Wie bestimme ich die Ziele? Welche Zielgruppen sollen erreicht werden? Warum kommt es auf die richtige Positionierung an? Was muss man bei den Botschaften beachten?
Text of Kommunikationskonzept: Strategie
1. [email protected] Das Kommunikationskonzept KURS
BESTIMMEN B) Die strategische Ausrichtung des Konzepts
2. Mut zur Vernderung Eine gute Strategie ist die ideale
Verbindung aus Augenma und Mut zur Vernderung. sagt Klaus
Schmidbauer 2
3. Die strategische Richtung Im zweiten Konzeptionsschritt wird
auf Basis des analytischen Lagebilds die zuknftige
Strategierichtung bestimmt: 3
4. B) Die strategische Ausrichtung KURS BESTIMMEN 4
6. Kommunikationsprozess steuern Die strategische Schrittfolge
versucht den Kommunikationsprozess auf seiner gesamten Lnge zu
steuern: 6 Sender encodieren Signal decodieren Empfnger
Positionierung Leitidee Botschaften Strategischer Weg Zielgruppe
Zielsetzung Feedback
7. 1. Ziele: Hierarchie Die Kommunikationsziele stehen nicht
oben, sondern mssen sich in der Zielhierarchie einer Organisation
angemessen unterordnen: Gesellschaftlicher Rahmen (Gesetze)
Unternehmensziele Unternehmensleitbild/Corporate Identity
Marketingziele Kommunikationsziele PR-Ziele Manahmenziele 7
8. Konative Ziele 1. Ziele: Zielarten Das Konzept konzentriert
sich auf Ziele, die mit kommunikativen Mitteln zu erreichen sind.
Es gibt drei Arten von Kommunikationszielen: Kognitive
Kommunikationsziele (Wahrnehmung & Lernen) Affektive
Kommunikationsziele (Einstellung &Emotion) Konative
Kommunikationsziele (Handlung & Verhalten) 8 Affektive Ziele
Kognitive Ziele
9. 1. Ziele: an Zeit ausrichten Um klaren Kurs zu halten, macht
es Sinn, zwischen kurzfristigen (in der nchsten Periode) und
langfristigen Zielen ( 3 7 Jahre) zu unterscheiden: Kurzfristige
Ziele Langfristige Ziele Je konkreter desto besser Je weniger desto
besser Taktisch Strategisch 9
10. 1. Ziele: Konkretisierung Zielart: z. B. Bekanntheitsgrad
(Achse der Zieldefinition) Zielrichtung: z. B. steigern,
stabilisieren Zielma: z. B. um 8 % Zielobjekt: Fr die
Prventionstour Zielgruppen: z. B. bei Schlern zwischen 15 und 29
Jahren Zielzeit: z. B. bis zum Ende des nchsten Jahres Zielregion:
in den Tour-Regionen Zielabsender: ber die lokalen Polizeibehrden
Zielprmissen: z. B. nur wenn die Schulen und Lehrer mitziehen
10
11. 1. Ziele: Beispiel Konkretisierung 8% Erhhung des
Bekanntheitsgrads von VitaMill bei einkaufenden Singles innerhalb
von 18 Monaten. 11
12. Regeln fr die Zielauswahl An bergeordneten Zielen
orientieren. Nicht Kundenziele 1:1 bernehmen. Weniger Ziele sind
mehr. Die Ziele sollten (falls mglich und sinnvoll) messbar sein.
Nur Kommunikationsziele definieren. Immer an die Erfolgskontrolle
denken. 12
13. 2. Zielgruppen: Struktur Damit Kommunikation in der
modernen Informationsgesellschaft funktioniert, sind
Personen/Gruppen entlang des gesamten Prozessweges einzubeziehen:
13 Kommunikations-sender Kommunikations-mittler
Kommunikations-adressaten
14. 2. Zielgruppen: Struktur Auf der Adressatenseite: Hier
stehen die Zielgruppe(n), die Schlssel zur Problemlsung sind Aus
dem Briefing des Auftraggebers abzuleiten Aufgabe in der Strategie:
Zielgruppen fokussieren Auf der Mittlerseite: Medien ( z. B.
Fachzeitschriften, Internetportale) Meinungsbildner (z. B.
