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Mobility live 2011-III / August • Die Mitarbeiterzeitung der Division Mobility intranet.mobility.siemens.com

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Mobility live2011-III / August • Die Mitarbeiterzeitung der Division Mobility

intranet.mobility.siemens.com

ZukunftssicherInterview mit Hans-Jörg Grundmann und Sami Atiya, Chefs der künftigen Divisions RL und MOL

Anfang Oktober startet der neue Siemens-Sektor „Infra-structure and Cities“ mit 81.000 Mitarbeitern. Die Divisi-on Mobility wird Teil dieser neuen Säule. Das Geschäft mit Bahnelektrifizierung wird da-bei in die neue Division „Smart Grid“ eingehen. Alle anderen Aktivitäten werden von den zwei Divisionen, „Rail Systems“ (RL) und „Mobility and Logis-tics” (MOL), weitergeführt. Mobility live sprach mit den beiden CEOs.

Mobility live: Herr Atiya, Sie waren lange für die Siemens Medizin-technik tätig. Welche Erfahrungen bringen Sie in das Geschäft mit Mobilität und Logistik ein?Atiya: Ich bringe den klassi-schen Siemens-Hintergrund mit: ein Ingenieurstudium, bei dem ich Schwerpunkte auf Au-tomatisierung, Bildverarbei-tung und Robotik gesetzt habe. Darüber hinaus habe ich am MIT in den USA einen MBA er-worben. Seit 1997 bin ich bei Siemens, zuletzt bei Healthcare, als CEO der Business Unit Com-puted Tomography & Radiation Oncology. Ein Produkt-Portfo-lio, das stark geprägt ist durch Elektronik, IT, Software und Mechatronik. Und ein sehr er-folgreiches, innovatives Ge-schäft, das für seine Kunden Lösungen für medizinische He-rausforderungen bietet.

Auch mit dem Portfolio von Mo-bility and Logistics dienen wir den Menschen und ihrer Lebens-qualität: Wir gestalten Mobilität, Transport und Logistik effizient, Klima schonend und nachhaltig. Ich freue mich deshalb sehr auf die neuen Aufgaben bei MOL.

Mobility live: Wie weit sind denn die organisatorischen Vorberei-tungen auf die neuen Divisionen RL und MOL gediehen?Atiya: Wir sind auf einem guten Weg. Mich begeistert es, mit wel-chem Engagement das gesamte Team an der Entstehung einer neuen Organisation arbeitet. Ich habe gelernt, dass motivierte und engagierte Mitarbeiter das A und O für ein erfolgreiches Ge-schäft sind. MOL wird aus drei Business Units bestehen: „Rail Automation“, „Infrastructure Lo-gistics“ sowie „Complete Trans-portation and E-Vehicles Infrastructure“. Ganz wichtig ist uns dabei die Integration aller Einheiten, die hier zusammen-kommen. Die unterschiedlichen technischen Hintergründe, die eine E D SGA/EVI aus dem Sektor Energy mitbringt, bereichern die künftige Ausrichtung von IC MOL genauso wie all die Einheiten, die aus der ehemaligen Mobility zu uns stoßen. Um unseren Ge-schäftsauftrag weltweit erfüllen zu können, sind wir mit der Auf-stellung der Länder-Organisatio-nen schon fast fertig. Das alles sind Voraussetzungen für erfolg-reiches Wachstum unserer Akti-vitäten. Neben den vielen organisatorischen Themen gilt es jetzt, auch das Geschäftsmo-dell von MOL klar zu definieren. Im Grundsatz geht es dabei um Produkte, Systeme und Lösungen für die Automatisierung der Inf-rastruktur auf den vier Verkehrs-trägern Schiene, Straße, Wasser und Luft. Wir optimieren durch-gängig über alle Verkehrsträger die Mobilität von Menschen und den Transport von Gütern. Grundmann: Auch ich kann für Rail Systems sagen, dass wir beim organisatorischen Zu-

