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Griffin wer regiert_die_welt

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Wer Hatt das sagen auf dem planet

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»Wer regiert die Welt?« Des Griffin will mitdiesem Buch den Leser über die wirklichenVorgänge in der Welt informieren und nach-denklich machen sowie seine sorgsam geheg-ten Meinungen und Vorurteile erschüttern undihn mit vielen schockierenden Tatsachen kon-frontieren, die in den vergangenen Jahrzehn-ten vorsätzlich und mit großer Sorgfalt ausdem öffentlichen Bewußtsein herausgefiltertwurden.

Die Vorstellung einer massiven Verschwörung- einer »verborgenen Hand«, einer »geheimenKraft«, die die Nationen der Erde in den end-gültigen Zusammenbruch führt, damit einegottlose, totalitäre »Weltherrschaft« errichtetund rücksichtslos durchgesetzt werden kann,muß von jedem nachdenklichen Menschenernst in Betracht gezogen werden. Griffin ver-sucht in seinem Buch mit hieb- und stichfestenArgumenten darzulegen, warum der Glaubean eine solche Verschwörung nicht nur ver-nünftig, sondern die einzige ehrliche Schluß-folgerung ist, die man ziehen muß, wenn mansich mit allen Beweisen auseinandergesetzthat.

Bei der Lektüre dieses Buches wird manimmer wieder an die Worte von BenjaminDisraeli denken: »Die Welt wird von Persön-lichkeiten regiert, die sehr anders sind, als manmeint, wenn man nicht hinter die Kulissenschauen kann.«

Des Griffin

Wer regiert die Welt?

Im Anhang die Protokolle der Weltdiktatur

»Das neue Testament Satans«

Herausgegeben und bearbeitet von

Ekkehard Franke-Gricksch

Verlag Diagnosen

Titel der amerikanischen Originalausgaben:»Descent into Slaver?«und »The Missing Dimension in World Affairs«© Copyright 1976,1979,1980,1981 by Emissary Publications,South Pasadena, Ca., U.S.A.

© Copyright 1992 für die deutschsprachige Ausgabebei Verlag Diagnosen, Leonberg

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere auch des fotomechanischen Nachdrucks undder Fotokopie jeder Art.Umschlagentwurf: Grafik Design Team, Reutlingen

Gesamtherstellung: FRANK DRUCK PREETZ

ISBN 3-923864-01-9

Inhalt

I. Wer regiert die Welt?Kontakt mit einer durch und durch bösen Macht - Satan ihrFührer - Die wahre Macht hinter dem Thron Satans - Adamgehorchte Satan, nicht Gott - Sie nannten ihn Befreier undErlöser - Nimrod war gegen den Herrn - Sonnenkult alsSatanskult - Gehorsam gegenüber der Hierarchie - Der Kampfzwischen Jesus und Satan - Satan als Gott dieser Welt - SimonMagus der Magier - Amalgam aus Heidentum und Christen-tum - Der heilige Gott Simon - In Rom herrschten die Myste-rien 9

II. Der Orden der IlluminatenDer einzige Gott ist der Mensch - Ziel ist die Errichtung einerWeltregierung - Agenten der Geldbarone - Die Menschheit freiund glücklich machen - Allianz zwischen Illuminaten und Frei-maurern - Die größte Stärke liegt in der Vergangenheit -Vorahnungen einer heraufziehenden Gefahr - Sympathien fürTerrorregime - Spenden zur Auslösung von Kriegen und Revo-lutionen - Es gibt keinen gerechten Gott - Orgien der Grau-samkeit - Ein Genie des Bösen - Die satanische Doktrin istKetzerei - Reif für die wahre Lehre Luzifers - Sie regieren dieWelt - Die äußeren Ringe des Bundes der Helfenden - Rocke-fellers General Education Board - Ausmerzung von Tradition -Stiftungen für Eine-Welt-Sozialisten - Das beginnende Zeit-alter des Kollektivismus - Brutkästen der Degeneration - KarlMarx als Aushängeschild - Die wirkliche Macht haben dieBankiers - Der Coup der Coups - Es spielt keine Rolle mehr,wer die Gesetze macht - Krieg bringt Zinsen - 20 MillionenDollar für den Sieg der Revolution - Profite der Revolution -Die Weltwirtschaftskrise und Roosevelt - Es war kein Zufall, eswar ein geplantes Ereignis - Der Sieg der schmeichlerischenBrüder 27

III. Die Rothschild-DynastieSie rauben das Volk aus - Der Erste der Rothschilds - DieTaktik macht sich bezahlt - Ein Buch, das es nicht gibt - DerAnfang des Riesenvermögens - Viele Dinge kamen unter denFamilien-Teppich - Rothschilds finanzierten beide Seiten - DieSchlacht bei Waterloo - Der ganz große Coup - Aufräumen inFrankreich - Ihr Spiel ist Kontrolle - Gepflegte Unhörbarkeitund Unsichtbarkeit - Die Rothschilds und Amerika - DerZerstörungsplan der Verschwörer - Mord wegen zinsfreier US-Noten - Die Ziele werden weiter verfolgt - Die Insider machen

wieder einmal Beute - Die unsichtbare Regierung der Geld-barone - Plan für die Welteroberung - Teuflisches Meisterwerksatanischer Genialität 72.

IV. Tribute für internationale BankersDie City gibt den Ton an - Die sichtbaren und hörbaren Führersind Puppen - Mit Rothschild regierte Britannien die Meere -Zwei getrennte Imperien - Der internationale Handel gehörtuns - Die Welt zahlt ihnen Tribut - Krieg zum Eintreiben vonSchulden - Gleichgewicht der Mächte - Prinzipien der Stadt-sanierung - Gewinne in astronomischen Höhen - Der Glanzvon Visionen 95

V. Krieg der WeltDie Krone fürchtete um ihre Interessen - Alle Nationen mußtenauf die Knie gezwungen werden - Ein sinnloses Blutbad - Einblindes Völkermorden - Rußland materiell unterlegen - DieKrone verrät Rußland - Bühne frei für die Revolution - Bandeaußergewöhnlicher Persönlichkeiten - Die ehrenwerten War-burgs - Die Rote Armee der Bankers - Der Plan der Illumina-ten erfüllt sich - Amerikas Eintritt in den Krieg - Amerika alsWerkzeug der Banker - Ruinen und Schulden und nur Verlie-rer - Beherrschung der Wirtschaft der Welt - Die Bankenmachten das Geld - Lügen wie zu keiner anderen Zeit der Welt-geschichte 107

VI. Verrat in VersaillesDer Mann, der die Würfel rollen ließ - Berater waren dieBankers - Wilson ein gebrochener Mann - Die Erklärung einesweiteren Krieges - Der Vertrag zinkte die Karten - ChronischeInflation - Der Dawes-Plan - Der Young-Plan - Vorbereitungdes Zweiten Weltkrieges 127

VII. Hitler und die Drahtzieher des Zweiten WeltkriegesHitler bietet Abhilfe - Hitler als lukratives Geschäft - öl ausKohle - Standard Oil heiratet I.G. Farben - Hitler kommt andie Macht - Aus dem Tagebuch des Botschafters Dodd - Immermehr Geld für die Kriegsvorbereitungen - Der ergebene Roose-velt - »Wir sind intellektuelle Huren« - Die Wallstreet-Bande -Dunkle Machenschaften der Finanzpiraten - Colonel Houseund die illuministische Philosophie - Rabbi Stephen Wise -Kein lebenslänglicher Demokrat - Chamberlain mußte gehen -Die Wiedergeburt von Churchill - Endlich standen die Kulissen 138

VIII. Sanierung als Zerstörung der WeltEine Feder im Bewußtsein der Nation zersprungen - »Er willdas Elend abschaffen« - Fabian'sche Fabeln - Die Liquidierung

des Empires - Sanierung einer christlichen Nation - Der sicher-ste Weg ist die Währung zerstören - Die verheerenden Auswir-kungen - Zerstörung durch progressive Erziehung - Lügenwerden zu Wahrheiten - Wie sah die Wahrheit aus? - Diegezinkte Energiekrise - Finanziell im Himmel sitzend 162

IX. Sieg über EuropaAuf dem Weg zur Welteroberung - Seit 1936 Luftoffensivegeplant - Sieg um jeden Preis - Keine andere Alternative alsKrieg - Der Nordafrika-Feldzug - Eine Erklärung wird ge-sucht - Blick hinter die Kulisse - Gespräche mit Canaris undPapen - Washington schwieg - Eine Marionette der Machtelite -An der Halskrause erhängt - Warum die Versklavung der Welt? -Rußland marschiert gen Westen - Erleuchtende Tatsachen -Das Massaker von Dresden - Früchte des Sieges - VerratenesVertrauen - Der Mord an Vlasow - Operation Keelhaul 178

X. Sieger ist der ProfitEinfuhr von Opium nach China - Militärische und politischeDemütigungen - Der Polizist Asiens - Nationalismus lebt wie-der auf - Japans Kode geknackt - Keine Hoffnung auf Sieg -Kapitulationsangebot abgelehnt - Mit Kriegsschulden und Rie-senprofiten - Unsichtbarer Krieg der USA 199

XI. Konsequenzen des Zweiten WeltkriegesDer Kommunismus als Schwarzer Mann - Lenins Plan für dieWelteroberung - Wildwuchernder Sozialismus als Krankheit -Brennpunkt Nahost - Attentate als politisches Instrument - DieTeilung Palästinas - Die Nachkommen kämpfen für einen StaatPalästina - Jerusalem als Sitz des Obersten Gerichtshofes 212

XII. Siegen die Illuminaten?Engstirnigkeit infolge Unaufgeklärtheit - Bruder Zbig und derMarxismus - Ein Elite kontrolliert und steuert - Bruder Zbigund die Bankers - Was bringt die Reagan-Regierung? -Kanonen und Butter-Politik - Monetisierung von Schulden -Mißachtung der Gesetze - Amerikas Schicksalsdekade 221

XIII. Neuer Star für eine alte CliqueDas Phänomen Reagan - Vision eines wunderbaren Amerikas -Die Roten von Hollywood - Reagans rote Märchen - ReagansPolit-Show - Erste Schatten zeigen sich - Rhetorik und Wirk-lichkeit - Das Attentat - ein Komplott? - Einladung zur Ermor-dung - Politik macht merkwürdige Bettgenossen 231

XIV. Generalplan für eine WeltdiktaturDer Geheimorden der Illuminaten - Novus Ordo Saeculorum -Plagiat als Vorwand für Rassismus - Wer schrieb das neueTestament Satans? - Terror mit Sachkenntnis - Voraussagenwerden Wirklichkeit 242

AnhangProtokolle der Weltdiktatur:Das neue Testament Satans 250

Weiterführende Bücher zu diesem Thema 325

I. Wer regiert die Welt?

Kritiker der »Verschwörungstheorie« in der Geschichte weisen zuRecht darauf hin, daß es, falls eine solche Verschwörung vieleJahrhunderte hindurch zusammengehalten haben soll, notwendiger-weise eine jahrhundertealte »führende Kraft« geben muß, die dieVerschwörung durch die verschiedenen Zeitalter hindurchlenkenund sicherstellen mußte, daß sie trotz sich wandelnder Moralvorstel-lungen, Kulturen und Gesellschaften erfolgreich blieb.

Bis heute ist den Befürworternder Verschwörungstheorie derNachweis nicht gelungen, daß inder Tat ein geistiges, unsterbli-ches Element seit ewigen Zeitendiesen mysteriösen Plan ange-regt und weitergeführt habenmuß. Einige Hinweise auf dieseTheorie stammen von dem kon-servativen Gelehrten Revilo P.Oliver in seinem Buch »Conspi-racy or Degeneracy«.

Kontakt mit einerdurch und durch bösenMacht

Oliver schrieb, die Theorie, »seitJahrhunderten sei ununterbro-chen eine Verschwörung imGange, ist nicht sehr plausibel,wenn man ihr nicht einen reli-giösen Hintergrund nachweisenkann. Ein solcher Hinweiskommt der Behauptung gleich,sie seien Jünger Satans, die derVerehrung und dem Dienst desübernatürlichen Bösen frönen,was wiederum bedeutet, daßheutzutage - in einem Zeitalter,dessen vorherrschende intellek-tuelle Strömung der Unglaubean das Übernatürliche ist - dieAnführung der VerschwörungErscheinungen sehen oder an-derweitig wahrnehmen müssen,

die sie von der Existenz und derMacht Luzifers überzeugen.Und weil derart subtile Ver-schwörer äußerst scharfsinnigsein müssen, so daß man sienicht mit Autosuggestion, Hyp-nose oder Drogen beeinflussenkann, sollten wir davon ausge-hen, daß sie höchstwahrschein-lich mit einer durch und durchbösen Macht in Kontakt sind.Diese Folgerung wird den Un-gläubigen und Skeptikern zudenken geben.«

Lassen Sie uns diese Möglichkeitnäher untersuchen: »Am An-fang erschuf Gott den Himmelund die Erde«, heißt es in derBibel. Der folgende Vers lautet:»Die Erde war wüst und leer.«Leider ist dies eine Fehlüberset-zung, die viele Menschen von ei-ner wesentlichen Wahrheit ab-gelenkt hat, durch die ein hellesLicht auf vergangene und gegen-wärtige Weltereignisse geworfenwird. In der Rotherham-Bibel-übersetzung aus dem Hebräi-schen finden wir die korrekteFassung: »Jetzt war die Erdewüst und leer geworden.« Sie»war« nicht einfach so - sie wur-de wüst und leer gemacht.

Zwischen dem Ereignis, das inGenesis 1,1 beschrieben wird,

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und dem Zustand von Genesis1,2 muß also ein furchtbares Er-eignis mit verheerenden Folgenstattgefunden haben. Die Lö-sung dieses Rätsels wird späterim Alten Testament auf drama-tische Weise enthüllt (Hesekiel28 und Jesaja 14).

Satan warihr FührerDie Wahrheit über diesen ge-waltigen Machtkampf entfaltetsich im 14. Kapitel Jesaja. Siebeginnt mit Vers 4, in dem derKönig von Babel als habgieriger,eroberungssüchtiger Tyrann dar-gestellt ist, der wie ein Fluch aufseinen Untertanen lastet. Er hatdieselbe Haltung, dieselbe Phi-losophie wie die aufrührerischenEngel des Judasbriefes. In derTat repräsentiert der König vonBabel Satan: er ist Satans Werk-zeug - eine Figur im Schach-spiel.

Das wird völlig klar, wenn wirdie Verse 12-14 lesen. Hier wirdaus dem Menschen der großeAntityp Satan, der den Men-schen kontrollierte. Sie werdenfeststellen, daß in diesen Versenüber den großen ehemaligenErzengel Satan oder LuziferAussagen gemacht werden, dieauf einen Menschen nicht zutref-fen würden: »Wie bist du vomHimmel gefallen, o Luzifer,Sohn des Morgens . . .der du dieVölker schwächtest?«

Der Name Luzifer bedeutet der»Schimmernde« oder »schim-mernder Stern (Engel) derAbenddämmerung«. Er war der

Lichtbringer - der mit unglaubli-cher Wahrheit, Wissen und Ver-stehen Versehene. Ihm war dieHerrschaft über viele Engel ver-liehen, und es oblag ihm, sie zulehren und zu unterrichten. Erwar der Illuminator seiner Zeit.

Die wahre Macht hinterdem Thron Satans

Mit welcher Haltung verwalteteer die Verantwortung und dieMacht, die ihm vom Schöpfer,verliehen worden waren? Erwollte mehr Macht. Er trachtetenach ihr mit Eifersucht, Stolz,Lust und Gier. Er wollte das ge-samte Universum in die Gewaltbekommen. Er sagte: »ZumHimmel will ich steigen (woGottes Thron steht) und meinenThron (Herrschaftssymbol) überGottes Sterne (Engel) setzen,auf dem Versammlungsberg imhöchsten Norden will ich woh-nen.« »Ich will zu den Wolken-höhen mich erheben, gleich seindem Allerhöchsten.« Er wollteGott sein - der unumschränkteBeherrscher des Universums.

So wurde Luzifer zu Satan, demTeufel. Es war Gott, der Luzi-fers Namen änderte, als dessenCharakter andere Züge annahm.

Weiteren Einblick in diese er-staunliche Wahrheit finden wirin Hesekiel 28. Wieder hörenwir von einem Despoten (dies-mal dem Fürsten von Tyrus), derein menschliches Instrument inden Händen Satans, des wirkli-chen Weltherrschers, ist. DieVerse 2 bis 6 zeigen deutlich,daß der Fürst ein geschickter

11Machtpolitiker war, der uner-hörten Reichtum und eine riesi-ge Machtfülle angehäuft hatte.In den Versen 12 bis 16 erken-nen wir die wahre Macht hinterdem Thron - Satan. Bitte beach-ten Sie, daß die verwendetenWorte - wie in Jesaja 14 - inkeiner Weise auf ein nurmenschliches Wesen zutreffenkönnen.

»Du warst ein Muster der Voll-endung, voll der Weisheit undvollendet schön. In Eden, demGottesgarten (hier auf Erden)warst du. Von Gold gearbeitetwaren deine Tamburine undFlöten, am Tage deiner Erschaf-fung wurden sie bereitet.« Dieswar ein geschaffenes Geisteswe-sen, kein Mensch.

Im Vers 14 lesen wir: »Zu einemschimmernden Cherub stellte ich(der allmächtige Gott sprichthier) dich.« Gott hatte ihn hierin diese außerordentlich hoheStellung berufen als einen derdrei ranghöchsten Engel.

Vers 15: »Du warst ohne Tadelin deinem Tun von dem Tage an,da du geschaffen wurdest, bissich deine Missetat in dir gefun-den hat.«

Seine Sünde wird in Jesaja 14beschrieben. Er begehrte etwas,das ihm nicht zustand - GottesMacht und Autorität. Aufgrundseiner Auflehnung sagt Gott zuihm (Hesekiel 18,16): »Ich willdich entheiligen von dem BergGottes, denn du bist hochmütiggeworden, weil du schön bist, duhast deine Klugheit mißbrauchtaufgrund deiner Pracht.«

Vers 18: »Du hast dein Heilig-tum verderbt durch deine zahl-reichen Sünden.«

Ein Drittel der Engel konspirier-te mit Luzifer/Satan bei seinemVersuch, Gottes Thron zu stür-men. Es war eine gigantischeSchlacht, die sich nach Auffas-sung einiger Interpreten auf dasUniversum ajiswirkte und dazuführte, daß die Erde wüst undleer wurde. Diese Schlacht wur-de von Geisteswesen geschlagen,vor der Erschaffung des Men-schen.

Adam gehorchteSatan, nicht Gott

Übrigens wurde es Luzifer -jetzt Satan - weiterhin gestattet,die Erde zu beherrschen und dieGeschicke der Erden zu lenken.Diese Macht und Autorität wur-den ihm mit einem bestimmtenZweck, mit einem bestimmtenGrund überlassen.

Adam erhielt die Chance, SatansNachfolger zu werden und Got-tes Herrschaft auf Erden zu füh-ren, aber er disqualifizierte sichselbst, als er sich Satan unter-warf. Er gehorchte Satan, nichtGott. Und seitdem ist diemenschliche Rasse Satans We-gen - seiner Philosophie - ge-folgt.

Als sich die Erdbevölkerungvermehrte, trugen die Menschengewissenhaft Sorge, Satans»Weg« zu folgen. Das führte da-zu, daß »Gott sah, daß der Men-schen Bosheit auf Erden großwar und alles Dichten und

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Trachten ihres Herzens immernur auf das Böse gerichtet war,denn alles Fleisch hatte seinenWeg verderbt auf Erden.« DieBibel berichtet, daß Gott dar-aufhin eine Flut über die Erdegehen ließ. Alle Erdenbewoh-ner, außer Noah und seiner Fa-milie wurden vernichtet.

Nach der Sintflut wußte jederMensch, was von Gott zu erwar-ten war. Zunächst lebten alle inFurcht, Böses zu tun. Aus derGeschichtsschreibung wissenwir, daß »die Menschen langeZeit unter Jehovas Herrschaftlebten, ohne daß Städte oderGesetze nötig waren, und siehatten alle dieselbe Sprache.Dann breitete sich Zwietrachtaus«. Eine opponierende Grup-pe bildete sich, sie gewann Ein-fluß und verließ schließlich dieGegend des Araratgebirges, aufdessen höchsten Gipfel die Ar-che gelandet war. »Es hatte aberdie ganze Erde die gleiche Spra-che und die gleichen Worte. Alssie im Osten aufbrachen, fandensie eine Ebene im Land Schinearund ließen sich dort nieder.«Schinear - heute unter dem Na-men Alt-Babylon bekannt - warein überaus fruchtbares Land, indem keinerlei Mangel zu be-fürchten war.

Dieses Volk hätte unter GottesGesetzen und im ursprünglichenUberfluß in Glück und Friedenweiterleben können. Statt dessenentschied es sich, dem verderbli-chen Beispiel Adams und Evaszu folgen und »das zu tun, wasihm gut dünkt« - was katastro-phale Folgen hatte.

Obwohl das Land weiterhinfruchtbar blieb und Wohlstandgewährte, vermehrten sich diewildlebenden Tiere viel schnel-ler als die Menschen, von denenbald viele in Todesfurcht vor denRaubtieren lebten.

Dies war Nimrods Stunde, der indieser kritischen Situation als»Retter« der verschreckten Be-völkerung auftrat. Dieser SohnKuschs war ein hünenhafter'schwarzer Mann, als der »gewal-tige Jäger« bekannt und wegenseiner Stärke berühmt. Er be-freite die Erdbevölkerung vonihrer Furcht vor den wilden Tie-ren und wurde daraufhin zu ih-rem Führer.

Sie nannten ihnBefreier und Erlöser

Der Historiker Alexander His-lop schreibt in seinem Buch»Die beiden Babylons«: »Daserstaunliche Ausmaß der Vereh-rung, die diesem Mann entge-gengebracht wurde, beweist, daßer einen sehr außergewöhnli-chen Charakter gehabt habenmuß; es steht außer Zweifel, daßer zu seinen Lebzeiten unerhörtpopulär war. Obwohl er sichzum König ernannte, dadurchdas bis dahin herrschende Prin-zip der Herrschaft des Ältestenbrach und die Freiheiten derMenschheit beschnitt, waren diemeisten Menschen der Ansicht,er habe ihnen so viel Gutes er-wiesen, daß der Verlust ihrerFreiheiten dagegen als unbedeu-tend einzustufen sei. Sie über-häuften ihn mit Ruhm und Eh-ren. Als er in Erscheinung trat,

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Mysterien des Osiriskultes beherrschen nach wie vor dasDenken der Illuminierten, der Insider, des Geldadels.

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müssen die wilden Tiere derarti-ge Verwüstungen über die ver-streut und nomadenhaft lebendeErdbevölkerung gebracht ha-ben, daß sie überwiegend inAngst und Schrecken lebten.

Nimrods Heldentaten als Jägermüssen ihm den Ruf eines her-ausragenden Wohltäters derMenschheit eingetragen haben.

Dieser Ruf ebenso wie die vonihm ausgebildeten Jägerbandenerwarb ihm seine Macht, die erspäter festigte. Durch die Zu-sammenziehung von Menschenin befestigten Städten tat er nochmehr für die Sicherheit; jetztkonnten sie auch ihre früher not-wendige Alarmbereitschaft auf-geben. Innerhalb der Befesti-gungsanlagen waren von denRaubtieren keine Gefahr mehrzu befürchten. Die Menschenfühlten sich Nimrod zu großerDankbarkeit verpflichtet. Esnimmt nicht Wunder, daß derName des >gewaltigen Jägers<,der zugleich der erste >Gott derFestungen< war, berühmt wurde.

Hätte es nur diesen Grund fürsein Ansehen gegeben, wäre al-les gut gewesen. Aber Nimrodwar mit seinen Erfolgen nichtzufrieden und ging nun daran,die Menschen von ihrer FurchtGottes, die der Anfang derWeisheit ist und allein zu wah-rem Glück führt, zu emanzipie-ren. Für dieses Unterfangenscheint er als einen der Ehrenti-tel, die die Menschen ihm gaben,den Namen >Befreier< oder >Er-löser< erhalten zu haben.«

Hislop fährt fort: »Von frühester

Zeit an bezeugen alle Überliefe-rungen den Abfall Nimrods so-wie einen erfolgreichen Versuch,die Menschen vom patriarchali-schen Glauben abzubringen undsie von der Gottesachtung undder Furcht des himmlischen Ge-richts zu befreien, die ihnen in-newohnte, solange die Erinne-rung an die Sintflut noch frischwar. Wenn man alle Faktorenmenschlicher Entartung berück-sichtigt, war dieser letzte Punktzweifellos ein herausragendesMerkmal seines Ruhms; denndie Menschen werden jedem nurzu bereitwillig folgen, der ir-gendeiner Lehre den geringstenAnschein von Glaubwürdigkeitgeben kann, die besagt, daß siedes Glücks sicher sein können,obwohl ihre Herzen und ihreNatur sich nicht geändert habenund sie ohne Gott in der Weltleben. Dadurch, daß er den Ab-fall von Gott herbeiführte, daßer seinen Anhängern ein freiesLeben ermöglichte, und daß ersie der heiligen Einflüsse be-raubte, durch die ihr Leben bisdahin mehr oder weniger kon-trolliert worden war, half er ih-nen, Gott und die strikte Geist-lichkeit seines Gesetzes beiseite-zustellen. Die Menschen fühltenund handelten, als sei der Him-mel weit von der Erde entferntund als könne der Gott des Him-mels >nicht durch die dunkleWolke sehen< beziehungsweiseals betrachte er die Brecher sei-nes Gesetzes nicht mit Mißfal-len. Alle hatten jetzt das Gefühl,als könnten sie tief durchatmenund frei ihrer Wege ziehen. Da-für achteten sie Nimrod natür-lich als großen Wohltäter.

Nimrod wargegen den HerrnAufgrund des Systems, das sichauf Nimrods Veranlassungdurchsetzte, begannen die Men-schen zu glauben, daß eine wirk-liche, von Herzen kommendegeistige Veränderung nicht er-forderlich war, und daß zu einerWiedergeburt rein äußerlicheMittel genügten. Nimrod brach-te sie so weit, daß sie ihr Wohlhauptsächlich im Fleischlichensuchten, und er zeigte ihnen, wiesie die Lust der Sünde genießenkönnten, ohne den Zorn des hei-ligen Gottes befürchten zu müs-sen. Bei seinen verschiedenenJagdzügen war er immer vonScharen von Frauen begleitet;durch Musik und Lieder, Spieleund Orgien - alles, was die na-türlichen Bedürfnisse befriedigte- gewann er die Gunst derMenge.«

Alles, was Nimrod tat, erschienden meisten seiner Zeitgenossenschlechthin als großartig, da siedie Gesetze ihrer Natur gemäßhaßten und den Weg des gering-sten Widerstandes bevorzugten.Sie wollten »leben« und »nachihrem eigenen Gutdünken han-deln«. Sie sagten: ». . . laßt unseine Stadt bauen und einenTurm, der bis zum Himmelreicht; wir wollen uns einen Na-men machen, damit wir uns nichtüber die ganze Erde zerstreuen«(Genesis 11,4).

Sie schützten sich nicht nur vorden wilden Tieren, indem sie ei-ne mit Ringmauer umgebeneStadt bauten, sondern erhoben

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Anspruch auf und verliehen sicheine eigene Autorität - »wirwollen uns einen Namen ma-chen«. Es sollte ein Zentrummenschlicher Autorität errichtetwerden, in dem der Notwendig-keit, Gott gehorsam zu sein, kei-ner Erwähnung zu tun sei. Nim-rod war ihr Herr. Sie machtensich daran, einen Turm zu bau-en, »der bis zum Himmel rei-chen« sollte. Mit einem so hohenTurm konnten sie nach ihremeigenen Gutdünken verfahren,Gott mißachten und dennochvor einer Strafe, die die früherenErdbewohner hatte ertrinkenlassen, sicher sein.

Nimrods Macht wuchs immermehr, aber das den Menscheneingeborene Verlangen nachAnbetung war noch zu befriedi-gen. So setzte er sich selbst alsPriester dessen ein, was dieMenschen verehrten, um sienoch besser in den Griff zu be-kommen. Nach und nach nahmer die Position des wahren Got-tes ein. Die Bibel sagt: »Nimrodwar ein gewaltiger Jäger vor demHerrn.«

Wessen Verehrung wandten sichdie Leute zu, als sie ihren Schöp-fer zurückgewiesen hatten? Esheißt, »sie vertauschten dieHerrlichkeit des unvergängli-chen Gottes mit dem Abbild vonGewürm«.

Sonnenkult alsSatanskult

Sie entsannen sich der Schlangeim Garten Eden (des MenschenFeind) und sie hielten sie in Eh-ren, denn hatten sie nicht ihre

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Erkenntnis vom Guten und Bö-sen durch die Schlange erlangt?Die Schlange hatte sie zu nichtsgezwungen. So kam es, daß dieSchlange (Satan) zuletzt als Er-leuchter (Illuminator) derMenschheit verehrt und angebe-tet wurde.

Auch die Sonne wurde zu einembevorzugten Gegenstand derAnbetung, denn sie spendeteLicht und Wärme. Diese beidenIlluminatoren wurden miteinan-der verknüpft - die Schlange warder Illuminator der geistigenWelt, die Sonne der Illuminatorder weltlichen. Eines der amhäufigsten vorkommenden Sym-bole der Sonne oder des Son-nengottes ist eine Scheibe, umdie sich eine Schlange windet.Die Schlange wird weltweit alsSymbol für die Sonne anerkannt.

In Offenbarung 12,9 wird Sataneindeutig als Schlange identifi-ziert: Sonnenkult ist Satanskult.In arglistiger Täuschung assozi-ierte Satan sich mit bestimmtenGegenständen, die von denMenschen verehrt wurden, undlenkte so die Kulthandlungenauf sich.

»Obwohl sie Gott erkannten,vertauschten sie die Herrlichkeitdes Unvergänglichen mit demAbbild der Gestalt vom ver-gänglichen Menschen und Ge-würm und verehrten die Kreaturmehr als den Schöpfer« (Römer,1,21 bis 1,25).

Dies waren also einige der fal-schen Glaubens Vorstellungen, zudenen Nimrods Zeitgenossen,die den wahren Schöpfergott

nicht verehren wollten, verleitetwurden. Es waren die Glaubens-vorstellungen, die Nimrod ver-breiten ließ und die ihm nochmehr Macht über die Menscheneinräumten. Er wurde Priesterdes Sonnengottes, Bolkhan, dasheißt der Priester von Baal. Erwar also der Priester der Teu-felsverehrung.

Nimrod war maßlos ehrgeizig.Es ist geschichtlich belegt, daß eralle Länder von Babylon bis Li-byen, als einen großen Teil derdamals bekannten Welt, erober-te. Er war der erste Herrscher,der eine Armee formte und wirt-schaftliche, bürgerliche und so-ziale Ordnung errichtete. Alleneroberten Völkern zwang er sei-ne satanische Religion auf. Balderrangen seine heidnischen Leh-ren in allen Völkern der Erdedie Vorherrschaft.

Allerdings ließen sich nicht alleMenschen von Nimrod und sei-nen falschen Lehren blenden. Esgab immer solche, die wie Noahfest standen und den wahrenGott verehrten. In Wilkinsons»Ägyptern« lesen wir, daß Sem,einer von Noahs Söhnen, von ei-ner Gruppe Ägypter unterstütztwurde, um Nimrod zu stürzen.

Als dieser ermordet war, wurdesein Körper zerstückelt und je-der Teil in viele Städte der be-kannten Welt gesandt alsschreckliche Warnung für jeden,der »handelt, wie Osiris (Nim-rod) handelte: er würde dasselbeSchicksal erleiden und zerstük-kelt werden«.

Gehorsam gegenüberder Hierarchie

Wer meint, Nimrods Tod habedas Ende der Heidenverehrungmit sich gebracht, täuscht sich.Die Warnung vor dem Heiden-tum hatte jedoch eine starkeAuswirkung auf Möchtegern-Renegaten. Wenn ein so mächti-ger Herrscher wie Nimrod auf soschreckliche Weise ums Lebenkommen konnte, war es sehrwohl möglich, daß ihnen dassel-be Schicksal widerfuhr, wenn esbekannt wurde, daß sie diesel-ben Gegenstände - Götzenbil-der -- anbeteten. Sie hattenAngst, Götzendienste zu leisten,obgleich sie es gern getan hätten.Es ist leicht einzusehen, daß der»Götzendienst, falls er weiterbe-stehen und sich gar weiterent-wickeln sollte, notwendigerweiseim Geheimen operieren mußte.Unter diesen Umständen be-gann zweifellos das >Mysterium<,das von Babylon die Welt er-oberte«.

Diese »Mysterien« waren derDeckmantel, unter dem die ver-botenen Gegenstände der Ver-ehrung durch andere Dinge er-setzt wurden. Wer neu in die»Mysterien« eingeweiht wurde,wußte bald, daß er in Wirklich-keit die verbotene Sonne oderSchlange anbetete, wenn er dieneuen Symbole verehrte; Au-ßenstehende wußten das abernicht. Das Ganze war für sie ein»Mysterium«. Nach Hislop hat-ten diese »Mysterien« zum Ziel,»alle Menschen in blindem undabsolutem Gehorsam gegenübereiner Hierarchie zu halten, die

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den Monarchen von BabylonUntertan war«.

Den größten Nutzen aus diesen»Mysterien« zog Semiramis,Nimrods verkommene Frau. »Esist bekannt, daß sie dem Volkihre entarteten, verdorbenenIdeen einimpfte. Die schöne,aber unbeherrschte Königin vonBabylon war nicht nur ein Mu-ster zügelloser Lust und Aus-schweifung, sondern wurde auchin den Mysterien, auf deren Ge-staltung sie entscheidenden Ein-fluß hatte, als Rhea, die große>Göttermutter< verehrt; es gabRiten, die sie mit Venus, derMutter aller Unanständigkeit,identifizierten.«

Inspiriert von ihrem wahrenMeister Satan, wob Semiramisein kompliziertes Muster heidni-scher Verehrung, das die Bevöl-kerung in Bann hielt. Es istwichtig festzuhalten, daß nichtalle ihre Lehren irrig waren.Viele beruhten auf Wahrheit,waren aber höchst geschickt soverdreht worden, daß sie dieAufmerksamkeit der Leute vomSchöpfergott ab- und auf Semi-ramis und ihre babylonischenMysterien hinlenkte. Daß sieund ihre Genossen außerordent-lich erfolgreich waren, steht au-ßer Frage. Das ganze Systemprofitierte von allen niedrigerenmenschlichen Trieben - einebombensichere »Erfolg«formelfür jede Unternehmung.

Später fielen selbst die zwölfStämme Israels den babyloni-schen Mysterien zum Opfer. ImBuch der Richter 2,13 heißt es:»Sie verließen Gott, um Baal

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und Astarte zu dienen.« »Habensie doch sogar ihre Scheusale indem Haus aufgestellt, das nachmeinem (Gottes) Namen be-nannt ist, um es zu beschmutzen,und sie haben die Baalshöhenerbaut«, um ihre heidnischenGötzendienste feiern zu können(Jeremia 32,34).

Der Kampf zwischenJesus und Satan

Die Verworfenheit ging so weit,daß Elias - ein Diener des wah-ren Gottes - sagte: »Die Israeli-ten haben Dich (Gott) verlassen,Deine Altäre haben sie nieder-gerissen, Deine Propheten ha-ben sie mit dem Schwert umge-bracht. Ich allein bin übrigge-blieben, und nun stellen sie auchmeinem Leben nach.«

Elias glaubte, er sei der Einzige,der noch den wahren Gott ver-ehrte. Er irrte sich. Ein wenigspäter sagt Gott zu ihm: »Abersiebentausend will ich in Israelam Leben lassen, alle Knie näm-lich, die sich nicht vor Baal ge-beugt haben, und jeden Mund,der ihn nicht geküßt hat.« Dasneue Testament konnte dannweiter nichts hinzufügen, als daßder Trend angehalten hatte. Im2. Korintherbrief wird Satan(Baal) beschrieben als »der Gottdieser Welt, der den Ungläubi-gen den Sinn verblendet hat«. InOffenbarung 12,9 heißt er »Sa-tan, der die ganze Welt ver-führt« und im 2. Korintherbrief11,14 »Gibt sich doch der Satanselber das Aussehen eines Licht-engels«; auch hat er an der reli-giösen Front Diener, »die sich

das Aussehen von Dienern derGerechtigkeit geben«. Dasheißt, Satans Diener maskierensich als Diener Gottes, um diegroße Mehrheit der Menschenzu täuschen. In Offenbarung9,11 wird Satan beschrieben als»König mit dem Namen Abad-don (Zerstörer)«.

Viertausend Jahre nach Adambetrat mit Jesus Christus jemandden Schauplatz, der Satan alsHerrscher über die Welt abzulö-sen in der Lage war. Lukas be-schreibt im 4. Kapitel den Wil-lenskampf zwischen Jesus undSatan.

Nachdem Christus vierzig Tagegefastet hatte, zeigte ihm Satan»in einem Augenblick alle Rei-che des Erdkreises« und spieltedann seinen vermeintlichenTrumpf aus: »Dir will ich all die-se Macht und ihre Herrlichkeitgeben; denn mir ist sie verliehen,und ich gebe sie, wem ich will.Wenn du mir also huldigst, sollsie ganz dein sein.«

Beachten Sie Satans Anspruch,daß er die Kontrollgewalt überdie ganze Erde habe - und daßChristus diese Tatsache nicht ei-nen Moment in Frage stellte. Erwußte, daß es so war.

Beachten Sie ferner, daß Chri-stus nicht auf menschliche Ver-nunft zurückgriff, um SatansAngebot zurückzuweisen. Er zi-tierte die Schrift und befahl Sa-tan: »Weiche von mir, Satan,denn es steht geschrieben: Dusollst dem Herrn, Deinem Gott,huldigen und ihm allein dienen.«Satans nächster Ball kam mit Ef-

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Gott Baal, Nebenbuhler von Jahwe. Lehren und Riten»christlicher Hülle« bestimmen noch heute den Glauben.

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fekt. Er zitierte Psalm 91,11 al-lerdings mit einem subtilen sata-nischen Dreh: »Wenn du GottesSohn bist, stürze dich von hierhinab, denn es steht geschrie-ben: seinen Engeln wird er dichanbefehlen, dich zu behüten,und auf den Händen werde siedich tragen, damit du deinenFuß an keinem Stein stoßest.«

Christi Antwort macht deutlich,daß Gottes Schutzversprechennur für den Fall eines Unfallesgelte: »Du sollst den Herrn, dei-nen Gott, nicht versuchen.«

Satan als Gottdieser Welt

Zuletzt also hatte Satan seinenMeister gefunden. Der geistigeZauberbann, den er seit demSchöpfungstag über die Mensch-heit gehalten hatte, war von Je-sus Christus gebrochen worden.Damit war für Christus die Pro-be bestanden: er wurde SatansNachfolger, weil er sich GottesHerrschaft trotz vieler Versu-chungen völlig unterordnete.

Christus nahm diese Autoritätnicht sofort in Anspruch. Um dieMenschheit zu erlösen, mußte ersich ans Kreuz schlagen lassen.Er mußte von den Toten aufer-stehen, um unser Retter zu wer-den,und zum Himmel auffahren,um vor dem allmächtigen GottFürbitte für uns zu sprechen,während wir so wie er auf unsereEignung, nach seiner Rückkehrzur Erde an seiner Regierungteilzuhaben, geprüft werden.

Nach der Kreuzigung Christiglaubten viele, das »Christen-

tum« - oder wie immer es da-mals genannt wurde - sei etwas,das der Vergangenheit angehö-re. »Ich gehe wieder fischen«,sagte der impulsive Petrus. »Wirgehen mit dir«, stimmten die an-deren Jünger zu.

Nach den Anweisungen desAuferstandenen, den sie kurznach der obigen Begebenheittrafen, blieben sie in Jerusalem,um auf ein »Versprechen« zuwarten.

Das Christentum »zündete« amPfingsttag 31 nach Christus, alsdie Jünger mit Fähigkeiten aus-gestattet wurden, die die Normbei weitem überstiegen. Etwadreitausend Menschen wurdenan dem Tag bekehrt. »VieleWunder und Zeichen geschahendurch die Apostel.«

Der neue, pulsierend lebendigeGlaube breitete sich rasch in Pa-lästina aus und griff weiter umsich. Es hieß sogar, »diese Men-schen bringen die ganze Welt inAufruhr«. Wir müssen aber imAuge behalten, daß zuvor Satan- der Gott dieser Welt - diesedurch seine verräterischen Ma-chenschaften in Aufruhr versetzthatte. Die Apostel machten sichunter der Anleitung des aufer-standenen Jesus Christus daran,aus dem Chaos wieder Ordnungzu machen.

Die Kirche wuchs und gewanngroßen Einfluß. Das Evangeliumwurde gepredigt, das Leben derMenschen auf dramatische Wei-se verändert. Zumindest konn-ten sie das »große Bild« klar unddeutlich sehen und brauchten

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das Leben nicht verkehrt herumzu betrachten. Sie führen »einLeben in Fülle . . .«

Simon Magusder Magier

Es ist nur logisch, daß »die alteSchlange, die Teufel heißt undder Satan, der die ganze Weltverführt«, bei einer für sie sokatastrophalen Wende der Er-eignisse nicht untätig zusehenwürde. Statt des totalen Sieges,als der ihm die Kreuzigung Chri-sti erschienen war, sah sich Satanvor der endgültigen Vernichtungdurch die neu vom auferstande-nen Christus geleiteten und in-spirierten Kirche. Hier warschließlich das wirkliche Licht -die Wahrheit des Geistes, diedas Leben der Völker revolutio-nierte und all das spendete, nachdem so viele Menschen verlan-gen, dessen aber nur so wenigeteilhaftig werden: Liebe, Freu-de, Frieden, Güte, Vertrauen,Sanftmut, Selbstbeherrschung -und einen echten Lebenssinn.

Eine derartige logische Folge-rung ist kein Hirngespinst, son-dern hat historische Grundlagen.Satan hatte einen ergebenenDiener, einen Trumpf in derHinterhand, den er für einen sol-chen Fall aufgehoben hatte: derName dieses Mannes war Si-mon Magus (»der Magier«), derzum erstenmal im achten Kapitelder Apostelgeschichte erwähntwird.Simon war ein Priester der baby-lonischen Religion, die von Sa-maria aus operierte. Die Bibelläßt keinen Zweifel daran, daß

die Samaritaner keine Israelitenwaren, sondern Babylonier, dieder König von Assyrien statt derKinder Israels in den Städtenvon Samaria angesiedelt hatte:»Sie nahmen Samaria in Besitzund ließen sich in dessen Städtennieder.« Die folgenden Versemachen deutlich, daß dieseMenschen als hartgesottene Hei-den in keiner Weise daran inter-essiert waren, dem Schöpfer zudienen und zu gehorchen.

Apostelgeschichte 8 erwähnt,daß Simon Magus, sich in Sama-ria ein beachtliches religiöses»Imperium« errichtet hatte. Er»trieb Zauberei und setzte dasVolk Samaria in Erstaunen; ersagte, er sei ein Großer«. Alle,groß und klein, hingen an ihmund sagten: »Dieser ist die KraftGottes - also Gott selbst«.

Als der Apostel Philippus denSamaritanern das Evangelium zupredigen begann, lauschte dasVolk »willig und einmütig denWorten des Philippus, da es vonden Wundern, die er wirkte,hörte und sie sah«. Sie warenvon den Wundertaten sehr be-eindruckt.

Wenig später erkannte Simon -unter dem Einfluß seines Mei-sters Satan -, daß er die ehr-furchtgebietende Kraft des Chri-stentums als Mittel seiner eige-nen Erhöhung und Machtver-mehrung benutzen könnte.

Ohne Reue zu zeigen oder seinLeben zu ändern und der heidni-schen Götzenverehrung abzu-schwören, versuchte Simon, dasAposteltum zu kaufen. Er wollte

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»diese Macht« beziehungsweisedie offizielle Sanktionierung,Gesetzlosigkeit und ausschwei-fendes Heidentum im NamenJesu Christi öffentlich predigen.

Amalgam aus Heidentumund Christentum

Nirgendwo wird erwähnt, daßSimon Mitglied der Kirche - desLeibes Christi - geworden sei.Er übernahm jedoch Christi Na-men und einige seiner Lehrenund vermixte sie mit seinem ba-bylonischen Mysterienkult. Erversah seine neue Organisationmit einem »christlichen« Etikettund machte sich daran, sie alsweltweite Religion zu etablieren,deren oberster Priester er seinwürde.

Das alles läßt sich historisch be-legen. In Hastings Lexikon derApostolischen Kirche steht:»Man braucht nicht davon aus-zugehen, daß Simon, als er mitden Christen brach, alles wider-rief, was er gelernt hatte. Wahr-scheinlicher ist, daß er an eini-gen christlichen Vorstellungenfesthielt und sie in ein eigenesSystem einverleibte. So wurde erdas Oberhaupt einer rückschritt-lichen Sekte, die vielleicht demNamen nach christlich war undsicherlich auch einige christlicheBegriffe verwendete, die aber ei-gentlich antichristlichen Charak-ter hatte und Simon in die her-ausragende Stellung erhob, dieim Christentum Christus vorbe-halten war.«

»Das Amalgam aus Heidentumund Christentum, das besonders

augenfällig im Simonischen Sy-stem hervortrat, findet seinendeutlichsten Niederschlag in denLehren des Simon Magus, dermit den christlichen Lehren inengen Kontakt gekommen war,ohne ein echtes Mitglied zuwerden.«In einer anderen Quelle lesenwir: »Der Begründer oder ersteVertreter dieses gekauften Hei-dentums ist Simon Magus, derdas Christentum ohne Frage mitheidnischen Ideen und Prakti-ken'Verfälschte.«

Es ist ganz deutlich, daß SimonSatans Vorstellungen oder Hal-tungen verkörperte, er war einLügner, ein Betrüger und strebtenach absoluter Macht.

Die apostolischen Schriften sindunzweideutig in ihren Warnun-gen und Verdammungen des Si-monischen heidnischen »Chri-stentums«, das wiederholt als involler Blüte stehend und als töd-liche Bedrohung für echte Chri-sten bezeichnet wird. Im 2. Ko-rinther 11,4 finden wir eineWarnung vor denen, die »einenanderen Jesus« predigen oder»einen anderen Geist« emp-fangen.

Satans Diener wurden - unterder persönlichen Leitung des Si-mon Magus - »umgewandelt inDiener der Gerechtigkeit« •wahre Vertreter Christi - undführten die Massen in die Irre.Es ist den Menschen - derenNatur dem Willen ihres Schöp-fers diametral entgegengesetztist - schon immer leichter gefal-len, dem Weg Satans zu folgen.Dem Durchschnittsmenschen

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Hethitlsche Göttin mit ihrem Kind. Sie beten die Sonne und dieSchlange an und damit Satan.

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mit seinem fleischlichen Ver-stand erscheinen die LehrsätzeLuziferianismus oder Illuminis-mus völlig »einsichtig« und»richtig«. Gift in einer Honigdo-se ist noch immer Gift. Ein Hei-dentum mit dem Etikett »christ-lich« ist noch immer giftig, esgibt nur eine Art, ein Christ zusein - Christi Weg zu folgen.

Der heiligeGott Simon

Simons babylonisches Pseudo-christentum (Taufheidentum)trat im Jahr 33 nach Christus auf- zwei Jahre nach der Bildungder wahren christlichen Kirche.

Die Apostelgeschichte ist diewahre Geschichte der christli-chen Kirche bis zum Jahre 69nach Christus. Was sich in derZeit danach zutrug, wird in derGeschichtswissenschaft »dasverlorengegangene Jahrhun-dert« oder »das Jahrhundert derSchatten« genannt. Es ist histo-risch erwiesen, daß »wir von al-len Perioden der Kirchenge-schichte über diese am wenig-sten wissen. Nach Paulus' Todverhüllt fünfzig Jahre lang einVorhang die Kirche, hinter denwir nicht blicken können. Als ersich um 120 nach Christus mitden Schriften der ersten Kir-chenväter schließlich hebt, fin-den wir eine in vielen Aspektenandere Kirche vor, als es die Kir-che der Tage Petrus' und Paulus'war«.

Der Historiker Edward Gibbonläßt an Deutlichkeit nichts zuwünschen übrig, wenn er

schreibt: »Die kärglichen Unter-lagen der Kirchengeschichte las-sen es selten zu, die über demKindesalter der Kirche hängen-den dunklen Wolken zu zer-streuen.«

Beachten Sie die Worte »Schat-ten«, »Vorhänge« und »Wol-ke«. Das »verlorengegangeneJahrhundert« ist das direkte Er-gebnis einer massiven Verdun-kelung, in deren Schutz die Be-weise ihrer wahren Natur undBestimmung vernichtet wurden.Wir haben gesehen, daß Satander Fürst der Dunkelheit undder Zerstörer der Wahrheit ist.Simon und seine von Satan in-spirierten Jünger waren krampf-haft bemüht, die Welt aufs Neuezu täuschen.

Wenn wir noch tiefer in die Kir-chengeschichte eindringen, wer-den wir auf weitere Tatsachenstoßen, die viele sorgsam geheg-te Vorstellungen über den Hau-fen werfen.

Im »Wörterbuch ChristlicherBiographie« können wir lesen:»Als Justinian der Märtyrer sei-ne >Apologie< schrieb (152 nachChristus), scheint die Sekte derSimonier eine imposante Ver-breitung gehabt zu haben, denner erwähnt den Gründer Simonviermal. Er weist darauf hin, daßdieser in der Regierungszeit desKaisers Claudius (45 nach Chri-stus) nach Rom gekommen seiund durch seine magischen Fä-higkeiten ein solches Aufsehenerregt habe, daß er als Gott ver-ehrt wurde. Eine Statue Simonswurde zwischen den Tiberbrük-

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Die Sonnen-Anbetung als Satans Trugreligion hat die Rück-kehr zum echten Christentum erschwert.

ken am Flußufer errichtet; sietrug die Inschrift >Simoni DeoSanctcx. (der heilige GottSimon).«Hat Justinian das erfunden? Si-cher nicht. Es gibt »sehr wenigeGegenbeweise, aufgrund dererman eine derart präzise Äuße-rung wie die Justinians zurück-weisen könnte; er hätte sie ineiner an Rom gesandten Vertei-digungsschrift sicher nicht ge-wagt, wenn dort jeder ihn der

Unwahrheit hätte zeihen kön-nen. Hätte er sich geirrt, wäredas sofort bemerkt - und nichtvon anderen Schriftstellern sohäufig wiederholt worden«.

In Rom herrschten diebabylonischen MysterienAls Simon Magus nach Romkam, bestrickte er die Römermit seinen »magischen« Kräftenund wurde bald als Simon Petrus

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- Simon der Interpret der baby-lonischen Mysterien - bekannt.

Wie wir gesehen haben, hatte erden Namen Jesu Christi und gro-ße Teile der christlichen Termi-nologie übernommen und be-nutzte sie, um seinen eigenenEinfluß zu vergrößern.

Petrus- oder Pethor-Verehrungkann bis Mesopotamien zurück-datiert werden, wo der Götzen-kult seinen Ursprung hatte undwo Nimrod den Turm zu Babelbauen ließ. In Deuteronomiumlesen wir, daß Bileam »aus Pe-thor in Mesopotamien« gedun-gen wurde, um das Volk Israelzu verfluchen. Aus der Ge-schichte wissen wir, daß Pethorein sehr heiliger Ort war, »andem es einen Orakeltempel gabund der daher Pethor und Pe-thora genannt wurde - was Ortder Interpretation oder Orakel-tempel hieß. Hier befand sichzweifellos ein Priesterkollegium,dessen Leiter Bileam war«.

Bileam war der Haupt-Pator(Petrus) des Pethor (Petrus-Tempel) von Mesopotamien,

dem Zentrum der Götzenkulteund der falschen Religion. Bile-ams Name (aus dem Semiti-schen: »Eroberer des Volkes«)läßt sich als sicher annehmen,daß Bileam sich als NachfolgerNimrods, des Begründers derbabylonischen Mysterien ver-stand. Die Griechen nanntenNimrod Nikolaus, was ebenfalls»Eroberer des Volkes« be-deutet.

Nimrod war in anderen Ländernder damals bekannten Welt un-ter verschiedenen Namen be-kannt - Janus und Mithras ge-hörten dazu. Janus, ein »Gott«der Petrus-Kategorie, wurde»mit einem Schlüssel in derHand« von den alten Römern»Türhüter des Himmels und derErde« genannt.

Ovid schrieb von ihm (Janus),»daß sein Kopf doppelgesichtigwar, was seine Doppelherrschaftüber Himmel und Erde bezeich-nete: alle Dinge öffnen oderschließen sich nach seinem Wil-len, er regiert das Universumund ist der Hüter der Himmels-tore«.

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II. Der Orden der Illuminaten

In Deutschland wurde ein teuflischer Plan ausgebrütet, der unzähligeMillionen Menschen täuschte - und der heute die Existenz derwestlichen Zivilisation bedroht. In den Jahren nach der Reformationkam in gebildeten Kreisen eine neue Denkrichtung in Mode, die als»Aufklärung« bekannt wurde. Dieser Rationalismus entwickelte sichzuerst in Deutschland, weil dies das einzige Land mit relativerReligions- und Gedankenfreiheit war. In anderen Staaten war dasDenken zensiert, und Kirchenführer verfolgten oder töteten jeden,der seine Gedanken frei äußerte. Die Studierenden wurden von denstickigen Zwängen befreit, die im dunklen Zeitalter auf jeglichenakademischen Beschäftigungen gelastet hatten - und die Brise derForschung und der intellektuellen Neugier wehte frisch durch die»geheiligten Hallen« der Gelehrsamkeit. Viele fühlten sich ermutigt,langgehegte Glaubens werte, die ohne Prüfung allgemein für wahrgehalten worden waren, zu hinterfragen.

Von Beginn an war Satan einerder eifrigsten Anführer dieser»Emanzipatoren«. Da es ihmnicht gelungen war, die Gesamt-menschheit mit seiner simoni-schen Spielart des »Taufheiden-tums« gefangenzuhalten, ver-suchte er es jetzt mit einem an-deren Trick.

Der einzige Gottist der Mensch selbst

Die einst so mächtige Kirche,deren Verfall durch Korruptionund moralische Verdorbenheiteingeleitet worden war, hatteviele Ideen verkündigt, die sichlängst als völlig irrig erwiesenhatten. Das war den Aufklärernebenso klar wie die Tatsache,daß die Kirche - von der ja all-gemein angenommen wurde, siesei der Leib Christi - ihre An-hänger durch Einschüchterungund mit abergläubischen Ritenin Abhängigkeit hielt. Sie gingenfälschlicherweise davon aus, daß

die Mythen und abergläubischenVorstellungen des dunklen Zeit-alters auf der Bibel beruhten. Dasie den Aberglauben als falschwiderlegen konnten, nahmen sie- ohne einen wirklichen Beweisdafür zu haben - an, sie hättendie Bibel widerlegt. Wir wissenaber, daß die Lehren jener Kir-che auf den von Satan inspirier-ten babylonischen Mysterienkultzurückgingen - nicht auf dieBibel.Die deutschen Aufklärer attak-kierten alle überlieferten Glau-bensinhalte in der unerschütter-lichen Überzeugung, daß jedeArt Religion irrig, töricht undseltsam sei. Einer ihrer Wortfüh-rer gab arrogant kund: »DerWendepunkt der Geschichte istgekommen, wenn der Menschsich bewußt wird, daß der einzi-ge Gott des Menschen derMensch selbst ist.« Ein andererWortführer definierte den Ra-tionalismus als »die Denkart,nach der die menschliche Ver-

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nunft die alleinige Quelle unddas einzige Richtmaß aller Wis-sensgebiete ist«. Durch nicht en-denwollendes Trommelfeuer ei-ner »aufgeklärten« Gelehrsam-keit wurde die europäische In-telligentsia in der zweite Hälftedes 18. Jahrhunderts auf das II-luminatentum - den Geheimor-den der Illuminaten - vorbe-reitet.

Illuminaten. Was sagt dieser Na-me heute? Die meisten Men-schen beantworten diese Fragemit dem starren Blick völligenUnverständnisses. Einige reagie-ren mit kaum verhohlenemGrinsen und einer abfälligen Be-merkung.

Dessen ungeachtet gibt es eineTatsache, über die kein Zweifelbesteht: der Illuminatenordenwurde am 1. Mai 1776 von Dr.Adam Weishaupt, Professor fürkatholisches Kirchenrecht an derUniversität Ingoldstadt, gegrün-det. Weishaupt - von Geburt Ju-de, der später zum Katholizis-mus konvertierte - brach mitdem Jesuitenorden, dem er alsPriester angehört hatte, undgründete seine eigene Organisa-tion. Viele Gebildete meinen,daß die Illuminaten beziehungs-weise die satanische Philosophiehinter ihnen, nur weil sie keineoffen anerkannte Organisatio-nen mehr sind, für die westlicheWelt keine Bedrohung mehrdarstellen. Eine solche Annah-me ist äußerst naiv.

Es wäre sowohl naiv als auchtöricht zu glauben, daß die großereligiöse Renegatenbewegung,die unter Satans Leitung von Si-

mon Magus 33 nach Christus insLeben gerufen wurde, sich ir-gendwie in Luft aufgelöst hätte.Wir sollten im Gegenteil davonausgehen, daß Simons Bewe-gung in unserer heutigen Gesell-schaft, die so offensichtlich irre-geleitet und so eindeutig von Sa-tan beeinflußt wird, sehr rührigist. Natürlich verkauft die mo-derne Ausprägung von SatansSimonischer Kirche ihre falschenWaren nicht unter dem Bannerder »geistlichen Verführungsge-sellschaft Simons«, der »Uner-schütterlichen Kirche der baby-lonischen Mysterien« oder der»Satanskirche des babylonischenTaufheidentums«. Solche Na-men würden kaum jemandendavon überzeugen, daß es sichum wahres Christentum handelt.Seit Jahrhunderten ist wohlbe-kannt, daß diese Kirche im 17.Kapitel der Offenbarung an Jo-hannes als die große Kirche (dieBibel nennt sie die große Hure)definiert ist, die unzählige»Töchter« ausgebrütet und »dieBewohner der Erde (geistig)trunken gemacht hat vom Weinihrer (geistlichen) Unzucht«.Diese mächtige weltweite Orga-nisation hat also die Völker ge-täuscht und korrumpiert. Wergetäuscht wird, merkt davonnichts, sonst hätte er ja nicht ge-täuscht werden können. Wer ge-täuscht ist, mag absolut gutgläu-big sein - recht hat er deshalbnicht.

Ziel ist die Errichtungeiner WeltregierungEs gibt Beweise dafür, daß simo-nische Kräfte sich mit den II-

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Adam Weishaupt, ehemaliger Jesuit, gründete am 1. Mai 1776die Geheimgesellschaft der Illuminaten.

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luminaten auf höchster Ebenevereinigt haben, um gemeinsambeider höchstes Ziel zu errei-chen - die restlose Eroberungder Welt.

Es ist wichtig, daß wir die wahreBedeutung des Namens vonWeishaupts Geheimgesellschaftklären. Der Namen »Illumina-ten« impliziert, daß Mitgliederdes Ordens die einzigen wirklichaufgeklärten Menschen sind undwissen, »um was es wirklichgeht«. Weishaupt und seine An-hänger hielten sich für die Cre-me de la creme der Intelligent-sia, für die einzigen Menschenmit der Fähigkeit, dem Wissen,der Einsicht und dem Verstehen,die notwendig sind, wenn mandie Welt regieren und ihr denFrieden bringen will. Ihr erklär-tes Ziel war die Errichtung eines»Novus Ordo Saeclorum«, einerneuen Weltordnung beziehungs-weise einer Weltregierung.

Der Name »Illuminati« leitetsich von dem Wort Luzifer her,das »Lichtbringer« bedeutetoder ein Wesen von außeror-dentlicher Brillianz.

Die direkte Parallele zwischender vermessenen, eitlen, egoisti-schen Haltung Weishaupts undseiner Anhänger einerseits undder Haltung, die Satan an denTag legte, als er und die von ihmgeführten Engel ihrem Schöpferdie Herrschaft über das Univer-sum zu entreißen versuchten,andererseits ist offenkundig. DasIlluminatentum ist eindeutig Sa-tanismus in einer seiner moder-nen Spielarten: die Ziele sind

praktisch identisch. Tatsächlichwar Satan der erste Illuminat.

Die Öffentlichkeit wurde zumerstenmal auf die Existenz derIlluminaten und ihres teuflischenPlans zur Welteroberung auf-merksam, als sich 1785 einmerkwürdiger Unfall ereignete.Die Geschichte berichtet, daßein berittener Kurier der Illumi-naten mit Namen Lanze überFrankfurt nach Paris jagte, umDokumente über Aktivitäten

jr Illuminaten im allgemeinenund ins Einzelne gehende In-struktionen für die geplantefranzösische Revolution im be-sonderen zu überbringen. DieDokumente stammten von Il-luminaten in Deutschland undwaren für den Großmeister derG. O. M. (die Großloge vonFrankreich) in Paris bestimmt.Als der Kurier bei Regensburggaloppierte, erschlug ihn einBlitz. Alle Papiere fielen in dieHand der Polizei, die sie an diebayerische Regierung weiterlei-tete. Diese ordnete eine Razziades Illuminaten-Hauptquartie-res an, bei der weitere Doku-mente sichergestellt wurden. Sowurde entdeckt, daß die Ver-schwörer weltweite Ziele hatten.

Alle die sorgfältig dokumentier-ten Beweise wurden den Regie-rungen Englands, Deutschlands,Österreichs, Frankreichs, Polenund Rußlands überbracht. Auswelchem Grund auch immer,vermutlich aufgrund des Einflus-ses von Insider-Illuminaten, be-schlossen die genannten Regie-rungen, den Warnungen keinGehör zu schenken. Vier Jahre

danach explodierte die französi-sche Revolution, die die ganzeeuropäische Szenerie ins Wan-ken brachte.

Agenten derGeldbarone

Sir Walter Scott hebt im zweitenBand seines Werkes »Das LebenNapoleon Bonapartes« die Tat-sache hervor, daß alle Ereignis-se, die in die französische Revo-lution mündeten, von den Geld-baronen - den Illuminaten -herbeigeführt wurden, derenAgenten den Mob zur Etablie-rung des berüchtigten Terrori-stenregimes anstifteten.

Der erste echte Umschwung,was Insider-Informationen überdie Illuminaten betrifft, ereigne-te sich, als diese »großen Intel-lektuellen« töricht genug waren,John Robison zum Beitritt auf-zufordern. Robison, Professorder Naturphilosophie an derUniversität Edingburgh, warGeneralsekretär der angesehe-nen »Royal Society« der Stadt.

Seine Zeitgenossen und beson-ders Adam Weishaupt hieltenihn für einen der führenden In-tellektuellen jener Tage. AlsWeishaupt Robison einlud, indie Reihen der Verschwörer ein-zutreten, wird er geglaubt ha-ben, der britische Professorkönnte sein Trumpf-As bei derAusdehnung seiner Organisa-tion auf die britischen Inselnsein.

Weishaupt schätzte RobisonsCharakter allerdings völlig falsch

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ein. Er hatte mit einem dünkel-haften, eingebildeten Menschenmit einem unersättlichen Macht-trieb gerechnet; statt dessen be-kam er es mit einem Mann zutun, der am Schicksal seiner Mit-menschen und seines Volkesaufrichtig Anteil nahm. Robisonwar nicht käuflich.

Er fiel auch nicht auf die Lügeherein, die Ziele der Illuminatenseien rein und ehrenhaft. Dar-über sagte er jedoch nichts, son-dern ging zum Schein auf dieVerschwörer ein. So wurden ihmhochvertrauliche Dokumentezugänglich gemacht, aufgrundderer er die Aktivitäten an derSpitze des Geheimordens ausnächster Nähe untersuchenkonnte.

Das Ergebnis war ein aufsehen-erregendes Buch, das er 1797unter dem Titel »Proofs of aConspiracy« (Beweise für eineVerschwörung) veröffentlichte.

Alles, was wir heute über dieAnfänge der Illuminaten wissen,stammt von Robisons Buch so-wie von einem Werk, das derPriester Barruel ein Jahr späterschrieb: »Memoirs - Illustratingthe History of Jacobinism«. Ob-wohl beide Autoren nichts von-einander wußten, geben beideWerke uns einen klaren Über-blick über die Organisation. Bei-de stützen sich weitgehend aufdie Originalschriften des Ordensund der Sekte der Illuminaten,den offiziellen Bericht der baye-rischen Regierung, den sie 1786nach einer längeren Untersu-chung herausgegeben hatte.

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Das sind dieFakten

Adam Weishaupt wurde am 6.Februar 1748 geboren. SeineErziehung durch die Jesuitenhatte in ihm einen starken Wi-derwillen gegen diesen Ordenerweckt. Als er mit ihm brach,vertiefte er sich in die subversi-ven und antichristlichen Lehrender französischen Philosophenund anderer Schriftsteller, diesein angeborenes Überlegen-heitsgefühl ansprachen.

Die nächsten fünf Jahre widmeteer sich der Meditation. In dieserZeit entwarf er den Plan, dieZivilisation umzustürzen und ei-ne - wie er es nannte - »NovusOrdo Saeclorum« - eine neueWeltordnung - zu errichten. Erentwickelte den Ablauf der Re-volution selbst.

Am 1. Mai 1776 gründete Weis-haupt die Geheimgesellschaftder Illuminaten als das Werk-zeug, mit dem er sein Ziel errei-chen wollte. Alle Mitgliedermußten Namen der klassischenAntike annehmen. Weishauptnannte sich Spartacus, nach demAnführer einer Erhebung vonSklaven im alten Rom; sein er-ster Assistent, Herr von Zwack,Berater des Prinzen von Salm,hieß Cato; aus Baron Meggen-hoff wurde Sulla, aus AdolphFreiherr von Knigge wurdePhilo.

In der 81. Edition der »Encyclo-paedia Britannica« von 1910wird erwähnt, daß der Orden indrei Hauptklassen eingeteilt

war; die erste bestand aus »No-vizen«, »Minervalen« und »ge-ringeren Illuminaten«; die zwei-te Klasse bestand aus Freimau-rern - »gewöhnlichen« und»schottischen Rittern«; der drit-ten oder Mysterienklasse gehör-ten »Priester« und »Regenten«,»Magier« und »der König« an.Der König war natürlich Weis-haupt selbst.

Den Novizen, die die äußerenRinge ausmachten, wurde er-zählt, der große Zweck der Il-luminaten sei es, »aus dermenschlichen Rasse ohne Un-terscheidung von Nation, Zu-stand oder Beruf, eine gute undglückliche Familie zu machen«.

Alle Novizen mußten einen Eidschwören, mit dem sie dem Or-den in Gestalt seiner Oberen»immerwährendes Schweigen,unerschütterliche Treue und Er-gebenheit« schworen; sie ver-pflichteten sich, »meiner Ur-teilskraft, meinem Willen undder kleinlichen Ausübung mei-ner eigenen Fähigkeit und mei-nes Einflusses gewissenhaft undvollständig abzuschwören, dasWohl des Ordens zu meinemWohl zu machen, und bin bereit,ihm mit meinem Vermögen,meiner Ehre und meinem Blutzu dienen. Die Freunde undFeinde des Ordens sollen meineFreunde und Feinde sein; beidengegenüber will ich mich so ver-halten, wie der Orden es gebie-tet. Ich will mich seiner Verbrei-tung und seinem wachsendenAnsehen widmen und ohne jedeverborgenen Vorbehalte allemeine Fähigkeit darin setzen,dies zu erreichen.«

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Beweise für eine Verschwörung gegen alle Religionen undRegierungen Europas.

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Die Menschheit freiund glücklich machen

Als Warnung vor den Folgen ei-nes Verrats nahm der Novize aneiner Zeremonie teil, währendder ihm mitgeteilt wurde:»Wenn du ein Verräter bist undeinen Meineid geschworen hast,sollst du wissen, daß unsere Brü-der aufgefordert sind, die Waf-fen gegen dich zu erheben. Hof-fe nicht zu fliehen oder einensicheren Ort zu finden. Wo im-mer du sein wirst, Scham, Reueund der Zorn unserer Brüderwird dir bis in die letztenSchlupfwinkel deines Innern fol-gen und sie zerfressen.«

Wenn ein Mitglied den »innerenKreis« erreicht hat, war sein Eidabsoluter Geheimhaltung undfraglosen Gehorsams zu einertodernsten Angelegenheit ge-worden. Erst jetzt durfte er dieletzten Ziele des Ordens erfah-ren: 1. Abschaffung jeder or-dentlichen Regierung; 2. Ab-schaffung des Privateigentums;3. Abschaffung des Erbrechts; 4.Abschaffung des Patriotismus;5. Abschaffung aller Religionen;6. Abschaffung der Familie und7. die Errichtung einer Weltre-gierung.

Selbstverständlich wurden dieseeigentlichen Ziele des Ordensvor den meisten Mitgliedern ge-heimgehalten. Ihnen wurde ver-sichert, der alleinige Zweck derGesellschaft sei die Sicherstel-lung »des Glücks der Mensch-heit«.

Weishaupt hatte einen subtilen,scharf umrissenen Plan zur Zer-

störung der Religion: »Ich habeeine in jeder Hinsicht vorteilhaf-te Erklärung ersonnen; sie ist fürjede christliche Religionsge-meinschaft verlockend; sie löstsich nach und nach von jeder Artreligiösen Vorurteils; sie pflegtsoziale Tugenden; und sie regtsie an durch die große, machba-re, baldige Aussicht auf univer-sales Glück in einem Staat derFreiheit und moralischenGleichheit, frei von den Barrie-ren, die Untertänigkeit, Klassen-ordnung und Reichtum für unsbedeuten. Meine Erklärung istpräzise und vollständig, meineMittel sind wirksam und unwi-derstehlich. Unsere Geheimor-ganisation arbeitet so, daß ihrnichts widerstehen kann, undbald wird die Menschheit freiund glücklich sein.«

Dieser Plan erwies sich nicht nurbei den Novizen, sondern auchbei Menschen aller Stellungenund jeden Alters als äußerst er-folgreich: »Die Bewunderns-würdigste von allem«, schriebWeishaupt an Cato, »ist, daß be-deutende protestantische undreformierte Theologen (Luthe-raner und Calvinisten), die unse-rem Orden angehören, wirklichder Ansicht sind, der Orden seidie wahre, unverfälschte Ver-körperung der christlichen Reli-gion. O Mensch, was kann mandich nicht glauben machen?«

Weishaupt war ein Meisterver-brecher des Typs, der in derWeltgeschichte nur selten vor-kommt; der allein nach derWeltherrschaft streben kann unddabei vor dem Äußersten nicht

zurückschreckt. Jedem Men-schen versprach er die Erfüllungseiner Wünsche, wie gegensätz-lich diese auch waren. Weis-haupt war der König unter denHochstaplern.

Allianz zwischenIlluminaten undFreimaurern

Er forderte blinden Gehorsamgegenüber der »Parteilinie«, sowie er sie selbst festgelegt hatte.Lügen, Widersprüche und Be-trug waren an der Tagesord-nung. Er hatte keine Skrupel zu-zugeben, daß er sich bemühte,Leichtgläubige in die Organisa-tion zu locken. Er schrieb: »Die-se Leute bedeuten Zuwachs füruns und bringen Geld in unsereKassen; werft unsere Köder ausund laßt so viele Menschen wiemöglich anbeißen, aber sagt ih-nen nichts über unsere Geheim-nisse, sie dürfen nicht über die>Geheimgrade< und die Ver-schwörung informiert werden,mit deren Hilfe sie getreu derZielsetzung des Ordens ver-sklavt werden sollen. Sie müssenglauben, daß der niedrige Grad,den sie erreicht haben, der höch-ste ist.«

Die protestantischen Fürsten inDeutschland und Europa warenvon Weishaupts Plan, die katho-lische Kirche zu zerstören, der-art angetan, daß sie danachstrebten, dem Orden beizutre-ten. Über diese Männer wurdedie Kontrolle des Freimaurer-ordens möglich, in den sie Weis-haupt und seine Mitverschwörer

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1777 einführten. Um den wah-ren Zweck der Illuminaten vorihnen zu verschleiern, ließ Weis-haupt die Fürsten nur für dieunteren Grade zu.

Am 16. Juli 1782 wurde auf demKongreß von Wilhelmsbad dieAllianz zwischen Illuminatenund Freimaurern endgültig be-siegelt. Mit diesem Pakt verei-nigten sich die führenden Ge-heimgesellschaften der damali-gen Zeit. Die neue Allianz hatte»weltweit nicht weniger als dreiMillionen Mitglieder«. Kein Hi-storiker hat die tatsächlichenAuswirkungen dieses Zusam-menschlusses auf die Weltge-schichte gebührend gewürdigt.

»Was bei diesem schrecklichenKongreß beschlossen wurde,wird der Außenwelt nie bekanntwerden, denn selbst die Männer,die unwissentlich Mitglieder derBewegung geworden waren undjetzt zum erstenmal von ihrenFührern über die wirklichen Plä-ne unterrichtet wurden, standenunter Eid, nichts verlauten zulassen. Ein aufrichtiger Freimau-rer, der Comte de Virieu, ant-wortete auf die Frage nach dentragischen Geheimnissen, dieer mit sich gebracht hatte: >Ichwerde Ihnen darüber nichts an-vertrauen. Ich kann nur sovielsagen: dies ist alles erheblichernster, als Sie glauben. Die ge-plante Verschwörung ist derartgeschickt geplant, daß es Monar-chie und Kirche gewissermaßenunmöglich sein wird, ihr zu ent-rinnen^ Seit diesem Tag, so derBiograph M. Costa de Beaure-gard, >konnte der Comte de Vi-

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Albert Pike, vermutlich Bruder Piccolo Tiger, übernahm dietheosophischen Aspekte des Illuminaten-Ordens.

rieu vom Freimaurertum nurnoch mit Schrecken Sprechern.«

In den folgenden Jahren exi-stierte eine starke Bewegung,die die Emanzipation der euro-päischen Juden erreichte. Wäh-rend Juden bis zu diesem Zeit-punkt die Mitgliedschaft bei denFreimaurern versagt war, wurdeder Bann jetzt aufgehoben. Eswurde beschlossen, die Zentraledes illuminierten Freimaurer-tums nach Frankfurt, demHauptsitz des jüdischen Kapi-tals, zu verlegen.

Die größte Stärkeliegt in der Verborgenheit

Obwohl der Orden rasch größerwurde, gab es bald erste Mei-nungsverschiedenheiten. Knig-ge, einer von Weishaupts Hand-langern, der Vorsteher der Pro-vinzen, versuchte, einen Teil vonWeishaupts Ruhm für sich zubeanspruchen. Er wurde seinerStellung enthoben und verließden Orden.

Das Interesse an den Aktivitätender Illuminaten wurde stärker,

je mehr Informationen über ihreteuflischen Pläne bekannt wur-den. 1785 verließen vier leitendeMitglieder die Gesellschaft undsagten vor einem Untersu-chungsgericht aus, das der baye-rische Kurfürst einberufen hatte.Ihre überraschenden Enthüllun-gen räumten jeden Zweifel ander satanischen Natur des II-luminatentums aus. Am 11. Ok-tober 1785 wurden bei einerRazzia in Zwacks Haus Unmen-gen von Dokumenten sicherge-stellt, die überdeutlich zeigten,daß geplant war, eine »weltweiteRevolution anzufachen, die derGesellschaft den Todesstoß ver-setzen sollte. Diese Revolutionwird das Werk der Geheimge-sellschaft sein, und das ist einesunserer großen Geheimnisse.«

Der bayerischen Regierung wardie tödliche Gefahr bewußt. Sieentschied, die Dokumente selbstsprechen zu lassen, indem sie sieveröffentlichte und in weitest-möglichem Rahmen zirkulierenließ. Das offizielle Dokumenttrug den Titel »Originalschriftendes Ordens und der Sekte derIlluminaten«. Die europäischenRegierungen ignorierten dieseWarnung. Wenig später verließZwack Deutschland. Weishaupt,auf dessen Kopf eine Belohnungausgesetzt war, nahm Zufluchtbei einem seiner adligen Schüler,dem Herzog von Sachsen-Co-burg und Gotha.

Dieser scheinbare Zusammen-bruch des Ordens diente der Sa-che der Verschwörer, die sichsofort daran machten, die Nach-richt zu verbreiten, daß das II-

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luminatentum ein Ding der Ver-gangenheit sei. Diese Lüge istseitdem von »Historikern« im-mer wiederholt worden, die dieWahrheit über die nun folgen-den Aktivitäten der Illuminatensorgsam verhüllten.

Es wurde nun wichtiger als jezuvor, die Namen »Illuminaten«oder »Illuminatentum« aus demöffentlichen Sprachschatz zuentfernen. Die Instruktionen fürden Rang eines Regenten laute-ten: »Die größte Stärke unseresOrdens liegt in seiner Verbor-genheit; laß ihn bei keiner Gele-genheit, an keinem Ort unterseinem Namen erscheinen, son-dern immer unter einem ande-ren Namen und Gewerbe.«

Da der amerikanische Unabhän-gigkeitskrieg schon begonnenhatte, als der Illuminatenordenentstand, konnte dieser aufAmerika keinen entscheidendenEinfluß mehr nehmen. Abernoch bevor die Kolonien sichvereinigten, die Verfassung ver-kündet und die amerikanischeRepublik gegründet wurde, bil-deten sich schon fünfzehn Logendes Illuminatenordens in dendreizehn Kolonien. Die Colum-bia-Loge wurde 1785 in NewYork City gegründet; Mitgliederwaren unter anderem Gouver-neur DeWitt Clinton, späterClinton Roosevelt, Charles Da-na und Horace Greeley. EinJahr darauf wurde eine Loge inVirginia aus der Taufe gehoben,der Thomas Jefferson angehör-te. Als Weishaupts diabolischePläne von der bayerischen Re-gierung aufgedeckt wurden, ver-teidigte ihn Jefferson nach-

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drücklich als einen »begeistertenMenschenfreund«.

Vorahnungen einerheraufziehenden GefahrEs gab viele unüberhörbareWarnungen hinsichtlich der II-luminaten-Tätigkeit in Amerika.Am 19. Juli 1798 wies DavidPappen, der Präsident der Har-vard-Universität, in seiner Redevor der Abschlußklasse betontauf den verderblichen Einflußdes Illuminatenordens hin. Eineähnliche Warnung sprach derPräsident der Yale-Universität,Timothy Dwight, aus.

Im selben Jahr sandte GeorgeWashington einen Brief an G.W. Snyder, in dem er schrieb:»Es ist nicht meine Absicht zubezweifeln, daß die Doktrin derIlluminaten und die Prinzipiendes Jakobinertums in den Verei-nigten Staaten keine Verbrei-tung gefunden haben. Es gibt imGegenteil niemanden, der dar-über glücklicher ist als ich.

Ich wollte vielmehr meine Über-zeugung zum Ausdruck bringen,daß die Freimaurer in diesemLande in Form von Gesellschaf-ten die teuflichen Lehrsätzenicht zu verbreiten versuchten.

Daß einzelne von ihnen das viel-leicht getan haben, ohne daß derGründer beziehungsweise dieEinrichtungen, die in den Verei-nigten Staaten demokratischeGesellschaften gründen sollten,dieses Ziel hatten und tatsäch-lich das Volk von der Regierungentfremden wollten, ist zu offen-sichtlich, als daß man es bestrei-ten könnte.«

Daß Washington über die Be-drohung der Vereinigten Staatenseitens der Illuminaten ernstlichbesorgt war, kommt in seinerAbschiedsrede vom 19. Septem-ber 1796 sehr deutlich zum Aus-druck. Diesem Dokument ge-bührt nach der Verfassung derzweite Platz in der nationalenBedeutung.

Washington äußerte seinen Her-zenswunsch, daß »der HimmelIhnen weiterhin die vorzüglich-sten Zeichen seiner Gnade spen-den möge« und »daß die freieVerfassung, das Werk IhrerHände, heilig gehalten werde:daß jede Abteilung der Regie-rung und Verwaltung mit Weis-heit und Tugend geprägt werdenmögen«. Dann erklärte er, ihntreibe die Vorahnung einer her-aufziehenden Gefahr dazu, »Ih-nen zum ernsten Nachsinnenund häufigen Überdenken einigeGedanken mitzuteilen, die lan-ger Reflexion und sorgfältigerBeobachtung entsprungen sindund die mir für den FortbestandIhres Glücks als eines Volkesüberaus wichtig erscheinen.

