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Sozialleistungen für Migrantinnen und Migranten: kaum ein Thema regt die Österreicherinnen und Österreich mehr auf. Vor allem rechte Politiker und Parteien und Boulevardmedien scheren sich in der Diskussion kaum um Fakten - hier sind sie nun, zusammengestellt von der AK Oberösterreich
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Daten & Fakten
FÜR EINEN SOZIALSTAAT,AUF DEN WIR ALLE STOLZ SEIN KÖNNEN!
Stand: 2010
Ein guter Sozialstaat achtet darauf, dass alle Menschen gute
Lebensbedingungen vorfinden und darauf sind wir stolz!
„ ”
MENSCHEN GEGENEINANDER AUSZUSPIELEN HILFT NIEMANDEM! DAS WOLLEN WIR NICHT ZULASSEN!
Eine Information der Arbeiterkammer OÖ, Abt. Sozialpolitik, Telefon: (050) 6906-2322,E-Mail: [email protected]
Fordern wir daher gemeinsam:
• Wenn Menschen arbeitslos werden oder wenn sie keineArbeit aufnehmen dürfen, ist der Sozialstaat gefordert füreine ausreichende Absicherung zu sorgen – menschen-würdige Lebensbedingungen für alle im reichen Öster-reich
• Raschere und faire Asylverfahren
• Asylwerber/-innen nicht zu jahrelangem Nichtstun zwin-gen – Arbeitsmarktzugang erleichtern und Ausbildungs-möglichkeiten bis zum Spracherwerb anbieten
• Wir wollen stolz sein auf unseren Sozialstaat und uns gegen all jene wehren, die ihn für das Schüren von Neidoder Hass missbrauchen!
Quellen: AK OÖ, Grundversorgungsvereinbarung des Landes OÖ, Sozialratgeberdes Landes OÖ, Volkshilfe Flüchtlings- und MigrantInnenbetreuung OÖ
Impressum:Medieninhaberin und Herausgeberin: Kammer für Arbeiter und Angestellte für OÖ, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz.Hersteller: new typeshop Linz
MENSCHLICHKEIT IST GEFRAGT!
MENSCHLICHKEIT IST GEFRAGT!
AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer
003064 Daten und Fakten_AK Daten&Fakten 10.03.10 14:21 Seite 1
erhalten pro Monat ein „Taschengeld“von 40 € wovon sie Hygieneartikel, Win-deln, Seife, oftmals auch das WC-Papieroder bei Frauen Binden finanzieren müssen.
40 € pro Person mal 5 = 200 € monat-lich für eine fünfköpfige Familie
Möglichkeit 2:Eine Asylwerberfamilie mit drei Kindernist in einem sogenannten „Selbstver-sorgungsquartier“ der Volks hilfe oderder Caritas untergebracht.
Die Asylwerber/-innen erhalten statt derVerköstigung „Essensgeld“. Dies beträgtbei Erwachsenen monatlich 150 €, bei Minderjährigen 110 €. Ebenfalls vondiesem „Essensgeld“ zu bezahlen sind teilweise die Hygieneartikel, da in dieserUnterbringungsform kein Taschengeld aus- bezahlt wird.
2 mal 150 € + 3 mal 110 € sind insgesamt630 € monatlich für eine fünfköpfigeFamilie
Darf eine Asylwerberin/ein Asylwerber arbeiten und kann selber für die Familieaufkommen, verliert diese/dieser den Zu-gang zur Grundversorgung.
Bei beiden Unterbringungs formen(1 und 2) sieht das Gesetz nochfolgende Unterstützungen vor:Bekleidungshilfe: max. 150 € pro Jahrals Höchstgrenze. In OÖ erhalten Asyl-werber/-innen Gutscheine etwa von Second-Hand-Läden statt Bargeld.
Schulbedarf: max. Höchstgrenze 200 €pro Schuljahr. Hier wird versucht die Abwicklung direkt über die Schule zu organisieren, d.h. die Schule verwaltet dasGeld. Die Asylwerber/-innen erhalten keinBargeld.