schnitt auf bestem Wege sind. Wir haben dabei natürlich den Vorteil, auf den stabilen Prozessen und den vorhandenen Kundenbezie-hungen der heutigen Business Unit Rolling Stock mit ihren welt-weit über 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufbauen zu können. Wir werden ab Oktober mit vier Business Units an den Start gehen: „High Speed and Commuter Rail“, „Metro, Coaches

und Light Rail“, „Locomotives and Components“ sowie „Customer Service & Transportation Solu-tions“. Maßstab unserer Überle-gungen war dabei, den Aufbau der Organisation klarer nach Bedürf-nissen der Kunden und im Hin-blick auf das Geschäft mit Städten zu strukturieren – die eigene Busi-ness Unit mit Schwerpunkt bei

Metros und Straßenbahnen zeigt dies exemplarisch.

Der Sitz der Divisionleitung wird in Berlin sein. Näher an un-seren Bahnkunden, an politi-schen Entscheidungsträgern, an unseren Wettbewerbern und nä-her an den Bahnjournalisten zu sein, waren gute Gründe für uns, das Mobility-Headquarter nach Berlin zu verlegen. Diese Argu-mente gelten für unser fokussier-

tes RL-Geschäft in gleichem Maße. Rail Systems wird „das Ge-sicht von Siemens“ gegenüber den Eisenbahn-, Metro-, Straßen-bahn- und Stadtbahnkunden sein.

Mobility live: Was sagen die Kun-den zu der neuen Organisation und zur Aufteilung der Mobility?

Grundmann: Die Kunden erwar-ten zuallererst, dass wir erstklas-sige Produkte liefern und dass sie eindeutige Ansprechpartner bei Siemens haben. Wie wir uns in-tern aufstellen, ist für die Kunden zweitrangig.

Aus Sicht unserer Bahnkunden ist natürlich die Kontinuität bei den Ansprechpartnern begrü-ßenswert. Dieses Signal habe ich jedenfalls erhalten. Unsere Kun-den, sowohl städtische als auch die regionalen und überregio-nalen Betreiber, erwarten von unseren Fahrzeugen eine hohe Energieeffizienz, eine hohe be-triebliche Flexibilität und Beför-derungskapazität und eine exzellente Umweltbilanz. Diese Anforderungen können wir be-dienen. Das ist der Beitrag von RL zur Steigerung von Wettbe-werbsfähigkeit und Lebensqua-

lität in den Ballungsräumen und darüber hinaus. Atiya: In der neuen Aufstellung werden wir Bestandskunden noch bedarfsgerechter mit neuen Angeboten ansprechen. Und bei den potentiellen Kunden wollen wir sehr zielgenau das Interesse

Ich denke mit Freude und Stolz an die außerordentlichen Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen drei Jahren.

Hans-Jörg Grundmann

Familientag im Werk: Offen für alle

EDI-Anbindung: Sicher, schnell und

papierlos

Intelligente Logistikkonzepte:

Schiene ahoi!05 08 12

Fortsetzung auf Seite 2

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Seite 112011-III / August Mobility live

Wegen der vielen Sachspenden war in der Kaufbar des Deut-schen Roten Kreuzes in der Helmstedter Straße in Braun-schweig der Stauraum knapp geworden. Deshalb erklärten sich RA-Mitarbeiter spontan be-reit, neue Regale aufzubauen – als Teambuilding-Maßnahme. So kaufte die Gruppe um Enno Burghard in einem großen schwedischen Möbelhaus ein Regalsystem, das für den Lager-raum es DRK geeignet war. Mitte März erfolgte die gemein-schaftliche Umsetzung vor Ort. „Das war ein schöner und pro-duktiver Tag,“ erinnert sich Enno Burghard begeistert: „Wir haben uns gut ergänzt und hatten viel Spaß beim Zusammenbauen!“ ◼

Im vergangenen Jahr half der gesam-te Standort Konstanz, für einen an Leukämie erkrankten Kollegen einen geeigneten Knochenmarkspender zu finden. Für Benjamin Faessel war die Aktion der Anstoß, sich selbst als Spender zur Verfügung zu stellen: „Damit anderen Menschen zu helfen, ist für mich eine Selbstverständlich-keit – seit Jahren spende ich Blut und trage auch einen Organspenderaus-weis bei mir.“