Da leicht vorherzusehen ist, daßvon verschiedenen Quellen, ausverschiedenen Richtungen vielMühe auf gewandt, viel List inAnschlag gebracht werden wird,um Ihr Uberzeugtsein von dieserWahrheit ins Wanken zu brin-gen; da dies die Stelle Ihrer poli-tischen Festung ist, die die inne-ren wie die äußeren Feinde amhäufigsten und aktivsten (wennauch oft versteckt und hinterhäl-tig) angreifen werden, ist esunendlich bedeutsam, daß Sie

den unermeßlichen Wert, denIhre nationale Einheit für Ihrkollektives und individuellesWohlbefinden hat, richtig beur-teilen.

Jede Obstruktion der Ausübungvon Gesetzen, alle Kombinatio-nen und Vereinigungen, die -mit noch so plausibel erschei-nenden Gründen - in Wahrheitdie reguläre Planung und Arbeitder verfassungsmäßigen Autori-täten lenken, kontrollieren, be-kämpfen oder zu etwas Heiligemerheben wollen, sind für diesesgrundlegende Prinzip zerstöre-risch und todbringend.«

Washington weiter: »Von sol-chen Kombinationen und Ver-einigungen muß angenommenwerden, daß sie im Lauf der Zei-ten und Geschehnisse machtvol-le Werkzeuge werden, mit denenschlaue, ehrgeizige und skrupel-lose Menschen die Macht desVolkes untergraben und ihrer-seits die Zügel der Regierungübernehmen können, um danndie Werkzeuge, die ihnen zu un-gerechter Herrschaft verhalfen,zu vernichten.

Eine ihrer Methoden könnte dieÄnderung der Verfassung sein,wodurch unserem System dieKraft entzogen würde. So könn-te, was nicht zu überwältigen ist,unterminiert werden. Das Miß-trauen eines freien Volkes sollteständig wach sein, denn Ge-schichte und Erfahrung habenbewiesen, daß ausländische Be-einflussung der verderblichsteFeind einer republikanischenRegierung ist.

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Die vorrangige Verhaltensregelim Umgang mit fremden Natio-nen ist: Ausweitung unsererHandelsbeziehungen mit ge-ringstmöglicher politischer Ver-bindung. Soweit wir bereits Ver-pflichtungen eingegangen sind,sollen sie in bestem Vertrauenerfüllt werden. Dann aber laßtuns damit aufhören.

Warum sollen wir auf die Vor-teile unserer besonderen Situa-tion verzichten? Warum unsselbst aufgeben, um auf fremdenBoden stehen zu können? War-um - indem wir unser Schicksalmit dem irgendeines Teils vonEuropa verknüpfen - unserenFrieden und Wohlstand von eu-ropäischen Interessen, europä-ischer Intrige beeinflussen las-sen? Es ist eine rechtmäßige Po-litik, uns auf kein permanentesBündnis mit irgendeiner frem-den Macht einzulassen.«

120 Jahre lang bildete diesesDokument die Grundlage deramerikanischen Außenpolitik;das Ergebnis war ein Wohlstand,der in der Geschichte keine Pa-rallelen hat.

Sympathien fürTerrorregime

Zwei Jahre nach WashingtonsAbschiedsadresse veröffentlich-te Professor John Robison seinberühmtes Buch »Proofs of aConspiracy« (Beweis für eineVerschwörung), in dem er dieWelt vor der Illuminaten-Inva-sion der Maurerlogen warnte.

1796 entschied sich JohnAdams, ein Wegbereiter der

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neuentstehenden Maurerlogenin Neu-England, im Kampf umdie Präsidentschaft gegen Tho-mas Jefferson anzutreten. Einesseiner Hauptargumente gegenJefferson war, daß dieser alsBotschafter in Frankreich in denJahren 1785 bis 1789 offeneSympathien für das von den II-luminaten begünstigte Terrorre-gime gezeigt hatte und Maurer-logen für subversive Zwecke be-nutzte.

John Adams Sohn John QuincyAdams schrieb drei Briefe anColonel William L. Stone, in de-nen er die Anschuldigungen imDetail formulierte. Er implizier-te, daß die Informationen sei-nem Vater die Präsidentschaftgewinnen helfen würden. Vonder Existenz dieser Briefe wurdedie Öffentlichkeit zum erstenmaldurch Commander William GuyCarr's Buch »Pawns in the ga-me« (Schachfiguren) in Kennt-nis gesetzt. Bis vor kurzem wa-ren sie in der Ritterburg SquareLibrary in Philadelphia aufbe-wahrt. Mysteriöserweise sind sieheute dort nicht mehr aufzu-finden.

1826 hielt es William Morganfür seine Pflicht, seine freimau-rerische Mitbrüder und die ame-rikanische Öffentlichkeit überdie Illuminaten und ihre gehei-men Pläne zu informieren. Mor-gan, »der alle Freimaurer-Gradedurchlaufen und eine sehr hohePosition innerhalb des Ordenseingenommen hatte«, begannmit einer Niederschrift eines Bu-ches über das Thema. Mit einemDrucker in Batavia hatte er sich

über die Herausgabe bereits ge-einigt.

»Das Buch war fertiggeschrie-ben, als er unter die (falsche)Anklage des Diebstahls gestelltund verhaftet wurde. Sein Hauswurde durchsucht, seine Manu-skripte beschlagnahmt und ver-nichtet.« Wenige Tage späterwurde er »auf Intervention einesVerschwörers« aus dem Gefäng-nis entlassen und auf dem Heim-weg gekidnappt. Bei einem Tref-fen nach weiteren Tagen wurdeMorgan zum Tode verurteilt.

Fünf Männer wurden ausge-wählt, das Urteil zu vollstrecken.Nach dem Bericht eines Augen-zeugen handelte es sich »aus-schließlich um Männer mit kor-rektem Benehmen und gutemCharakter; alle waren zweifellosvon einem enthusiastischen,aber höchst irregeleitetenPflichtgefühl beseelt«. Sie ludenMorgan in einen Kahn, und alssie auf dem Ontario-See hinaus-gerudert waren, »schlangen sieein Seil um ihn, an dessen Endesie schwere Gewichte befestig-ten, und warfen ihn über Bord.Morgans Leichnam wurde Jahrespäter aufgefunden. Keiner derMörder wurde je vor Gericht ge-stellt«.

Der durch William Morgans Er-mordung einsetzende öffentlicheSkandal bedeutete einen schwe-ren Rückschlag für die Maurer-bewegung in den USA. Fastvierzig Prozent der Mitgliederim Norden wurden abtrünnig.Interessanterweise ist dieseshochwichtige historische Ereig-

nis aus den »Geschichtsbü-chern« getilgt worden. Wir wer-den sehen, daß solche Tilgungennicht zufällig sind.

Spenden zur Auslösungvon Kriegenund Revolutionen

Es ist schwer, wenn nicht un-möglich, ein klares Bild der Ak-tivitäten der Illuminaten zu Be-ginn des letzten Jahrhunderts zuzeichnen. Das hat seinen Grunddarin, daß die Jünger AdamWeishaupts mit vollem Herzenan die Wahrheit seines Satzesglaubten, daß »die große Stärkeunseres Ordens in seiner Ver-borgenheit liegt; laß ihn nie un-ter seinem richtigen Namen er-scheinen, sondern immer nurunter einem Decknamen mit ei-nem angeblich anderen Zweck«.

Wenn wir ihre Aktivitäten wei-terverfolgen wollen, müssen wirnach bedeutenden Persönlich-keiten und Gruppen Ausschauhalten, die den satanischenLehrsätzen des Illuminatentumsanhängen. An ihren Taten wer-den wir sie erkennen. Sie allewerden auf das Illuminaten-Zielhinarbeiten, nämlich die Zerstö-rung nationaler Souveränitätund die Errichtung einer Weltre-gierung, eines »Novus OrdoSaeclorum«.

Im Jahre 1829 finanzierten ame-rikanische Illuministen in NewYork eine Vortragsreihe derenglischen Illuministin Frances»Fanny« Wright. Sie verkündetedas gesamte Weishaupt-Pro-gramm ihrer Hilfstruppe des II-

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luminatenordens, einschließlichKommunismus - der unter demNamen »gleiche Chancen, glei-che Rechte« schmackhafter ge-macht wurde -, Atheismus,Frauenemanzipation und freieLiebe. Die Anwensenden wur-den darüber informiert, daß esdie Absicht der Illuminaten sei,nihilistische und atheistischeGruppen mit allen anderen sub-versiven Organisationen zu ei-nem internationalen Verbandzusammenzuschließen, derKommunismus heißen sollte.Diese neue destruktive Kraftwürde dann von den Illuminatenzur Auslösung von Kriegen undRevolutionen verwendet wer-den. Clinton Roosevelt - ein di-rekter Vorfahr von Franklin De-lano Roosevelt -, Charles Danaund Horace Greeley bildeten einKomitee, das Spenden für dieneue Sache sammeln sollte.

Roosevelt und seine Gruppe tra-ten als Vertreter der Arbeiter-klasse auf. Sie führten »edle undehrenwerte« Gründe an und ga-ben, zumindest in ihren früherenSchriften, vor, daß es ihnen dar-um gehe, die Verfassung derUSA aufrecht zu erhalten. Sieerklärten ihren Vorsatz, die»Geldwechsler aus dem Tempelzu jagen«, und ihre Gegner-schaft gegen Monopole. Allediese erklärten Ziele fanden beider gutmeinenden Mentalitätder »Bauern« Anklang.

Clinton Roosevelt war von sei-ner »Wichtigkeit« derart einge-nommen, daß er 1841 ein Buchmit dem Titel »The Science ofGovernment Founded on Natur-

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al Law« (Die Wissenschaft desRegierens auf der Grundlage derNaturgesetze) veröffentlichte.

Im Vorwort des schmalen Ban-des läßt Roosevelt den Leserkeinen Augenblick über seineüberlegene Weisheit und Un-fehlbarkeit im Ungewissen. Erschreibt: »Ein umfangreichesWerk hätte sicher einen impo-santeren Eindruck gemacht,aber dicke Bücher und lange Re-den stammen selten von Geistes-größen. Der Riese reißt denBaum an der Wurzel aus, an derdie Pygmäen ihr Leben lang her-umhacken. Der Riese sagt: DasWerk ist getan und blickt aufden niedergestürzten Feind.«Ein wahrhaft Illuminierter, derhier spricht.

Es gibt keinengerechten Gott

Roosevelts Buch stimmt völligmit Weishaupts Anordnungenüberein, daß die Ordensoberender Illuminaten »als die perfek-testen und erleuchtesten Men-schen anzusehen sind; sie dürfenZweifel an ihrer Unfehlbarkeitnicht einmal dulden«.

Der Titel dieses Buches ist eben-falls interessant, denn auch erstützt sich auf die Lehren Weis-haupts. Weishaupt verfügte, daßalle Künste, Wissenschaften undReligionen abzuschaffen unddurch die »sozialistische Wissen-schaft des Regierens« zu erset-zen seien, wie er sie selbst lehreund die die einzig wahre Wissen-schaft sei. Weishaupt hatte fer-

ner gesagt, daß diese Wissen-schaft im Naturgesetz verankertsein müsse.

In seinem Buch beschreibt Roo-sevelt die Pläne der Illuminatenfür die Organisierung derMenschheit unter der Kontrollederer, die wie er selbst, »er-leuchtet« sind. Er erläutert, wiedie Verfassung, die er mit einem»leckgeschlagenen Boot« ver-gleicht, »das hastig zusammen-gezimmert wurde, als wir die bri-tische Flagge verließen«, aufge-weicht und dann zerstört werdensoll.

Er bekundet seine Verachtungfür den Schöpfer durch die Er-klärung, daß »es keinen gerech-ten Gott gibt, der die Erdendin-ge richtet; wenn es einen Gottgibt, dann ist er ein bösartigesund rachsüchtiges Wesen, deruns zum Leiden erschaffen hat«.

Wie sehr sich spätere Roosevelt-Generationen der Pläne für dieSchaffung einer »neuen Welt-ordnung« bewußt waren, wirddurch die folgende Passage ausdem Buch »Roosevelt, the Storyof Friendship« (Roosevelt, dieGeschichte einer Freundschaft)von Owen Wister, erschienenbei McMillan, 1930, deutlich.Sie gibt eine Unterhaltung wie-der, die in den späten neunzigerJahren des letzten Jahrhundertsstattfand:

»Wie lange geben Sie der Regie-rung in Washington noch? fragteich (Teddy) Roosevelt und (Ca-bot) Lodge beim Essen.

Die beiden Studenten, Schrift-steller und Gestalter der Ge-

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Darstellung des Welshaupt'schen Systems aus: »Nachtragvon weiteren Originalschriften der Illuminatensekte«, 1787.

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Das Zeichen der Illuminaten auf der amerikanischen Ein-Dollar-Note mit dem Gründungsdatum des Illuminatenordens.

schichte, als solche wohlvertrautmit den Ursachen, die zum Nie-dergang von Weltreichen,Königreichen und Republikengeführt haben, verstummten ei->nen Augenblick lang. Dann sag-te einer von Ihnen: Ungefährfünfzig Jahre.

Wer von beiden diese Grenzesetzte, weiß ich nicht mehr. Icherinnere mich aber, daß der an-dere ihm nicht widersprach.«

Orgien derGrausamkeit

1830 starb Weishaupt im Altervon 82 Jahren. In dem Bemü-hen, die Welt davon zu überzeu-gen, daß das Illuminaten tum ge-storben und keine Gefahr mehrwar, inszenierte er eine ein-drucksvolle »Reue« auf dem To-tenbett und kehrte in den Schoßder katholischen Kirche zurück.

1834 wurde Guiseppe Mazzini,der italienische Revolutionsfüh-rer, von den Illuminaten zumLeiter ihres weltweiten Revolu-tionsprogrammes ernannt. DiesePosition hatte er bis zu seinemTod 1872 inne.

Etwa zur selben Zeit trat einobskurer Intellektueller mit Na-men Mordechai Marx Levy aliasKarl Marx, einer der Zweigorga-nisationen der Illuminatenver-schwörung bei, dem Bund derGerechten. 1847 erhielt er denAuftrag, ein Werk zu schreiben,das später unter dem Titel »DasKommunistische Manifest« be-kannt wurde. Im Grunde han-delt es sich dabei um eine politi-sche Niederlegung der Gesamt-planung für die Zukunft. Marxspielte eine so untergeordneteRolle, daß sein Name zwanzigJahre lang nicht auf dem Mani-fest erschien. Er war lediglichein Bauer in dem Schach»spiel«,das die wirklichen Mächte hinterden Kulissen spielten. Unvorein-genommene Historiker habenlängst festgestellt, daß das Kom-munistische Manifest nichts»Neues« oder »Ursprüngliches«enthielt. Es ist weiter nichts alsein wiederaufgewärmtes Plagiatder Schriften Adam Weishauptsund seines Schülers ClintonRoosevelt.

Die nächste wichtigste Persön-lichkeit, die auf der amerikani-schen Szene als ein Führer dersatanischen Verschwörung auf-trat, war Albert Pike. Mazziniernannte ihn zum Leiter derOperationen in den VereinigtenStaaten.

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Pike wurde am 29. Dezember1809 in Boston geboren. Ob-wohl seine Eltern aus bescheide-nen Verhältnissen stammten,machten sie es möglich, daß er inHarvard studieren konnte. Spä-ter zog er zu ihnen nach Newbu-ry, wo er in einer Grundschuleunterrichtete.

Während des Bürgerkriegesdiente Albert Pike als Brigade-general in der Armee der Kon-föderierten. Seine Regierung er-nannte ihn zum Indianerbevoll-mächtigten, und als solcher warer für die Verhandlungen mitden grausamsten Stämmen ver-antwortlich, um aus ihren Krie-gern eine Armee auszuheben.

Um ihm seine Arbeit zu erleich-tern, machte man ihn zum Gou-verneur des indianischen Terri-toriums. Als sich die Armee ausChickasawas, Romanischen,Creeks, Cherokees, Miamis,Osagen, Kansas und Choktawabildete, übernahm er ihr Kom-mando. Bei diesen Stämmen warer als »der treue bleichgesichtigeFreund und Beschützer be-kannt«.

Pike und seine Armee von Wil-den verübten unter dem Deck-mantel legitimer Kriegsführungwahre Orgien der Grausamkeit.Ihre Barbareien waren soschreckerregend, daß das Aus-land intervenierte. Vorhaltun-gen Englands, das drohte, aushumanitären Gründen einzu-schreiten, zwangen JeffersonDavis schließlich, seine indiani-schen Hilfstruppen zu entlassen.

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Giuseppe Mazzini bestimmt weltweit das Revolutionspro-gramm der Illuminlsten.

Ein Geniedes Bösen

Albert Pike war ein Genie desBösen. Er hatte viele Talente,die er ausschließlich destruktiv

einsetzte. Außerordentlich bele-sen, beherrschte er sechzehn an-tike Sprachen in Rede undSchrift. Er bekannte sich öffent-lich zur Satansverehrung undpraktizierte schwarze Kunst undalle Formen der Zauberei.

Als Top-Illuministen arbeitetenpike und Mazzini zusammen. Pi-ke übernahm die theosophischenAspekte ihrer Operationen,Mazzini die Politik. Als die Frei-maurerlogen des »GroßenOrient« aufgrund Mazzinis revo-lutionärer Aktivitäten in Europain Verruf kamen, präsentierteder Italiener Pike, der mittler-weile der Meister- vom alten undangenommenen Schottenritusder Freimaurer geworden war,einen genialen Plan. MazzinisPlan war einfach. Als Mann derPraxis erkannte er, daß mannicht einen Ritus zur Aus-schließlichkeit erheben konnte.

In einem Brief an Pike schrieb eram 22. Januar 1870: »Wir müs-sen allen Verbänden gestatten,wie bisher weiterzuexistieren,mit ihren Systemen, ihren zen-tralen Organisationen und denverschiedenen Arten der Korre-spondenz zwischen hohen Gra-den derselben Riten, in ihren ge-genwärtigen Organisationsfor-men. Aber wir müssen einen Su-perritus schaffen, der unbekanntbleiben soll und in den wir dieMaurer hoher Grade nach unse-rer Wahl berufen werden. AusRücksicht auf unsere Mitbrüdermüssen sich diese Männer derstrengsten Geheimhaltung un-terwerfen. Mit diesem oberstenRitus werden wir das gesamteFreimaurertum regieren; er wirddie internationale Zentrale wer-den, die um so mächtiger ist,weil seine Leitung unbekanntsein wird.«

Der Historiker Dominico Mar-giotta berichtet: »Es wurde ver-

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einbart, daß die Existenz diesesRitus streng geheimgehalten unddaß er in den Versammlungender Logen und inneren Schreineanderer Riten nie erwähnt wer-den sollte, selbst dann nicht,wenn die Versammlung auf-grund eines Zufalls ausschließ-lich aus Brüdern der perfektenWeihen bestehen sollte, denndas Geheimnis der neuen Insti-tution dürfte nur unter größtenVorsichtsmaßregeln einigen we-nigen Auserwählten aus den ge-wöhnlichen hohen Graden of-fenbart werden.«

Pike formte diese ultrageheimeOrganisation und gab ihr denNamen »Der neue und refor-mierte palladische Ritus«. Erschuf drei oberste Räte, einen inCharleston, South Carolina, ei-nen zweiten in Rom und einendritten in Berlin.

Der Historiker Dr. Batailleschreibt: »Dieser Super-Ritusfreimaurerisch-luziferischen Spi-ritismus darf nicht mit dem Rä-derwerk des Hochmaurertumsverwechselt werden. Palladismusist der Kult des Satans in deninneren Schreinen eines Ritus,der allen anderen Riten überge-ordnet ist. Er ist ein Kult, eineReligion.«

Die satantischeDoktrin ist KetzereiDas theologische Dogma AlbertPikes ist in den »Instruktionen«niedergelegt, die von ihm am 4.Juli 1889 für die 23 HöchstenRäte der Welt erlassen wurden:

»Folgendes müssen wir derMenge sagen: >Wir verehren ei-

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nen Gott, aber unser Gott wirdohne Aberglauben angebetet.

Euch, den souveränen großenGeneralinstruktoren, sagen wir,was ihr den Brüder der 32., 31.und 30. Grade wiederholensollt: Die Maurer-Religion solltevon uns allen, die wir Einge-weihte des höchsten Gradessind, in der Reinheit der Luzife-rischen Doktrin erhaltenwerden.

Wäre Luzifer nicht Gott, würdeAdonai (der jüdische Gott), des-sen Taten Beweise für seineGrausamkeit, Verschlagenheit,seinen Menschenhaß, sein Bar-barentum und seine Ablehnungder Wissenschaft sind, würdendann Adonai und seine Priesterihn verleumden?

Ja, Luzifer ist Gott; unglückli-cherweise ist Adonai auch Gott.Denn nach dem ewigen Gesetzgibt es Licht nicht ohne Schat-ten, Schönheit nicht ohne Häß-lichkeit, Weiß nicht ohneSchwarz. Das Absolute kann nurin Gestalt zweier Gottheitenexistieren: das Dunkel dientdem Licht als Hintergrund, dieStatue bedarf des Sockels, dieLokomotive braucht dieBremse.

Die satantische Doktrin ist Ket-zerei. Die wahre und reine phi-losophische Religion ist derGlaube an Luzifer, den AdonaiGleichgestellten. Aber Luzifer,der Gott des Lichtes und desGuten, kämpft für die Mensch-lichkeit gegen Adonai, den Gottdes Dunklen und Bösen« (»La

Femme et l'enfant dans la Franc-Maconnerie Universelle«Weib und Kind im französischenUniversalmaurertum - von A.C. de la Rive; sowie »OccultTheocrasy« von Lady Quenes-borough).

Die illuministische Propagandawill uns glauben machen, daß al-le Gegner des ChristentumsAtheisten seien. Das ist eine Lü-ge, vorsätzlich ins Spiel ge-bracht, um die geheimen Plänederer zu maskieren, die die luzi-ferische Verschwörung leiten.Sie bleiben hinter den Kulissen -ihre Identität und ihr wahresZiel sind selbst den meistenMenschen verborgen, die nachihrem Willen handeln. Sie wis-sen, daß der endgültige Erfolgihrer diabolischen Pläne - dieWeltregierung zu stellen - vonihrer Fähigkeit abhängt, dieWahrheit vor den Menschenverborgen zu halten, bis die Ent-wicklung nicht mehr aufgehaltenwerden kann. Die Illuminatengehen Schritt für Schritt nach ei-nem ausgearbeiteten Plan vor,mit dem sie die Zivilisation sy-stematisch zerstören wollen, umihre eigene despotische Herr-schaft zu errichten.

Reif für diewahre Lehre Luzifers

In einem bemerkenswertenBrief vom 15. August 1871, derbis vor kurzem in der Bibliothekdes Britischen Museums in Lon-don ausgestellt war, schildertPike Mazzini Details des luzife-rischen Plans für drei Weltkrie-ge. Nach seinen Worten »wer-

den wir (im dritten dieser Krie-ge) die Nihilisten und Atheistenloslassen; wir werden einen ge-waltigen gesellschaftlichen Zu-sammenbruch provozieren, derin seinem ganzen Schrecken denNationen die Auswirkungen vonabsolutem Atheismus, dem Ur-sprung der Grausamkeit und derblutigsten Unruhen klar vor Au-gen führen wird.

Dann werden die Bürger - ge-zwungen, sich gegen die Minder-heit der Revolutionäre zur Wehrzu setzen - jene Zerstörer derZivilisation ausrotten, und dieMehrheit der Menschen wird,gottgläubig wie sie ist, nach derEnttäuschung durch das Chri-stentum und daher ohne Kom-paß (Führung), besorgt nach ei-nem neuen Ideal Ausschau hal-ten, ohne jedoch zu wissen, wenoder was sie anbeten soll.

Dann ist sie reif, das reine Lichtdurch die weltweite Verkündi-gung der reinen Lehre Luziferszu empfangen, die endlich an dieÖffentlichkeit gebracht werdenkann. Sie wird auf die allgemei-ne reaktionäre Bewegung, dieaus der gleichzeitigen Vernich-tung von Christentum und Athe-ismus hervorgehen wird, fol-gen.«

Sie regierendie Welt

Lady Queensborough schriebvor etwa fünfzig Jahren: »Einpositiver Geist kann nicht kon-trolliert werden. Wenn man eineokkulte Herrschaft errichtenwill, muß man den Geist derMenschen passiv und negativ

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ausrichten. Ein bewußt auf eingenau ins Auge gefaßtes Zielhinarbeitender Geist ist eineMacht und kann als solche eineranderen Macht - zu gutem oderbösem Zweck - trotzen. DasStreben nach Weltherrschaftkann allein durch die Aufdek-kung dieses Prinzips verurteiltwerden; da das Prinzip leiderunentdeckt blieb, bleibt jenesStreben ohne Gegnerschaft,Zerstörung, Materialismus, Täu-schung - dies sind Albert Pikesdrei Ziele. Sie scheinen die heu-tige Welt zu regieren.«

Vor einigen Jahren hörte derVerfasser den Präsidenten eineskleinen, unabhängigen Collegesagen, daß seit der Jahrhundert-wende das »Erziehungssystemvom Kurs der Vernunft abwichund in Strudel und Untiefen ge-riet, und daß seitdem die Erzie-her Gift in den verformbaren,arglosen Geist« der ihnen An-vertrauten geträufelt haben. Dasist völlig zutreffend - bis auf ei-nen Punkt: das Erziehungswesen»wich nicht ab«, es »geriet«nicht in Untiefen, sondern eswurde bewußt in sie hineinge-steuert.

In seinem Buch »Tragedy andHope« brüstet sich ProfessorCarroll Quigley offen, daß erviele Jahre lang ein Top-Insidergewesen sei und über Informa-tionen aus erster Quelle darüberverfüge, wie die Verschwörungsich weltweit entwickelt habe.Über das englische Erziehungs-wesen schreibt er: »Bis 1870 gabes in Oxford keinen Lehrstuhlfür die Künste, aber in jenem

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Jahr wurde die Einrichtung die-ses Lehrstuhls durch die Slade-'sche Schenkung ermöglicht.John Ruskin wurde auf diesenLehrstuhl berufen. Er schlug inOxford wie eine Bombe ein -nicht weil er über die schönenKünste las, sondern weil er au-ßerdem über das Empire undEnglands heruntergekommeneMassen sprach und vor allemdeshalb, weil er dabei einen mo-ralisierenden Standpunkt ein-nahm.«

John Ruskin (1819 bis 1890)wurde in London als Sohn eineswohlhabenden Weinhändlersgeboren, von dem er ein riesigesVermögen erbte. Sein BiographKenneth Clark schreibt in demBuch »Ruskin Today« überRuskin: »Er sah, daß der Staatdie Kontrolle über die Produk-tions- und Verteilungsmittelübernehmen mußte, um sie zumWohl der Bürger zu organisie-ren; aber er wollte diese Staats-kontrolle in die Hände eines ein-ziges Mannes legen. >Es ist im-mer mein Ziel gewesen zu zei-gen, daß einige Menschen -manchmal auch nur ein Mensch- anderen ewig überlegen sind<.Von der Demokratie hielt er nursehr wenig. Ich glaube, er hätteden Kommunismus trotz dermaterialistischen Philosophiegutgeheißen; speziell die Bau-ernkommunen in China entspre-chen genau seinem Modell. Erhätte die Kur nicht für übler alsdie Krankheit gehalten, weil ersich keine üblere Krankheit vor-stellen konnte als die kapitalisti-sche Gesellschaft des 19. Jahr-hunderts.«

Kurz, Ruskins Philosophie warreinster Illuminismus. DieseTatsache ist hinter einer sorgfäl-tig errichtete Fassade verborgengeblieben. »Ruskin sprach zuden Oxford-Studenten als Ange-höriger der privilegierten herr-schenden Schicht. Er sagte ih-nen, sie seien im Besitz einergroßartigen Tradition in Hin-sicht auf Erziehung, Schönheit,Gesetz und Recht, Freiheit, An-stand und Selbstbeherrschung.Diese Tradition könne abernicht bewahrt werden - und ver-diene das auch nicht -, wenn sienicht auch den untersten Schich-ten der englischen Gesellschaftund den nicht-englischen Mas-sen überall in der Welt zugäng-lich gemacht würde. Wenn diekostbare Tradition nicht auf die-se beiden großen Mehrheitenausgedehnt werde, würden diesedie Minderheit der oberen zehn-tausend in England ein für alle-mal überwuchern, was das Endeder Tradition wäre. Um dieseEntwicklung zu verhindern,müßten die Massen und das Em-pire der Tradition teilhaftigwerden.«

Ruskin und seine verborgenenHintermänner hatten einen ver-lockenden Köder ausgelegt, dervon seinen Studenten, die alleaus der »obersten Schublade«der englischen Gesellschaftstammten, gierig verschlungenwurde.

Die äußeren Ringe desBundes der Helfenden

Quigley schreibt dazu: »RuskinsBotschaft hatte eine sensationel-

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Lenins Hauptgeldgeber waren die internationalen Bankers.Allein Jacob Schiff half mit 20 Millionen Dollar.

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le Wirkung. Seine Antrittsvorle-sung wurde von einem der Stu-denten, Cecil Rhodes, der siedreißig Jahre lang aufbewahrte,wörtlich mitgeschrieben. CecilRhodes (1853 bis 1902) beutetedie Diamant- und Goldvorkom-men Südafrikas aus, stieg biszum Premierminister der Kap-kolonie auf (1890 bis 1896), un-terstützte politische Parteien mitGeld und kontrollierte Parla-mentarier in England und Süd-afrika. In beiden Ländern gelanges ihm, begeisterte Unterstüt-zung für seine Ziele zu erlangen.Mit der finanziellen Hilfe LordRothschilds und Alfres Beits ge-lang es ihm, die südafrikanischenDiamantenfelder unter dem Na-men Debeers Consolidätes Mi-nes zu monopolisieren und einriesiges Goldschürf-Unterneh-men >Consolidated Gold Field<zu errichten. Mitte der 90er Jah-re hatte Rhodes ein jährlichesPrivateinkommen von minde-stens einer Million Pfund Ster-ling, die er so freigebig für seinemysteriösen Vorhaben ausgab,daß sein Konto in der Regelüberzogen war. Sein Hauptzielwar es, die englischsprechendenVölker zu vereinigen und allebewohnbaren Gegenden der Er-de unter ihre Kontrolle zu brin-gen. Zu diesem Zweck steckteRhodes Teile seines Riesenver-mögens in die Gründung derRhodes-Stipendien in Oxford,um so die Tradition der engli-schen herrschenden Klasse imSinne Ruskins über die gesamteenglischsprechende Welt zu ver-breiten.«Professor Quigley zählt im fol-genden auf, wieviele Mitglieder

der britischen Oberklasse »erge-bene Schüler« Ruskins wurdenund ihr ganzes Leben dem Ver-folg seiner Ideen widmeten.

Am 5. Februar 1891 schloß sichRhodes' Gruppen mit einer vonWilliam Stead, »einem glühen-den Sozialreformer«, in Cam-bridge angeführten Gruppe zu-sammen, um die »Geheimgesell-schaft zu gründen, von der Rho-des seit sechzehn Jahren ge-träumt hatte«. Diese Geheimge-sellschaft hatte wie Adam Weis-haupts Illuminaten »äußere Rin-ge«, die als »Bund der Helfen-den« bekannt waren. In denGruppen von 1909 bis 1913 or-ganisierte Lord Alfred Milnerhalbgeheime Gruppen, die alsRound-Table-Gruppen bekanntwurden, in den bedeutendstenbritischen Kolonien und denVereinigten Staaten. Sie bliebenmiteinander in Verbindungdurch persönliche Korrespon-denz, häufige Besuche und eineeinflußreiche vierteljährlich er-scheinende Zeitschrift »TheRound Table«, die 1910 gegrün-det und hauptsächlich mit SirAbe Baileys Geld finanziertwurde. 1919 gründeten sie daskönigliche Institut für Interna-tionale Angelegenheiten (Cha-tham House), dessen Haupt-Sponsoren Sir Abe Bailey unddie Astor-Familie (Besitzer der»Times«) waren.

Nach 1925 wurde eine ähnlicheOrganisationsform, das Institutfür Beziehungen im PazifischenRaum, in zwölf pazifischen Län-dern etabliert, deren Sektionenin jeder britischen Kolonie mit

der dortigen Round-Table-Gruppe und dem KöniglichenInstitut für Internationale Ange-legenheiten verzahnt waren.

Die Macht und der Einfluß die-ser Rhodes-Milner-Gruppe aufAngelegenheiten des Empireund die Außenpolitik nach 1889sind, obwohl sie nicht allgemeinerkannt wurden, kaum zu über-schätzen.

Ähnliche Institute für interna-tionale Angelegenheiten wurdenvon 1919 bis 1927 in den wich-tigsten britischen Kolonien undin den Vereinigten Staaten er-richtet, wo sie als Rat für äußereBeziehungen - Council on For-eign Relations, CFR - bekanntwurden.

Rockefellers GeneralEducation Board

Um die Jahrhundertwende wareiner der verachtetsten NamenAmerikas der Name Rockefel-ler. Der alte John D. Rockefellerhatte diesen Ruf mit unerhörterSchläue, Falschheit und Gier er-worben. Sein Name war Syn-onym für skrupellose Ausbeu-tung. Er sagte oft: »Konkurrenzist Sünde.«

In einem Versuch, sein Image -nicht seinen Charakter - zu ver-bessern, heuerte John D. mit IvyLee einen der führenden ameri-kanischen Werbefachleute an.Auf dessen Vorschlag trug Mr.Standard Oil von nun an immereine Handvoll 10-Cent-Stückemit sich herum, um sie an Kinderzu verteilen, wenn er einmal -

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was selten genug vorkam - inder Öffentlichkeit auftrat.

Teil des Programms zur Verbes-serung seines Images war dieGründung einer Reihe von Stif-tungen und Konzernen. Nachaußen wurden sie der Öffent-lichkeit als ein Versuch Rocke-fellers präsentiert, das Los desamerikanischen Volkes durchdie Finanzierung von For-schungsprojekten auf erzieheri-schem, medizinischem und reli-giösem Gebiet zu erleichtern.Aber bei John D.'s zutiefst ver-schwörerischer Natur gab es da-bei natürlich immer einenHaken.

Garry Allen schreibt in seinemBestseller »Die Rockefeller-Pa-piere«: »Er hatte noch etwas imHinterkopf, das dem alten Ma-chiavelli mehr entsprach. Erwollte sein Geld an Stiftungen>verschenken<, die seiner Kon-trolle unterstanden, und dannsollten diese Stiftungen das Geldwieder auf eine Art und Weiseausgeben, die dem Rockefeller-Imperium noch mehr Macht undGewinn verschaffte. Das >ver-schenkte< Geld sollte sozusagenBrot sein, das als Köder ins Was-ser geworfen wurde. Brot mit ei-nem Haken darin. John D. Ju-nior entwickelte dafür späterden > Grundsatz des wissen-schaftlichen Schenkens<.«

Diese Tatsache trat ganz deut-lich zutage, als Rockefeller sichauf dem Erziehungssektor zu en-gagieren begann. John D. stellteFred Gates ein, der vorher alsRepräsentant des PillsburyMehlunternehmens unerhört er-

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folgreich gewesen war und dernun das Rockefellersche »Gene-ral Education Board« organisie-ren sollte. Der wirkliche Zweckdieser Einrichtung war nicht, wieman glauben machen wollte, ei-ne Erhöhung des Standards desamerikanischen Erziehungswe-sens zum Nutzen der Nation.Wie bei Clinton Roosevelt undAlbert Pike traten die eigentli-chen Absichten der neuen Insti-tution in ihrer ersten Veröffent-lichung zutage. Sie folgten einemMuster, das mehr als hundertJahre zuvor von Adam Weis-haupt niedergelegt wurde, als erschrieb: »Es ist notwendig, dasgemeine Volk für unseren Or-den zu gewinnen. Das beste Mit-tel zur Erreichung dieses Zielsist die Beeinflussung derSchulen.«

Ausmerzungvon Tradition

Es ist fast unmöglich, die Bestre-bungen der WeishauptschenVerschwörung auf dem Feld derErziehungspropaganda präziserauszudrücken, als das im »Gele-genheitsbrief Nr. l« des Rocke-fellerschen General EducationBoard im Jahre 1904 geschah.

In ihm heißt es: »In unserenTräumen haben wir unbegrenzteMittel, und die Leute fügen sichmit völliger Hingabe unserenformenden Händen. Die gegen-wärtigen Erziehungs-Konven-tionen entschwinden ihren Gei-stern und, ungehindert durchTradition, breiten wir unserenguten Willen über ein dankbaresund ansprechendes ländliches

Volk. Wir werden nicht versu-chen, diese Leute oder eines ih-rer Kinder zu Philosophen oderzu Menschen der Lehre oderMänner der Wissenschaft zu ma-chen. Wir haben aus ihnen nichtAutoren, Publizisten, Dichteroder Männer der Schrift zu zie-hen. Wir werden weder nachwerdenden großen Künstlern,Malern und Musikern suchen,noch nach Anwälten, Doktoren,Predigern, Politikern, Staats-männern, von welchen wir überein großes Potential verfügen.Die Aufgabe von uns wird einesehr einfache und ebenso schönesein, diese Leute so, wie wir sievorfinden, für ein vollkommenideales Leben dort, wo sie sind,auszubilden. Wir werden daherunsere Kinder organisieren undsie lehren, was ihre Väter undMütter auf imperfekte Weisetun, in ihren Heimen, den Ge-schäften und auf den Farmenperfekt zu tun.«

Alle wesentlichen Elemente vonWeishaupts Illuminismus findensich in diesem Brief. Zunächstdie Pose der Menschenfreund-lichkeit; dann die Absicht, dieLeute einer Gehirnwäsche zuunterziehen - sie zu »formen«;drittens die Ausmerzung vonTradition, Wissenschaft undechtem Lernen; viertens der dik-tatorische Anspruch; fünftensder Plan, die Bauern in ein Ka-stensystem einzuteilen - »wiewir sie vorfinden«; sechstens derPlan, die nationale Intelligenzauf den kleinsten gemeinsamenNenner hinabzudrücken und denEinfluß des Elternhauses zu zer-stören (was einer Abschaffung

der Familie gleichkommt); sieb-tens die völlige Verachtung derBauern; achtens das Elementder Subversion und des Un-Amerikanismus - die erklärteAbsicht, anerkannte Sitten undGebräuche über Bord zu werfenfür die Rockefellerschen Bestre-bungen; und schließlich der»Perfektionismus«, die »Ver-vollkommnung des menschli-chen Lebens«, die auch Weis-haupts vorgebliches Ziel war.

Stiftungen fürEine-Welt-Sozialisten

Der korrumpierende Einfluß,den die Rockefeller-Stiftungenauf das amerikanische Schulsy-stem hatten, ist ausführlich do-kumentiert. Als ein Untersu-chungsausschuß des Kongressesunter Vorsitz von Carroll Reeceaus Tennessee versuchte, denAktivitäten der Stiftungen offennachzugehen, stieß er bei alleneinflußreichen Stellen in Was-hington auf unüberwindlichenWiderstand und mußte aufgelöstwerden.

Vier Jahre darauf schrieb derGeneralanwalt des Ausschusses,Rene A. Wormser, ein höchstaufschlußreiches Buch über dasThema »Macht und Einfluß vonStiftungen«. Nach seinen Wor-ten führen die von dem Aus-schuß zutage geförderten Fakten»zu dem Schluß, daß es untereinigen führenden Erziehern inden Vereinigten Staaten in derTat so etwas wie eine echte Ver-schwörung mit dem Ziel gibt,über unser Schulsystem den So-zialismus einzuführen.«

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Über die Jahre entstand einmächtiges Netzwerk von Stiftun-gen mit ihren verbündeten Or-ganisationen, das. das Erzie-hungswesen in hohem Maßekontrollierte. Teil dieses Netz-werkes und in letzter Instanzverantwortlich dafür sind dieRockefeller- und Carnegie-Stif-tungen.

Rockefeller und seine »Verbün-deten« wußten, daß die Kontrol-le des Schulsystems nur über dieKontrolle der Lehrerausbildungmöglich war. Das wurde er-reicht, indem an die führendenUniversitäten Subventionen mitdem angeblichen Zweck ausge-schüttet wurden, ihr Wachstumund ihre Entwicklung zu för-dern. Aber nach RockefellersPrinzip der wissenschaftlichenZuwendungen enthielt jede Sub-vention einen Haken. Rockefel-lers Strohmänner erschienen im-mer im Vorstand der »unter-stützten« Institutionen, was ih-nen natürlich einen großen Ein-fluß auf den Gang der Entwick-lung einräumte.

Der »fortschrittliche« ErzieherJohn Dewey war eine führendeFigur in ihren Gesamtplanun-gen. Er wurde als Vorsteher desTeachers College der ColumbiaUniversität bekannt und warspäter der einflußreichste Mannim amerikanischen Erziehungs-wesen. 1919 gründete er mitRockefeller-Mitteln den »Fort-schrittlichen Erziehungsver-band«, um die Ideen seiner Mei-ster zu verbreiten. Nach einigerZeit schlossen sich Ruggs,Counts, Kilpatrick und andere

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»Eine-Welt«-Sozialisten Deweyan. Es gelang ihnen, sich in ein-flußreichen Positionen einzuni-sten, und sie begannen, das Er-ziehungssystem als Mittel für dieErreichung ihrer politischenZiele zu benutzen.

In ihren Schriften und Redenmachten sie kein Hehl daraus,daß es ihr Hauptbestreben war,die amerikanische Nation wie ei-ne Herde dummer, ahnungsloserSchafe - nach dem Vorbild desRattenfängers von Hameln - ineine sozialistische »Eine-Welt«-Utopie zu führen, in der sie, wiedas in jedem Märchen der Fallist, »glücklich und zufrieden leb-ten bis zu ihrem Tod«.

Das beginnende Zeitalterdes Kollektivismus

Es genügt, dies mit einigen Zitaten zu belegen. 1933 legte Dr

Harold Ruggs in seinem Buch»The Great Technology« dar,wie sie planten, Amerika zu ei-nem sozialistischen Staat zu ma-chen:

»Ein neues öffentliches Be-wußtsein ist zu schaffen. Wie?Nur so, daß zig Millionen neueindividuelle Bewußtseine ge-formt und zu einem neuen ge-sellschaftlichen Bewußtsein ver-schmolzen werden. Alte Denk-vorstellungen sind zu zerbrechenund neue >Meinungsklimas< inden Amerika beeinflussendenStaaten sind zu schaffen.

Über die Schulen der Welt wer-den wir ein neues Konzept derRegierung verbreiten, das allekollektiven Aktivitäten derMenschen umgreifen und dieNotwendigkeit wissenschaftli-cher Kontrolle und ökonomi-scher Aktivitäten im Interessealler Menschen postulierensoll.«

Rasputin, von Madame Wyrubowa (links) am Zarenhof einge-führt, gehörte zu den Mächten hinter den Kulissen.

Dr. George Counts, ein Profes-sor für Erziehung und führendesMitglied von Dewey's »Planden-kern«, schrieb: »Die Lehrer soll-ten nach Macht streben unddann das Beste aus ihr machen.In dem Maße, wie sie den Lehr-plan und die Lernverfahren derSchule gestalten dürfen, werdensie die gesellschaftlichen Einstel-lungen, Ideen und Verhaltens-normen der kommenden Gene-ration beeinflussen.«

In dem 1934 von der amerikani-schen Historischen Vereinigungveröffentlichten und von derCarnegie-Stiftung gefördertenErziehungsbericht schriebCounts: »Das Zeitalter des Indi-vidualismus und des laissez-fairein Wirtschaft und Regierunggeht zu Ende, und eine neue Ärades Kollektivismus zieht her-auf.«

In einem Artikel in der »NewRepublic« vom 29. Juli 1936schrieb der führende britischeSozialist Harold Laski:». . . wenn man seine sorgfältigneutral gehaltene Formulierungbeiseite läßt, entpuppt sich derBericht als ein Erziehungspro-gramm für ein sozialistischesAmerika.«

Counts und seine Freunde leug-neten das nie ab. Sie sagten, zurErreichung ihres Zieles seiengrundlegende »Änderungen un-serer Ideale« notwendig.

Wie ändert man die Ideale einerNation? Nun, man braucht le-diglich zu verändern, was inSchulen, Colleges und Universi-

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täten, in Kirchen und Massen-medien gelehrt wird.

Also wurden die grundlegend-sten Lehrbücher ausgemerztoder umgeschrieben, um sie derneuen sozialistischen Linie anzu-passen. Viele neue Lehrbüchertauchten in den Klassenzimmernauf - alle mit dem Zweck, tradi-tionelle Werte zu unterminierenund den Studenten vermittelsdieser Gehirnwäsche den Sozia-lismus näherzubringen, durchden »der große Bruder« (dieRegierung) praktisch jede Phasedes Lebens der Bürger beein-flussen oder kontrollierenkonnte.

Brutkästen derDegeneration

Die Schlacht um den Geist derJugend hatte begonnen, und dieSozialisten setzten in ihremblitzkriegartigen Überfall alleMittel des totalen Krieges ein.Von Linken infiltrierte Zeitun-gen, Zeitschriften und Radio-sender machten sich die soziali-stische Sache zu eigen und un-terwarfen die Öffentlichkeit ei-nem subtilen Propaganda-Bom-bardement, um »die Schaffungeines neuen gesellschaftlichenBewußtseins« voranzutreiben.

Zunächst erhoben diejenigen,die wach genug waren, um zuerkennen, daß etwas völligschieflief, lauten Einspruch. Die»fortschrittlichen« Erzieher än-derten ihre Taktik: ihre Attak-ken auf die nationalen Helden,Sitten und Gebräuche wurdennicht mehr offen vorgetragen,

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sondern nur noch angedeutet,wodurch sie viel schwerer zuentdecken waren, wenn mannicht jedes Wort analysierte undabwog. Aus nationbildenden In-stitutionen, Säulen einer vonGrund auf gesunden Gesell-schaft, wurden die Schul- undCollege-Systeme zu etwas umge-formt, das man zu Recht »Brut-kästen der Degeneration« ge-nannt hat.

Wenn wir einen Blick auf dieheutige »Erziehung« werfen, se-hen wir ein Bild, das sehr ermu-tigend, sogar inspirierend ist -für unsere Feinde! Die Schöpfereines »neuen gesellschaftlichenBewußtseins« haben gründlicheArbeit geleistet.

Nehmen wir als Beispiel dasVordringen der Pornographie inunserer Gesellschaft. »Was sinddie wirklichen Motive der intel-lektuellen Pornophilen? Esscheint mehrere zu geben. Esgibt zweifellos Leute, die derAnsicht sind, Pornographie soll-te einer freien Gesellschaft >ge-rechterweise« als >harmloses Sti-mulans< verfügbar sein.«

Weiter heißt es in dem Buch vonGordon Muir »The Plain TruthMagazine«: »Ebensowenig istallerdings zu bezweifeln, daß an-dere die Pornographie als Mittelverteidigen, das die freie Gesell-schaft, die es ausbrütete, letzt-lich zerstören soll. Wenn dieseLeute die Pornographie benut-zen können, um die Kraft derGesellschaft, deren gegenwärti-ge Struktur sie hinwegfegen wol-len, zu unterminieren und zu

schwächen, um so besser für sie.Die Pornographie ist eine idealeWaffe zur Schwächung der west-lichen Zivilisation, zur Untermi-nierung unserer gesellschaftli-chen Fundamente und zur Weg-bereitung einer neuen - wahr-scheinlich marxistischen - Ge-sellschaft.

Wie kommt es, daß sich die Mil-lionen aufrechten, gesetzestreu-en Bürger, die nicht auf der por-nographischen Welle mit-schwimmen wollen, zurückleh-nen und tatenlos zusehen, wieeine einst stabile Gesellschaftvon den Medien zerfleischt wird,während die Ignoranten intel-lektueller Couleur und die Ver-schwörer der äußersten Linkendem Schauspiel applaudieren?«

Man braucht sich nur mit »demMann oder der Frau auf derStraße« zu unterhalten und sienach ihren Überzeugungen zubefragen, um den Grund zu er-fahren und sich über den ver-blüffenden und beängstigendenErfolg des verschwörerischenAnsturms über die Schulen undandere Medien Gewißheit zuverschaffen.

Karl Marx alsAushängeschild

Zumeist ist ihr logischer Sinn da-durch, daß ihrem formbaren, un-vorbereiteten Geist von frühe-ster Kindheit an freizügige Pro-paganda eingetrichtert wurde,derartig verdreht und funktions-unfähig gemacht worden, daß siekeine Grundlage mehr haben,auf die sie das wirkliche Leben

beeinflussende Entscheidungenstellen können. Es wurde ihnennicht beigebracht, das Leben sozu sehen, wie es wirklich ist.Durch ihre Erziehung und Aus-bildung haben sie gelernt, ihrenLebensunterhalt zu verdienen,aber nicht wie man lebt - unddas ist ein gewaltiger Unter-schied.

Admiral Hyman Rickover faßtedie Situation mit den folgendenWorten treffend zusammen:»Amerika erntet jetzt die Folgender Zerstörung traditioneller Er-ziehung durch die Experimental-philosophie der Dewey und Kil-patrick. Deweys Idee haben zurAbschaffung vieler akademi-scher Lehrfächer geführt. Derheutige Student erhält daher we-der eine intellektuelle Ausbil-dung noch das Faktenwissen, dieer braucht, um die Welt, in derer lebt, zu verstehen oder umwohlabgewogene Entscheidun-gen in seinem Privatleben oderals Bürger zu treffen.«

Die furchtbare Wahrheit derWorte des Admirals sollte unsvollends klar werden, wenn wirdie Gesellschaft, »wie sie ist«,genau betrachten. Die in Rocke-fellers »Gelegenheitsbrief Nr. l«genannten Ziele nähern sich derErfüllung.

Mit Karl Marx als Aushänge-schild versuchten die Illumina-ten, ihren Plan für eine weltwei-te gesellschaftliche Revolutionin die Wirklichkeit umzusetzen.Dieses Vorhaben schlug völligfehl. Marx's Lehren entzündetedie Vorstellungskraft der Men-

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sehen keiner Gesellschafts-schicht - und am allerwenigstendie der Arbeiterklasse.

Im Jahre 1864 organisierte Marxdie Internationale Arbeiterver-einigung, die später unter demNamen Sozialistische Internatio-nale bekannt wurde. Acht Jahrespäter wurde das Hauptquartiernach New York verlegt. Kurzdarauf schloß sie sich mit derdort 1868 gegründeten Soziali-stischen Partei zusammen.

Marx's persönliches Leben wareine endlose Kette von Fehl-schlägen. Er war ein Parasit, dervon anderen lebte; es ist zu be-zweifeln, daß er nur einmal inseinem Leben ehrliche Arbeitleistete. Aus seiner Ehe gingensechs Kinder hervor. Marx warjedoch so beschäftigt damit,Theorien über »die Erhebungder Massen« zu schreiben, daßer nie Zeit fand, seine eigeneFamilie zu ernähren. Drei seinerKinder verhungerten im Säug-lingsalter. Zwei begingen Selbst-mord. Nur einem gelang es, er-wachsen zu werden. Als er 1883starb, nahmen sechs Menschenan seiner Beerdigung teil.

Die wirkliche Machthaben die Bankiers

Die Gründung der »Zweiten So-zialistischen Internationale« am14. Juli 1889 in Paris entsprangder Erkenntnis, daß die »Arbei-ter aller Länder« dem Ruf dersozialistischen Führung nichtFolge leisteten, sondern durchüberall zu errichtende Gewerk-schaftsverbände manipuliert

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Von links: Clemenceau, Wilson und Lloyd George. Der ErsteWeltkrieg war für die Bankiers eine wahre Goldgrube.

werden mußten. Auch diesemVersuch war sehr geringer Er-folg beschieden. Das war derZeitpunkt, als die Gesellschaftder Fabier und Lenins Bolsche-wiken die Weltbühne betratenund echte Fortschritte in Rich-tung auf die von Weishaupt,Roosevelt, Marx und Pike ent-worfenen Ziele machten. Dereinzige wirkliche Unterschiedzwischen diesen beiden Gruppenlag in den Methoden, die sie zurErreichung des Gesamtziels -der Schaffung einer klassenlosensozialistischen Eine-Welt-Ge-sellschaft, wie sie von Marx be-schworen worden war - an-wandten.

Seitdem haben die Bolschewi-ken (Kommunisten) nicht davon

abgelassen, ihr Ziel mit Gewaltund Revolution zu verwirkli-chen. Über die Fabier schreibtdie »Encyclopaedia Britannica«:»Der Name leitet sich von demrömischen General Fabius, demZögerer, her, der für seine be-rechnende, lange Zeiträume ein-kalkulierende Strategie bekanntwar.«

Von Beginn an setzten sich dieFabier für eine »neue Weltord-nung« ein, die durch Indoktri-nierung junger Schüler und Stu-denten erreicht werden sollte.Sie gingen davon aus, daß dieseintellektuellen Revolutionäreschließlich in den verschiedenenmeinungsbildenden und Machtausübenden Gremien der Weltentscheidenden Einfluß gewin-

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nen und so ihre Ziele erreichenkönnten. Ihre Taktik wurde als»Doktrin der Unaufhaltsamkeitdes stufenweisen Fortschritts«bekannt.Man darf nicht übersehen, daßdiese beiden Organisationen le-diglich zwei der vielen Tarnorga-nisationen waren, deren sich dieinternationale Verschwörungbediente. Die wirkliche Machtist immer von den Bankiers aus-geübt worden. Professor Quigleyschreibt, daß die internationalenBankiers und ihre amerikani-schen Kollegen des angehenden19. Jahrhunderts sich »einerseitsauf Commerzbank- und Versi-cherungsgeschäfte und anderer-seits auf Eisenbahn und Schwer-industrie verlegten«; »sie warenin der Lage, unermeßlicheReichtümer anzuhäufen und ei-ne enorme wirtschaftliche, poli-tische und gesellschaftlicheMacht auszuüben. Allgemeinbekannt als >die Gesellschaftoder >die 400< führten sie einLeben strahlenden Glanzes. Siebesegelten den Ozean in großenPrivatjachten, sie fuhren in Pri-vatzügen über Land, sie wech-selten zeremoniell von einem ih-rer spektakulären Landgüterund Stadthäuser in Palm Beach,Long Island, den Berkshires,Newport und Bar Harbor zumnächsten und versammelten sichin ihren burgartigen New YorkerResidenzen, um unter Mrs.Astors kritischen Blick die Me-tropolitan Opera zu besuchen;oder sie trafen sich zu geschäftli-chen Besprechungen auf höch-ster strategischer Ebene in derehrfurchtgebietenden Gegen-wart J. P. Morgans persönlich.

Der Coup derCoups

Die Struktur der von den Ty-coons der Großbanken und desbig business geschaffenen Fi-nanzkontrollen war unerhörtkomplex; ein Unternehmen be-ruhte auf dem anderen, beidewaren wiederum mit halbunab-hängigen Partnern verbunden,das ganze überragt von zweiTürmen wirtschaftlicher und po-litischer Macht, deren einer -der in New York - von J. P.Morgan und deren anderer - inOhio - von der Rockefeller-Fa-milie geleitet wurde. Als diesebeiden Gruppen schließlich zu-sammenarbeiteten, waren sie inder Lage, die Wirtschaft desLandes zum Teil zu beeinflussenund das politische Leben - zu-mindest auf Bundesebene - fastausschließlich zu kontrollieren.«

Zu Beginn dieses Jahrhundertswar die amerikanische Wirt-schaft derart dynamisch gewach-sen, daß die internationalenBankiers große Mühe hatten, dieEntwicklung unter Kontrolle zuhalten. Ihre Macht und ihre Au-torität wurden in Frage gestellt.Ein Weg mußte gefunden wer-den, um sicherzustellen, daß sieihrer Macht nie verlustig gehenkönnten. Sie beschlossen, daß»der Weg« die Gründung einerZentralbank war, die sie selbstbesitzen und leiten würden.

Es darf nicht vergessen werden,daß die internationalen Bankier-familien seit mehr als zweihun-dert Jahren Europa beherrsch-ten, nachdem es ihnen gelungen

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war die »Bank von England«und andere Zentralbanken inDeutschland, Frankreich, Italienund der Schweiz zu begründen.Seit dem »Coup der Coups« von1815, als sie für einen lächerlichgeringen Betrag die Kontrolleüber England erkauften, be-herrschten die Rothschilds dasBankwesen. Alle ihre Bemühun-gen, auch den Vereinigten Staa-ten eine Zentralbank aufzuhal-sen, waren fehlgeschlagen. DieUS-Verfassung verlieh alleindem Kongreß die Autorität,»Geld zu prägen und seinenWert zu bestimmen«.

Die künstlich hervorgerufene»Panik von 1907« diente als»Beispiel« für die Unumgäng-lichkeit einer amerikanischenZentralbank. Eine riesige Pro-

pagandakampagne sollte denAmerikanern diese Idee nahe-bringen.

Einige der führenden amerikani-schen Bankiers schienen gegendiesen Plan zu sein, aber das warnur eine List. William McAdoo,Außenminister und Schwieger-sohn Präsident Wilsons, sprachmit den »Gegnern« einer Zen-tralbank: »Diese Gespräche mitBankiers führten mich zu einerinteressanten Schlußfolgerung.Nach und nach lichtete sich derNebel der Widersprüche, und eswurde mir klar, daß die Finanz-welt durchaus nicht so sehr ge-gen den Gesetzentwurf war, wiees den Anschein hatte.«

Das Federal Reserve System (ei-ne Zentralbank) entstand mit

Arbeitslose in New York. Die Weltwirtschaftskrise war eingeplantes Ereignis der illuminierten Bankiers.

der Verabschiedung des Bun-desrücklagengesetzes (FederalReserve Act) durch das Reprä-sentantenhaus und den SenatEnde Dezember 1913. Mit die-sem Gesetz erhielten die Ban-kiers das Privileg zugesprochen,Geld ohne Gegenwert zu schaf-fen und es der amerikanischenRegierung gegen Zinsen zu lei-hen. Der Weg für die Plünde-rung der amerikanischen Nationdurch die internationalen Ban-kers war frei.

Es spielt keine Rolle mehr,wer die Gesetze macht

Etwa in dieser Zeit betrat dergeheimnisvoll »Colonel« Ed-ward Mandell House die politi-sche Szenerie. Er war ein Agentder Internationalisten. PräsidentWilson sagte von ihm: »Mr.House ist mein zweites Ich. Erist mein unabhängiges Selbst.Seine und meine Gedanken sindeins. Wäre ich an seiner Stelle,würde ich so handeln, wie ersagt.«

Im Herbst 1912, unmittelbarnach Wilsons erstem Wahlsieg,erschien anonym ein Buch mitdem Titel »Philip Dru - Admini-strator«. Colonel House war derAutor.

In diesem Buch erläuterte Hou-se Pläne für eine Zentralbank,Einkommensteuer (beides Pro-grammpunkte des Kommunisti-schen Manifests) und für einen»Sozialismus, wie er von KarlMarx erträumt wurde«. Es stehtaußer Frage, daß »Sozialismus«und »Kommunismus« die Be-

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griffe sind, die von den Illumini-sten verwendet werden, um denentscheidenden Schritt zu tunzur Eroberung der Welt.

In den vergangenen Jahrhunder-ten hatten die internationalenBankiers riesige Vermögen zu-sammengerafft, indem sie dieKriege der verschiedenen Natio-nen gegeneinander finanzierten.Es ist geschichtlich erwiesen,daß diese Nationen aufgrund ih-rer Kriegsschulden bei den Ban-kiers geplündert, ausgeraubt undausgeblutet wurden. Nur eineGruppe gewann jeden Krieg: dieGroßbankiers.

»Geben Sie mir die Kontrolleüber das Geld, und es spielt kei-ne Rolle, wer die Gesetzemacht«, sagte Mayer AmschelRothschild. Mit der etwa gleich-zeitigen Einführung des FederalReserve Systems und der Ein-kommensteuer war der Weg frei.Das Konto jedes Amerikanersund die riesigen Bodenschätzeder Vereinigten Staaten warenvon nun an manipulierbar imRahmen der letzten Schritte zurErreichung des teuflischen Ziels.

Viele amerikanische Patriotenerkannten die ernsten Gefahrender neuen Regelung. Der kon-servative Henry Cabot LodgeSen. sagte, sie ermögliche denBankiers, »den Goldwert innicht einlösbarem Papiergeld zuertränken«. Charles A. Lind-bergh Sen., der Vater des be-rühmten Fliegers, sagte: »Dieunsichtbare Regierung der Fi-nanzmacht wird eine Inflation er-zeugen, wann immer den Kon-

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zernen eine Inflation gelegenkommt.« Aber anscheinendwollte niemand hören. Die Rich-tigkeit dieser Warnungen wirddurch die Tatsache erhärtet, daßdie nationalen Schulden derUSA zum Zeitpunkt der Begrün-dung des Federal Reserve Sy-stems eine Milliarde Dollar be-trug. Heute steht die Verschul-dung bei l 060 237 928 516 US-Dollar.

Krieg bringtZinsen

Was als nächstes geschah, ist ei-ne Demonstration der zunächstbetrügerischen Taktiken derVerschwörer und ihrer völligenVerachtung des amerikanischenVolkes. Während WoodrowWilson für seine Wiederwahl mitdem Slogan warb: »Er hielt unsden Krieg vom Leib«, war seinalter ego »Col.« House damitbeschäftigt, hinter den KulissenVereinbarungen mit England zutreffen, die Amerikas Kriegsein-tritt sicherten.

Sobald Wilson wiedergewähltwar, legten die Insider eine an-dere Platte auf und begannen,die Idee zu verbreiten, daß derKrieg unvermeidlich sei. DieVersenkung des britischen Mu-nitionsschiffes »Lusitania« wur-de hervorgeholt und - ebensowie der U-Boot-Krieg - zu einerentscheidenden Frage erhoben.

In seinem explosiven Bestseller»The Lusitania« beweist ColinSimpson auf der Grundlage bri-tischer Regierungsunterlagen,daß das berühmte Schiff bereits

in der Anfangsphase des Kriegesin ein Munitionsschiff umgerü-stet wurde, obwohl man das zujener Zeit und auch noch vieleJahre später heftig verneinte.Bevor die Lusitania New Yorkam 1. Mai 1915 mit einer großenLadung hochexplosiven Spreng-stoffs an Bord verließ, warntendie deutschen Vertreter in denVereinigten Staaten potentiellePassagiere immer wieder vor derGefahr, in die sie sich bringenwürden, wenn sie die Reise mit-machten. Als die Passagiere anBord gingen, wurden die War-nungen mündlich wiederholt.

Sechs Tage später wurde die»schwimmende Bombe« von ei-nem deutschen U-Boot-Torpe-do getroffen. Sie sank innerhalbvon 20 Minuten. 1201 Men-schen, darunter viele Amerika-ner, kamen ums Leben.

Die Anwesenheit amerikani-scher Staatsbürger auf einembritischen Kriegsschiff warselbstverständlich illegal. Jeder,der die Reise antrat, wußte, wel-ches Risiko er auf sich nahm. Inder darauffolgenden Propagan-dawelle wurden die Deutschenals mörderische Ungeheuer dar-gestellt, und das Ereignis wurdebenutzt, um Amerika in denKrieg hineinzuziehen, den dieInsider scheinheilig als denKrieg bezeichneten, »der allenKriegen ein Ende machen« wür-de. Amerika erklärte ihn am 6.April 1917.

Er stellte sich für die Bankiersund ihre Freunde als wahreGoldgrube heraus. Die Kriegs-unkosten zwangen die Regie-

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rung, von den Bankiers gegenhohe Zinsen Geld zu borgen.Männer wie Bernard Baruchund Eugene Meyer verdientenals Leiter von Schlüsselprojek-ten Unsummen.

Am 8. Januar 1918 forderte Prä-sident Wilson vor dem Kongreßdie Bildung eines Völkerbundes.Dieser Schachzug hatte ohneZweifel den Zweck, Amerikavon seiner seit George Washing-ton aufrechterhaltenen Isola-tionspolitik abzubringen. »Colo-nel« House und seine unsichtba-ren Hintermänner waren eifrigan der Arbeit, um den nächstenSchritt in Richtung auf ihr Zieltun zu können.

Die Finanzierungder russischen Revolution

In dieselbe Zeit fiel ein weitereshistorisch bedeutendes Ereignis.Nach seiner Ausweisung ausFrankreich und Spanien trafTrotzki mit seiner Familie anBord des Dampfers »Monser-rat« am 13. Januar 1917 in NewYork ein. Obwohl nichts davonbekannt ist, daß er eine festeAnstellung hatte, lebten dieTrotzkis in einer Luxuswohnungund fuhren in einer chauffiertenLimousine herum. Die Quelleseines Wohlstandes blieb einezeitlang unbekannt.

Trotzki verließ New York anBord der SS. »Kristianafjord«,um in Rußland die bolschewiki-sche Phase der Revolution zu or-ganisieren. Als das Schiff am 3.April 1917 in Halifax, Neu-schottland, festmachte, wurde

Trotzkis Gruppe von kanadi-schen Beamten auf Anordnungder britischen Admiralität inLondon festgehalten.

Innerhalb weniger Stunden sa-hen sich die Kanadier beträchtli-chem Druck von hohen Regie-rungsbeamten in Washingtonund in London ausgesetzt, dieTrotzkis Freilassung erwirkenwollten. Offizielle Unterlagenüber das Geschehnis, die un-längst von der kanadischen Re-gierung freigegeben wurden, be-stätigen, daß die Beamten wuß-ten, daß Trotzkis Gruppe »So-zialisten waren, die Amerikaverließen, um eine Revolutiongegen die derzeitige russischeRegierung zu entfesseln«. Trotz-ki und seine Reisegefährtenwurden rasch entlassen.

Antony A. Sutton vom HooverInstitut der Standford Universi-tät wirft in seinem Buch »WallStreet and the Bolshevik Revo-lution« ein helles Licht auf dieseGeschieh tsperiode. Über dasHoover Institut hatte er Zugangzu Regierungsunterlagen: »Prä-sident Wilson war die märchen-hafte Patentante, die Trotzki miteinem Paß versorgte, damit erdie Revolution in Rußland >vor-antreiben< konnte. Dieser ameri-kanische Paß war mit einem rus-sischen Einreisevisum versehen.Jennings C. Wise kommentiertin >Woodrow Wilson: Schülerder Revolution entsprechend:>Die Geschichte darf nie verges-sen werden, daß Woodrow Wil-son es Leon Trotzki trotz derBemühungen der britischen Po-lizei ermöglichte, Rußland mit

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einem amerikanischen Paß zubetreten^

Im April 1917 reisten Lenin undeine Gruppe von 32 russischenRevolutionären per Bahn vonder Schweiz über Deutschlandund Schweden nach Petrograd inRußland. Sie wollten sich mitTrotzki treffen, um >die Revolu-tion zu Ende zu führen<. IhreReise durch Deutschland warvom deutschen Generalstab ge-billigt, ermöglicht und finanziertworden.«

Der Kaiser wußte davon nichts.Zu dieser Zeit bekleidete MaxWarburg, der Bruder von Paulund Felix Warburg, die bei derGründung des amerikanischenFederal Reserve System eineführende Rolle gespielt hatten,einen hohen Posten im deut-schen Geheimdienst. Außerdemwar er der Vorstand der Roth-schild-Warburg-Bank in Frank-furt. Kann man bei diesen Tatsa-chen bezweifeln, daß die inter-nationalen Bankiers das Ganzeheimlich steuerten?

20 Millionen Dollar fürden Sieg der Revolution

Lenin und Trotzki vereinigtenihre Kräfte und waren innerhalbvon sieben Monaten durch List,Korruption und Betrug soweit,daß sie zusätzliche Kriminelle inausreichender Menge anheuer-ten und dem Staat das Prinzipaufzwingen konnten, das Lenin»alle Macht den Räten« nannte.Die Bolschewiken übernahmendie Kontrolle in einigen Städten,deren wichtigste Petrograd war.

Das war Jahre vor der endgülti-gen Machtübernahme in Ruß-land durch Lenin und seineHorde.

In seinem Buch »Czarism andthe Revolution« schreibt derrussische General Arsene DeGulewitsch: »Die Hauptgeldge-ber der Revolution waren aberweder verrückte russische Mil-lionäre noch Lenins bewaffneteBanditen. Das >wirkliche< Geldkam hauptsächlich aus gewissenbritischen und amerikanischenKreisen, die schon seit langemdie revolutionäre Sache in Ruß-land unterstützt hatten. Diewichtige Rolle, die der begüterteamerikanische Bankier JacobSchiff bei den russischen Emi-granten spielte, ist kein Geheim-nis mehr.«

Das wurde vom »New YorkJournal American« vom 3. Fe-bruar 1949 bestätigt: »JacobsEnkel John Schiff schätzt heute,daß sein Großvater ungefähr 20Millionen Dollar für den endgül-tigen Triumph des Bolschewis-mus in Rußland aufwandte.«

De Gulewitsch erwähnt einenanderen russischen General, derbehauptet, die Revolution sei»von den Engländern, genauergesagt von Sir George Buchananund Lord Alfred Milner in dieWege geleitet worden. In Privat-gesprächen wurde mir mitgeteilt,daß Lord Milner mehr als 21Millionen Rubel für die Finan-zierung der russischen Revolu-tion auf gewandt hat.«

Milner, ein Strohmann derRothschilds, war ein führendes

Mitglied der geheimen »Round-Table«-Organisation, deren»Einfluß kaum überschätzt wer-den kann«, schreibt Quigley. Esist keine Frage, daß die wirkli-chen Mächte hinter den Kulissendie russische Revolution ins Le-ben riefen und finanzierten.

Bei Quigley heißt es weiter:»1919 war es dieselbe Gruppe,die für die Gründung des König-lichen Instituts für Internationa-le Angelegenheiten in Englandund den Rat für Auswärtige Be-ziehungen in den VereinigtenStaaten verantwortlich zeichne-te«. Beide Organisationen sindseit ihrer Gründung nie müdegeworden, das Konzept einer»neuen Weltordnung« zu ver-künden. Sofort nach Beginn derbolschewistischen Revolutionwurden in der amerikanischenPresse zahlreiche kritische Stim-men zu Ursache und Auswir-kungen der Revolution laut.

Am 28. November 1917 - zweiWochen nach Beginn der russi-schen Revolution - kabelte »Co-lonel« House, »der kein offiziel-les Regierungsamt bekleideteund nie in irgendeine Positiongewählt worden war, an Präsi-dent Wilson: >Es ist von aller-höchster Wichtigkeit, daß solcheKritik unterdrückt wird<.«

Profite derRevolution

Winston Churchill erkannte diewahre Kraft hinter der bolsche-wistischen Revolution - die II-luminaten! In einem Artikel des»Illustrated Sunday Herald«

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vom 8. Februar 1920 schrieb er:»Seit den Tagen Spartacus Weis-haupts über Karl Marx, Trotzki,Bela-Kuhn, Rosa Luxemburgund Emma Goldmann ist dieseweltweite Verschwörung stetigangewachsen. Sie spielte in derTragödie der französischen Re-volution eine klare erkennbareRolle. Sie war die Triebfeder je-der subversiven Bewegung des19. Jahrhunderts; und jetzt hatdiese Gruppe außergewöhnli-cher Persönlichkeiten aus derUnterwelt der großen StädteEuropas und Amerikas das rus-sische Volk beim Schöpf gepacktund ist praktisch der unbe-schränkte Herrscher dieses Rie-senreichs geworden.«

Die Auswirkungen des Kriegesund der Revolution auf die russi-sche Nation waren verheerend.Als die Feindseligkeiten aufhör-ten, war Rußland in jeder Bezie-hung ein Schlachtfeld. Die totenTheorien von Marx und seinenJüngern erwiesen sich als völligunbrauchbar bei dem Versuch,den Wiederaufbau zu leisten.Der Zusammenbruch des ge-samten Systems schien unab-wendbar.

In den auf die Revolution fol-genden Jahren pumpten ameri-kanische Industrielle, Bankiersund ihre Geschäftspartner ausanderen Ländern Kapital nachRußland. Nach Dokumenten,die in einem Senat-Hearing überden Export strategischer Güterin die UdSSR am 23. Oktober1961 vorgelegt wurden, sandtendie großen amerikanischen 01-gesellschaften Techniker undMaschinen in die UdSSR, um

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die dortigen Ölfelder zu er-schließen. Außerdem wurdenzahlreiche amerikanische Exper-ten hinübergeschickt, um denBolschewiken zu helfen, durchden Bau von Eisenbahnen,Stahl- und anderer Industrie ihrePosition zu festigen.

Die Weltwirtschaftskriseund Roosevelt

Während die Bankiers und In-dustriellen eifrig daran arbeite-ten, das Sowjetregime aufzubau-en, planten sie heimlich dieSchröpfung des amerikanischenVolkes. Nach einem Probelaufim Jahr 1920 waren sie für denZusammenbruch von 1929 unddie »große Depression« der fol-genden Jahre gut gerüstet.

Am 6. Februar traf MontaguNorman, Vorstand der Bank vonEngland, in Washington ein, ummit dem amerikanischen Finanz-minister Andrew Mellon zu kon-ferieren. Kurz darauf ändertedas Federal Reserve System sei-ne Politik des leicht erhältlichenGeldes, die mehr als sechs Jahrelang in Kraft gewesen war, undbegann, den Diskontsatz anzu-heben.

An die »Aufgeklärten« ejgingam 9. März 1929 eine rechtzeiti-ge Warnung. Paul Warburg wur-de in der »Financial Chronical«wie folgt zitiert: »Wenn Orgienungezügelter Spekulationen zuweit ausgedehnt werden dürfen,ist der endgültige Zusammen-bruch sicher.« In den nächstensechs Monaten hatten die Einge-weihten Zeit, ihre Aktien zu ho-

hen Preisen zu verkaufen und ihrGeld in Silber und Gold anzu-legen.

»Als alles vorbereitet war, be-gannen die New Yorker Geldge-ber, den Brokern die Tagesdar-lehen zu kündigen. Das hatte zurFolge, daß die Börsenbroker .ih-re Aktien auf den Markt werfenmußten, um die Kredite zahlenzu können. Dadurch brach na-türlich der Aktienmarkt zusam-men, was wiederum den Kollapsvieler Banken im ganzen Landnach sich zog, da die nicht derOligarchie gehörenden Bankenfast nur mit Tagesdarlehen ar-beiteten und schließen mußten,als der Run auf die Banken ihrenBargeldvorrat sehr bald er-schöpft hatte. Das Federal Re-serve System kam ihnen nicht zuHilfe, obwohl es laut Gesetz ge-nötigt war, eine elastische Wäh-rung aufrechtzuerhalten.«

Es war kein Zufall,es war ein geplantesEreignis

Der freimütige Vorsitzende desBanken- und Währungsaus-schusses im Kongreß, Louis T.McFadden, erkannte die Ursa-che für die große Depression:»Das war kein Zufall. Es war einsorgfältig geplantes Ereignis.Die internationalen Bankierslegten es darauf an, hier eineallgemeine Verzweiflung zuwecken, aus der sie als die abso-luten Herrscher hervorgehenwollten.«

Nach dem Zusammenbruch wardas Geschäftsleben ein einziges

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Mit der Vereidigung Roosevelts siegten weltweit dieschmeichlerischen Brüder des Illuminaten-Ordens.

Chaos. Zehntausende Unter-nehmen mußten schließen. Mil-lionen Menschen verloren ihrenJob und mußten sich in die Es-senausgabeschlangen einreihen.Einige Millionäre verloren alles,was sie hatten, und begingenverzweifelt Selbstmord.

1932 gab es eindeutige Anzei-chen für eine wesentliche Ver-besserung der Lage. Eine Briseder Hoffnung und des Vertrau-ens zog durch das Land. Obwohldie wirtschaftlichen Aussichten

rosig waren, hatten die Insiderandere Pläne mit dem amerika-nischen Volk. Während des Prä-sidentenwahlkampfes von 1932präsentierte sich Franklin D.Roosevelt den Wählern als au-ßerordentlich konservativ. Aberbald hörte man überall im LandGerüchte, daß seine Wahlplatt-form nicht seinen wirklichenAnsichten entsprach, und daßmit radikalen Änderungen dergesamten Wirtschafts-, Gesell-schafts- und Regierungsstrukturzu rechnen sei.

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Als Roosevelt im November ge-wählt war, nahmen diese Ge-rüchte immer mehr zu. Der ge-wählte Präsident nahm zu ihnenkeine Stellung. Die 1932er Wahlwar die letzte, nach der die ei-gentliche Amtseinführung desPräsidenten erst im folgendenMärz - statt im Januar - statt-fand. Die lange Wartezeit unddie wachsende öffentliche Unsi-cherheit führte zu einer - poli-tisch herbeigeführten - »zweitenDepression«, die stark lähmendeWirkung hatte. Die daraus ent-stehende öffentliche Panik führ-te zu einem nationalweiten Runauf die Banken, von denen vieleschließen mußten, als Rooseveltsein Amt antrat.

Roosevelt kam also in einer aus-geprägten Krisenatmosphäre zurMacht, die er und die hinter ihmstehenden Kräfte vorsätzlich ge-schaffen hatten. Sofort setzte erdie lang erwarteten Veränderun-gen des gesamten amerikani-schen Regierungssystems unddes Lebensstils ins Werk. Bun-deskommissionen und Ausfüh-rungsbehörden wurde die Machtverliehen, fast jede geschäftlicheTransaktion in Amerika nachBelieben zu kontrollieren undihren Willen mit Zivil- undStrafprozessen durchzudrücken.Verfassungsmäßige Einschrän-kungen derartiger Autoritäts-übungen wurden weggewischt.Der Kongreß wurde mehr als jezuvor in der amerikanischen Ge-schichte ein Werkzeug der Un-terwürfigkeit und tat genau, wasihm der Präsident vorschrieb,weil die Krisenatmosphäre, dieder Präsident selbst erzeugt hat-

te, ihn dazu zwang und weil dieFabier und die von ihnen ge-schulten Politiker, die der Präsi-dent in so vielen Bundesministe-rien eingesetzt hatte, einenwohldosierten Druck ausübten.

Der Sieg derschmeichlerischen Brüder

Kurz, die Franklin D. Roose-velt-Administration versuchte,der amerikanischen Nation dieletzte Phase von Clinton Roose-velts illuministischen Plan derZerstörung von Verfassung undRegierung aufzubürden - unterdem Vorwand, eine »neue Ge-sellschaftsordnung« oder, wie siees ironisch nannten, einen »NewDeal« zu errichten. Sie prägtensofort das Zeichen der Illumina-ten auf die amerikanische Wäh-rung (die ein-Dollar-Noten),womit sie offen erklärten, dasZiel ihrer Verschwörung - ihren»Novus Ordo Seclorum« oderNew Deal - erreicht zu haben.

Dieses Zeichen wurde von Weis-haupt übernommen, als er denIlluminatenorden am 1. Mai1776 gründete. Auf dieses Er-eignis wird durch die römischenZiffern MDCCLXXVI am Fußder Pyramide hingewiesen, nichtauf das Jahr der Unabhängig-keitserklärung, wie Uneinge-weihte angenommen haben.Weiterhin muß man wissen, daßdas Zeichen erst nach der Ver-einigung der Illuminaten mit denFreimaurern auf dem Wilhelms-bader Kongreß von 1782 für dieletzteren Bedeutung erlangte.Von Bedeutung ist die Inschriftdes Zeichens: »Annuit coeptis«

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bedeutet »unsere Unterneh-mung (Verschwörung) ist vomErfolg gekrönt«. Unter der Py-ramide stehen die Worte »NovusOrdo Seclorum«. Sie erklärendie Natur der Unternehmung,die Schaffung einer »neuenWeltordnung« oder des NewDeal.

Es ist von Bedeutung, daß der»Grundeckstein«, die Spitze derPyramide fehlt. An ihrer Stelleerscheint das »allsehende Au-ge«, das die terroristische Spio-nageagentur symbolisiert, dieWeishaupt unter dem Namender »Schmeichlerischen Brüder«einrichtete.

In der Bibel wird Jesus Christusals »Grundeckstein« bezeichnet.

Er ist das Haupt der Kirche, dieebenfalls in pyramidischer Formorganisiert ist.

Christus wird in Markus und Lu-kas der »Stein, den die Bauleuteverworfen haben« genannt. DieIlluminatenführer, die Bauleuteder neuen Weltordnung, verwar-fen Jesus Christus und wähltenSatan, den Teufel, als ihr Ober-haupt, ihren Chef. Kein Wun-der, daß sie den »Grundeck-stein« aus dem Zeichen entfern-ten und ihn durch das satanischeallsehende Auge ersetzten.

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III. Die Rothschild-Dynastie

Seit vielen Jahren üben die Begriffe »Internationale Bankiers«,»Rothschild«, »Geld« und »Gold« eine Art mystische Faszinationauf viele Menschen in der ganzen Welt, insbesondere in Amerika,aus. Im Laufe der Jahre sind die internationalen-Bankiers in denUSA einer ganz erheblichen Kritik ausgesetzt worden, und zwar vonSeiten der verschiedensten Leute in hohen Stellungen des öffentli-chen Lebens - Männer, deren Meinungen Beachtung verdienen undderen Verantwortungsbewußtsein sie in Positionen gebracht haben,wo sie Kenntnis von den Dingen hatten, die sich hinter den Kulissender Politik und Hochfinanz abspielen.