Politiker, Verbandsvertreter) Prozessmittler (z. B. Absatzmittler)
Partner (z. B. Geschftspartner) Auf der Senderseite: Regisseure (z.
B. Fhrungsebene) Akteure (z. B. Pressesprecher, Kundenberater,
Call-Center) Publikum (z. B. Buchhaltung, Archiv, Kantine) 14
15. 2. Zielgruppen: Typologie Die magebliche
Empfnger-Zielgruppe wird im Kurzportrait anschaulich und greifbar
gemacht: Soziodemografisches Profil - Wer ist meine Zielgruppe?
Einstellung und Milieu Wie ist die Zielgruppe gepolt? Verhalten -
Wie handelt sie im Kauf-/Kommunikationsprozess? Motivation Was
treibt die Zielgruppe an? WICHTIG! 15 Profil? Einstellung?
Motivation? Verhalten?
16. 2. Zielgruppen: Regeln fr Auswahl Ganzheitliche Sicht auf
alle Gruppen, die Einfluss haben knnten. Nicht die
Briefing-Zielgruppe 1:1 bernehmen, sondern optimieren. Keine
anonyme Gre! Sich ein klares Bild von der Zielgruppe schaffen.
Einfache, bersichtliche Zielgruppenstrukturen bauen. Motivation der
Zielgruppe als Andockpunkt fr die Kommunikation sehen. In der
Umsetzung fr alle Zielgruppen passende Manahmen entwickeln. 16
17. 3. Positionierung: Rolle bestimmen Das Selbst-Verstndnis
definieren und sich darauf konzentrieren, worin das
Kommunikationsobjekt richtig gut ist: Die Positionierung ist eine
zukunftsweisende Soll-Gre. Es geht um die psychologische Position
in den Kpfen der Zielgruppen. Definiert wird eine einprgsame
Imagepersnlichkeit, die sich positiv abhebt. Die Positionierung ist
ein Bekenntnis, kurz und spitz formuliert. 17
18. 3. Positionierung: Aus SWOT filtern Die Positionierung
entwickelt sich aus den mageblichen Strken- und Chancen der
SWOT-Analyse: Ein Strke in Position bringen Zwei Strken koppeln ber
drei Strken positionieren Vier und mehr Strken kombinieren f Wenn
mglich, Strke(n) mit einer adquaten Chance verbinden 18
19. 3. Positionierung: Beispiel 1/2 Strken Schwchen Umfassend
in Beratung + Service Heimvorteil Businesskundenbetreuung Keine
Vertragsbindung Geringerer Werbeetat Hherer Preis Wenig Produkte
Chancen Risiken Hohe Bekanntheit in Bevlkerung Lokale
Medienuntersttzung Support Lokalpolitiker Servicemngel der
Konkurrenz Discountwelle Neue Gesetzgebung 19
20. 3. Positionierung: Beispiel 2/2 Die Fairsorger Die
Stadtwerke Sachsen berzeugen durch eine vielseitige,
kundenorientierte Servicefunktion. 20
21. 3. Positionierung: berprfung Positionierung Position passt
zur Motivation der Zielgruppe Position grenzt sich von
Kommunikationswettbewerb ab Position wird nicht von Schwchen und
Risiken bedroht 21
22. 4. Botschaften: Inhaltliche Leitplanken Die Botschaften
definieren ausgehend von der Positionierung die Kernaussagen der
Kommunikation: Was schreiben wir uns auf die Fahnen? Die
Kausalkette der Botschaften sollte auf das Wesentliche konzentriert
werden: Weniger ist mehr! Die Botschaften werden aus den Strken der
SWOT-Analyse abgeleitet: Lass fr dich sprechen, was fr dich
spricht! Die Botschaften sind Grundwerte der Kommunikation, sie
prgen alle Inhalte und sind bindend: Alle sprechen mit einer
Stimme! 22
23. 4. Botschaften: Mit Substanz Um die ntige berzeugungskraft
zu entwickeln, muss jede Botschaft Begrndung und Nutzenbelohnung
implizieren: 23 BASIS BEGRNDUNG Nutzen Strke(n) aus der SWOT
Belegbare Indizien fr den Strkenkern Zuspitzung auf die
Interessenlage der Zielgruppe.