Drei Monate nach der ersten Unter-suchung des 25-Jährigen Fachinfor-matikers für Systemintegration hatte die Deutsche Knochenmarkspender-datei Gesellschaft mbH (DKMS) auch schon den ersten passenden Patien-ten identifiziert: Einen vierjährigen Jungen aus Schweden, dessen Kör-per keine für die Blutgerinnung zu-ständigen Thrombozyten erzeugte. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Nur 20 Minuten dauerte der Eingriff in der Tübinger Uniklinik, bei dem die Ärzte aus einem Beckenknochen das Knochenmark-Blut-Gemisch ge-wannen. Noch am gleichen Tag durf-te Faessel wieder nach Hause und zwei Wochen später schon wieder zum Sport.

Inzwischen weiß Faessel, dass sich sein Einsatz gelohnt hat: Der kleine Junge ist wieder gesund, sein Blut in Ordnung. Seinem Vorgesetzten, dem Personalverantwortlichen und der Geschäftsführung zollt Faessel großes Lob: Faessel wurde für die Zeit der Operation und Genesung freigestellt und Siemens spendete auch noch den Lohnausfall, der nor-malerweise von der DKMS ersetzt worden wäre.

Schwerbehinderter wird Azubi

Man sieht Oliver Oltersdorf seine le-bensbedrohliche Schwerstbehinde-rung nicht an: Genetisch bedingt fehlt ihm einer von zwölf wichtigen Gerinnungsstoffen. Schon ein zu fes-tes Schulterklopfen kann deshalb zu gefährlichen inneren Blutungen füh-ren. Mit diesem Risiko kommen viele Berufe für Oliver einfach nicht infra-ge. „Bei der Suche nach einer Ausbil-dungsstelle im Computerbereich hatte ich aber auch wegen meiner Mathe-Note kein Glück“, gibt der 24-Jährige unumwunden zu.

Umso größer war seine Freude, als ihm Postal Solutions in Konstanz die Chance gab, zu zeigen, dass er das Zeug zum Fachinformatiker hat. Im letzten Herbst startete Oliver seine Ausbildung im Team Administration und Instandhaltung von Testser-vern. Über das Arbeitsamt hatte ihn die Siemens-Schwerbehindertenver-tretung ausfindig gemacht und alles organisiert, vom Vorstellungsge-spräch bis zur erforderlichen Aufklä-rungsarbeit bei Ausbildern und Teamkollegen. „Es ist wirklich toll”, freut sich Oliver, „wie sich alle um mich und meine Ausbildung küm-mern.“

Im Alltag am Computer unterschei-det sich Oliver von seinen sieben Azubi-Kollegen praktisch in nichts. Bis auf eines: Die lebensrettende Spritze im Kühlschrank der Abtei-lung – für den Fall, dass er sich doch einmal irgendwo stoßen sollte. ◼

Soziales Engagement

Neuer Keller für die AWO

Schon frühmorgens war für das zehnköpfigen RA-Team Treffpunkt bei der sozialpädagogischen Tages-gruppe der AWO (Arbeiterwohlfahrt) im Braunschweiger Norden. Die Auf-gabe: die gründliche Renovierung des Kellers. Nach kurzer Besprechung und Aufgabenverteilung wurde flei-ßig gemeißelt, gefegt und gespach-telt. Bei einer kurzen Pause mit Kaffee und belegten Brötchen wur-den die Arbeitsfortschritte fachmän-

nisch begutachtet. Danach galt die ungeteilte Aufmerksamkeit erneut den Fliesen und dem Mauerwerk. Am Nachmittag schließlich wurde das er-schöpfte Team von einigen Kindern der Einrichtung tatkräftig unterstützt. Im Frühjahr wird die zweite Phase des Projektes eingeläutet: die Innen-raumgestaltung – ganz nach den Wünschen der Kinder. Ziel ist, einen Aufenthalts- und Sportraum für die Tagesstätte zu gestalten. ◼

Leben retten mit KnochenmarkspendeBeste Voraussetzungen für

eine bessere ZukunftMitarbeiter helfen Waisenkindern auf Sumatra

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankba-ren, die glücklich sind“, wuss-te schon Francis Bacon. Glücklich und dankbar sind jetzt rund 50 Kinder auf der in-donesischen Halbinsel Sumat-ra. Denn der erste Meilenstein ist geschafft – dank der tat-kräftigen Unterstützung vieler Siemens-Mitarbeiter.