Präsident Andrew Jackson, dereinzige amerikanische Präsidentunter dessen Regierung dieStaatsverschuldung vollständigbeseitigt wurde, verdammte dieinternationalen Bankiers als»Natterngezücht«, welches erentschlossen sei, aus dem ameri-kanischen Lebensgefüge »auszu-rotten«. Jackson behauptete,wenn das amerikanische Volknur verstehen würde, wie diese»Vipern« auf der amerikani-schen Bühne arbeiteten, »eineRevolution noch vor Anbruchdes Morgens ausbrechenwürde.«

Sie rauben dasVolk aus

Der Kongreßabgeordnete LouisT. McFadden, der mehr als 10Jahre Vorsitzender des Banken-und Währungsausschusses war,erklärte, daß die internationalenBankiers »eine dunkle Mann-schaft von Finanzpiraten« sind,die »einem Mann die Kehledurchschneiden würden, nur umeinen Dollar aus seiner Taschezu kriegen. Sie rauben das Volkdieser Vereinigten Staaten aus.«

Der ehemalige Bürgermeisterder Stadt New York, John F.Hylan, erklärte 1911, »die wirk-liche Bedrohung unserer Repu-blik ist die unsichtbare Regie-rung, die wie eine Riesenkrakeihre schleimigen Schlingarmeüber unsere Stadt, unser Landund unsere Nation ausstreckt.Der Kopf ist eine kleine Gruppevon Bankhäusern, die allgemeinals Jnternationale Bankers< be-zeichnet wird.«

Hatten diese im öffentlichen Le-ben führenden Personen mit ih-rer Beurteilung der SituationRecht oder waren sie Opfer ei-ner exotischen Form von Pa-ranoia?

Untersuchen wir die Geschichteanalytisch und emotionsfrei unddecken wir die Fakten auf. DieWahrheit, wie sie mehr undmehr auftauchen wird, wird sichals augenöffnend erweisen undals lehrreich für alle diejenigen,die versuchen, die unfaßbarenEreignisse besser zu verstehen,die auf nationaler und interna-tionaler Bühne stattgefundenhaben und stattfinden.

Der Erste derRothschilds

Das Europa des ausgehenden18. Jahrhunderts beziehungs-weise zur Zeit der amerikani-schen Revolution unterschiedsich in höchstem Maße von dem,was wir heute kennen. Es setztesich aus vielen größeren undkleineren Königreichen, Her-zogtümern und Staaten zusam-men, die ständig miteinander inStreitigkeiten verwickelt waren.Die Menschen waren in derMehrheit auf die Stufe von Leib-eigenen gesunken - mit keinerleipolitischen Rechten. Die dürfti-gen »Privilegien«, die ihnen vonihren »Herren« gewährt wur-den, konnten ihnen jederzeitwieder entzogen werden.

Es geschah zu jener Zeit, daß einjunger Mann auf der europäi-schen Bildfläche erschien, dereinen ungeheuren Einfluß aufden Verlauf der zukünftigenWeltgeschichte haben sollte:sein Name war Mayer AmchelBauer. In späteren Jahren wurdesein Name, den er umänderte,gleichbedeutend mit Reichtum,Macht und Einfluß. Er war derErste der Rothschilds - der erstewahrhafte Bankier.

Mayer Amchel Bauer wurde1743 in Frankfurt am Main inDeutschland geboren. Er warder Sohn von Moses AmchelBauer, einem wandernden Geld-wechsler und Goldschmied, derseines Herumwanderns in Ost-europa müde, beschieß, sich inder Stadt niederzulassen, in dem

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sein erster Sohn geboren wordenwar. Er eröffnete einen Ladenoder ein Kontor in der Juden-straße. Über der Eingangstür zuseinem Laden brachte er eingroßes rotes Schild an.

Schon im frühesten Kindesalterzeigte Mayer Amchel Bauer,daß er eine immense intellektu-elle Fähigkeit besaß, und seinVater verbrachte einen Großteilseiner Zeit damit, dem Jungenalles über das Geldleihen beizu-bringen, was er selbst wußte so-wie die Lehren, die er aus vieler-lei Quellen bezogen hatte. VaterBauer hatte ursprünglich ge-hofft, seinen Sohn zum Rabbiauszubilden, aber sein früherTod machte diesen Plänen einEnde.

Wenige Jahre nach dem Tod sei-nes Vaters fing Mayer AmchelBauer als Bankgehilfe bei denOppenheimers in Hannover an.Seine überragende Begabungwurde rasch erkannt und seinAufstieg in der Firma wurdeschnell gefördert: er wurde Ju-niorpartner.

Kurz danach kehrte er nachFrankfurt zurück, wo er das imJahre 1750 gegründete Geschäftseines Vaters erwarb. Das großerote Schild hing noch immer dar-über. Die wahre Bedeutung desroten Schildes (sein Vater hattees zu seinem Wappen aufgrundder roten Flagge erhoben, diedas Siegeszeichen für die revolu-tionsbewußten Juden in Osteu-ropa war) erkennend, änderteMayer Amchel Bauer seinenNamen um in Rothschild: auf

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diese Weise wurde das HausRothschild gegründet.

Die Taktik machtesich bezahlt

Der Grundstein für die Bildungeines unermeßlichen Reichtumswurde im Jahre 1760 und da-nach gelegt, als Amchel Roth-schild seine Bekanntschaft mitGeneral von Estorff auffrischte,für den er während seiner Tätig-keit bei der Bank OppenheimerBotendienste erledigt hatte.

Als Rothschild entdeckte, daßder General, der nun am Hofe

von Prinz Wilhelm von Hanauverweilte, eine Vorliebe für aus-gesuchte Münzen hatte, be-schloß er, diese Gelegenheitbeim Schöpfe zu packen. Seinezu einem günstigen Preis ange-botenen kostbaren Münzen undMedaillen machten ihn bald beidem General und sonstigen ein-flußreichen Mitgliedern des Ho-fes sehr beliebt.

Eines Tages wurde er von PrinzWilhelm persönlich bestellt. Sei-ne Hoheit kaufte ein Dutzendseiner schönsten Medaillen undMünzen. Es war dies die ersteTransaktion zwischen einemRothschild und einem Staats-

Mlt der Schlacht bei Waterloo gewann Rothschild durchschnelles Handeln die Kontrolle über die englische Wirtschaft.Die Rothschilds hatten bei dieser Schlacht beide Seiten finan-ziert: die Franzosen und auch die Engländer.

Oberhaupt. Bald tätigte Roth-schild auch mit anderen PrinzenGeschäfte.

Es dauerte nicht lange, bis Roth-schild einen weiteren Köder aus-warf, um sich bei verschiedenendortigen Prinzen »in« zu bringen- und seine eigenen Ziele voran-zutreiben. Er schrieb ihnen Brie-fe, in denen er ihrer prinzlichenEitelkeit schmeichelte und siegleichzeitig um ihre Gönner-schaft bat.

Seine Taktik machte sich be:zahlt. Am 21. September 1769konnte Rothschild eine Plakettemit dem Wappen des Hausesvon Hessen-Hanau an seinemLadeneingang anbringen, aufder in goldenen Lettern zu lesenstand: »M. A. Rothschild, Hof-lieferant Seiner Erlauchten Ho-heit, Prinz Wilhelm von Hanau«.

Im Jahre 1770 heiratete Roth-schild die 17 Jahre alte GuteleSchnaper. Sie gründeten zusam-men eine große Familie: 5 Söhneund 5 Töchter. Die Söhne hie-ßen Amchel, Salomon, Nathan,Kaimann und Jakob.

Die Geschichtsschreibung no-tiert, daß Wilhelm von Hanau,»dessen Familienwappen seitdem Mittelalter in Deutschlandberühmt war«, mit menschlicherWare handelte. Gegen Geld ver-lieh der Prinz, der eng mit denverschiedenen KönigshäusernEuropas verwandt war, seineTruppen an jede beliebige Re-gierung. Sein bester Kunde wardie englische Regierung, dieTruppen unter anderem dafür

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brauchte, die amerikanischenKolonisten in Schach zu halten.

Wilhelm war mit diesem Ge-schäft der »Truppenvermie-tung« höchst erfolgreich. Als erstarb, hinterließ er das größte,bis dahin in Europa angehäufteVermögen: 200 000 000 Dollar.Der Rothschild-Biograph Fre-deric Morton bezeichnete Wil-helm als »Europas kaltblütigstenFinanzhai blauen Geblüts«.

Ein Buch, dases nicht gibt

Rothschild wurde ein Agent die-ses »Menschenvieh«-Händlers.Er muß seine neuen Aufgabensehr beflissen wahrgenommenhaben, denn als Wilhelm sich ge-zwungen sah, nach Dänemark zufliehen, ließ er 600 000 Pfund(damals 3 Millionen Dollar) beiRothschild zur Aufbewahrungzurück.

Wie der ehemalige Comman-deur William Guy Carr, Nach-richtenoffizier in der KöniglichKanadischen Marine, der welt-weit über ausgezeichnete Ver-bindungen mit Nachrichtendien-sten verfügte, berichtet, entwarfder Begründer des Hauses Roth-schild die Pläne zur Gründungder Illuminaten und beauftragteanschließend Adam Weishauptmit deren Aufbau und Weiter-entwicklung.

Sir Walter Scott schreibt in demzweiten Band seines Werkes»Das Leben Napoleons«, daßdie Französische Revolution vonden Illuminaten vorbereitet und

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von den Geldwechslern Europasfinanziert wurde. Interessanter-weise ist das obige Buch (vomAutor selbst gesehen und gele-sen) das einzige Buch von Scott,das in den »maßgebenden Quel-lenverzeichnissen« nicht unterdessen Namen angegeben wird.Es ist heute ein »Buch, das esnicht gibt«.

Zwecks Berichterstattung dernachfolgenden Geschehnisseschlagen wir die »Jüdische Enzy-klopädie«, Ausgabe 1905, Band10, Seite 494, auf: »Im Volks-mund hieß es, daß dieses Geld inWeinkisten versteckt, und nach-dem es der Durchsuchung durchdie Soldaten Napoleons bei ih-rem Einmarsch in Frankfurt ent-gangen war, in denselben Kistenunangetastet im Jahre 1814 zu-rückgegeben wurde, als der Kur-fürst in sein Kurfürstentum zu-rückkehrte. Die Tatsachen sindweniger romantisch und mehrgeschäftlicher Art.«

Hier erklärt das führende jüdi-sche Organ, daß das, was Roth-schild tatsächlich mit den 3 Mil-lionen Dollar gemacht hat,»mehr geschäftlicher Art« war.Die einfache Wahrheit ist, daßRothschild das Geld vom Prin-zen Wilhelm anders verwendete.Allerdings war das Geld, nochbevor es in die Hände Roth-schilds kam, nicht »sauber«. DieRiesensumme war von der engli-schen Regierung an Wilhelmvon Hessen für den Dienst sei-ner Truppen bezahlt worden.Also hatte ursprünglich Wilhelmdas Geld seinen Truppen unter-

schlagen, die einen moralischenAnspruch darauf hatten.

Mit diesem Geld als solideGrundlage beschloß Mayer Am-chel Rothschild, seine Geschäfts-unternehmungen im großen Stilauszuweiten - und er wurde dererste internationale Banker.

Einige Jahre zuvor hatte Roth-schild seinen Sohn Nathan nachEngland geschickt, wo er dieFamiliengeschäfte wahrnehmensollte. Nach einem kurzen Auf-enthalt in Manchester, wo er sichals Kaufmann betätigte, zog Na-than auf Anordnung seines Va-ters nach London und errichteteein Geschäft als Handelsbank.

Damit die Sache gut ging, spen-dete Vater Rothschild seinemSohn die drei Millionen Dollar,die er von Wilhelm von Hessenhatte.

Der Anfang desRiesenvermögens

Die »Jüdische Enzyklopädie«von 1905 erzählt, daß Nathandie Beute in »Gold der Ostindi-schen Gesellschaft« investierte,»wohlwissend, daß dies für Wel-lingtons Feldzug auf der Halbin-sel benötigt werden würde.« Mitdiesem Geld machte Nathan»nicht weniger als vierfachenGewinn: bei dem Kauf der Wel-lington-Aktien, die er für 50Cent je Dollar kaufte und zuPari verkaufte; bei dem Verkaufdes Goldes an Wellington; beidessen Rückkauf; und bei des-sen Versand nach Portugal. Dies

war der Anfang des Riesenver-mögens des Hauses«.

Mit Hilfe ihres aus diesen Ge-winnen angehäuften Kapitals er-richtete die Familie Zweignie-derlassungen des Hauses Roth-schild in Berlin, Wien, Paris undNeapel. An die Spitze einer je-der Niederlassung setzte Roth-schild einen seiner Söhne: Am-chel leitete die Berliner Bank,Salomon die Wiener Filiale, Ja-kob schickte er nach Paris undKaimann eröffnete die Roth-schildbank in Neapel. Londonblieb und ist der Hauptsitz desHauses Rothschild.

Als Mayer Amchel Rothschildam 19. September 1812 starb,hinterließ der Begründer desHauses Rothschild ein Testa-ment, das nur wenige Tage altwar. Darin legte er genaue Ge-setze fest, nach denen das Hausmit seinem Namen in Zukunftgeführt werden sollte.

Die Gesetzte waren wie folgt:

1. Alle Schlüsselpositionen desHauses Rothschild sind mit Fa-milienmitgliedern zu besetzenund nicht mit fremden Ange-stellten. Es dürfen nur die männ-lichen Familienmitglieder an denGeschäften teilnehmen.

Der älteste Sohn des ältestenSohnes soll das Familienober-haupt sein, soweit nicht dieMehrheit der übrigen Familieein anderes bescheidet. Auf-grund dieser Ausnahmebestim-mung wurde Nathan, der ein be-sonders brillanter Kopf war, zum

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Oberhaupt des Hauses Roth-schild im Jahre 1812 bestimmt.

2. Die Familie soll sich unterein-ander mit ihren Vettern und Ku-sinen ersten und zweiten Gradesverheiraten und damit das uner-meßliche Vermögen bewahren.Diese Regel wurde anfangsstrikt eingehalten, aber später,als andere jüdische Bankhäuserauf die Bühne traten, wurde siegelockert, so daß einige Roth-schilds ausgesuchte Mitgliederder neuen Elite heiratenkonnten.

3. Amchel verbot seinen Erben»ganz ausdrücklich und untergar keinen Umständen durch dasGericht oder sonstwie eine Be-standsaufnahme meines Nach-lasses vornehmen zu lassen.Auch verbiete ich jedwegeRechtsschritte und jedwedeVeröffentlichung des Wertes derHinterlassenschaft. Wer dieseBestimmungen mißachtet undirgendwie ihnen zuwiderlaufen-de Handlung begeht, wird sofortals Anfechter dieses meinenletzten Willens angesehen undwird die Folgen zu tragenhaben.«

Viele Dinge kamen unterden Familien-Teppich

4. Rothschild ordnete eine ewigeFamilienpartnerschaft an undbestimmte, daß die weiblichenFamilienmitglieder, ihre Ehe-männer und Kinder ihren Anteilam Nachlaß unter der Bedin-gung erhalten, daß die Verwal-tung bei den männlichen Mit-

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gliedern bleibt. Frauen solltennicht an der Verwaltung desVermögens beteiligt werden.Ein jeder, der dies anfechtenwürde, sollte seinen Anteil amErbe verlieren.

Letzteres sollte insbesondere al-le jenen den Mund versiegeln,die auf den Gedanken kommenkönnten, mit der Familie zu bre-chen. Rothschild war sich offen-sichtlicft bewußt, daß es unterdem Familien-»Teppich« eineMenge Dinge gab, die niemalsans Tageslicht kommen sollten.

Die imposante Stärke des Hau-ses Rothschild beruhte auf einerReihe wichtiger Faktoren: Ab-solute Geheimhaltung aufgrundder totalen Familienkontrolleüber sämtliche Geschäftsvorgän-ge; eine unbegrenzte, man kannfast sagen, übernatürliche Fähig-keit, die Zukunft vorauszusehenund vollen Nutzen daraus zu zie-hen. Die gesamte Familie wurdevon einer unersättlichen Lustnach Ansammlung von Reich-tum und Macht getrieben; sowietotale Rücksichtslosigkeit in al-len geschäftlichen Unterfangen.

Frederic Morton berichtet in sei-nem Buch »The Rothschilds«,daß »Samstag abends, nach ei-nem in der Synagoge verrichte-tem Gebet, Mayer gewöhnlichden Rabbi in sein Haus einlud,wo man sich auf grünen Polsterngegenüber saß, genüßlich einGläschen Wein trank und sichüber dies und das bis tief in dieNacht ereiferte. Auch an Werk-tagen kam es häufig vor, daßMayer das schwere Buch des

Talmud herunternahm und dar-aus vorlas, unterdessen die ge-samte Familie mucksmäuschen-still sitzen und zuhören mußte.«

Es ließe sich über die Roth-schilds zu recht sagen, daß die»Familie, die gemeinsam betet,zusammenhält«. Und gebetetwurde. Morton zufolge war esfür den Durchschnittsmenschenschwierig, »Rothschild zu ver-stehen noch den Grund, warumer, der soviel besaß, noch mehrerobern wollte«. Alle fünf Brü-der waren von demselben Geistder Schläue und Eroberung be-seelt.

Die Rothschilds sind keine wah-ren Freundschaften und Bünd-nisse eingegangen. Ihre Teilha-ber waren lediglich Bekannt-schaften, die man benutzte, umdie Interessen des Hauses Roth-schild zu fördern und warf sieauf den Müllhaufen der Ge-schichte, wenn sie ihren Zweckoder ihre Nützlichkeit verlorenhatten.

Rothschilds finanziertenbeide Seiten

Wie wahr diese Aussage ist, be-weist eine weitere Passage ausFrederic Mortons Buch. Er er-zählt, wie im Jahre 1806, Napo-leon erklärt, daß es sein »Zielsei, das Haus Hessen-Kassel vonden Regierungsgeschäften aus-zuschließen und von der Listeder Mächte zu streichen«.

»Damit befahl der mächtigsteMann Europas, den Felsen nie-

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derzureißen, auf dem die neueRothschildfirma gegründet wor-den war. Aber merkwürdiger-weise ließ die Geschäftigkeit imHause des roten Schildes nichtnach . . .«

»Der Staub wirbelte hinter denKutschen auf, in denen dieserundgesichtigen Rothschilds im-mer noch saßen, gierig und uner-forschlich, die Aktentaschen un-ter die Arme geklemmt.«

»Sie sahen weder Krieg nochFrieden, weder Schlagzeilennoch Manifeste, die die Weltverblendeten. Sie sahen nur ihreSprungbretter. Prinz Wilhelmwar eines gewesen, Napoleonwürde das nächste sein.«

»Bizarr«? Im Grunde nicht. DasHaus Rothschild half den fran-zösischen Diktator zu finanzie-ren, und folglich hatten sie je-derzeit freien Zugang zu denfranzösischen Märkten. EinigeJahre später, als Frankreich undEngland sich gegenseitig blok-kierten, waren die einzigenKaufleute, die unbehelligt durchdie Blockade liefen die Roth-schilds. Sie finanzierten beideSeiten.

»Dieses Nutzwertdenken, dasdie Söhne Mayers ' antrieb,brachte einen gründlichen wirt-schaftlichen Frühjahrsputz; einAuskehren von steuerlichemUnterholz; eine Renovierungder alten Kreditstrukturen unddie Erfindung neuer; eine Schaf-fung neuer Geldkanäle - schonallein deshalb, weil es fünf ver-schiedene Rothschildbanken in

fünf verschiedenen Ländern gab- über ein Clearing-house; eineMethode, die das altmodische,unhandliche Verschiffen derGoldbarren durch ein weltweitesSchuld- und Kreditsystem ab-löste.

Eine der großartigsten Beiträgewar Nathans neues Verfahrenzur Auflegung internationalerAnleihen. Vorher hatten sich dieenglischen Anleger nur zögerndan ausländischen Emissionenbeteiligt. Es lag ihnen nichts dar-an, in allen möglichen fremdenund unhandlichen WährungenDividende zu erhalten.

Nun hatte Nathan sie am Wickel- die mächtigste Investitions-quelle des 19. Jahrhunderts - in-dem er Auslandsanleihen inPfund Sterling zahlbar machte.«

Die Schlacht beiWaterloo

Während einerseits Reichtumund Macht der Rothschilds anUmfang und Einfluß zunahmen,erweiterte sich andererseits ihrNachrichtendienst. Sie hatten ih-re »Agenten« in allen strategischwichtigen Hauptstädten undHandelsplätzen sitzen, die Nach-richten einholten und verschie-dene Typen dieses Dienstes ent-wickelten. Wie die meisten Un-ternehmungen der Familie be-ruhten sie auf sehr harter Arbeitund reiner List.

Ihr einzigartiges Spionagenetzfing damit an, daß die »Jungs«sich gegenseitig über ein Kurier-

netz informierten. Schon baldentwickelte sich daraus eine sehrviel ausgetüftteltere, schlagkräfti-gere und weitreichende Angele-genheit. Es war ein Spionagesy-stem par excellence. Seine ver-blüffende Schnelligkeit und Lei-stungsfähigkeit gab den Roth-schilds einen klaren »Vor-sprung« bei all ihren Geschäfts-aktionen auf internationalerEbene.

»Rothschildkutschen galoppier-ten die Landstraßen entlang,Rothschildschiffe segelten überden Ärmelkanal, Rothschild-agenten bewegten sich gleich hu-

schenden Schatten auf den Stra-ßen der Städte. Sie transportier-ten Bargeld, Wertpapiere, Brie-fe und Nachrichten. Vor allemNachrichten - die neuesten, ex-klusivsten Nachrichten, die mitNachdruck an den Aktien- undWarenterminbörsen verarbeitetwerden würden.«

»Und es gab keine wertvollereNachricht als den Ausgang beiWaterloo!«

Von der Schlacht bei Waterloohing die Zukunft des europäi-schen Kontinents ab. Falls dieGrande Armee Napoleons sieg-

Lincolns Ermordung im Ford-Theater in Washington durch denSchauspieler John Wilkes Booth durch einen Kopfschuß.

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reich daraus hervorging, würdeFrankreich unangefochten Herr-scherin über all das sein, was siean der europäischen Front abge-steckt hatte. Falls Napoleon indie Knie gezwungen wurde, wür-de England das Gleichgewichtder Mächte in Europa in derHand halten und in der Lagesein, seinen Einflußbereich we-sentlich zu erweitern.

Der Historiker John Reeves, einRothschild-Anhänger, enthülltin seinem Buch »The Roth-schilds, Financial Rulers of theNations«, daß »ein Grund fürseinen (Nathans) Erfolg war dieVerschwiegenheit, mit der ersich umgab und die unlauterePolitik, mit der er jene irreführ-te, die ihn am aufmerksamstenbeobachteten.«

Riesige Reichtümer waren mitdem Ausgang der Schlacht beiWaterloo zu gewinnen - oder zuverlieren. An der Londoner Ak-tienbörse stieg die Erregung infiebrige Höhe, während dieHändler auf die Nachricht überden Ausgang dieser Schlacht derGiganten warteten. Wenn Eng-land verlor, würde der Kurs vonEnglish Consul in noch nie dage-wesene Tiefen stürzen. WennEngland gewann, würde derKurs der Consul in neue schwin-delerregende Höhen steigen.Während sich die beidenRiesenarmeen in die Schlachtauf Leben und Tod stürzten, wa-ren die Agenten von NathanRothschild auf beiden Seiten derFront fieberhaft dabei, den Ver-lauf der Schlacht so genau wienur möglich in Erfahrung zu

bringen. Weitere Rothschild-Agenten standen in der Nähebereit, die Nachrichtenbulletinsan einen strategischen Komman-doposten der Rothschilds zuüberbringen.

Der ganz großeCoup

Am späten Nachmittag des19. Juni 1815 sprang ein Roth-schild-Beauftragter in ein spe-ziell angeheuertes Boot undmachte sich eilends gen Englandüber den Ärmelkanal. In seinemBesitz befand sich ein höchst ge-heimer Bericht des Rotschild-Geheimdienstes über den Fort-gang der entscheidendenSchlacht. Diese Nachrichtensollten es Nathan erlauben, eini-ge lebenswichtige Entscheidun-gen zu treffen.

Der Sonderagent wurde in Folk-stone in der Morgendämmerungdes nächsten Tages von NathanRothschild persönlich begrüßt.Nachdem dieser die wesentli-chen Punkte des Berichtes über-flogen hatte, war er schon wie-der unterwegs, in rasanter Fahrtnach London und der Aktien-börse.

Angekommen an der Börse, in-mitten fieberhafter Spekulatio-nen über den Ausgang derSchlacht, begab sich Nathan aufseinen üblichen Posten an der»Rothschildsäule«. Ohne jedesZeichen der Gemütsbewegung,ohne jede geringste Verände-rung des Mienenspiels gab derChef des Hauses Rothschild mit

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dem steinernen Gesicht und denSchlitzaugen seinen in der Nähepostierten Agenten ein vorherabgemachtes Zeichen. Darauf-hin wurden von den Rothschild-Agenten sofort die Consul aufden Markt geworfen. Als nundiese Aktien im Wert von eini-gen hunderttausend Dollar an-geboten wurden, begann ihrKurs zu sinken. Dann stürzte ersteil nach unten.

Nathan blieb an »seiner« Säulegelehnt, gefühlslos, ausdrucks-los. Er verkaufte weiter und ver-kaufte und verkaufte. Die Con-sul fiel weiter. Das Gerüchtmachte die Runde durch dieBörse: »Rothschild weiß.« -»Wellington hat Waterloo ver-loren!«

Die Abgabe verwandelte sich inPanik, die Leute beeilten sich,ihre »wertlosen« Consul abzu-stoßen oder Papiergeld gegenGold und Silber einzutauschenin der Hoffnung, wenigstens ei-nen Teil ihres Vermögens zu ret-ten. Die Consul setzten ihrenSturzflug in bodenlose Tiefefort. Nach wenigen Stunden fie-berhafter Umsätze war die Con-sul ruiniert. Sie hatte einen Wertvon 5 Cents je Dollar.

Nathan Rothschild, nach wie vorunbewegt und ausdruckslos,lehnte sich noch immer gegendie Säule. Unmerklich wurdendie Signale weitergegeben. Den-noch waren es andere Signale.Sie unterschieden sich auf so ge-ringfügige Weise, daß nur dieäußerst geschulten Rothschild-Agenten die Veränderung wahr-

nehmen konnten. Auf das Stich-wort ihres Bosses hin machtensich ein Dutzend Rothschild-Agenten auf den Weg zum Or-derschalter auf der anderen Sei-te der Börse und kauften sämtli-che Consul für ein »Butterbrot«.

Aufräumen inFrankreich

Kurz darauf erreichte die »offi-zielle« Nachricht die englischeHauptstadt. England war derBeherrscher der europäischenBühne. In Sekundenschnelleschoß der Kurs der Consul nochüber den ursprünglichen Werthinaus. Mit zunehmendem Be-wußtsein der Öffentlichkeit überdie Bedeutung des englischenSieges stieg der Kurs der Consulsogar noch höher.

Napoleon hatte »sein Waterloo«gehabt. Nathan hatte die Kon-trolle über die englische Wirt-schaft erworben. Über Nachthatte sich sein bereits erhebli-ches Vermögen mehr als ver-zwanzigfacht.

Nach ihrer vernichtenden Nie-derlage waren die Franzosen be-müht, finanziell wieder auf dieBeine zu kommen. Im Jahre1817 wurde mit der angesehe-nen französischen Bank Ouvrardund den bekannten Bankiers,Baring Brothers in London einbeträchtliches Kreditabkommengeschlossen. Die Rothschildshatte man als Zuschauer drau-ßen stehen lassen.

Im darauffolgenden Jahr benö-tigte die französische Regierung

einen weiteren Kredit. Da die1817 über Ouvrard und BaringBrothers ausgegebene Renten-anleihe am Pariser Rentenmarktund anderen europäischen Kapi-talmärkten im Kurs gestiegenwar, schien es sicher, daß diefranzösische Regierung dieDienste dieser beiden ausge-zeichneten Bankhäuser beibe-halten würde.

Die Gebrüder Rothschild pro-bierten fast alle Tricks aus ihremumfangreichen Repertoire aus,um die französische Regierungzu beeinflussen, das Gescnäft ih-nen zu überlassen. Ihre Bemü-hungen waren indessen verge-bens.

Die französischen Aristokraten,die stolz auf ihre Eleganz undhöhere Abkunft waren, sahen inden Rothschilds lediglich Bau-ern, Emporkömmlinge, die manauf ihren Platz verweisen mußte.Die Tatsache, daß die Roth-schilds weitreichende finanzielleRessourcen besaßen, in den mitgrößtem Luxus ausgestattetenHäusern residierten und sich indie elegantesten und teuerstenKleider, die es gab, kleideten,konnte die höchst standesbe-wußten französischen Adligennicht aus der Reserve locken.Man hielt die Rothschilds fürungeschlacht - bar jeder gesell-schaftlichen Anerkennung.Wenn wir der Mehrzahl der hi-storischen Berichte Glaubenschenken wollen, so war ihre Be-wertung der ersten Rothschild-Generation wahrscheinlichrichtig.

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Aber eine wesentliche Waffe desRothschild-Arsenals war vonden Franzosen übersehen odernicht bedacht worden - ihre ein-malige Schläue in der Anwen-dung und Manipulation vonGeld.

Ihr Spiel istKontrolleAm 5. November 1818 trat et-was ganz Unerwartetes ein.Nachdem der Kurs der französi-schen Regierungsanleihe einJahr lang stetig gestiegen war,begann er zu fallen. Mit jedemweiteren Tag verstärkte sich dierückläufige Kursentwicklung. Inkürzester Zeit wurden auch an-dere Regierungsanleihen davonbetroffen.

Am Hofe Ludwig XVIII.herrschte eine gespannte Atmo-sphäre. Düsteren Gesichts grü-belten die Aristokraten über dasSchicksal ihres Landes. Sie hoff-ten das Beste und mußten dochdas Schlimmste befürchten. Dieeinzigen Leute in der Umgebungdes Hofes, die nicht zutiefst be-sorgt waren, waren Jakob undKarl Rothschild. Sie lächeltenund schwiegen.

Langsam begann sich ein schlei-chender Verdacht in den Köpfeneiniger Zuschauer einzunisten.Wäre es möglich, daß dieseRothschild-Brüder die Ursachefür die wirtschaftlichen Nöte derNation wären? Könnten sieheimlich den Anleihemarkt ma-nipuliert und die Panik insze-niert haben? Sie hatten!

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Im Oktober 1818 hatten Roth-schild-Agenten mit Hilfe der un-begrenzten Reserven ihrer Ge-bieter riesige Mengen der fran-zösischen Regierungsanleihe ge-kauft, die von ihren RivalenOuvrard und Baring Brothersemittiert worden war. Dadurchwar der Anleihekurs gestiegen.Dann, am 5. November 1818,begannen sie, Unmengen derAnleihepapiere auf den offenenMarkt in den Haupthandelsplät-zen Europas zu werfen und da-durch den Markt in Panikstim-mung zu versetzen.

Schlagartig veränderte sich dieSzene im Palast Aix. Die Roth-schilds, geduldig auf ihre Zeitund in einem Vorzimmer war-tend, wurden nun eilends vorden König gebeten. Ihnen galtmit einmal die ganze Aufmerk-samkeit. Ihre Kleidung wurdeder neueste Modeschrei. »IhrGeld war der Liebling der ange-sehensten Schuldner.« DieRothschilds hatten die Kontrolleüber Frankreich erlangt und dasist ihr Spiel: Kontrolle!

Benjamin Disraeli, einst Pre-mierminister von England,schrieb einen Roman mit demTitel »Coningsby«. Die »Jüdi-sche Enzyklopädie« beschreibtdas Buch als »ein ideales Por-trät« des Rothschildimperiums.Disraeli charakterisiert Nathan(in Verbindung mit seinen vierBrüdern) als »der Herr und Mei-ster der Geldmärkte der Weltund selbstverständlich so gut wieHerr und Meister über alles an-dere. Er hielt buchstäblich dasSteueraufkommen Süditaliens

als Pfand, und Monarchen undMinister aller Länder suchtenseinen Rat und ließen sich vonseinen Vorschlägen leiten«.

Gepflegte Unhörbarkeitund Unsichtbarkeit

Die von den Rothschilds in Eng-land im Jahre 1815 und drei Jah-re später in Frankreich vollzoge-nen finanziellen Schachzüge sindnur zwei Beispiele für die vielenanderen, die sie im Lauf der Zeitin der ganzen Welt vollbrachthaben.

Jedoch hat man die Methodenund Taktiken geändert, mit de-ren Hilfe man das öffentlichePublikum seines hartverdientenGeldes beraubte. Während mansie zunächst mit dreister Offen-heit benutzt hatte, um Menschenund Nationen auszubeuten, ha-ben die Rothschilds sich darauf-hin aus dem Scheinwerferlichtzurückgezogen und sind nun da-bei, auf dem Wege über und hin-ter einer breiten Vielzahl vonFronten die Fäden zu ziehen.

Ihre »modernen« Methoden er-läutert der Biograph FredericMorton: »Die Rothschilds lie-ben es zu glänzen. Aber zumLeidwesen der gesellschaftlichAmbitionierten glänzen dieRothschilds nur >in camera<, dasheißt hinter verschlossenen Tü-ren, für und vor ihren Artge-nossen.«

»Ihr Hang zu Zurückgezogen-heit scheint sich in den jüngstenGenerationen verstärkt zu ha-

ben. Dem Begründer des Hauseswar sie vor langer Zeit zu eigen,doch einige seiner Söhne, imAngriff auf Europas innersteBastionen haben die Hand anjede Waffe gelegt, einschließlichschmutziger Propaganda. Heute

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pflegt die Familie sorgsam denEindruck einer unhörbaren undunsichtbaren Existenz. Demzu-folge glauben einige, daß außereiner großen Legende wenig üb-riggeblieben ist und die Roth-schilds sind ganz zufrieden, ihr

Amerikas Eintritt in den Ersten Weltkrieg brachte die interna-tionalen Bankers in ihrem Plan der Welteroberung weiter.

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öffentliches Bild von der Legen-de tragen zu lassen.«

»Obwohl sie Kontrolle über un-zählige Unternehmen in der In-dustrie, im Handel, im Bergbauund in der Touristik haben, trägtnicht eines den Namen Roth-schild. Da es private Komman-ditgesellschaften sind, waren dieFamilienunternehmen weder inder Vergangenheit noch in derGegenwart jemals gezwungen,auch nur eine einzige Bilanzoder einen sonstigen Berichtüber ihre finanziellen Umständezu veröffentlichen.«

Seit ihrem Bestehen haben dieRothschilds keine Mühe ge-scheut, um den Eindruck zu er-wecken, daß sie im Rahmen der»Demokratie« handeln. Mit die-ser berechnenden Haltung sollendie Leute getäuscht und davonabgelenkt werden, daß ihr wah-res Ziel die Beseitigung jegli-chen Wettbewerbs und die Er-richtung eines Weltmonopols ist.Sich hinter einer Vielzahl von»Fassaden« verbergend, ist ih-nen ein Meisterwerk der Trug-kunst gelungen.

Die Rothschilds undAmerika

Nach ihren Eroberungszügen inEuropa zu Beginn des 18. Jahr-hunderts warfen die Rothschildsihre lüsternen Blicke auf denkostbarsten aller Erdteile - dieVereinigten Staaten.

Amerika war in der ganzenWeltgeschichte einzigartig. Es

war die einzige Nation auf Er-den, die jemals gegründet wur-de, und zwar mit der Bibel alsgrundlegenden Rechtstext. Ihreeinmalige, herrliche Verfassunghatte den spezifischen Zweck,die Machtbefugnisse der Regie-rung zu begrenzen und Freiheitund Wohlstand ihrer Bürger zubewahren. Ihre Bürger waren inder Hauptsache schaffensfreudi-ge Einwanderer mit dem »Ver-langen, frei zu atmen«, die nichtsanderes wünschten als die Chan-ce, in einer so wunderbar anre-genden Umgebung zu leben undzu arbeiten.

Die Ergebnisse - die »Früchte«dieses einmaligen Experimentswaren so unbeschreiblich strah-lend, daß Amerika zu einemMärchen für die ganze Weltwurde. Viele Millionen in denweitentfernten Kontinenten derErde sahen in Amerika, demZauberhaften, das gelobte Land.

Die »Big Bankers« in Europa -unter anderem die Rothschilds -sahen die wunderbaren Ergeb-nisse, die dieser einzigartigeVersuch gezeigt hatte, von ei-nem ganz anderen Blickwinkelaus. Sie betrachteten es als eineeinschneidende Bedrohung ihrerZukunftspläne. Die konservati-ve »Times« in London schrieb:»Wenn diese unselige Finanzpo-litik, deren Ursprung in derNordamerikanischen Republikliegt (das heißt ehrliches, verfas-sungsgemäß bewilligtes, schul-denfreies Geld), sich zu einerdauerhaften Einrichtung entwik-kelt, dann wird diese Regierungihr Geld ohne Kosten bereitstel-

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len. Sie wird ihre Schulden abbe-zahlen und keine Schulden mehrhaben (bei den internationalenBankers). Sie wird zu einemWohlstand gelangen, der in derGeschichte der zivilisierten Re-gierungen dieser Welt absoluteinmalig sein wird. Geist undReichtum aller Länder werdennach Amerika wandern. DieseRegierung muß vernichtet wer-den oder sie wird jede Monar-chie auf diesem Erdball ver-nichten.«

Die Rothschilds und ihre Freun-de entsandten ihre Finanztermi-ten, damit sie Amerika zerstör-ten, weil es zu einem »einmali-gen Wohlstand« gelangte.

Der erste belegbare Beweis fürdas Eingreifen der Rothschildsin die finanziellen Angelegen-heiten der Vereinigten Staatenfindet sich Ende der 20er undAnfang der 30er Jahre des 19.Jahrhunderts, als die Familie,über ihren Agenten NicholasBiddle, darum kämpfte, die Ge-setzesvorlage von Andrew Jack-son niederzustimmen, die vor-sah, die Befugnisse jenes »Nat-terngezüchts«, den internationa-len Bankers, zu beschneiden.

Die Rothschilds verloren die er-ste Runde, als Präsident Jackson1832 gegen die Vorlage zur Er-neuerung der Charter der »Bankof the United States« (eine vonden internationalen Bankerskontrollierte Notenbank) seinVeto einlegte. Im Jahre 1836schloß die Bank die Türen.

Der Zerstörungsplander Verschwörer

In den Jahren nach der Unab-hängigkeit hatte sich zwischender baumwollpflanzenden Ari-stokratie in den Südstaaten undden englischen Tuchfabriken einenges Geschäftsverhältnis ent-wickelt. Die europäischen Ban-kers entschieden, daß diese Ge-schäftsverbindung die Achilles-ferse Amerikas sei, die Tür,durch die die junge amerikani-sche Republik erfolgreich ange-schossen und überwunden wer-den könnte.

Die »Illustrated University Hi-story«, 1878, berichtet, daß dieSüdstaaten von englischenAgenten überschwemmt wur-den. Diese verschworen sich mitden einheimischen Politikern,um gegen die eigenen Interessender Vereinigten Staaten zu ar-beiten. Die von ihnen sorgfältigausgesäte und gehegte Propa-ganda wuchs zur offenen Rebel-lion aus und führte zur Abtren-nung des Staates Süd-Karolinaam 29. Dezember 1860. Inner-halb weniger Wochen tratensechs weitere Staaten der Ver-schwörung gegen die Union beiund sagten sich von ihr los, umdie Konföderierten Staaten vonAmerika unter Jefferson Davisals ihrem Präsidenten zu bilden.

Die Verschwörer stellten Ar-meen auf, besetzten Festungen,Arsenale, Geldprägeanstaltenund sonstige Besitztümer derUnion. Sogar Mitglieder im Ka-binett des Präsidenten Buchanan

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waren mit von der Partie, dieUnion zu zerschlagen. Sie schä-digten das öffentliche Ansehenund beteiligten sich an demBankrott der Nation. Zwar be-klagte Buchanan die Session,aber er unternahm keine Schrit-te, sie unter Kontrolle zu brin-gen, nicht einmal, als Küstenbat-terien in Süd-Karolina auf einUS-Schiff das Feuer eröffneten.

Kurze Zeit später wurde Abra-ham Lincoln Präsident. Er wur-de am 4. März 1861 in sein Amteingeführt. Lincoln ordnete so-fort eine Blockade der Südstaa-ten an, um sie von den aus Euro-pa kommenden Versorgungs-mitteln abzuschneiden. Als »of-fizielles« Datum für den Beginndes Bürgerkrieges wird der 12.April 1861 angegeben, an demdas Fort Sunter in Süd-Karolinavon den Konföderierten bom-bardiert wurde. Offensichtlichhat er aber sehr viel früher ange-fangen.

Im Dezember 1861 wurden eu-ropäische Truppen (Engländer,Franzosen, Spanier) in großerZahl nach Mexiko verschoben,was eine Mißachtung der Mon-reo-Doktrine war. Dies sowiedie umfassenden Hilfeleistungenaus Europa an die Konföderier-ten waren die Anzeichen dafür,daß sich die englische Krone aufden Eintritt in den Krieg vorbe-reitete. Die Aussichten für denNorden und die Zukunft derUnion sahen in der Tat schwarzaus.

In dieser Stunde der äußerstenKrise wandte sich Lincoln an

den Erzfeind der Krone, Ruß-land, um Hilfe. Als der Brief mitLincolns dringlichem Appelldem Zaren Nikolaus II. überge-ben wurde, wog er ihn ungeöff-net in seiner Hand und sagte:»Bevor Wir diesen Brief gelesenund seinen Inhalt kennen, ge-währen Wir jedwede Bitte, dieer enthalten mag.«

Mord wegenzinsfreier US-Noten

Unangekündigt dampfte einerussische Rotte unter AdmiralLiviski am 24. September 1863in den Hafen von New York einund ging dort vor Anker. Dierussische Pazifikflotte unter Ad-miral Popov erreichte San Fran-zisco am 12. Oktober. Zu die-sem Akt der Russen bemerktGideon Wells: »Ihre Ankunfterfolgte auf dem Höhepunkt derKonföderation und dem Tief-punkt des Nordens und verur-sachte, daß England und Frank-reich lange genug zögerten, umdas Blatt sich zugunsten desNordens wenden zu lassen.«

Die Geschichtsschreibung ent-hüllt uns, daß die Rothschildskräftig dabei waren, beide Seitendes Bürgerkrieges zu finanzie-ren. Lincoln versetzte ihrer Tä-tigkeit einen Dämpfer, als er sichim Jahre 1862 und 1863 weiger-te, die von den Rothschilds ge-forderten exorbitanten Zinsenzu zahlen und verfassungsmäßigzulässige, zinsfreie US-Notenherausgab. Wegen dieser undanderer patriotischer Handlun-gen wurde Lincoln kaltblütig

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von John Wilkes Booth am 14.April 1865 erschossen, nur fünfTage nachdem sich Lee im Ap-pomattox Court House, Virgi-nia, Grant ergeben hatte.

Die Enkelin von Booth, IzolaForrester, berichtet in ihremBuch »One Mad Act«, daß Lin-colns Attentäter vor dem Mordin enger Verbindung mit unbe-kannten Europäern gestandenhat und wenigstens eine Reisenach Europa unternommen hat-te. Nach dem Mord wurdeBooth durch Mitglieder der Rit-ter des Goldenen Kreises spurlosin Sicherheit gebracht. Der Au-torin zufolge hat Booth nach sei-nem Verschwinden noch vieleJahre gelebt.

Die Ziele werdenweiter verfolgt

Unbeeindruckt von ihren erstenMißerfolgen, die VereinigtenStaaten zu zerstören, setzten dieinternationalen Bankers dieVerfolgung ihrer Zielsetzung mitunablässigem Eifer fort. Zwi-schen dem Ende des Bürgerkrie-ges und 1914 waren ihreHauptagenten in den Vereinig-ten Staaten: Kühn, Loeb andCo. sowie J. P. Morgen Co.

Am 1. Februar 1936 erschieneine kurze Chronik über Kühn,Loeb and Co. in der Zeitschrift»Newsweek«: »Abraham Kühnund Salomon Loeb waren Kolo-nialwarenhändler in Lafayette,Indiana, im Jahre 1850. Wie inallen neubesiedelten Regionenüblich, wurden die meisten Ge-

schäfte auf Kredit getätigt. Baldstellten die beiden fest, daß sieBankiers waren.

Im Jahre 1867 gründeten sieKühn, Loeb and Co., Bankiers,in der Stadt New York und nah-men einen jungen deutschenAuswanderer, Jacob Schiff alsTeilhaber auf. Der junge Schiffhatte gewichtige Finanzbezie-hungen in Europa. Zehn Jahrespäter stand Jacob Schiff an derSpitze von Kühn, Loeb and Co.,da Kühn gestorben war undLoeb sich zurückgezogen hatte.Unter Schiffs Leitung brachtedie Bank europäisches Kapitalmit der amerikanischen Indu-strie zusammen.«

Die Insider machenwieder einmal Beute

Schiffs »gewichtigte Finanzbe-ziehungen in Europa waren dieRothschilds und ihre deutschenVertreter, die M. M. WarburgGesellschaft in Hamburg undAmsterdam. Innerhalb von 20Jahren hatten die Rothschildsüber ihre Warburg-Schiff-Ver-bindung das Kapital bereitge-stellt, mit dem John D. Rocke-feller sein Standard Oil-Impe-rium ganz erheblich ausbauenkonnte. Des weiteren wurdenvon ihnen die Aktivitäten vonEdward Garriman (Eisenbahn)und Andrew Carnegie (Stahl) fi-nanziert.

Um die Jahrhundertwende ent-sandten die Rothschilds, unzu-frieden mit dem Fortschritt ihreramerikanischen Manöver, einen

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ihrer Spitzenleute, Paul MoritzWarburg, nach New York, um sodirekt die Führung ihres An-griffs auf den einzigen wahrenVerfechter für individuelle Frei-heit und Wohlstand zu überneh-men - die Vereinigten Staatenvon Amerika.

Bei einem Hearing des Banken-und Währungsausschusses desKongresses im Jahr 1913 gabWarburg zu, er sei »ein Mitglieddes Bankhauses Kühn, Loeb andCo. Ich bin 1902 in dieses Landgekommen, während ich inHamburg, Deutschland, geborenwurde und dort das Bankge-schäft erlernt habe und danachin London und Paris das Bank-fach studiert und die ganze Weltbereist habe.«

Im ausgehenden Jahrhundertwar es nicht üblich, daß Leute»in London und Paris das Bank-fach studieren« und »die ganzeWelt bereisen«, wenn sie nichteine spezielle Mission zu erfüllenhatten.

Zu Beginn des Jahres 1907 hobJacob Schiff, der von Rothschildbezahlte Boß des Hauses Kühn,Loeb and Co., in einer Rede vorder New Yorker Handelskam-mer warnend hervor, daß »wennwir keine Zentralbank mit einerausreichenden Kontrolle überdie Kreditbeschaffung bekom-men, dann wird dieses Land dieschärfste und tiefgreifendsteGeldpanik in seiner Geschichteerleben.«

Kurze Zeit später stürzten dieVereinigten Staaten in eine

Währungskrise, die alle Zeicheneiner geschickt geplanten Roth-schild-» Arbeit« trugen. Die dar-aus resultierende Panik am Ka-pitalmarkt ruinierte das Lebenzehntausender unschuldigerMenschen im ganzen Land - undbrachte der Bankelite Milliardenein.

Der Zweck dieser »Krise« warein zweifacher: Erstens für dieInsider finanzielle »Beute« zumachen und zweitens dem ame-rikanischen Volk die »großeNotwendigkeit« einer Zentral-bank vor Augen zu führen.

Die unsichtbare Regierungder Geldbarone

Paul Warburg erklärte vor demBanken- und Währungsaus-schuß: »Bei der Panik des Jahres1907 war mein erster Vorschlag,>laßt uns eine nationale Clea-ring-Bank (Zentralbank) grün-den^ Der Aldrich-Plan (für eineZentralbank) enthält viele Din-ge, die einfach grundlegendeRegeln des Bankgeschäftes sind.Ihr Ziel muß dasselbe sein.«

Tief in ihre Kiste oft geübterPraktiken greifend zogen die in-ternationalen Bankers ihren bis-her größten Coup ab - die Grün-dung des in Privathänden be-findlichen »Federal Reserve Sy-stem«, womit die Kontrolle überdie Finanzen der VereinigtenStaaten in die Hände machtbe-sessener Geldmonopolisten ge-legt wurde. Paul Warburg wurdeder erste Vorsitzende des »Fed«.

per Kongreßabgeordnete Char-les Lindbergh legte den Fingergenau auf die Wahrheit, als er imAusschuß an die Verabschie-dung des »Federal« Reserve-Gesetzes durch den halbleerenKongreß am 23. Dezember 1913sagte: »Mit diesem Gesetz wirdder gigantischste Konzern aufdieser Welt gegründet. Wennder Präsident (Wilson) diese Ge-setzesvorlage unterzeichnet,wird die unsichtbare Regierungder Geldbarone legalisiert. Dasschwerste Verbrechen des Kon-gresses ist sein Währungssystem.Das schlimmste gesetzgeberi-sche Verbrechen aller Zeitenwird mit diesem Bank- undWährungsentwurf begangen.«

Plan für dieWelteroberung

Nachdem sie in der Mitte desvergangenen Jahrhunderts dieNationen Europas finanziell festin ihren Griff bekommen hatten,waren die internationalen Ban-kers fieberhaft dabei, ihren Ein-flußbereich in alle Himmelsrich-tungen auszudehnen und damitden endgültigen Sturm auf dieVereinigten Staaten vorzuberei-ten - eine Nation, die dank ihrereinmaligen Verfassung frei ge-blieben war.

In den nun folgenden Jahrzehn-ten wurde deutlich, daß sie, umihr Ziel der Weltherrschaft zuerreichen, eine Reihe von Welt-kriegen würden anzetteln müs-sen, die zu einer Nivellierung derWeltordnung fuhren würden, sodaß der Weg für die Errichtung

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einer »Neuen Weltordnung« freisein würde.

Dieser Plan wurde in einemBrief an Giuseppe Mazzini vom15. August 1817 in anschauli-chen Einzelheiten von Albert Pi-ke, dem souveränen Großmei-ster des Altertümlichen und An-erkannten Schottischen Ritusder Freimaurerei und oberstenIlluminaten in Amerika, darge-legt. Pike schrieb, der ErsteWeltkrieg sollte zusammenge-braut werden, um das zaristischeRußland zu zerstören - und die-ses weite Land unter die unmit-telbare Kontrolle der Illumina-ten-Agenten zu bringen. Ruß-land sollte dann als »Buhmann«benutzt werden, um die Zieleder Illuminaten weltweit zu för-dern.

Weltkrieg Nummer 2 sollte überdie Manipulation der zwischenden deutschen Nationalisten undden politischen Zionisten herr-schenden Meinungsverschieden-heiten fabriziert werden. Daraussollte sich eine Ausdehnung desrussischen Einflußbereiches unddie Gründung eines Staates Isra-el in Palästina ergeben.

Der Dritte Weltkrieg sollte demPlan zufolge sich aus den Mei-nungsverschiedenheiten erge-ben, die die Illuminaten-Agen-ten zwischen den Zionisten undden Arabern hervorrufen wür-den. Es wurde die weltweiteAusdehnung des Konfliktes ge-plant.

Wie der Brief sagt, planten dieIlluminaten, »Nihilisten und

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Atheisten aufeinander loszulas-sen« und »einen schrecklichensozialen Umsturz zu provozie-ren, der in seinem ganzen Hor-ror den Nationen die Wirkungdes absoluten Atheismus deut-lich vor Augen führen wird, Ur-sprung der Bestialität und derblutigsten Auf ruhren.

Danach werden überall die Bür-ger gezwungen, sich gegen dieWeltminderheit der Revolutio-näre zu verteidigen, jene Zerstö-rer der Zivilisation zu vernichtenund die Menge, über das Chri-stentum enttäuscht, dessen de-istische Geister von dem Mo-ment an ohne Wegweiser seinwerden, und sehnsüchtig nach

einem Ideal, jedoch nicht wis-send, wem Anbetung entgegen-zubringen, wird das wahre Lichtdurch die universale Manifesta-tion der reinen Doktrine Luzi-fers empfangen, die schließlichins Licht der Öffentlichkeit ge-bracht wird, eine Manifestation,die ein Ergebnis der allgemeinenreaktionären Bewegung seinwird, die auf die Vernichtungdes Christentums und Atheis-mus folgen wird, die damit beidemit einem Schlag besiegt undausgelöscht worden sind.«

Zu der Zeit, da Pike diesen be-merkenswerten Brief schrieb,gab es auf der Weltbühne fünfverschiedene Ideologien, die in

Die russische Revolution brachte dieses Land unter die unmit-telbare Kontrolle der Illuminaten-Agenten.

einen »Kampf um Raum undMacht« verstrickt waren. Es wa-ren dies:

1. Die geheime Ideologie derinternationalen Bankers bezie-hungsweise der Illuminati. IhrZiel war die Errichtung einer Ei-ne-Welt-Regierung, die von den.»Erleuchteten« an der Spitzeausgeübt werden sollte.

2. Die »Pan-Slawistische« Ideo-logie Rußlands, die ursprünglichvon Wilhelm dem Großen auf-gestellt und in seinem Testamentniedergelegt war. Nach A. H.Granger, Autor von »EnglandWorld Empire«, 1916, fordertdiese Ideologie die BeseitigungÖsterreichs und Deutschlands,danach die Eroberung Indiensund Persiens und endet mit denWorten: ». . . was die Unterjo-chung Europas sicherstellt.«

3. Die Ideologie »Asien denAsiaten«, die von den Japanernverfochten wurde. Hierbei ginges um eine Konföderation derasiatischen Nationen unter japa-nischer Vorherrschaft.

4. Die Pan-Germanische Ideo-logie, die die politische Kontrol-le des europäischen Kontinentsdurch die Deutschen vorsah, Be-freiung von den Beschränkun-gen der englischen Krone aufhoher See und die Einführungeiner Politik der »offenen Tür«in Handel und Gewerbe zu denübrigen Ländern der Welt.

5. Pan-Amerikanismus oder dieIdeologie »Amerika den Ameri-kanern«. Sie sah vor, »Handel

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und Freundschaft mit allen,Bündnisse mit niemanden«.

Teufliches Meisterwerksatanischer Genialität

Der amerikanische Außenmini-ster Root erklärte 1906, daß mitdieser Ideologie, die ihren Nie-derschlag in der Monroe-Dok-trin des Jahres 1832 gefundenhatte, Amerikaner von »einerBeteiligung an den politischenZielen, Interessen oder Zustän-digkeiten in Europa ausge-schlossen sind, genauso wie dieeuropäischen Mächte, aufgrundder gleichen möglichen Doktrin,nunmehr hundert Jahre alt, da-von ausgeschlossen sind, sich anden politischen Angelegenheitender souveränen Staaten derwestlichen Hemisphäre zu betei-ligen oder einzumischen.

Wenn die Pläne der internatio-nalen Bankiers und damit derIlluminaten Früchte tragen soll-ten, dann mußten Rußland,Deutschland, Japan und dieUSA in die Knie gezwungenwerden, und zwar in bedin-gungsloser Kapitulation, Armutund Schande.

Der Illuminatenplan zur Welter-oberung, wie von Albert Pikezitiert, war ein teuflisches Mei-sterwerk satanischer Genialität,das etliche Millionen Menschendas Leben rauben und etlicheMilliarden Dollar zu seiner Ver-wirklichung kosten würde.

Der Plan, den die Illuminatenzur Erreichung ihres Welter-

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oberungszieles aufgestellt hat-ten, war sowohl einfach als aucheffektiv.

Auf der Verwirklichung ihresEndzieles haben die internatio-nalen Bankers und ihre Bundes-genossen rund um den Erdballdiesen Plan aufgegriffen, um einunermeßliches Vermögen anGrundbesitz zusammenzuraffen.Bisher ist die Durchführung desPlanes so glatt vonstatten gegan-gen, daß sie häufig der Beifallderer gewonnen hat, die er ver-nichtet. Ihr Plan läßt sich alsStadtsanierung bezeichnen.

Man sagt, es gibt drei Arten vonMenschen: 1. Solche, die etwasbewirken; 2. Solche, die den Ge-schehnissen zuschauen und 3.Solche, die sich wundern, waspassiert Ist.

Die große Mehrheit derMenschheit befindet sich in denbeiden letzten Kategorien. Diemeisten haben »Augen, um zusehen«, doch sie »sehen nicht,was geschieht«. Die meisten ha-ben »Ohren, um zu hören«,doch »sie verstehen nicht, wasgeschieht« - lokal, national undinternational.

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IV. Tribute für internationale Bankers

Die »Krone« ist ein Ausschuß von 12 bis 14 Männern, die denunabhängigen souveränen Staat regieren, der als London bezie-hungsweise »die City« bekannt ist. »Die City« gehört nicht zuEngland. Sie untersteht nicht dem Monarchen. Sie unterliegt nichtder Regierung, durch die das britische Parlament bestimmt. Wie derVatikan in Rom ist sie ein separater, unabhängiger Staat. Sie ist derVatikan der gewerblichen Welt. »Die City«, die man oft »die reichsteQuadratmeile der Welt« nennt, wird von einem Lord Mayor regiert.Hier befinden sich Englands mächtigste Finanz- und Wirtschaftsinsti-tutionen: reiche Banken, allen voran die ehemals von Rothschildkontrollierte Bank of England, Lloyd's of London, die LondonerAktienbörse und die Büros aller führenden internationalen Handels-konzerne. Und hier liegt auch die Fleet Street, Herz- und Kernstückder Zeitungs- und Verlagswelt.

Der Lord Mayor, der für jeweilsein Jahr in sein Amt gewähltwird, ist der König der City.Wenn sich die Königin von Eng-land in die City zu einem Besuchbegibt, wird sie vom Lord Mayoran der Temple Bar, dem symbo-lischen Tor der Stadt, abgeholt.Sie verneigt sich und bittet umErlaubnis, seinen privaten, sou-veränen Staat betreten zu dür-fen. Er gewährt ihr den Eintritt,indem er ihr das Staatsschwertüberreicht. Bei solchen Staats-besuchen »überstrahlt der LordMayor in seiner Robe und Ketteseine mittelalterlich gekleideteUmgebung und die königlicheGesellschaft, deren Kleidungsich auf die einfache Dienstuni-form beschränken muß.« DerLord Mayor geleitet die Königinin seine Stadt.

Die City gibtden Ton an

Der Grund dafür dürfte klarsein. Der Lord Mayor ist der

König. Die Queen sein Unter-tan. Der König führt immer denWeg an. Der Untertan bleibt im-mer ein oder zwei Schritte da-hinter.

Die kleine Clique, die die Cityregiert, diktiert dem englischenParlament. Sie sagt ihm, was eszu tun hat und wann. Theore-tisch wird England von einemPremierminister und einem Ka-binett enger Berater regiert.Diese »Fassaden« bemühen sichangestrengt, den Eindruck zu er-wecken, sie würden bestimmen,was gespielt wird, während sie inWirklichkeit bloß Marionettensind, an deren Fäden die schat-tenhaften Personen ziehen, diehinter den Kulissen das Spiellenken. Disraeli schrieb dazu:»So sehen Sie also, die Welt wirdvon ganz anderen Figuren re-giert als es diejenigen träumen,die nicht hinter den Kulissenstehen.«

Aubrey Menen schreibt in sei-

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nem Buch »London«, erschie-nen bei Time-Life: »Der Pre-mier, ein vielbeschäftigter Politi-ker, braucht nichts von den Ge-heimnissen der Hochfinanz zuverstehen und der Chancellor ofthe Exchequer (Finanzminister)soll diese nur dann verstehen,wenn er den Haushalt vorlegt.Beide werden von den Beamtendes Finanzministeriums beraten.Diese hören auf die City. Wennsie vermuten, daß eine Regie-rungspolitik ins Auge gehenkönnte, so brauchen sie keinenenglischen Botschafter anzuru-fen und zu fragen, ob dies zu-trifft. Sie können es viel schnel-ler in der City herausfinden. Wiesich ein Botschafter bei mir be-klagt hat, sind die Diplomatenheutzutage nichts weiter als Bü-rodiener und dazu nochlangsam.

Die sichtbaren undhörbaren Führer sindPuppen

>Die City< wird es wissen, siewird es den Finanzminister wis-sen lassen und dieser wird es denPremierminister wissen lassen.Gnade sei mit ihm, wenn er nichthört. Das augenfälligste Beispielhierfür geschah in jüngster Ver-gangenheit. Im Jahre 1956 riefder damalige Premier, Sir An-thony Eden, einen Krieg aus, umden Suez-Kanal zurückzugewin-nen. Er hatte kaum angefangen,als die City ihn wissen ließ, daßer kein Geld mehr für denKampf haben werde: das engli-sche Pfund stürzte. Der Kriegwurde abgeblasen und Eden trat

am 9. Januar 1957 aus politi-schen und gesundheitlichenGründen zurück. Wenn sich derPremierminister bei dem Ban-kett des Lord Mayor zur Festre-de erhebt, hofft er, daß die Cityihm mehr Unterstützung zukom-men läßt als die goldenen Plat-ten, die verschwenderisch dieAnrichttische zieren.«

Die Geschichte zeigt eindeutig,daß die englische RegierungLeibeigentum der »unsichtbarenund unhörbaren« Macht im Her-zen der City ist. Die City gibtden Ton an. Die »sichtbaren undhörbaren Führer« sind nur Pup-pen, die nach dieser Weise aufBefehl hin tanzen. Sie selbst ha-ben keine Macht. Sie haben kei-ne Befugnisse. Trotz der ganzenäußeren Show sind sie nur Bau-ern in einem Spiel, das von derFinanzelite gespielt wird.

Von der Zeit William des Er-oberers bis zur Mitte des 17.Jahrhunderts waren die engli-schen Monarchen unumschränk-te Herrscher - ihr Wort war Ge-setz. Sie waren im wahrsten Sin-ne des Wortes echte Alleinherr-scher.

Als die Stärke und der EinflußEnglands in der ganzen Weltzum Ende des 17. Jahrhundertsimmer mehr wuchsen, nahmauch der Reichtum, die Stärkeund der Einfluß der Kaufmanns-elite in der City zu - nur schnel-ler. 1694 wurde die private Bankof England - eine Zentralbank -gegründet, um die verschwende-rische Lebensführung von Wil-liam III. zu finanzieren. Die

Bank wurde von einer GruppeCity-Kaufleuten finanziert, dieWilliam Paterson als »Stroh-mann« benutzten. Die Namender Gründer dieser Bank sindniemals öffentlich bekannt ge-worden.

Mit Rothschild regierteBritannien die Meere

Hier ist der Zeitpunkt, an demdie Bank of England und dieCity begannen, die WirtschaftGroßbritanniens zu beherrschenund zu lenken. Ihr Einfluß undReichtum ist in den folgendenJahrhunderten in großen Sprün-gen und hohem Bogen gewach-sen. »The Illustrated UniversalHistory« hält 1878 fest, daß»Großbritannien auf seinem lan-gen Wettstreit mit Frankreichmit verstärkter Macht und natio-nalem Ruhm hervorgegangenist. Sein Imperium hatte sich aufalle Teile der Welt ausgedehnt;seine Vorherrschaft zur See warunangefochten; sein Reichtumund Handel blühten. Aber beiallem staatlichen Wohlstand wa-ren die unteren Klassen der eng-lischen Bevölkerung in äußerstesElend und Armut gesunken.«Die Elite kontrollierte alles. DieMassen lebten in Not, nachdemsie in den Kämpfen der letzten20 Jahre ausgeblutet wordenwaren.

Und zu diesem Zeitpunkt -1815 - ergriff das Haus Roth-schild die Kontrolle über dieenglische Wirtschaft, die Bankof England und die City - undüber seine anderen Filialen, die

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Kontrolle über die übrigen Na-tionen Europas.

Vor dieser Zeit hatte EnglandKolonien und Außenhandelssta-tionen in den entferntesten Win-keln der Welt gegründet. Nach-dem es aus der westlichen Hemi-sphäre vertrieben worden war,konzentrierte sich England aufden Erwerb und Ausbau zusätz-licher Besitztümer andernorts.

In seinen glorreichen Tagen des19. Jahrhunderts wurden rund90 Prozent des gesamten inter-nationalen Handelsvolumens aufenglischen Schiffen transpor-tiert. Andere Reeder mußtender Krone Lizenzgebühren oderProvisionen für das »Privileg«zahlen, Geschäfte zur See zu tä-tigen. In jenen Jahren »regierteBritannien die Meere«, undzwar mit Hilfe der modernstenund leistungsfähigsten Marine,die es bisher jemals gegebenhatte.

Zwei getrennteImperien

Damit keine Mißverständnisseauftreten, muß der Leser erken-nen, daß es zwei getrennte Im-perien gab, die unter dem Man-tel des British Empire agierten.Das eine war das Imperium derKrone und das andere war dasbritische Kolonialreich.

Alle kolonialen Besitztümer mitweißer Bevölkerung unterstan-den dem König - das heißt derAutorität der englischen Regie-rung. Nationen wie die Union

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Südafrika, Australien, Neusee-land und Kanada wurden nachenglischem Gesetz regiert. Diesestellten jedoch nur 13 Prozentder Bevölkerung dar, die zu denEinwohnern des British Empiregehörten.

Sämtliche anderen Teile des bri-tischen Imperiums - Nationenwie Indien, Ägypten, Bermuda,Malta, Zypern und die Kolonienin Zentralafrika, Singapur,Hongkong und Gibraltar (Ge-biete mit braunen, gelben undschwarzen Rassen) waren alleKronkolonien. Diese unterstan-den nicht der englischen Regie-rung. Das englische Parlamenthatte dort keine Befugnisse. Siewaren privates Eigentum undHerrschaftsdomäne eines Privat-klubs in London, England, be-kannt als die Krone.

Die Vertreter der Krone in die-sen Gebieten hatten absoluteMacht über Leben und Tod allder Menschen, die ihrer Rechts-sprechung unterstanden. Es gabkein Gericht noch einen Wegder Berufung oder Verteidigunggegen eine von einem Vertreterder Krone getroffene Entschei-dung. Selbst ein britischerStaatsbürger, der ein Verbre-chen in einer Kronkolonie be-gangen hatte, unterstand demGesetz der Krone. Er konntekein englisches Gericht anrufen,weil dieses nicht zuständig war.

Da der als englische Regierungbezeichnete Ausschuß der Kro-ne hörig war, gab es keine Pro-bleme, den englischen Steuer-zahler für die Marine und Mili-

tärkräfte aufkommen zu lassen,mit deren Hilfe die Oberherr-schaft der Krone in diesen Ge-bieten aufrechterhalten wurde.Sämtliche Aufstände wurdenvon der britischen Marine mitbrutaler Gewalt niedergeschla-gen, ohne daß es die Krone ei-nen Pfennig kostete.

Die. City strich unvorstellbareGewinne aus ihren Unterneh-mungen ein, die unter demSchutz der englischen Streitkräf-te ausgeführt wurden. Diese ge-hörten nicht zum englischenHandel und englischen Wohl-stand. Sie waren der Handel derKrone und der Wohlstand derKrone. Die internationalen Ban-kers, reiche Kaufleute und dieenglische Aristokratie, die zumApparat der »City« gehörten,häuften Reichtümer auf Reich-tümer, mit denen sie Prestigeund Ansehen in der englischenGesellschaft im großen Stil er-warben. Wäre der Reichtum un-ter alle Menschen der englischenInsel verteilt worden, hätte esWohlstand in Hülle und Füllegeben können.

Der internationaleHandel gehört uns

Trotz der Reichtümer, die ausaller Welt in die City flössen,hatte die Mehrheit des engli-schen Volkes seine liebe Not zuüberleben. Viele waren hoff-nungslos verarmt. Die Elite leb-te in königlicher Pracht. Die ar-men englischen Bauern erhieltenauch nicht eine Chance, sich eineScheibe von diesem Kuchen ab-zuschneiden.

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Simon Haxey weist seine Leserin »England's Money Lords To-ry M..P.« auf die »totale Miß-achtung und offene Verachtung,die der englische Adel gegen-über dem englischen Volk anden Tag legte« hin. Auch fragter: »Welche Rolle spielen dieKolonialvölker in dem Kampfum die Demokratie, wenn sieselbst keine demokratischenRechte besitzen und die herr-schende Klasse Englands es ab-lehnt, ihnen solche Rechte zugewähren.«

Es war David Lloyd George, einzukünftiger Premier Englands,der die Machtstellung der Cityund ihre totale Verachtung fürdie »Armseligen«, die nicht zuihrem »Club« gehörten, hervor-hob. In einer Rede aus dem Jahr1910 sagte er:

»Wir betreiben den Großteil derGeschäfte der Welt. Wir führenmehr internationalen Handel -wahrscheinlich zehnmal mehr -als Deutschland. Deutschlandführt überwiegend seinen eige-nen Handel. Der internationaleHandel gehört uns. Nun, wir ma-chen nichts umsonst. Tatsächlichbringt unsere Schiffahrt unsjährlich mehr als hundert Millio-nen Pfund ein, die zum größtenTeil von diesen armseligen Aus-ländern bezahlt werden. Ich be-steuere den Ausländer, so gutich nur kann. Sie haben hier ver-mutlich schon viel über die Aus-fuhr von Kapital ins Ausland ge-hört. Es gibt keinen anderenWeg, auf dem der Ausländernoch mehr bezahlen müßte. Da-für stecken wir den Ausländer

auf vierfache Weise in die Ta-sche. Die erste überlassen wirBaron Rothschild.«

Vor rund einem halben Jahrhun-dert hat Vincent Cartwright Vik-kes gesagt: »In Wirklichkeit ha-ben die Finanziers, wenn nichtVerantwortung, so doch mit Si-cherheit die Macht an sich ge-nommen, die Märkte der Weltzu kontrollieren und somit dievielfachen Beziehungen unterden einzelnen Nationen, wobeies um internationale Freund-schaft, aber auch Mißtrauengeht. Darlehen an ausländischeStaaten werden von der City vonLondon aufgebracht und arran-giert, ohne Rücksicht auf dasWohl der Nation, sondern alleinmit dem Ziel, die Verschuldungzu erhöhen, von der die City lebtund reich wird. Dieser nationa-len und vor allem internationa-len Diktatur des Geldes, die einLand gegen das andere ausspieltund die, über den Besitz einesgroßen Teils der Presse, die Ver-breitung ihrer eigenen, privatenMeinung dazu benutzt, den An-schein einer allgemeinen öffent-lichen Meinung entstehen zu las-sen, darf nicht länger erlaubtwerden, die demokratische Re-gierung zu einem bloßen Spitz-namen zu machen. Heute sehenwir durch eine schwarze Brille,denn es gibt zu vieles, das zuveröffentlichen nicht im öffentli-chen Interesse stehen würde.«

Jeder der genannten Punktewerden von Roland G. Usher inseinem 1913 verfaßten Buch»Pan Germanism« betont: »DieLondoner und Pariser Bankhäu-

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ser - die internationalen Ban-kers - kontrollieren jederzeit dieverfügbaren Ressourcen derWelt und können daher prak-tisch die Geschäfte eines Unter-nehmens zulassen oder unter-binden, für die mehr als einhun-dert Millionen Dollar gebrauchtwerden.«

Die Welt selbstzahlt ihnen Tribut

Die internationalen Bankers»besitzen wahrscheinlich dengrößten Teil der schuldschein-mäßigen Verschuldung derWelt. Rußland, die Türkei,Ägypten, Indien, China, Japanund Südamerika gehören, soweitNationen jemandem gehörenkönnen, wahrscheinlich Londonoder Paris. Die Zahlung der Zin-sen auf diese riesenhaften Sum-men wird durch die Verpfän-dung des Steueraufkommensdieser Länder sichergestellt, undim Falle der schwächeren Nationdurch die tatsächliche Übergabedes Vermögens an die Agentender englischen oder französi-schen Bankers. Darüber hinauswerden ein sehr großer, wennnicht der größte Teil der Aktienund Industriepapiere der Weltdiesen beiden Ländern geschul-det und die Grundsätze vielerWeltkonzerne von ihren Finanz-ministern diktiert. Wahrlich dieWelt selbst zahlt ihnen Tribut;am Morgen steht sie auf, um ih-ren Lebensunterhalt zu verdie-nen, wobei sie ihr Kapital be-nutzt, und die Tage damit ver-bringt, das Geld zu verdienen,mit dem sie ihnen die Zinsen

zahlt, auf daß sie noch reicherwerden.«

Im Jahre 1946 schrieb E. C.Knuth: »Das Bollwerk der engli-schen Finanzoligarchie bestehtaus ihrer zeitlosen und selbstver-ewigenden Natur, ihrer langfri-stigen Planung und Voraus-schau, ihrer Fähigkeit, die Ge-duld ihrer Gegner zu überdau-ern und zu brechen. Die wech-selnden und zeitweiligen Staats-männer Europas und insbeson-dere Englands, die versucht ha-ben, dieses Monstrum zu bändi-gen, sind alle besiegt worden,und zwar aufgrund ihrer be-grenzten Amtszeit. Gezwungen,Handlungen und Ergebnisse ineiner zu kurzen Zeitspanne vor-zuweisen, sind sie überlistet undüberholt worden, mit Ärgernis-sen und Schwierigkeiten über-schüttet; und am Ende gezwun-gen zu Liebdienern und denRückzug anzutreten. Nur weni-ge, die ihnen in England undAmerika entgegengetreten sind,haben dabei kein schmählichesEnde gefunden, aber viele, dieihnen gut gedient haben, habendabei auch gut verdient.«

Krieg zum Eintreibenvon Schulden

Zu allen Jahrhunderten sind Kö-nige, Kaiser und diktatorischeDespoten dafür berüchtigt ge-wesen, mehr auszugeben, als sieihren Völkern an Steuern entrei-ßen konnten. Die traditionelleArt, das Mißmanagement zuverschleiern, war der Rückgriffauf die »Verwässerung« der je-

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weiligen Landesmünzen. In derjüngsten Geschichte hat mandieses Verfahren mit dem Druk-ken von Papier-»geld« fortge-setzt. Dies hat unweigerlich zueiner hohen Inflationsrate ge-führt. Am Ende mußte man, umdas unvermeidliche Wirtschafts-debakel zu verhindern, auf dasSchuldenmachen oder »Borgen«zurückgreifen. Wenn es nurmöglich gewesen wäre, hättensie bei ihren Bürgern »geborgt«,und zwar mittels weiterer zusätz-licher Steuern.

Wenn eine Regierung Geld bor-gen will, muß sie zu einer Personoder Organisation gehen, die na-hezu unbegrenzte Ressourcenhat. Wenn eine solche »Person«oder Organisation an einen Kö-nig oder eine Regierung Geldausleiht, dann kann sie sich vorein höchst kniffliges Problem ge-stellt sehen: wie treibt man dieSchulden ein, wenn der Königoder die Regierung nicht bezah-len kann oder will? Wie nimmtman bei einem König oder einernationalen Regierung eineZwangsvollstreckung vor?

Marschiert man zum König undsagt: »Charlie, wir sehen aus un-seren Unterlagen, daß Du uns12 Milliarden Dollar schuldest,und daß Du mit Deiner monatli-chen Ratenzahlung im Rück-stand bist. Daher werden wir so-fort eine Zwangsvollstreckungeinleiten.«

Wohl kaum! Nicht, wenn manseinen Kopf auf den Schulternbehalten will. Geld an Königeoder Regierungen zu leihen

kann ein riskanter Beruf sein -höchst riskant für den Wohl-stand des Geldgebers. Dieeinfache Wirtschaftsrechnungschreibt vor, daß die Banker ei-ne Möglichkeit haben müssen,um die Rückzahlung ihrer Kre-dite sicherzustellen.

Was können Sie nun tun? Siemüssen so werden wie die Finan-zierungsgesellschaften, die dasAuto einer Person einfach ab-schleppen lassen kann, wenn dieMonatsraten nicht bezahlt wer-den. Sie müssen einen »König-reich-Abschleppdienst« aufma-chen. Wie schleppt die Finanzie-rungsgesellschaft ein Auto ab?Sie benutzt dazu ein anderesAuto. Wie wird ein Königreichoder eine Nation »abge-schleppt«? Ganz einfach. Voneinem anderen Königreich odereiner anderen Nation. Es ist einleicht verständliches Prinzip - esheißt Krieg! Der moderne Kriegist nichts anderes als das »Ab-schleppen von Königreichen«.

Wenn Sie im Königreichfinan-zierungsgeschäft sind, könnenSie nicht nur an ein KönigreichGeld auslernen. Sie müssen auchan dessen Feinde leihen. Siemüssen sicherstellen, daß beideReiche etwa gleich stark sind, sodaß im Konfliktfall ihre Finan-zierung der ausschlaggebendeFaktor ist.

Über 160 Jahre lang ist das obenangeführte Drehbuch rund umden Erdball abgespielt worden,und es wird immer noch danachgespielt. Es wurde von NathanRothschild und seinen Brüdern

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in Europa zu Anfang des letztenJahrhunderts geschrieben und inSzene gesetzt. Es wurde auf re-gionaler Ebene zur Vollkom-menheit ausgearbeitet und damitfür seinen zukünftigen Einsatzim Weltmaßstab vorbereitet.

Gleichgewichtder Mächte

Das Ende der NapoleonischenKriege und der Aufstieg desHauses Rothschild markiertenden Beginn einer neuen Ära inEuropa - und der Welt. Zu die-ser Zeit entwickelte sich auf demeuropäischen Kontinent etwas,das als »Gleichgewicht derMächte« bekannt ist.

Um die Stellung des HausesRothschild als den »unsichtba-ren Herrscher« Europas zu stär-ken und zu konsolidieren, mußtees zwei Machtgruppierungenvon nahezu gleicher Stärke ge-ben, die das »Gleichgewicht derMächte« darstellten. Das hatteseinen einfachen Grund: dasHaus Rothschild mußte sicher-stellen, daß alle »A«-Könige mitallen »B«-Königen bedroht wer-den könnten. Selbstverständlichwurden sie allesamt von denRothschilds finanziert und weit-gehend kontrolliert.

Um das planmäßige Funktionie-ren des Systems zu gewährlei-sten, mußte es eine Dritte Machtgeben, die als »Versicherungs-police« dienen würde, falls eineraus der Reihe tanzen und denPlan umstürzen sollte.

Die »Versicherungspolice« war

Nathan Rothschilds England,welches nunmehr die Oberherr-schaft in der westlichen Welt be-saß. Der Ausgang eines Kriegesließ sich immer vorausbestim-men, indem man beobachtete,welcher Seite England gewogenwar. England befand sich amEnde immer auf der Seite desGewinners. England - oder rich-tiger, die Krone - stellte einenderart effizienten »Königsreich-Abschleppdienst« bereit, daßdie Macht und der Reichtum desnunmehr »unsichtbaren« Hau-ses Rothschild ein solches Aus-maß erreichten, daß es um dieJahrhundertwende hieß, es kon-trolliere den halben Besitz derganzen Welt.

Prinzipien derStadtsanierung

Die Methoden, mit denen dieinternationalen Bankers ihr Ziel,die Menschheit zu Sklaven inKetten einer totalitären Eine-Welt-Regierung zu machen, ver-folgten, können als »Stadtsanie-rungs«-Projekte eingestuft wer-den, die auf »Kriegsschauplät-zen« stattfinden.

Das Grundprinzip der »Stadtsa-nierung« ist leicht zu verstehen.Es geht dabei darum, ein Gebietdas von den Behörden dazu ver-dammt wird, dem Erdbodengleich zu machen, um dann mitdem Aufbau einer Neusiedlungzu beginnen.

Wenn ein »Landerschließer« beieinem Stadtsanierungsprojekt fi-nanzielle Beute machen möchte,muß er die Behörden dazu brin-

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gen, die Grundstücke in einembestimmten Gebiet dem Verfallpreiszugeben. Dann wartet er,bis das Gebiet weiter verfälltund der Grundstückswert soweit sinkt, daß die Eigentümerbereit sind, ihre Anteile für ei-nen Bruchteil ihres tatsächlichenWertes zu verkaufen, bloß umsie los zu sein.

Im Falle eines von einer Ge-meinde durchgeführten Stadtsa-nierungsprogrammes werden die»Planierungsarbeiten« von einerAbbruchkolonne mit Bulldo-zern, Brechkugeln, Preßluft-hämmern und gelegentlich mitSprengstoff vorgenommen.