Freizeitaktivitäten: die Höchstgrenzevon 10 € monatlich wird bei weitem nichtausgenützt. Es wird ebenfalls kein Bargeldausbezahlt. Unterstützung gibt es z.B.wenn sich Jugendliche beim örtlichen Fuß-ballclub anmelden oder zum Kauf einesgemeinsamen Tischtennistisches in derUnterbringung oder für Integrationsfestezum gegenseitigen Kennenlernen der orts-ansässigen Bevölkerung und den Flücht-lingen.
Möglichkeit 3: Die Asylwerberfamilie zieht in eine Pri-vatwohnung. Die 5-köpfige Familie erhälteinen maximalen Zuschuss pro Monatvon 220 € für Miete und Betriebskos-ten. Erwachsene einen Essenszuschussvon 180 €, Minderjährige 80 €. (Zu bezah-len ist die gesamte Miete, Betriebskosten,Essen und sonstige Lebenserhaltungsko-sten.) Das ergibt insgesamt monatlich820 € für eine fünfköpfige Familie
Einige Leistungen erhalten Asylwerber/-in-nen nicht, sehr wohl aber österreichischeFamilien mit 3 Kindern – hier sind nur einige beispielhaft für OÖ aufgezählt. Auchals Information für all jene, die diese Unter-stützungen noch nicht kennen, diese abervielleicht dringend benötigen:
• Familienbeihilfe inkl. Mehrkindzuschlagbei Familien mit mind. 3 Kindern
• Kinderbetreuungsgeld
• Heizkostenzuschuss
• Sozialhilfe und einmalige Unterstüt-zung aus der Sozialhilfe
• Schulbeginnhilfe beim Schuleinstieg
• Schulveranstaltungshilfe
• Landeszuschuss zum Familienurlaub
• OÖ Kinderbetreuungsbonus
• Mutter-Kind-Zuschuss des Landes OÖ
• Wohnbeihilfe
Es kursieren viele Unwahrheiten überSozialleistungen – verglichen werdenetwa Arbeitslose mit Asylwerbern/-innen – also Äpfel mit Birnen. Als Datenquelle wird die AK angegeben.Prinzipiell gilt: Unterstützung erhaltennur Personen, die hilfsbedürftig sind.
Aufgrund des geringen Arbeitslosengeldessind Familien mit nur einer/einem Berufs-tätigen besonders schlimm von Armut beiArbeitslosigkeit betroffen.
Asylwerber/-innen haben beinahe keineChance, an ihrer finanziellen Situation et-was zu verändern, da ihnen der Zugangzum Arbeitsmarkt großteils verwehrt istund Asylverfahren oft Jahre dauern.
Anstatt diese beiden Gruppen gegenein-ander aufzuhetzen, müssen wir die sozialeSituation beider verbessern. Große Fami-lien, aber auch Menschen, die bei unsSchutz suchen, müssen ein Recht auf einmenschenwürdiges Dasein haben.
Hier einige richtige Fakten über die Situa -tion in Oberösterreich:
Möglichkeit 1:Eine Asylwerberfamilie mit drei Kindernist in einem Gasthaus oder Flüchtlings-lager in Mehrpersonenzimmern unter-gebracht.
Asylwerber/-innen haben keinen Einflussdarauf, in welchem Bundesland und in welchem Quartier sie untergebracht wer-den. Der Herbergsbetrieb erhält ein Tag-geld für Unterbringung und Verpfle-gung der Asylwerber/-innen. Sie selbst
Kein Cent zuviel!
Essensgeld zur Selbstversorgung
Arbeiterkammer ist keine Quelle für
Lügenmärchen!
RICHTIGE ZAHLEN SIND GEFRAGT!
Kosten für Privatwohnung fast
nicht finanzierbar!
Asylwerber/-innen können Situation nicht verändern
Menschenwürdiges Leben für alle!
Nur „Taschengeld“ für Erwachsene
003064 Daten und Fakten_AK Daten&Fakten 10.03.10 14:21 Seite 2