24. 5. Strategischer Weg: Wie vorgehen? Wie kommen die
Botschaften zur Zielgruppe? Die SWOT dient als Navigationshilfe fr
den strategischen Weg: Die groen Vorfahrtsstraen der Chancenseite
nutzen. Die bedrohlichsten Gefahrenstellen der Risikenseite
umgehen. Strategierelevante Schwchen stoppen. 24 Strken Schwchen
SWOT Chancen Risiken
25. 5. Strategischer Weg: Beispiele Absender als Hebel z. B.:
Multiplikatorenstrategie Magebliche Dritte fr sich sprechen lassen.
Kooperationsstrategie Mit Partnern kommunizieren. Signal als Hebel
z. B.: Huckepackstrategie Auf populres Thema aufsatteln.
Teaserstrategie Reizthema als Aufmacher whlen. Empfnger als Hebel
z. B.: Early Adopter-Strategie Aufgeschlossene zuerst ansprechen.
Top-Down-Strategie Die Schlsselpersonen kommen zuerst. 25
26. 6. Kreative Leitidee: Prinzip Die kreative Leitidee ist
Seele und Herzschlag des Konzepts. Durch die Idee bekommt das
Konzept Leben, ohne sie wirkt es klinisch tot. Die Idee muss eine
richtig gute Idee sein. Die Idee muss einfach, noch viel einfacher
sein. Die Idee muss unverwechselbar fr das Kommunikationsobjekt
stehen. Die Idee muss die gesamte Kommunikation durchdringen. Die
Idee ist nur gut, wenn man sie nicht gro erklren muss. 26
27. 6. Kreative Leitidee: Beispiele Die kreative Leitidee ist
der sinnlich fassbare Anker, an der sich Erkennen und Vertrauen
festmacht: Person/Gruppe Die Zwillinge von Ratiopharm Gestik/Mimik
Zwei Finger vorm Auge des ZDF Farbe/Form Gelb von Yello, Dreieck
von Apollinaris Archetype David/Goliath-Prinzip beim VW up! Slogan
Nicht immer, aber immer fter von Clausthaler Buzzword probiotisch
von actimel Objekt/Bild Weltkugel von IBM Smarter Planet ...oder
eine Kombination der obigen Komponenten 27
29. Das Konzept auf einen Blick Kommunikationskonzept A)
Analytische Basis B) Strategische Richtung C) Operative Umsetzung
1. Briefing 2. Recherche 3. Faktenspiegel 1. Ziele 2. Zielgruppen
3. Positionierung 4. Botschaften 5. Strategischer Weg 6. Leitidee
1. Manahmenplan 2. Zeitplan 3. Erfolgskontrolle 4. Analyse 4.
Budgetierung 29
30. Vertiefende Fachbcher Konzeptionspraxis eine Einfhrung fr
PR- und Kommunikationsfachleute Rene Hansen und Stephanie Schmidt
FAZ Verlag. 4. aktualisierte Auflage, 2009 Konzepte entwickeln
Handfeste Anleitungen fr bessere Kommunikation Jrg W. Leipziger
FAZ-Verlag, 3. aktualisierte Auflage, 2009 Vorsprung mit Konzept:
Erfolgreiche Konzepte fr die Unternehmens- und
Marketingkommunikation entwickeln Klaus Schmidbauer Talpa Verlag
2011 Das Kommunikationskonzept: Konzepte entwickeln und prsentieren
Klaus Schmidbauer, Eberhard Kndler-Bunte umc unipress, 2004 Neue
Konzepte fr die erfolgreiche PR-Arbeit: Der Leitfaden fr die Praxis
Nicole Zeiter Huber-Verlag, 2. erweiterte Auflage, 2007 Strategic
Planning for Public Relations Ronald D. Smith, Verlag Routledge
Chapman & Hall, Third Edition, 2009 30
31. Weitere Tipps und Skripte: Web: www.schmidbauer-berlin.de
Mail: [email protected] Blog: www.konzeptionerblog.de
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Fotos: Maximilian 31
32. Fortsetzung folgt ...und weiter gehts mit: C) Die operative
Umsetzung 32