Aus den Trümmern eines einge-stampften Gebietes erhebt sicheine strahlend neue, moderneSiedlung, die für die Kulissen-schieber höchst gewinnbringendist, denen ein großer »Brocken«daran gehört.

Auf der internationalen Ebenegeht es bei den »Stadtsanie-rungs«-Projekten um die Ver-nichtung der »alten Ordnung« ineiner Vielzahl von Ländern, sodaß der Weg frei ist für die»Neue Weltordnung«.

Um bei internationalen »Stadt-sanierungs«-Projekten Beute zumachen, braucht der »Land-erschließer« Abbruchkolonnen,die ihn selbst keinen Pfennig ko-sten und die besten Teile desZielgebietes einstampfen, so daßdiese zu einem billigen Preis ge-kauft werden können, wenn dieLänder besiegt und mit Kriegs-schulden überlastet sind.

Gewinne inastronomischen Höhen

International werden diese Ab-bruch-»Jobs« mit Hilfe desKrieges bestellt und zur Erntegebracht. Die Programme wer-den unter Einsatz von Bom-ben, Granaten, hochbrisantenSprengstoffen und sonstigen mo-dernen »Werkzeugen« durchge-führt. Die internationalen»Landerschließer« treten an-schließend auf, um die Kontrolleüber das zerschlagene Gebiet fürein Almosen zu ergreifen undeine massive Wiederaufbaukam-pagne zu starten, ohne auch nureinen Pfennig für das Einsatz derAbbruchkolonnen bezahlt zuhaben. Die bei solchen interna-tionalen Projekten anfallendenGewinne erreichen astronomi-sche Höhen, bei denen einemdie Luft wegbleibt.

Die hochfinanzierten und unge-heuer profitablen »Stadtsanie-rungs«-Projekte, die seit Beginndieses Jahrhunderts auf der in-ternationalen Bühne inszeniertworden sind, fanden auf soge-nannten »Kriegsschauplätzen«statt. In den letzten 80 Jahrenhat es »Kriegsschauplätze« inEuropa, Rußland, Nord- undZentralafrika, dem NahenOsten, Asien und im Pazifik ge-geben.

Was geschieht auf einem Schau-platz, einer Bühne? Eine drama-tische Handlung entfächert sichim Verlauf der Theatervorstel-lung. Es gibt einen Drehbuch-autor und einen Regisseur, der

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für die Koordination der einzel-nen Bewegungen der verschie-denen Schauspieler verantwort-lich ist. Die Handlung verlangt,daß es »die Guten« und »dieBösen« gibt. Sowohl die Gutenwie auch die Bösen spielen ihreRollen so, wie es das Drehbuchvorschreibt.

Wenn Sie Ihre Eintrittskartekaufen, bezahlen Sie sowohl dieGuten wie auch die Bösen. DerErfolg der Vorstellung hängtvon der Fähigkeit des Ensemblesab, das Publikum in die Hand-lung zu verwickeln. Je größer dieAnteilnahme des Publikums ander Darstellung ist, um so größerder Erfolg. Echter Erfolg istdann erreicht, wenn das Publi-kum gefühlsmäßig so in dieHandlung verwickelt ist, daß esanfängt, die Sache für die Wirk-lichkeit zu halten.

Die Gewinne solcher Theater-possen fließen jenen zu, die das»Saat«-Geld aufgebracht unddie Show inszeniert haben. Bitteverstehen Sie das nicht falsch!Die Amerikaner, Kanadier,Engländer, Deutschen, Russen,Japaner und anderen Nationali-täten, die auf den verschiedenen»Kriegsschauplätzen« in diesemJahrhundert gekämpft habenund gestorben sind, waren keineSchauspieler. Ihr Tun war tödli-cher Ernst. Für sie war der Kriegein Kampf um Leben oder Tod.Was aber kaum jemand erkann-te, war die Tatsache, daß diesalles sorgfältig nach einem sorg-fältig vorbereiteten Drehbuchprogrammiert war.

Werfen Sie einen Blick auf die

Kriege, die in den vergangenen80 Jahren auf dieser Erde ausge-tragen wurden. Haben sie zumehr Freiheit oder zu wenigerFreiheit geführt? Zu mehr Frie-den oder zu weniger Frieden?Zu mehr Wohlstand oder zu we-niger Wohlstand?

Vor 80 Jahren konnte praktischein jeder von einem Teil derWelt in einen anderen ziehen,wenn er dies wollte. Heute lebtmehr als die Hälfte der Erden-bevölkerung als elende Sklavenhinter dem Eisernen Vorhang,dem Bambus-Vorhang oder son-stigen Schranken.

Vor 80 Jahren war Amerika einefreie und blühende Nation, diepraktisch keine Staatsschuldenhatte. Heute, nachdem es in vierblutigen Kriegen »zur Verteidi-gung der Freiheit« verwickeltwar, hat die amerikanische Na-tion den größten Teil seinerFreiheit verloren und wird voneiner atemberaubenden Staats-verschuldung in Höhe von rund1060237928516 Dollar er-drückt. Auf diese Schulden be-zahlen die Amerikaner mehr als80 Milliarden Dollar im JahrZinsen.

In denselben 80 Jahren wurdenHunderte von Millionen un-schuldiger Menschen in der gan-zen Welt im Namen des »fort-schreitenden Friedens« dahin-geschlachtet.

Gibt es irgendeine Gruppe, dieinmitten' dieses teuflischenSchlachtgemetzels wirklich ge-diehen ist? Ja, so eine Gruppe

gibt es - die internationalenBankers, die diese blutrünstigenSchaustücke finanzieren und ins-zenieren und die blutbeflecktenGewinne einstreichen, währendsie sich der Verwirklichung ihresVorhabens nähern, die Mensch-heit in einer Eine-Welt-Regie-rung zu versklaven.

Der Glanzvon Visionen

Während der zweiten Hälfte desvergangenen Jahrhunderts be-schloß der Wiener Zweig desHauses Rothschild, die Aktivitä-ten eines intelligenten und ehr-geizigen jungen Fürsten namensOtto von Bismarck zu finanzie-ren. Mit ihrer Unterstützung er-griff der Fürst die Kontrolle überPreußen, dem größten derdeutschsprachigen Kleinstaatenin Mitteleuropa und machte sichan die Expansion seiner Do-mäne.

Im Jahre 1866 beseitigte Bis-marck mit einem Sieg überÖsterreich den Einfluß diesesLandes in Deutschland und zogmit einer 700 000 Mann starkenArmee zum Sieg gegen die Fran-zosen in die Schlacht bei Sedan.Die Geschichtsschreibung be-legt, daß die internationalenBankers die Ereignisse gelenkthaben, die zu der Schlachtführten.

Am 9. Januar 1871 wurde KönigWilhelm I. von Preußen formalzum Kaiser des neuen Deut-schen Reiches ausgerufen - wo-rin sich vier Königreiche und 21Fürstentümer in Mitteleuropa

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vereinigt hatten. Bismarck wur-de der erste Kanzler Deutsch-lands.

Nachdem er, der »Eiserne Kanz-ler«, von Wilhelm II. im Jahr1880 demissioniert worden war,zeigten sich die deutschen Kanz-ler zunehmend aggressiver ge-genüber den anderen Nationen.Rothschilds Plan begann fehlzu-schlagen.

Deutschland war vor der schein-bar unüberwindlichen Macht desenglischen Imperiums nicht invölliger Ehrfurcht erstarrt. DieDeutschen glaubten an die frü-her von Bismarck geäußerteMeinung: »England mit all sei-nem Getue und Gehabe hathundert schwache Stellen und esweiß, daß ein Konflikt mit einerfast gleichstarken Macht seinenUntergang bedeutet.«

Das militärische Fieber war inden Anfangsjahren dieses Jahr-hunderts so stark, daß deutscheOffiziere häufig auf »Den Tag«tranken, an dem England derKrieg erklärt werden würde.Nicht wenige erkannten »denGlanz der Vision vor deutschenAugen«, der dafür sorgte, daß»der Sieg so nah schien, umdeutsches Blut in Erwartung desTriumphes schneller zirkulierenzu lassen«.

Als eine Folge des unerwartetschnellen Aufstiegs des Deut-schen Reiches in den Rang einerWeltgroßmacht fing das be-rühmte »Gleichgewicht derMächte« in Europa an, abzu-brückeln. Viele Nationen began-

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nen, »ihren eigenen Kram zumachen«.

Wie Nicholas John Spykman inseinem Buch »America's Strate-gy in World Politics«, 1940, aus-führt, hatte England »eine akti-ve Rolle bei den meisten Koali-tionen gespielt, die zur Ein-schränkung der aufstrebendenKontinentalmächte gebildetworden waren. Derjenige, derdas Gleichgewicht der Mächteausspielt, kann keine Freundevon Dauer haben.

Seine Hingabe kann für keinenspezifischen Staat bestimmt sein,sondern nur für das Macht-

gleichgewicht. Der Verbündetevon Heute ist der Feind vonMorgen. Es gehört zum Zauberder Machtpolitik, daß er einemkeine Zeit läßt, seiner Freundeüberdrüssig zu werden. Eng-lands Ruf als perfides Albion istdas unvermeidliche Ergebnisseiner Lieblingsbeschäftigung,das Gleichgewicht der Mächteaufrecht zu erhalten.«

Mit dem Zusammenbruch derStruktur dieses Gleichgewichtesging die Schwächung der wirt-schaftlichen Hebelwirkung ein-her, die die Geldmonopolistenauf eine Nation ausüben konn-ten, die aus der Reihe tanzte.

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V. Krieg der Welt

Der Zusammenschluß der deutschen Staaten unter Bismarck störtedas »Gleichgewicht der Mächte«, das seit über zwei Jahrhunderten inEuropa bestanden hatte. Bis 1871 hatte England - oder richtiger, dieKrone - die Beherrschung des europäischen Kontinents genossen.Jene Oberherrschaft war zwar wiederholt von Mächten wie Spanienund Frankreich angegriffen worden, aber England war immer wiedersiegreich gewesen.

Das Erstarken der Deutschenstellte eine schwerwiegende Be-drohung für die Krone und ihreBeherrschung Europas dar, undzwar wirtschaftlich und militä-risch. Sehr zu ihrem Verdruß»stellten die Engländer fest, daßdie deutschen Lieferanten undihre Vertreter bessere Dienstlei-stungen, bessere Bedingungenund niedrigere Preise für Gütervon mindestens gleicher Qualitätanboten«.

Die Krone fürchteteum ihre Interessen

Nach 1884 erwarb DeutschlandKolonien in Afrika, die sich vonOst nach West quer liber denKontinent zu erstrecken und diePläne der Krone zur weiterenExpansion auf dem schwarzenErdteil schachmatt zu setzendrohten. Deutschland ermutigteebenfalls die Buren im Transvaalund dem Freistaat Oranien, ehees zum Krieg mit England 1889bis 1902 kam. Im PazifischenOzean hatte Deutschland biszum Jahre 1902 die Karolini-schen-, Marschall- und die Ma-riannen-Inseln erworben, Teilevon Neu Guinea und Samoa so-wie eine wichtige Marine- und

Handelsbasis auf der HalbinselShantum in China.

Und weiter reckte sich der deut-sche Löwe mit der Verabschie-dung einer Reihe von Marinege-setzen in den Jahren 1898, 1900und 1902, die für den Bau vonvierzehn neuen Schlachtschiffengrünes Licht gaben. Diese Ent-wicklung stellte eindeutig eineernsthafte Bedrohung für diePläne der Krone dar. Um derGefahr entgegenzuwirken, such-ten die internationalen Bankers,die »weitgehend von der wirt-schaftlichen Entwicklung inDeutschland ausgeschlossen wa-ren«, nach Mitteln und Wegen,um Deutschland einzudämmenund zu kontrollieren. Zwischen1894 und 1907 wurden eineReihe von Staatsverträgen undAbkommen geschlossen, die si-cherstellten, daß Rußland,Frankreich, England und andereeuropäische Nationen sich imFalle eines Krieges gegenDeutschland vereinigen würden.

Alle Nationen mußtenauf die Knie gezwungenwerden

Zu denjenigen, die in diesem ge-heimen Abkommen schwerwie-

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gende Folgen erkannten, gehör-te W. Lyon Blease. In seinembemerkenswerten tiefblickendenBuch »A Short History of Eng-lish Liberalism«, erschienen1913, erklärte er, daß England»direkt auf einen Konflikt zu-steuert, von dem nicht ein Eng-länder unter Zehntausend ir-gend etwas Bestimmtes und kei-ner unter Tausend überhauptweiß«. Des weiteren warf er derenglischen Regierung vor, »ihreigenes Volk zu korrumpieren,indem sie sich letztendlich mitRegierungen einläßt, deren Me-thoden nicht nur verschieden,sondern absolut fremdartig vonden eigenen sind. Eine Allianzmit Frankreich ist insofernschlecht, als sie in einen Zusam-menschluß gegen Deutschlandverwandelt wird. Eine Allianzmit Rußland ist an sich unnatür-lich und erschreckend.«

Äußerlich gesehen, befand sichdie Welt zu Beginn des 20. Jahr-hunderts in Frieden. Allerdingswurden hinter den Kulissen fie-berhafte Vorbereitungen getrof-fen, die Welt in ein internationa-les Blutbad zu tauchen, das dieZivilisation bis in ihr Mark er-schüttern würde. Die Illumina-ten hatten erkannt, daß sie, umihren Plan zur Schaffung einerEine-Welt-Regierung erfolg-reich durchführen zu können, ei-nen Zustand von solch nieder-trächtiger Verwüstung hervorru-fen mußten, daß davon keineNation unberührt bliebe. AlleNationen dieser Welt mußtenauf die Knie gezwungen werden,so daß sie nach Frieden um je-den Preis betteln würden.

Die meisten Historiker sind sicheinig, daß der Funke, der dengroßen Krieg von 1914 bis 1918entzündete, ein trivialer, lokalbegrenzter Streitfall zwischenÖsterreich und Serbien war. Ge-wöhnlich hätte man diese Zän-kereien in wenigen Tagen, wennnicht Stunden beigelegt. DiesesGezanke war anders. Es wurdevon den Mächten hinter den Ku-lissen benutzt, um den Weltkriegzu bringen, den der IlluminatAlbert Pike mehr als 40 Jahrezuvor geplant hatte.

Österreich und Serbien eröffne-ten feindliche Handlungen am 2.August. Bereits zum 3. Augustwaren Frankreich, und Belgienam 4. August daran beteiligt.Am 4. August erklärte EnglandDeutschland den Krieg, obwohldas englische Kabinett sich einigwar, daß die Ereignisse auf demKontinent »England rechtlichnicht zum Kriegseintritt ver-pflichteten«. Es ist klar, daß dieinternationalen Bankers alleGroßmächte beteiligt sehenwollten. Sie wußten, daß ohneEnglands sofortige Teilnahmedie deutschen Streitkräfte nichtaufzuhalten waren.

Das sich anschließende Blutbadkennzeichnete das Ende einerKriegsführung, die Hunderte,vielleicht Tausende Jahre altwar. Es führte zum ersten Mal inder Geschichte der Kriegsfüh-rung zum Einsatz von Maschi-nengewehren, Panzern und U-Booten. Es stimmt zwar, daßviele der historischen Kriege zugroßen Gemetzeln geführt ha-ben, aber im Ersten Weltkrieg

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hat das Wort »Gemetzel« einetiefere und ernüchternde Bedeu-tung erlangt.

Ein sinnlosesBlutbad

Dies ist auf die Tatsache zurück-zuführen, daß die Militärs aufbeiden Seiten sich weigerten an-zuerkennen, daß ihre konventio-nellen Kriegsmethoden nun-mehr veraltet waren und aufge-geben werden mußten. Die Tat-sache, daß Angriffe einer mitBajonetten ausgerüsteten Ka-vallerie und Infanterie ange-sichts der neu entwickeltenTechniken wie Stacheldrahtfal-len, tiefen Schützengräben undMGs nutzlos war, schien einfachnicht eher in das Bewußtsein vonMilitär-»Experten« zu dringen,als bis die meisten ihrer Truppenvernichtet worden waren.

Die Militärs auf beiden Seitenwaren überzeugt, daß der Kriegunmöglich länger als höchstens 6bis 8 Wochen dauern könnteund daß der Sieg für die Seitegesichert wäre, die den massiv-sten Angriff mit einem Mini-mum an Mobilmachungsfristvornehmen könnte. Ein Vor-sprung am Anfang wurde alsentscheidend angesehen, da diesden Truppen einen psychologi-schen Vorteil gegenüber demFeind verschaffen würde.

Nach der Invasion in Frankreicham 3. August durch die Deut-schen setzten die Franzosen ih-ren Plan in Kraft, die Invasion inLothringen aufzuhalten und in

Süddeutschland zum Gegenan-griff überzugehen. In nur 16 Ta-gen wurden knapp vier Millio-nen Soldaten in 7000 Zügen anihre vordere Front transportiert.Zwischen dem 6. und 12. Augustbrachte das deutsche Oberkom-mando 1,5 Millionen Truppenüber den Rhein, den täglich 550Züge passierten. Die Franzosenstarteten am 14. August einenMassivangriff, aber mit katastro-phalem Ergebnis. Innerhalb we-niger Stunden hatte die französi-sche Armee einen demoralisie-renden Schlag von 300 000 Ge-fallenen erlitten (25 Prozent dergesamten Armee) und befandsich auf dem Rückzug. Das eng-lische Expeditionskorps, das denFranzosen Beistand leisten soll-te, trat den Rückzug nochschneller an als seine Verbün-deten.

Der Rückzug wurde am 3. Sep-tember zum Stillstand gebrachtund am folgenden Tag eine all-gemeine Gegenoffensive gestar-tet. Die Deutschen wurden unterdiesem Ansturm bis zur Aisnezurückgeworfen. Sie glaubten,sie würden ihren Vormarschwiederaufnehmen können, so-bald ihre Frontlinie verstärktund ihre Nachschublinien besserfunktionieren würden.

Aber in den folgenden Monatenwaren weder die Deutschennoch die »Verbündeten« in ih-ren Bemühungen erfolgreich, ei-nen entscheidenden Vorteil zuerringen. Keiner der beiden Sei-ten gelang es, gegen die Feuer-kraft der anderen anzukommen.Eine Reihe von unnützen An-

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strengungen beider Seiten, dieStellungen der ändern zu umge-hen, führten dazu, daß sich dieGefechtslinie vom Ärmelkanalim Norden bis hin zur SchweizerGrenze im Süden zog. Hef-

tige Kämpfe, mit MillionenMenschenopfern, tobten in dennächsten drei Jahren entlang derganzen Front, ohne daß eine derbeiden Seiten einen wirklichenVorteil errungen hätte.

Zar Nikolaus II. an der Spitze der Truppen. Mit der Zerschla-gung der Russen erfüllte sich der Plan der Illuminaten.

111Ein blindesVölkermorden

Nach konventioneller Kriegs-führung wird mit schwerem Ar-tilleriefeuer die Verteidigungs-linie des Gegners aufgeweicht,dann folgen massive Kavallerie-oder Infanterieausfälle, diedurch die Linie brechen und diefeindlichen Kommunikations-und Versorgungslinien unterbre-chen. Im Ersten. Weltkrieg wur-den derartige Truppenausfälleauf die am stärksten verteidigtenAbschnitte der gegnerischenFront geworfen.

Einige wenige Zahlenbeispielesind ausreichend, um die kata-strophalen Menschenverluste zuzeigen, die mit diesen Wahn-sinnsaktionen erlitten wurden.In der Schlacht von Verdun imJahre 1916 verloren die Franzo-sen insgesamt 350 000 und dieDeutschen 300 000 Soldaten. Inder Schlacht an der Somme imselben Jahr verloren die Englän-der 410 000 und ihre Verbünde-ten, die Franzosen, 190 000Männer. In derselben Schlachtverloren die Deutschen 450 000Soldaten und das für einen Ge-winn von höchstens sieben Mei-len auf einer Front von nur 20Meilen.

Auch 1917 wurde das sinnloseAbschlachten fortgesetzt. ImApril des Jahres ging die franzö-sische Armee unter Robert Ni-velle zu einem erbitterten An-griff bei Chemin des Damesüber. Bei einem Artilleriege-fecht, dessen Stärke in der gan-

zen Geschichte beispiellos ist,wurden von den Franzosen 11Millionen Geschosse auf diedeutschen Stellungen über eine30 Meilen lange Front in nur 10Tagen abgefeuert. In der an-schließenden Infanterieattackewurde das französische Heerzerschmettert. Viele der übrig-gebliebenen Soldaten meutertengegen ihre Offiziere und wurdenerschossen, um die Disziplin auf-rechtzuerhalten.

Damit er in diesem Wettrennenum den Titel des Militäridiotendes Jahrzehnts nicht zurückblie-be, bemühte sich der englischeKommandant Douglas Haig ver-zweifelt, Nivelles Akt des Völ-kermordes zu übertrumpfen.Nur wenige Wochen später hatFrankreichs Nationaltragöde,Haig, in Mißachtung der tragi-schen Lektion, die mit französi-schem Blut so beredt geschrie-ben stand, und der höchst ge-nauen Nachrichtenberichte überdie relative Stärke der Deut-schen an seinem Abschnitt derFront, ein Artilleriebombarde-ment und Infanterieangriff ähn-licher Art unternommen.

An der Front bei Passchendaeleließ Haig seine Artillerie einenFeuerteppich von 4 250 000 Ge-schossen legen und zwar auf ei-ner 11 Meilen langen Front (dassind fünf Tonnen hochbrisanterSprengstoff und Schrapnell proMeter und ein Kostenaufwandvon rund 100 Millionen Dollar)und verlor 400 000 Mann in deranschließenden Infanterieattak-ke. Das englische Volk war überdieses sinnlose Morden von

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Hunderttausenden seiner bestenjungen Männer derart empört,daß General Haig in Form einerPuppe auf dem Trafalgar Squarein London aufgehängt wurde.

Rußland materiellunterlegen

An der Ostfront war der Ader-laß noch schrecklicher. Nach-dem Japan Rußland 1905 be-siegt hatte, erkannte der Zar,daß sein Land nicht für einenmodernen Krieg vorbereitetwar. Während sich die Kriegs-wolken über dem europäischenKontinent zusammenbrauten,wurde klar, daß, wenn Rußlandin der Lage sein sollte, sich zuverteidigen und seine vertragli-chen Verpflichtungen in Slawieneinzuhalten, seine gesamte Ar-mee neu organisiert, neu ausge-rüstet und neu ausgebildet wer-den müßte. Der Zar erklärte sei-nen Generälen, daß diese Mam-mutaufgabe, trotz eines soforti-gen Bargeldprogrammes, nichtvor 1920 vollständig abgeschlos-sen werden könnte und daß esnotwendig sei, den Frieden so-lange zu erhalten, bis dieserStand erreicht sei.

Als der Krieg 1914 ausbrach,war Rußland, obwohl es diegrößte Armee der Welt besaß,für eine größere Auseinander-setzung erbarmungswürdig un-vorbereitet. Rußland sah sichvor eine schwere Entscheidunggestellt. Entweder mußte manzurückstecken, seine Vertrags-verpflichtungen widerrufen, dasGesicht verlieren, zum Gespött

der Welt und eine fünftklassigeMacht werden - oder man muß-te kämpfen. Rußland entschiedsich zum letzteren, und zwar indem Bewußtsein, daß der Siegschnell erreicht werden müsse -oder daß eine beispiellose natio-nale Katastrophe folgen werde.

Abgesehen von seiner Truppen-stärke war Rußland materiellunterlegen. Das beste russischeGeschütz konnte nur vier Meilenweit schießen, während die deut-schen sieben Meilen erreichten:Artillerieduelle kamen einemMassenmord gleich. Rußlandselendes Los wurde noch durchdie veralteten Kanonen ver-schlimmert, die nur einige Ge-schosse pro Tag abfeuernkonnten.

Das deutsche Heer verfügteüber modernes Kriegsgerät,während viele russische Divisio-nen nur ein Gewehr je vierMann hatten. Der Rest war mitMistgabeln und Äxten be-waffnet.

Den Ruf, den die russischenTruppen weltweit besaßen, hatProfessor Usher 1913 veran-schaulicht, als er schrieb: »Diegrößten Schwierigkeiten für dierussischen Generäle bestandenin der Qualität des Menschen-materials, das ihnen zur Verfü-gung stand. Die Soldaten undselbst die Unteroffiziere warenhäufig nicht intelligent genug,um eine Bewegung durchzufüh-ren, die mehr verlangte als blo-ßen Gehorsam, einen Befehlbuchstabengetreu auszuführen.Blinder Mut, die Fähigkeit,

Hunger und Kälte zu erdulden,die die deutsche Armee zurMeuterei veranlaßt hätten, dieDumpfheit des wilden Tieres.All dies besaßen die russischenTruppen. Intelligenz, Urteilsver-mögen, Können und Initiative,all dies und vieles andere, füreine so komplexe Organisationwie eine moderne Armee le-benswichtigen Fähigkeiten fehl-ten der Masse der russischenTruppen ganz und gar.«

Die Krone verrätRußland

Vor Ausbruch der Feindhand-lungen im Jahre 1914 hatte dieKrone volle Hilfe und militäri-sche Unterstützung an Rußlandim Kriegsfall versprochen. MitKriegsbeginn verringerte Eng-land seine Hilfeleistungen anRußland auf 10 Prozent derVorkriegsleistung. Offensicht-lich wollten die Geldmonopoli-sten - in perfekter Übereinstim-mung mit dem von Albert Pikein seinem Brief vom 15. August1871 aufgezeichneten Illumina-tenplan - Rußland in eine mög-lichst gefahrvolle Situationbringen.

General Nicholas, der Onkel desZaren, erkannte, daß Rußlandseinzige Hoffnung in einem so-fortigen, entscheidenden Sieglag. Mit dieser Zielsetzung vorAugen begann er unmittelbarmit zwei russischen Heeren ei-nen rasanten Angriff auf Ost-preußen. Er wollte eine Breschenach Berlin schlagen und denSieg durch die Einnahme derdeutschen Hauptstadt erringen.

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In der Schlacht bei Tannenberg(23. August bis 31. August1914) brachte die russischeNordarmee Hindenburg zumStillstand, während die Süd-armee sich durch den Wald inHindenburgs Rücken schlich.Als es sicher schien, daß Hin-denburg zermalmt und Berlineingenommen werden würde,kamen Befehle aus London, denVormarsch zu stoppen und dieStellungen auf beiden Seiten zuhalten. Klar, ein derartig ver-blüffender Sieg hätte für dieGeldgeier sich als höchst un-glücklich erwiesen, die eine un-schätzbare Ernte aus dem Blut-bad einzubringen gedachten,welches sie erst vor einigen Wo-chen in Europa angeheizthatten.

Was dann an der Ostfront ge-schah, ist von allergrößter Be-deutung und beweist die Machtder »verborgenen Hand« im in-ternationalen Ränkespiel um dieMacht.

Während die russische Armeeunter dem Stillhaltebefehl stand,gab von Hindenburg, der späterals ein »brillanter Militärstrate-ge« hochgejubelt wurde, dieFront im Norden praktisch auf,indem er seine Truppen an denSüdabschnitt verlegte - so daßseine Nordfront offen und unge- •deckt vor der russischen Armeelag - und griff an. Von Hinden-burgs vereinte Streitkräfte ver-nichteten die russische Süd-armee in einem Kampf, dessenTodesopfer zahlenmäßig allesbisher an der Westfront Erlebtebei weitem übertraf.

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Da die Hälfte ihrer regulärenStreitmacht andernorts aufmar-schiert war, warfen die Russenalles, was sie nur auftreibenkonnten, zur Verstärkung an dieSüdfront, um in einem Verzweif-lungskampf die anstürmendenHeere von Hindenburgs aufzu-halten. Ihr Kampf war verge-bens.

Die internationalen Bankers be-werkstelligten die Niederlage beiTannenberg und den Masuri-schen Seen und vernichteten diezweite russische Armee und ga-ben den Deutschen einen klarenVorsprung für die folgendenMonate. Die Russen wurden vonvielen Slawen unterstützt, dievon der deutschen Seite abfie-len. Daher konnte Rußland eine»Tschechische Legion« vonmehr als 100 000 Mann aufstel-len. Rußland setzte seinenKampf des Verlierers noch wei-tere zweieinhalb Jahre fort.

Bühne frei für dieRevolution

Im Jahr 1915 konnten aufgrundder Verstärkung an der Ostfrontdie Deutschen eine massive Of-fensive einleiten. Bis zum Sep-tember hatten sie ganz Polenund Litauen eingenommen undrückten weiter nach Osten vor.Die russsische Armee hatte inden Schlachten um Polen undLitauen weitere Millionenverlu-ste erlitten. In der Gegenoffensi-ve von 1916 unter GeneralBrussilow in Galizien und Wol-hynien, die bis zu den Karpatengelangt war, ehe sie durch dasEintreffen von Nachschubtrup-

pen der Deutschen gestopptwurde, verlor Rußland eine wei-tere Million Männer. Nach die-ser neuen nationalen Katastro-phe befand sich Rußland vordem physischen und finanziellenRuin. Die Nation war von Ver-zweiflung gepackt.

Die durch dieses nationale Trau-ma geschaffenen Zustände wur-den von speziell ausgebildetenIlluminatenagenten in überstei-gerten Tönen ausgemalt, die eif-rig die Flammen der Unzufrie-denheit schürten, vor allem inden dichter besiedelten Gebie-ten. Da die Philosophie der II-luminaten von Elend und Unsi-cherheit lebt, hatten ihre Bemü-hungen Erfolg, die Bühne für ei-ne Revolution freizumachen, diesich an die durch die Deutschenerlittene Niederlage anschließensollte.

Die Revolution brach im Febru-ar 1917 aus. Der Zar dankte abund eine provisorische Regie-rung übernahm die Regierungs-geschäfte, zunächst unter Lei-tung von Prinz Georgi Luwow,dann Alexander Kerenski. Esgelang dieser jedoch nicht, dasBlatt des nationalen Zerfalls zuwenden.

Bande außergewöhnlicherPersönlichkeiten

Da sich die Situation weiter ver-schlimmerte, wurden von derKabale der Illuminaten und deninternationalen Bankers sorgfäl-tige Vorbereitungen zum end-gültigen Überfall auf die russi-che Nation unternommen, die,

wie die Vergangenheit gezeigthatte, das Haar in der Suppewar, jedenfalls bezüglich derPläne für die Welteroberung.

In New York bemühte sich LeonTrotzki. der am 13. Januar aufverschlungenen Wegen in dieUSA gekommen war, um der In-haftierung durch europäischeBehörden zu entgehen, mit dia-bolischem Eifer, das zu sam-meln, was Winston Churchillspäter einmal als eine »Bandeaußergewöhnlicher Persönlich-keiten« bezeichnet hat. Diese

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bildete den Kern, um den sichdie politische Führungsmann-schaft der geplanten Revolutionaufbaute.

Obwohl er nach außen hin keineMittel besaß, lebte Trotzki in ei-nem modischen Apartment undließ sich in einem Straßenkreu-zer herumchauffieren. Häufigsah man ihn den palastähnlichenWohnort von Jacob Schiff betre-ten, dem Rothschildagenten, dervor rund 40 Jahren die Kontrolleder Firma Kühn, Loeb and Co.übernommen hatte, einem inter-

Wilhelm II. neben seinen Gefallenen blickt auf das brennendeArras. 13 Millionen Soldaten starben im Ersten Weltkrieg.

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nationalen Bankhaus, und zwarauf Geheiß seiner europäischenMeister.

Schiff hatte sich in den amerika-nischen Finanzkreisen einigeJahre zuvor selbständig ge-macht, als er in seiner Eigen-schaft als der amerikanischeRothschildagent Nr. l die Finan-zierung für die John D. Rocke-feiler gehörende Standard Oil,das Eisenbahnimperium von Ed-ward Harriman und das Stahl-reich von Andrew Carnegie be-sorgt hatte. Als Trotzkis privateArmee aus skrupellosen Tauge-nichtsen, die ihr »Hammellager«auf dem Standard Oil-Geländein New Jersey hatten, ausrei-chend für seinen Feldzug derSubversion und des Terrors aus-gebildet war, verließen sie NewYork auf der SS »Kristiania-fjord« in Richtung Rußland. Mitihnen befanden sich an Bord 20Millionen Dollar in Gold, dieder internationale Banker JacobSchiff geliefert hatte. Diese Rie-sensumme sollte die unzähligen,verschiedenen Auslagen decken,die für ein solches Herkulesun-ternehmen benötigt würden.Diese Tatsache ist später von Ja-cob Schiffs Enkelsohn, John, be-stätigt worden (KnickerbockerColumn, »New York JournalAmerican«, 3. Februar 1949).

Als ihr Schiff, das von JacobSchiff gechartert war, am3. April von kanadischen Behör-den in Halifax, Neuschottland,festgehalten wurde, sah es füreinen flüchtigen Moment so aus,als ob die Illuminaten-Ver-schwörung scheitern würde.

An dieser Stelle wurde diefurchtbare, unsichtbare Machtdes Jacob Schiff und seiner Big-Money-Freunde der kanadi-schen Regierung deutlich ge-macht. Sie befahlen ihren Ma-rionetten in Washington undLondon, sofort zu intervenieren.Daraufhin befand sich die Trotz-ki-Bande innerhalb wenigerStunden wieder auf hoher See.In Europa angekommen, machtesich Trotzki auf den Weg in dieSchweiz, wo er mit Lenin, Stalin,Kaganowitsch und Litwinow zu-sammenstieß, um die letztenEinzelheiten der Strategie zuklären, bevor man sich nachRußland begab.

Die ehrenwertenWarburgsAber noch sahen sich die bol-schewistischen Verschwörer vorein scheinbar unüberwindlichesHindernis gestellt: wie sollten sieihre »Armee« und Ausrüstungquer durch halb Europa undnach Rußland bringen? DieAntwort auf dieses Dilemmakam, als Max Warburg, derRothschildagent, der Leiter derdeutschen Geheimpolizei war,sie alle in einen versiegelten Ei-senbahnwaggon packte und fürihre sichere Durchfahrt bis andie russische Grenze sorgte. MaxWarburg war der Bruder vonPaul Warburg, dem Erbauer,Gründer und ersten Vorsitzen-den der amerikanischen FederalReserve Corporation.

Nachdem sie einmal in Rußlandwaren, wendeten Lenin, Trotziund ihre erbarmungslose Bande

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von Raubmördern die teufli-schen Lehren mit unermüdli-chem Eifer an, die Sergei Ne-chayew in seinem »Revolutionä-ren Katechismus« niedergelegthatte. In Lenins eigenen Wortenmußten die ergebenen Anhän-ger »zu jedem und allen Opfernbereit sein und zu allen nurdenkbaren Mitteln, Manövernund illegalen Methoden, zu Lü-gen und Verleumdungen«, umdie Zielsetzung zu verwirkli-chen.

Die Rote Armeeder Bankers

Im Juli 1917 erlitt das von deninternationalen Bankers unter-stützte Komplott einen anfängli-chen Rückschlag, und Lenin undeinige seiner Mitarbeiter mußtennach Finnland fliehen. EinigeMonate danach kehrten sie wie-der nach Rußland zurück, wo sieeine stattliche Zahl von Einzel-personen in den Griff bekamen,die, bestürzt von den entsetzli-chen Zuständen in Rußland in-folge des drei Jahre währendenKrieges, leichtgläubig ihren Ver-sprechungen Glauben schenk-ten, man werde die großenLandgüter untereinander auftei-len und sie mit vielen Annehm-lichkeiten des Lebens versehen.Die Bolschewiken taten sichauch mit lausenden von böswilli-gen, anarchistischen Atheistenzusammen, denen von der provi-sorischen Regierung unter Alex-ander Kerenski nach Abdan-kung des Zaren eine Amnestiegewährt worden war.

Im November 1917 ließen die

Bolschewisten ihre Revolutionsteigen und diesmal mit Erfolg.Zunächst ergriffen sie die Kon-trolle über Petrograd und dannim Verlauf der nächsten zwei-einhalb Jahre über ganz Ruß-land, wobei sie sich einer Terror-kampagne bedienten, die in derGeschichte der Menschheit ohneBeispiel war.

Während des blutigen Bürger-krieges, der auf die bolschewisti-sche Revolution folgte, war Le-nin der unangefochtene Führerder politischen Aktivitäten undTrotzki organisierte den militäri-schen Zweig der Organisation -die Rote Armee. Der Name»Rote Armee« war keine falscheBenennung oder ein zufällig ge-suchter Name.

Die bolschewistische Rote Ar-mee unter der Führung vonTrotzki war das tödliche Werk-zug der von Rothschilds (RotesSchild) beherrschten internatio-nalen Bankers. Es war nur allzupassend, daß sie das »Rote« Eti-kett oder Schild trug.

Zwischen 1917 und 1921 durch-lebte Rußland eine Zeit unvor-stellbaren politischen und wirt-schaftlichen Chaos. Wirtschaft-lich und sozial war der äußersteRuin erreicht. Die industrielleProduktion brach durch die Un-terbrechung der Transportlinienzusammen, die Versorgung mitRohstoffen und Krediten warunzulänglich, so daß es fastüberhaupt keine Waren wieKleidung, Schuhe oder landwirt-schaftliche Gerätschaften gab.Im Jahr 1920 belief sich die In-

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dustrieproduktion auf 13 Pro-zent des Wertes von 1913.Gleichzeitig wurde Papiergeld sogroßzügig gedruckt, daß der Ru-bel so gut wie wertlos war.

Der Plan derllluminaten erfüllte sich

Die Kommunisten haben die im-mer tiefer greifende nationaleTragödie ausgebeutet sowie dieUneinigkeit und Unentschlos-senheit ihrer Gegner. Sie führtenihren diabolischen Plan mit fa-natischer Grausamkeit aus. Ter-ror ä la »Revolutionärer Kate-chismus« hieß die Losung desTages - jeden Tag, jede Wocheund jeden Monat. Die Werkzeu-ge, die diese gnadenlosen Terro-risten einsetzten, war die RoteArmee unter Leitung von LeonTrotzki sowie die Geheimpoli-zei, die systematisch alle tatsäch-lichen, potentiellen oder einge-bildeten Gegner ermordete.Diese Terroristen wurden für ih-re blutbesudelten Dienste reichbelohnt. Sie erhielten gutenLohn und eine umfangreiche Le-bensmittelration. Sie waren »dasGesetz«, wo immer sie hin-gingen.

Wahrlich, die Situation in Ruß-land »schrie laut« nach Maßnah-men seitens der westlichen "Na-tionen, die sich selbstgefällig so-viel auf ihre »Menschlichkeit«zugute hielten. Aber keine einzi-ge Nation rührte sich, um dieVernichtung der unschuldigenMassen in Rußland zu verhin-dern. Ihre Regierungen wurdenallesamt von derselben Kraft

kontrolliert, die geschäftig dabeiwar, Rußland gemäß dem Planzu erdrosseln, den der lllumina-ten »Alleiniger Oberbefehls-haber« Abert Pike in seinem be-rühmten Brief an Mazzini imJahre 1871 beschrieben hatte.

Trotzki, der der Hauptanstifterdieses Gemetzels war, rechtfer-tigte seine Taten damit, daß sie»eine Demonstration des Wil-lens und der Stärke des Proleta-riats« seien.

Winston Churchill bemerkte inseinem Artikel in der »Illustra-ted Sunday Herald« am 8. Fe-bruar 1920, daß die »weltweiteund stetig wachsende >Illumina-ten<-Verschwörung eine klar er-kennbare Rolle in der Tragödieder Französischen Revolutiongespielt hat. Sie ist die Antriebs-feder einer jeden subversivenBewegung des 19. Jahrhundertsgewesen; und nun, zuletzt, hatdiese Bande außergewöhnlicherPersönlichkeiten aus der Unter-welt der Großstädte Europasund Amerikas das russischeVolk bei den Haaren gepacktund sind praktisch die unange-fochtenen Herren dieses riesigenReiches.«

Die Französische Revolution,von Winston Churchill als die»klar erkennbare« Arbeit derIlluminatenverschwörung ge-kennzeichnet, war eine Zeit vol-ler Blutvergießen und Gewalt-taten, eine Terrorherrschaft, dieden Tod von Hunderttausendenvon Menschen gefordert hatte..

Mit der von den llluminaten ge-

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planten und finanzierten Russi-schen Revolution von 1917 wirddas frühere Ereignis an Intensi-tät und Dauer völlig in denSchatten gestellt. In Frankreichhatte sich das rot-hitzige Fieberdes mordenden Pöbel in weni-gen Monaten von selbst ausge-brannt. In Rußland wurde daskalt berechnete Abschlachtendes Volkes und die systemati-sche Vernichtung der alten Ord-nung mit einem religiösen Eiferweitergeführt, der all die sadisti-schen, vom Teufel inspiriertenAnweisungen in sich vereinigte,die in dem »Revolutionären Ka-techismus« niedergelegt sind, ei-nem verwunderlichen Doku-ment.

Bevor das Blutvergießen ein En-de nahm, waren mehr als 30 Mil-lionen Menschen unter dem gna-denlosen Schwert des von deninternationalen Bankers erschaf-fenen roten Ungeheuers umge-kommen.

Mehreren Millionen gelang es,den Krallen der kommunisti-schen Schlächter zu entgehenund in Nachbarländer zu fliehen.

Amerikas Eintrittin den Krieg

Mit der Verabschiedung des Ge-setzes über die Einkommensteu-er und über die Errichtung desFederal Reserve Systems war fürdie amerikanischen Bankersendlich der Weg frei für die Vor-bereitung des amerikanischenKriegseintritts in den ErstenWeltkrieg. Obwohl Wilson und

seine verborgenen MeisterAmerikas militärisches Engage-ment in dem europäischen»Kriegstheater« seit geraumerZeit geplant hatten, galt es, nochein größeres Hindernis zu über-winden. Die überwältigendeMehrheit des amerikanischenVolkes befürwortete den Stand-punkt des Isolationismus. Siewollte, daß ihr Land an den lieb-gewonnenen Prinzipien derMonroe-Doktrin vom 2. De-zember 1823 festhält und sichnicht in einen Krieg in Europaeinmischt.

Als sich der selbstgefällige Ma-rionettenpräsident zur Wieder-wahl 1916 stellte, war er ge-zwungen, so zu tun, als ob er aufder Seite des amerikanischenVolkes stünde, jedenfalls für dieDauer des Wahlkampfes. Mitdem Slogan »Er hat uns aus demKrieg herausgehalten« konnteWilson die Wiederwahl knappfür sich gewinnen. Nur wenigeTage nach seiner zweiten Amts-einführung trat Wilson vor denKongreß und verlangte dieKriegserklärung gegen Deutsch-land. Der Kongreß gehorchte.

Amerika erklärte Deutschlandam 6. April 1917 den Krieg, undim Juni landeten Hunderttau-sende amerikanische Truppenunter dem Kommando von Ge-neral John J. Pershing in Frank-reich.

In dem Buch »Pilgrim Partners«,das in sehr kleiner Auflage 1942erschienen ist, enthüllt Sir HarryBrittain, wie die internationalenVerschwörer über die Nachricht

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der amerikanischen Kriegserklä-rung entzückt waren:

»Endlich dämmerte im April1917 ein wunderbarer Tag in deranglo-amerikanischen Geschich-te herauf - die USA hatten sichden Alliierten angeschlossen.Einige Tage darauf wurde in derSt. Pauls Kathedrale ein feierli-cher Gottesdienst abgehalten,um den Eintritt der VereinigtenStaaten in den Krieg zu zelebrie-ren und die Mitglieder des Pil-grim Clubs erhielten Ehrenplät-ze unter der Domkuppel, hinterdem König und der Königin.«

Amerika als Werkzeugder Banker

Trotz der massiven Infusion »fri-schen Blutes« auf sehen derVerbündeten hielt Deutschlandstand. Bereits 1918 hatteDeutschland - mit Hilfe dernach Einstellung der Feindhand-lungen im Osten an die West-front verlegten Truppen - einemassive Stirb-oder-Sieg-Offen-sive auf die alliierten Streitkräftevorgenommen. Die Deutschenschössen sich bereits den Wegdurch die Außenbezirke von Pa-ris, ehe sie aufgehalten wurden.Eine Gegenoffensive der Alliier-ten, vor allem kraft der amerika-nischen Verstärkung, brach derdeutschen Armee das Genickund zwang sie zum Rückzug aufdie ursprüngliche Hindenburg-Linie.

In Deutschland selbst schwollendie Probleme zu einer Revolu-tion an und der deutsche Militär-

apparat fing an, auseinanderzu-brechen. Kaiser Wilhelm II.dankte ab. Der Krieg war zu En-de, als am 11. November 1918 inCompiegne, Frankreich, derWaffenstillstand unterzeichnetwurde, der den Ersten Weltkriegbeendete.

In den 17 Monaten der amerika-nischen Expedition in das euro-päische »Theater« wurden eineReihe weitreichender Zielset-zungen für die Hintermänner er-reicht.

Amerikas Außenpolitik des Iso-lationismus und der Neutralität,die George Washington so be-redt in seiner Abschiedsbot-schaft verfochten und die ihrenNiederschlag in der Monroe-Doktrin gefunden hatte, war tot.Damit war ein Präzedenzfall ge-schaffen worden - wenngleichdurch ungeheuerlichen Betrug -daß Amerika als ein militäri-sches Werkzeug in den Händender internationalen Bankers be-nutzt werden konnte.

Dem Pan-Amerikanismus wur-de durch ein Geheimabkommender Pilgrim Society Ende 1890abgeschworen, als die amerika-nischen Wirtschafts- und Polit-kräfte entschieden, daß sie inZukunft den »Anglo-Saxonis-mus« unterstützen und die Inter-essen der Krone verteidigenwürden. Das Bewußtsein überdiese Tatsache hat vielen Ameri-kanern nur sehr langsam gedäm-mert.

Das zaristische Rußland, denGeldmonopolisten seit vielen

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Ruinen und Schulden und nur Verlierer. Einziger Sieger aufdem Weg zur Beherrschung der Welt: Die Rote Armee derBankers, die das »Rote« Etikett der Rothschilds trug.

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Jahren ein Dorn im Auge, warmit Erfolg von der Weltbühnegefegt worden. Dies hatte 47Jahre zuvor der OberilluminatAlbert Pike in seinem berühm-ten Brief an Mazzini be-schworen.

Der Erste Weltkrieg hatte in denbeteiligten Ländern eine Staats-verschuldung von astronomi-scher Höhe geschaffen. DieseSchulden waren bei den interna-tionalen Bankers gemacht wor-den, die die Sache von vorne bishinten organisiert und in Szenegesetzt haben. »Kriegsschau-plätze« haben sich schon immerals höchst lukrativ für ihre Ma-nager und diejenigen erwiesen,die sie finanzieren.

Ruinen und Schuldenund nur Verlierer

Der Erste Weltkrieg hatte in denLändern Europas einen beispiel-losen gesellschaftlichen Um-bruch bewirkt und die Bühne füreine weltweite soziale Revolu-tion vorbereitet. Als der Waf-fenstillstand 1918 geschlossenwurde, hatte sich das Bild derWelt grundlegend verändert.

Aus den Ruinen und Schuldendes »Krieges zur Beendigung al-len Krieges« erhoben sich unan-fechtbare Tatsachen. Das engli-sche Volk hatte verloren. Dasfranzösische Volk hatte verlorenebenso wie das deutsche, öster-reichische und das italienische.Das russische Volk hatte denKrieg, die Revolution - und sei-ne Freiheit verloren.

Amerika, mit mehr als zwei Mil-lionen Truppen bei Kriegsendein Europa, stand auf seilen derVerlierer Rußland nur wenignach. Dank der Treulosigkeitvon Präsident Wilson und vielenKongreßmitgliedern und der un-gezügelten Lust derer, die jetztunser Währungssystem kontrol-lieren, befand sich die einstmalsstolze amerikanische Republikauf rasantem Weg in die Zerstö-rung.

Obwohl das amerikanische Volkeindeutig der Verlierer im Er-sten Weltkrieg war, ebenso wiedie Völker der übrigen beteilig-ten Nationen, gab es eine Grup-pe, für die der Erste Weltkriegein uneingeschränkter Erfolg ge-wesen war: die Big Bankers.

Die Tatsachen über die wirkli-chen Sieger teilt Carrol Quigleyin seinem Buch »Tragedy andHope« mit: »Der Erste Welt-krieg war eine Katastrophe sol-chen Ausmaßes, daß selbst heu-te das Vorstellungsvermögennur schwer mithalten kann. Anallen Fronten sind in der gesam-ten Kriegszeit rund 13 MillionenMänner der verschiedenenStreitkräfte umgekommen, sei esdurch Verwundung oder Krank-heit. Die Carnegie-Stiftung fürden internationalen Frieden hatgeschätzt, daß der KriegGebäude im Wert von400 000 000 000 $ zerstört hat,wobei der Wert aller Gebäude inFrankreich und Belgien zu derZeit nicht mehr als75 000 000 000 Dollar betragenhat.«

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Wenn Sie die folgenden Wortelesen, erinnern Sie sich der lang-fristigen Zielsetzung der I l lumi-naten, wie sie aus verschiedenenQuellen belegt wurde: »Es waroffensichtlich, daß der Aufwandan Menschen und Gütern in sol-chen Größenordnungen eine ge-waltige Mobilmachung vonHilfsquellen in der ganzen Welterforderlich macht, .und nichtumhin konnte, weitreichendeAuswirkungen auf die Denk-und Handlungsweise der Men-schen zu haben, die unter einederartige Belastung gezwungenwurden. Einige Staaten wurdenvernichtet oder auf immer ver-krüppelt. Es gab tiefgreifendeVeränderungen im Finanz- undWirtschaftsleben, in den gesell-schaftlichen Beziehungen, in derWeltanschauung und im Ge-fühlsverhalten. Der Krieg setztenichts Neues in die Welt; viel-mehr beschleunigte er einen Gä-rungsprozeß. Mit dem Ergebnis,daß Veränderungen, die sich inFriedenszeiten über einen Zeit-raum von 30 oder 50 Jahren ent-wickelt hätten, innerhalb vonfünf Kriegsjahren vollzogenworden waren.

Beherrschung derWirtschaft der Welt

Carrol Quigley betont des weite-ren, die gewaltigen Veränderun-gen »in der Gesellschaftsord-nung«, die der,Krieg bewirkthat, aber er beklagt die Tatsa-che, daß viele es nur langsamakzeptieren konnten, diese Ver-änderungen als dauerhaft anzu-sehen. »Es war, als ob die Ver-änderungen zu schnell gekom-

men wären, um vom menschli-chen Verstand hingenommen zuwerden, oder was wahrscheinli-cher ist, daß die Menschen zwardie überall eingetretenen Verän-derungen sahen, aber annah-men, sie seien vorübergehendeEntgleisungen einer Kriegszeitund daß, wenn der Frieden kä-me, sie verschwinden und jeder-mann zu seiner langsamen, an-genehmen Welt von 1913 zu-rückkehren würde.« Für den il-luminierten Professor Quigleywar dies ein »sehr gefährlicher«Standpunkt.

»Sehr gefährlich« für wen? Ver-mutlich für die Illuminierten undfür die internationalen Bankers,die, wie Quigley offen zugibt,höchst interessiert daran waren,»ein anderes, weitreichendesZiel, nicht geringeres als die Er-schaffung eines Weltsystems zurfinanziellen Kontrolle durch pri-vate Hand, in der Lage, das poli-tische System eines jeden Lan-des und die Wirtschaft der Weltinsgesamt zu beherrschen. Die-ses System sollte auf feudalisti-sche Weise (Rückkehr zur Leib-eigenschaft) von den Zentral-banken der Welt (internationaleBankers) gesteuert werden, diekonzentriert handeln, und zwaraufgrund von Geheimabkom-men, die auf häufigen Privatkon-ferenzen und Treffen vereinbartwürden.«

Quigley, ein anerkannter »In-sider«, der sich mit einem zwei-jährigen Zugang zu den »Papie-ren und Geheimdokumenten«der Round-Table-Gruppe (II-luminaten) zu Beginn der 60er

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Jahre brüstet, macht einige auf-schlußreiche Erklärungen überdie internationalen Bankers:

»Die Geschichte des vergange-nen Jahrhunderts zeigt, daß derRat, den die Bankers (die, wiewir gesehen haben, die Regie-rungen kontrollieren) Regierun-gen gegeben haben, ebenso wieder Rat, den sie an Industrie-konzerne gegeben haben, für dieBankers durchweg vorteilhaftwaren, aber für die Regierun-gen, Unternehmen und das Volkallgemein oft unglückselig. Sol-cher Rat konnte, falls notwen-dig, durch Manipulation der Ak-tienbörse, Goldbewegungen,Diskontsätze, ja sogar durchWirtschaftszyklen aufoktroiertwerden.«

Quigley entdeckt uns sodann dieMethoden, mit denen die inter-nationalen Bankers jedesGramm Profit aus dem Kriegherausgeschlagen haben, den ih-re Tricks verursacht haben. Erinformiert seine Leser, daß »imJuli 1914 die Militärs zuversicht-lich waren, eine Entscheidunginnerhalb von sechs Monatenherbeiführen zu können, weil ih-re strategischen Pläne und dieBeispiele von 1866 und 1870 ei-ne sofortige Entscheidung nahe-legten. Dieser Glauben wurdevon den Finanzexperten unter-stützt, die zwar die Kosten desKrieges erheblich unterschätzthatten, aber dennoch sicher wa-ren, daß die finanziellen Mittelaller Staaten nach sechs Mona-ten erschöpft sein würden. Unterfinanzielle Mittel< verstandensie die Goldreserven der ver-

schiedenen Nationen. Diese wa-ren ganz offensichtlich begrenzt;alle Großmächte waren an denGoldstandard gebunden, nachdem Banknoten und Papiergeldauf Verlangen in Gold umge-tauscht werden konnten.«

Die Banken machtendas Geld

Quigley schreibt weiter, daß»der Kriegsausbruch von 1914diese finanziellen Kapitalistenvon ihrer schlechtesten Seitezeigte, kurzsichtig und selbst-süchtig, während die, wie ge-wöhnlich, ihre totale Hingabe andas soziale Wohl proklamierten.Die Einstellung der Bankers hatsich am deutlichsten in Englandgezeigt, wo jede Bewegung vonden Bemühungen diktiert wur-de, ihre eigene Position zu si-chern und davon zu profitieren,und nicht von den Überlegun-gen, wie die Wirtschaft für denKrieg oder das Wohl des engli-schen Volkes zu mobilisierensei.«

Um die Finanzierungsproblemezu bewältigen und den Weg füreine Verlängerung des Kriegeszu öffnen, so daß daraus dergrößte finanzielle und politischeGewinn geschlagen werdenkonnte«, stellten die Bankers einSystem auf, wonach die ihnengeschuldeten Verpflichtungenmit ungedecktem Papiergeld -sogenannte Schatzanweisungen- beglichen werden konnten.«

»Jedes Land hob den Goldstan-dard bei Kriegsbeginn bis auf

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weiteres auf. Damit wurde dieautomatische Begrenzung in derVersorgung mit Papiergeld be-seitigt. Sodann hat jedes Landden Krieg durch Aufnahme vonKrediten bei den Bankers be-zahlt. Die Banken machten dasGeld, das sie anschließend aus-liehen, indem sie der Regierungeinfach ein Konto in beliebigerHöhe einräumten, auf das dieRegierung Schecks ziehen konn-te. Die Banken waren damitnicht mehr in der Höhe der Kre-dite beschränkt, die sie bereit-stellen konnten, weil sie nunkein Gold mehr auf Verlangengegen Schecks eintauschen muß-ten. Damit wurde die Geld-schöpfung der Banken in Formvon Krediten nur noch von derNachfrage ihrer Schuldner be-grenzt. Und da die Regierungenfür ihren Bedarf Geld borgten,borgten natürlich auch diePrivatunternehmen, um die Re-gierungsaufträge ausführen zukönnen. Das Gold, das nun nichtmehr einfach verlangt werdenkonnte, ruhte in den Tresoren,abgesehen von kleinen Mengen,die exportiert wurden, um fürdie Lieferungen neutraler Län-der oder von Mitstreitern zu be-zahlen.«

Der gewaltige Anstieg von unge-decktem Papiergeld führte zu ei-ner atemberaubenden Inflation:»Die Mittelklasse der europä-ischen Gesellschaft, mit ihrenBankguthaben, Scheckeinlagen,Hypotheken, Versicherungs-und Rentenpapieren wurdedurch die Kriegsinflation ange-schlagen und sogar ruiniert.«

Lügen wie zu keineranderen Zeitder Weltgeschichte

Diese von den internationalenBankers berechnete Vergewalti-gung der Währung hatte eine zu-sätzliche Wirkung, die perfekt inihre Pläne zur Vernichtung der»alten Weltordnung« paßte, dieder »Neuen Weltordnung« derIlluminaten vorausgehen sollte.In einigen Ländern »ging die In-flation so weit, daß die Wäh-rungseinheit vollkommen wert-los wurde. Die Mittelklasse wur-de weitgehend zerstört und ihreAngehörigen in die Verzweif-lung getrieben oder zumindestan den Rand eines psychopathi-schen Hasses auf jede Form derRegierung oder der sozialenKlasse, die sie für ihren Not-stand verantwortlich hielten.«

Selbst in England und Amerika»stiegen die Preise um 200 bis300 Prozent, während dieStaatsverschuldung um rund1000 Prozent zunahm.« Profes-sor Quigley bestätigt die Ansichtvon Arthur Ponsonby, einemenglischen Parlamentarier, daß»es in der Welt von 1914 bis1918 mehr vorsätzliche Lügengegeben haben muß als zu jederanderen Zeit der Weltge-schichte.«

Aufgrund der englischen Zensurwaren zum Beispiel die meistenTatsachen bezüglich der Vorge-schichte des Krieges in Amerikaunbekannt. Das englischeKriegspropaganda-Ministeriumunter Leitung von Sir Gilbert

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Parker betrieb das amerikani-sche Informationsbüro, welches»fast alle Informationen kon-trollieren konnte, die für dieamerikanische Presse bstimmtwaren und fungierte ab 1916 alsein internationaler Nachrichten-dienst, der die europäischenNachrichten selbst an rund 35amerikanische Zeitungen ver-teilte.«

Sie »unterschlugen jede Verlet-zung des Kriegsrechts oder derRegeln der Menschlichkeit, so-weit diese der (britisch-französi-schen) Entente anzulasten wa-ren. Hingegen wurden Verstößeund Grausamkeiten der Zentral-mächte (Deutschland) groß her-ausgebracht.« »Greuel«-Pro-paganda wurde hochgespielt,Geschichten über Deutsche, dieTote verstümmeln, Frauen ver-gewaltigen, Kindern die Händeabhacken, Kirchen und Denk-mäler entweihen und Belgier ge-kreuzigt haben, fanden im We-sten allgemein Glauben, als mandas Jahr 1916 schrieb.

Diese krassen Lügen wurdenvon den Illuminatenagenten füreine Reihe von Zwecken fabri-ziert. Zu diesen Zwecken gehör-te die Hoffnung, dadurch dieChance eines Verhandlungsfrie-dens (zum Dezember 1916) zusabotieren. Sie hofften damitauch, die Unterstützung neutra-ler Länder (wie die VereinigtenStaaten) zu gewinnen und dieseim Namen der »Menschlich-keit« in den Krieg zu ziehen.Als der Öffentlichkeit diese Lü-gen am Ende des Krieges be-kannt wurden, erfüllten sie auchnoch den Zweck, die Skepsis ge-genüber allen Regierungsmittei-lungen weiter zu vermehren.

Wie Edward Stanton, LincolnsKriegsminister, in seinem be-rühmten Buch »Mr. Secretary«sagt: »Kriege werden nicht aus-getragen, um einen Feind zu be-siegen. Kriege werden gefoch-ten, um einen Zustand hervorzu-rufen«, der vollkommen inÜbersteinstimmung mit denlangfristigen Plänen der Illumi-naten war.

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VI. Verrat in Versailles

Als sich der Erste Weltkrieg, der »Krieg zur Beendigung allerKriege«, zähflüssig einem Stillstand näherte und »Frieden« sichunbehaglich über die dezimierten und ausgelaugten Völker Europaslegte, blieb eine Frage von übergeordneter Dringlichkeit in denKöpfen der monopolistischen Weltverteiler offen: wie sollten sie dasGeschehen zwischen den führenden Mächten so manipulieren, daßein weiteres universales Blutbad, mit all seinen möglichen Gewinnenund Fortschritten auf dem Weg zu ihrem Endziel in der nahenZukunft mit tödlicher Wut ausbrechen würde?

Sofort nach dem Krieg belegtedie englische Regierung auf Ge-heiß ihrer heimlichen Meisteraus der City, Deutschland miteiner Blockade. Am 14. März1919 erklärte Winston Churchillvor dem englischen Unterhaus,daß England »die Blockade mitNachdruck durchsetze. DieseWaffe des Aushungerns ist vor-nehmlich auf die Frauen undKinder gerichtet, die Alten, dieKranken und die Armen.«

Der Mann, der dieWürfel rollen ließ

Während die London »DailyNews« Augenzeugenberichtenaus Deutschland über »viele ent-setzliche Dinge . . . Babies zuHauf, vom Fieber aus Mangel anNahrung geschüttelt, von Hun-ger derart verzehrt, daß ihrekleinen Glieder wie dünneStöckchen aussehen, ihre Ge-sichter hoffnungslos und ihreAugen voller Qual« brachte, be-richtete, die »Associated Press«aus Paris am 24. Juli, daß»Deutschland 500 Hengste,3000 Fohlen, 90 000 Milchkühe,100 000 Schafe und 10 000 Zie-

gen an Frankreich abliefernmuß. Des weiteren hat Deutsch-land 200 Hengste, 5 000 Stuten,5 000 Fohlen, 50 000 Kühe und40 000 Säue an Belgien abzulie-fern.«

Wie uns Professor Quigley inseinem Buch »Tragedy and Ho-pe« mitteilt, war »der Ausgangder Blockade verheerend. In denneun Monaten nach dem Waf-fenstillstand hat sie den Tod von800 000 Menschen bewirkt.« Inden vier Kriegsjahren hatteDeutschland l ,6 Millionen Men-schen verloren. Die Sterblich-keitsrate in Deutschland wäh-rend der Blockade war fünf-einhalbmal so groß wie im Krieg.

Als sich die Führer der »siegrei-chen« Nationen in Versailles,Frankreich, versammelten, umüber das Schicksal Europas zubeschließen, waren auch dieRothschilds und ihre Agentenmit von der Partie, um sicherzu-stellen, daß die Dinge in dieBahn gelenkt wurden, die ihrenInteressen nützlich sein würde.Die Delegation der VereinigtenStaaten wurde nach außen hinvon Woodrow Wilson angeführt.

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aber es bestanden bei den ande-ren führenden Teilnehmern kei-nerlei gedankliche Zweifel dar-an, daß House der Mann war,der die Würfel rollen ließ. Erwar der Mann, der die Entschei-dungen traf. Ohne seine Billi-gung ging nichts.

Berater warendie BankersDer dritte im Führungsbundeder amerikanischen Delegation,der die Rolle eines »Beraters«spielte, war Bernard Baruch. Inseiner Zeit als despotischer Lei-ter des Amtes für Kriegsindu-strie im Ersten Weltkriege hatteBaruch es verstanden, sich einVermögen von rund 200 Millio-nen US-Dollar zu erwerben, in-dem er lukrative Regierungsauf-träge an die »richtigen« Stellenvergab. Baruch hatte für WilsonsWahlkampagne 1912 und 1916sein privates Vermögen inve-stiert. Es hatte sich nett bezahltgemacht!

England wurde durch seinenPremier David Lloyd Georgevertreten. An seiner Seite be-fand sich Sir Philip Sassoon, eindirekter Nachfahre von AmschelRothschild und ein Mitglied desenglischen Privy Council (gehei-mer Staatsrat). Auf der Frie-denskonferenz agierte Sassoonals Lloyd Georges Privatsekretärund konnte damit an allen su-pergeheimen Sitzungen teil-nehmen.

Bei den Franzosen wurde Pre-mierminister Clemenceau voneinem Mann »beraten«, der den

Namen »Georges Mandel« trug.Es war kein neuer Job, den die-ser spitznasige, untersetzte klei-ne Chemiker ausführte, derwährend des Krieges das franzö-sische Innenministerium geleitetund die Zivilbevölkerung zumMut ermahnt hatte. Mandel, ge-borener Jeroboam Rothschild,ist oft als der Disraeli Frank-reichs bezeichnet worden. Erwar ein Superpolitiker in einemLand der Politiker.

»Colonel« House war auf dereuropäischen Politszene keinFremdling. Seit 1912 - insbe-sondere während der Kriegsjah-re - hatte er regelmäßig dieKanzlerämter Europas besucht.»House fühlte sich immer ganzzu Hause, ob er mit König Ge-org im Buckingham Palast di-nierte, mit dem Kaiser in Pots-dam plauderte oder im ElyseePalast zu Mittag aß, genauso wiein den Zeiten, als seine Biblio-thek in Austin der Treffpunktder Männer war, die Texas re-gierten«.

Zur Zeit der Versailler Frie-denskonferenz befand sich Hou-se auf dem Höhepunkt seinerMacht. Er war dort der gefragte-ste Mann. Premiers, Botschafterund Delegierte belagerten ihn inseinem Hotel Carlton. An einemeinzigen Tag gewährte er ansolch einflußreichen Männern49 Audienzen. Einmal traf derfranzösische Regierungschef,Clemenceau, ein, als der Präsi-dent Wilson bei House weilte.Der Präsident mußte das Zim-mer verlassen, während Houseund der französische Premier

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Nach vier Jahren Krieg wehte überall ein Hauch von Brüder-lichkeit. Die Banker planten bereits wegen des Profites einenneuen Krieg.

sich unter vier Augen unterhiel-ten. Wilson war nur ein Bauer indem Spiel - ein austauschbarerBauer in dem tödlichen Spiel derinternationalen Macht.

Wilson ein gebrochenerMannEs liegen erhebliche Beweisevor, daß Woodrow Wilson be-

hatte, daß die verborgenenMächte ihn als ihr Instrumentbei ihrem Komplott zur Zerstö-rung der Vereinigten Staaten be-nutzten.

In Versailles wurde WoodrowWilson von dem Betrug und denSchikanen der internationalenMachtpolitik vernichtet. Schwin-del befiel ihn, als er herausfand,daß Amerika für den Erfolg ei-nes Geheimabkommens ge-kämpft hatte, von dem die Ver-einigten Staaten nichts gewußthatten und welches gegen die er-sten Interessen dieser Nationverstieß.

In Versailles verhandelten dieGroßmächte hinter verschlosse-nen Türen, die kleinen Nationenhatten in den Entscheidungennichts mitzureden. Nachdem erseinem von House inspiriertenVorschlag über die Liga der Na-tionen durchgebracht hatte,brach Wilson unwiderruflich mitseinem »alter ego« und fuhrheim. Bei seiner Rückkehr in dieVereinigten Staaten wurde Wil-son vom amerikanischen Volkverstoßen. Innerhalb von zweiWochen erlitt er zwei Schlagan-fälle und war halb gelähmt. Nurwenige Menschen sahen ihn inden nächsten Monaten. Er starb1924 in Washington.

Die Erklärung einesweiteren Krieges

Großbritannien - oder richtigdie Krone - war mehr noch alsFrankreich der eigentliche Nutz-nießer des Versailler Vertrages.

reits 1914 zu der furchterregen-den Einsicht gelangt war, er ha-be, seine »Seele dem Teufel ver-kauft« im Austausch für einenflüchtigen Moment des »Ruh-mes« auf der nationalen und in-ternationalen Bühne. Diese Tat-sache hat offensichtlich das Ge-wissen des Präsidenten in denspäteren Jahren mehr und mehrbelastet. House vertraute seinemTagebuch später an, daß er »da-mals (1914) und auch mehrmalsdanach dachte, der Präsident ha-be den Wunsch zu sterben; zwei-fellos war an seiner Haltung undseiner Gemütsverfassung abzu-lesen, daß er dem Leben keineFreude abgewann.«

Einige Monate nach Wilsonszweiter Amtseinführung schriebder englische Botschafter, SirHorace Plunkett, an House:»Ich habe dem Präsidenten mei-ne Aufwartung gemacht und warüber sein abgehärmtes Aussehenerschrocken; die seit Januar ein-getretene Veränderung ist ent-setzlich deutlich.«

Zur Zeit der Versailler Konfe-renz, 1919, äußerte ein engli-scher Regierungsbeamter, SirWilliam Wiseman zu House, daßer erschrocken sei »über seinAussehen. Sein Gesicht war an-

gespannt und hatte eine graue

Farbe und häufig zuckte er mitdem nutzlosen Bemühen, dieNerven zu kontrollieren, die zu-sammengebrochen waren.«

Offenbar hatte der Marionetten-präsident eine längere Zeit dergeistigen Tortur durchgemacht,die ihm seine Einsicht verursacht

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»Dem sogenannten gesättigtenImperium gelang es, in Formvon Mandaten, die Mehrzahl derdeutschen Kolonien zusätzlichzu einem fetten Stück von denOttomanischen Besitzungen zuverschlingen. Die Kapitulationder deutschen Flotte beseitigteeine schwere Drohung und ließEngland unangefochten als See-macht vom Nordkap bis Gibral-tar und von Gibraltar bis zu denDardanellen zurück« (NicholasSpykman »America's Strategy inWorld Politics«).

Der endgültige »Vertrag«, denman mit stillschweigendem Ein-verständnis der internationalenBankers geschlossen hatte, istvon vielen Beobachtern als einegrausame Farce erkannt worden.Philip Snowden, der später einMitglied des englischen Parla-ments war, hat eine zutreffendeBewertung geliefert: »Der Ver-trag dürfte Briganten, Imperiali-sten und Militaristen zufrieden-stellen. Er ist ein Todesstoß füralle diejenigen, die gehofft hat-ten, das Ende des Krieges werdeden Frieden bringen. Es ist keinFriedensvertrag, sondern eineErklärung für einen weiterenKrieg. Es ist der Verrat an derDemokratie und an den Gefalle-nen des Krieges. Der Vertragbringt die wahren Ziele der Ver-bündeten an den Tag«.

Lord Curzon erklärte, der inVersailles erreichte Vertrag sei»kein Friedensvertrag, er ist ein-fach eine Unterbrechung derFeindhandlungen.«

Später hat Lloyd George dazubemerkt: »Wir haben ein schrift-

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liches Dokument, das uns Kriegin zwanzig Jahren garantiert.Wenn Sie einem Volk (Deutsch-land) Bedingungen auferlegen,die es unmöglich erfüllen kann,dann zwingen Sie es dazu, ent-weder den Vertrag zu brechenoder Krieg zu führen. Entwederwir modifizieren diesen Vertragund machen ihn für das deutscheVolk erträglich oder es wird,wenn die neue Generation her-angewachsen ist, es wieder ver-suchen.«

Noel F. Busch, Wirtschaftsbera-ter im englischen Finanzministe-rium, deckt in einem in »Life«veröffentlichten Artikel am 17.September 1945 auf, daß JohnMaynard Keynes (später LordKeynes), der neben Lord Rot-schild in Cambridge wohnte undein Direktor der Rotschild-kon-trollierten Bank of England war,der Chefberater der englischenRegierung zu der Zeit war, alsdie finanziellen Klauseln desVersailler Vertrages entworfenwurden. So ist es nur natürlich,daß die Ergebnisse der wie auchimmer gearteten »Vereinbarun-gen«, die in Versailles getroffenwurden, sich in den folgendenJahren als höchst gewinnbrin-gend für die Bankers und ihreFreunde erweisen würden.

Der Vertrag zinktedie Karten

In »Empire of >The City<«schreibt E. C. Knuth: »Die fi-nanziellen Bestimmungen desVertrages sind vielleicht derüberhaupt unglaublichste Teildieses absolut perfiden Papier-

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werkes, das jemals zustandege-bracht wurde und das im Sinnepraktischer Durchführbarkeitden reinsten Blödsinn enthielt.«

Der in dem »Vertrag« enthalte-ne »Blödsinn« zinkte die Kartenzugunsten der internationalenBankers und ebnete ihnen denWeg, um ihre weltweiten Ambi-tionen ein gutes Stück voranzu-treiben.

Im Anschluß an die von der Citybei Einstellung des Feuers kalt-blütig verhängte, mörderischeBlockade Deutschlands - 800000Deutsche starben vor Hungerund Krankheit in nur neunMonaten - wurden dem deut-schen Volk untragbare Repara-tionsleistungen als Ergebnis desVersailler Vertrages auferlegt.Eine erste Zahlung in Höhe von20 000 Millionen Mark sollte bisMai 1921 erfolgen. Als zu die-sem Zeitpunkt etwas weniger alsdie Hälfte davon tatsächlich be-zahlt worden war, drohten dieFranzosen mit der Besetzung desRuhrgebietes, um dadurch dieBezahlung zu erzwingen. DieseKrise ging vorüber, nachdemDeutschland, von einem weite-ren Ultimatum unter Druck ge-setzt, eine Reparationsrechnungvon insgesamt 132 000 Millio-nen Mark annahm und den Sie-gern Schuldscheine in dieser Hö-he ausstellte. Davon wurden 83Milliarden beiseite gelassen undvergessen. Aber Deutschlandsollte auf die restlichen 50 Mil-liarden jährliche Zinsen in Höhevon 2,5 Milliarden sowie 0,5Milliarden pro Jahr zahlen, umdie Gesamtschuld zu verringern.

»Deutschland konnte diesenVerpflichtungen nur unter zweiVoraussetzungen nachkommen:1. wenn es einen Haushaltsüber-scliuß hätte und 2. wenn es mehrexportieren als importierenkönnte - das heißt eine positiveHandelsbilanz hätte.«

Die »Mächte der Zukunft« sorg-ten dafür, daß diese Ziele nichterreicht werden konnten, ohnedaß dabei der Lebensstandard inDeutschland auf eine Stufe ge-drückt werden mußte, auf derdie deutschen Arbeiter kaummehr als geknechtete Sklavenausländischer Herren sein wür-den. Zum Beispiel belegte 1921England sämtliche Importe ausDeutschland mit einer 26pro-zentigen Steuer. Außerdem wei-gerte sich England, deutscheWaren in ausreichenden Men-gen einzuführen. Daß Deutsch-land die Reparationszahlungenin Waren und Dienstleistungenhätte begleichen können, wennseine Gläubiger den Willen ge-habt hätten, diese Waren- undDienstleistungen anzunehmen,wird durch die Tatsache veran-schaulicht, daß das reale pro-Kopf-Einkommen des deut-schen Durchschnittsarbeiters zuBeginn der 20er Jahre um 18Prozent höher lag als in derWirtschaftsblüte des Jahres1913.

ChronischeInflationAnstatt den Lebensstandarddrastisch zu senken und gewalti-ge Steuererhöhungen vorzuneh-men, ließ die deutsche Regie-rung mehrere Jahre lang einen

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unausgeglichenen Haushalt zu.Die Riesendefizite werden indem von der Zentralbank(Reichsbank) geliehenen Geldbezahlt, die den internationalenBankers unterstand.

Das Ende war leicht vorherzuse-hen: chronische Inflation! Im Jä-he 1920 erhielt man für 20 Markein englisches Pfund. Zum Au-gust 1921 brauchte man bereits300 Mark, um ein Pfund zu kau-fen. Drei Monate später war derWechselkurs 1000 : 1. Danachverschlechterte sich die Lage ra-sant. Zum Januar 1923 mußten80 000 Mark für ein englischesPfund bezahlt werden. SiebenMonate später lag der Kurs bei20 Millionen für ein Pfund. Undam Jahresende brauchte man 20Milliarden Mark, um ein engli-sches Pfund zu kaufen.

Der Wert des deutschen Papier-geldes verflüchtigte sich mit soalarmierendem Tempo, daß amSchluß die Bank nur noch eineSeite des Scheins bedruckte. Da-mit das Papier, auf das die Bank-noten gedruckt wurden, nichtam Ende mehr wert war als derdarauf genannte Betrag, gab dieReichsbank nur Scheine inastronomischen Beträgenheraus.

Viele Arbeiter wurden zweimalam Tag bezahlt, zu Mittag undbei Feierabend. Die Ehefrauenkamen zu ihren Männern vor dieFabriktore, holten die BündelGeld und rannten zum nächstenLaden, um Lebensmittel undsonst Notwendiges noch vor dernächsten Preiserhöhung einzu-

kaufen. Furcht und Verzweif-lung bemächtigte sich des Lan-des. Die Mittelklasse war prak-tisch ausradiert. Wer Immobi-lien besaß - Gebäude, Land, Fa-briken - profitierte von der Pa-nik: er konnte seine Schuldenmit Inflationsmark abbezahlen.

In diesem Chaos stellte Deutsch-land den Antrag auf ein Morato-rium für sämtliche Bargeldzah-lungen für die Reparationen,und zwar für die nächsten zweiJahre. Die siegreichen Mächtelehnten den Antrag ab und am 9.Januar 1923 stimmte die Repa-rationskommission mit drei zueins dafür (auf Geheiß der Citystimmte England mit >Nein>.Man wollte lieber die Ausländerdie schmutzige Arbeit für einenmachen lassen), daß Deutsch-land mit seinen Zahlungen inVerzug sei. Zwei Tage spätermarschierten die StreitkräfteFrankreichs, Belgiens und Ita-liens in das Ruhrgebiet ein undbesetzten Fabriken, Bergwerke,Wälder und sonstige wertvollePlätze, aus denen sich Geldzwecks Reparationszahlungenherausholen ließ. Die deutschenArbeiter an der Ruhr riefen zueinem Generalstreik auf, wei-gerten sich, die Wiedergutma-chungszahlungen vorzunehmenund begannen ein Programm despassiven Widerstandes. Die Re-gierung stellte sich hinter dieStreikenden.

Das besetzte Gebiet war relativklein (rund 100 mal 50 km), ent-hielt aber 10 Prozent der Bevöl-kerung und erzeugte 80 Prozentder deutschen Kohle, Eisen und

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»So, jetzt haben wir den Völkerbund«. Alle gegen Einen, gegenden nackt auf dem Boden liegenden deutschen Michel.

Stahl und stellte 70 Prozent desGütertransportes.

Die Besetzung erwies sich als einMißerfolg. Die Besatzer, (12500Mann stark und 2000 Kolla-borateure) versuchten verge-bens, die Funktionsfähigkeit desGebietes aufrecht zu erhalten.

Die Ereignisse an der Ruhr stell-ten eine ungeheure Belastungfür die bereits disintegrierendedeutsche Wirtschaft dar. Nichtnur, daß dadurch die Mark ka-putt gemacht wurde, sondernauch die Besatzungsmächte er-hielten nicht die von ihnen ge-wünschten Reparationen.

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Der Dawes-PlanDiese Sackgasse wurde also ver-lassen und die Ruhr frei ge-macht, als sich Deutschland miteiner Kompromißlösung einver-standen erklärte, die als der Da-wes-Plan bekannt ist. Diesen»Plan« hatte J. P. Morgan ent-worfen, und zwar mit Hilfe einesKomitees internationaler Fi-nanzexperten. Charles Dawes, J.P. Morgan, ein Rothschild-Ge-nosse, gehörte zu den führendenFinanziers Amerikas zu Beginndieses Jahrhundertes. Nebenbeiist zu sagen, daß Morgan einewesentliche Rolle bei der Grün-dung des »Council of ForeignRelations« (Rat für AuswärtigeBeziehungen) - der »unsichtba-ren Regierung« - im Jahre 1921gespielt hat. Der CFR lenkt seit-dem die Geschickte Amerikas.

Nach dem Dawes-Plan wurdenin den ersten vier JahrenDeutschland Kredite in Höhevon 800 Millionen Dollar einge-räumt. Diese sollten für denWiederaufbau benutzt werden,der seinerseits die Finanzenbringen sollte, mit denen die Re-parationszahlungen an Deutsch-lands Gläubiger zu leisten wa-ren. Ein Großteil des Geldesstammte aus den VereinigtenStaaten.

