.de/


Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit

Int. Institutionen. M. Strobel 04.11.2010X


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