Noch vor zwei Jahren waren die Zustände in dem Waisenhaus in Palembang, mit rund 1,3 Millio-nen Menschen zweitgrößte Stadt Sumatras, katastrophal. Bei einem Urlaub entdeckte Maren Wurm, Mitarbeiterin bei Mobility IS, die schlimmen Probleme vor Ort: „Die Kinder mussten sich teilweise zu dritt eine Matratze teilen, die Kü-che bestand nur aus einer Feuer-stelle und die Räume platzten aus allen Nähten – es fehlte einfach an allen Ecken und Enden.“

Spontan kam ihr die Idee, zu-hause wieder zurück am Arbeits-platz eine Spendenaktion unter den Kolleginnen und Kollegen zu starten. Für die Verwendung der Mittel bürgte sie persönlich. Im Rahmen der IS-Mitarbeiter-veranstaltung im Dezember 2010 wurde das Projekt vorgestellt

und am selben Abend sowie in den Wochen danach eine Spen-denbox in Erlangen am Standort Sieboldstraße 16 aufgestellt. Auch die Marketingabteilung rührte die Werbetrommel. So kamen bis Weihnachten fast 2.000 Euro von Mitarbeitern zusammen, darun-ter Einzelbeträge von bis zu 100 Euro. Maren Wurm: „Das war be-reits eine beachtliche Summe!“

Hinzu kam die Entscheidung der beiden Segmentleiter Johan-nes Emmelheinz und Marko Feulner, das Ergebnis aus der „Siemens Caring Hands Stif-tung“ großzügig aufzurunden – auf stolze 5.000 Euro: Genau die Summe, die nötig war, um die dringendsten Maßnahmen zur Verbesserung im Waisenhaus durchführen zu können. Mit an-deren Worten: Das Projekte konn-te starten!

Mittlerweile ist der Neubau in vollem Gange. Entgegen der ur-sprünglichen Planung wurde ei-ne zusätzliche Aufstockung des Gebäudes mit weiteren Schlaf-räumen realisiert. Die einfache Kochnische ist einer voll funkti-onsfähigen Küche gewichen. Auch der Ausbau der Schulräu-me räumt auf Hochtouren. Mehr noch: Sogar ein asbestfreies

Dach wird nun verwirklicht. Ma-ren Wurm: „Das ist ein weiterer wichtiger Fortschritt, denn das neue Ziegeldach ist deutlich ge-sundheitsfreundlicher.“

So bald wie möglich will sie sich erneut selbst ein Bild vom aktuellen Stand der Arbeiten machen und allen Spendern da-von berichten. Schon jetzt freut sich Maren Wurm, dass alle Spender dazu beigetragen ha-ben, diesen Waisen ein men-schenwürdigeres Zuhause, bessere Gesundheit und mehr Bildung zu bieten – beste Vor-aussetzungen für einen Start in eine bessere Zukunft.

Selbst elementare Grundbe-dürfnisse waren für die Kinder in Palembang keine Selbstverständ-lichkeit. Das hat sich nun wenigs-tens für 50 Kinder ein klein wenig geändert. „Aber beendet ist ein solches Projekt natürlich nie, denn Verbesserungspotenzial gibt es immer“, weiß Maren Wurm, die gern Albert Einstein zitiert: „Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückli-ches Kind auf Erden gibt“.

Weitere Spendenmöglichkeit unter: http://waisenhaus.rail-services.com ◼

Mehr Stauraum für die DRK