Dazu berichtet Professor Qui-gley: »Es ist zu beachten, daßdieses System von den interna-tionalen Bankers eingerichtetwurde, und daß das Ausleihendes Geldes anderer an Deutsch-land für diese Banker höchst ge-winnbringend war.«

Er schreibt weiter: »Mit Hilfedieser amerikanischen Kreditewurde die deutsche Industrieweitgehend mit den neuestentechnischen Einrichtungen aus-gerüstet. Mit diesen amerikani-schen Kredite konnnte Deutsch-land seine Industrie wieder auf-bauen und sie mit Abstand zurzweitbesten der Welt entwik-keln. Damit konnten Wohlstandund Lebensstandard beibehaltenwerden, trotz Niederlage undReparationen, und die Repara-tionen bezahlt werden, ohne dieÜbel eines defizitären Haushal-tes und einer negativen Handels-bilanz. Mit Hilfe dieser Kreditekonnten die deutschen Schuld-ner ihre Kriegsschuld an Eng-land und die USA zurückzahlen,ohne Waren und Dienstleistun-gen zu exportieren. Devisen, diein Form von Krediten anDeutschland gingen, flössen anItalien, Belgien, Frankreich undEngland in Form von Reparatio-nen zurück sowie schließlich andie Vereinigten Staaten in Formvon Rückzahlung der Kriegs-schulden. Was allein an diesemSystem schlecht war, war, daß eseinfallen würde, sobald die Ver-einigten Staaten kein Geld mehrliehen, und zweitens, daß in derZwischenzeit die Schulden ledig-lich von einem Konto auf einanderes verschoben wurden undniemand der Zahlungsfähigkeitauch nur einen Schritt näherkam. In der Zeit von 1924 bis1931 bezahlte Deutschland 10,5Milliarden Mark an Reparatio-nen, borgte sich aber insgesamt18,6 Milliarden Mark. Somit warrein gar nichts gelöst, aber dieinternationalen Bankers saßen

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im Himmel, wo es von Gebüh-ren und Provisionen nur so reg-nete.«

Der Young-Plan

Der Dawes-Plan schlug fehl, alsnämlich Deutschlands Repara-tionsverpflichtungen trotz derMilliardenbeträge, die bezahltwurden, zunahmen. Er wurdevon dem Young-Plan abgelöst,der nach Owen Young - einemMorgan-Agenten - benanntwurde und der der Vorsitzendedes Komitees war, das diesesneue Arrangement aufstellte.Zwecks besserer Plünderunggründeten die internationalenBankers in der Schweiz die Bankfür Internationalen Zahlungs-verkehr. Damit konnte die Wie-dergutmachungszahlungen ein-fach dadurch erfolgen, daß Gut-haben von einem Konto einesLandes bei dieser Bank auf daseines anderen Landes gebuchtwurden, das ebenfalls bei derBank geführt wurde. Auch hiermachten die »Big Bankers« dengroßen Reibach mit Gebührenund Provisionen.

Beachten Sie eine Anzahl ent-scheidender Faktoren: die inter-nationalen Bankers und ihreAgenten riefen die Zuständehervor, die zum Ersten Welt-krieg führten; sie schlugen finan-zielle Beute aus dem Krieg; siefinanzierten die russische Revo-lution und ergriffen die Kontrol-le über dieses weite Land; siemanipulierten die Geschehnissein Europa nach dem Krieg ineiner Weise, die »einen Zustand

schafft« (nach Worten von Ed-ward Stanton), infolgedessen siefinanziell »im Himmel saßen«;sie benutzten amerikanischeGelder, für die sie riesige Provi-sionen einstrichen, um Deutsch-lands Industrie »mit den neue-sten technischen Einrichtungenauszurüsten« und »sie mit Ab-stand zur zweitbesten der Weltzu entwickeln«; bei ihren Mani-pulationen haben diese skrupel-losen Monopolgeier die Deut-schen benutzt und dermaßenausgenutzt, daß sie sich derenunvergänglichen Haß verdienthaben, und während sie diedeutsche Industrie aufbauten,gleichzeitig aber die deutscheBevölkerung bekämpften, habensie den Weg vorbereitet, aufdem ein starker Mann die politi-sche Bühne betreten konnte, derdie Massen für seine »Sache«gewinnen würde, indem er ihnenFreiheit von den internationalenFinanzräubern verspricht.

Vorbereitung des ZweitenWeltkrieges

Im Herbst 1929 war es an derZeit, daß die internationalenBankers auf den Knopf drückensollten, mit dem die Maschineriein Bewegung gesetzt wurde, diezum Zweiten Weltkrieg führte.Nachdem sie selbst, ihre Agen-ten und Freunde auf der Welleeines künstlich aufgeblasenenAktienbooms ausverkauft hat-ten, zogen die internationalenBankers dem ganzen System denBoden unter den Füßen weg undstürzten die Vereinigten Staatenin die große Depression. In den

folgenden Jahren verlangsamtesich die Wirtschaftsentwicklungüberall in der Welt, bis praktischnichts mehr lief.

Der Börsenkrach von 1929 be-endete Amerikas Kreditvergabean Deutschland. Dadurch wurdeeine empfindliche »Flucht ausder Mark« ausgelöst, da dieLeute übereinander herfielen,um die Mark gegen günstigereWährungen einzutauschen, de-nen sie ein größeres Vertrauenschenkten. Daraus ergab sich ei-ne empfindliche Belastung fürDeutschlands Goldreserven. Dadiese abnahmen, mußte die Hö-he der Kredite und des Bargeld-

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Umlaufes gesenkt werden, undzwar über höhere Zinsen.

Deutschland wandt sich auchweiterhin in einem Meer vonSchulden, Furcht und Schwierig-keiten, und jedermann versuch-te, den Kopf über den immerweiter steigenden Fluten desUnheils zu halten. An dieserStelle nun trat Adolf Hitler undseine NationalsozialistischeDeutsche Arbeiter Partei in dasRampenlicht der deutschen Po-litbühne. Die internationalenBankers halfen Hitler bis zurMachtübernahme 1933 mitGeldspritzen von rund 130 Mil-lionen Mark.

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VII. Hitler und die Drahtzieherdes Zweiten Weltkrieges

Im Herbst 1929 war es an der Zeit, daß die internationalen Bankersauf den Knopf drücken sollten, mit dem die Maschinerie in Bewe-gung gesetzt wurde, die zum Zweiten Weltkrieg führte. Nachdem sieselbst, ihre Agenten und Freunde auf der Welle eines künstlichaufgeblasenen Aktienbooms ausverkauft hatten, zogen die interna-tionalen Bankers dem ganzen System den Boden unter den Füßenweg und stürzten die Vereinigten Staaten in die große Depression. Inden folgenden Jahren verlangsamte sich die Wirtschaftsentwicklungüberall in der Welt, bis praktisch nichts mehr lief.

Der Börsenkrach von 1929 be-endete Amerikas Kreditvergabean Deutschland. Dadurch wurdeeine empfindliche »Flucht ausder Mark« ausgelöst, da dieLeute übereinander herfielen,um die Mark gegen günstigereWährungen einzutauschen, de-nen sie ein größeres Vertrauenschenkten. Daraus ergab sich ei-ne empfindliche Belastung fürDeutschlands Goldreserven. Dadiese abnahmen, mußte die Hö-he der Kredite und des Bargeld-umlaufes gesenkt werden, undzwar über höhere Zinsen.

Bis zum Ende 1931 wurde inDeutschland der DiskontsatzSchritt für Schritt angehoben, biser schließlich die schwindelerre-gende Höhe von 15 Prozent er-reichte, ohne daß dadurch derAbfluß der Goldreserven aufge-halten worden wäre. AlsDeutschlands Appell, die Repa-rationszahlungen zu verringern,von seinen Gläubigern aus ver-schiedenen Gründen abgelehntwurde, verschlimmerte sich dasDilemma noch weiter. Während»mehrere Komitees internatio-naler Bankiers das Problem dis-

kutierten, spitzte sich die Krisezu«. Die Darmstädter Bank unddie Schröder-Bank brachen zu-sammen.

Hitler bietetAbhilfe

Deutschland wandt sich auchweiterhin in einem Meer vonSchulden, Furcht und Schwie-rigkeiten, und jedermann ver-suchte, den Kopf über denimmer weiter steigenden Flutendes Unheils zu behalten. An die-ser Stelle nun traten Adolf Hit-ler und seine Nationalsozialisti-sche Deutsche Arbeiterpartei(NSDAP) in das Rampenlichtder deutschen Politbühne. SeineBotschaft fand in den Herzenvon Millionen Deutschen ein tie-fes Echo.

Seine mit Kraft vorgetragenenVersprechungen, Deutschlandaus den Fesseln des VersaillerVertrages, dem fremden Finanz-moloch, zu befreien und der er-heblich eingeengten und krisen-müden Bevölkerung »Lebens-raum« zu geben, fanden zu Be-ginn der 30er Jahre Aufmerk-

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Ein Banker über Hitler: »Wenn ich alle Gespräche zusammen-fasse: er ist nicht intelligent, sondern starrköpfig«.

samkeit im Volk. Er bot denMenschen etwas an, wonach siesich sehnten. Seine Reden er-weckten Hoffnung zu neuemLeben.

Das Deutschland der frühen30er Jahre war eine von den in-ternationalen Bankers gebauteZeitbombe, die auf eine Person

vom Schlage Hitler gewartethatte, der die Szene betretenund die Kontrolle ergreifenwürde.

Hitler alslukratives Geschäft

Aus detaillierten Aussagen vordem Kilgore Committee of the

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US Senat, 1945, Hearing über»Elimination of German Re-sources for War« (Beseitigungvon Kriegsführungsquellen inDeutschland) geht hervor, daß»als die Nazis 1933 an die Machtkamen, sie feststellen konnten,daß man seit 1918 enorme Fort-schritte in der VorbereitungDeutschlands für den Krieg inwirtschaftlicher und industriellerHinsicht gemacht hatte«.

Die gewaltigen Beträge ameri-kanischen Kapitals, die unterdem Dawes-Plan ab 1924 nachDeutschland geflossen waren,hatten die Grundlage gebildet,auf der Hitlers Kriegsmaschine-rie aufgebaut worden war. WieDr. Anthony C. Sutton in »WallStreet and the Rise of Hitler«aufführt, »läßt sich der vomamerikanischen Kapitalismus anDeutschland geleistete Beitragzur Vorbereitung des Kriegesvor 1940 nur als phänomenalbeschreiben. Er war zweifellosentscheidend für die militärischeVorbereitung in Deutschland.

Beweise legen es nahe, daß nichtnur ein einflußreicher Sektor deramerikanischen Wirtschaft sichüber die Natur des Nazitums be-wußt war, sondern ihm auch woimmer möglich - und lukrativ -aus Eigennutz Vorschub leistete- in dem vollen Wissen, daß amEnde Krieg stehen würde, in denEuropa und die USA gezogenwürden. Auf Unwissenheit zuplädieren, ist mit den Fakten un-vereinbar.«

Die sehr sorgfältig dokumentier-ten Beweise darüber, daß ameri-

kanische Banken- und Industrie-kreise an dem Aufstieg von Hit-lers Dritten Reich höchst maß-geblich beteiligt waren, sind öf-fentlich zugänglich. Sie sind inden Protokollen und Berichtenüber Regierungshearings zu fin-den, die von verschiedenen Se-nats- und Kongreßausschüssenin den Jahren von 1928 bis 1946veröffentlicht wurden. Zu denwichtigsten zählen: »House Sub-committee to Investigate NaziPropaganda« im Jahre 1934(Kongreß-Unterausschuß zurUntersuchung der Nazi-Propa-ganda), der Bericht über Kartel-le, herausgegeben vom HouseTemporary National EconomicCommittee, 1941 (VorläufigerNationaler Wirtschaftsausschußdes Kongresses) sowie vom Se-nate Subcommittee on War Mo-bilization in 1946 (Senats-Un-terausschuß für Mobilmachungim Jahre 1946).

Öl ausKohle

Ein Teil dieser faszinierendenGeschichte ist mit der Entste-hung eines internationalen Kar-tells, mit Schwerpunkt inDeutschland, verbunden, das dieChemie- und Pharmaindustrie inder ganzen Welt kontrollierte.Beteiligungen bestanden in 93Ländern, und es war eine mäch-tige wirtschaftliche und politi-sche Macht in allen Erdteilen. Eshieß I. G. Farben.

»I. G. steht für Interessenge-meinschaft beziehungsweise ge-meinschaftliche Interessen odereinfacher, Kartell. Bis zum Aus-

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bruch des Zweiten Weltkriegeshatte sich die I. G. Farben zumgrößten Chemieunternehmender Welt entwickelt und war Teileines Kartells von einer giganti-schen Größe und Macht, wie esin der ganzen Geschichte einma-lig war« (»World WithoutCancer«).

»Eine der Hauptursachen fürDeutschlands Niederlage im Er-sten Weltkrieg ist ein Mangel anTreibstoff gewesen. Deutsch-lands Führung beschloß, seineAbhängigkeit vom Ausland inbezug auf Benzin ein für allemalzu beenden. Zwar besaßDeutschland im Inland keinenennenswerten Ölvorkommen,aber es verfügte über mehr alsgenug Kohle. Daher gehörte eszu den ersten Zielen der deut-schen Chemie nach dem Krieg,ein Verfahren zur Umwandlungvon Kohle in Benzin zu finden.

1920 hatte Dr. Bergius ein Ver-fahren entdeckt, um große Men-gen Wasserstoff herzustellenund sie unter hohem Druck beihohen Temperaturen und mitHilfe von bestimmten Katalysa-toren in flüssige Kohleproduktezu verwandeln. Damit waren dieletzten Schritte zur Benzinver-edelung vorgezeichnet. Es warnur noch eine Frage der Verfei-nerung dieses Hydrierprozesses.Schlagartig war I.G. Farben imÖlgeschäft« (»World WithoutCancer«).

I. G. Farben benutzte seine Neu-entdeckung von lebenswichtigerBedeutung, um die Türen zu öff-nen, die zur Gründung eines

weltweiten Kartells führten.Frank Howard von der StandardOil wurde zu einem Besuch dergroßen badischen Werke in Lud-wigshafen im März 1926 einge-laden. Was er sah, ließ ihn stau-nen - Benzin aus Kohle! Völligkonsterniert schrieb er an Wal-ter Teagle, Präsident der Stan-dard Oil:

»Aufgrund meiner heutigen Be-obachtungen und Diskussionenglaube ich, daß diese Sache daswichtigste ist, was unser Unter-nehmen angeht. Die Badischekann aus Braunkohle und ande-ren minderen Kohlesorten hoch-wertiges Motorenbenzin herstel-len, und zwar in Mengen, die fastder Hälfte der Kohle entspricht.Das bedeutet absolut die Unab-hängigkeit Europas in Fragender Benzinversorgung. Es bleibtnur der knallharte Preiswettbe-werb.«

Standard Oilheiratet I. G. Farben

In den nächsten drei Jahren fan-den zwischen I.G. Farben undStandard Oil intensive Verhand-lungen statt. Diese führtenschließlich zur »Heirat« zwi-schen diesen beiden Industriegi-ginten am 9. November 1929.

er Vertrag gab Standard Oildie eine Hälfte der Rechte anden Hydrierverfahren in allenLändern der Welt mit Ausnah-me Deutschlands. Standard gabFarben 546 000 seiner Stamm-aktien im Wert von mehr als 30Millionen. Beide Seiten verein-barten, niemals gegeneinanderin den Bereichen der Chemie

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und der Ölgewinnung Wettbe-werb zu betreiben. Das Ziel wardabei, den Wettbewerb zu besei-tigen und einen Autschwung derGewinne zu garantieren.

Zwei Jahre später unterzeichne-te I. G. Farben mit Alcoa das als»Alig« bekannte Abkommen,wodurch die beiden Unterneh-men alle ihre Patente undKnow-how in der Magnesium-herstellung zusammenlegten.

Als Henry Ford in Deutschlandeine Autofabrik erbaute, betei-ligte sich Farben mit 40 Prozent.In den USA trat Henry FordsSohn Edsel in den Vorstand derI. G. Chemical Company ebensowie Walter Teagle, Präsident derStandard Oil, Charles E. Mit-chell, Präsident der RockefellerBank »National City Bank ofNew York« sowie Paul War-

burg, Chet'erbauer der amerika-nischen »Federal ReserveBank«.

Hitler kommtan die Macht

Bereits 1925 brachte Dr. KarlDuisburg, der erste Vorsitzendeder I. G. Farben und Gründerder American Bayer Company,seinen Wunsch nach einem»starken Mann« zum Ausdruck,der Deutschland in der Stundeseiner Bewährung anführenwürde:

»Seit einig, einig. Dies sollte derbeständige Aufruf an alle Par-teien im Reichstag sein. Wir hof-fen, daß unsere Worte von heutewirken und wir den starkenMann finden werden, derschließlich alle unter einemSchirm zusammenbringt, denn

Die »Alten Kämpfer« im Bürgerbräukeller: Von links Strasser,Fiehler, Weber, Hitler, Schau, Schwarz, Amann und Graf.

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Lord Rothermere, englischer Zeitungsverleger, bei Hitler undGoebbels. Vor 1933 gab Hitler der »Daily Mail« viele Inter-views.

der starke Mann ist für unsDeutsche immer notwendig, wiewir es im Falle Bismarck gese-hen haben.«

Im Herbst 1932, als die Weima-rer Republik am zerbröckelnwar, wurde es offensichtlich, daßHitler am besten für die Rolledes »starken Mannes« geeignetwar. Folglich »erhielt Hitler eineweit stärkere Unterstützung alser sich jemals zu hoffen gewagthätte. Die industrielle und finan-zielle Führung Deutschlands, ander Spitze I. G. Farben, schlos-sen die Reihen und gaben Hitlerihre volle Unterstützung.«

Zwei Kartelle, die I. G. Farbenund die Vereinigte Stahlwerke,stellten in den Jahren 1937 bis1939, also am Vorabend desZweiten Weltkrieges. 95 Pro-

zent der deutschen Explosivstof-fe her. Diese Produktion kamaus Anlagen, die amerikanischeKredite, und begrenzt, auchamerikanische Technologie ge-baut hatten.

Im Buch »Wall Street and theRise of Hitler« heißt es: »DieZusammenarbeit von I. G. Far-ben - Standard Oil zur Herstel-lung von synthetischem Öl ausKohle sicherte dem I. G. Far-ben-Kartell ein Monopol auf dieBenzinherstellung während desZweiten Weltkrieges. 1945 wur-de knapp die Hälfte des deut-schen hoch-klopffesten Benzinsdirekt von I. G. Farben herge-stellt und der Rest fast gänzlichvon ihren verbundenen Gesell-schaften.«

Die internationalen Bankerspumpten weiter Geldströme in

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die deutsche Wirtschaft. Die vonden Geldmonopolisten vergebe-nen drei größten Kredite warenfür die Entwicklung der dreideutschen Kartelle bestimmt,die Hitler und seine National-sozialisten bei ihrem Aufstiegzur Macht unterstützten.

Dazu führte James Martin aus(er war Chef des Referates fürWirtschaftskrieg im Justizmini-sterium, das die Struktur der Na-zi-Industrie untersuchte): »Die-se Kredite für den Wiederaufbauwurden zu einem Träger für Ar-rangements, die den ZweitenWeltkrieg mehr gefördert habenals die Schaffung des Friedensnach dem Ersten Weltkrieg.«

Das Hauptverbindungsglied zwi-schen Hitler und den WallstreetGeldbaronen war Hjalmar Ho-race Greely Schacht, Präsidentder Deutschen Reichsbank, des-sen Familie schon viele Jahrelang mit der internationalen Fi-nanzelite verflochten war.Schacht war der kluge Kopf hin-ter dem Wiederaufbauplan fürDeutschland, dem Young-Plan,und auch der Bank für Interna-tionalen Zahlungsverkehr. An-fang des Jahrhunderts hatte seinVater in der Berliner Filiale dervon Morgan kontrolliertenEquitable Trust Company ofNew York gearbeitet.

Der von Schacht konzipiertePlan funktionierte perfekt undhalf, die Ereignisse in der Wei-marer Republik auf die explo-dierende Spitze zu treiben. Dr.Fritz Thyssen, der deutsche In-dustrielle, erklärte, er habe »sich

Alfred Hugenberg, Chef desScherl-Verlages, setzte sichmit seinen Zeitungen seit1929 für Hitler engagiert ein.

an die NationalsozialistischePartei erst dann gewandt, als ichzu der Überzeugung gelangtwar, daß der Kampf gegen denYoung-Plan unausweichlich war,wenn der vollständige Zusam-menbruch Deutschlands verhin-dert werden sollte.

Die Annahme des Young-Plansund seine finanziellen Grundsät-

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ze erhöhte die Arbeitslosigkeitmehr und mehr, bis es rund eineMillion Arbeitslose gab. DieMenschen waren verzweifelt.Hitler sagte, er werde die Ar-beitslosigkeit beseitigen. Die da-malige Regierung war sehrschlecht und die Lage der Leuteverschlimmerte sich. Das warwirklich der Grund für den enor-men Erfolg Hitlers bei denWahlen.«

1932 war Hitlers Nationalsozia-listische Partei die größte imReichstag. Da eine interne Krisedie andere jagte, gewannen Hit-lers kräftige Versprechungenunter der deutschen Bevölke-rung immer mehr Anklang undBeliebtheit. Für viele erschien erder einzige Ausweg für die deut-sche Nation zu sein. Er war dieeinzige Figur auf der politischenBühne Deutschlands, die einen

bestimmten Weg des Handelnshatte, und denselben lautstarkerklärte, um die Nation aus derimmer entsetzlicher werdendenNotlage herauszuführen.

Hitler wurde am 30. Januar1933 von Hindenburg zumReichskanzler berufen und lösteihn nach seinem Tode als »Füh-rer« und Reichskanzler ab. Imfolgenden Monat benutzte Hit-ler den vorsätzlich verübtenReichstagsbrand zum Vorwand,um die verfassungsmäßigenRechte abzuschaffen und sichzum diktatorischen Führer derdeutschen Nation zu ernennen.

Nachdem mögliche Rivalen ineiner Reihe von Säuberungsak-tionen beseitigt waren, setzteHitler zu einem massiven Feld-zug an, um Deutschland wirt-schaftlich, militärisch und psy-

Hitler, hier hinter dem Reichspräsidenten Hindenburg, war derMann, der im Schützengraben begann und als Diktator endete.

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chologisch aufzubauen. Mit derWiderrufung der Bedingungendes Versailler Vertrages und denmassiven Reparationszahlungen,die Deutschland in dem voran-gegangenen Jahrzehnt in einemZustand der finanziellen Leib-eigenschaft gehalten hatte, er-reichte Hitler eine bemerkens-werte Wende des Wirtschaftsle-bens in Deutschland. Der Le-bensstandard des Durchschnitts-bürgers verbesserte sich ganzentschieden und man führte mitErfolg eine Kampagne durch,die Lebensgeister der Menschenzu neuer Kraft zu entfalten. Dasie nunmehr eine Sache hatten,für die es zu arbeiten sich lohnte,machten die Deutschen sich mitder ihnen eigenen Gründlichkeitan die Arbeit. Die Arbeitslosig-keit verschwand praktisch, alsdie Produktion der Industrie aufTouren kam.

Zeitgenössischen Beobachternwurde jedoch bald deutlich, daßHitler und seine internationalenBeschützer einen außergewöhn-lich hohen Prozentsatz an Pro-duktion vom Band rollten, diesich in der Kriegsführung ver-wenden ließen.

Aus dem Tagebuchdes Botschafters Dodd

Der höchste diplomatische Ver-treter Amerikas im Hitler-Deutschland war nach 1933Botschafter Dodd. Am 15. Au-gust 1936, also mehr als dreiein-halb Jahre nach Hitlers Macht-ergreifung, berichtete Dodd anden amerikanischen PräsidentenRoosevelt, »zur Zeit haben hier

mehr als 100 amerikanische Un-ternehmen Tochtergesellschaf-ten oder Kooperationsabkom-men. Du Pont hat drei Verbünde-te in Deutschland, die das Rü-stungsgeschäft unterstützen. IhrHauptverbündeter ist die I. G.Farben Company.

Standard Oil Company (NewYorker Untergesellschaft) hatim Dezember 1933 zwei Millio-nen Dollar hierher geschickt underhält jährlich 500000 Dollardafür, den Deutschen bei derHerstellung von Ersatzbenzinfür Kriegszwecke zu helfen; aberStandard Oil kann seine Gewin-ne nicht repatriieren, es sei dennin Form von Waren. Davon ma-chen sie wenig Gebrauch. Zwarberichten sie ihre Erträge an dieMuttergesellschaft, aber sie be-richten nicht die Tatsachen. DerPräsident der International Har-vester Company sagte mir, ihrUmsatz hier sei um 33 Prozentpro Jahr gestiegen (Waffenher-stellung, glaube ich), aber sie ho-len sich nichts davon zurück.Selbst unsere Flugzeugleute ha-ben ein Geheimabkommen mitKrupp. General Motors Compa-ny und Ford erzielen hier mitihren Tochtergeselschaften Rie-senumsätze, aber entnehmenkeine Gewinne. Ich erwähnediese Fakten, weil sie die Dingeverkomplizieren und die Kriegs-gefahren vergrößern.«

Immer mehr Geld für dieKriegsvorbereitungen

In seinem Tagebuch notierteBotschafter Dodd, daß Dr. En-gelbrecht, Leiter der Rockefel-

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Ein US-Bankier: »Ich fand Hitler zu allem fähig, wenn es zurErreichung seiner Ziele beitragen konnte, aber er ist keinPhantast«.

lertochter Vacuum Oil Companyin Hamburg, ihm erzählt hat:»Die Standard Oil Company ofNew York baue eine Großraffi-nerie in der Nähe des Hambur-ger Hafens.«

Die amerikanischen Internatio-nalisten gingen aber in ihren Be-mühungen um den Aufbau derdeutschen Kriegsführungskapa-zitäten noch sehr viel weiter. Beiseinen Recherchen deckte Pro-

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fessor Sutton die Tatsache auf,daß »die beiden größten Panzer-hersteller im HitlerdeutschlandOpel, eine lOOprozentige Toch-ter der General Motors - ihrer-seits von J. P. Morgan kontrol-liert - sowie die Ford AG, Toch-ter der Ford Motor Company inDetroit waren. 1936 wurde Opelvon den Nazis Steuerfreiheit ein-geräumt, damit General Motorsseine Produktionsanlagen erwei-tern konnte. Gefällig reinve-stierte General Motors die an-schließenden Gewinne in diedeutsche Industrie.«

Obwohl amerikanische Unter-nehmen verantwortlich für dieBereitstellung eines Großteilsder Technologie und des Kapi-tals in Deutschland waren, dasHitler für den militärischen Auf-bau benötigte, so gab es dochauch viele begüterte Europäeraußerhalb Deutschlands, diemehr als genug das ihrige fürdieselbe Sache taten. Aus euro-päischen Quellen flössen enor-me Geldmengen in das Nazi-deutschland, und zwar über dieWarburg-kontrollierte Mendel-sohn Bank in Amsterdam, undspäter über die J. Henry Schrö-der Bank mit Filialen in Frank-furt am Main, London und NewYork.

Der ergebeneRooseveltNachdem Woodrow Wilson zumzweiten Mal Präsident der USAgeworden war, begannen die II-luminaten, sich nach einem neu-en Präsidentschaftskandidatenumzusehen, der seinen Platz im»Ovalen Zimmer« des Weißen

Hauses einnehmen könnte. Siewünschten sich einen Mann, derihrer Sache ergeben sein würde.Sie wünschten sich außerdem ei-nen Mann, der aufgrund seineseigenen, persönlichen Ansehensdas amerikanische Volk erfolg-reich zu dem Glauben verführenkönnte, er sei »ihr Mann«, unddaß alle ihre Probleme vergessenwären, sobald er nur im Amt sei.

Sie fanden ihren Mann in Frank-lin D. Roosevelt. In den 20erJahren kandidierte Roosevelt,damit sein nationales politischesImage und sein »Prestige« er-höht würden, für den Gouver-neursposten von New York. Erwurde gewählt. 1930 wurde erwiedergewählt.

1932, auf dem Höhepunkt dervon den internationalen Bankersinszenierten großen Depressionund im Verlauf einer beispiello-sen Medienkampagne, manipu-lierte man den New YorkerGouverneur in die Position desRitters in glänzender Rüstung,die ihn zum Präsidentschafts-kandidaten der Demokratenmachte.

Wenn man Roosevelt und seineHintermänner ihre Geschichteauf dem Wahlfeldzug erzählenhörte, so war der Glaube ent-schuldbar, daß der Gouverneureinen großartigen Präsidentenabgeben würde. Das »Image«,das während des Wahlkampfesdurchweg gemalt wurde, zeigteinen Mann, der die Selbstbe-stimmung der Nation verteidi-gen und sich mit Eifer für dieVerteidigung der Freiheiten und

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Rechte einsetzen würde, die ei-nen so gewichtigen Beitrag zurEntwicklung der USA zu einerweltbeherrschten Macht gelei-stet hatten.

Was den amerikanischen Wäh-lern »verkauft« wurde, und wassie erhielten, waren zwei ganzverschiedene Paar Schuhe. Die»Big Boy« in der City und Wall-street hatten sich nicht vergrif-fen. Roosevelt war ihr Mann. Erwar ergeben, denjenigen zu Wil-len zu sein, die sein falsches»konservatives« Image so sorg-fältig fabriziert und genährt undihn in das »Ovale Zimmer« ge-bracht hatten.

»Wir sind dieintellektuellen Huren«

Die Tatsache, daß die interna-tionalen GeldmonopolistenRoosevelt fest »in der Tasche«hatten, breitet sich mit unmiß-verständlicher Klarheit vor ei-nem aus, wenn man seine Unter-lagen überprüft. Dazu sagt Pro-fessor Anthony C. Sutton:»Vielleicht ist es immer eine gu-te Strategie, vor dem amerikani-schen Wähler als ein Kritiker,wenn nicht sogar als regelrechterFeind der internationalen Bank-bruderschaft aufzutreten. Ohnejede Frage haben Franklin D.Roosevelt, seine Anhänger undBiographen ihn so gemalt alsschwinge er das Schwert der ge-rechten Rache gegen die Räu-berbarone in den Wolkenkrat-zern von Manhattan.«

Mit welcher Übereinstimmungdie Medien Roosevelts zweifel-

hafte persönliche Akte einereinschneidenden Operation un-terzogen, beweist die Tatsache,daß »führende« Zeitungen undZeitschriften dieser Zeit dieVeröffentlichung eines Berichtesdes »Senate Naval Affairs Com-mittee« aus dem Jahre 1921 ab-lehnten, der ein höchst kritischesLicht auf Roosevelt wirft undernsthafte Zweifel bezüglich sei-nes Charakters entstehen läßt.

In dem Bericht heißt es unteranderem, daß »unmoralischeund unzüchtige Handlungen aufAnweisung oder Vorschlagdurch eine Reihe von Uniform-träger der US Marine sowohl inals auch ohne Uniform vorge-nommen wurden mit demZweck, Beweismaterial gegenPersonen mit sexuellen Perver-sionen zu beschaffen, wobei dieErmächtigung zur Verwendungdiese unter Sold der Marine ste-henden Männer sowohl münd-lich wie schriftlich von dem Assi-s"tant Secretary Franklin D. Roo-sevelt erteilt wurde.«

Daß diese Fakten in ganz Ame-rika von allen »führenden« Zei-tungen unterdrückt wurden, ver-leiht den berühmten WortenJohn Swinton, Herausgeber der»New Yorker Times« noch grö-ßeres Gewicht, die er anläßlichdes Jahresbanketts der Ameri-can Associated Press 1914 aus-sprach: »Von einer unabhängi-gen Presse in Amerika kannnicht die Rede sein. Nicht eineinziger Mann unter Ihnen wagtes, seine ehrliche Meinung aus-zusprechen. Wir sind die Instru-mente und Vasallen der Reichen

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hinter den Kulissen. Wir sindMarionetten.

Jene Männer ziehen an den Fä-den und wir tanzen. Unsere Zeit,unsere Talente, unser Leben undunsere Kräfte sind alle Eigentumjener Männer - wir sind intellek-tuelle Huren.«

Die Wallstreet-BandeIn den 20er Jahren war FranklinD. Roosevelt völlig in die Ge-schäfte der Wallstreet vertieft.In diesen Jahren saß er auf ins-gesamt elf Direktorensesselnvon Organisationen, die ganzund gar Teil der Wallstreet-Weltwaren.

Laut Professor Sutton »ist daseine ziemlich genaue Liste derDirektorensitze. Damit verdientRoosevelt zweifellos den Titeleines Wall-Streeter par excellen-ce. Die Mehrzahl derer, die inder >Street< arbeiten, erreichenniemals, und wahrscheinlichträumen sie nicht einmal davon,einen Rekord von 11 Direk-tionsposten, zwei Beteiligungenin Rechtskanzleien und den Prä-sidentenstuhl eines großen Han-delsverbandes.«

Für das »Big Money« war klar,daß sich Roosevelt als ein sehrviel ergebener und skrupelloserDiener erweisen würde als derMann aus Iowa, Herbert Hoo-ver, der es abgelehnt hatte, seinedurch die Verfassung sanktio-nierten Kompetenzen zu über-schreiten, als es galt, mit denAuswirkungen des von den Ban-ken produzierten Börsenkrachsvon 1929 fertig zu werden.

Geschichtsforscher werden er-kennen, daß Roosevelt, trotzseiner Wahlkampfrhetorik undseines konservativen Gebarens,seine hinterlistige Politik aufgab,als er über die Schwelle des ova-len Zimmers schritt. Unverzüg-lich ließ er auf das amerikani-sche Volk ein wahres Trommel-feuer von verfassungswidrigenProgrammen los, die die ameri-kanische Nation mehr und mehrunter die Kontrolle der inter-nationalen Geldmonopolistenstellten.

In den zwölf Jahren seiner Re-gierung im Weißen Haus hatRoosevelt wahrscheinlich mehrgetan als jeder andere einzelnePolitiker in der Geschichte, umdie Pläne der »unsichtbaren Re-gierung« der internationalenBankiers zum Blühen zu brin-gen. Er setzte die politischeDampfwalze der Vernichtung inGang, die, bis auf die letzten Re-ste, alles das der großartigen Re-publik niedergewalzt hat, wasdie Gründungsväter errichtethatten. Infolge dessen sind dieVereinigten Staaten trotz derVerfassung und ihrer gewolltenEinschränkungen, zu einem qua-si-totalitären Staat geworden.Roosevelt war der Vorarbeiterder illuministischen Abrißkolon-ne, die man zur Vernichtung deralten Ordnung losgeschickthatte.

Dunkle Machenschaftender Finanzpiraten

Roosevelt war ihr »Fassaden«-Mann in Amerika; zu seinen Be-fehlen gehörte die Durchfüh-

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Hitler nach einer dreistündigen Rede. Bereits 1929 wurdenseine Reden in amerikanischen Zeitungen veröffentlicht.

rung des von den internationalenBankiers geförderten »Stadt-sanierungs«-Programms in denVereinigten Staaten und sein»New Deal« sollte den Grund-stein für die spätere Errichtungvon Adams Weishaupts »NovusOrdo seclorum« legen, der neu-en Weltordnung.

Anthony C. Sutton schreibt dazuin seinem Buch »Wall Street andthe Rise of Hitler«: »Lügenheißt die Tageslosung für die po-litischen Implementatoren, poli-tische Worte und politische Ta-ten haben noch nie miteinanderübereingestimmt. Warum nicht?Das Zentrum der politischenMacht lag nicht bei den gewähl-ten und angeblich verantwortli-

chen Vertretern in Washington,sondern anderswo, und dieseMachtelite hatte ihre eigenenZielsetzungen, die mit denen derallgemeinen Öffentlichkeit un-vereinbar waren.« Die »Macht-elite«, die Roosevelt auf denPräsidentenstuhl hob, war die-selbe »dunkle Mannschaft vonFinanzpiraten«, die zwanzig Jah-re zuvor auch Woodrow Wilsonauf denselben erhabenen Sitzgehoben hatte.

Die Dokumentation über Roo-sevelts Wahl zum Obersten derExekutive zeigt, daß sie prak-tisch eine Wiederholung des Er-folgs-Filmes mit Woodrow Wil-son war. Wilson wie Roosevelthatten dieselben Drehbuchauto-

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ren, dieselben finanziellen Gön-ner und dieselben »Berater«.

Colonel House und dieilluministische PhilosophieBevor er zum Präsidenten ge-wählt wurde, unterhielt Roose-velt wenigstens acht Jahre langeine enge Beziehung zu ColonelE. Mandell House, Bernard Ba-ruch und Rabbi Stephen Wise.Obwohl House von der interna-tionalen politischen Bühne mitdem Abgang Wilsons ver-schwand, blieb er doch weiterhineine bedeutsame Machtfigur inder Demokratischen Partei. SeinEinfluß auf Roosevelt und des-sen politische Tätigkeit in den20er Jahren scheint über einenZwischenmann erfolgt zu sein:Louis Howe, der auch Roose-velts rechte Hand war. Howetraf sich oft mit Colonel House,vor allem in den Jahren kurz vorder Wahl Roosevelts. Es bestehtwohl wenig Zweifel, daß Houseder geniale Kopf gewesen ist,der Roosevelt durch die von Ha-ien verseuchten Gewässer derMachtpolitik und in das WeißeHaus geführt hat.

Wie der House-Biograph ArthurD. Howden Smith erklärt, hatder Colonel »Roosevelt als ei-nen geborenen Präsidentschafts-kandidaten ausgesucht, undzwar lange vor jedem anderenverantwortlichen Politiker«. Ersuchte sich Roosevelt als Assi-stant Secretary der Marine 1913aus, schliff ihn in den folgendenJahren zurecht, daß er der näch-ste Präsident der Demokratenwerden konnte. Es steht fest,

daß die beiden Männer stunden-lang über nationale und interna-tionale Angelegenheiten disku-tierten. Zweifellos war es in die-sen langen Privatsitzungen dem»geheimnisvollen« ColonelHouse möglich, auf subtile undvielleicht von Roosevelt unbe-merkte Weise seine illuministi-sche Philosophie dem Verstandjenes Mannes einzuimpfen oder»einzugeben«, den er als ausge-zeichnetes Präsidentschaftsma-terial erkannt hatte. Die einzig-artige Fähigkeit des Colonel, sei-ne Ideen dem Denken seiner en-gen Bekannten »einzugeben«,wird von einer Person belegt, diemit ihm für die Wahl WoodrowWilsons zum Präsidenten gear-beitet hat:

»Colonel House pflegte in einBüro zu kommen und leise eini-ge Worte zu flüstern, und nach-dem er wieder gegangen war,wurde man plötzlich von einerguten Idee gepackt. Schlug mandiese Idee seinen Freunden oderVorgesetzten vor, wurde mandazu beglückwünscht; es funk-tionierte erstklassig, besser als inden geheimsten Träumen. Viel-leicht vergaß man sie aber auch.Doch irgendwann, todsicher,wenn man sie voller Stolz über-dacht hatte, kam man zu derplötzlichen Erkenntnis, daß ei-'nem diese Idee von ColonelHouse im Verlauf eines Ge-sprächs eingegeben wordenwar.« (Arthur D. Howdon Smith»The Real Colonel House«)

Fast zwei Jahrzehnte später be-merkte derselbe Autor über»Philip Dru - Administrator«,

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jenem von Colonel House 1912anonymerweise geschriebenenBuch: »Es ist unmöglich, die vonDru vorgeschlagene Gesetzge-bung mit der von Roosevelt zuvergleichen, ohne von der Ähn-lichkeit betroffen zu sein.«

Aus bisher noch ungeklärtenGründen wurde House nichtauch das »alter ego« von Roose-velt, als dieser Präsident gewor-den war. Vielleicht, so meintDouglas Reed, ist »eine sinnvol-le Vermutung« darin zu suchen,daß House, im verklärten Altervon 75, »sich von seinen frühe-ren Ideen distanziert hatte« und»den jungen Philip Dru von1912 bedauerte, der die ameri-kanische Verfassung für altmo-disch und grotesk< hielt, dieMacht mit Gewalt ergriffen unddann mittels Notverordnungenregiert hatte. Für Roosevelt hat-te er einen neuen Satz ehernüchterner und verantwortungs-vollerer Ideen parat und dannmußte er aus der zweiten Reihe>mit Vorahnung zuschauen<, wiesich unverantwortliche Macht inden Händen von Mr. Rooseveltkonzentrierte. In den 30er Jah-ren war House entsetzt über dieabsolut ungezügelte Macht, diesein zweiter >Rockland< erhaltenhatte. Mr. House erkannte, daß>ungewisse Leute es nicht wün-schen, daß der Präsident aufmich hörte<.«

RabbiStephen WiseEin entsprechender Hinweis aufden endgültigen Bruch zwischenHouse und Roosevelt steht auf

den Seiten von »ChallengingYears«, der Autobiographie vonRabbi Stephen Wise, der zu denführenden Zionisten in Amerikazählte.

Dieses bemerkenswert auf-schlußreiche Buch des 1874 inOsteuropa geborenen Zionistender Spitzengarde enthüllt, daßWise ein langjähriger Freundvon Roosevelt gewesen ist: »ImJahr 1928 hatte ich alle Gele-genheit, Roosevelt für die Wahlzum Gouverneur zu unterstüt-zen, und ich tat es aus ganzemHerzen. 1929 und 1930 konnteich als Mitglied des Bundesaus-schusses für Kinderarbeiten mitdem Gouverneur zusammenar-beiten, außerdem war ich Mit-glied einer kleinen Gruppe, dieihm das Gesuch für ein Renten-gesetz in New York vorbrachte.

Aufgrund seiner erwiesenenFührungsqualitäten auf Landes-ebene und seinem tiefen Ver-ständnis für den Ausbau desKonzeptes über die soziale Ge-rechtigkeit in unserer Demokra-tie war ich der Meinung, er sollte1930 wiedergewählt werden. Inder Zwischenzeit war er auch zueiner immer größeren Figur fürdie demokratische Präsident-schaftsnominierung für das Jahr1932 geworden.«

Aus irgendeinem Grund hatWise Roosevelt bei seinem Ver-such 1932 nicht unterstützt. Essieht wahrscheinlich so aus, daßRoosevelt, wie schon vor ihmWilson, einen Versuch gemachthat, »seine Unabhängigkeit un-ter Beweis zu stellen«, was ihm

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den Zorn des ersten Zionisteneingetragen hatte.

Aber schließlich hat es Roose-velt »kapiert« und reihte sichwieder brav in die Wünsche sei-ner verborgenen Mentoren ein.Im April 1934 schrieb Wise aneinen Freund: »Wenn es einMann jemals verdient hat, umder Feinde willen geliebt zu wer-den, die er sich erschaffen hat,dann ist es Roosevelt. Ich sehedem Kampf 1935 entgegen,denn wenn Roosevelt der bleibt,der er in seinem ersten Jahr ge-wesen ist, dann werden wir denschönsten Kampf des Jahrhun-derts sehen, da alle Kräfte imSpiel um >Zupacken und Fest-halten< sowie verbitterte und ge-walttätige Reaktionäre gegenihn angetreten sind.«

Kein lebenslänglicherDemokrat

Der Leser möge beachten, daßRoosevelts »Feinde«, die als»verbittert und gewalttätige Re-aktionäre« beschuldigt werden,jene waschechten »Blauen«Amerikaner waren, die sichRoosevelts Anstrengungen, diegroße amerikanische Republikzu unterminieren und zu zerstö-ren, entgegenstellten. Rabbi Wi-se gehört zu den lautstarken Be-fürwortern von Roosevelts Zer-schlagenstaktik.

In einem »offenen Brief« an diePresse vom 24. September 1936machte Rabbi Wise ein auf-schlußreiches Eingeständnis:*Tch bin kein lebenslänglicher

Demokrat. Ich wurde zu einemDemokraten, um die Wahl vonWoodrow Wilson zum Präsiden-ten zu unterstützen. Ich nennemich persönlich einen Wilson-Roosevelt-Demokraten, weilWilson und Roosevelt zu unse-rer Zeit die Ideale der Demo-kratie vertreten.«

Ein anderer enger »Berater« desMarionettenpräsidenten in je-nen tumultreichen Tagen warBernard Baruch, der Mann also,der auch schon ein enger »Bera-ter« von Woodrow Wilson ge-wesen war.

Colonel Curtis B. Dali schreibtin seinem Buch »Roosevelt -My Exploited-Father-in-Law«(Roosevelt - Mein ausgebeute-ter Schwiegervater), daß eine»passende Beschreibung« fürBernard Baruch die sei, daß er»der überragende Verbindungs-mann zwischen weltweitem Ka-pital und weltpolitischen Persön-lichkeiten« war.

»Vor dem Ersten Weltkrieg sag-te man, >Barney< Baruch sei eineMillion Dollar und mehr schwer.Nachdem der Erste Weltkriegvorbei war, wurde behauptet, ersei 200 Millionen Dollar schwer- ein für einen Geldtitanen an-gemessener Betrag!«

»Barney« räumte finanziell ab,nachdem er zum Leiter desAmts für Kriegsindustrie er-nannt worden war - eine Posi-tion, die ihm zum Diktator überdie amerikanische Geschäftsweltmachte. In Zusammenarbeit mitseinen internationalen Bankers-

Kameraden, Eugene Meyer,Leiter der »War Finance Corpo-ration«, und Paul Warburg, Lei-ter des »Federal Reserve Sy-stem«, brachte »Barney« zahl-reiche Geschäfte zustande, diefür das Gedeihen der wenigenAuserwählten reichlich sorgten.Rüstungsaufträge aus England,Frankreich und anderen Län-dern waren das »große Ge-schäft«, das kleine Unterneh-men groß, und große Unterneh-men noch größer machte. Die»Insider« erwarben riesige Ver-mögen an der Lieferung vonAusrüstungen für den Krieg, derdie Welt für die internationalenBankers zu einem sicheren Ortmachte.

Baruch hatte immense Machtund Einfluß. »Jahre später, alsdie Presse bekanntgab, daß Win-ston Churchill in Amerika einge-troffen sei und sich in New Yorkzu einem Besuch bei Mr. Baruchaufhalte, bevor er ins WeißeHaus in politischer Sache weiter-fuhr, war ich nicht überrascht:Das Wichtigste kommt immerzuerst!

Ich war auch nicht überrascht,als Mr. Baruch allmählich zudem bekanntesten Symbol derweitreichenden und weltweitenGeldmacht wurde. Selbst wenner auf einer Bank in einem öf-fentlichen Park saß und seinenRat erteilte, während er die Tau-ben fütterte, waren seine Be-merkungen ohne weiteres dazuangetan, die Regierungspolitiklangfristig zu beeinflussen. SeineWorte waren Ausdruck einergroßen Kapitalmacht - sichtbar

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wie unsichtbar - Macht in einerGrößenordnung und in einemUmfang, wie sie für die meistenamerikanischen Bürger nur sel-ten vorkommt - nicht einmal imTraum.«

Der Einfluß, den Baruch aufRoosevelt während dessen gan-zer politischer Laufbahn ausge-übt hat, wurde von der Ehefraudes Präsidenten, Eleanor, be-zeugt: »Mr. Baruch war ein ver-trauter Berater meines Mannessowohl in Albany als auch inWashington.«

Chamberlainmußte gehenZwar waren nun Hitler inDeutschland und Roosevelt inden USA in gesicherten Macht-positionen, aber es gab immernoch ein größeres Hindernis aufdem Weg zu überwinden, derunausweichlich zu einem weite-ren Weltkrieg führte. Die politi-sche Bühne Englands galt es so-weit zu manipulieren, daß dasVolk bereit sein würde, sich ineinen weiteren »Krieg zur Be-endigung aller Kriege« zu stür-zen - einen weiteren Krieg, »umdie Welt zu einem sicheren Ortfür die Demokratie zu machen«.

Ende der 30er Jahre löste Nevil-le Chamberlain Stanley Baldwinals Premier ab. Keiner dieserbeiden Männer hat sich jemalsvollständig in der Hand derGeldmonopolisten befunden.

Chamberlain, die grundlegendeSchwäche der englischen Posi-tion erkennend, hatte kein Ver-

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langen, seine Nation in ein wei-teres ausgedehntes Blutbad zuverwickeln. Er bemühte sich aufjede nur erdenkliche Weise, ei-nen solchen Eventualfall zu ver-hüten. In dieser kritischen Phasebemühten sich Sir Barry Dom-ville und Captain A. M. H. Ram-sey, denen das Ränkespiel derinternationalen Bankers sehr gutbekannt war, die britischen Füh-rer vor deren Pläne zu warnen.

Der englische Premier besiegeltesein Schicksal, als er in Londonunverhofft eine Palästina-Kon-ferenz einberief, bei der auch -zum ersten Mal seit 1919 - dieAraber vertreten waren. Ergeb-nis dieser Konferenz war imMärz 1939 ein Weißbuch derRegierung, in dem sich Englandzu »der Errichtung eines unab-hängigen palästinensischen Staa-tes in den nächsten zehn Jahren«verpflichtet sowie zu »der Be-endigung des Mandats«. In die-sem neuen Staat sollten die ein-gesessenen Araber und die ein-gewanderten Zionisten die Re-gierungsmacht dergestalt mitein-ander teilen, daß die Interessenbeider Volksgruppen geschütztwürden. Die Einwanderungszahlder Juden in diesen neuen Staatsollte auf jährlich 75000 be-grenzt sein, und zwar für einenFünf-Jahres-Zeitraum.

Diese Handlung rief den Zornder Zionisten hervor, die sichPalästinas bemächtigen wollten,um es ausschließlich für sichselbst zu haben und die eingeses-senen Araber in keinster Weisean der Verwaltung des Gebieteszu beteiligen. Damit hatte sich

Chamberlain in die gleiche Si-tuation gebracht wie einst As-quith 1916: er mußte gehen!

Die Wiedergeburtvon Churchill

An dieser Stelle nun ereignetesich auf der politischen BühneEnglands ein merkwürdiges po-litisches Phänomen. WinstonChurchill, der seit mehr als zehnJahren in politischem Dornrös-chenschlaf versunken gewesenwar, kehrte in Triumphzug inden Mittelpunkt des Rampen-lichtes zurück.

Douglas Reed hat ChurchillsVerhältnis zu den Zionisten (mitChurchills eigenen Worten) als»ein Rätsel in einem Rätsel ineinem Rätsel« beschrieben. DieGeschichte vermerkt, daß Chur-chill zu den ersten PolitikernEnglands gehörte, die für diezionistische »Sache« eingetretensind. In seiner Autobiographie»Trial and Error« beschreibtChaim Weizmann, ein führenderZionist, Churchill als einen»Vorkämpfer für die zionistischeSache im englischen Unter-haus«.

In seiner Eigenschaft als Kolo-nialminister in den 20er Jahrengab Churchill ein Weißbuch her-aus, welches die Zionisten als ei-

Hitler 1944: Finanziert durchdie internationalen Bankers,hat er ihre Erwartungen nichtenttäuscht. Der Wiederauf-bau wurde zum grandiosenGeschäft.

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Rudolf Hess (hier mit Bormann) flog ohne Hitlers Wissen nachEngland, um Kontakt mit Churchill aufzunehmen und ihm dasAngebot eines Friedensvertrages zu machen.

ne »gravierende Verwässerungder Balfour-Erklärung« ansa-hen. Zum Beispiel wurde damit»TransJordanien von dem Ge-biet der zionistischen Verwal-tung abgetrennt und die Fragenach einem gesetzgebenden Rat

aufgestellt«, dessen Mehrheitaus gewählten Vertretern beste-hen sollte. Dies war für die Zio-nisten absolut indiskutabel, dennes hätte nicht nur die Abschaf-fung von Wahlen bedeutet (wasDr. Weizmann ganz entschieden

ablehnte), sondern auch, daß dieeingesessenen Araber schließ-lich ihr eigenes Land regiert hät-ten. Das »Churchill-Weißbuch«brachte den »Vorkämpfer desZionismus« in politisch brisantesGewässer und man setzte ihn inden nächsten sieben Jahren poli-tisch aufs Trockene.

In den zehn Jahren seiner politi-schen »Verbannung« war Chur-chill »ein höchst unpopulärerMann, nicht wegen bestimmterTaten oder Qualitäten, sondernweil er ständig eine schlechtePresse< erhielt, die die stärksteWaffe in den Händen jener ist,die die politische Beförderungsteuern. Diese organisierteFeindschaft trat besonders wäh-rend der Abdankungskrise 1937zutage, als seine Bitten um mehrZeit sehr viel heftiger attackiertwurden, als sie es verdient hat-ten, und er im Unterhaus nieder-geschrien wurde. Seine Biogra-phen zeichnen ihn als Mann, derin diesen Jahren unter Depres-sionen litt und sich für >politisch<erledigt hielt.« Sein eigenes dies-bezügliches Empfinden spiegeltsich in seinen veröffentlichtenWorten an Mr. Bernard Baruchzu Beginn des Jahres 1939 wi-der: »Es wird bald Krieg geben.Sie werden dort drüben die Din-ge lenken, ich dagegen werdehierorts auf der Seitenliniestehen.«

Endlich standendie Kulissen

Kurz vor dieser Bestätigung, daßBaruch - »das bekannteste Sym-bol der weitreichenden und

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weltweiten Geldmacht« inAmerika »die Dinge lenken«würde, hatte der »ehrenwerte«Herr Churchill begonnen, eineganz erstaunliche Transforma-tion seines politischen Glücks zuerleben. Er wurde »wiedergebo-ren« - politisch.

Der Grund für dieses politische»Wunder« ist damals nicht sehrklargeworden, dafür aber spä-ter. Er hatte seine Einstellunggegenüber den zionistischen Plä-nen zur Errichtung eines Zioni-stenstaates in Palästina geän-dert.

In »Trial and Error« berichtetuns Dr. Weizmann, daß er imJahre 1939 im Kielwasser einerweitverbreiteten Opposition ge-gen die zionistische Bewegungund im Anschluß an die Veröf-fentlichung von ChamberlainsWeißbuch mit einem Mal »Win-ston Churchill traf und er sagtemir, er werde an der Unterhaus-debatte teilnehmen und selbst-verständlich Position gegen dasvorgeschlagene Weißbuch be-ziehen«.

Der gelehrte Doktor unterläßtes seinen ungelehrten Lesern, zuberichten, warum es Churchill»selbstverständlich« auf sich ge-nommen hatte, im englischenParlament Position gegen dieVorschläge zu beziehen. Nocham 22. Oktober 1938 hatte erwie der Verfasser seines Weiß-buches von 1922 gesprochen,das ihm den Zorn der Zionisteneingebracht hatte.

Dr. Weizmann erinnert sich, daßer am Tag der Unterhausdebatte

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Hitler, 20. März 1945: »Trotz aller Schwere bin ich davonüberzeugt, daß wir bei diesem Kampf den Sieg erringen wer-den«. Meint Hitler mit »wir« die internationalen Banker?

mit Churchill gemeinsam zu Mit-.tag gegessen hat. Anregungenseiner Kollegen, er möge Chur-chill doch auf dem Weg ins Un-terhaus instruieren, ablehnend,

war Weizmann »ganz sicher, daßein Redner von Mr. ChurchillsKaliber seine Ansprache bereitskomplett ausgearbeitet hat undes nicht wünschen würde, wenn

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irgend jemand eine Stunde oderso vorher mit Anregungen da-herkäme«.

»Churchill hatte sich gründlichvorbereitet. Er holte einen gan-zen Stapel kleiner Karten her-vor, und las uns seine Rede vor.Der Aufbau der Rede war per-fekt.«

In dieser Debatte »hielt Chur-chill gegen das Weißbuch eineder großartigsten Reden seinerLaufbahn.«

Aber selbst die »Magie« vonChurchills brillanter Rhetorikvermochte das Blatt nicht zu-

gunsten der zionistischen Sachezu wenden. Das Unterhausstimmte mit 268 zu 179 Stim-men für die Annahme des Vor-schlages von Chamberlain.

Mit dieser großartigen Rede ge-gen das Weißbuch hatte Chur-chill eindeutig zu verstehen ge-geben, daß er die Seiten gewech-selt hatte und nunmehr zur Ver-fügung stand, um sein Land zu»führen«, wie es jenen auf dasBeste zu gefallen sein würde, diehinter den Kulissen die Fädenzogen. Nur einige Monate da-nach sollte Churchill Englandsneuer Premierminister werden.

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VIII. Sanierung als Zerstörung der Welt

Zur Jahrhundertwende gab es auf der Weltbühne drei Großmächte,die zwischen den illuministischen Verschwörern und der Verwirkli-chung ihres Endzieles standen - der Schaffung einer totalitären Eine-Welt-Regierung. Diese Mächte waren Rußland, Großbritannien unddie Vereinigten Staaten. Durch den subversiven Einfluß der Geheim-gesellschaften und dk immense Kapitalhilfe, die die internationalenBankiers bereitgestellt hatten, war bis zum Jahre 1920 das zaristischeRußland erfolgreich von der Bahne verdrängt worden.

England erwies sich als eine et-was härter zu knackende Nuß.Obwohl der Krieg 1914 bis 1918von England ein ungeheuresOpfer an Menschenleben undKapitaleinsatz gefordert hatte,blieben der moralische Charak-ter und die Zähigkeit, die Eng-land zu einer Großmacht hattenwerden lassen, ungebrochenstark zurück.

Eine Feder im Bewußtseinder Nation zersprungen

Der Erste Weltkrieg brachteaber eine entscheidende Wendein der Geschichte Englands. Ersignalisierte den Anfang vomEnde einer einstmals stolzen Na-tion. Die 20er Jahre wurdenZeuge eines wachsenden Ein-flusses, den die illuministische»Fabian Society« auf die engli-sche Politik nahm. Sie waren au-ßerdem von einem spürbarenVerfall der nationalen Ent-schlossenheit und Zweckbe-stimmtheit gekennzeichnet. DasEngland der Nachkriegszeitwurde von wirtschaftlichen Um-wälzungen, sozialen Unruhen,massiven Arbeitskämpfen und

gravierender Arbeitslosigkeit er-schüttert.In seiner Rede an die Navy Lea-gue bemerkte Winston Churchillam 26. Februar 1930, daß »inden vergangenen Jahren ein Ge-fühl der Machtlosigkeit über je-ne gekommen sein muß, die anden triumphalen Bestrebungenteilgenommen haben, die dasBritish Empire während des lau-fenden Jahrhunderts unternom-men hat. Es scheint, als ob eineFeder im Bewußtsein der Nationzersprungen ist. Es ist eine Be-reitschaft vorhanden, alles, wasdurch unermeßliche Opfer undAnstrengungen erworben wor-den ist, wegzuwerfen. Wir schei-nen die einzige große Nation zusein, die nicht für sich selbst zusprechen wagt, die das Vertrau-en in ihre Mission verloren hat,die bereit ist, ihre hart erkämpf-ten Rechte aufzugeben.«Die vorsätzlich ins Werk gesetz-te Große Depression der 30erJahre und die sie begleitende so-ziale Misere sind für die Ent-wicklung einer starken Gewerk-schaftsbewegung und den Auf-stieg der Socialist Labour Partyzur überragenden Partei ursäch-lich gewesen.

»Er will dasElend abschaffen«Der Zweite Weltkrieg gab Eng-land den Rest. Es war das Ereig-nis, das den Verschwörern diegoldene Chance bot, ihr »Sanie-rungs«-Programm für die Briti-schen Inseln ein schönes Stückvoranzutreiben.

Im Dezember 1942, währenddas englische Volk unter demtagtäglich zunehmenden Kriegs-druck schwankte, wurde von derFabian Society, einer englischen»Paraorganisation« der Illumi-naten-Verschwörer, die Veröf-fentlichung eines Dokumentsveranlaßt, das den Titel »Beve-ridge Report« trug. Geschriebenhatte es Sir William - späterLord - Beveridge, ein »Gesell-schaftslöwe, dessen olympischeWürde, rednerische Gaben unddas Talent, sich in der High-So-ciety zu bewegen, ihn zu einemunbezahlbaren Werkzeug für dieDurchsetzung der Fabian-Ge-sellschaft auf beiden Seiten desAtlantiks machten«.Im Gegensatz zu Winston Chur-chill, der rund dreißig Monatezuvor dem englischen Volk»nichts als Blut, Mühsal, Tränenund Schweiß« versprochen hat-te, versprach Sir William denBriten das Paradies auf Erden,wenn sie nur sein kunstvoll ver-schnürtes Paket mit sozialen Re-formen »kaufen« würden. Un-geahnte Vorteile würden demenglischen Volk erwachsen undsich von der Wiege bis zur Bahreerstrecken. Das Ergebnis wäreein Arbeiterparadies.

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»Auf die von Bomben rampo-nierte, blitzgeschockte Nationund die von Furcht geplagtenTruppen in Übersee wirkte seineBotschaft verlockend. Und ge-nau das hatten die Fabians mitihrem zynischen Verständnis derMassenpsychologie gewollt.«Mittels der uneingeschränktenZusammenarbeit der manipu-lierten englischen Presse machteder »Beveridge Report« am Ta-ge nach seiner Veröffentlichungdie Schlagzeilen, neben denensogar die Kriegsmeldungen ausNordafrika verblaßten.Als 1945 der Friede in Europazurückkehrte, war das englischeVolk psychologisch soweit bear-beitet worden, daß es die in dem»Beveridge Report« niederge-schriebenen Fabianschen Fabelnbereitwillig »kaufte«. Im Juli1945 gewannen die FabianschenSozialisten unter Führung vonClement Atlee bei den Wahleneinen überwältigenden Sieg. Seitdieser Zeit, mit Ausnahme eini-ger flüchtiger, aber spürbarerAugenblicke, in denen die Na-tion klarsichtig den Feind vor-übergehend bremsen konnte, istEngland immer tiefer in die so-zialistische Schlangengrube ge-fallen.

FabianscheFabelnEnglands Vorgeschmack vondem sozialistischen Paradies waralles andere als ein erfreulichesund berauschendes Erlebnis.Während die Sozialisten dieGrundmauern der englischenGesellschaft durchlöcherten,

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entschwand der »Traum« des»Beveridge Report« in immerdichterem Nebel. An seiner Stel-le tauchte der soziale und finan-zielle Alptraum auf, der diewahre Erscheinungsform der ir-realistischen Lehrsätze der So-zialisten ist.

In nur wenigen Jahren haben dieSozialisten praktisch die engli-sche Wirtschaft verstaatlicht,und zwar einmal durch die di-rekte Übernahme der Kontrolleüber rund ein Viertel des gesam-ten Wirtschaftsprozesses undzum anderen indirekt durch einGesamtplanungssystem, mit des-sen Hilfe die Regierung sowohldie Produktion als auch die Kre-ditvergabe steuerte.

Die Grundstoffindustrie sowieHauptdienstleistungen wurdenverstaatlicht, das heißt der Re-gierungskontrolle unterstellt.»Die Nachteile, die diese staat-lich betriebenen Unternehmenmit sich brachten, wurden nurnoch von ihrer Leistungsschwä-che übertroffen.«

Die von den Rothschilds kon-trollierte »Bank of England«wurde angeblich von der Regie-rung »übernommen«, doch wardies nur ein geschickter Vor-wand, um die englischen »Bau-ern« von der richtigen Fährteabzubringen. Dieser Schritt hatallein dazu gedient, die Macht

Der Dritte im Bunde: WinstonChurchill, kurz nach seinemAmtsantritt konnte der ZweiteWeltkrieg beginnen.

der Rothschilds zu festigen undzu verstärken, da nun alle Ban-ken gezwungen waren, die vonden Rothschilds herausgegebe-nen Bank-of-England-Noten zubenutzen und nicht mehr ihreeigenen. Infolgedessen erhieltendie Rothschilds und ihre Freun-de von allem einen Beuteanteil.Das englische Volk mag »denKrieg gewonnen« haben, aber eshat sich selbst sofort in die Skla-verei verkauft, indem es für dieFabians stimmte, die gelobt hat-ten, jeden Aspekt des Lebens inEngland zu beherrschen.

Die Folgen eines solchen Wahn-sinns waren vorhersehbar. Sämt-liche von der Regierung über-nommenen Industrien verfingensich in den verwickelten Ma-schen eines bürokratischen Pa-pierkrieges und trieben hilflos ineinem Meer roter Tinte. DieKohleförderung sackte mit 7Millionen Tonnen unter das Ni-veau von 1937 ab, obwohl manHunderte Millionen Pfund fürneue Ausrüstungen investierthatte. Die Folge war ein dreiwö-chiger Stromausfall in Londonund den Midlands, der 75 Pro-zent der englischen Wirtschaftlahmlegte und das Land rund250 Millionen Pfund an verlo-rengegangenen Exportaufträgenkostete. Man entließ 2 MillionenArbeiter.

Während andere europäischeNationen bemüht waren, diedurch den Krieg auferlegtenEinschränkungen abzubauen,haben die Fabianer diese ver-mehrt. Täglich spuckten die Re-gierungsämter neue Vorschrif-

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ten, Verordnungen und Erlasseaus mit dem Ziel, den Einfluß-bereich der Bürokraten über dasLeben des englischen Volkesauszudehnen.

Die Liquidierungdes EmpiresMit der Stagnation der engli-schen Wirtschaft schnellte dieInflation in die Höhe. Um Eng-land über Wasser zu halten, wur-den seiner Wirtschaft massiveDollarspritzen verabreicht, dieder amerikanische Steuerzahlerspendierte, und zwar entwederdurch Direktkredite oder denInternationalen Währungsfonds.Den Briten wurden immer höhe-re Steuerlasten aufgebürdet, dieaber wenig halfen, das unver-meidliche Ende abzuwenden. ImJahr 1949 erlitt das einstmalsstolze englische Pfund Sterlingeine massive Abwertung.

Ebenfalls im Jahr 1949 erklärteSir Stafford Cripps, ein führen-des englisches Kabinettsmit-glied, »die Liquidierung des Bri-tish Empire ist eine wesentlicheVoraussetzung für den Sozia-lismus«.

Einige Jahre später äußerte einanderer Sozialist FabianscherCouleur, Arthur Skeffington,»wir als Sozialisten glauben si-cher, daß die einzige Zukunft füreine gesunde Entwicklung in denKolonialgebieten auf denGrundsätzen des Sozialismus ba-sieren muß«.

Das einstmals große Britannienschrumpfte zu einem »Klein-

England« zusammen, demschrecklich verweichlichten»kranken Mann« Europas.Hoffnungen in jüngster Zeit, dieEntdeckung eines großen Erdöl-vorkommens in der Nordseewerde England auf den Weg zunationaler Genesung bringen,haben sich in dünne Luft aufge-löst. Die enormen Gewinne dar-aus sind nicht in die englischeWirtschaft geflossen, um den un-geheuren Druck zu erleichtern,den der Staat dem langgeplagtenenglischen Steuerzahler aufbür-det, sondern in die Tresore derinternationalen Bankers in ih-rem Hauptquartier »Die City«von London.

Heute steht England am Randedes Vergessens, ruiniert vondem Krebs des Liberalismus.Dieser einst großen Nation wur-den der Verstand, das Herz unddas Rückgrat von dieser tödli-chen Krankheit verzehrt. DieZeitschrift »US News and WorldReport« schrieb 1980: »Diemeisten Engländer sehen einemtrüben Jahrzehnt entgegen. DerLebensstandard dürfte zweifel-los sinken. Die industrielle Pro-duktion lahmt weit hinter ande-ren großen Nationen hinterher.«

Ohne eine dramatische Verän-derung - eine tiefgreifende na-tionale Rückbesinnung, mit dersich England im 17. Jahrhunderterneuerte - wird England wei-terhin in Verzweiflung dahinsie-chen, bis auch die letzten Krük-ken von der unsichtbaren Handbeseitigt werden und seinen Kol-laps in die totale Namenlosigkeitzulassen, damit es die illu-

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ministische »Neue Weltord-nung« zu seiner eigenen mache.

Sanierungeiner christlichen Nation

Das bei weitem schwierigsteHindernis auf dem Weg zurSchaffung der Eine-Welt-Regie-rung sind die Vereinigten Staa-ten gewesen.

Amerika ist in der gesamten Er-dengeschichte einmalig. Es gibtzwei fundamentale Gründe da-für: Amerikas Religion undAmerikas Verfassung.

Amerika hat das 20. Jahrhun-dert mit einer fast 300 Jahre al-ten Tradition begonnen, einechristliche Gesellschaft zu sein.Obwohl man von der ExistenzAmerikas bereits 500 Jahre vorder Ankunft der Pilgrimväterwußte, setzt mit jenem Ereignisjedoch die »Amerikanische Ge-schichte« ein. Sie haben den er-sten geordneten Versuch zur Be-siedlung dieses riesigen neuenLandes unternommen. Wie es indem berühmten »MayflowerCompact« heißt, bestand dasHauptziel für die Errichtung vonKolonien in der Neuen Welt inder »Verbreitung des christli-chen Glaubens«.

Von Anfang an, angefangen mitden ersten einfachen Kolonienund Siedlungen, verfügte dieamerikanische Gesellschaft übereine Tradition eines tiefen, reli-giösen Glaubens, der fest auf derbiblischen Offenbarung beruhte.Das Christentum war der primä-re motivierende Faktor im Le-

ben der Mehrzahl seiner Men-schen. Der US Oberste Ge-richtshof hat bei zwei verschie-denen Anlässen erklärt, Ameri-ka ist eine christliche Nation.

Dies war also das Amerika, dasdie Fesseln der Fremdherrschaftabwarf und dessen Führer dieunschätzbar wertvolle Unabhän-gigkeitserklärung verfaßten - je-nes großartige Dokument, das soberedt gegen des Menschen Un-menschlichkeit gegenüber sei-nen Mitmenschen und für dasunveräußerliche, gottgegebeneRecht des Menschen spricht,sein Leben frei und offen zu le-ben, frei von Tyrannei. Es warauch das Land, das sich die Ver-fassung und die »Bill of Rights«geschenkt hat, die speziell dazuaufgestellt wurden, jene Frei-heitsrechte zu schätzen und zubestärken.

Amerika war also das gesegneteund mitreißende Land, das diegroße amerikanische Republikhervorgebracht hat, dasvorwärtspreschende, heißblüti-ge, unabhängige, herrliche, pro-duktive Amerika, in dem sechsProzent der Weltbevölkerung inden Genuß von 50 Prozent desWeltwohlstandes kommen. Dieswar das starke, vibrierend leben-dige, zuversichtliche, freie undmissionserfüllte Amerika, das,wie Abraham Lincoln vor 150Jahren gesagt hat, »über alleZeiten hinweg leben oder anSelbstmord sterben muß.«

Dies war die Nation, die mit Be-ginn dieses Jahrhunderts zurZielscheibe eines »Sanierungs-

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Programms« wurde, dessen Pla-nung und Durchführung diesorgfältigste und heimtückisch-ste waren, die es jemals in derMenschheitsgeschichte gegebenhat. Die ganze Intrige basierteauf der Erkenntnis, daß es, umAmerika zu zerstören, notwen-dig war, sein System der Wert-vorstellungen zu vernichten, dasvon der Bevölkerung allgemeinanerkannt wurde. Um diesemonumentale Aufgabe zu ver-wirklichen, mußte man die füh-renden Institutionen untergra-ben und aufweichen, um die sichdie amerikanische Gesellschaftrankte.

Der sicherste Wegist die Währung zerstören

Im Gegensatz zu den »Sanie-rungs«-Taktiken, die man imZweiten Weltkrieg in Deutsch-land und Japan benutzte, wurdedie Zerstörung Amerikas als ei-ner unabhängigen, souveränenNation auf sehr viel subtilereWeise eingefädelt. Die von denIlluminaten in Amerika einge-setzten Abbruchkolonnen hat-ten für die Methode des »Fron-talangriffs« nur Verachtung;vielmehr machten sie sich dieTaktiken der Fabian'schen So-zialisten zu eigen.

Der erste große Durchbruch ge-lang jenen, die den traditionel-len, verfassungsmäßigen »Ame-rican way of life« zu zerstörensuchten, mit der Verabschiedungdes Gesetzes über die FederalReserve Bank am 23. Dezember1913.

Dieses Gesetz, das man durch-brachte, als die meisten Abge-ordneten bereits in die Weih-nachtsferien gefahren waren,legte das nationale Währungssy-stem fest in die Hand der inter-nationalen Bankers.

Dem Lehrsatz folgend, daß »dersicherste Weg zum Umsturz ei-ner bestehenden Gesellschafts-ordnung der ist. seine Währungzu verderben« (Lenin), setztendie Geldleute sofort alles in Be-wegung, um den Wert des Dollarzu zerstören.

Mit der Teilnahme am ErstenWeltkrieg - zunächst als Liefe-rant von Kriegsmaterial, dannals aktiver Teilnehmer - wurdedie Dampfwalze der Vernich-tung in Bewegung gesetzt. Mitdiesen Handlungen wurde dieBasis für die derzeitige riesen-hafte amerikanische Staatsver-schuldung und für die nationaleVersklavung unter den Willender internationalen Bankers ge-legt.

Der englische Wirtschaftswis-senschaftler John Maynard Key-nes, der Berater von Rooseveltwährend des »New Deal« war,hat gesagt: »Lenin hat zweifellosRecht, es gibt keine einwand-freie beziehungsweise subtilereMethode zur Zerstörung der be-stehenden gesellschaftlichenGrundlagen als das Verderbenihrer Währung. Durch einenfortwährenden Prozeß der Infla-tion können Regierungen einenwesentlichen Teil des Wohlstan-des ihrer Bürger heimlich undunbemerkt an sich reißen. Die-

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Ein Propagandafoto der Nationalsozialisten: Der englischePremierminister Churchill droht als Gangster mit der Waffe.

ser Prozeß setzt alle verborge-nen Wirtschaftskräfte auf seltender Zerstörung ein und zwar aufeine Weise, die nicht einer untereiner Million Menschen diagno-stizieren kann.«

Die verheerendenAuswirkungen

Das Verderben der amerikani-schen Währung als eine »Metho-de der Zerstörung der bestehen-den gesellschaftlichen Grundla-gen« hat 1914 begonnen und istinzwischen an einem Punkt an-gelangt, wo die Verwirklichungunmittelbar bevorsteht. DieLohn- und Preisspirale, die dieAmerikaner in den letzten Jah-ren immer mehr geplagt hat, ist

kein Zufall - sie ist also geplantworden!

Die verheerenden Auswirkun-gen dieses »Sanierungs«-An-sturms auf die amerikanischeWirtschaft werden von einemführenden Nachrichtenmagazinmit Zahlen belegt. Die Kauf-kraft von l Million Dollar imJahre 1940 ist auf 182812-US-Dollar zum heutigen Zeit-punkt geschrumpft. Das heißt,»Sie brauchen heute, um dieKaufkraft von einer Million Dol-lar des Jahres 1940 zu haben,5 470 000 US-Dollar.«

Im Jahre 1910, zwei Jahre vorder Wahl Woodrow Wilsons,und bevor sich die elitäre Kon-trolle der amerikanischen Exe-

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kutive eingenistet hatte, belletensich die Ausgaben des US-Bun-des auf insgesamt 694 MillionenUS-Dollar. Im Jahre 1918, ei-nem teueren Jahr, das das Endedes Ersten Weltkrieges brachte,betrug der US-Haushalt knapp13 Milliarden Dollar. 1945, dasletzte Jahr des Zweiten Welt-krieges, machte der US-Haus-halt 98 Milliarden aus.

1970 auf dem Höhepunkt desVietnamkrieges, erreichte derUS-Etat 197 Milliarden US-Dollar. Wie zum Teufel konnteer auf 366 Milliarden US-Dollarim Jahre 1976 ansteigen, demletzten Jahr der Ford-Regie-rung? Was ist 1977 geschehen,als der Haushalt des ersten trila-teralen Präsidenten, Carter, auffast 403 Milliarden US-Dollaranschwoll?

Werden dem Adler nicht dieFlügel ausgerissen? Ist diese le-galisierte Plünderung noch Be-steuerung oder schon schwererDiebstahl? Wenn man einmalden Zielsetzungen der Protokol-le der Gelehrten Ältesten vonZion, den Illuminaten und demKommunistischen Manifest insAuge gesehen hat, weiß man,daß die »Herabsetzung einer na-tionalen Währung« nicht zufälliggeschieht.

Zerstörung durchprogressive Erziehung

Es ist unter Geopolitikern einebereits seit langem anerkannteTatsache, daß die wirksamsteMethode zur Unterminierung ei-ner Gesellschaft darin besteht,

die Wertvorstellungen ihrerMenschen zu verändern. Umdieses Ziel in den VereinigtenStaaten zu verwirklichen, muß-ten die internationalen Ver-schwörer Kontrolle über Ameri-kas Schulen und Universitätenerlangen. Diese Institutionenwürden sich dann als machtvolleInstrumente in ihrem »Sanie-rungs«-Programm zur Zerstö-rung der »Alten Ordnung« inden USA einsetzen sowie dazuverwenden lassen, nachfolgendeGenerationen von Amerikanern»neu zu erziehen«, damit sie ei-ne widernatürliche Philosophieannehmen würden, die letztend-lich ihren Abstieg in die Sklave-rei zur Folge haben würde.

Das subversive System der «pro-gressiven Erziehung«, von denRockefellers und ihren Genos-sen finanziert und von John De-wey gelenkt, wurde zunächst da-zu benutzt, um die Saat der Ver-nichtung für die traditionelleSchulausbildung auszusäen undgroßzuziehen.

Mit dem Einzug von FranklinRoosevelt in Washington 1933und der Veröffentlichung des»Humanistischen Manifestes«wurde im selben Jahr diese At-tacke etwas umgeändert. DiesesDokument, das viele moderneErzieher als ihre »Bibel« be-trachten, wurde 1973 überarbei-tet und aktualisiert.

Obwohl nur ein schmales Doku-ment, legte das »HumanistischeManifest« die Methoden dar, diedazu verwendet wurden, um dieJugend der amerikanischen Na-

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tion in den amtlichen Schulensubversiv zu infiltrieren.

Barbara Morris zeigt in ihremBuch »Chance Agents in theSchools«, wie die bestehendenöffentlichen Schulen Verände-rungen propagieren: soziale Än-derung, politische Änderung, re-ligiöse Änderung, Änderung derRegierungsform: »Aber Ände-rung von was zu was genau? Än-derung von einer christlichensouveränen Nation in eine hu-manistisch/sozialistische Nation-Staat-Abhängigkeit innerhalbeiner Diktatur, die euphemi-stisch >Weltgemeinschaft< ge-nannt wird, in der >Weltbürger<mit der Versklavung zufriedensind.

Die Regierungsschulen sind ins-besondere bemüht, den Status,die Struktur und die Stabilitätder Familie zu zerstören. StarkeFamilien machen eine starkeNation und man muß sie beseiti-gen, wenn die vorgeschlageneDiktatur errichtet und beibehal-ten werden soll. Schauen Sie sichIhre Familie an, und die Fami-lien, die Sie kennen. Wie festruhen sie in sich? Das Auseinan-derbrechen, das Sie beobachten,geschieht nicht einfach so< - dasChaos ist geplant.

Wir haben es heute mit nichtsweniger als einer Revolution zutun. Die Schulen haben sich denAgenten für soziale Änderunggeöffnet, die stetig daran arbei-ten, die >Glaubensartikel< derReligion vom Humanismusdurchzusetzen. Einstellungen,Wertvorstellungen und Verhal-tensweisen müssen für die kom-

mende >Neue Weltordnung< ge-ändert werden, die gleichzeitigdie Verehrung des Menschenund die Versklavung derMenschheit bedingt. Eine er-schreckende Zukunftsvision, diebereits weitgehend bei uns ver-wirklicht ist.«

Lügen werdenzu Wahrheiten

Ein anderer Punkt des »Sanie-rungs«-Programmes ist dieEnergiekrise. Als sich das Jahr1973 zu Ende neigte, beschlos-sen die Weltverschwörer, daßdie Zeit gekommen sei, um eineweitere Phase ihres »Sanie-rungs-Programms« in den Ver-einigten Staaten durchzuführen.Es war Zeit, die »Energiekrise«auf ein nichtsahnendes amerika-nisches Publikum loszulassen.

Nach dem altbewährten Grund-satz vorgehend, daß eine Lüge,wenn sie nur oft und laut genugwiederholt wird, als Wahrheitangenommen wird, machten sichdie Insider in Washington an dieBearbeitung des amerikanischenVolkes. Ungeachtet aller gegen-teiligen Beweise mußte man denAmerikanern die komplett fal-sche Idee »verkaufen«, daß dieVereinigten Staaten praktischkein Erdöl mehr hätten und inimmer größere Abhängigkeitvom Ausland geraten würden,um ihren Bedarf in der Zukunftzu decken.

Die Bürokraten in ihrer Beses-senheit, das Märchen von der»Energiekrise« im ganzen Land

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an den Mann zu bringen, habendabei die Tatsache völlig ingno-riert, daß zahlreiche, höchstmaßgebliche Quellen eindeutigeBeweise für einen Superüberflußan Erdöl innerhalb des eigenenLandes, im Golf von Mexikound den Kontinentalsockeln ander Ost- und Westküste vorge-legt haben.

In einem Bericht des »NationalPetroleum Council« vom De-zember 1972 heißt es, daß sichdie Ölvorkommen in den Verei-nigten Staaten schätzungsweiseauf 810,4 Milliarden Barrel be-laufen. Das reicht beim gegen-wärtigen Verbrauch für eineVersorgung für 125 Jahre.

In demselben Bericht stehtauch, daß die Erdgasvorkom-men für knapp einhundert Jahreausreichen.

Auch in anderen amtlichen Be-richten wird bestätigt, daß dieVereinigten Staaten über riesigeMengen von leicht zugänglichemErdöl verfügen.

Es ist ein schwerer Fehler zuglauben, die »Krise« habe mitdem angeblichen »Ölembargoder Araber« Ende 1973 begon-nen. Die Saat, die zu der gegen-wärtigen »Notlage« aufgegan-gen ist, wurde von den Bankersin Washington über eine Reihevon Jahren hinweg ausgesät undkunstreich gepflegt; es geschahin Form von verschiedenen Re-gierungsverordnungen, die einAbsinken der nationalen Erdöl-förderung gewährleisteten.

Gleichzeitig tauchten überNacht eine Unmenge von Grup-

pen zum Schütze der Ökologieund der Umwelt auf und mach-ten auf der nationalen Bühnevon sich reden.

Die Umweltschützer riefen nach»Aktion« der Regierung, um an-geblich die Zerstörung des öko-logischen Gleichgewichts durchdie Vereinigten Staaten zu ver-hindern. Strenge Auflagen fürdie Ölgesellschaften und andereEnergieproduzenten sind, sohieß es, der einzige Weg, umdiese Zielsetzung zu erreichen.

Wie der überwältigenden Mehr-heit der Amerikaner unbekannt,war dies jedoch bloß eine Va-riante der alte Illuminaten-Ma-sche vom »Druck von unten undDruck von oben«, der eine ver-steckte Zielsetzung verwirkli-chen soll.

Wie sah dieWahrheit aus?

Die Stufe des illuministischen»Sanierungs«-Programms fürdie Vereinigten Staaten - ge-nannt »Ölkrise« - trat plötzlichmit dem Ausbruch des Yom-Kippur-Krieges in Nahost am16. Oktober 1973 in Kraft. Es istmöglicherweise von historischerBedeutung, daß der Kriegsaus-bruch unmittelbar danach er-folgte, nachdem die Israelis eineerhebliche Anzahl von Truppenaus vorgerückten Positionen ab-zogen, obwohl ein Angriff derAraber bevorzustehen drohte.

War dieser Rückzug geplant, umeinen arabischen Überfall zu

provozieren, so daß eine schwer-wiegende Krise in jenem Teilder Welt ausbrechen würde, undden Weg zu sehr viel weiterrei-chenden Ereignissen ebnete, diesich in den nächsten Monatenanschlossen? Diese Möglichkeitsollte nicht übersehen werden.

Das Kriegsglück verließ die Ara-ber erst, nachdem die Vereinig-ten Staaten auf Weisung vonAußenminister Henry Kissingerriesige Mengen des modernstenKriegsgerätes aus Amerikas Ar-senalen per Luftbrücke zur Un-terstützung der Israelis entsand-ten. Es waren die besten ameri-kanischen Waffen, die dieWaagschale zu Ungunsten derAraber senkten.

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Die Beantwortung dieser beidenFragen erhielt man bald aus ei-ner Vielzahl von Informations-quellen. Anfang 1974 veröffent-lichte die führende Schiffahrts-versicherung der Welt, Lloyd'sof London, einige höchst auf-schlußreiche Statistiken in ihremJahresbericht. Lloyd's gab an,daß in den drei Monaten vordem angeblichen »Embargo«insgesamt 474 Tankschiffe ausden Häfen des Mittleren Ostenmit Öl für die ganze Welt ausge-laufen sind.

In den drei Monaten währenddes Höhepunktes des »Ölem-bargos« haben laut Lloyd's ins-gesamt 494 Tanker, beladen mitÖl, eben jene Häfen verlassen.

Während sich der aufgewirbelteSand im Nahen Osten legte, ha-ben die Araber angeblich einEmbargo auf das Erdöl verhängtund sofort den Ölpreis kräftigansteigen lassen. Innerhalb we-niger Wochen formierten sichdie Amerikaner in langenSchlangen vor den Tankstellenund es kam mit zunehmenderSpannung zu zahlreichen Schlä-gereien unter den aufgebrachtenAutofahrern, die auf ihre Ben-zinzuteilung warteten. Die Re-gierungsbehörden führten eine»gravierende Ölverknappung«ins Feld, um den amerikanischenAutofahrern ihre Restriktionenaufzuzwingen.

Wie sah die Wahrheit aus? Gabes damals eine echte Ölverknap-pung in der Welt oder war dasGanze ein Betrug?

Die gezinkteEnergiekrise

Diese aufschlußreiche Informa-tion wurde in der europäischenPresse veröffentlicht, aber in denkontrollierten Medien Amerikastotgeschwiegen. Waren die Tat-sachen zu trivial, um sie zu brin-gen oder zu schwerwiegend, alsdaß sie veröffentlicht werdendurften? Wenn man die »Bau-ern« im dunkeln läßt, dann wer-den sie viel eher einer LügeGlauben schenken.

Während sich die Schein-»krise«entwickelte, die Preise in denHimmel schössen und freieTankstellen in Ermangelung vonBenzin zum Schließeji gezwun-gen waren, begannen die Berich-te zu kursieren, daß die großenÖlgesellschaften riesige Mengen

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Benzin in Vorratslagern überallin Amerika horteten.

In den seither vergangenen Jah-ren konnte sich die gezinkte»Energiekrise« mit der aufrich-tigen Unterstützung der libera-len Bürokraten in Washingtonund ihrem jährlich 14 MilliardenDollar verschlingenden Monstervon Energieministerium zu ei-nem Zustand entwickeln, dasdroht, die ganze Nation in einemMeer von roter Tinte zu er-tränken.

Der Benzinpreis ist um 500 Pro-zent gestiegen, die Inflation er-reicht in einigen Gebieten derNation 22 Prozent, die Automo-bilindustrie befindet sich in ei-nem Chaos, die Arbeitslosigkeitsteigt - und die amerikanischen»Vertreter« in Washington wei-gern sich, das Problem mit posi-tiven Maßnahmen zu lösen.

Aber nicht nur das, sie habensogar Maßnahmen eingeführt,die speziell darauf zugeschnittensind, die Situation erheblich zuverschlimmern. Die alarmieren-de Wahrheit dieser Aussagewurde von Bruce Herschensohn,dem politischen Kommentatordes Fernsehsenders KABC, ineiner Stellungnahme in Los An-geles bewiesen: »Alles Übel inder heutigen Welt, sei es im Iran,in Afghanistan oder in Nahost,hat eines gemeinsam: Öl. ImHintergrund eines sehr großenTeils unserer Probleme im In-land schwebt dasselbe Wort: Öl.Wir könnten unzählige Proble-me lösen, wenn wir ein autarkesEnergieland würden. Aber wir

werden es einfach nicht. Wirkönnen . . . aber wir wollennicht.«

Wer sind die großen Gewinnerdieser gezinkten Energiekrise?Jene »gierigen Araber«, die an-geblich im Geld schwimmen undzwar auf Kosten der amerikani-schen Öffentlichkeit? Auf denersten Blick mag eine solche An-schuldigung wohl begründet er-scheinen. Aber erste Blicke sindoft täuschend und irreführend.

Wenn die Araber wirklich »ihreigenes Geschäft betreiben«würden, dann wären sie wahrlichin einer beneidenswerten Lage.Aber das ist nicht der Fall. Wiedie meisten Länder dieser Weltsind die Araber im 20. Jahrhun-dert überwiegend von der inter-nationalen Kapitalelite und denvon ihnen kontrollierten Ölge-sellschaften beherrscht und diri-giert worden. Die Monopolistenbestimmen den Einsatz - undstreichen die Gewinne ein. Daßdie Araber eingeschaltet werdenund einen Anteil an der Beuteerhalten, ist den »Big Boys« ge-rade recht. Die Araber werdengescholten, während die interna-tionalen Bankers und ihre Ge-nossen das Geld kassieren. EinDiener ist seinen Lohn wert!

Daß die internationalen Bankersim Mittleren Osten das Sagenhaben, wurde kürzlich durch einpaar veröffentlichte Verlautba-rungen sehr deutlich.

Im Verlauf eines längerenFernsehinterviews mit DavidFrost zu Beginn des Jahres 1980

hat der verstorbene Schah vonPersien verlauten lassen, daßDavid Rockefeller und HenryKissinger den Iran und dieOPEC-Staaten während desJahres 1973 und 1974 unterenormen Druck gesetzt haben,damit sie den Ölpreis erhöhen.

In der PBS-Fernsehsendung»The World of David Rockefei-ler«, die am 7. Februar 1980ausgestrahlt wurde, tauchten ei-ne Reihe aufschlußreicher Fak-ten auf. Zu den befragten Teil-nehmern . gehörte RidgewayKnight, ein amerikanischer Bot-schafter im Ruhestand und ehe-maliger stellvertretender Au-ßenminister.

Knight erklärte: »Ich vertreteDavid persönlich. Was mich amstärksten beeindruckt, ist, daßich eine Vielzahl von Industrie-magnaten vertreten und für eineReihe von Außenministern ge-sprochen habe, aber niemals ha-ben sich Türen leichter aufgetan,als wenn ich sage, ich kommevon David Rockefeller - es istfantastisch!«

Im weiteren Verlauf der Sen-dung wurde bemerkt, daß »eini-ge Leute glauben, daß Bankenheute größer und wichtiger alsLänder sind, weil sie über geo-graphische und politische Gren-zen hinweg operieren und daßsie zu der neuen Macht in derWelt geworden sind.« Hieraufantwortete ein Minister aus Sau-di-Arabien: »Ja . . .viele von ih-nen haben unsichtbare Außen-minister.«

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Noch eine andere, wichtige Fra-ge muß beantwortet werden:Wer verwaltet die kolossalenReichtümer, die die VereinigtenStaaten und andere Nationenverlassen, um für das OPEC-ölzu bezahlen? Wer anders als je-ne heiligen Musterknaben derTugend - die internationalenBankers.

Finanziell imHimmel sitzend

Die internationalen Bankerssind damit ihrerseits in der Lage,diese Gelder zu hohen Zinsen anLänder zu verleihen, die sich mitden roten Zahlen abquälen, dieals Ergebnis der gezinkten Ener-giekrise entstanden sind. Dar-über hinaus müssen enorme Pro-visionen für die Verwaltung derinternationalen Geschäfte derOPEC-Staaten in Milliardenhö-he an die internationalen Ban-kers entrichtet werden.

Wie Professor Quigley dazu sa-gen würde, hinterläßt dies dieinternationalen Bankers »finan-ziell im Himmel sitzend«.

Die großen Verlierer in dieservorsätzlich hervorgerufenen»Energiekrise« sind die Bürgerder Vereinigten Staaten und an-derer Nationen der Welt, derenLebensstandard abgesunken istund deren Volkswirtschaften ineinem Zustand der Verwirrunggestürzt worden sind, als diePreise für Erdöl und seine Fol-geprodukte in den Himmelschössen.Allein im Jahre 1979 haben dieBürger der Vereinigten Staaten

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In Anlehnung an die alte, aus der Gladiatorenzeit stammendeGeste »Tod«, droht 1940 eine italienische Zeitung London.

die enorme Summe von 55 Mil-liarden Dollar für Ölimporteaufgebracht. Seit 1973 ist dieÖleinfuhr der Vereinigten Staa-ten von 29 Prozent des Ver-brauchs auf fast 50 Prozent imJahre 1980 gestiegen.

Konfrontieren wir die harten,kalten Tatsachen der politischenund wirtschaftliche Wirklichkeit.Die Politiker und Bürokraten inWashington beteiligen sich be-reitwillig an der finanziellenVergewaltigung des amerikani-

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sehen Volkes - und täuschen dasVolk, wohin man auch blicktund schieben die Schuld für denvon ihnen verursachten Schla-massel auf andere Dinge.

Die föderative Regierung, dielaut Verfassung ein Diener undBeschützer des amerikanischenVolkes sein soll, wird immermehr zu einem unkontrollierba-ren Tyrannen, der darauf aus ist,dem Volk, das er beschützensoll, allen Wohlstand zu stehlen.Zu seinen wichtigsten »Agen-ten« bei der Ausplünderung desamerikanischen Volkes zählendie Ölgesellschaften.

»Aus einer jüngsten Untersu-chung geht hervor, daß die US-Regierung 70,2 Prozent desReinertrages von den 48 größtenÖlgesellschaften vereinnahmthat.« Die Regierung erhält ausden Investitionen der privatenÖlindustrie das vierzehnfachevon dem, was ein normaler Ak-tionär erhält.

Die vom Kongreß 1980 verab-schiedete Besteuerung von»windfall«-Gewinnen werdendie »Energiekrise« nicht lösen

helfen. Diesen Zweck hat sieauch nicht.

Der Zweck dieser neuen Steuerist, wie »Tax Foundation« her-vorhebt, »nicht die Energieun-abhängigkeit. Damit sollen viel-mehr höhere Ölpreise als eineneue und wesentliche Einnah-mequelle für die Bundesregie-rung in Washington erschlossenwerden, um sowohl die noch hö-heren Staatshaushalte zu finan-zieren als auch die beschämen-den Defizite der Bundesregie-rung abzubauen«.

Wenn wir alle politische Rheto-rik und alle Litaneien aus demWege kehren, so bleibt einenicht zu verleugnende Tatsacheübrig..Die »Energiekrise« ist ge-nauso wie Jimmy Carters Anti-Establishment-Gerede währendseines Wahlkampfes 1976 einSchwindel, mit dem das ameri-kanische Volk vorsätzlich ge-täuscht und der Prozeß des na-tionalen Bankrotts beschleunigtwerden soll. Es ist ein klar er-kennbarer Bestandteil des illu-ministischen »Sanierungspro-gramms« für die VereinigtenStaaten.

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IX. Sieg über Europa

Obwohl Aberhunderte von Büchern über die Tragödie von »Blut,Mühsal, Tränen und Schweiß« geschrieben worden sind, die dieNationen der Welt zwischen 1939 und 1945 umschlungen hielt,wissen die meisten wenig, wenn überhaupt etwas, von der wirklichenGeschichte hinter diesem kostspieligsten Krieg aller Kriege. Die»Story« des Krieges, wie sie in den »offiziellen« Geschichtsbüchernin Amerika, Deutschland, Japan und England erzählt wird, hat wenigÄhnlichkeit mit den wirklichen Ursachen und Zielen dieses Krieges,wie sie langsam in den Jahren seit Einstellung der Feindhandlungenzum Vorschein gekommen sind. Entscheidende Informationen wur-den zurückgehalten.

Mit Hitlers Einmarsch in Polenam 1. September 1939 wurdeder Mechanismus, den die heim-lichen Mächte im Anschluß anden Ersten Weltkrieg installierthatten, sofort in Betrieb gesetztund garantierte, daß innerhalbsehr kurzer Zeit der ZweiteWeltkrieg im Anrollen war. Ge-mäß den vor rund 20 Jahren zu-vor unterzeichneten Vertragsbe-dingungen waren England undFrankreich verpflichtet, sich aufseilen der Polen ins Gemenge zustürzen. Diese Kriegserklärungerfolgte innerhalb wenigerStunden.

Auf dem Weg zurWelteroberungDie Russen marschierten am 17.September 1939 in Polen ein.Hitler und Stalin teilten sich Po-len am 29. September.

Im Westen wurden die Deut-schen als »gefährliche Hunnen«und »brutale Aggressoren« ver-dammt. Der russische Feldzugwurde heruntergespielt oderganz ignoriert. Kurz, man stem-

pelte Hitler zu einem »blutrün-stigen Gassenbengel« ab, wäh-rend Stalin zu »Onkel Joe«wurde.

Der Grund dafür war simpel: die»Theater«-Manager und dieDrehbuchautoren waren fieber-haft dabei, die »Guten« und die»Bösen« für ihre neueste welt-weite Bühnengroteske aufzu-bauen. Die Voraussagen vonLord Curzon und Lloyd-George,die sie kurz nach der Unter-zeichnung des Versailler-»Ver-trages« gemacht hatten, solltenbald Wirklichkeit werden undviele Millionen unschuldigerMenschen würden sterben müs-sen, damit die Illuminaten ihremZiel der Welteroberung in derWirklichkeit ein Stück näher.-rücken konnten.

Auf die Eroberung und Auftei-lung Polens folgte eine, wieChurchill sagte, »verlängerteund bedrückende Pause«, in derDeutschland, Frankreich undEngland jeweils großen Wider-willen zeigten, mit der offenenFeindschaft den Anfang zu ma-

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Die Mauern der Kathedrale von Conventry, nachdem die Kir-che am 14. November 1940 durch Bomben zerstört wurde.

eben. Premierminister Cham-berlain bezeichnete diese hand-lungslose Zeit als »den Däm-merkrieg«.

Seit 1936Luftoffensive geplant

Der »Scheinkrieg« dauerte biszum 10. Mai 1940. An diesem

Tag war Neville Chamberlain,seiner Gesundheit beraubt undOpfer unablässiger Attacken,zum Rücktritt gezwungen. SeinPlatz an der Spitze der engli-schen Regierung wurde vonWinston Churchill eingenom-men, der nur wenige Monate zu-vor sein wundersames politi-sches Comeback gefeiert hatte.

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Das Geschehen explodierte so-fort in einen umsichgreifenden»heißen Krieg«, als England ei-nen Luftangriff auf Deutschlandvornahm. Spitzenvertreter derRegierung in London habenJahre später offen bestätigt, daßEngland eine Luftoffensive aufDeutschland seit 1936 geplanthabe. Bei Kriegsausbruch ver-fügte Deutschland noch nichtüber die Kapazitäten, um sichauf eine solche Offensive gegenEngland mit Erfolg einzulassen.

An dem selben Tag, dem 10.Mai, marschierten deutscheTruppen in Holland, Belgienund Luxemburg ein. Zwei Tagespäter überschritten sie die fran-zösische Grenze und drängtendie französische und englischeArmee wie Spielzeugware zu-rück.

Churchill erinnert sich an dieVorgänge: »Nun endlich ist derSturm mit voller Wut über unslosgebrochen, die sich langsamangesammelt und aufgestauthatte. Vier oder fünf MillionenMänner sind in der erstenSchockwelle dieses Krieges auf-einandergetroffen, dem erbar-mungslosesten aller Kriege, diejemals dokumentiert wordensind. Innerhalb einer Woche istdie Front in Frankreich, hinterder zu liegen wir uns in den har-ten Jahren des vorherigen Krie-ges gewöhnt hatten, unwiderruf-lich durchbrochen worden. In-nerhalb von drei Wochen solltedie seit langem glorreiche fran-zösische Armee zusammenbre-chen, in wildem Rückzug und inwenigen Überresten. Und die

englische Armee sollte ins Meergeworfen werden, ihrer gesam-ten Ausrüstung verlustig ge-gangen.«

Am 14. Juni zogen die Deut-schen in Paris ein und fanden dieStadt ohne Verteidigung. AchtTage später kapitulierte Frank-reich. Frankreich und Deutsch-land unterzeichneten einen Waf-fenstillstand in Compiègne.

Sieg umjeden Preis

In diesem schicksalsschwerenAugenblick »stand England al-lein« und rüstete sich für die er-wartete Invasion der Deutschenüber den Ärmelkanal. Englandbefand sich in einem verzweifel-ten Wettlauf, seine Streitkräftesoweit aufzubauen, daß sie hof-fentlich einem Ansturm derhochtrainierten und schwerbe-waffneten Streitkräfte Hitlersstandhalten würden.

Churchill erklärte dem engli-schen Volk, er könne ihm»nichts als Blut, Mühsal, Tränenund Schweiß anbieten. Sie fra-gen, was ist mein Ziel? Das kannich mit einem Wort beantwor-ten: Sieg - Sieg um jeden Preis.Ohne Sieg kann es kein Überle-ben für das britische Empire ge-ben; kein Überleben für allesdas, was das britische Empireverkörpert hat, kein Überlebenfür die Antriebskräfte und dieImpulse aller Zeiten, daß dieMenschheit sich auf ihr Ziel hinvorwärts bewegen wird.«

Dies war eine höchst ehrgeizigeErklärung. Sie bedeutete zwei

völlig verschiedene Dinge fürzwei völlig verschiedene Grup-pen. Für die elitären »Insider«hieß es, daß der »Sieg« für dasÜberleben des britischen Empi-re der »City« und all dessen, wo-für sie steht, notwendig war. Der»Sieg« war notwendig, so »daßdie Menschheit (unter Führungder Geldmonopolisten der City)sich auf ihr Ziel hin vorwärtsbe-wegen wird« - der Schaffung ei-ner »Neuen Weltordnung«.

Die Ereignisse von 1940 und1941 bedeuteten den überwälti-genden Sieg der Achsenmächte- Deutschland und Italien. GanzEuropa befand sich in ihrenHänden. Mit der Invasion inRußland am 22. Juni. 1941 stan-den riesige Teile dieses slawi-schen Staates unter der Herr-schaft der deutschen Streit-macht. An diesem kritischenPunkt nun beschlossen FranklinD. Roosevelt und seine verbor-genen Meister, daß der amerika-nische Schwerlastkran für den»Königreich-Abschleppdienst«auf seilen der City ins Gefechtgebracht werden sollte - oderalles wäre verloren.

Keine andereAlternative als Krieg

Der Kongreßabgeordnete Ha-milton Fish gehörte in jener Zeitzu den Spitzenvertretern der Re-publikaner auf dem Capitol. Inseinem Buch »FDR - The OtherSide of The Coin« (FDR - Dieandere Seite der Medaille) be-richtet er:

»Es gab einige glühende Eng-landanhänger (Pilgrim Society)

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die die Meinung vertraten, es seiimmer und zu jeder Zeit Ameri-kas Aufgabe, die Kastanien fürdas britische Empire aus demFeuer zu holen. Warum ausge-rechnet England das unbestritte-ne Recht haben sollte, zahlrei-che Besitztümer in Fernost zubehalten, während Japan vonuns eingedämmt werden sollte,das nicht einmal Reis, Öl, Gum-mi, Zinn und andere Güter inNachbarländer einkaufen konn-te, ist ein noch immer ungelösterWiderspruch.

Roosevelts kriegsbefürwortendePolitik entsprach der eines Vo-gels, der vorgibt einen gebroche-nen Flügel zu haben, um denFeind von der Zerstörung seinesNestes und Nachwuchs abzulen-ken. Er verfolgte in der Öffent-lichkeit eine betrügerische Poli-tik. Er verkündete seine Liebezum Frieden und seinen Haß aufden Krieg, während ihm dochder Krieg im Sinn lag.

Krieg war in seinem Herzen: sei-ne Worte waren glatter als Öl,dennoch waren es gezückteSchwerter.

Daß Präsident Roosevelt die Ja-paner zum Kriegseintritt gereizthatte, indem er am 26. Novem-ber 1941 ein Kriegsultimatumstellte und verlangte, daß die Ja-paner sämtliche Truppen aus In-dochina und China (Mandschu-rei) abziehen sollten, ist eine hi-storische Tatsache, wenngleichein gut gehütetes Geheimnis.

Roosevelts Kriegsultimatum istdem Kongreß vorsätzlich bisnach Pearl Habor vorenthalten

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worden. Alle waren sich darineinig, daß das Ultimatum denJapanern keine andere Alterna-tive als den Krieg ließ.

Die Japaner hätten fast alles ge-tan, um den Krieg mit Amerikazu vermeiden.

Prinz Kenoye, der Premiermini-ster, ein sehr friedliebenderMann, hat wiederholt darum er-sucht, nach Washington oderHonolulu zu kommen und mitPräsident Roosevelt zusammen-zutreffen. Er war bereit, unserenBedingungen zuzustimmen, umsich aus dem Krieg mit einemmodus vivendi herauszuhalten,aber Roosevelt lehnt es ab, mitdem japanischen Premiermini-ster zu reden, und zwar einfachdeshalb, weil er zu einem Kriegmit Japan entschlossen war, unddadurch auch mit Deutschland.Der amerikanische Botschafterin Tokio, Joseph Grew, wußte,wie sehr die Japaner friedlicheBeziehungen aufrecht erhaltenwollten und befürwortete einesolche Konferenz dringend.Aber Roosevelt und seine hart-näckigen Mitinterventionistenbenützten die Lüge, Ausflüchteund Tricks, um uns alle in einemabsolut unnötigen Krieg zu ver-stricken.«

Dem amerikanischen Volk er-klärte der scheinheilige Roose-velt: »Während ich zu EuchMüttern und Vätern spreche,mache ich Euch noch eine Zusi-cherung. Ich habe dies schonfrüher gesagt und ich werde esimmer und immer und immerwieder sagen: Eure Jungs wer-den nicht in irgendwelche aus-

ländischenwerden.«

Kriege geschickt

Roosevelts Täuschung des ame-rikanischen Volkes, so Hamil-ton, war »ein Akt der Unsittlich-keit und Niedertracht«. Dieserverschlagene und kaltblütige Po-litiker hat seine Spuren ver-wischt, indem er von höchsterStelle schrie, den Angriff aufPearl Harbor als einen Tag derGemeinheit denunzierte und dieSchuld ganz allein den Japanerngab.

Als die Herren des Krieges inWashington die amerikanischeNation vorsätzlich gegen denWillen von 85 Prozent des ame-rikanischen Volkes in den Kriegführten, war der Erfolg für diePläne der internationalen Ver-schwörer gesichert.

Der Nordafrika-Feldzug

Gegen Ende des Jahres 1942 be-gann sich das Blatt des Kriegeswenden. Zunächst langsam,dann mit zunehmender Be-schleunigung, begann sich dieGunst des Krieges den Alliiertenzuzuwenden.

Am 8. November gingen massi-ve Truppen der Franzosen undEngländer in Nordafrika anLand. Obwohl die Alliierten »inder Initiative und im Überra-schungsvorteil waren, ging derAufbau unvermeidlich langsamvor sich. Der Transport zur Seehatte seine engen -Grenzen. DasEntladen wurde durch Luftan-griffe behindert. Es gab keinen

Straßentransport. Mit dem Ein-treffen deutscher Truppen ingroßer Zahl auf dem Luftwegein Tunis setzte ein hochgradiger,verbissener und gewaltsamerWiderstand ein« (Churchill in»Hinge of Fate«).

In den folgenden fünf Monatengewannen die Alliierten allmäh-lich die Oberhand in Nordafrikaund am 13. Mai 1943 telegra-fierte General Alexander anChurchill: »Der tunesische Feld-zug ist zu Ende. Jeglicher Feind-widerstand hat aufgehört. Wirsind Herren der nordafrikani-schen Küsten.«

Nach Sicherung der Kontrolleüber Nordafrika und ihremTruppenaufbau nahmen die Al-liierten bald die Invasion in Sizi-lien vor und am 3. Septemberzum italienischen Festland.

Bis zu dieser Stelle hatten dieEreignisse des Krieges einengradlinigen Verlauf genommen- vorhersehbar und verständlich.Dagegen laufen die Ereignisseim Anschluß an die KapitulationItaliens nicht mit den bei Kriegs-beginn erklärten Absichten derAlliierten konform.

Eine Erklärungwird gesuchtDa die Kriegsgunst eindeutigmit den Alliierten war, wäre estaktisch logisch gewesen, vonItalien aus einen entscheidendenVorstoß in das Herz des Hitler-reiches zu machen. Die Ent-scheidung, eine derartige Offen-sive zu unterlassen, war politi-scher Natur, nicht militärischer.

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So wie Churchill die Geschichtedieses entscheidenden histori-schen Zeitraums schildert undalle zeitgenössischen Historikerunterstützen seine Behauptung,wollte er Deutschland sowohlvom Süden als auch vom Nordenher angreifen und die mitteleu-ropäischen - sowie Balkanlän-der unter die Kontrolle der Alli-ierten bringen, bevor man sie indie Sklaverei der Roten fallenließ. Diese Politik würde zu ei-nem echten Sieg der Alliiertenund der Erfüllung ihrer ur-sprünglich erklärten Kriegszielegeführt haben. Churchill hatganz klar die schwere Bedro-hung erkannt, die die, wie er esnannte, »Rote Gefahr« dar-stellte.

Churchills Strategie wurde vonden Amerikanern überstimmt.Auf der Konferenz von Quebecim August 1943 hat GeneralGeorge C. Marshall darauf be-standen, daß die Truppen ausItalien abgezogen und für einezweite Invasion in Frankreicheingesetzt werden, die gleichzei-tig mit der Invasion in der Nor-mandie stattfinden sollte.

Der Plan von Marshall brachtefür die alliierten Bemühungennichts; tatsächlich hat er sie be-hindert und den Krieg um vieleMonate verlängert. Wie wir se-hen werden, war diese neueStrategie politisch motiviert. DieAuswirkungen auf die freiheits-liebenden Nationen Osteuropaswaren verheerend.

Die Alliierten hatten die neueStrategie zuerst auf der Konfe-

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renz von Quebec auf Nachdruckvon George C. Marshall be-schlossen. Laut Robert Sher-wood basierte die Entscheidungauf einem Papier mit dem Titel»Rußlands Position«, welchesals »ein sehr hohes US-Militär-gutachten« bezeichnet wurde. Indiesem Papier hieß es, daß»Rußlands Position nach demKrieg in Europa eine beherr-schende sein wird. Da Rußlandder ausschlaggebende Faktor indem Krieg ist, muß ihm jedwedeUnterstützung eingeräumt undjedwede Bemühung gemachtwerden, um seine Freundschaftzu erlangen. Da es ohne jedenZweifel in Europa nach der Nie-derlage der Achsenmächte do-minieren wird, ist es noch wichti-ger, die allerbesten Beziehungenzu Rußland zu entwickeln undzu unterhalten.«

Die Bühnenarbeiter in Washing-ton schlugen also vor, daß Ruß-land nach Abschluß der Feind-handlungen die beherrschendeMacht in Europa sein werde.Dies stand im Widerspruch zusämtlichen öffentlichen Bekun-dungen der amerikanischen»Führer« zu dieser Frage.

Um eine solche teuflische Ände-rung der Pläne unterzubringen,war es notwendig, alle bekann-ten Regeln der Kriegskunst überBord zu werfen und sich auf einTäuschungsmanöver einzulas-sen, welches das Volk von derFährte dessen abbringen würde,was wirklich in den europäischen»Schauplätzen« gespielt wurde.Sand mußte den »Bauern« in dieAugen gestreut werden, um sie

vor der Tatsache blind zu ma-chen, daß die internationaleBankers-Illüminaten-Kabale miteinem weiteren »Sanierungs«-Projekt zugange war.

Um den Erfolg ihres infamenUnternehmens zu garantieren,mußten die Verschwörer einenihnen ergebenen Diener auf denPosten des Oberbefehlshabersüber die gesamten alliiertenStreitkräfte in Europa heben.Die für diesen Job ausgesuchtePerson war ein OberstleutnantNamens Dwight D. Eisenhower.

Was war das »Geheimnis« hin-ter der Tatsache, daß Eisenho-wer über die Köpfe von wenig-stens 50 seiner Dienstältestenhinweggeschoben und auf dasoberste Kommando der alliier-ten Streitkräfte in Europa ge-stellt wurde, insbesondere ange-sichts der Tatsache, daß er keineKampferfahrung beziehungswei-se keine Erfahrung im Umgangmit einer großen Truppenzahlim Feld hatte?

Diese Frage wurde einige Jahrespäter beantwortet, als Eisenho-wer Präsident geworden war. Zudieser Zeit unterbrach er einenseiner zahlreichen Urlaube, umeinen Park in New York einzu-weihen, den Bernard Baruch zuEhren seines Vaters angelegthatte. In seiner Rede machte Ei-senhower ein beachtenswertesGeständnis:

»Vor 25 Jahren, als ein jungerund unbekannter Major, habeich den klügsten Schritt meinesLebens getan - ich habe Mr.Baruch konsultiert.«

Ohne jeden Zweifel verdankteEisenhower seinen kometenhaf-te Aufstieg zu Rang und »Na-men« Herrn Bernard Baruchund seinen »Freunden«.

Blick hinterdie Kulisse

Die Männer, die die USA nachaußen hin »führten« - Roose-velt, Marshall und Eisenhower-, hatten strikte Befehle von ih-ren unsichtbaren Gebietern, dieSchlußphase auf dem europäi-schen Kriegsschauplatz« so zufuhren, daß sie den Zielen derIlluminaten förderlich sein wür-de. Es macht den internationa-len Händlern der Macht nichtdas geringste aus, daß die Verzö-gerung des Kriegsendes den un-nötigen Tod von Hunderttau-senden von Menschen bedeutenwürde und den unnötigen Auf-wand von vielen Milliarden Dol-lars. Sie sehen die Menschen nurals Kanonenfutter, das sie für dieVerwirklichung ihrer satani-schen Ziele brauchen.

Colonel Curtis B. Dali, demSchwiegersohn von PräsidentRoosevelt, ist es zu verdanken,daß man heute weiß, was inWashington 1943 hinter denKulissen geschah. Er lieferteeins der entscheidenden fehlen-den Steinchen in dem Puzzle-spiel, das uns die Bedeutung derEreignisse in Europa zu jenerZeit verstehen läßt.

In seinem Buch »Roosevelt -My Exploited Father-In-Law«erzählt Curtis Dali die erschüt-

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ternde Geschichte des Comman-der George Earle. Im Jahre1943, kurz bevor sich Rooseveltund Churchill in Casablanca tra-fen, um ihre Forderungen nachder »bedingungslosen Kapitula-tion« Deutschlands zu stellen,hatte Roosevelt CommanderEarle zu seinem persönlichenMarineattache in Istanbul er-nannt. Es war eine brisante Stel-lung. Und daher hatte man Roo-sevelts Freund, George Earle,dazu auserwählt.

Commander Earle eröffnete dasGespräch mit Dali: »Ich habeIhrem verstorbenen Schwieger-vater Roosevelt gesagt, wie erden Zweiten Weltkrieg wesent-lich verkürzen könnte (fast zweiJahre). Er wollte nicht auf michhören oder soll ich sagen, erdurfte mir nicht zuhören: Kön-nen Sie sich das vorstellen?«

Earle traf im Frühjahr 1943 inIstanbul ein. Zuvor hatte er sichden Ruf als energischer Nazi-Gegner erworben. Eines Mor-gens klopfte es an die Tür seinesHotelzimmers. Als er die Türöffnete, sah er sich einem breit-schultrigen Mann mittlerer Grö-ße in Zivilkleidung gegenüber.Dieser stellte sich als AdmiralWilhelm Canaris vor, Chef desdeutschen Geheimdienstes, undbat um ein zwangloses Ge-spräch.

Gespräche mitCanaris und Papen

Canaris berichtete Earle, daß esviele vernünftige Deutsche gab,die ihr Vaterland lieben und eine

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große Abneigung gegen Hitlerhaben, weil sie der Meinung wa-ren, daß der Führer seine Nationauf einen Weg der Vernichtungführe.

Canaris führte ferner aus, daßdie Politik der »bedingungslosenKapitulation«, wie sie Amerikaund England dargelegte hätten,für die deutschen Generäle un-annehmbar sei. Er sagte jedoch,daß, wenn der amerikanischePräsident einfach zu verstehengebe, daß er ein ehrenhaftesAufgeben des deutschen Heeresakzeptiere, das von den ameri-kanischen Streitkräften angebo-ten würde, so ließe sich das ar-rangieren.

Wie der Admiral erklärte, könnedann der wahre Feind der westli-chen Zivilisation - die Sowjets -aufgehalten werden. Das deut-sche Heer würde bei entspre-chender Weisung an die Ost-front verlegt, um den Westen ge-gen die anrückende Rote Armeezu verteidigen. Die Russen hät-ten offenbar das Ziel, sich als diebeherrschende Macht in Europabreitzumachen und würden dasamerikanische Volk über ihreAbsichten täuschen.

Commander Earle war zunächst»bestürzt« über diese völlig un-erwartete Wende der Dinge. Alser sich von seinem Schock erholthatte, bemühte er sich um eineäußerst vorsichtige Antwort ge-genüber dem deutschen Admiralund seinem überraschendenVorschlag.

Kurz nach dieser erstaunlichenBegegnung trag Earle mit Fritz

von Papen, dem deutschen Bot-schafter, zusammen, der ein gro-ßer Hitlergegner war. Nach die-sem Gespräch gelangte Earle zuder Überzeugung, daß es diesenhohen Vertretern Deutschlandsmit ihren Vorschlägen vollkom-men ernst war. Nachdem er nochweitere Informationen über dieheimlichen Ziele der Russeneingeholt hatte, schickte er eineverschlüsselte Botschaft an Prä-sident Roosevelt, wobei er alleEinzelheiten seines Treffens mitAdmiral Canaris und Botschaf-ter von Papen berichtete. Er batum sofortige Antwort.

Earle wartete ungeduldig aufRoosevelts Antwort. Wie ver-einbart, rief dreißig Tage späterder deutsche Admiral an undfragte: »Haben Sie Nachricht?«

Commander Earle erwiderte:»Ich warte auf Nachricht, habeaber heute keine.«

Admiral Canaris sagte: »Es tutmir wirklich sehr, sehr leid.«

WashingtonschwiegBald danach führte 'Earle mitBaron Kurt von Lersner, der derLeiter der Orientalischen Ge-sellschaft einer deutschen kultu-rellen Vereinigung in Istanbulwar, ein langes Gespräch. Auchhierbei wurde Earle diesselbeFrage gestellt: Wenn die Nazi-Gegner in Deutschland die deut-schen Streitkräfte an die Ameri-kaner auslieferten, könnten siesich dann auf die Kooperationder Alliierten verlassen, die So-

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wjets aus Osteuropa herauszu-halten?

Der Baron erklärte, daß, wennRoosevelt einer »ehrenhaftenKapitulation« zustimmen würde,Hitler, selbst wenn er nicht vonden Widerstandskämpfern getö-tet werden würde, er von ihnenan die Amerikaner übergebenwürde. Es sei von größter Dring-lichkeit, die Russen im Osten zu-rückzuhalten und daran zu hin-dern, ihre Terrorherrschaft überden ganzen Westen zu ver-breiten.

Wieder sandte der Commandereine chiffrierte Botschaft an dasWeiße Haus, worin er Rooseveltbat, die von den Nazi-Gegnernunterbreiteten Vorschläge ernst-haft zu erwägen. Wieder erhielter von seinem Obersten Befehls-haber keine Antwort.

Nach diesem neuen Rückschlagtraf der persönliche Gesandtedes Präsidenten erneut geheimmit von Lersner zusammen, dereinen neuen Plan mitbrachte,nämlich die Kapitulation desentfernten osteuropäischenHauptquartiers Hitlers sowieden, das deutsche Heer an dierussische Front zu verlegen, bisman einen Waffenstillstand ver-einbart hätte.

Nachdem er seit fast zwei Mona-ten nicht ein Wort aus Washing-ton erhalten hatte, trotz seinerdringenden Bitten um Weisung,schickte Earle über den Army-Navy Dienstweg eine Botschafthöchster Dringlichkeitsstufe anPräsident Roosevelt, um sicher-

zugehen, daß sie auch bis zumPräsidenten gelangen würde.

Der Commander erklärte, daßzum derzeitigen Stand der Ent-wicklung er zu dem Schluß ge-kommen sei, daß »das WeißeHaus zweifellos nicht der Ort ist,um die Wahrheit über Sowjet-rußland darzulegen«. Er »war si-cher, daß der Präsident starkemEinfluß im Weißen Haus sein>Gehör< schenkt, willens derAuslöschung aller Deutschenzuzusehen, und zwar ungeachtet,wieviele amerikanische Soldatenihr Leben auf dem Schlachtfeld,in der Luft und zur See lassenmüßten, um diese ungeheuerli-che Zielsetzung zu erreichen«.

Es war in Istanbul geplant wor-den, daß nach Eingang einer, soerhoffte man sehr, positivenAntwort Roosevelts bezüglicheiner ehrenhaften KapitulationCommander Earle zu einem nochunbekannten Ort in Deutsch-land fliegen sollte, um dort wei-tere Einzelheiten über einedeutsche Kapitulation entgegen-zunehmen. Diese Einzelheitensollten dann ins Weiße Hauszwecks weiteren Schritten ge-sandt werden. Auf einem Lan-deplatz in der Nähe von Istanbulstand ein Flugzeug in Erwartungder positiven Antwort Roose-velts startbereit. Es wartete undwartete!

Eine Marionetteder Machtelite

Endlich kam eine »Antwort« inForm einer Anregung, er mögejeden Vorschlag für einen Ver-

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handlungsfrieden mit dem Ober-befehlshaber in Europa erör-tern. »Ich war entsetzt, sehr ent-mutigt und hatte das Gefühl, daßmeine Dienlichkeit so gut wie zuEnde war«, erklärte der Com-mander. »Ich kehrte in die USAzurück und der Zweite Welt-krieg nahm seinen geplantenVerlauf, bis die Sowjets rittlinksauf Europa saßen.«

»Nach einiger Zeit aber be-schloß ich, meine Ansichten undBeobachtungen über unsere so-genannten Verbündeten, die So-wjets, bekanntzumachen, umdem amerikanischen Volk dieAugen darüber zu öffnen, waswirklich gespielt wurde. Ich

nahm deswegen mit dem Präsi-denten Verbindung auf und erreagierte sehr heftig und verbotmir, meine Absichten in der Öf-fentlichkeit darzulegen.«

In einem Brief an Earle vom 24.März 1945 schreibt der Präsi-dent: »Sie haben während mei-ner Regierung wichtige, vertrau-liche Amter innegehalten. DieVeröffentlichung von Informa-tionen, die Sie in diesen Ämternerlangt haben, wäre ein großerVerrat. Sie erklären, Sie werdenveröffentlichen, wenn ich Ihnennicht bis zum 28. März gesagthabe, daß ich dies nicht wün-sche. Ich wünsche es nicht nur,sondern ich verbiete es Ihnen

Hitlers Verwirklichung eines »Jugendtraums«:Speer (links) und dem Bildhauer Breker in Paris.

Mit Albert

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ausdrücklich, jegliche Informa-tion oder Meinung über einenVerbündeten zu veröffentlichen,die Sie in einem Amt oder imDienst der US-Navy erlangthaben.

Angesichts des Wunsches, wei-terhin im aktiven Dienst zu blei-ben, werde ich jede zuvor gege-bene Absprache, daß Sie nochals Gesandter von mir dienen,zurückziehen und ich werde dasMarineministerium anweisen,Sie weiterhin zu beschäftigen,wo immer man Ihrer Dienste be-darf.«

Colonel Dali erzählt, daß er beiseinem ersten Zusammentreffenmit Franklin Roosevelt diesenfür einen Mann hielt, der »sehrgroßen persönlichen Charmehat« und der »geradezu unwi-derstehlich« sein konnte. »Wirhatten es großartig getroffen«.»Bis zum Jahre 1932 schienendie Roosevelts eine normale, be-kannte amerikanische Familiewie viele andere zu sein. Nach1932 jedoch kam die Machthinzu, die die skrupellosen Ge-sandten der Geldmächte an-wandten. Danach schien sichRoosevelts Charakter zu verän-dern, von Formel A nach FormelB, neue Züge traten an die Stelleder alten, vertrauten. Währendich mir die neue PersönlichkeitRoosevelts besah, fing ich an,ein Gefühl der Absonderungund Reservierung, ja sogarGram zu empfinden.«

Aufgrund der Aktivitäten vonRoosevelt und seiner Frau »dieich einmal sehr geschätzt und

lieb hatte« war seine Achtung»gestorben, lange bevor dieNachricht seines Ablebens in deröffentlichen Presse erschien.«Roosevelt war offensichtlich ei-ne Marionette der Machtelite.

An der Halskrauseerhängt

»Admiral Canaris wurde wegenseiner patriotischen und coura-gierten humanitären Bestrebun-gen von Hitler festgenommenund mit einer eisernen Hals-krause erhängt. Sein Todes-kampf dauerte dreißig Minuten.Viele andere hochgestellte Nazi-Gegner wurden erhängt oder er-schossen. Der darauf folgendePlan, Hitler durch ein Bomben-attentat am 20. Juli 1944 in demKartenzimmer seines Waldquar-tiers zu beseitigen, brachte ihmnur eine Verletzung bei. Derfehlgeschlagene Plan kostete dasLeben von mehreren tausenddeutschen Patrioten. Die Bombehatte Oberst Graf von Stauffen-berg in seiner Aktentasche ge-tragen.«

Am 21. Juli 1964 berichtete die»New York Times«: »Späterwurden zweihundert zu der Ver-schwörung zählende Personenhingerichtet und weitere 5000,die des Widerstandes verdäch-tigt wurden, wurden noch vorEnde des Krieges liquidiert, daszehn Monate danach kam.«

Warum die Versklavungder Welt?

Warum haben die VereinigtenStaaten den Russen im Zweiten

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Weltkrieg eine solche massiveHilfe geleistet? Läßt sich dies alsein weiterer Schnitzer der ameri-kanischen Regierung bemän-teln? Solch eine Ableitung wärehöchst naiv. Sie ist nicht Wert,ernsthaft in Betracht gezogen zuwerden. »Jene, die in den USA>die Dinge lenken<, wußten, wasder Kommunismus ist. Sie, ihreBundesgenossen und ihre Ge-bieter waren die Schöpfer des>Roten Ungeheuers<. Sie wußtengenau, was sie machen: Der>dem Fanatismus schon gleich-kommende Eifer<, den sie in ih-rer uneingeschränkten Unter-stützung des blutbesudelten So-wjetregimes - auf Kosten deramerikanischen Steuerzahler -an den Tag legten, war der Be-weis für ihre politische und welt-anschauliche Überzeugung. So-wjetrußland war und ist ein klarerkennbares Werkzeug in ihremPlan, die ganze Welt unter demBanner von >Die Neue Weltord-nung< zu versklaven.« (WinstonChurchill).

Während der Woodrow-Wilson-Regierung und seit dem Auf-kommen von Roosevelts »NewDeal« ist Amerikas Außenpoli-tik nur das eine gewesen - einenationale Politik gegenüber denanderen Nationen der Welt, dieden ersten Interessen der USAvollkommen entgegengesetztwar und ist.

Die internationalen Bankiershaben Unmengen von Kapital indie bolschewistische Revolutionund in das totalitäre Regime in-vestiert, das daraus hervorge-gangen ist. In den letzten 60 Jah-

ren haben sie die gnadenlose»Rote Diktatur« als ihr »Flo-rett« in dem Plan zur Eroberungder Welt benutzt.

Rußlandmarschiert gen Westen

Angeheizt von amerikanischenHilfeleistungen in Milliardenhö-he konnte die Rote Armee lang-sam die Deutschen entlang derOstfront zurückdrängen, die sichüber 1000 Kilometer von denKarparten bis zur Ostsee er-streckte.

Da die amerikanische Armee inNorditalien unter dem striktenBefehl von Marshall und Eisen-hower zum Stillhalten gezwun-gen war, mußten sich die Alliier-ten die Zeit vertreiben, bis sieEuropa im Sturm nehmenkonnten.

Am Tag D, dem 6. Juni 1944,begannen die Alliierten ihre»Operation Overload« gegendie, wie es hieß »Festung Euro-pa«. Im Morgengrauen jenesTages überquerten die Alliertenden Ärmelkanal und landeten inNordfrankreich. Mehr als 500Schiffe - überwiegend kleineLandungsfahrzeuge - mit fast100000 Mann an Luftbeglei-tung von 1083 Jagdbombernund rund 2000 Kampfflugzeu-gen gingen an der Küste derNormandie an Land. Die tiefverschanzten Deutschen leiste-ten entschlossenen Widerstand,aber nach einer Woche hattendie Alliierten ihre Standpositionsoweit gefestigt, daß sie zumVormarsch auf Frankreich über-

gehen konnten. Nach drei Wo-chen hatten die Amerikaner un-ter General Omar Bradley Cher-bourg eingenommen. Die Eng-länder unter Montgomery nah-men Cannes in der zweiten Juli-hälfte ein. Paris ergab sich am25. August.

Aus sämtlichen Berichten ergibtsich, daß Churchill seine Mei-nung während des vorherigenJahres nicht geändert hatte. Alseinziger unter den westlichenFührern mit weitreichender mili-

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tärischer und politischer Erfah-rung wollte Churchill immernoch einen Totalangriff auf dasZentrum des Dritten Reichesunternehmen. Er wurde vondem Obersten Befehlshaber Ei-senhower überstimmt.

In »Crusade in Europe« be-schreibt Eisenhower, warum erden Plan von FeldmarschallMontgomery ablehnte, der Ende1944 einen Totalangriff auf Ber-lin vorsah. Der Oberste Befehls-haber behauptete, Montgomerys

Admiral Wilhelm Canaris, Chef des deutschen Geheimdien-stes, wollte den Krieg zwei Jahre früher beenden.

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Plan sei zu gewagt. Interessan-terweise hatte Ike an frühererStelle seines Buches den engli-schen Feldmarschall wegen zugroßer Vorsicht kritisiert.

Vom militärischen Standpunktaus war Montgomerys Plan rich-tig. Wir dürfen allerdings nichtvergessen, daß EisenhowersZielsetzung politischer, nicht mi-litärischer Natur war. Er hattestrikte Befehle von jenen Leu-ten, die für seinen »märchenhaf-ten« Aufstieg vom Oberstleut-nant zum Obersten Befehlsha-ber verantwortlich waren, dafürzu sorgen, daß »Rußlands Nach-kriegsposition in Europa einedominierende sein wird«. DieseBefehle dominierten alle seineSchritte.

In den folgenden Monaten rück-ten die alliierten Streitkräfte aufAnweisung von Eisenhowerganz gemütlich auf einer weitauseinander gezogenen Frontgegen Deutschland vor. An derOstfront marschierte die RoteArmee 1944 in Ostpolen ein.Rumänien, Finnland und Bulga-rien ergaben sich den Sowjets imAugust und September. Anfang1945 marschierten die Russen inOstpreußen ein und dehntenschließlich ihren Einflußbereichauf die Tschechoslowakei undUngarn aus.

ErleuchtendeTatsachen

Einige sehr erleuchtende Tatsa-chen darüber, wie der Krieg ge-führt wurde, gehen aus demBuch »Tragedy and Hope« des

anerkannten Insiders des Esta-blishments, des verstorbenenDr. Carrol Quigley, hervor. Dervon Dr. Quigley vorgelegte Be-richt enthält viele Einzelheitenüber die Taktiken, die die »un-sichtbare Hand« angewandt hat,um ihre beabsichtigten Ziele zuverwirklichen.

Der Professor berichtet über diemassiven Luftangriffe aufDeutschland, die im Frühjahr1942 einsetzten. »Ein großerAufwand wurde unternommen,um fast völlig wertlose Ziele wieFlugplätze, U-Boot-Docks, Hä-fen, Eisenbahnhöfe, Panzerfa-briken zu bombardieren.« Diese»strategische Bombardierungerwies sich überwiegend alsFehlschlag, und zwar wegen dersorglosen Auswahl der Ziele undwegen der langen Zeitabständezwischen den einzelnen An-griffen«.

»Eine solche strategische Bom-bardierung hätte auf einer sorg-fältigen Analyse der deutschenKriegswirtschaft beruhen müs-sen, um ein oder zwei der ent-scheidenden Objekte aufzusu-chen, die für den Krieg maßgeb-lich waren. Dazu hätten wahr-scheinlich Anlagen zur Herstel-lung von Kugellagern, Flugzeug-benzin und Chemikalien gehört,die alle von entscheidender Be-deutung und alle in konzentrier-ter Lage waren. Nach dem Krieghat der deutsche General Gott-hard Heinrici gesagt, daß derKrieg ein Jahr früher aus gewe-sen wäre, wenn die Alliierten ih-re Bombenangriffe auf die Am-

moniumfabriken konzentrierthätten«.

Wenn nun diese gigantischenLuftangriffe nicht auf lebens-wichtige Ziele, deren Zerstörungdie Kriegsdauer erheblich ver-kürzt hätte, gerichtet waren,welchem Zweck dienten siedann?

Das Massaker vonDresden

Wer war zum Beispiel für dasbarbarische Massaker von Dres-den verantwortlich, das man ver-anstaltete, als Deutschland be-reits eindeutig geschlagen warund keinem strategischen Zweckmit dieser willkürlichen Zerstö-rung und diesen Menschenop-fern gedient war. »Ich kann nursagen«, so Luftmarschall Sir Ar-thur Harris, der Chef der engli-schen Luftstreitkräfte, »daß derAngriff auf Dresden zu jenerZeit von Leuten als eine militäri-sche Notwendigkeit angesehenwurde, die weit mehr Gewichthatten als ich.«

Sir Arthur nimmt in seinemBuch Abstand davon, »dieseLeute mit weit mehr Gewicht«namentlich zu nennen, aber an-scheinend kann er nicht glauben,da er sagt, »zu jener Zeit«, daßirgendein vernünftiger Menschdiese Meinung noch immer ha-ben könnte.

Jene »Leute mit weit mehr Ge-wicht« sind offensichtlich dieMänner gewesen, die den euro-päischen »Kriegsschauplatz« zuihrem eigenen Wohl und Nutzen

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betrieben haben. Sie planteneindeutig über das Kriegsendehinaus auf die unermeßlichenReichtümer, die sich an den»Wiederaufbauprojekten« ver-dienen ließen.

Was waren die Ergebnisse dieseserbarmungslosen Überfalls aufdie deutsche Zivilbevölkerungund relativ unbedeutende An-griffsziele? »Wahrscheinlich istdie Aussage nicht falsch, daßDeutschland im Jahre 1945,nach zwei Jahren der schwerenLuftbombardierung durch dieWestmächte, nicht nur mehr vonden wichtigen Kriegsausrüstun-gen produzierte als das Verei-nigte Königreich von England,sondern auch seine relative Stel-lung verbessert hatte.«

Wie sahen die alliierten Verlustein dieser Zeit aus, in der dieAlliierten, von unsichtbarerHand gelenkt, einen Zeitauf-schub für die Sowjets heraus-schlugen, damit diese unaufhalt-sam nach Berlin vorstoßenkonnten?

»Die Amerikaner und Englän-der haben insgesamt 40 000Flugzeuge und 158 906 Luftsol-daten verloren; die Verluste ver-teilen sich fast zu gleichen Tei-len . . .«

Professor Quigley schreibt dazu:»Der unmittelbare Beitrag, dendie strategischen Luftangriffe fürdas Kriegsgeschehen geleistethaben, kam vor allem nach demSeptember 1944 und bestandhauptsächlich in der Unterbre-

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chung der Benzinversorgungund des Transportwesens.«

Das alliierte Oberkommandohat das Feuer auf die deutschenHauptangriffsziele ernsthaft erst»nach dem September 1944«eröffnet, nachdem feststand, daßdie Sowjets den Durchbruchnach Deutschland im folgendenFrühjahr schaffen würden.

Früchte desSieges

Welches waren die »Früchte«,die Eisenhowers monströserVerrat getragen hat, indem erden Russen die Besetzung weiterTeile Mittel- und Osteuropas ge-stattete, während DeutschlandsAngebot zur Kapitulation an derWestfront, da es noch gegen dieRussen im Osten kämpfte, abge-lehnt wurde?

Der damalige US-Botschafter inUngarn enthüllte, daß die russi-sche Besatzung »eine Periodeder berechneten Zerstörung«war. Die russische Besatzungs-methode folgt einem bestimm-ten Muster, das durch den unter-schiedlichen Lebensstandard inOst und West bedingt ist.

»Nach einer Vorhut disziplinier-ter Soldaten, die den verbliebe-nen Widerstand brechen, kom-men Truppen, die einen Propa-gandaschock versetzen. IhreAufgabe besteht darin, sämtli-che Zeugnisse in einem Feindge-biet eines höheren Lebensstan-dards als in Rußland zu vernich-ten, bevor die gewöhnlichen Sol-daten auf der Bildfläche erschei-

nen. Ein Mann, der an einemTisch ißt und in einem Bettschläft, gilt als bürgerlich. Kistenmüssen die Tische und Stroh dieBetten ersetzen. Für Ungarn be-deutete diese Strategie die Zer-störung nicht nur der Häuser derbegüterten Klassen, sondernauch die der Wohnungen derArbeiter und Bauern.«

Angehörige des schweizerischenKonsulats in Budapest berichte-ten, daß Frauen im Alter von 10bis 70 massenweise vergewaltigtwurden und überall Plünderungherrschte.

Ferenc Nagy, der ehemalige Pre-mierminister von Ungarn, legtezusätzliche Beweise für die mo-ralische Verworfenheit der mon-golischen Wilden vor, die aufUngarn und andere Nationenlosgelassen worden sind. »Ichwar betäubt, welche ganze Ar-beit die Besatzer leisteten. Ein-heiten der Roten Armee warennicht nur massenweise in denStädten und den Nachrichtenein-richtungen anzufinden, sondernselbst auf dem kleinsten Bauern-hof und Feld. Die Frauen warenständig bedroht. In den Klein-städten und Dörfern verstecktensich die Frauen, um dem Über-fall zu entgehen.«

Es gibt zahllose Berichte überdie Verworfenheit der Russen,doch braucht hier nicht weiterdarauf eingegangen zu werden.

Es reicht, zu sagen, daß die rus-sischen Truppen als Sieger undBesatzer sich mit einer unmora-lischen Wildheit aufgeführt ha-ben, die seit Beginn der mensch-

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liehen Geschichte nicht überbo-ten worden ist.

VerratenesVertrauen

Hunderttausende Russen, Po-len, Ungarn und andere flohenangesichts dieser Schreckens-lawine nach Westen. Diese Leu-te wurden von den alliierten Be-hörden als »Heimatvertriebene«klassifiziert. Eisenhower erzähltuns, »die wirklich Unglücklichenwaren die, die aus dem einenoder anderen Grund nicht in dieHeimat zurückzukehren wagten,aus Angst vor weiterer Verfol-gung. Das Entsetzen, das dieseLetzten empfanden, wurde uns

deutlich mit einer Anzahl vonSelbstmorden von Personen vorAugen geführt, die lieber ster-ben als in ihre Heimat zurück-kehren wollten . . . daher habenwir in allen Fällen, wo jemandnicht zurück wollte, zugunstender Person entschieden.«

Die letzte Aussage ist eine glatteLüge, mit der das amerikanischeVolk getäuscht werden sollte.Die nackte Wahrheit ist, daß Ei-senhowers »Oberstes Haupt-quartier« im Mai 1945 eine»Richtlinie für die Handhabungvon Heimatvertriebenen inDeutschland« herausgab. Darinheißt es ausdrücklich: »NachIdentifizierung durch sowjeti-sche Vertreter sind russische

Churchill und Roosevelt haben auf dem amerikanischen Kreu-zer »Augusta« die Atlantik-Charta entworfen. »Leute mit mehrGewicht« sahen bereits die Reichtümer, die sich am Wieder-aufbau Europas verdienen ließen.

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Heimatvertriebene zurückzu-schicken, ungeachtet ihrer je-weiligen Wünsche.«

In einem anderen Kapitel heißtes: »Feindliche und vormaligfeindliche Heimatvertriebene,ausgenommen solche mit UN-Status, sind in die Länder ihrerStaatsangehörigkeit oder ehe-maligen Wohnsitze zurückzu-schicken, ohne Rücksicht auf ih-re persönlichen Wünsche.«

Ein Fall des gemeinsamen Ver-rates durch das Alliierte Ober-kommando ist der des sowjeti-schen Heerführers Andrej Vla-sow, der zwar ein aufopfernderrussischer Patriot, aber den ro-ten Tyrannen zutiefst abgeneigtwar. 1942 ergab sich Vlasow denDeutschen mit der Absicht, einrussisches Heer aufzustellen undanzuführen, um ihr Heimatlandvon »dieser schrecklichen Syn-these aus Wahnsinn und Verbre-chen zu befreien, welche ein ar-mes, unglückliches Volk gefan-genhält«. Er wollte mit einerAblösung der marxistischen Ty-rannei durch eine hitlerische Ty-rannei nichts zu tun haben.

Ende 1944 gestatteten dieschwerbedrängten DeutschenVlasow, eine »russische Befrei-ungsarmee« aufzustellen. Diesedrei Divisionen umfassendeTruppe setzte sich aus russischenFlüchtlingen und Kriegsgefange-nen zusammen und trug deut-sche Uniformen. Sie wurde alsTeil des deutschen Heeres ander Ostfront eingesetzt. Tausen-de von Stalins Soldaten, als siehörten, daß sie von der russi-

schen Befreiungsarmee be-kämpft wurden, gaben auf undliefen über.

Der Mordan Vlasow

Als sich das Dritte Reich seinerKapitulation näherte, verlegteGeneral Vlasow seine Armee aneinen zuvor abgesprochenen Ortin Österreich. Vlasow und seineMänner, die zwar bis auf denletzten Blutstropfen gegen dieRoten zu kämpfen bereit waren,glaubten jedoch zuversichtlich,daß sie menschlich behandeltwerden würden, wenn sie sichden Amerikanern ergaben. Eingroßer Teil der »Befreiungs-armee« wandte sich unter Gene-ral Bunichenko nach Westen.Am 10. Mai 1945 erreichten siedie amerikanischen Linien undBunichenko übergab seine25000 Russen an die 3. USArmy.

Die patriotischen Russen wur-den entwaffnet und von denamerikanischen Behörden ge-zwungen, direkt nach Osten indie Krallen der vorrückendenRoten Armee zu marschieren.Da haben viele von ihnen Selbst-mord begangen.

Zwei Tage später wurden Vla-sow und eine kleine Gruppe sei-nes Stabes, die auf einem ande-ren Weg nach Westen mar-schiert waren, von General Ge-orge Patton in seinem 3. Army-Hauptquartier in Empfang ge-nommen. Da er das Schicksalder Haupttruppe seiner Männernicht kannte, schrieb Vlasow an

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Eisenhower und bat ihn um dieSicherheit für seine Leute unddaß man ihm und seinen Offizie-ren einen Prozeß vor einem in-ternationalen Tribunal gewäh-ren möge. Das war das Letzte,was sich die »unsichtbare Hand«wünschte. Ein solcher Offenba-rungseid würde ihrer Sache sehrabträglich sein. Man mußte ei-nen Weg finden, um Vlasow undseinen Stab »loszuwerden«, oh-ne den Verrat zu offenkundig zumachen.

Am 12. Mai 1945 teilte manVlasow und seiner kleinen Trup-pe mit, sie sollten an einer Kon-ferenz im Hauptquartier der 4.US Army teilnehmen. Auf demWeg zu dieser »Konferenz«wurde ihre »Schutz«-Eskortevon Soldaten der Roten Armeeüberfallen, die Vlasow und seineMänner gefangennahmen undabtransportierten, während ihre»Schutz«-Eskorte danebenstand, ohne auch nur einen Fin-ger zu rühren, um die Entfüh-rung zu verhindern.

Es ist nicht bekannt, welchschmähliches Schicksal Vlasowbei seiner Rückkehr nach Ruß-land erwartet hat, aber es gibtzuverlässige Berichte, daß »derLeichnam von General Vlasowan einem Fleischerhaken aufge-hängt in Moskau auf dem RotenPlatz zur Schau gestellt wurde«.

Wie ein Schriftsteller bemerkthat, »es war Eisenhower, derStalins grauenhaften Plan derVergeltung und Abschreckungseine ganze Kraft und totaleWirksamkeit verliehen hat«.

OperationKeelhaulDie Zwangsrepatriierung von et-wa 2 Millionen unglücklichenIndividuen - in den Tod oder dieSklaverei - war die offizielle Po-litik des Alliierten Oberkom-mandos. Sie hieß »OperationKeelhaul«. Die schmutzigen De-tails dieser entehrenden Episodein der Geschichte der amerikani-schen Nation finden sich in demBuch »Operation Keelhaul« vonJulius Epstein. Amtliche Unter-lagen über diese Aktion werdenvon der Regierung in Washing-ton noch immer als »top secret«eingestuft. Wie viele Dokumen-te ähnlicher Natur gelten sie im-mer noch als zu »heiß«, um ver-öffentlicht zu werden.

Entsprechend einem Geheimab-kommen hatten die Westalliier-ten zugestimmt, alle russischenGefangenen als »Desserteure«in den Sklavenstaat zurückzu-schicken.

Ein englischer Armeegeistlicher,James B. Chuter, einer von 4000Gefangenen aus einem ehemali-gen Kriegsgefangenenlager derDeutschen, dem 1945 die Fluchtnach Westen zu den Alliiertengelang, erzählt: »Auf dem Ost-ufer des Flusses Mulde befandsich ein großes Lager mit unzäh-ligen Menschen. Dies war dasEnde der Reise für Zehntausen-de von Flüchtlingen, die unsüberholten. Die Mulde war dievereinbarte Grenzlinie, an derdie Amerikaner anhielten undbis zu der die Russen vorrückenwürden. Die Amerikaner haben

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niemanden außer deutschemMilitär und alliierten Gefange-nen den Fluß überqueren lassen.Hin und wieder warf sich eineverzweifelte Seele in die Fluten,in dem vergeblichen Versuch,vor dem unbekannten Eintreffender russischen Furie zu entflie-hen. Damit solche Zwischenfälleverhindert wurden und eine Ab-schreckung erfolgte, hörte manvon Zeit zu Zeit das Geknatteramerikanischer MGs auf demWestufer. Eine eindeutige War-nung, mit diesem so furchterre-genden Geräusch, an alle, die aneine Überquerung des Flussesdachten.«

Diese Tragödie blieb nicht aufDeutschland beschränkt. »Einkleiner Teil der Tragödie spieltesich selbst auf amerikanischemBoden ab. Viele befreite Sowjet-soldaten wurden in die USA,hauptsächlich in Lager nach Ida-ho, transportiert. Nach demKrieg haben sie praktisch aus-nahmslos Antrag auf politischesAsyl gestellt. Aber sie wurdengezwungen, in Seattle und Port-land sowjetische Schiffe zu be-steigen. Mehr als einhundert, diesich mit Erfolg gewehrt hatten,

wurden in ein neues Lager inNew Jersey gebracht. Am Endewurden auch sie an Stalin ausge-liefert, obwohl wir Tränengaseinsetzen mußten, um sie ausden Baracken zu holen.« (JuliusEpstein »American Legion Ma-gazine«, Dezember 1954)

Natürlich finden sich solche, dieEisenhower entschuldigen wer-den und sagen, daß er nur »Be-fehlen gehorchte«, die ihm seineVorgesetzten erteilt haben.

Sehen wir den Tatsachen ins Au-ge; Eisenhowers aufrichtige Be-folgung von »Befehlen« hatmehr Todesopfer und Leidenverursacht als die Aktionen allerdeutschen Generäle, die imZweiten Weltkrieg ebenfalls»Befehlen gehorchten«. Klar,die Deutschen waren auf der»falschen« Seite. Die deutschenHeerführer wurden als »Kriegs-verbrecher« hingerichtet, aberEisenhower, trotz all seiner bru-talen Verbrechen gegen dieMenschlichkeit, wurde gepriesenund befördert. Er ist später Prä-sident der Vereinigten Staatenvon Amerika geworden.

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X. Sieger ist der Profit

Wenn man an England denkt, so fallen einem Begriffe wie »Großbri-tannien«, »Queen«, »die Krone«, »Kronkolonien«, »London«, »dieCity« ein und vermischen sich zu einem undifferenzierten Brei.Gewöhnlich hält man sie für Synonyme, die dasselbe grundlegendeSystem verkörpern. Wenn man von »der Krone« hört, denkt manautomatisch an den König oder die Königin. Die »Krone« ist aber einAusschuß von 12 bis 14 Männern, die den unabhängigen, souveränenStaat regieren, der als London beziehungsweise »die City« bekanntist. Die »City« gehört nicht zu England. Sie untersteht nicht demMonarchen. Sie unterliegt nicht der Regierung. Wie der Vatikan inRom ist sie ein seperater, unabhängiger Staat. Sie ist der Vatikan dergewerblichen Welt.

Die kleine Clique, die die Cityregiert, diktiert dem englischenParlament. Sie sagt ihm, was eszu tun hat und wann. Die Ge-schichte zeigt eindeutig, daß dieenglische Regierung Leibeigen-tum der »unsichtbaren und un-hörbaren« Macht im Herzen derCity ist. Die City gibt den Tonan. Die »sichtbaren und hörba-ren Führer« sind nur Puppen,die nach dieser Weise auf Befehltanzen. Sie haben selbst keineMacht. Sie haben keine Befug-nisse.

Einfuhr vonOpium nach China

Die unermeßlichen ReichtümerChinas haben die Aufmerksam-keit der »Krone« bereits im 16.Jahrhundert auf sich gelenkt,kurz nachdem England denSeehandel mit diesem Land be-gonnen hatte.

Im Verlauf der Zeit hatte dasHandelsvolumen stetig zuge-nommen. Die Chinesen warenkluge Geschäftsleute und ver-

langen als Gegenleistung für ihreSeide, ihren Tee und andere Gü-ter die Bezahlung in Silber. DieKrone, die unter dem Deckman-tel der Hast Indian Companyoperierte, suchte nach einemWeg, um den Willen der Chine-sen zu brechen, die sie als »mie-se Ausländer« betrachteten, dieman bei jeder sich bietendenGelegenheit ausbeuten sollte.

Man entschied, daß der Weg,mit dem der chinesische Wider-stand gegen den Willen der Kro-ne gebrochen werden sollte, dieEinfuhr von Opium nach Chinasei, auf daß die Klasse der Man-darine süchtig werde. Damitwürde die Waage der Macht zu-gunsten der Krone ausschlagen.

Als der Kaiser die Einfuhr vonOpium ablehnte, bestach dieKrone korrupte Beamte, die dasOpium ins Land schmuggeltenund es an das gemeine Volk ver-kauften. Einige Jahre später, alssich die Wirkungen der Opium-sucht in der chinesischen Gesell-schaft bemerkbar machten, zet-

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telte die Krone den sogenanntenOpium-Krieg (1839-1842) an.Als Ergebnis war der Kaiser ge-zwungen, die Bedingungen derKrone anzunehmen.

China wurde nach 1843 nichtmehr vom Kaiser regiert. DerKaiser und seine Familie ver-blieben zwar noch als Repräsen-tationsfiguren, aber die wirkli-che Regierungsgewalt lag in denHänden der Soong-Familie. DieSoongs waren Agenten der Sas-soons-Familie, die wiederumdurch Heirat mit den Roth-schilds verwandt waren.

Militärische undpolitische Demütigungen

In Ermangelung moderner Indu-strien und Verwaltung waren dieChinesen der Macht der Kroneganz und gar nicht gewachsen.Das Ergebnis war eine Reihevon militärischen und politi-schen Demütigungen, in derenGefolge China gezwungen wur-de, den Händlern der Krone fünfHäfen aufzutun. Hongkong wur-de 1842 eine Kronkolonie.

Zwischen 1843 und 1927 fandendutzendweise Aufstände oderRebellionen gegen die KontrolleChinas durch die Krone statt.Einige von ihnen waren groß.Einige klein. Das lange Ringenum die Unabhängigkeit wurdevon den nationalistischen Kräf-ten getragen. Um jene Aufstän-de niederzuschlagen und das chi-nesische Volk in der Unterjo-chung zu halten, rief die KroneTruppen aus verschiedenen Na-tionen zu Hilfe. Obwohl die

Krone sie wiederholt besiegte,ließen die Chinesen von ihremVerzweiflungskampf um die Un-abhängigkeit nicht ab.

Als 1925 der Nationalistenfüh-rer Sun Yat-sen verschied, brachin China wiederum die Rebel-lion gegen die Tyrannei der»ausländischen Teufel« aus. So-fort stürzte sich ein in Moskauausgebildeter Chinese namensChiang Kai-shek, unter Einsatzvon sowjetischen Truppen, dieihm von Jossif Stalin geschicktund von General Michael Boro-din befehligt wurden, auf Shang-hai und plünderte die Tresoreder Rothschild-Sassoon-Soon-Bank.

Mit einem Schlag ins Gesicht derGeldmonopolisten weigerte sichPräsident Coolidge, ein gehei-mes US-Abkommen mit den in-ternationalen Bankers anzuer-kennen und amerikanischeTruppen und Schiffe für einenAngriff auf China und seineStreitkräfte bereitzustellen.

Nach diesem schweren Rück-schlag entsandten die Bankers T.V. Soong, um mit Chiang Kai-shek zu verhandeln. Soong botihm 3 Millionen Dollar in bar an,seine eigene Schwester May-Ling zur Frau - obwohl Chiangbereits eine Frau und Kinderhatte - und die Präsidentschaftin China auf Lebenszeit, wenn erüberlief. Chiang nahm an undregierte China ab da als einAgent der Engländer und heira-tete im Dezember 1927 dieSchwester des Rothschildagen-ten. Nach einem erbitterten, 85

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Jahre währenden Kampf um dieUnabhängigkeit hatte Chiangsein Volk in die völlige Sklavereiverkauft.

Der PolizistAsiens

Mit Beginn des laufenden Jahr-hunderts unternahm die Kroneweitere Schritte zur Konsolidie-rung ihrer Positionen in Asien.Man wählte die kleine NationJapan, die über keinerlei Kriegs-führungskapazitäten verfügteund entsandte den großen engli-schen Waffenhersteller, VickersLtd., damit er Japan zu einerGroßmacht entwickelte. Vickerswurde vom Hause Rothschild fi-nanziert.

Nachdem am 30. Januar 1902das Abkommen unterzeichnetwar, mit dem die Japaner ihrerAufgabe als »Polizist« der Kro-ne im Pazifik zustimmten, wurdedie japanische Armee und Mari-ne sehr schnell aufgebaut undmit moderner Ausrüstung verse-hen. Im Juli 1903 forderte dieKrone von Rußland, daß es sei-ne Position auf der Kwantung-Halbinsel aufgebe. Rußland, dasgerade 300 Millionen Dollar inden Aufbau der Anlagen inve-stiert hatte (die sie sechs Jahrezuvor von den Chinesen gepach-tet hatten) wies die Forderungzurück, obwohl man wußte, esbedeutet Krieg.

Sieben Monate später, in derNacht vom 8. Februar 1904, fieleine japanische Torpedoflottillein den Hafen von Port Arthurein und griff die russische Flotte

an. Sie richteten schweren Scha-den an, zwei Kampfschiffe undein Kreuzer versanken. Die Ja-paner setzten diesem Angriff so-fort nach, in dem sie 500 000Soldaten über eine Strecke voneintausend Meilen offener Seetransportierten, die eine Inva-sion des von den Russen besetz-ten Gebietes begannen. Obwohlden Russen an der Zahl unterle-gen, konnten die Japaner unterder brillanten Führung von Feld-marschall Oyama ihre Missionerfolgreich erfüllen.

Auch an den Stellen Asiens, woes der Krone an »Kraft« fehlte,die Dinge zu kontrollieren, wa-ren es die Japaner, die manschickte, um die schmutzige Ar-beit verrichten zu lassen. Nachtypischem Muster der Krone,nahm, obwohl die Japaner jetztam meisten kämpften und star-ben, die Verschuldung des japa-nischen Staates bei den europäi-schen Geldmonopolisten zu. Ro-land Usher beschreibt in »PanAmericanism« diesen Schulden-berg als eine »schwankende Bür-de«, unter der die Wirtschafts-entwicklung Japans schwer litt:

»Japans Schriftsteller hatten sichzutiefst über eine Situation em-pört, in der Japan auf Geheißder englisch-französischen Fi-nanzoligarchie hinging und an-schleppte, dann unweigerlich ge-zwungen wurde, ihnen dieFrüchte des Sieges auszuhändi-gen und dann noch gezwungenwurde, der Oligarchie immenseZinsen für das Geld zu zahlen,mit dem es ihre Kriege aus-focht.«

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Die Weigerung von Calvin Coo-lidge 1927, amerikanische Trup-pen gegen Chiang Kai-shek ein-zusetzen, »setzte die Oligarchievöllig dem Wohl und Wehe derrebellischen Japanischen Parteiaus; denn ohne Amerikas Betei-ligung fehlte es in dieser Situa-tion in China an dem entschei-denden Ingredienz der Demo-kratie, ließ die Oligarchie ohneausreichende Streitkräfte, umdie Rebellion niederzuschlagenund nahm ihnen die Deckunggegen den Angriff ihrer vielenFeinde in England und Frank-reich.«

Nationalismuslebt wieder aufNach dem Wirtschaftskrach von1929 schlug der Nationalismusin Japan wieder hohe Wellen.

Damit einher ging der Wunsch,Asien von dem Einfluß der Kro-ne zu säubern. Extremistische,militärische und imperialistischeOrganisationen fanden breiteUnterstützung. Die frühere My-thologie über die göttliche Ab-kunft des Kaisers und eine Ver-herrlichung der Soldatenklasselebten wieder auf.

1931 eroberte Japan die Mand-schurei und unternahm Schritte,um seinen Einfluß in China undin ganz Asien auszudehnen. Esgibt jedoch keine Beweise dafür,daß Japan irgendwelche Plänehatte, seinen Einflußbereichüber Asien hinaus auszudehnen.

Seine grundlegende Politik hieß:Asien den Asiaten - wobei Ja-pan ihr Anführer sein wollte.

Als Polizist Asiens verrichtete die kaiserliche Marine langeZeit die schmutzigen Arbeiten für die Insider.

Jeder Gedanke an einen Angriffauf die Vereinigten Staaten ist solächerlich, daß er keiner weite-ren Überlegung wert ist. Japanhatte keinen Grund, gegen dieVereinigten Staaten eine kriege-rische Haltung einzunehmen.Und Amerika hatte seinerseitskeinen Grund, antagonistischgegen Japan eingestellt zu sein.Der gewerbliche Handel, derzwischen den beiden Nationenstattfand, war für beide Seitenvorteilhaft.

Allerdings hatte Präsident Roo-sevelt einen geheimen Grund fürKriegsgedanken gegenüber Ja-pan. Er war von den internatio-nalen Bankers an die Macht ge-hoben worden und seine Herr-scher wünschten einen Krieg mitJapan, das einen gegenseitigenBeistandspakt mit Deutschlandund Italien im Jahr 1936 ge-schlossen hatte. Ein Krieg würdedie Vereinigten Staaten automa-tisch in einen vollen Einsatz aufdem europäischen Kriegs-»Schauplatz« ziehen. Er bedeu-tete außerdem, daß in Japan»nach dem Rechten gesehen«würde, so daß die Krone auch inZukunft über Asien herrschenkönnte.

Mit dem Kriegsausbruch in Eu-ropa 1939 war die Roosevelt-Regierung entschlossen, dieVereinigten Staaten auf Seitender Krone in den Krieg zu zie-hen. Entgegen der Monroe-Doktrin und dem Votum von 85Prozent des amerikanischenVolkes haben Roosevelt und derKongreß am 14. März 1941

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Deutschland und seinen Ver-bündeten praktisch den Kriegerklärt, nämlich mit der Annah-me des Lend-Lease-Gesetzent-wurfes, wodurch die VereinigtenStaaten garantieren, daß sie derKrone sämtliches von ihr benö-tigtes Kriegsmaterial liefernwerden - auf Kosten der ameri-kanischen Steuerzahler. EinenMonat zuvor hatte der schein-heilige Präsident in seinemWahlkampf gelobt, daß »unsereJungs werden nicht in irgendwel-che ausländischen Kriege ge-schickt«. Und in der ganzen Zeitsind Roosevelt und seine gehei-men Berater am Machen gewe-sen, um das amerikanischeGroßraumgerät für den »König-reich-Abschleppdienst« in denKrieg zu bringen.

Japan wirdgereizt

Mit der Absicht, die Japaner zueinem überstürzten Schritt zuverleiten, schnitt Roosevelt dieLieferung von Flugzeugbenzinund Stahl an die Japaner ab undfror ihre Guthaben in den USAein. Dieser grundlose Akt derAggression zwang die Japaner,ihre Materialversorgung andern-orts sicherzustellen.

Konteradmiral Theobold berich-tet: »Diplomatisch war Präsi-dent Roosevelts Strategie, Japandurch unablässigen und ständigzunehmenden diplomatischenund wirtschaftlichen Druck, zumKrieg zu zwingen und gleichzei-tig unsere Flotte als Einladungzu einem Überraschungsangriffin Hawaii zu stationieren, ein

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voller Erfolg. Die Schlußfolge-rung zwingt sich auf, daß derWunsch, Japan möge den überjeden Zweifel erhabenen erstenKriegsakt begehen, den Präsi-denten und seine zivilen Beraterdazu bewegt hat, den militäri-schen Rat in den Wind zu schla-gen, die Flotte zu verlegen, derden Tiefschlag etwas gemilderthätte.«

Japans Kodegeknackt

Im Verlauf des Jahres 1940 und1941 gelang es dem amerikani-schen Nachrichtendienst, sowohlden diplomatischen wie auch mi-litärischen Kode Japans zu ent-schlüsseln. Roosevelt und seineBerater kannten im voraus dasgenaue Datum und die genaueUhrzeit des japanischen Angriffsauf Pearl Harbor. ModernisierteEntschlüsselungsgeräte wurdenamerikanischen strategischenAußenposten in der ganzen Weltgeliefert, nur nicht an das Militärin Pearl Harbor.

Als Admiral Stark, zweiterHeerführer unter Roosevelt,eindeutige Beweise für den be-vorstehenden Angriff Japansvorliegen hatte, riet ihm einerseiner Stabsoffiziere, ein Kapi-tän Wilkinson, daß eine dringen-de Warnung an die Pazifikflottein Hawaii per Funk durchgege-ben werde. Der Admiral erwi-derte, ein solcher Schritt sei un-nötig.

Fast drei Stunden später sandteGeneral Marshall an AdmiralKimmell, dem Kommandantenin Pearl Harbor, ein Telegramm

mit der Western Union Post, dasihn vor dem nahen Angriffwarnte. Das Telegramm kam imHauptquartier in Hawaii sechsStunden vor dem japanischenAngriff an - der Admiral hattees erst zwei Stunden später inder Hand.

Die Krone hatte ihren Plan, dieVereinigten Staaten in denZweiten Weltkrieg zu verwik-keln, erfolgreich verwirklichtund war sich des endgültigenSieges gewiß.

Die unsichtbaren Kräfte derIlluminaten hatten die Japanerin eine Position gedrängt, wo sieentweder kämpfen mußten -oder kapitulieren. Um ihre na-tionale Ehre zu retten, entschie-den sie sich für den Kampf. Dasjapanische Oberkommandomachte sich keine Illusionen, ge-gen die Vereinigten Staaten sie-gen zu können. Die Niederlagewar nur eine Frage der Zeit.

Später hat man entdeckt, daßdas amerikanische Eingreifen imPazifik sehr sorgfältig von dem»Institute of Pacific Relations«(Institut für Beziehungen im Pa-zifik) geplant worden ist, einerTarnorganisation der Illumina-ten, mit deren Hilfe die weltwei-ten Ziele der Verschwörer ge-fördert wurden. Das Institutplante die »Stadtsanierung« fürdas Pazifische Tiefbecken. Dasist die halbe Welt!

Keine Hoffnungauf Sieg

Japan hatte von Anfang an keineChance. Diese Tatsache war al-

len bekannt, die auf beiden Sei-ten an kompetenter Stelle saßen.Japan kämpfte für seine Ehre.Die Vereinigten Staaten kämpf-ten, nicht um die »Demokratiezu retten«, sondern um die In-teressen der Krone in Asien zuverteidigen.

Von dieser Tatsache wußten die291 000 Amerikaner nichts, dieihr Leben auf den verschiede-nen Kriegs-»Schauplätzen« desZweiten Weltkrieges gelassenhaben. Für sie war der Krieg ei-ne »wirkliche Sache«. Sie habennie die Tatsache begriffen, daßder Krieg mit dem kaltblütig ge-planten Mord an 3 200 Ameri-kanern durch ihren eigenenObersten Befehlshaber begon-nen hat, nämlich in Pearl Har-bor. Später hat sich ColonelCurtis B. Dali, RooseveltsSchwiegersohn, zu der Bemer-kung hinreißen lassen, daß dasgesunkene Kriegsschiff »Arizo-na«, das noch immer mit seinenHunderten von begrabenenMannschaften auf dem Grundvon Pearl Harbor liegt, ein »pas-sendes Denkmal« für RooseveltsVerrat ist.

Der Anfang vom Ende kam fürdie Japaner schnell. Das Blattkehrte sich gegen die Japaner,als die Amerikaner den Kampfum die Midway Island am 3. bis6. Juni 1942 gewannen. Ein wei-terer wichtiger Sieg für die Ame-rikaner ereignete sich bei Gua-dalcanal auf den Salomon-Inseln,und zwar nach einer qualvollen,sechsmonatigen Schlacht. Sieendete am 7. Februar 1943.Etwas weniger als sechs Monatedanach, lag ein Großteil der ja-

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panischen Marine auf dem Mee-resboden des Pazifik. DieSchlacht in der Bismarck Seewar zu Ende. Japan hatte seineKräfte verausgabt. Mit jedemTag nahmen die amerikanischenStreitkräfte der Marine, der Luftund des Heeres zu, da die wiedererwachten amerikanischen Indu-striegiganten eine Lawine mo-dernster Kriegsgeräte ausspien -in Sicherheit vor jeglichem An-griff durch japanische Streit-kräfte.

In den nächsten achtzehn Mona-ten geschah nur wenig, wennüberhaupt etwas, auf dem asi-atischen Kriegs-»Schauplatz«.Zweifellos wäre der Krieg imPazifik rasch zu Ende gewesen,hätten die Vereinigten Staatenihren Vorteil ausgenutzt. Allesstand jetzt für die Amerikanergünstig.

Während dieser Zeit waren dieÜberreste der japanischen Flot-te eingeschlossen und lahmge-legt. Amerika war eifrig dabei,das schwere Abbruchgerät zukonstruieren und zu bauen, dasdie internationalen Bankers fürJapans »Sanierungs«-Programmbenutzen sollten.

Als man Mitte 1944 schrieb, wardie Bühne frei für die Schwer-planierraupe. Die Kulissenschie-ber wußten, daß die amerikani-schen »Bauern« eine spektaku-läre Schau der amerikanischenStärke zu sehen wünschten, dieihnen das Gefühl geben würde,daß alle ihre Anstrengungennicht umsonst gewesen waren.Nur ein überwältigender Sieg

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zur See würde ihren Blutdurststillen, der von dem auf die gan-ze Nation losgelassenen Propa-gandasturm zu wahrer Hysterieaufgeputscht worden war.

Washington erteilte Befehl, dieLuft- und U-Bootüberwachungfür die restliche japanische Ma-rine zurückzuziehen, und daßman ihnen eine Chance gebenwürde, die Blockade zu durch-brechen.

Wiederum stand Japans Ehreauf dem Spiel die Herausforde-rung abzulehnen - selbst ange-sichts der gewissen Vernichtung- hätte für die japanische Mari-ne Schande bedeutet. Die Japa-ner zogen den Tod der Schandevor!

Sie nahmen die amerikanischeHerausforderung an und segel-ten ihre alternde Flotte gerade-wegs in die Klauen der Hölle.Sie traf eine moderne US-Flotte,die mit den allerneuesten Errun-genschaften des Seekriegs verse-hen war.

Das Ergebnis war ein Ab-schlachten! Japanische 12-Zoll-geschütze aus dem Jahr 1930standen amerikanischen 16- und18-Zollgeschützen aus dem Jah-re 1944 gegenüber. Es ähnelteeiner altmodischen Truthahn-jagd. Selbst ohne die überlegen-de Feuerkraft standen die Ge-winnchancen fünf zu eins fürAmerika.

Auf der einen Seite lagen 216amerikanische und australischeSchiffe mit 143 668 Mann sowievielen Versorgungsschiffen. Auf

der anderen Seite lagen 64Großschiffe mit einer Mann-schaft von insgesamt nur 42 800Mann. Mit der Schlacht vonLeyte war das Ende der japani-schen Marine als einer brauch-baren Streitkraft gekommen.

Kapitulationsangebotabgelehnt

Im März 1945 haben die Japa-ner bedingungslos kapituliert. Indiesem Monat sandte das japani-sche Oberkommando an dieamerikanische Botschaft in Mos-kau, an die russische Botschaftin Tokio und direkt an das Pen-tagon in Washington die Mittei-lung, daß die japanisch kaiserli-che Regierung die bedingungslo-se Kapitulation wünsche. DieAmerikaner ließen das Angebotlinks liegen.

Später hat man erklärt, die ame-rikanischen Dienststellen härtendas japanische Telegramm nichtübersetzen können. Erstaunlich!Sie hatten zwar den blauen undvioletten (diplomatischen undmarine) Kode knacken können,aber sie waren nicht imstande,eine kurze Mitteilung in einfa-chem Japanisch zu lesen und zuverstehen. Es gab viele Tausen-de Japaner in Konzentrationsla-gern im Westen der VereinigtenStaaten: warum hat man dieMitteilung nicht zu einem vonihnen gebracht, um sie überset-zen zu lassen?

Die Antwort auf diese Frage istebenso einfach wie den meistenAmerikanern zuwider. Die japa-nischen Heimatinseln waren

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Eine einmalige Kapitulation in der Geschichte der USA. 76 000Soldaten kamen an einem Tag in japanische Gefangenschaft.

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nicht zerstört worden. Die großeSchau sollte erst noch kommen:Die B-29 wurden in Okinawaund anderen Inseln aufgereiht,zum Start für die von den inter-nationalen Bankers veranstalte-te »Stadtsanierung« Japans.

Jene alten, ehrwürdigen Städtemußten dem Erdboden gleichge-macht werden. Jene alten Fabri-ken, Straßen, Hafenanlagen,Fernmeldeeinrichtungen und dienationale Lebensgestaltung muß-ten mit dem speziell dafür kon-struierten Abbruchgerät, das deramerikanische Steuerzahler ge-kauft hatte, in die namenloseVergangenheit gestürzt werden.

Der verstorbene Professor Car-rol Quigley berichtet in seinemBuch »Tragedy and Hope«:»Die großen Flugzeuge wurdenfür die systematische Zerstörungaller japanischer Städte einge-setzt. Die aus dünnem Holz ge-bauten Häuser jener dichtge-drängten Stadtgebiete machtensie für Brandbomben sehr anfäl-lig. Am 9. März 1945 unternahmdie Air Force ein gewagtes Ex-periment. Man baute die Vertei-digungswaffen aus den 279 B-29aus, so daß zusätzliche Brand-bomben geladen werden konn-ten und diese Flugzeuge, zwarohne Geschütze, aber mit 1900Tonnen Brandbomben startetenzu einem Tiefangriff auf Tokio.Das Ergebnis war der verhee-rendste Luftangriff in der ganzenGeschichte, bei dem nur dreiFlugzeuge verlorengingen. Sech-zehn Quadratkilometer desStadtkerns von Tokio branntenaus, 250 000 Häuser wurden

vernichtet, mehr als eine MillionMenschen wurden obdachlosund 84 793 getötet. Die Zerstö-rung war größer als die der er-sten Atombombe auf Hiroshimafünf Monate später.«

Zwei Tage danach kamen die B-29 zurück mit einer gleichenAufgabe für Nagoya. Wenn derLeser die Tatsache bedenkt, daßJapan ein äußerst gebirgigesLand ist, von dem nur 16 Pro-zent bewohnbar ist, so wird ererkennen, daß Japan die Nationauf Erden ist, die durch einenLuftangriff am schwersten ge-troffen werden muß. Die Bevöl-kerung drängt sich dicht in en-gen Tälern.

Japan wurde ausradiert, ver-heert von dem Ansturm und derIntensivität des amerikanischenLuftbombardements. Warum?Ganz einfach! Der Boden mußtefür neue Industrien und sonsti-ge Entwicklungsprojekte gelegtwerden.

Mit KriegsschuldenRiesenprofite

Wie sagte doch einmal EdwinStanton, Lincolns Kriegsmini-ster: »Kriege werden nicht ge-fochten, um eine Nation zu be-siegen, sondern um einen Zu-stand hervorzurufen.«

Der Krieg gegen Japan wurdenicht geführt, um einen Feind zubesiegen. Er wurde geführt, umeinen Zustand" hervorzurufen -einen Zustand der Verwüstungund verlassenen Bodens in ganzJapan. Dies geschah, damit die

internationalen Bankers-»Wie-deraufbauer« am Ende derKriegshandlungen angeranntkommen und das beste Land fürihre eigenen Zwecke aufgreifenkonnten.

Kurz nach dem Krieg - nachdemdie US-fliegenden Abbruch-mannschaften ihre Arbeit ver-richtet hatten - wurden riesigeSummen für den WiederaufbauJapans zur Verfügung gestellt.

Das Kapital, mit dem Japanglänzend neue Industrieanlagen,Häfen, Straßen, Warenhäuserund Wolkenkratzer entwickelteund aufbaute, stammte nicht ausdem Land selbst. Es stammtevon denselben Leuten, die vonden Kriegsschulden Riesenprofi-te machten, die viele Nationenrund um den Erdball angesam-melt hatten. Es stammte von deninternationalen Bankers. Siebrachten das Geld auf. Ihnen ge-hörte die Schau.

Seit dem Aufstieg Japans zu ei-ner industriellen Großmacht inden 50er Jahren genießt es beiden Vereinigten Staaten mehrals den Status einer »begünstig-ten Nation«. Während der Han-deslweg amerikanischer Güter innennenswerten Mengen nach Ja-pan mit unüberwindlichen Hin-dernissen vollgepflastert ist, hatAmerika praktisch seine Toresperrangelweit für die japani-schen Waren aufgerissen.

Das amerikanische Handelsbi-lanzdefizit mit Japan ist schwin-delerregend. Warum hat manzugelassen, daß diese unmäßige

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Diskrepanz so viele Jahre langangehalten hat, ohne sie einzu-dämmen? Etwa deshalb, weil dieUS-Führung einen so hohen Re-spekt vor der japanischen Na-tion hat, daß sie dem japani-schen Volk in jeder nur erdenk-lichen Weise helfen will? Wohlkaum. Die Welt der harten, kal-ten Realitäten funktioniert nichtso!

Die nackte Wahrheit ist, daß dieinternationalen Bankers auf eineGoldader gestoßen sind, als siedie »Stadtsanierung« Japans be-schlossen und gegenwärtig einunschätzbares Vermögen aus ih-ren »Investitionen« in diesemLand herausholen. Die Japanerhaben sich als exzellente Arbei-ter erwiesen, wahre Produzen-ten, die an ihren Arbeitgebernmehr hängen als an ihrer eige-nen Familie.

Es stimmt zwar, daß in der japa-nischen Gesellschaft alle»Front«-Positionen in Politik,Industrie, Finanzen und Bildungmit Japanern besetzt sind. Abersie haben keine Entscheidungs-gewalt, was zu geschehen hat.

Die Schattenfiguren hinter denKulissen - die Leute, die dasGeld bereitstellen und dieSchecks unterzeichnen - sind diewahren Herrscher Japans.

Schrieb doch einst BenjaminDisraeli: »Und so sehen Sie, dieWelt wird von ganz anderenLeuten regiert als diejenigensich vorstellen, die nicht hinterden Kulissen sind.«

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General MacArthur (hier mit Manuel Quezon, Präsident derPhilippinen) führte den Krieg gegen Japan, damit die interna-tionalen Bankers am Wiederaufbau verdienen konnten.

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Unsichtbarer Kriegdie USA

Die Flutwelle von Waren, dieaus Japan und anderen »wieder-entwickelten« Nationen auf denUS-Markt kommen, dient die-sen internationalen »Wiederauf-bauern« zu einem dreifachenZweck:

Erstens. Sie gibt ihnen einen fastgrenzenlosen Markt für die Wa-ren, die sie von billigen Arbeits-kräften in Übersee herstellenlassen. Die Profite auf solche Er-zeugnisse sind sehr viel höher alsdie, die auf Waren »Made inUSA« anfallen.

Zweitens. Durch die weite Öff-nung des amerikanischen Mark-tes für billige Auslandsware wirdauch der Weg dafür freigemacht,daß ausländische Regierungenihre Schulden bei den internatio-nalen Bankers bezahlen können:

Drittens. Ein weiterer wichtigerZweck, jedenfalls vom Stand-punkt der internationalen Ban-kers aus, wird damit erfüllt, daßdas »offizielle« Washington eine

Politik der unbegrenzten Impor-te zuläßt: Sie untergraben dieStärke und Energie der amerika-nischen Industrie, in dem dieUSA mehr und mehr zu einemKonsumland und immer wenigerzu einem Erzeugerland werden.

Überall im Land haben Hun-derttausende von Arbeitern ineiner Vielzahl von Industrie-zweigen ihren Arbeitsplatz ver-loren, da die von ihnen herge-stellten Waren nicht mehr mitden Billigimporten konkurrierenkönnen. Infolge dessen steigt dasamerikanische Handelsbilanzde-fizit und das Finanzdefizit derUS-Bundesregierung in dieHöhe.

Diese katastrophale Situation istnicht das Ergebnis eines »zufälli-gen« Übersehens auf Seiten derBürokratie in Washington. Sieist ein direktes Ergebnis vonsorgfältig geplanten, peinlich ge-nau konzertierten Schritten aufhöchster Regierungsebene. Sieist ein wichtiger Teil des von denInternationalisten gegen dieVereinigten Staaten geführtenKrieges. Sie ist ein deutlich er-kennbarer Teil ihres weltweiten»Sanierungs«-Pr.ogrammes.

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XI. Konsequenzen des Zweiten Weltkrieges

Was ist mit dem Zweiten Weltkrieg erreicht worden? Vom Stand-punkt des durchschnittlichen Erdenbewohners gesehen ist er einDesaster ohne jegliche mildernden Umstände gewesen. Vom Stand-punkt der niuminaten gesehen war er ein uneingeschränkter Erfolg.

Der Zweite Weltkrieg mit seinendreißig Millionen Toten und sei-nen unbeschreiblichen Ge-schichten menschlichen Leidswar ein klar erkennbarer Be-standteil des weltweiten »Sanie-rungs«-Programms der Illumi-naten, dessen Endziel die Er-schaffung des Weishaupt'schen»Novus Ordo Saeculorum« -der »Neuen Weltordnung« ist.

Der Kommunismusals Schwarzer Mann

Die globale Strategie, die dieilluministischen Verschwörerverfolgten, wurde in der Mittedes 19. Jahrhunderts von einer»Tarnorganisation« der Illumi-naten, der Liga der Gerechten,entworfen. Sie war von AlbertPike, dem Obermeister des »Al-ten und Anerkannten Ritus« derFreimaurerei, in einem Brief anGiuseppe Mazzini aus dem Jahre1871 dargelegt worden.

Pike, der theosophische Kopfder Bewegung in den Vereinig-ten Staaten, gründete den ultra-geheimen Ritus des Palladin, derdie Angriffsspitze in dem Feld-zug zur Welteroberung bildete.Bei seinen verschwörerischenAktivitäten wurde Pike aufssorgfältigste von Mazzini unter-stützt, dem italienischen Revolu-tionär, der für die politischen

Angelegenheiten zuständig war.Als Mazzinie starb, übernahmAdrianno Lemmin seine Auf-gaben.

Zu Beginn des 20. Jahrhundertswurde Nikolai Lenin, ein erge-bener Anhänger des Sergejy Ne-chajew, zum Leiter der Politak-tivitäten der Bewegung ernannt.Seine absolut skrupellose undfelsenfeste Hingabe an die »Sa-che« war für den Erfolg der Bol-schewistischen Revolution eini-ge Jahre später von entscheiden-der Bedeutung.

Seit dieser Zeit ist der Kommu-nismus - der moderne Nachfol-ger des Paladin-Ritus -• dieAvantgarde der internationalenrevolutionären Bewegung.

In dem politischen und psycho-logischen Ablaufschema hat derKommunismus die Rolle des»Floretts« gespielt, wie sie Al-bert Pike auf Seite l seinesMammutwerkes »Morals andDogmas« dargelegt hat, das1871 veröffentlicht wurde.

Kurzum, die Verschwörer habenden Kommunismus als »Schwar-zen Mann« benutzt, um diewestlichen Nationen zu Zuge-ständnissen und Verpflichtungenzu zwingen, die ihren ersten In-teressen zuwiderlaufen.

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Mit Terror und Blutvergießen wurde im Jahr 1948 der StaatIsrael proklamiert und damit Palästina geteilt.

Lenins Planfür die Welteroberung

Zu Beginn der 20er Jahre hatLenin, zur Zeit Diktator im ro-ten Rußland, der Welt die zu-künftigen Pläne der Illuminatenfür die Welteroberung mitge-teilt: »Zuerst werden wir Osteu-ropa einnehmen, dann die Mas-sen Asiens. . .«

Diese Ziele wurden als ein Er-gebnis des Zweiten Weltkriegeserreicht. 1944 und 1945 fiel Ost-europa unter die rote Herr-schaft. Der größte Teil Asiensfolgte einige Jahre später. DasVietnam-Debakel und die jüng-sten Ereignisse in Südostasiengehören zu einer »Aufräu-mungs«-Übung, mit der die lo-sen Enden zusammengebundenwerden.

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Der Zweite Weltkrieg hat denilluministischen Interessen aufvielfältige, lebenswichtige Weisegedient:

1. Er verursachte, daß die gro-ßen Risse, die sich in der altenWeltordnung im Gefolge desKonfliktes von 1914 bis 1918gezeigt hatten, weit aufsprangenund die finanziellen und sozialenGrundlagen der traditionellenMoral weggeschwemmt wurden.

2. Amerika, dessen Sicherheitweder vor noch während desKrieges jemals gefährdet gewe-sen war, wurde endgültig in denMahlstrom der Weltpolitik ver-wickelt und gezwungen, seinePolitik aufzugeben, die der Na-tion so lange Zeit gute Dienstegeleistet hatte: Handeln mit al-len, Bündnisse mit niemand.

3. Der Zweite Weltkrieg, derbeinahe zwei Jahre länger alsnotwendig geführt worden ist,damit die Sowjets Osteuropa be-setzen konnten, haben die Ver-einigten Staaten die unglaubli-che Summe von 400 MilliardenDollar gekostet und die Staats-verschuldung auf 220 MilliardenUS-Dollar anwachsen lassen.Damit befanden sich die Verei-nigten Staaten tief in den Kral-len der internationalen Bankers.

4. Der Zweite Weltkrieg brach-te für die von den Alliierten beiKriegsausbruch genannten Zieleein völlig anderes Ende. Win-ston Churchill war am Ende un-ter all den Hauptdarstellern die-ser theatralischen Groteske dereinzige, der einen letzten Protest

im Namen der ursprünglichen»Prinzipien« und »Zielsetzun-gen« des Krieges einlegte: »Wirsind gegen Deutschland aus ei-nem Grund in den Krieg gezo-gen: daß Polen frei und unab-hängig sein solle. Jedermannhier weiß, was es uns gekostethat, so unvorbereitet, wie wirwaren, und daß es uns beinaheunser Leben als eine Nation ge-kostet hat. Großbritannien hattekein materielles Interesse an Po-len. Sein Interesse war allein dasder Ehre, weil wir das Schwertfür Polen gegen Hitlers brutalenAngriff gezogen haben.«

WildwuchernderSozialismusals Krankheit

5. Der Zweite Weltkrieg ebneteden Weg für die Ankunft eineswildwuchernden Sozialismus, ei-ne Krankheit, die die Arbeits-moral in Großbritannien ver-nichtet und dazu gedient hat, esin ein »Klein-England« zu ver-wandeln. In jüngster Zeit hatdieselbe Krankheit, von vielenunserer führenden Politiker ge-fördert, sich auch in den Verei-nigten Staaten eingenistet unddroht, unsere einstmals großeRepublik zu vernichten.

6. Der Krieg bereitete den Wegfür die Gründung der Organisa-tion der Vereinten Nationen(UNO) im Jahre 1945, was einlachhafter Name ist. Ihr Haupt-sitz in New York befindet sichauf Boden, den die Rockefellersgestiftet haben. Dieses abscheu-liche Bastardding mitten insZentrum von New York zu set-

zen, ist eine direkte Beleidigungfür das Andenken an unsereGründungsväter und Helden deramerikanischen Revolution -die Einzelpersonen, die so hel-denhaft gekämpft und so sorg-sam bemüht gewesen sind, unseine Republik zu geben, die freivon dem Fluch ausländischerVerwicklung sein sollte.

7. Der Zweite Weltkrieg hatauch den Weg für die Gründungeines Staates Israel im Jahre1948 gelegt, ein Ereignis, dasden Nahen Osten zu einer gä-renden Brutstätte des Rassen-hasses und der Gewalt werdenließ.

Um das gegenwärtig hohe Maßan Spannung in der Welt zu ver-stehen ist es wichtig, die Ereig-nisse zu verstehen, die zur Grün-dung des Staates Israel führten.

BrennpunktNahost

Als die blutenden Wunden inEuropa und Asien sich zu schlie-ßen begannen, wurde die Auf-merksamkeit der Weltöffentlich-keit auf Nahost gelenkt, wo dieZionisten gerade dabei waren,den Staat Israel in Palästina zuetablieren.

Im November 1944 wurde LordMoyne, der englische Kolonial-minister, der Freund aller Men-schen war und sich bemüht hat-te, eine faire Lösung für das Pa-lästina-Problem zu finden, inKairo von zwei Zionisten ausPalästina ermordet. Sein »Ver-brechen« hatte darin bestanden,daß er die Ansicht vieler seiner

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verantwortlichen Vorgänger ge-teilt hatte, nämlich daß das Ein-dringen der Zionisten in den Na-hen Osten in einer Katastropheenden würde.

Die Ermordung von Lord Moy-ne erregte in England sehr vielWiderstand und veranlaßte vielePolitiker, sich die Unterstützungdes Konzeptes von einem jüdi-schen Staat noch einmal zu über-legen.

Als der nächste Zionistenkon-greß 1946 in Genf zusammen-trat, hatte er, laut Dr. Weiz-mann, »einen speziellen Charak-ter« und »zeigte eine Tendenz,sich auf Methoden zu verlassen,für die es unterschiedliche Na-men gibt: >Widerstand<, Vertei-digung< >Aktivismus<. EinGrundzug war ihnen allen ge-meinsam: die Überzeugung, daßman gegen die englische Machtin Palästina, und was dies be-trifft, auch andernorts kämpfenmüsse.«

Mit anderen Worten: Der Zioni-stische Weltkongreß von 1946befürwortete den Einsatz vonTerrorismus als einem Mittel zurErrichtung des zionistischenStaates. Diese Methoden hattensich bereits vor 30 Jahren in-Rußland als erfolgreich erwie-sen: sie sollten noch einmal er-probt werden. Man war sich völ-lig im klaren, daß der zionisti-sche Staat ohne Terrorismusnicht verwirklicht werden kann.

Attentate alspolitisches Instrument

Es entstanden in Palästina vieleTerrororganisationen mit dem

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Zweck, die Gründung eines Zio-nisten-Staates zu erzwingen. Diegrößte von ihnen hieß IrgunZvai Leumi und wurde von Me-nachim Begin angeführt. Eineandere war die Stern-Bande, zuderen Anführern Yitzhak Sha-mir zählte. Diese bildeten, wie esin der »Los Angeles Times«hieß, »Israels Untergrundur-sprung; sie benutzten das At-tentat als politisches Instru-ment«.

Als der Terror und das Blutver-gießen eskalierten, gab ein »Se-lect Committee on Estmates«des englischen Unterhauses be-kannt, daß »sehr viele Juden, ei-nem zweiten Exodus gleichkom-mend, aus Osteuropa in dieamerikanisch besetzte Zone inDeutschland und Österreichauswanderten, von denen dieMehrheit die Absicht hat,schließlich nach Palästina zu ge-hen. Es ist klar, daß dies eine imhöchsten Maße organisierte Be-wegung ist, hinter der ausrei-chend Mittel und großer Einflußstehen, aber der Unterausschußkonnte kein wirkliches Beweis-material erlangen, wer die wah-ren Anstifter sind.«

Ein Kriegsuntersuchungsaus-schuß, den der US-Senat nachEuropa entsandte, erklärte, daßdie »umfangreiche Auswande-rung von Juden aus Osteuropa indie amerikanische ZoneDeutschlands Teil eines sorgfäl-tig organisierten Planes ist, dervon speziellen Gruppen in denUSA finanziert wird.«

Zu beachten ist, daß dieser mas-sive »Exodus« aus Rußland und

den osteuropäischen Nationenstattfand, die aufgegeben undhinter dem, wie Churchill sagte,»Eiserenen Vorhang« abge-schnitten waren.

Offensichtlich hat dieser »zweiteExodus« mit der Zustimmungund vollen Kooperation vonWashington, London und Mos-kau stattgefunden. Niemandverläßt die Sowjetunion ohneErlaubnis, und doch liegt hierein eindeutiger Beweis vor, daßder Eiserne Vorhang geöffnetwurde, um eine massive Flut von»Juden« aus diesem Gebiet zuentlassen, und zwar mit Ziel Pa-lästina. Dies wurde »sorgfältiggeplant und von speziellenGruppen in den USA finan-ziert«.

Die TeilungPalästinas

Dieses Vorgehen erinnert daran,daß dreier >ahre zuvor, als manzur Vorbereitung der russischenRevolution Schlüsselpersonenvon New York nach Petrogradkutschierte, sich die Grenzen ei-ner Vielzahl führender Nationenzu eben diesem Zwecke öffne-ten. Offenbar gab es auf derhöchsten Ebene der internatio-nalen Machtpolitik keine Ver-bündeten, Feinde oder Neutrale.Alle Regierungen beugten sichdem Willen der höchsten Instanzin den politischen Angelegen-heiten.

Auf der Konferenz von Jalta1945, so ein maßgebliches Re-gierungsdokument, »sagte Roo-

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sevelt, er sei ein Zionist undfragte, ob Stalin auch einer sei.Stalin antwortete, er sei im Prin-zip einer, aber er erkenne dasProblem.«

Während der Jahre 1946 und1947 schwoll die zionistischeTerrorkampagne zu einem Cres-cendo an. Hunderte von engli-schen Soldaten wurden überfal-len, im Schlaf erschossen odersonstwie in die Luft gesprengt.Zwei englische Soldaten wurden

in einem Obstgarten zu Tode ge-martert und hängen gelassen.Die Engländer zeigten sich tat-sächlich abgeneigt, dieser Ge-walttätigkeit mit fester Hand zubegegnen.

Konfrontiert mit einer immergrößer werdenden Welle desTerrorismus innerhalb von Palä-stina, einer steigenden Wellevon hunderttausenden von »Ju-den« aus den Ostblockländernund »unwiderstehlichem Druck«

Prominente Zionisten: der Philanthrop Nathan Straus, Louis D.Brandeis, Richter am Obersten US-Bundesgericht und RabbiStephen S. Wise.

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der Zionisten in England selbst,und der Truman-Regierung inWashington, legte die englischeRegierung die Palästinafrage derneu gegründeten UNO vor. Am29. November 1947 stimmtendie Vereinten Nationen für eineTeilung Palästinas in zwei unab-hängige Staaten - einen jüdi-schen und einen arabischen, undzwar per 1. Oktober 1949.

Der Plan wurde von den Zioni-sten angenommen, aber von denArabern natürlicherweise abge-lehnt, die keineswegs die Ab-sicht hatten, ihre Eigentums-rechte und Regierungsrechteüber ein Land aufzugeben, dasseit fast 2000 Jahren ihre Hei-mat gewesen war. Im Gefolgedieses Vorschlages nahmen dieGewalttaten in Palästina immermehr zu. Alarmiert machte derUN-Sicherheitsrat einen Rück-zieher, und die Truman-Regie-rung eine Kehrtwende in deramerikanischen Politik undschlug vor, den Teilungsvor-schlag zu suspendieren, einenWaffenstillstand auszuhandelnund das englische »Mandat«durch eine »Treuhänderschaft«zu ersetzen, an der sich die Ver-einigten Staaten stark beteiligenwürden.

Die Nachkommenkämpfenfür einen Staat Palästina

Die Zionisten erkannten, daß ihrTraum von einem jüdischenStaat am Einstürzen war, undschlugen sofort zu, um die UNOvor eine vollendete Tatsache zustellen; sie zweiteilten Palästinaeigenmächtig.

Um die Herzen der arabischenEinwohner Palästinas mit nack-tem Terror zu erfüllen, »stürm-ten jüdische Terroristen derStern-Bande und der Irgun ZvaiLeumi das Dorf Deir Yasin undschlachteten alle Leute dahin.Die Leichname von 250 Ara-bern, überwiegend Frauen undKinder, wurden in Brunnen ge-worfen.

Die Palästinenser erkannten,daß das Massaker von Deir Ya-sin sie davor warnen sollte, wasmit ihnen geschehen würde,wenn sie auf ihrem Land woh-nen blieben. Abgesehen von we-nigen Tausend flohen sie in dieNachbarländer. Und so ist imwesentlichen das »palästinensi-sche Flüchtlingsproblem« ent-standen.

Es sind diese Leute und ihreNachkommen, die unter derFührung von Yasir Arafat undder Palästinensischen Befrei-ungsorganisation (PLO) nochimmer um die Gründung einespalästinensischen Staates in die-sem Gebiet kämpfen.

Was hält die Zukunft für denkonfliktgeplagten Nahen Ostenbereit? Man kann die Ereignissenicht genau vorhersagen, aber esgibt Anzeichen dafür, daß dieZukunft noch gewalttätiger seinwird als die Vergangenheit.

Die im Juli 1980 vom israeli-schen Parlament abgegebeneErklärung, daß Jerusalem nun-mehr die politische Hauptstadtdes Staates Israel ist, könnte vonallergrößter Bedeutung sein.

Stellt dies einen Schritt in Rich-tung auf ein sehr viel ehrgeizige-res Ziel auf seilen der Zionistendar?

Seit Jahren gilt es als eine aner-kannte Tatsache, daß die Zioni-sten planen, Jerusalem zur Ver-waltungsmetropole einer EineWelt-Regierung zu machen.

Dieses hochgesteckte Ziel istvon David Ben-Gurion, Israelsehemaligem Premierminister, ineinem 1962 für die Zeitschrift»Look« geschriebenen Artikeldargelegt worden. Er sagte vor-aus, was in dem nächsten Vier-teljahrhundert auf der Weltbüh-ne gespielt werden würde. SeineWorte werden originalgetreuwiedergegeben.

Jerusalem Sitzdes OberstenGerichtshofes

David Ben-Gurion im Magazin»Look« am 6. Januar 1962:»Das Bild der Welt im Jahre1987, wie es in meiner Vorstel-lung erscheint: Der Kalte Kriegwird der Vergangenheit angehö-ren. Der Druck von innen durchdie ständig zunehmende Intelli-genzia in Rußland nach mehrFreiheit und der Druck der Mas-sen nach Anhebung ihres Le-bensstandards könnte zu einerallmählichen Demokratisierungder Sowjetunion führen. Ande-rerseits könnte der wachsendeEinfluß der Arbeiter undBauern und die zunehmende po-litische Bedeutung von Männernder Wissenschaften die Verei-nigten Staaten in einen Wohl-

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fahrtsstaat mit einer Planwirt-schaft umwandeln.

West- und Osteuropa werden ei-ne Föderation autonomer Staa-ten bilden, mit sozialistischerund demokratischer Ordnung.Mit Ausnahme der UdSSR alseinem föderierten EurasischenStaat, werden alle anderen Kon-tinente in einem Weltbündnisvereinigt, das über eine interna-tionale Polizeimacht verfügt.Sämtliche Streitkräfte werdenabgeschafft und es wird keineKriege mehr geben.

In Jerusalem werden die Verein-ten Nationen - wirklich VereinteNationen - einen Schrein desPropheten erbauen, der der fö-derierten Union aller Kontinen-te dienen wird; dies wird der Sitzdes Obersten Gerichtshofes derMenschheit sein, um alle Kon-troversen unter den föderiertenKontinenten beizulegen, wie vonJesaja prophezeit ist.

Jede Person in der Welt wird dasRecht auf höhere Schulbildunghaben. Eine Pille zur Verhütungvon Schwangerschaft wird dasexplodierende natürlicheWachstum der BevölkerungChinas und Indiens bremsen. ImJahre 1987 wird das durch-schnittliche Lebensalter desMenschen 100 Jahre erreichthaben.«

Man beachte, daß der damaligeisraelische Premier die Zeit vor-aussah, in der Amerika wahr-scheinlich »ein Wohlfahrtsstaatmit einer Planwirtschaft« seinwird. Im Gegensatz zu den ame-

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rikanischen Bauern weiß er of-fenbar, was die Machthaber hin-ter den Kulissen mit unserereinstmals großen Republik imSinn haben.

Die amerikanischen Sklavenwürden dann in ein »Weltbünd-nis unter einer internationalenPolizeimacht« fusioniert. »Jeru-salem wird der Sitz des OberstenGerichtshofes der Menschheitsein, um alle Kontroversen unterden föderierten Kontinentenbeizulegen«.

Der erste Teil der Prophezeiungvon Ben-Gurion ist fast schonerfüllt. Kann ein Versuch, auchden zweiten Teil in Erfüllung ge-hen zu lassen, noch lange aufsich warten lassen?

Versuche, ein solches Weltbünd-nis mit Jerusalem als Haupt-quartier, zu errichten, würdenmit großer Sicherheit den Drit-ten Weltkrieg auslösen, den derSpitzenilluminat Albert Pike inseinem Mazzinibrief aus demJahre 1871 prophezeit hat.

Pike sagte, daß dieser DritteWeltkrieg im Nahen Osten aus-brechen würde, und zwar auf-grund der Feindschaft zwischenden Arabern und den Israelis,und daß er in der Gründung ei-ner Weltdiktatur kulminierenwürde.

Die Einstellung der internatio-nalen Bankers gegenüber derErrichtung eines solchen univer-sellen Sklavenlagers wird deut-lich in den Worten von JamesWarburg zusammengefaßt, dieer am 17. Februar 1950 vor demUS-Senat aussprach: »Wir wer-den eine Weltregierung haben,ob es uns gefällt oder nicht. Dieeinzige Frage ist, ob die Weltre-gierung durch Eroberung oderEinwilligung erreicht wird.«

Mit anderen Worten, wenn un-zählige Millionen von unschuldi-gen Menschen sterben müssen,um ihr Ziel zu verwirklichen, sohat das für die internationalenBankers und ihre gottlosen Ge-nossen keine Bedeutung.

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XII. Siegen die Illuminaten?

Kurz nach Jimmy Carters Inauguration und Zbigniew BrzezinskisErnennung zum Direktor des Nationalen Sicherheitswesens veröf-fentlichte die Trilaterale Kommission den Bericht »Mitarbeit mit denkommunistischen Ländern zur Lösung globaler Probleme«. Der1977 erschienene Bericht stellte fest: »Diese Schrift wurde veranlaßtvon dem Bestreben, jede Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit denkommunistischen Ländern bei der Behandlung gewisser internatio-naler Probleme auszunutzen. Im Rahmen dieser von uns gesuchtenZusammenarbeit zwischen Ost und West ist es unser Hauptziel, dieWeltprobleme wirkungsvoller in Angriff zu nehmen. Eine Mitarbeitder Kommunisten könnte bei der Behandlung dieser Probleme vonNutzen sein.«

Seit 1953, als Experte für sowje-tische Angelegenheiten am For-schungsinstitut für internationa-le Veränderung, ColumbiaSchool, Washington B.C., sowiein Harvard tätig, schrieb Brze-zinski ein 1970 als Paperbackerschienenes Buch mit dem Titel»Between two Ages«, das unseinen Vorgeschmack auf dasgab, was uns und unseren Kin-dern an Niedertracht gebotenwerden wird.

Engstirnigkeit infolgeUnaufgeklärtheit

Die offizielle trilaterale Veröf-fentlichung befaßte sich mit der

»Trilateral-KommunistischenZusammenarbeit in neun globa-len Problembereichen«, denOzeanen und dem Weltall, dertrilateral-kommunistischen Zu-sammenarbeit im Bereich derWetter-Änderungen und derErdbeben-Kontrolle, Zunahme,des Sowjet-Handels mit demWesten - besonders was techno-logische und strategische Güterbetrifft.

Ein in Brzezinskis Buch »Zwi-schen zwei Weltaltern« enthalte-nes Zitat lautet: »Die Technolo-gie wird den Führern der größe-ren Nationen eine Auswahl vontechnischen Verfahren zurDurchführung geheimer Kriegezur Verfügung stellen, von de-nen nur ein sehr kleiner Teil derSicherheitskräfte unterrichtet zuwerden braucht. TechnischeVerfahren zur Änderung desWetters könnten benutzt wer-den, um lang andauernde Dürre-beziehungsweise Unwetterpe-rioden mit dem Ziel auszulösen,die Widerstandskraft einer Na-tion zu schwächen und sie zuzwingen, die Forderungen desGegners anzunehmen.«Das Buch von Brzezinski wirdals die Bibel der Trilateralen be-zeichnet. Bei der Darlegung,warum die Welt »ein neues Ge-webe internationaler Beziehun-gen weben« muß (Pseudonymfür eine Neue Weltordnung), be-hauptet Brzezinski, daß dieMenschheit große Entwick-lungsphasen durchgemacht hatund wir uns heute mitten in der

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vierten und letzten Phase be-finden.

Nach Brzezinskis Bewertung derGeschichte hat sich die erste,sehr primitive »Phase« um Reli-gion gedreht und dafür gesorgt,daß »die Idee angenommenwurde, das Schicksal des Men-schen liege im wesentlichen nurin der Hand Gottes«. Eine sol-che Vorstellung ist für einen der-artig großen und »illuminierten«Verstand, wie ihn der eingewan-derte Pole sein eigen nennt, voll-kommen unakzeptabel, da sie ei-ne »Engstirnigkeit infolge massi-ver Unaufgeklärtheit, Analpha-betentum und eine auf die un-mittelbare Umwelt beschränkteSicht« bezeugt.

Bruder Zbigund der Marxismus

Er erzählt uns, daß die zweitePhase, die der Mensch auf demWeg zur wahren Erleuchtungdurchgehen mußte, der Nationa-lismus gewesen ist, »der ein wei-terer gigantischer Schritt in derfortschreitenden Neudefinitionvom Wesen des Menschen undseinem Platz in der Welt war«.

Die dritte Phase sei der Marxis-mus, der »eine weitere entschei-dende und kreative Phase derAusreifung des menschlichenUniversalbildes darstellt.Gleichzeitig bedeutet der Mar-xismus einen Sieg des äußeren,aktiven Menschen über den in-neren, passiven Menschen undeinen Sieg des Denkens überden Glauben: er betont dieMöglichkeit des Menschen, sein

materielles Schicksal zu formen,und dies hat dazu gedient, dasDenken anzuregen und mensch-liche Energie zweckgerichtet zumobilisieren.«

Einige Seiten später verlangt»Bruder Zbig«, daß wir ihmglauben sollen, daß »der Marxis-mus, der in dem von den Bemü-hungen der industriellen und na-tionalistischen Revolutionärenhervorgebrachten sozialen Um-bruch geboren wurde, ein ein-maliges intellektuelles Instru-ment war, um die grundlegendenKräfte unserer Zeit zu verstehenund zu harmonisieren, er hat dieFahne der Internationalen auf-gezogen«.

Hinsichtlich der »Rivalität« zwi-schen Rußland und Amerika fin-det Brzezinski anscheinend andem russischen Standpunktnichts auszusetzen, daß »dasletztendliche Ergebnis des Wett-kampfes, aufgrund der histori-schen Überlegenheit des kom-munistischen Systems, schon imvornhinein feststeht«.

Die vierte und abschließendePhase wird von Brzezinski alsdie »Technotronische Ära« be-zeichnet - beziehungsweise das»Ideal des vernünftigen Huma-nitarismus auf weltweiter Ebe-ne«. Laut »Webster's New Col-legiate Dictionary« bedeutetHumanitarismus »den Grund-satz, der das göttliche Wesenvon Jesus Christus verneint. DieDoktrine, daß die Verpflichtun-gen des Menschen auf den Men-schen und die menschlichen Be-ziehungen beschränkt sind undausschließlich von ihm ausge-

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hen. Die Doktrine, daß sich dasWesen des Menschen alleindurch eigene Anstrengungen,ohne Gottes Gnade vervoll-kommnen läßt.« Dies ist dieQuintessenz des Illuminaten-tums - das Dogma, daß es eineElite gibt, die ganz allein dazuberechtigt ist, die Angelegenheitder Menschheit zu bestimmen.

Eine Elite kontrolliertund steuert

Es ist offenbar, daß Brzezinskiein einsatzfreudiger Verfechterdieser Überlegungen ist. Seinebevorstehende »Technokrati-sche Ära« steht »in unmittelba-rem Zusammenhang mit denAuswirkungen der Technologie«und »bedingt das allmählicheErscheinen einer Gesellschaft,die vermehrt kontrolliert und

gesteuert wird. Eine solche Ge-sellschaft dürfte von einer Elitebeherrscht werden, ungehindertvon traditionellen Werten. DieseElite dürfte nicht zögern, ihrepolitischen Ziele unter Einsatzder allermodernsten Technikenzu verwirklichen, mit denen sichdas Volksverhalten beeinflussenläßt und die Gesellschaft ge-nauestens überwacht und kon-trolliert werden kann.«

In der Januar-Ausgabe von1968 des "»Encounter« führtBrzezinski zu demselben Themaaus: »Die Wissenschaftler sindzuversichtlich, daß bis zum Endedieses Jahrhunderts der Compu-ter genausogut denken kann wieder Mensch und in der Lage seinwird, >kreative< Gedanken zu ha-ben; angeschlossen an Roboteroder >Retortenmenschen< könn-ten sie wie Menschen handeln.«

»Gleichzeitig werden die Mög-lichkeiten zur sozialen und poli-tischen Kontrolle über das Indi-viduum ungeheuerlich zuneh-men. Wie ich bereits gesagt ha-be, es wird möglich sein, einefast permanente Überwachungüber jeden einzelnen Bürgerauszuüben und eine aktuellevollständige Datenkartei zu füh-ren, die selbst höchst privateAngaben über die Gesundheitoder das persönliche Verhaltendes Bürgers enthält, und zwarneben all den üblichen Daten.Diese Datenbanken werden demsofortigen Zugriff der Behördenunterliegen.«

In »The Freeman Digest« er-klärte George W. Franklin,Koordinator der Trilateralen

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Kommission, daß »bestimmteweise Männer« (zweifellos Il-luminierte) »eingesetzt würden,um darüber zu entscheiden, wasgetan werden muß«!

Brzezinski erklärt: »Die Realitätunserer Zeit ist die, daß einemoderne Gesellschaft wie dieU. S., ein zentrales Organ zurKoordinierung und Umstruk-turierung braucht, das nicht aus600 Leuten bestehen kann.«

Wie hat sich Brzezinski vorge-stellt, daß die amerikanische Na-tion und die Welt seine elitäre»Neue Weltordnung« annehmensoll? Dazu erläutert er: »Span-nung ist unvermeidlich, wennder Mensch versucht, das Neuein das Rahmenwerk des Alten zuintegrieren. Eine Zeitlang wirdder vorhandene Rahmen flexibelgenug sein, um das Neue zu inte-grieren, und zwar indem er es ineiner vertrauteren Form anpaßt.Aber irgendwann einmal wirdder alte Rahmen überlastet sein.Die neue Menge an Schwierig-keiten läßt sich nicht mehr intraditionelle Formen umfunktio-nieren und macht sich schließlichmit zwingender Gewalt geltend.Heute schon ist der alte Rahmender internationalen Politik mitihren Einflußbereichen, Militär-bündnissen zwischen Nationen-staaten, der Fiktion von Souve-ränität, den doktrinären Konflik-ten aus den Krisen des 19. Jahr-hunderts - ganz eindeutig nichtmehr mit der Realität zu verein-baren.«

Bruder Zbigund die Bankers

Man sollte nicht übersehen, daß

Brzezinski während seiner Zeitals Leiter des Forschungsinstitu-tes für Kommunistische Angele-genheiten an der Columbia Uni-versität ebenfalls als »außenpoli-tischer Berater« und Vertrautervon David Rockefeller tätig war,Es ist offensichtlich, daß dermächtigste Mann in den Verei-nigten Staaten, für den angeblichdas Amt des Präsidenten eineRückstufung darstellen würde,an der anti-amerikanischen Phi-losophie des polnischen Immi-granten einen höchst persönli-chen Gefallen fand.

Im Jahre 1972 schlug Rockefei-ler in einer Rede vor dem inter-nationalen Finanzpublikum derChase Manhattan Bank in Lon-don, Brüssel und Paris die Grün-dung einer InternationalenKommission für Frieden undWohlstand vor (die später Trila-terale Kommission genannt wur-de), die »dafür sorgen sollte, daßdie klügsten Köpfe sich mit denProblemen der Zukunft be-fassen«.

Zum Schluß seiner Ausführun-gen sagte er: »Die Angehörigendieser neuen Generation werdensich sehr viel leichter als ihreVorfahren über nationale undsprachliche Grenzen hinwegset-zen. Sie werden ein Maß an wirt-schaftlicher Integration fürselbstverständlich halten und je-nen Widerstand leisten, die sichin die Getrenntheit zurückzie-hen möchten.«

»Ich bin sicher, daß, wenn dieneuen Männer und Frauen andie Macht in Regierung und In-dustrie, in den Universitäten und

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den Gewerkschaften kommen,wir es leichter haben werden, alses zur Zeit aussieht, eine Inter-essengemeinschaft zu er-richten.«

Der Multi-Milliardär DavidRockefeller hat Brzezinski zuseinem Strohmann gewählt, derdann seine elitäre TrilateraleKommission gegründet hat.

Von dem Rechercheur Craig S.Karpel erfahren wir, daß »Brze-zinski im Juli 1973 die ColumbiaUniversität verließ, um Präsi-dent der Trilateralen Kommis-sion zu werden. Er hatte denAuftrag, 200 Mitglieder auszu-wählen, die das nächstbeste zueinem Weltvorstand darstellenwürden. Brzezinski suchte nichtnur die einflußreichsten Männerder multinationalen Großkon-zerne aus, sondern er hat dieOrganisation auch mit Individu-

en durchsetzt, die für den Planunerläßlich waren, um die Kan-didaten der Kommission wieCarter und Mondale in hohe Re-gierungsämter zu bringen. Umsich die Unterstützung der Mas-senmedien zu sichern, hat er denChefredakteur der ChicagoSun-Times<, den Chefherausge-ber der >Times<, den Präsidentender Columbia Broadcasting Sy-stem und Direktoren der >LosAngeles Times<, der >New YorkTimes< und des >Wall StreetJournal< mit aufgenommen.

Was bringt dieReagan-Regierung?

Viele Millionen Amerikanermöchten nichts lieber erleben,als daß die Hoffnungen auf einerasche Bremsung der Inflation,einer Gesundschrumpfung derBürokratie und einen sich daran

Symbol individueller Freiheit?

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anschließenden Aufwärtssog inder Produktivität Wirklichkeitwerden, und daß Amerika seinemoralische, geistige und finan-zielle Lebenskraft der Vergan-genheit zurückgewinnt.

Die Reagan-Regierung muß da-zu im Licht der harten, kaltenRealitäten beurteilt werden,nicht im warmen Dämmerscheinvon Wunschträumen. Was ge-schehen ist und geschieht, mußobjektiv betrachtet werden,nicht mit Gefühl.

Erstens, Ronald Reagan hat sichunter dem allmächtigen Druckder unsichtbaren Regierung imWeißen Haus mit Mitgliederndes CFR und der TrilateralenKommission umgeben, derengrundlegende Philosophie vonGenösse »Zbig« Brzezinski inseinem Buch »Between TwoAges« zum Ausdruck gebrachtwurde. Diese Philosophie ist inihrer Grundstruktur illumini-stisch und den Grundsätzen dia-metral entgegengesetzt, auf de-nen die Vereinigten Staaten ge-gründet sind.

Zweitens, die Liberalen habenmit ihrer üblichen selbstgerech-ten Überheblichkeit aus den»brutalen« Kürzungen desStaatshaushaltes 1982 eineStreitfrage ersten Ranges ge-macht. Tatsächlich aber belau-fen sich diese Kürzungen auf we-niger als 5 Prozent der Ausga-ben von 1981 und sind nichtsweiter als symbolische Geste andie Adresse der amerikanischenWähler, die tiefgreifende Ände-rungen verlangt haben. Diese

Kürzungen sind nicht im minde-sten »brutal«.

Im Grunde unternimmt dieReagan-Regierung wenig, umdie finanziellen Leiden der Na-tion zu heilen, nachdem der Prä-sident bereits früher klar ge-macht hatte, daß er nicht dieAbsicht hat, gegen das privateFederal Reserve System vorzu-gehen, dessen eigennützige Ak-tionen die Ursachen für dieseLeiden sind.

Dieser private Großkonzern, derseit seiner Gründung im Jahre1913 noch nie eine Wirtschafts-prüfung erlebt hat, wird, wie derverstorbene Kongreß-Abgeord-nete Louis T. McFadden sagte,von »einer dunklen Bande vonFinanzpiraten« geleitet. Es istzweifellos der schlimmste Fluch,der jemals auf die amerikanischeNation gelegt worden ist. Diesesskrupellose Kartell hat von densogenannten Vertretern im Kon-greß die Genehmigung erhalten,einen satanischen Plan auszu-führen, wodurch sie diese Verei-nigten Staaten mit ganz offen-sichtlicher Straffreiheit ausplün-dern dürfen. Mit der Monetisie-rung der Staatsverschuldung ha-ben sie dafür gesorgt, daß sichein starker Inflationsdruck in-nerhalb der amerikanischenWirtschaft aufbaut.

Kanonen-undButter-Politik

Diese katastrophale Dampfwal-ze der Zerstörung wurde durchdie Entscheidung der Johnson-Regierung in Bewegung gesetzt,

jegliche Silberdeckung für die»Fed«-Noten abzuschaffen. Da-durch war der Weg frei für seine»Kanonen- und Butter-Politik«,mit der der Vietnamkrieg finan-ziert wurde. Das »Federal Re-serve System« (Fed) hat dadurchMilliarden neuer, ungedeckter»Dollars« in die Wirtschaft ge-pumpt, ohne daß damit ein ent-sprechendes Wachstum von Gü-tern und Leistungen einherge-gangen wäre. Das unvermeidli-che Resultat: eine beschleuni-gende Geldinflation.

Es gibt zwei Arten der Inflation:von Kredit und Geld. Die Infla-tion in den 20er Jahren war nureine Kreditinflation. Zu der Zeitwar der Dollar so gut wie Gold.Nach gesetzlicher Bestimmungwar ein Dollar 412,5 grainsStandardsilber. Er hätte garnicht gesünder sein können. Esgab keine Geldinflation. Daswar einfach nicht möglich.

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Als die Kreditaufnahme ge-stoppt wurde (die Ursache fürdie große Rezession), fielen diePreise auf ihre berechtigte Hö-he. Der Wert des Dollar war anSilber und Gold gebunden. Esgab kein Drucken von Papier-geld. Sämtliche Noten konntenzu ihrem Nennwert in Silberoder Gold eingelöst werden.

Die Geldinflation in den 80erJahren haben die USA deshalb,weil die Monopolisten dieStaatsverschuldung monetisierthaben. Das hat die Wirkung, daßMilliarden von ungedeckten»Scheindollars« gedruckt wer-den. Dadurch sind die Preise füralle Dinge explodiert und vieleUnternehmen in den Konkursgetrieben worden. Daraus istdann eine konjunkturelle Tal-fahrt geworden.

Die Regierungseinnahmen sindnach unten abgeknickt, während

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die Sozialleistungen in die Höhegeschnellt sind. Mildem »Mone-tary Control Act von 1980«(Währungskontrollgesetz), dasam 1. Juni 1981 in Kraft getre-ten ist, hat der Kongreß der»Fed« den Freibrief gegeben,die amerikanischen Bürger mehrdenn je auszunehmen. Wie derFinanzmann James Sibbett in ei-nem Bulletin betont, »gibt diesesGesetz der >Fed< die Macht, jedeSchuld, sogar eine private, ja so-gar die einer anderen Nation,zu monetisieren!«

Monetisierungvon Schulden

Bisher hat sich die Inflation ineinem Land auf die Monetisie-rung seiner eigenen Staatsver-schuldung beschränkt. Aber mitdiesem neuen Gesetz kann die»Fed« auch die Schulden einesausländischen Landes kaufen so-wie die des amerikanischen Bun-des, der Kommunen, der Städte,ja sogar die privater Unterneh-men wie zum Beispiel vonChrysler. Die Zahlungsweise fürdiese Schulden besteht darin,Dollars aus dem Nichts zuschöpfen, einfach, indem mandem Verkäufer der Schuld einenKredit in den Fed-Büchern ein-räumt. Der Verkäufer kanndann diesen Kredit jederzeit be-anspruchen, indem er sich beider Bank an der Ecke Dollarsholt. Auf diese Weise wird dieGeldmengenversorgung erhöht.

Da sich das Geldmengenwachs-tum ausweitet, gehen die Preisefür Güter und Waren in dieHöhe.

Entscheidend ist jedoch, daß,selbst wenn es Präsident Reagangelingt, den Haushalt auszuglei-chen und sogar einen Goldstan-dard einzuführen, wir immernoch unter einer galoppierendenInflation leiden, und zwar wegendieser neuen Möglichkeit derMonetisierung der Schulden.

Das letztendliche Motiv, das die-sem Gesetz zugrunde liegt, ist,die internationalen Bankers ausder Klemme zu holen, da sie aufwertlosen Darlehen sitzen, diesie an fremde Nationen verlie-hen haben. Letztlich ist es eineeinfache Umbuchungsaktion,womit die Verluste der Bankersan das amerikanische Volk inForm von steigenden Preisen ab-gewälzt werden.

Außerdem lassen sich damit aufbequeme Art und Weise Unter-nehmen wie Chrysler, Geld- undKreditinstitute und sonstigeSchulden »gutschreiben«, dienach Meinung der »Fed« geret-tet werden sollten.Unterdessen täuscht die »Fed«vor, die Inflation mit einerHochzinspolitik zu bekämpfen,was in Wirklichkeit dazu bei-trägt, die Inflation noch mehranzuheizen, da überall die Ko-sten steigen. »Absurde« Zins-sätze, wie Präsident Reagan sienannte, werden tatsächlich eineRezession verursachen, die sogut wie eine Garantie ist, daßzunächst Chrysler-Schulden vonder »Fed« monetisiert werden.Hohe Zinsen helfen nur, dieKreditinflation zu bremsen, diewir gar nicht haben. Dagegenheizen hohe Zinsen die Geldin-flation an, und die haben wir.

Diese neue Bedrohung des Dol-lars ist noch größer und handfe-ster als die alte. Es ist möglich,daß Präsident Reagan den Etatausgleichen kann. Aber es istausgeschlossen, daß die Hotten-totten in Timbuktu ihre Kreditejemals zurückzahlen. Ich weißnicht, wie hoch diese nicht ein-treibbaren Schulden dort drau-ßen sind. Eine Schätzung sprichtvon 500 Milliarden Dollar. Aufjeden Fall reicht es aus, um denDollar auszulöschen, wenn die»Fed« sie monetisiert.

Mißachtung derGesetze

Alle Probleme, die die amerika-nische Nation belasten, lassensich auf ein und denselben Nen-ner bringen - Mißachtung derGesetze. Unter dem satanischenEinfluß der von den Illuminatenbeherrschten Humanitaristen istdie amerikanische Öffentlichkeiteiner Gehirnwäsche unterwor-fen worden, die sie glaubenmacht, daß es keine absolutenWahrheiten, keine absolutenGesetze gibt. Und keine Strafedafür, daß man alle Gesetze mitFüßen tritt, die uns von Gottgegeben wurden. Diesem satani-schen Ansturm ist es gelungen,die Grundlagen der amerikani-schen Gesellschaft zu untermi-nieren.

Die grimmige Zukunft, die Il-luminaten für alle amerikani-schen »Bauern« vorgesehen ha-ben, wurde von einem Sprechereiner weiteren Exklusivgruppe,dem Club of Rome, sehr an-schaulich dargelegt. In einem In-

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terview mit dem Magazin »Fu-sion« vom August 1980 hatHoward Odum, Meeresbiologean der Universität Florida, ent-hüllt, was die Internationalistenfür unsere Zukunft planen: »DieVereinigten Staaten haben eineneue und reizvolle Führungsrol-le in der Welt. Wir werden dieWelt nach unten führen. Wirwerden die Welt auf ein niedri-geres Niveau des Energiever-brauchs bringen.«

Die Weltstrategen glauben, »esist notwendig, daß die Vereinig-ten Staaten in den nächsten 50Jahren ihre Bevölkerung umzwei Drittel verringern.« Odumerzählt leider nicht, wie er undseine illuminierten Freunde dieBeseitigung von rund 150 Mil-lionen ihrer Mitamerikaner be-werkstelligen wollen, aber wirkönnen sicher sein, daß sie mitFleiß an dieser Problemlösungarbeiten.

In dem von Odum vorgesehenenStaat könnte der Großteil derBevölkerung »Vollbeschäfti-gung in einer eigenversorgeri-schen Landwirtschaft finden. Esgäbe praktisch keine Arbeitslo-sigkeit, da viele Arbeiten, dieheute von Maschinen ausgeführtwerden, wieder von Menschen-hand getan werden müßten.«

Der Plan sieht eindeutig vor, daßdie Amerikaner nach und nachall ihrer Freiheit und ihresWohlstandes beraubt werdenund daß sie in der neuen Welt-ordnung auf den Status vonLeibeigenen gedrückt werden.Dies bestätigt die Aussage desverstorbenen Professor Carrol

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Quigley, daß die Internationali-sten »nichts weniger wollen, alsein Weltsystem der finanziellenBeherrschung durch Privathand,welches das politische System ei-nes jeden einzelnen Landes so-wie die Weltwirtschaft insgesamtlenkt. Dieses System soll vonden Zentralbanken der Welt infeudalistischem Stil gesteuertwerden, die konzentriert han-deln, und zwar aufgrund vonGeheimabkommen, die auf häu-fig stattfindenden Gipfeltreffenund Gipfelkonferenzen verein-bart werden.«

AmerikasSchicksaldekade

Amerika steht an einem Schei-deweg. Das Jahrzehnt der 80erJahre ist die Schicksaldekade.Die kommenden Jahre werdenüber die Zukunft der Vereinig-ten Staaten entscheiden - unddie der ganzen Welt.

Für diejenigen, die »Augen ha-ben, um zu sehen«, sind dieWegweiser klar und unmißver-ständlich markiert. Der einePfeil weist die Nation auf einenverführerischen Pfad des Ver-

gnügens, bespickt mit subtilenVortäuschungen, die an dieniedrigsten Instinkte des Men-schen appellieren, nach Links.

Dies ist der Weg des geringstenWiderstandes, der Weg, der alljenen traurigen, kranken Ge-schöpfen verheißungsvoll er-scheint, die jegliches persönli-ches Verantwortungsbewußtseinaufgegeben und ihre Seele füreine bezahlte Reise in die Mär-chenwelt eingetauscht haben,die die humanitaristischen Pro-pagandisten für sie geplanthaben.

Diese leichtgläubigen Un-schuldslämmer, die sich auf die-sen Weg verlocken lassen, wis-sen nicht, daß er zu einem ge-waltigen persönlichen Trauma,zu Frustration, Armut, Degra-dierung und letztlich in die totaleSklaverei führt.

Der andere Pfeil lenkt die ame-rikanische Nation auf einen lan-gen, mühsamen Weg des Auf-stiegs zurück zur nationalen Un-abhängigkeit und wahrem mate-riellem und geistigem Gedeihen.Er führt in die Freiheit.

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XUI. Neuer Star für eine alte Clique

Während die Vereinigten Staaten unter der argen Last der Carter-Präsidentschaft schwankend in das neue Jahrzehnt der 80er Jahreeintraten und.sich die nationalen Krisen in alarmierendem Tempoverstärkten, erhob sich unter der hartbedrängten und überbesteuer-ten amerikanischen Bürgerschaft der Ruf nach Entlastung. Nachfünfzig Jahren des liberalen Wahnsinns fast leergeblutet, bestand einerkennbarer Wunsch nach tiefgreifenden Änderungen. Man hatte dieflagranten Betrügereien, wie zum Beispiel dem »New Deal«, »TheNew Frontier«, der »Great Society« und der himmelschreiendenSchwindelei der Carter-Jahre bis zum Überdruß satt und viele Millio-nen Amerikaner sehnten sich nach der Rückkehr einer gesundenRegierung.

Das amerikanische Volk hattegenug. Am 4. November 1980hatte es mit überwältigenderMehrheit die liberale Politik zu-rückgewiesen, die in den letztenJahrzehnten gedroht hatte, dieVereinigten Staaten unter rotenZahlen, Verbrechen undmenschlicher Entwürdigung zubegraben. Es gab einen massivenRuck nach rechts, der zu demüberwältigenden Wahlsieg vonRonald Reagan zum amerikani-schen Präsidenten führte.

Das PhänomenReagan

Am 20. Januar 1981 stieß dieamerikanische Nation gesamt-haft einen hart verdienten Seuf-zer der Erleichterung aus, als dieneue Reagan-Administrationdie Zügel der Regierung in dieHände nahm. Die gleichzeitigdamit stattfindende Freilassungder Geiseln im Iran trug zu demallgemeinen Gefühl der Erleich-terung fast einen Hauch Jubelbei.

Mit dem Eintreffen von RonaldReagan und vielen neuen, ver-fassungsorientierten Gesetzge-bern auf der Washingtoner Sze-ne wehte ein kühler, klarer undfrischer Wind durch die staubi-gen Hallen des Kongresses. Diegenerelle Haltung der Neuan-kömmlinge wurde von JeremiahDanton, dem neuen Senator vonAlabama zum Ausdruck ge-bracht: »Es ist an der Zeit zuhandeln. Bürger haben ihre ei-gene Selbstachtung und sie wol-len, daß diese Nation die ihrezurückgewinnt.«

Die neue Reagan-Regierungversprach dem amerikanischenVolk einen »neuen Beginn« -eine Rückkehr zu traditionellenWerten.

Ende der 70er Jahre wurde derPatriotismus vieler Millionen imganzen Land zu neuem Lebenangefacht, als Ronald Reaganeine lange Serie von Kommenta-ren veranstaltete, die die Rund-funksender der ABC ausstrahl-ten. Er sprach über Patriotismus,

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konservative Politik und persön-liche Verantwortung sowie überdie Notwendigkeit, den ameri-kanischen Bürger die »großeRegierung« vom Hals und ausihrem täglichen Leben zu schaf-fen. Diese bewegenden Bot-schaften fanden in den Herzenund Köpfen vieler MillionenAmerikaner von Küste zu Küsteein tiefsitzendes Echo.

Vision eineswunderbaren Amerikas

Von jahrzehntelanger liberalerWahnsinnspolitik verängstigtund frustriert, fingen die Leutean, sich ernsthaft eine Reagan-

Administration vorzustellen. Ersprach ihre Sprache und sieschlugen sich auf seine Seite. Siespürten, daß hier endlich einMann von geradem Charakterwar, der ihre Wertvorstellungenmit Nachdruck vortragen und ei-ne Hauptrolle spielen könnte,um die Nation wieder zu inter-nationalem Ansehen zurückfüh-ren zu können.

Als Reagan seine einträglicheamerikanische Rundfunkarbeitan den Nagel hängte und seineWahlkampfreise antrat, brauch-te er nur noch ins Ziel zu laufen.Schon bald wurde von einerwachsenden Menge »die Visionaufgegriffen« - die Vision voneinem wunderbaren, mit neuerLebenskraft erfüllten Amerika,das die unzähligen nationalenProbleme triumphierend hintersich läßt. Die Präsidentschafts-kandidatur des ehemaligen Gou-verneurs von Kalifornien wurde

von ihnen mit Begeisterung un-terstützt. Das PhänomenReagan nahm rasch Gestalt an.

Was kann das amerikanischeVolk von der Reagan-Admini-stration erwarten? Wird sichReagan als »das Wahre« erwei-sen - oder wird er sich als einweiterer Wolf im Schafspelz ent-puppen?

Im Jahre 1945, bei Ende desZweiten Weltkrieges - nach 12'Jahren des leninistischen »NewDeal« - befanden sich die mei-sten Positionen in Regierung,Bildungswesen, Nachrichtenme-dien und anderen wichtigen Be-reichen des öffentlichen Lebensin den verräterischen Händenvon Individuen, die ihre Seele andie Verschwörer verkaufthatten.

Die in Hollywood beheimateteFilmindustrie war fast völlig un-terwandert. Mit der geschicktenAusnutzung von Filmen, die diesubtile Anti-Amerika-Propa-ganda der Linken verbreiteten,würden die Verschwörer in un-geheuerlicher Weise auf dasDenken der Kinobesucher imganzen Land einwirken können.

Da die meisten Leute ins Kinogehen, um den nur allzuoft grim-migen Tatsachen des täglichenLebens zu entfliehen, lassen sieihren formbaren, nichts ahnen-den Verstand weit offen stehen,so daß falsche und destruktiveIdeen ohne ihr Wissen darin ein-gepflanzt werden können. Überden Weg eines solchen Mediumskönnen die Bürger für die

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»Neue Weltordnung« program-miert werden.

Die Roten vonHollywood

Zum Ende der 40er Jahre be-gannen allerdings die Pläne derIlluminaten zur Subversierungder amerikanischen Gesellschaftvon innen heraus schief zu lau-fen. Dramatische Beweise be-zeugen, daß die Regierung Roo-sevelt mit subversiven Elemen-ten durchsetzt gewesen war unddie Mehrzahl von ihnen auchnoch in der Truman-Admini-stration verblieben waren.

Der berühmte Broadway- undHollywood-Drehbuchautor und

Ronald Reagan als Schauspieler und im Wahlkampf zur Präsi-dentschaft. Die wirkliche Macht in Amerika ist auch heuteweiterhin »ganz in der Familie Rockefeiler«.

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Produzent Myron Fagan decktedie Methoden auf, die die »rotenTermiten« bei ihren subversi-ven Aktivitäten benutzten.

Die sich anschließende Empö-rung hat die Filmindustrie bis insMark erschüttert. Als Folge derUntersuchungen durch den Uni-ted States Senat und den StaatKalifornien wurden die ruchlo-sen »Hollywood Ten« zu Ge-fängnisstrafen verurteilt undweitere 300 Stars, Produzentenund Regisseure für schuldig be-funden, der Sache der Roten ge-dient zu haben. Myron Fagangründete die »Cinema Educa-tion Guild« (CEG) in dem Be-mühen, das amerikanische Volküber die unheilvolle Bedrohungdurch diese massive Unterwan-derung zu informieren.

Die Wirkung zeigte sich augen-blicklich. Die Besucherzahlengingen drastisch zurück, so daßeinige Kinos zur Schließung ge-zwungen waren. Unter diesemenormen, landesweiten Drucktraten die Roten den Rückzugan und dem amerikanischenVolk wurde versichert, Holly-wood säubere seine Bühne.Aber es dauerte nicht lange unddie Roten schlichen sich vonneuem in Hollywood ein - undnahmen ihre subversive Arbeiterneut auf. Noch einmal riß My-ron Fagan ihnen ihren Deck-mantel, herunter. Noch einmalgingen die Wellen der Empö-rung durch die Filmindustrie.

Im Rampenlicht der bestürzen-den Enthüllungen durch dieCEG bloßstehend und ent-

schlossen, sich nie wieder erwi-schen zu lassen, haben die sub-versiven Elemente Hollywoodsdas Drehbuch umgeschriebenund ein anderes diabolischesKomplott geschmiedet, das dieAmerikaner die Tatsachen ver-gessen machen sollte.

Eingedenk des Erfolges, den dieöffentlichen Auftritte von»Stars« in den dunklen Tagender großen Rezession gehabt ha-ben, beschlossen sie, daß das be-ste Mittel zur Einschläferung desamerikanischen Publikums, dassie in die Kinos zurückbringenwürde, darin besteht, die Holly-wood-Prominenz aufs Land zuschicken. Sie würden als Ehren-gäste in Clubs auftreten, Presse-konferenzen für die Vertreterder führenden Nachrichtenme-dien geben und ganz allgemeinfür ein hohes Ansehen sorgen.Ihre Titelmelodie: »Die Rotensind aus Hollywood abgehauen.Alles ist jetzt wieder in Ordnungin der Filmmetropole.«

Viele haben sich energisch dage-gen verwahrt, an diesem mon-strösen Schwindel teilzunehmen.Berühmtheiten wie Clark Gablehaben heftig protestiert und sichgeweigert, als Botschafter desBetrugs auf zutreten. Anderesind mit beiden Füßen auf diesenVerschwörungszug aufgesprun-gen. Zu den bekanntesten vonihnen gehörte ein Filmschau-spieler namens Ronald Reagan,Präsident der »Screen ActorsGuild« (SAG). Im Verlauf derSenatshearings in Washingtonim Jahre 1947 war die Guildnachweislich als ein führendes

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Werkzeug der Subversion in derFilmindustrie entlarvt worden.

Reagansrote Märchen

Reagan bereiste das Land undversicherte den Leuten, daß diesubversive Bedrohung vorübersei. Eine für Reagan typischeErklärung wurde am 27. Juli1951 in der Victor Reisel Ko-lumne abgedruckt:

»Der Kommunismus hat in Hol-lywood versagt, weil die über-wältigende Mehrheit der ScreenActors Guild immer gegen denKommunismus war und ist. DieRoten haben alle Kunststückeaus ihrer Trickkiste ausprobiert,aber die Filmschauspieler unterFührung des Vorstandes derScreen Actors Guild haben sieüberlistet und besiegt. Wir ha-ben sie offiziell und inoffiziellbekämpft. Wir haben sie in Ver-sammlungen hinter den Kulissenbekämpft. Unsere roten Feindesind sogar soweit gegangen zudrohen, sie würden mir persön-lich und anderen Stars Säure insGesicht werfen, damit wir nie-mals wieder im Film auftretenkönnen. Ich habe eine Zeitlangeinen Revolver bei mir getragenfond Polizisten haben in meinemHaus gelebt, um meine Kinderzu beschützen. Aber diese Tagesind für immer vorbei, ebensowie die betörten Sympathisantenund Mitläufer der Roten.Heute sind selbst die Mitläufervon der Hollywood-Szene ver-schwunden.«

Die neue Taktik wirkte wie einZaubermittel. Wie nicht anders

zu erwarten, wurde das neueLeitmotiv von den Zeitungen,Magazinen, Rundfunk- undFernsehkommentatoren aufge-griffen und im ganzen Land ver-breitet. Die sorgfältig konzer-tierte Schwindelkampagne hattedie gewünschte Wirkung. Dieöffentliche Meinung beugte sicherneut unter dem Druck.

ReagansPolit-Show

Es sollten mehr als zehn Jahrevergehen, ehe Ronald Reagansein Debüt auf der politischenBühne gab. In wahrlich theater-würdigem Stil begann er seinenAuftritt im Jahre 1964 mit eineranheizenden Rede, die er fürBarry Goldwater auf dem Kon-vent der Republikanischen Par-tei hielt. Seine höchst pro-ameri-kanischen Erklärungen und sei-ne glattpolierte Rhetorik warendie Ursachen, die ihm weitver-breitete Aufmerksamkeit als ei-nem möglichen Kandidaten fürein hohes politisches Amt ein-brachten.

Die Tatsache, daß er politischein Anfänger war, ohne jedeHausmacht, mit der er operierenkonnte, tat seinem politischen»Sex Appeal« keinen Abbruch.

Nach der Niederlage von BarryGoldwater begann Ronald Rea-gans Stern am politischen Him-mel aufzusteigen. Ein Jahr spätergründeten ehemalige Goldwa-ter-Anhänger einen Verein mitdem Namen »Friends of RonaldReagan«. Zu Beginn reiste

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Reagan in Kalifornien umherund traf sich zu privaten Gesprä-chen mit politischen Führernund stellte seine hochkarätigeRedekunst den Zuhörern vor.

Reagan sagte immer das Richti-ge und erhielt stürmischen Ap-plaus von seinem Publikum. Siebrachten ihm stehend Ovationenentgegen, als er gegen die »gro-ße Regierung« wetterte; Regie-rungsbestechung in Form vonSubventionen an besondere In-teressengruppen und die Unzahlvon sonstigen Regierungspro-grammen, deren Zweck die Aus-dehnung der Administration aufalle Lebensbereiche sei.

Die »Reagan Show« ging aufTournee durch ganz Amerikaund wurde in vielen Großstädtenan der Ostküste gegeben. DasEcho überall im Land war begei-sternd. Reagan wurde von vielenkonservativen Republikanernals ein »konservativer Goldwa-ter« akzeptiert. Er wurde zu ei-nem »heißen Tip«.

Erste Schattenzeigen sich

Kurz nachdem er 1966 in denWahlkampf um den kaliforni-schen Gouverneursposten einge-treten war, kamen beunruhigen-de Signale aus dem Reagan-La-ger. Die politische Coleur in derengeren Umgebung Reagansveränderte sich. Es fand ein ste-tiger Exodus derjenigen statt,die sich ihr Leben lang als unver-brüchliche Anhänger der wah-ren republikanischen Grundsät-

ze bewiesen hatten. Gleichzeitighielten liberale Dogmatiker undpolitische Manipulanten ihrenEinzug. Es war offensichtlich,daß etwas in dem Image vonReagan als einem hartgesotte-nen Konservativen fehlte.

Millionen hoffnungsvoller Wäh-ler in Kalifornien nahmen dasImage von Ronald Reagan alseinem Ritter ohne Furcht undTadel, der ein »konservativerGouverneur« sei und sie vondem ewig wachsenden Fluch der»großen Regierung« befreienwürde, für bare Münze.

Im ganzen Bundesstaat herrsch-ten hochgesteckte Hoffnungen,als Ronald Reagan am 5. Januar1967 in sein Amt als Gouver-neur eingeführt wurde. In seinerEinführungsrede versprachReagan, daß seine Administra-tion um »Straffung, Kürzungund Senkung« bemüht sein wer-de, »bis die Staatsausgaben ver-ringert sind. Es wird nicht ein-fach sein, noch angenehm, undes wird jedes Ressort betreffen,angefangen beim Amt des Gou-verneurs selbst«.

Knapp einen Monat später, inseiner Haushaltsrede vor der Le-gislative, zeigte Reagan mit demFinger auf die Ursachen für diefinanziellen Nöte des Staates,den politischen und finanziellenMumpitz der Pat Brown Regie-rung. Kalifornien war mit 500Millionen US-Dollar im Minus.Reagan gelobte, daß seine Re-gierung »kein Interesse an derFortsetzung eines solchen fiska-lischen Schwachsinns« habe.

Rhetorik undWirklichkeit

Robert Taylor und Gary Cooper. Reagan machte in HollywoodKarriere, indem er die »roten Termiten« jagte.

Die Haushaltsvorlage des neuenGouverneurs schien die Antwortauf die Gebete der Konservati-ven zu sein. Sie gewann ihm diespontane - fast jubilierende -Zuneigung der Konservativenüberall. Er legte darin Einzelhei-ten eines Reformpaketes dar,das dem Staat Kalifornien fiska-lisches Veranlwortungsbewußt-sein und Solvenz zurückbringenwürde.

Der kalifornische Senator JohnSchmilz, den neuen Gouverneurbei seinem Wort nehmend, ge-riet in Ekstase: »Nun haben wirzu guter Letzt einen Gouverneurin Kalifornien, der den Leuten

die Wahrheit sagt - und seineVersprechungen hält. Der Haus-haltsentwurf von GouverneurReagan deckt das ganze Ausmaßder staatlichen Finanzkrise aufund verwirft die leichte, aberruinöse Lösung, die Steuern dra-stisch zu erhöhen. Er hat getan,was er versprochen hat. Er hatden Mut gehabt, die Wirtschaftan die erste Stelle zu setzen, dieAusgaben gegenüber dem Vor-jahr um eine Viertel MilliardeDollar zu kürzen.«

Leider war die Bewertung vonSenator Schmilz etwas voreilig.Er halle Reagan für einen Manngehallen, dem man vertrauenkann, daß er sein Wort hält. Erhalle in dem Momenl vergessen,daß in der Polilik Rhetorik undWirklichkeit gewöhnlich weil

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voneinander getrennt sind. Inte-grität ist ein höchst ungewöhnli-cher politischer Charakterzug.

Noch ehe der Widerhall seines»Reformprogrammes« verklun-gen war, befand sich eine neueReagan-Vorlage auf dem Wegvor die Gesetzgeber, die 865Millionen US-Dollar an neuenSteuern vorsah. In einer Haus-haltsrede vor dem gesamten ho-hen Haus verkündete Reagan,daß er einen endgültigen Staats-etat vorlegen werde, der 488Millionen US-Dollar kompletterNeuausgaben vorsieht.

Noch bevor die Legislaturperio-de um war, hatte »der konserva-tive Gouverneur«, der geschwo-ren hatte, »den Willen des Vol-kes zu ehren«, mit seiner Unter-schrift eine Steuererhöhung voninsgesamt 943 300 000 US-Dol-lar zum Gesetz erhoben, diehöchste einzelne Steueranhe-bung, die es jemals in der Ge-schichte eines amerikanischenStaates gegeben hat. SenatorSchmilz flehte den GouverneurReagan an, jenen »nicht dasVertrauen und die Herzen zubrechen«, die an ihn geglaubthatten. Aber es half nichts.

Hat sich Ronald Reagan seit sei-ner Gouverneurszeit drastischgeändert? Hat er seiner nach-weislich liberalen Vergangenheitabgeschworen? Geht er heuteauf der rechten Spur? Der heuti-ge amerikanische Präsident Ro-nald Reagan antwortet mit ei-nem Ja.

Im Verlauf des Wahlkampfesvon 1980 und in den ersten Mo-

naten seiner Amtszeit hat Ro-nald Reagan beredt die Narrhei-ten des Sozialismus dargelegtund ihnen abgeschworen. Er hatdeutlich gezeigt, daß es Idiotieist, wenn die amerikanische Na-tion auf dem Weg weitermacht,den sie seit den Tagen von Roo-sevelt eingeschlagen hat. Es be-steht kein Zweifel an der Tatsa-che, daß Reagan der Nation einepsychologische Kraftspritze ver-abreicht hat. Unter dem Einflußseiner ruhigen und zuversichtli-chen Führung ist es zu einerTrendwende der Ansichten ge-kommen, die die meisten Ame-rikaner über die Zukunft haben.Neue Zuversicht hat die Nationergriffen.

Das Attentat -ein Komplott?

Diese Sinneswandlung RonaldReagans ging den Internationali-sten gegen den Strich, da er ei-nen Großteil der Abbrucharbei-ten wieder zunichte macht, dieunter dem Carter-Regime voll-bracht wurden. Sie könntenReagan aus dem Weg habenwollen und zwar so schnell wienur möglich.

Die Establishment-Medienbrachten den Mordanschlag aufden Präsidenten am 30. März1981 als die Tat eines »Spin-ners«. Es wurde vielerorts er-klärt, John W. Hinckley sei einEinzelgänger, der ohne Auftrag-geber gehandelt habe. Dagegendeuten neuere Beweise daraufhin, daß die Medien erneut aneiner massiven Verdunklungs-

kampagne arbeiten könnten, diean das erinnert, was nach derErmordung Kennedys in Dallasim Jahre 1963 passiert ist.

Berichte aus einer Vielzahl un-abhängiger Quellen wecken denVerdacht, daß der Anschlag aufdas Leben von Reagan einensehr viel merkwürdigeren Hin-tergrund hat. Drei Wochen be-vor die Schüsse vor dem Wa-shingtoner Hilton-Hotel fielen,haben mehrere christliche Kir-chenämter einen Hinweis erhal-ten, daß an dem Wochenendevom 13./14. März ein großerHexensabbat stattfinden soll.Vor kurzem von dem Hexen-glauben Konvertierte haben aus-gesagt, daß die Anhänger derokkulten Kräfte in Amerikaplanten, spezielle Zauber undFlüche auf die Reagan-Regie-rung zu legen.

Einige Tage vor dem Hexen-sabbat hat Hinckley seine Woh-nung in Evergreen, Colorado,verlassen und ist in ein Motelgezogen. Da er kurz davor seineGitarre und Schreibmaschine insPfandhaus gebracht hat, scheintes sicher zu sein, daß eine anderePerson seine Auslagen bezahlthat.

Und eine weitere, höchst inter-essante Entwicklung. Am31. März hat Max Robinson vonKanal 25,PBS in dem Gebietvon Akron Canton (Ohio) be-richtet, daß Hinckley »jeden Tagvor einer Telefonzelle auf einenAnruf gewartet hat, obwohl einTelefon in seinem Zimmer vor-handen war.« Das deutet klar

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darauf hin, daß der zukünftigeAttentäter tägliche Mitteilungenerhalten hat, die für ihn so bela-stend sein würden, werden siezufällig mitgehört, daß er sie ineiner öffentlichen Telefonzelleentgegennehmen mußte.

Am 2. April brachte eine Zei-tung in Cleveland Beweise da-für, daß die Sicherheitsmaßnah-men um den Präsidenten wäh-rend seines Erscheinens im Wa-shingtoner Hilton-Hotel dreiTage zuvor erheblich durchbro-chen worden waren. Nicht nur,daß dem Publikum erlaubt wor-den war, ungewöhnlich nahe andem Ausgang zu stehen, den derPräsident benutzte, sondern esfehlten auch andere Sicherheits-vorkehrungen. Edward V. Kel-ley, ein Freund der beiden Si-cherheitsbeamten, die sich aufHinckley warfen, nachdem er zuschießen anfing, gab eine auf-schlußreiche Beobachtung be-kannt: »Auf den Dächern befan-den sich keine Männer mit Ge-wehren, wie damals, als Carterhier im letzten Jahr auf demKonvent war.«

Einladung zurErmordung

Zusammen gesehen sprechendiese Ereignisse für die Wahr-scheinlichkeit, daß damit eine»Einladung« zur Ermordungvon Präsident Reagan gegebenwurde. Nur durch ein Wunder ister dem Tod beziehungsweise sei-ner Beseitigung von der nationa-len Bühne entgangen.

Zweifellos hat Reagan beträcht-liche Kompromisse auf dem

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Weg ins Weiße Haus schließenmüssen. Ohne diese Kompro-misse wäre der Sieg unmöglichgewesen.

Im Frühjahr und Sommer 1980,als die öffentliche Meinungsum-fragen anzeigten, daß der politi-sche Stern Ronald Reagans amAufsteigen war, wurde es der»unsichtbaren Regierung« klar,daß das Jahr 1980 sehr wohl ein»Reagan-Jahr« werden könnte.Sofort nach Reagans auffälligemSieg über ihren eigenen, elitärenKandidaten, George Bush, inden Vorwahlen von NewHampshire, hat das »EasternEstablishment« Schritte unter-nommen, um die volle Kontrolleüber Reagans Wahlkampf unddas Management des bevorste-henden republikanischen Kon-vents zu erlangen.

William Casey, ein Mitglied desvon Rockefeller beherrschtenCouncil on Foreign Relations(CFR) - die unsichtbare Regie-rung - wurde als Reagans Wahl-kampfmanager eingeschleust.Von da an lag die gesamte Ak-tion bei den Liberalen, wenn-gleich die konservative Wahl-propaganda und Jahrmarktakro-batik an Intensität gewannen.

Casey hat einen höchst interes-santen Werdegang. Als einSchützling von Henry Kissingerhatte er sich als ein so fleißigerund ergiebiger Diener erwiesen,daß man Richard Nixon emp-fahl, ihn auf den Spitzenpostender Export-Import Bank zu set-zen. Als Präsident dieser höchsteinflußreichen Organisation ge-

hörte Casey zu den »Denkern«,die die Finanzierung für das Ka-ma-Lastwagenprojekt in der So-wjetunion zusammengebastelthaben, das von einmaliger Grö-ße ist. Diese Anlage soll mehrSchwerlaster herstellen als alleUS-Konzerne zusammen. DieLastwagen aus diesem Werkwurden für die Invasion vonAfghanistan eingesetzt.

Die Finanzierung des Kama-Projektes ist zu 45 Prozent vonder Export-Import Bank bereit-gestellt worden - einer amerika-nischen Bundesbehörde, dasheißt also von den amerikani-schen Steuerzahlern. Weitere 45Prozent hat Rockefellers ChaseManhattan Bank zur Verfügunggestellt.

Die Roten haben nur 10 Prozentdes benötigten Kapitals aufge-bracht.

Der erste handfeste Beweis fürden unglaublichen Druck, dendie unsichtbare Regierung derGeldmonopolisten auf RonaldReagan ausübte, wurde auf demNationalkonvent der Republika-ner in Detroit geliefert, nachdemer mit überwältigender Mehrheitzum Präsidentschaftskandidatendieser Partei gewählt wordenwar.

Politik machtmerkwürdigeBettgenossen

Während seines gesamten Wahl-kampfes hatte Reagan seinenAnhängern versichert, er werde

für die Vizepräsidentschaft ei-nen Mann als Mitstreiter wäh-len, der seine konservative Welt-anschauung teilen würde. Vieleseiner Anhänger glaubten zuver-sichtlich, er werde entweder Phi-lip Crane oder Jack Kemp alsseinen Mitstreiter wählen, dabeide tadellose Referenzen alsKonservative haben.

Die hochfliegenden Hoffnungender Delegierten wurden zer-trümmert, als Reagan, umgebenvon Rockefeller, Kissinger, Fordund anderen Trilateralen undCFR-Manipulanten, beide Män-ner zurückstieß. Er ging in dasTrilaterale Lager hinein undgriff sich George Bush heraus.

Bush, der in den VorwahlenReagans Wirtschaftsprogrammverächtlich als »Hexereipolitik«beschimpft hatte, hatte wieder-holt Strategien befürwortet, diedenjenigen Reagans diametralentgegengesetzt waren. Nachseiner Ernennung behaupteteBush aus voller Brust, er nehmeReagans Standpunkt voll undganz ein. Die Politik machtmerkwürdige Bettgenossen.

Allerdings ist die wunderbareWandlung von Bush leicht zu er-klären. Seit Jahren gehört er zudem »in«-Haufen. Er ist ein ver-trauenswürdiges Mitglied derRockefeller-Clique. Ehrlichkeitund Integrität zählen nicht zu ih-ren Spielregeln. Zu den rotenWarnsignalen, die nach der Er-

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nennung von Bush aufblinkten,haben sich am 6. November1980 heulende Sirenen gestellt,als Reagan die Namen des Über-gangssystems bekannt gab, dasmit der Vorbereitung seiner Re-gierungsübernahme am 20. Ja-nuar 1981 betraut wurde. Es warvoll mit Mitglieder des CFR be-ziehungsweise der TrilateralenKommission.

Eine solche Kollektion von Ei-ne-Weltlern konnte nur einenRegierungsapparat aufbauen,der zu ihren Gunsten gezinktsein würde. Die wirkliche Machtwürde »ganz in der Familie«bleiben. Mit der Bekanntgabeder Namen jener, die die ver-schiedenen Ressorts unter derneuen Regierung leiten würden,kam die Bestätigung dieserMacht. Sämtliche politischeSpitzenposten der Reagan Ad-ministration liegen in den Hän-den von Rockefeller-Agenten.

Richard Viguerie, Herausgeberdes »Conservativ Digest« hat dieGefühle vieler amerikanischerPatrioten in Worten ausge-drückt: »Es sind dieselben al-ten Establishment-Republika-ner, die Geschäftswelt, das Ea-stern Establishment. Diese Re-gierung ist eindeutig keine Re-gierung der Konservativen. DieLeute, die Ronald Reagan ge-wählt haben, die 16 Jahre zu ihmgehalten haben, haben einenFaustschlag ins Gesicht erhal-ten.«

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XIV. Generalplan für eine Weltdiktatur

»Was ist Wahrheit?« fragte ein hoher Beamter des römischen Reichsvor rund zweitausend Jahren. Eine Frage, die noch heute die meistenMenschen von sich abschütteln, sobald sie mit ihr in Berührungkommen. Unser Geist ist mit einem unerhört komplexen Computerzu vergleichen. Tag für Tag durchzucken ihn Millionen von Informa-tionen, die über die fünf Sinne in ihn hineingelangt sind. Auf derBasis dieser Datenlawine und unserer Auswertung dieser Datentreffen wir täglich Millionen von Entscheidungen. So automatisch istder Ablauf, daß wir uns der jeweils getroffenen Entscheidung nurselten bewußt sind.

Leider läßt sich die große Mehr-heit der Menschen durchs Lebentreiben, während sie diese auto-matischen oder halbautomati-schen Entscheidungen trifft, dienur allzuoft auf Fehlinformatio-nen, Halbwahrheiten und mitun-ter sogar auf unverblümten Lü-gen beruhen. Das ist ein unbe-wußter Prozeß. Oft erkennenwir die Gefahr erst, wenn es zuspät ist.

Wie steht es mit neuen oder unsnicht vertrauten Informationen?Wie werden wir mit Daten fer-tig, die unserem geistigen Com-puter unmittelbar »einleuch-ten«? In den meisten Fällen trittein hochentwickelter, extremempfindlicher Abwehrmecha-nismus in Aktion und überflutetuns mit beliebig vielen scheinbarlogischen »Gründen«, die erklä-ren, warum es am besten ist, denWeg des geringsten Widerstan-des zu gehen und die neueWahrheit baldmöglichst fallenzu lassen.

Churchill drückte das einmal soaus: »An irgendeinem Zeitpunktihres Lebens stolpern die mei-

sten Menschen einmal über dieWahrheit. Der größte Teil vonihnen springt auf, klopft denStaub von den Kleidern und eiltseinen Geschäften nach, als seinichts geschehen.«

Wie handeln Sie in einer solchenSituation? Wenn Sie wirklichdarüber nachdenken, werden Siezugeben, daß Churchills Beob-achtung wahr ist und in irgendei-ner Form auch auf Sie zutrifft.

Den meisten Menschen er-scheint die Welt als heillosesDurcheinander sich widerspre-chender, verworrener Ideolo-gien.

Und doch existiert ein General-plan, nachdem seit Beginn des20. Jahrhunderts die systemati-sche Zerstörung der Zivilisation,aller Regierungen und Religio-nen und die ersten Schritte fürdie Errichtung einer totalitärenWeltdiktatur abgelaufen sind. Erist bekannt und wurde mehrmalsveröffentlicht.

Dieser Generalplan für unserJahrhundert basiert auf dem be-

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rühmten Bericht über die Akti-vitäten und Pläne der Illumina-ten in den achtziger Jahren des18. Jahrhunderts.

Die Führer der Illuminaten sindeine kleine, aber mächtigeGruppe, die sich aus internatio-nalen Bankiers, Industriellen,Wissenschaftlern, militärischenund politischen Führungskräf-ten, Erziehern, Wirtschaftlernzusammensetzt. Sie alle habendie satanische Doktrin AdamWeishaupts und Albert Pikesakzeptiert. Sie verehren Satan,wie das von Albert Pike in sei-nem Buch »Morals and Dogma«gefordert wird. Sie anerkennendie Autorität keines Sterblichenaußer ihres Führers. Sie dienenkeiner Nation. Sie führen ihreVerschwörung fort, um schließ-lich die absolute Kontrolle überdiese Welt und alles in ihr zugewinnen.

Sie benutzen alle subversivenBewegungen, um die Massen derMenschen in opponierendeGruppen in politischen, sozialen,rassischen, wirtschaftlichen undreligiösen Fragen zu zersplittern.Sie bewaffnen diese Gruppenund ermuntern sie, einander zubekämpfen. Sie hoffen, dieMenschheit auf diesem selbst-zerstörerischen Weg weiter zuführen, bis alle bestehenden po-litischen und religiösen Institu-tionen abgeschafft sind. Wenndas erreicht ist, soll ihr DespotHerrscher der ganzen Weltwerden.

Der Beweis für diese Behaup-tung ist in einem Dokument ent-

halten, das man das »neue Te-stament Satans« nennen kann.Trotz aller Argumente über dieHerkunft und den Ursprung desTestaments, ist es zweifellos undunwiderlegbar »der Plan«, das»Komplott« oder der »Langzeit-generalplan«, mit dem diese ver-hältnismäßig kleine Gruppe im-mens wohlhabender, teuflischgeschickter und äußerst einfluß-reicher Männer die Führung inallen Bereichen der Gesellschaftstürzen und pervertieren will,um ihr Ziel zu erreichen. Sie ver-sprechen Wohlstand, Luxus,»Selbstwertschätzung« und sinn-liche Freude, um die Führer indie Falle zu locken, aus der eskein Entrinnen mehr gibt.

Die Männer, die in dem neuenTestament Satans die teuflischeVerschwörung aushecken, wa-ren keine Atheisten. Sie sindMitglieder der Illuminaten, Jün-ger des ursprünglichen »Licht-trägers« Satan, des Teufels. Sieverehren Satan.

Der Geheimordender Illuminaten

Der Illuminatenorden wurde am1. Mai 1776 von Dr. AdamWeishaupt, Professor für katho-lisches Kirchenrecht an der Uni-versität Ingolstadt, gegründet.Weishaupt brach dafür mit demJesuitenorden, dem er als Prie-ster angehört hatte, und gründe-te seine eigene Organisation.

Weishaupt berichtet in seinemBuch - eine Art politisches Te-stament - »Über die geheimeWelt- und Regierungskunst« imdritten Abschnitt »Von den Ab-

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sichten der ersten Stifter gehei-mer Verbindungen«: »Die Frei-maurerei sei die Stammutter dermeisten heutigen, geheimen Ge-sellschaften; die meisten Stiftersolcher Orden seien Apostaten,ausgeschlossene, mißhandelteoder nicht befriedigte Mitgliederdieser Gesellschaft.« Dann ent-wickelt Weishaupt, wie wenigihn die Loge befriedigt habe undwie allmählich der Plan in ihmgereift sei, selbst einen Orden zugründen.

Man meint heute, daß die Illu-minaten beziehungsweise die sa-tanische Philosophie hinter ih-nen, nur weil sie keine offen an-erkannte Organisation mehrsind, für die westliche Welt kei-ne Bedrohung mehr darstellen.Eine solche Annahme ist äußerstnaiv.

Es wäre sowohl naiv als auchtöricht zu glauben, daß die großereligiöse Renegatenbewegung,die unter Satans Leitung von Si-mon Magus 33 nach Christus insLeben gerufen wurde, sich ir-gendwie in Luft aufgelöst hätte.Wir sollten im Gegenteil davonausgehen, daß Simons Bewe-gung in unserer heutigen Gesell-schaft, die so offensichtlich irre-geleitet und so eindeutig von Sa-tan beeinflußt wird, sehr rührigist. Natürlich verkauft die mo-derne Ausprägung von SatansSimonischer Kirche ihre falschenWaren nicht unter dem Bannerder »geistlichen Verführungsge-sellschaft Simons«, der »Uner-schütterlichen Kirche der baby-lonischen Mysterien« oder der»Satanskirche des babylonischen

Taufheidentums«. Solche Na-men würden kaum jemandendavon überzeugen, daß es sichum wahres Christentum handelt.

Seit Jahrhunderten ist wohlbe-kannt, daß diese Kirche im 17.Kapitel der Offenbarung des Jo-hannis als die große Kirche - dieBibel nennt sie die große Hure -definiert ist, die unzählige»Töchter« (Nachkommen) aus-brütet und »die Bewohner derErde geistig trunken gemachthat vom Wein ihrer geistlichenUnzucht«.

Diese mächtige weltweite Orga-nisation hat also die Völker ge-täuscht und korrumpiert. Wergetäuscht wird, merkt davonnichts, sonst hätte er ja nicht ge-täuscht werden können. Wer ge-täuscht ist, mag absolut gutgläu-big sein - recht hat er deshalbnicht.

Es gibt Beweise dafür, daß simo-nische Kräfte sich mit den 111-uminaten auf höchster Ebenevereinigt haben, um gemeinsambeider nächster Ziel zu erreichen- die restlose Eroberung derWelt. Der mexikanische PriesterJoaquin Saenz Arriaga schildertdazu Hintergründe in seinen Bü-chern in spanischer Sprache»Die neue montinische Kirche«und »Der vakante Stuhl«.

Novus OrdoSaeculorum

Der Name »Illuminaten« impli-ziert, daß Mitglieder des Ordensdie einzigen wirklich aufgeklär-

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ten Menschen sind und wissen,»um was es wirklich geht«.Weishaupt und seine Anhängerhielten sich für die Creme de lacreme der Intelligentsia, für dieeinzigen Menschen mit der Fä-higkeit, dem Wissen, der Ein-sicht und dem Verstehen, dienotwendig sind, wenn man dieWelt regieren und ihr den Frie-den bringen will. Ihr erklärtesZiel war die Errichtung eines»Novus Ordo Saeculorum«, ei-ner neuen Weltordnung bezie-hungsweise einer Weltregierung.

Die direkte Parallele zwischender vermessenen, eitlen, eogisti-schen Haltung Weishaupts undseiner Anhänger einerseits undder Haltung, die Satan an denTag legte, als er und die von ihmgeführten Engel ihrem Schöpferdie Herrschaft über das Univer-sum zu entreißen versuchten,andererseits ist offenkundig. DasIlluminatentum ist eindeutig Sa-tanismus in einer seiner moder-nen Spielarten: die Ziele sindpraktisch identisch. Tatsächlichwar Satan der erste Illuminat.

Die Öffentlichkeit wurde zumerstenmal auf die Existenz derIlluminaten und ihres teuflischenPlans zur Welteroberung auf-merksam, als sich 1875 einmerkwürdiger Unfall ereignete.Die Geschichte berichtet, daßein berittener Kurier der Illumi-naten mit Namen Lanze vonFrankfurt nach Paris jagte umDokumente über Aktivitätender Illuminaten im allgemeinenund ins Einzelne gehende In-struktionen für die geplantefranzösische Revolution im be-sonderen zu überbringen. Die

Dokumente stammten von denIlluminaten in Deutschland undwaren für den Großmeister derGroßloge von Frankreich in Pa-ris bestimmt.

Der Kurier wurde von einemBlitz getroffen. Alle Papiere fie-len in die Hand der Polizei, diesie an die bayerische Regierungweiterleitete. Diese ordnete eineRazzia des Illuminaten-Haupt-quartiers an, bei der weitere Do-kumente sichergestellt wurden.So wurde entdeckt, daß die Ver-schwörer weltweite Ziele hatten.

Alle die sorgfältig dokumentier-ten Beweise wurden der Regie-rung Englands, Deutschlands,Österreichs, Frankreichs, Polensund Rußlands überbracht. Auswelchem Grund auch immer,vermutlich aufgrund des Einflus-ses von Insider-Illuminaten, be-schlossen die genannten Regie-rungen, den Warnungen keinGehör zu schenken. Vier Jahredanach explodierte die französi-sche Revolution, die die ganzeeuropäische Szene ins Wankenbrachte.

Die Richtlinien der Illuminatenbesagen, daß sie hinter den Ku-lissen zu arbeiten hatten und ih-re Identität sowie ihre Verbin-dungen zu den revolutionärenKräften niemals bekannt werdendurfte. Sie beschlossen darum,den Historikern ein neues Do-kument verfügbar zu machen. Eswar so abgefaßt, daß der Ver-dacht von den Illuminatenfüh-rern abgelenkt und auf die Füh-rer der jüdischen Revolutions-bewegung in Rußland übertra-

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gen werden sollte. Die beauf-tragten Schreiber verwendetenden bei dem toten Kurier gefun-denen Plan, aber sie ändertenbestimmte Wörter und Sätze,um die Leser des »neuen« Do-kuments glauben zu machen, eshandele sich um die jüdische Ka-bale zur Erringung der Welt-herrschaft in Übereinstimmungmit den Richtlinien des politi-schen Zionismus, so wie sie 1897von Herzl verkündet wurden.

Plagiat als Vorwandfür Rassismus

Die Illuminaten beschlossen,den geänderten Plan einem her-ausragenden Mann in Rußlandzuzuspielen, dessen Ruf untade-lig war. Dieser Mann - ihrnichtsahnender Komplize - warProfessor Sergei Nilus. Er prüftedie Dokumente und hielt sie fürecht. Mit der Veröffentlichungder Dokumente unter dem Titel»Das Große im Kleinen und derAntichrist als nahe liegendestaatsrechtliche Möglichkeit« imJahr 1905 tat Professor Nilus ge-nau das, was die Illuminaten vonihm erwartet hatten. Der Glaubean die Authentizität der Doku-mente wurde durch Vorwürfewie »tollwütiger Antisemitis-mus«, »Judenhetze«, »Rassis-mus« und ähnliche Vorhaltun-gen unterdrückt, durch die dieMenschen von der Wahrheit ab-gelenkt wurden.

Es handelte sich ganz eindeutigum eine satanische Verschwö-rung. An diesen Intrigen warenviele beteiligt: Adam Weis-haupt, Karl Marx, die Roth-

schilds, die Rockefellers, die in-ternationalen Bankers, späterAdolf Hitler - der sich von die-sen Plagiaten bei der Nieder-schrift seines Buches »MeinKampf« beeinflussen ließ - undviele, deren Namensnennung zuweit führen würde.

In dem Versuch, die öffentlicheAufmerksamkeit von dem tödli-chen Ernst der Botschaft diesessatanischen Testaments abzulen-ken, behaupteten einige, eshandle sich um eine Fälschungbeziehungsweise um ein Plagiat.Da die Geschichte dieses Jahr-hunderts im Grunde streng nachden Angaben in Satans neuemTestament abgelaufen ist, erüb-rigt sich die Frage, ob es sich umeine Fälschung oder ein Plagiatder Jahrhundertwende handelt.Was in dem Testament beschrie-ben und verkündet wird, wurdedurch die Ereignisse der vergan-genen 80 Jahre dieses Jahrhun-derts bestätigt.

Die Londoner »Times« schenktedem Dokument große Beach-tung. Der erste Aufsatz dazu er-schien am 8. März 1921. Es hießdarin: »Welche böswillige Ge-sellschaft hat diese Pläne ge-schmiedet und triumphiert nunüber ihre Verwirklichung? Sindsie gefälscht? Woher stammtdann die unheimliche Gabe ei-ner Prophezeiung, die zum Teilbereits in Erfüllung ging, zumTeil der Erfüllung entgegenschreitet? Haben wir diese trau-rigen Jahre hindurch gekämpft,um die heimliche Organisationder deutschen Weltherrschaft zusprengen und zu vernichten, da-

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mit wir hinter ihr eine viel ge-fährlichere, weil heimlichereentdecken? Sind wir durch An-spannung jeder Fiber unseresVolkskörpers einer >Pax Germa-nica< entronnen, um uns einer>Pax judica< zu unterwerfen?«

Wer schrieb das neueTestament Satans?

Am 17. und 18. August 1921brachte die »Times« zwei Auf-sätze »Jewish World Plot« und»Jewish Peru Exposed«. Darinwird berichtet, daß der Korre-spondent des Blattes in Kon-stantinopel durch einen glückli-chen Zufall ein Buch erwischthätte, aus welchem die Doku-mente, also das neue TestamentSatans, abgeschrieben sei. Eshandelt sich um die Schrift vonMaurice Joly »Dialogue aux en-fers entre Machiavel et Montes-quieu ou la Politique de Machia-vel au XIX. Siecle. Par un Con-temporain«. Sie erschien 1865bei Mertens & Sohn in Brüsselund eine deutsche gekürzteÜbersetzung im gleichen Jahrbei O. Wiegand in Leipzig. Vonder französischen Ausgabe folg-te 1868 eine zweite Auflage mitdem Namen des Verfassers.

Ein Vergleich mit Satans Testa-ment zeigt, daß der Verfasserdas Buch von Joly gekannt undeinzelne Sätze daraus übernom-men hat. Die »Times« schreibtdazu, Joly-Joel hätte in seinemBuch Napoleon III. »verspot-tet«. Gewiß, das hat er getan,aber das Buch enthält weit mehr.Es ist tatsächlich ein Vorgängerdes neuen satanischen Testa-

ments und gestattet einen ausge-zeichneten Einblick in die Ver-schwörungskunst der Illumi-naten.

Der Verfasser dieser Zwiege-spräche, in denen Machiavelli alsder »Usurpator« Napoleon undMontesquieu als Geist der Ver-schwörung von 1789 auftreten,verspottet allerdings den Kaiserder Franzosen nicht um Napole-on lächerlich zu machen, son-dern um den monarchischen Ge-danken im französischen Volkzu ersticken. Darüber hinausaber hat Joly-Joel den Sturz desHauses Bonaparte und die Kom-mune von 1871 sowie die Tren-nung von Staat und Kirche vor-bereitet.Die französische Regierungführte 1870 den Krieg mitDeutschland herbei, um dadurchdas drohende Unheil abzulen-ken. Vielleicht wäre das bei ei-nem siegreichen Krieg auch ge-glückt. Die Vorbereitungen zumUmsturz waren damals aberschon so weit vorgeschritten,daß der Zusammenbruch desKaiserreiches unmittelbar nachder Schlacht bei Sedan erfolgte.Am 2. September 1870 hatteNapoelon III. seine Unterre-dung mit Bismarck bei Donche-ry, auf die die Übergabe desHeeres in Frenois folgte. Daranschloß sich die Begegnung desfranzösischen Kaisers mit demKönig Wilhelm I. von Preußenim Schloß Bellevue. Napoleonüberreichte dem König seinenDegen und bat um ritterlicheHaft, die ihm auf Schloß Wil-helmshöhe bei Kassel zuteilwurde.

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Terror mitSachkenntnis

In der Nacht vom 3. zum 4. Sep-tember beantragte Jules Favrebereits die Absetzung des Hau-ses Bonaparte. Der Vertreterder kaiserlichen Regierung Ge-neral Cousin-Montauban, »wag-te nicht«, dieser Aufforderungzum Hochverrat ernstlich entge-gen zu treten, weil Heer und Na-tionalgarde sich unzuverlässigzeigten. Die Vorgänge erinnernlebhaft an den 9. November 1918.

Am 4. September, nachmittags,stürmte ein »Volkshaufe« denSitzungssaal der gesetzgebendenKörperschaft, der Senat löstesich auf und man verkündete dieVolksregierung. Die Ziele derIlluminaten waren allerdings er-heblich weiter gesteckt. Frank-reich sollte dem Bolschewismusausgeliefert werden, der unterdem Namen Commune nacheinigen mißglückten Versuchenvom 18. März bis zum 29. Mai1871 in Paris mordete undbrandschatzte, und nur an den145 Häusern von Alfons Roth-schild ehrfurchtsvoll vorüberging. Denkmäler französischerGrößen wurden mit Sachkennt-nis zerstört. Bürger und Geistli-che ermordet, wer mochte aberdem Pöbel beigebracht haben,daß es sich schickt, Häuser rei-cher Illuminaten bei solcher Ge-legenheit zu schonen? Vielleichtkönnen die Mitglieder des Ratesder Dreihundert darüber Aus-kunft erteilen?

Schwerlich wäre es der französi-schen Regierung jener Zeit ge-

lungen, den Aufstand niederzu-schlagen, wenn nicht die deut-sche Heeresleitung den Sturmauf Paris durch Besetzung ihrerVorposten-Stellungen erleich-tert und damit gleichzeitig einEntweichen der Aufständischenverhindert hätte.

Joly-Joel hatte die Kommunemit seinem Buch nicht nurgründlich vorbreitet, er war auchselbst eifrig an den Vorgängen inParis beteiligt. Joly-Joel warFreimaurer und Illuminat.

In dem neuen Testament Satansbekennt man sich zum Aufstandin Paris im Jahre 1871. Der imTestament enthaltene Plan istauf jeden Fall Teil der Illumina-ten-Schriften. Der Verfasser desTestaments war also mit den er-wähnten Büchern und den geän-derten Dokumenten der Illumi-naten vertraut und zitierte eifrigdaraus.

Der wirkliche Beweis hinsicht-lich der Authentizität oderFalschheit des Testaments liegtnatürlich nicht in dem, was dieLeute sagen. Der wirkliche Be-weis ist der Inhalt des Testa-ments selbst und die tödlichePräzision der Zukunftsdeutung.

Henry Ford, der berühmte ame-rikanische Industrielle, wirktesehr überzeugend, als er in ei-nem Interview mit der »NewYork World«, gedruckt am 17.Februar 1921, zu der Wahrhaf-tigkeit dieses Dokumentes sagte:»Das Einzige, was ich dazu sa-gen möchte ist, daß sie genau inden Gang der Dinge hineinpas-sen. Sie sind mindestens sechs-

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zehn Jahre alt, und sie haben dieWeltsituation bisher zutreffendbeschrieben. Sie tun es noch.«

Voraussagenwurden Wirklichkeit

In einem Brief an die Zeitschrift»Senator«, der am 27. August1921 gedruckt wurde, schriebLord Sydenham: »Die Doku-mente beschreiben in genaue-sten Einzelheiten die Ziele desBolschewismus und die Metho-den, mit denen diese Ziele ver-wirklicht werden. Diese Metho-den wurden bereits 1901 ange-wandt, als Nilus den Erhalt derDokumente bekanntgab, aberauch damals war der Bolsche-

wismus marxistischer Kommu-nismus, und die Zeit war nochnicht reif für den Einsatz militä-rischer Gewalt. Nichts, das 1865geschrieben wurde, kann einenEinfluß auf die tödliche Präzi-sion der Vorraussagen gehabthaben, von denen die meistenseither haargenau eingetroffensind.

Was ist das verblüffenste Merk-mal dieser Dokumente? DieAntwort ist sehr wenigen be-kannt und allumfassend. DerSchlüssel der Geheimnisse,wenn es eines ist, liegt in derSicherstellung der Herkunft die-ses unheimlichen Wissens, aufdem all die eingetroffenen Pro-phezeiungen basieren.«

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Anhang

Protokolle der Weltdiktatur:Das neue Testament Satans

Alle Redensarten wollen wir beiseite lassen, dafür aber die Bedeu-tung jedes Gedankens besprechen und die Lage durch Vergleicheund Schlußfolgerungen beleuchten. Auf diese Weise kennzeichnenwir unser System. Man muß dabei stets berücksichtigen, daß dieMenschen mit bösen Trieben zahlreicher sind als die mit gutenEigenschaften. Deshalb wird in der Staatsverwaltung weit mehrdurch Gewalt und Rücksichtslosigkeit erreicht, als durch wissen-schaftliche Erörterungen. Jeder Mensch strebt nach Macht, jedermöchte »Selbstherrscher« - Diktator - werden, wenn er nur könnte.Dabei sind nur die Wenigsten bereit, das Allgemeinwohl dem eige-nen Vorteil nicht zu opfern.

Was hat die Raubtiere, die manMenschen nennt, in Schrankengehalten? Wer hat sie bisher ge-leitet? Zu Beginn der gesell-schaftlichen Ordnung fügten siesich der rohen und blinden Ge-walt, dann dem Gesetz, dasnichts Anderes ist als die gleicheGewalt in verschleierter Form.Daraus folgere ich: Nach denNaturgesetzen liegt das Recht inder Macht!

Diese Aufgabe wird wesentlichleichter, wenn der Gegner selbstvon dem falschen Begriff »Frei-heit«, dem sogenannten Libera-lismus, angesteckt wird und sichdiesem Begriff zuliebe seinerMacht begibt. Hier gelangt unse-re Lehre zum offenkundigenSiege: Wenn die Zügel der Ver-waltung am Boden schleifen,dann erfaßt nach den Naturge-setzen eine neue Hand die Zügelund zieht sie an. Denn die blindeMasse des Volkes kann nicht ei-nen Tag ohne Führer sein. Die

neue Macht tritt an die Stelle deralten, die der Liberalismus zer-mürbt hat.

In unserer Zeit ersetzt die Machtdes Goldes den Liberalismus. Esgab eine Zeit, da herrschte derGottesglaube. Der Begriff derFreiheit läßt sich nicht verwirkli-chen. Niemand versteht es, ver-nünftigen Gebrauch davon zumachen. Überläßt man ein Volkauf kurze Zeit der Selbstverwal-tung, so verwandelt sich diese inZügellosigkeit. Von diesem Au-genblick an entstehen Zwistig-keiten, die sehr bald in Wirt-schaftskämpfe ausarten. DieStaaten geraten in Brand, undihr Ansehen versinkt in Asche.

Mag nun ein Staat durch innereUmwälzungen erschöpft oderdurch Bürgerkrieg in die Gewaltäußerer Feinde geraten sein, soist er auf jeden Fall dem Unter-gang geweiht; dann ist er in un-serer Gewalt. Die Herrschaft des

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So sah Albrecht Dürer in seiner Holzschnittfolge »Die Apoka-lypse« die babylonische Hure, die noch heute regiert.

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Geldes, über das wir ganz alleinverfügen, reicht ihm einenStrohhalm hin, an dem sich dieRegierung wohl oder übel an-klammern muß, will sie nichtrettungslos in den Abgrund ver-sinken.

Ich frage denjenigen, der vomfreisinnigen Standpunkt aus sol-che Erwägungen für unsittlichhält: »Wenn jedes Reich zweiFeinde hat, und wenn es demäußeren Feind gegenüber er-laubt ist und nicht als unsittlichgilt, jegliches Kampfmittel anzu-wenden, zum Beispiel den Feindnicht mit den Verteidigungs-und Angriffsplänen bekannt zumachen, ihn nachts und mitüberlegenen Streitkräften anzu-greifen, weshalb sollten solcheMaßnahmen gegenüber demschlimmeren Feind, der die ge-sellschaftliche Ordnung und denWohlstand zerstört, unmoralischgenannt werden?«

Wie kann ein gesund und folge-richtig denkender Geist hoffen,die Volksmassen mit Erfolgdurch Vernunftsgründe und güt-liches Zureden zu regieren,wenn dem Volk die Möglichkeitdes Widerspruchs zusteht, derzwar unsinnig erscheinen mag,dem oberflächlich urteilendenVolk aber angenehm dünkt?

Der große Haufe, der sich aus-schließlich von seichten Leiden-schaften, Aberglauben, Ge-wohnheiten, Überlieferungenund gefühlsvollen Lehrsätzenleiten läßt, verstrickt sich in denParteigeist, der jede Möglichkeiteiner Verständigung ausschließt,

wenn sie auf Grund gesunderVorschläge angebahnt wird. Je-de Entscheidung der Massehängt von einer zufälligen oderkünstlich zusammengebrachtenMehrheit ab, die sich, in Un-kenntnis der Schliche in derStaatskunst, zu den törichtstenEntschlüssen hinreißen läßt undso den Keim der Gesetzlosigkeitin die Staatsverwaltung legt.

Die Staatskunst hat mit dem Sit-tengesetz nichts gemein. EinHerrscher, der an der Hand desSittengesetzes regieren will, ver-steht nichts von der Staatskunstund ist daher keinen Augenblickauf seinem Thron sicher. Werregieren will, muß mit List undHeuchelei arbeiten. Hohe völki-sche Eigenschaften - Ehrbarkeitund Offenheit - sind Klippen fürdie Staatskunst, denn sie stürzenbesser und sicherer vom Thronals der stärkste Feind. Diese Ei-genschaften mögen die Kennzei-chen der nicht illuminierten Rei-che sein. Wir dürfen uns niemalsvon ihnen leiten lassen.

Unser Recht liegt in der Stärke.Das Wort »Recht« ist ein künst-lich gebildeter und durch nichtsbewiesener Begriff. Es bedeutetnicht mehr als: »Gebt mir, wasich wünsche, damit ich einen Be-weis dafür habe, daß ich stärkerbin als ihr.«

Der Zweckheiligt die Mittel

Wo fängt das Recht an? Wo hörtes auf? In einem Staat, in demdie Macht schlecht geregelt ist,in dem die Gesetze und der

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Herrscher durch zahlreicheRechte des Freisinnes machtlosgeworden sind, schöpfe ich einneues Recht: mich nach demRecht des Stärkeren auf die Ver-waltung zu stürzen, meine Handauf die Gesetze zu legen, alleEinrichtungen umzubilden undder Herr derer zu werden, dieuns ihre Macht freiwillig aus»Liberalismus« überlassenhaben.

Unsere Macht wird, da gegen-wärtig alle Mächte ins Wankengeraten, unüberwindlicher seinals jede andere, weil sie so langeunsichtbar sein wird, bis sie soweit gekräftigt ist, daß sie keineList mehr untergraben kann.

Aus dem vorübergehenden Un-heil, das wir jetzt anrichten müs-sen, wird die Wohltat einer un-erschütterlichen Regierung her-vorgehen, die den vom Freisinnegestörten regelmäßigen Gangdes völkischen Daseins wieder-herstellen wird. Der Zweck hei-ligt die Mittel. So wollen wirdenn in unseren Plänen die Auf-merksamkeit weniger auf dasGute und Sittliche als auf dasNötige und Nützliche lenken.

Wenn wir einen erfolgreichenPlan für unsere Tätigkeit ausar-beiten wollen, dann müssen wirdie Gemeinheit, die Unbestän-digkeit, den Wankelmut derMasse begreifen lernen. Wirmüssen ihre Unfähigkeit zumVerständnis und zur Würdigungder Bedingungen des eigenenLebens, der eigenen Wohlfahrtberücksichtigen. Wir müssen inRechnung ziehen, daß die Macht

der Masse blind, unvernünftigund urteilslos ist, daß sie baldnach rechts, bald nach linkshorcht. Ein Blinder kann Blindenicht leiten, ohne daß er sie anden Abgrund führt. Folglichkönnen die Angehörigen derMasse, Emporkömmlinge ausdem Volk, mögen sie auch hoch-begabt sein, in der Staatskunstnicht mitreden oder als Führerauftreten, ohne das ganze Volkzu verderben.

Ein Volk, das sich selbst, dasheißt den Emporkömmlingenaus der Masse überlassen bleibt,zerstört sein eigenes Gefügedurch Parteikämpfe, die durchdie Jagd nach Macht und Ehrenhervorgerufen werden, unddurch die daraus entspringendenUnruhen. Ist es möglich, daß dieMassen ruhig und ohne Eifer-sucht urteilen und das Geschickdes Landes leiten können, dassich nicht mit persönlichen In-teressen vermengen läßt? Kön-nen sie es gegen äußere Feindeverteidigen? Das ist undenkbar:Ein Feldzugplan, der in so vieleTeile zerfällt, wie die MengeKöpfe zählt, verliert seine Ein-heitlichkeit; er wird deshalb un-verständlich und unausführbar.

Die Masse bestehtaus BarbarenNur eine selbstherrschende Per-sönlichkeit kann die Pläne derStaatsleitung in voller Klarheitin einer Ordnung ausarbeiten,die alles im Mechanismus derStaatsmaschine richtig verteilt.Hieraus folgt, daß die geeignet-ste Staatsform eines Landes dort

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gefunden ist, wo die Leitung inder Hand einer verantwortlichenPersönlichkeit liegt. Ohne unbe-dingte Gewalt kann keine Zivili-sation bestehen; diese ruht nichtauf den Massen, sondern auf ih-rem Führer, mag er sein, wie erwill. Die Masse besteht aus Bar-baren, die ihr Barbarentum beijeder Gelegenheit zeigt. Sobalddie Masse die Freiheit an sichreißt, verwandelt sie diese in Ge-setzlosigkeit, die den höchstenGrad der Barbarei bildet.

Sehen Sie sich die vom Wein-geist durchseuchten Tiere an, dievom Wein betäubt sind. DasRecht auf den unmäßigen Wein-genuß wird zugleich mit derFreiheit verliehen. Lassen Sieunser Volk nicht so weit geraten.Die nicht illuminierten Völkersind vom Weingeist benebelt, ih-re Jugend ist durch übertriebeneDurchforschung der Klassikerebenso verdummt wie durch frü-he Laster, zu denen sie von un-seren Beauftragten, den Haus-lehrern, Dienern, Erzieherinnenin den reichen Häuser, Hand-lungs-Gehilfen, ferner von unse-ren Weibern an Vergnügungsor-ten der Nicht-Illuminierten ver-leitet werden. Zu diesen zähleich auch die sogenannten »Da-men der Gesellschaft«, die dasBeispiel des Lasters und derPrunksucht freiwillig nach-ahmen.

Unsere Lösung ist: Gewalt undHeuchelei! Nur die Macht er-ringt den Sieg in staatsrechtli-chen Fragen, namentlich wennsie in den Talenten verborgenist, die notwendig sind, um ein

Volk zu lenken. Die Gewalt bil-det die Grundlage, aber List undVerschlagenheit wirken alsMachtmittel für solche Regie-rungen, die nicht gewillt sind, ih-re Krone den Vertretern irgend-einer neuen Macht zu Füßen zulegen. Dieses Übel ist das einzi-ge Mittel, um zum guten Ziel zugelangen. Daher dürfen wirnicht zurückschrecken vor Be-stechung, Betrug, Verrat, sobaldsie zur Erreichung unserer Plänedienen. In der Staatskunst mußman fremdes Eigentum ohneZögern nehmen, wenn hierdurchnur Unterwürfigkeit und Machterlangt werden.

Freiheit, Gleichheit,Brüderlichkeit

Unsere Regierung, die den Wegfriedlicher Eroberung geht, darfdie Schrecken des Krieges durchweniger bemerkbare, aber um sowirksamere Hinrichtungen er-setzen, mit denen die Schrek-kensherrschaft aufrecht erhaltenwerden muß, um blinden undunbedingten Gehorsam zu er-zwingen. Gerechte, aber uner-bittliche Strenge bildet die besteStütze der Staatsgewalt. Nichtallein des Vorteiles wegen, son-dern vor allem auch im Namender Pflicht, des Sieges halber,müssen wir festhalten an derAnwendung von Gewalt undHeuchelei. Die Lehre, die aufkühler Berechnung beruht, ist sostark, wie die von ihr angewand-ten Mittel sind. Deshalb werdenwir nicht so sehr durch dieseMittel selbst wie durch die Uner-bittlichkeit unserer Lehre trium-phieren und damit alle Regie-

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Die Engel mit dem Schlüssel zum Abgrund. Der Zweck heiligtdie Mittel der Illuminaten und ihrer Organisationen.

rangen unserer Oberregierungunterwerfen. Es genügt zu wis-sen, daß wir unerbittlich sind,um jeden Ungehorsam zu besei-tigen.

Schon im Altertum ließen wirunter den Völkern den Ruf er-schallen: »Freiheit, Gleichheit,Brüderlichkeit!« Diese Wortehaben gedankenlose Papageien,

die auf solchen Lockruf von al-len Seiten herbeiflogen, oft wie-derholt. Diese Worte haben dieWohlfahrt der Welt, die wahrepersönliche Freiheit, die frühervor dem Druck der Masse ge-schützt war, zerstört. Selbst dieverständigen und klugen Nicht-Illuminierten verstanden den ei-gentlichen Sinn dieser Wortenicht, sie erkannten nicht ihren

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inneren Widerspruch. Sie sagtensich nicht, daß die Natur keineGleichheit kennt, daß sie keineFreiheit geben kann.

Die Natur selbst hat die Un-gleichheit des Verstandes, desCharakters, der Fähigkeiten unddie Unterwerfung unter ihre Ge-setze eingerichtet. Die Nicht-Ill-uminierten überlegen nicht, daßdie Volksmasse eine blinde Ge-walt ist, daß aber auch die vonihr gewählten Emporkömmlingeebenso blind sind wie die Masseselbst, daß der Eingeweihte,selbst wenn er ein Tor ist, regie-ren kann, während der Uneinge-weihte, auch wenn er ein Hoch-geist ist, nichts von der Staats-kunst versteht. Alle diese Dingehaben sie übersehen.

Darauf beruhten aber die fürstli-chen Regierungen: Der Vaterübertrug seine Kenntnis auf denSohn, so daß sie nur den Mitglie-dern des Herrscherhauses be-kannt wurde und ihre Geheim-nisse dem regierten Volk vonniemandem verraten werdenkonnten. Mit der Zeit ging derSinn solcher Übertragung deswahren Inhaltes der Staatskunstverloren, und das trug zum Er-folg unserer Sache ebenfalls bei.

Unersättlichkeitmenschlicher BedürfnisseAn allen Ecken der Welt führtendie Worte »Freiheit, Gleichheit,Brüderlichkeit« mit Hilfe unse-rer geheimen Vertreter unserenReihen Riesenmengen zu, dieunsere Fahnen mit Begeisterungtrugen. Indessen wirkten jene

Worte wie Würmer, die amWohlbefinden der Nicht-Illumi-nierten saugen, indem sie überallden Frieden, die Ruhe, den Ge-meinsinn der Nicht-Illuminier-ten unterwühlten und dadurchdie Grundlagen ihrer Herrschaftzerstörten. Sie sehen, meineHerren, die Folgen, die zumTriumph unserer Sache gedienthaben. Sie gaben uns die Mög-lichkeit, den höchsten Triumphzu erhäschen: die Vernichtungder Adelsvorrechte oder, bessergesagt, des eigentlichen Wesensder nicht-illuminierten Adels-herrschaft, die das einzigeSchutzmittel der nicht-illumi-nierten Völker und Staaten ge-gen uns bildete.

Auf den Trümmern des altenBluts- und Geschlechtsadels er-richteten wir den Adel unsererGebildeten, den Geldadel. Wirhaben diesen neuen Adel ge-schaffen nach dem Maßstab desReichtums, der von uns abhän-gig ist und der Wissenschaft, dievon unseren weisen Männerngeleitet wird.

Unser Triumph wurde noch da-durch erleichtert, daß wir imVerkehr mit den Leuten, die wirbrauchen konnten, immer aufdie empfänglichsten Seiten desmenschlichen Geistes hingewirkthaben: auf die Rechnung mitdem Geld, auf die Habgier, aufdie Unersättlichkeit der mensch-lichen Bedürfnisse. Jede diesermenschlichen Schwächen ist ansich geeignet, die Entschlußkraftzu töten, indem sie den Willender Menschen dem Käufer ihrerTätigkeit zur Verfügung stellt.

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Der Begriff der Freiheit gab dieMöglichkeit, die Masse zu über-zeugen, daß die Regierungnichts anderes sei wie der Beauf-tragte des Eigentümers des Lan-des, nämlich des Volkes, daßaber dieser Verwalter gewech-selt werden könne, wie man ab-getragene Handschuhe wechselt.

Die Absetzbarkeit der Volksver-treter gab diese in unsere Gewaltund machte ihre Ernennunggleichsam von uns abhängig.

Macht unsererVorherrschaftFür unsere Zwecke ist es unbe-dingt erforderlich, daß Kriege,soweit es möglich ist, keineLandgewinne bringen; dannwerden sie auf das wirtschaftli-che Gebiet übertragen, wo wirden Völkern die Macht unsererVorherrschaft zum Bewußtseinbringen werden. Solche Lage lie-fert beide kriegsführenden Par-teien unseren über den ganzenErdball verteilten Vertreternaus, die über Millionen von Au-gen verfügen und durch keineLandesgrenzen eingeengt wer-den. Dann werden unsere Rech-te die Rechte der Völker wegwi-schen und diese ebenso regieren,wie die Macht der Regierungenjetzt die. Beziehungen derStaatsangehörigen zueinanderregelt.

Die von uns nach ihren sklavi-schen Fähigkeiten aus der Bür-gerschaft auserwählten Verwal-tungsbeamten werden für dieVerwaltungstätigkeit nicht vor-bereitet sein. Sie werden daher

leicht zu Bauern in unseremSchachspiel herabsinken undsich ganz in den Händen unserergeschulten und begabten Ratge-ber befinden, die von Jugend aufzur Herrschaft über die ganzeWelt erzogen wurden.

Wie Ihnen bekannt ist, habendiese Sachverständigen ihreKenntnis der Regierungskunstaus unseren staatsmännischenPlänen, aus den Lehren der Ge-schichte und den Beobachtun-gen der Gegenwart geschöpft.

Die Nicht:Illuminierten kennennicht die Übung leidenschaftslo-ser, auf die Geschichte begrün-deter Beobachtungen, sie lassensich von einer wissenschaftlichenGewandtheit leiten, die ohneprüfenden Vergleich mit den Er-gebnissen arbeitet. Es hat darumfür uns keinen Sinn, sich um siezu kümmern - mögen sie bis dieZeit reif ist in der Hoffnung aufneue Freuden oder in der Erin-nerung an vergangene leben.

Die Hauptsache ist, daß sie festan das glauben, was wir ihnen alsGebote der Wissenschaft einge-träufelt haben. Darum erweckenwir fortwährend durch unserePresse ein blindes Zutrauen zudiesen Geboten. Die klugenKöpfe der Nicht-Illuminiertenwerden sich mit ihrem Wissenbrüsten und die »aus der Wis-senschaft« gewonnenen Kennt-nisse geschickt zu verwirklichensuchen, ohne dieselben folge-richtig zu prüfen und ohne zuahnen, daß sie von unseren Ver-tretern zusammengestellt wur-den, um die Menschen in der für

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uns notwendigen Geistesrich-tung zu erziehen.

Mit dem Zeitgeistder Völker rechnen

Glauben Sie nicht, daß unsereBehauptung nur leere Worte sei-en. Blicken Sie auf die von unsausgegebenen Erfolge der Leh-ren von Darwin, Marx undNietzsche. Ihre zersetzende Wir-kung auf nicht-illuminierte Köp-fe sollte uns wenigstens klar sein.

Wir müssen mit dem Zeitgeist,mit den Charakteren und Stim-mungen der Völker rechnen, umin der Staatskunst und Verwal-tung keine Fehler zu begehen.

Unser Lehrgebäude, das der Ge-mütsart der Völker, mit denenwir in Berührung kommen, an-gepaßt werden muß, hat nurdauernden Erfolg, wenn es beider Anwendung im Leben dieLehren der Vergangenheit mitden Forderungen der Gegenwartverbindet.

In den Händen der gegenwärti-gen Regierung befindet sich einegroße Macht, die die Gedanken-bewegungen im Volk hervorruft:die Presse. Sie hat die Aufgabe,auf angeblich notwendige For-derungen hinzuweisen, die Kla-gen des Volkes zum Ausdruckzu bringen, Unzufriedenheit zuäußern und zu erwecken. In derPresse verkörpert sich derTriumph des Geredes von derFreiheit. Aber die Regierungenverstanden es nicht, diese Machtzu benutzen, und so fiel sie inunsere Hände. Durch die Presse

kamen wir zu Einfluß und blie-ben doch selbst im Schatten.Dank ihr haben wir Berge vonGold in unsere Hände gebracht,ohne uns darum zu kümmern,daß wir es aus Strömen von Blutund Tränen schöpfen mußten.

In den Schraubstöckender Illuminaten

Das Ziel, das wir uns gesteckthaben, liegt, wie ich Ihnen heuteschon mitteilen kann, nur nochwenige Schritte entfernt. Wirbrauchen nur noch einen kleinenWeg zurückzulegen, dann ist derKreis der symbolischen Schlange- des Sinnbildes unseres Illumi-naten-Ordens - geschlossen.Wenn dieser Ring erst geschlos-sen sein wird, dann preßt er alleeuropäischen Reiche mit kräfti-gen Schraubstöcken zusammen.

Die Waagschalen der Verfassun-gen unserer Zeit werden baldumkippen; denn wir haben sieungenau eingestellt, damit sienicht zur Ruhe kommen. Wirsorgen dafür, daß sie nicht auf-hören, zu schwanken, bis ihr He-bel durchgerieben ist. Die nichtzu den Illuminierten Gehören-den glaubten zwar, sie hättenden Waagebalken hart genug ge-schmiedet, und sie erwartetenimmer, die Waage würde insGleichgewicht kommen. Dochder Waagebalken, der die Waag-schalen trägt, wird in Unruhe ge-halten durch die Vertreter desVolkes, die sich durch ihre unbe-schränkte und verantwortlicheMacht zu allerlei Dummheitenhinreißen lassen. Diese Machtverdanken sie dem Schrecken -

dem Terror - der in die Palästeeindrang. Da die Herrschendennicht zum Herzen des Volkes ge-langen können, so vermögen sieauch nicht, sich mit diesem zuverständigen und gegen dieMachthungrigen zu wappnen.Da wir die sichtbare Gewalt derHerrsch'er und die unsichtbareMacht der Massen getrennt ha-ben, so haben beide ihre Bedeu-tung verloren; denn jede für sichallein ist hilflos wie der Blindeohne Stock.

Um die Machthaber zum Miß-brauch ihrer Gewalt zu veranlas-sen, haben wir alle Kräfte gegen-einander ausgespielt, indem wirihr liberales Streben nach Unab-hängigkeit entwickelten. Wirsuchten in diesem Sinn jeglicheUnternehmungslust zu beleben,wir rüsteten alle Parteien aus,wir machten die herrschendeMacht zur Zielscheibe allen Ehr-geizes. Aus den Staaten machtenwir Kampfplätze, auf denen sichAufstände abspielen; nur nochein wenig Geduld, und die Auf-stände und Zusammenbrüchewerden eine allgemeine Erschei-nung bilden.

Unermüdliche Schwätzer habendie Sitzungen der Volksvertre-tungen und der Staatsverwaltun-gen in Schauplätze für Redner-turniere verwandelt. Freche Zei-tungsschreiber, gewissenloseSchmähschriftsteller fallen täg-lich über die Vertreter der Re-gierung her. Der Mißbrauch derMacht lockert schließlich dieGrundstützen des Staates undbereitet ihren Zusammenbruchvor. Alles wird unter den Schlä-

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gen einer aufgepeitschten Massezertrümmert werden.

Rechte sind fürdie Armen Hohn

Die Völker werden durch ihreArmut, die stärker wirkt alsSklaverei und Leibeigenschaft,zu schwerer Arbeit verurteilt.Von Sklaverei und Leibeigen-schaft konnten sie sich auf demeinen oder anderen Weg befrei-en, aber dem Elend können sienicht entrinnen. Wir fügten indie Verfassungen solche Rechteein, die für die Massen eine ein-gebildete Bedeutung haben,aber keine wirklichen Rechtesind. Alle sogenannten »Volks-rechte« bestehen nur in der Ein-bildung, sie können niemals indie Wirklichkeit übertragenwerden.

Was kann es der werktätigenArbeiterschaft, die ihr Leben inharter Arbeit fristet, nützen, daßeinige Schwätzer das Recht zumReden erhalten haben, und daßdie Zeitungsschreiber nebenwahren Nachrichten auch jedenBlödsinn zusammenschreibendürfen. Tatsächlich bietet ihr dieVerfassung keine anderen Vor-teile als die armseligen Brocken,die wir ihr von unerem Tisch ausdafür zuwerfen, daß sie für unsund unsere Vertreter stimmt.Rechte im Volksstaat sind fürden Armen in der Tat nur bitte-rer Hohn. Er kann sie gar nichtrichtig ausüben, weil er täglich inder Tretmühle der Arbeit steht,die ihm kaum den nötigen Le-bensunterhalt bewahrt. Kein Ar-beiter kann mit Sicherheit auf

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einen ständigen Lohn rechnen;er ist abhängig von Aussperrun-gen durch die Fabrikherren undvon Streiks seiner Arbeitsge-nossen.

Das Volk hat unter unseremEinfluß die Herrschaft des Adelszerstört. Dieser war schon auseigenem Vorteil, der unzer-trennlich mit den Grundlagender Volkswohlfahrt verbundenist, der natürliche Verteidigerund Ernährer des Volkes. Mitder Vernichtung des Adels ge-riet das Volk unter die Herr-schaft reich gewordener Empor-kömmlinge, die den Arbeiterndas Joch unbarmherzigerKnechtung auferlegten.

Wir erscheinen gewissermaßenals die Retter der Arbeiter ausdieser Knechtschaft, indem wirsie einladen, in die Reihen unse-res Heeres von Sozialisten, An-archisten und Kommunisten ein-zutreten. Diese Richtungen un-terstützen wir grundsätzlich, an-geblich auf Grund der Regelnunserer Bruderschaft, die durchdie allgemein-menschliche Ver-pflichtung unseres sozialen Frei-maurertums bedingt werden.Der Adel, der von Rechts wegendie Leistungen der Arbeiter inAnspruch nahm, hatte ein natür-liches Interesse daran, daß dieArbeiter satt, gesund und kräftigwaren.

Wir aber wollen gerade das Ge-genteil - nämlich die Entartungaller, die nicht zu dem Kreis derIlluminierten zählen. UnsereMacht beruht auf der dauerndenUnterernährung und der Schwä-che des Arbeiters. In diesem Zu-

stand muß er sich unserem Wil-len unterordnen, da er weder dieKraft noch den Willen findet,um uns Widerstand zu leisten.

Krönung unsererWeltherrschaft

Hunger verschafft der Geld-macht weit sicherere Gewaltüber die Arbeiter, als sie demAdel von der gesetzlichen Machtdes Königs verliehen wurde.Durch die Not und den aus ihrentspringenden Haß bewegenwir die Massen. Wir beseitigenmit ihrer Hilfe jeden, der uns aufunserem Weg hinderlich ist.

Alle außer den Illuminaten ha-ben es verlernt, ohne unsere wis-senschaftlichen Ratschläge zudenken. Deshalb erkennen siedie dringende Notwendigkeitdessen nicht, woran wir, wennunsere Herrschaft errichtet ist,unverrückbar festhalten werden:In den Volksschulen muß dieeinzige wahre Wissenschaft, diewichtigste von allen, nämlich dieLehre vom gesellschaftlichenBau des Lebens gepredigt wer-den, der die Arbeitsteilung undfolglich auch die Einteilung derMenschen in Klassen und Ständeerfordert.

Es muß unbedingt allen zum Be-wußtsein gebracht werden, daßeine Gleichheit der Menscheninfolge der ungleichen Wichtig-keit verschiedenartiger Tätigkei-ten ausgeschlossen ist. Es mußeine verschiedene Verantwor-tung vor dem Gesetz bestehen;denn man kann nicht die gleiche

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»Der siebenköpfige Drache« und der Götzendienst des Goldeshaben nur ein Ziel: weltweite Versklavung der Menschen.

Verantwortung verlangen voneinem Mann, der durch seineHandlungen einen ganzen Standbloßstellt und von einem sol-chen, der nur seinen guten Na-men schändet.

Die wahre Lehre vom gesell-schaftlichen Bau des Lebens, diewir als Illuminaten geheimhal-ten, zeigt, daß geistige Tätigkeitund körperliche Arbeit auf be-

stimmte Kreise von Menschenbeschränkt bleiben müssen, dasonst aus den Mißverhältnissenzwischen Vorbildung und Berufeine Quelle menschlicher Leidenentsteht. Haben sich die Völkerdiese Lehren zu eigen gemacht,so werden sie sich freiwillig denGewalten und der von ihnen ein-geführten Ordnung im Staat un-terwerfen. Bei dem heutigenStand der Wissenschaft und bei

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der Richtung, die wir ihr gege-ben haben, vertraut das Volkblind dem gedruckten Wort undden ihm beigebrachten Irr-lehren.

Diese Feindschaft muß sich beider kommenden wirtschaftlichenSpannung, die alle Börsenge-schäfte und Industrien lahmle-gen wird, noch wesentlich ver-schärfen. Wir werden auf allenuns zugängigen Schleichwegenund mit Hilfe des Goldes, dassich vollständig in unserer Handbefindet, eine allgemeine wirt-schaftliche Spannung hervorru-fen, gleichzeitig werden wir inallen europäischen Ländern gan-ze Scharen von Arbeitern auf dieStraße werfen. Diese Massenwerden gern das Blut derer ver-gießen, die sie in ihrer Einfaltvon Jugend auf beneiden, undderen Hab und Gut sie dannrauben können.

Der Aufstandvon Paris

An unsere Leute werden sieaber nicht herankommen, weiluns der Augenblick des Überfal-les bekannt sein wird, und weilwir deshalb rechtzeitig Maßnah-men zum Schutz der Unserigentreffen werden.

Wir haben bewiesen, daß derFortschritt alle Nicht-Illuminier-ten in das Reich der Vernunftführen wird. Unsere Gewalt-herrschaft wird es verstehen,durch vernünftige Strenge allenAufruhr zu unterdrücken undden Freisinn aus allen Zweigendes staatlichen Lebens zu ver-drängen.

Nachdem das Volk gemerkt hat-te, daß ihm im Namen der Frei-heit allerhand Zugeständnissegemacht wurden, glaubte es,selbst Herr zu sein, und riß dieMacht an sich. Natürlich stieß es,wie jeder Blinde, auf eine Füllevon Schwierigkeiten, aus denenes selbst nicht heraus konnte.Auf der Suche nach Führernverfiel es nicht darauf, zu seinenalten Führern zurückzukehren,es legte vielmehr seine Voll-machten zu unseren Füßen nie-der. Denken Sie an den Umsturzin Frankreich, dem wir den Na-men des »großen« gegeben ha-ben. Die Geheimnisse seinerVorbereitung sind uns völlig be-kannt, war er doch das Werkunserer Hände.

Seit jenem Zeitpunkt führen wirdie Völker aus einer Enttäu-schung in die andere, damit siesich auch von uns abwenden unddem Herrscher aus dem Geistder Illuminaten zujubeln, denwir für die Welt vorbereiten.

Gegenwärtig sind wir als Welt-macht unverwundbar; denn so-bald wir von einem Staat ange-griffen werden, treten andereStaaten für uns ein. Unsere un-angreifbare Stellung wird durchdie unendliche Niedertracht derNicht-Illuminierten gefördert,die vor der Macht kriechen, abergegen die Schwachen unbarm-herzig sind, die Vergehen uner-bittlich bestrafen, Verbrechendagegen nachsichtig beurteilen,die Widersprüche einer freienGesellschaftsordnung nicht hin-nehmen wollen, aber geduldigbis zum Märtyrertum eine von

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kühner Herrschsucht ausgehen-de Vergewaltigung ertragen. Siedulden Mißbräuche von denDiktatoren der Gegenwart, denMinister- oder Kammer-Präsi-denten, für deren kleinsten siezwanzig Könige enthauptethätten.

Woraus erklärt sich diese merk-würdige Erscheinung, diesesnicht folgerichtige Verhalten derMassen gegenüber scheinbargleichartigen Vorgängen? Sie er-kärt sich daraus, daß diese Dik-tatoren den Völkern durch ihreVertreter einflüstern lassen, sieschädigten die Staaten absicht-lich, und zwar zu einem höherenZweck. Das Ziel sei die allge-meine Wohlfahrt der Völker, ih-re Verbrüderung, gegenseitigeVerpflichtung (Solidarität) undGleichheit.

Das Volk verurteiltdie Gerechten

Natürlich wird ihnen nicht ge-sagt, daß diese Vereinigung sichnur unter unserer Herrschaft bil-den soll. So verurteilt das Volkdie Gerechten und läßt dieSchuldigen straflos. Es läßt sichmehr und mehr davon überzeu-gen, daß es alles fertig bringenkönne, was es nur will. Untersolchen Umständen zerstört dasVolk jede ruhige Entwicklungund ruft bei jedem Schritt nurneue Unordnung hervor.

Das Wort »Freiheit« stürzt diemenschliche Gesellschaft in denKampf gegen alle Gewalten, ge-gen die Macht Gottes und derNatur. Wenn wir erst auf dem

Thron sitzen werden, dann wer-den wir dieses Wort aus demWortschatz der Menschheit ver-tilgen, weil es der Inbegriff dertierischen Gewalt ist, die dieMassen in blutgierige Raubtiereverwandelt. Allerdings fallendiese Tiere in Schlaf, wenn sieBlut genossen haben; dann las-sen sie sich leicht in Ketten le-gen. Gibt man ihnen aber keinBlut zu saufen, so schlafen sienicht, sondern kämpfen.

Jeder Volksstaat macht eineganze Reihe von Entwicklungs-stufen durch. Der erste Ab-schnitt gleicht den ersten Tagender wahnsinnigen Handlungeneines Blinden, der von rechtsnach links taumelt. Der zweiteAbschnitt ist die Zeit der Volks-verhetzung (Demagogie), ausder die Gesetzlosigkeit (Anar-chie) entspringt. Diese führt un-vermeidlich zur Gewaltherr-schaft (Despotismus), die abernicht mehr öffentlich und gesetz-mäßig anerkannt ist und deshalbkeine Verantwortung mehrträgt. Es handelt sich dabei viel-mehr um eine unsichtbare undunbekannte Macht, um einenGeheimbund, der im Verborge-nen arbeitet, und sich deshalbin der Wahl, seiner Mittel kei-nerlei Schranken aufzuerlegenbraucht, der seine Vertreterüberall vorschiebt und aus ihremhäufigen Wechsel nicht Schaden,sondern Vorteile zieht; diese äu-ßern sich unter anderem schondarin, daß er sein Geld nicht zurEntlohnung für langjährigetreue Dienste verwenden muß.

Wer und was wäre wohl imstan-de, diese unsichtbare Macht zu

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stürzen? Dieser Charakter kenn-zeichnet nämlich unsere Macht!Die äußerliche (profane) Tätig-keit der Freimaurer dient dazu,unsere Macht und ihr Ziel zuverschleiern: unser Kriegsplan,ja selbst der Sitz unserer Machtwerden dem Volk stets verbor-gen bleiben.

Auch die Freiheit könnte un-schädlich sein. Sie könnte imStaatsleben ohne Nachteil fürdie Wohlfahrt der Völker wirk-sam werden, wenn sie sich aufden Glauben an Gott und auf dieNächstenliebe stützte, wenn siesich von allen Gedanken derGleichheit fernhielte, mit wel-cher die auf Unterordnung beru-henden Gesetze der Schöpfungim Widerspruch stehen. Bei sol-chem Gottesglauben würde sichdas Volk von der Geistlichkeitleiten lassen. Es würde friedlichund bescheiden an der Hand sei-ner Seelenhirten einherschreitenund sich der von Gott gewolltenVerteilung der irdischen Glücks-güter ruhig unterwerfen. Ausdiesem Grund müssen wir unbe-dingt den Gottesglauben zerstö-ren, jeden Gedanken an Gottund den Heiligen Geist aus derSeele der Gläubigen herausrei-ßen und ihn durch zahlenmäßigeBerechnungen und körperlicheBedürfnisse ersetzen.

Der Götzendienstdes Goldes

Wir Illuminaten lassen allen an-deren keine Zeit zum Denkenund Beobachten; wir lenken ihreGedanken auf Handel und Ge-werbe. So werden alle Völker

ihren Vorteil suchen und dabeiihren gemeinsamen Feind über-sehen. Damit die Freiheit end-gültig die noch nicht illuminierteGesellschaft zerfetzt und auflöst,muß das Gewerbe auf demSpielgeschäft aufgebaut werden.Das wird dahinführen, daß dieSchätze, die die Industrie demBoden entrissen hat, aus denHänden unserer Gegner in dieTaschen der Spieler, das heißt inunsere Kassen übergehen.

Der auf das Äußerste ange-spannte Kampf um die Vorherr-schaft im Wirtschaftsleben unddie Erschütterungen des Mark-tes müssen eine enttäuschte, kal-te und herzlose Gesellschaft insLeben rufen; das ist sogar be-reits geschehen. Diese Gesell-schaft wird eine vollkommeneAbneigung gegen die hoheStaatskunst und gegen die Reli-gion empfinden. Ihr einziger Be-rater wird die Rechenkunst, dasheißt: das Gold sein! Mit ihmwerden sie einen förmlichenGötzendienst treiben im Hin-blick auf die Genüsse, die es bie-ten kann.

Wenn es so weit gekommen ist,dann werden die unteren Schich-ten weder um etwas Gutes zuleisten, noch um Reichtümer zusammeln, sondern lediglich ausHaß gegen die bevorzugten Ge-sellschaftsklassen uns gegen un-sere Mitbewerber um die Macht,nämlich gegen alle Nicht-Illumi-nierten folgen.

Welche Form der Staatsverfas-sung kann man einer Gesell-schaft geben, in der die Bestech-

lichkeit überall vorherrscht, woman nur durch geschickte Knif-fe, durch halbbetrügerischeSchiebungen zu Reichtum gelan-gen kann, wo die Zuchtlosigkeitherrscht, wo die Sittlichkeit nurdurch Strafverfügungen undstrenge Gesetze aufrecht erhal-ten werden kann, keineswegsaber durch freiwillig befolgteGrundsätze, wo Vaterlandsliebeund Gottesglaube von weltbür-gerlichen Überzeugungen er-stickt werden?

Die Massen nachunserem Willen leiten

Die Verfassung solcher Gesell-schaft kann nur auf einer Ge-waltherrschaft beruhen, die ichIhnen später schildern werde.Wir werden eine größere Ver-einheitlichung der Verwaltungschaffen, um mit ihrer Hilfe alleGewalt in unseren Händen zuvereinigen. Alle Zweige desstaatlichen Lebens unserer Un-tertanen werden wir wie denGang einer Maschine durchneue Gesetze regeln. Diese Ge-setze werden nach und nach alleAbschwächungen und Freihei-ten beseitigen, die andere zuge-lassen haben.

Unser Reich soll durch einegrenzenlose Gewaltherrschaftgekennzeichnet werden, daß eszu jeder Zeit und an allen Ortenim Stande sein muß, den Wider-stand unzufriedener Menschenim Keime zu ersticken. Mankönnte einwenden, daß sich dieGewaltherrschaft, von der ichrede, mit dem Fortschritt unse-rer Zeit nicht vereinigen ließe,

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ich werde Ihnen jedoch das Ge-genteil beweisen.

Solange die Völker noch zu ih-ren Fürsten wie zu einer Offen-barung des göttlichen Willensaufschauten, beugten sie sichwillig unter die Selbstherrschaftder Könige. Als wir ihnen aberden Gedanken von ihren eige-nen Rechten zuflüsterten, be-gannen sie, in den Königen nurnoch gewöhnlich Sterbliche zusehen. Das Gottesgnadentumverlor in den Augen des Volkesjede Bedeutung. Als wir ihm denGlauben an Gott geraubt hatten,sank die Macht der Krone aufdie Straße. Hier haben wir sie alsöffentliches Eigentum aufge-griffen.

Wir sind außerdem Meister derKunst, die Massen und einzelnePersönlichkeiten durch ge-schickte Bearbeitung in Wortund Schrift, durch gewandteUmgangsformen und allerleiMittelchen, von denen die nichtIlluminierten keine Ahnung ha-ben, nach unserem Willen zu lei-ten. Unsere Verwaltungskunstberuht auf schärfster Beobach-tung und Zergliederung, auf sol-chen Feinheiten der Schlußfol-gerung, daß niemand mit uns inWettbewerb treten kann.

Mit uns mußman rechnen

Auch in der Anlage unsererstaatsmännischen Pläne und inder Geschlossenheit und Machtunserer Geheimbünde kann sichniemand mit uns messen. Nur

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Einer der vier apokalyptischen Reiter von Albrecht Dürer: »Fürdie Menschen ist es gleichgültig, wer sie beherrscht: diekatholische Kirche oder wir Illuminaten.«

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die Jesuiten könnten allenfallsmit uns verglichen werden; dochwir verstanden es, sie in den Au-gen der gedankenlosen Masseherab zu setzen, weil sie einesichtbare Körperschaft bilden,wir selbst aber mit unserer ge-heimen Körperschaft im Schat-ten blieben. Ist es übrigens fürdie Welt nicht gleichgültig, wersie beherrscht: das Haupt derkatholischen Kirche oder wirIlluminaten? Für uns, die Er-leuchteten, ist das freilich durch-aus nicht gleichgültig.

Zeitweilig könnte ein allgemei-nes Bündnis aller nicht Illumi-nierten über uns obsiegen. Ge-gen die Gefahr sind wir aberdurch den tief eingewurzelten,unüberbrückbaren Zwiespaltunter den nicht Illuminierten ge-schützt. Im Laufe von zwanzigJahrhunderten haben wir bei ih-nen die persönlichen und völki-schen Gegensätze, den Rassen-und Glaubenshaß eifrig ge-schürt. Dank diesem Umstandwird kein christlicher Staat Un-terstützung finden, weil jederandere Staat glauben muß, daßein Bündnis gegen uns für ihnnicht vorteilhaft sei. Wir sindeben zu stark, mit uns muß manrechnen! Heute können dieMächte nicht einmal das kleinsteÜbereinkommen untereinanderabschließen, ohne daß wir imGeheimen unsere Hand dabeiim Spiel haben.

»Per me reges regnant - durchmich herrschen die Könige.« DiePropheten haben uns gelehrt,daß wir von Gott selbst zurHerrschaft über die ganze Welt

auserwählt wurden. Gott selbsthat uns die nötige Begabung ver-liehen, damit wir uns dieser gro-ßen Aufgabe gewachsen zeigen.Selbst wenn im gegnerischen La-ger ein Geistesheld erstände, dersich mit uns in einen Kampf ein-ließe, so müßte er dennoch un-terliegen, da der Neuling sichmit dem erprobten Krieger nichtmessen kann. Der Kampf zwi-schen uns wäre so schonungslosgeworden, wie ihn die Welt nochnicht gesehen hat; auch wäre derGeistesheld zu spät gekommen.

Alle Räder der Staatsmaschinewerden durch eine Kraft getrie-ben, die ganz in unseren Händenruht: das Gold! Die von unserenGelehrten erdachte Volkswirt-schaftslehre hat schon längstdem Geld eine überlegeneMachtstellung zugewiesen.

Die öffentlicheMeinung beherrschen

Um unbeschränkt herrschen zukönnen, muß sich die Geldmachtdie Alleinherrschaft in Handelund Gewerbe erringen. Unsicht-bare Hände sind schon amWerk, um diesen Plan in derganzen Welt zu verwirklichen.Solches Vorrecht gibt den Indu-striellen eine politische Macht;diese dient aber zur Unterdrük-kung des Volkes. Heute ist eswichtiger, die Völker zu entwaff-nen, als in den Krieg zu führen;es ist wichtiger, die entflammtenLeidenschaften zu unseren Gun-sten zu benutzen, als sie zu lö-schen; es ist wichtiger, auf frem-de Gedanken einzugehen und

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sie zu benutzen, als sie zu be-kämpfen.

Die Hauptaufgabe unserer Ver-waltung besteht darin, die öf-fentliche Meinung durch einezersetzende Beurteilung allerVorgänge in ihrer Widerstands-kraft zu lahmen, den Menschendas eigene Denken, das sich ge-gen uns aufbäumen könnte, ab-zugewöhnen; und die vorhande-nen Geisteskräfte auf bloßeSpiegelfechtereien einer hohlenRedekunst abzulenken.

Zu allen Zeiten hielten die Völ-ker und die einzelnen Persön-lichkeiten das Wort für die Tat;sie begnügten sich mit demSchein, ohne zu merken, ob imöffentlichen Leben auf Verspre-chungen auch die Erfüllungfolgt. Darum werden wir demVolk Ausstellungen veranstal-ten, auf welchen mit großer Be-redsamkeit klar gemacht werdensoll, was wir für den allgemeinenFortschritt geleistet haben.

Wir werden uns jeden freiheitli-chen Gedanken aller Parteienund Richtungen aneignen undunsere Redner beauftragen, ihnso lange breitzutreten, bis wirdie Menschen mit den schönenReden ermüdet und in ihnen ei-nen Abscheu vor den Rednernaller Richtungen erzeugt haben.

Um die öffentliche Meinung zubeherrschen, müssen wir Zweifelund Zwietracht säen, indem wirvon den verschiedensten Seitenso lange einander widerspre-chende Ansichten äußern lassen,bis die nicht Illuminierten sich in

dem Wirrsal nicht mehr zurecht-finden und zu der Überzeugungkommen, daß es am besten sei,in staatsrechtlichen Fragen über-haupt keine Meinung zu haben,da dem Volk in diesen Dingender nötige Überblick fehlt, undnur derjenige sie wirklich über-schauen könne, der das Volkselbst leitet. Das ist unser erstesGeheimnis!

Das zweite, für den Erfolg unse-rer Sache nicht minder wichtigeGeheimnis besteht darin, dieFehler und Gebrechen des Vol-kes möglichst zu vermehren. Al-le schlechten Gewohnheiten,Leidenschaften, alle Regeln desgeselligen Verkehrs müssen der-art auf die Spitze getrieben wer-den, daß sich niemand in demtollen Durcheinander mehr zu-rechtfinden kann, und die Men-schen aufhören, einander zu ver-stehen. Auf diese Weise wird esuns leicht sein, Zwietracht in al-len Parteien zu säen, jedeSammlung von Kräften, die sichuns noch nicht unterwerfen wol-len, zu verhindern und jede per-sönliche Tatkraft, die unsere Sa-che irgendwie stören könnte,von vornherein zu entmutigen.

Alle Völker beugensich unserer Herrschaft

Es gibt nichts Gefährlicheres, alsdie Macht der Persönlichkeit. Istsie mit schöpferischen Geistes-kräften ausgestattet, so vermagsie mehr auszurichten als Millio-nen von Menschen, die wir mit-einander entzweit haben. Darummüssen wir die Erziehung dernicht illuminierten Gesellschaft

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dahin lenken, daß sie vor jederAufgabe, die Tatkraft und Ent-schlußfähigkeit erfordert, inhoffnungsloser Schwäche dieHände sinken läßt. Die Anspan-nung, die durch die Freiheit desHandelns hervorgerufen wird,erschlafft die Kräfte, sobald sieauf fremde Freiheit stößt. Dar-aus entwickeln sich schwere sitt-liche Zusammenstöße, Enttäu-schungen und Mißerfolge.

Durch alle diese Mittel werdendie nicht Illuminierten derart er-müden, daß sie gezwungen seinwerden, uns die Weltherrschaftanzubieten. Wir sind nach unse-rer ganzen Veranlagung sehrwohl imstande, alle staatlichenKräfte der Welt ohne schroffenÜbergang in uns einzusaugenund eine Oberherrschaft zu bil-den. An die Stelle der jetzigenHerrscher werden wir einSchreckgespenst setzen, das sichüberstaatliche Verwaltung nen-nen wird. Wie Zangen werdenseine Arme nach allen Richtun-gen ausgestreckt sein und eine sogewaltige Einrichtung darstel-len, daß sich alle Völker unsererHerrschaft beugen werden.

Sehr bald werden wir uns riesigeAlleinrechte (Monopole) si-chern, die jeden fremden Wett-bewerb ausschließen und für unseine Quelle gewaltigen Reich-tums bilden. Von diesen illumi-nierten Alleinrechten werdenselbst die großen Vermögen dernicht Illuminierten in einer Wei-se abhängen, daß sie am erstenTag nach dem Zusammenbruchder alten Regierung eben ver-schwinden werden, wie das in

die Zahlungsfähigkeit der Staa-ten gesetzte Vertrauen (Staats-kredite). Ich bitte die Volkswir-te, die Bedeutung dieses Gedan-kens richtig abzuschätzen.

Mit allen Mitteln müssen wir dieMacht unserer Oberherrschaftentwickeln; sie muß allen als dieSchirmherrin und Wohltäterinderer erscheinen, die sich unsfreiwillig unterwerfen.

Der Adel, der nicht zum Kreisder Illuminaten gehört, hat alsstaatliche Macht ausgespielt.Wir brauchen mit ihm in dieserHinsicht nicht mehr zu rechnen.Als Grundbesitzer wirkt er aberdeshalb schädlich für uns, weil erdank den Quellen seiner Le-benshaltung unabhängig bleibenkann. Daher gilt es, ihn um je-den Preis seines Grundbesitzeszu berauben. Das beste Mittelhierzu ist die Erhöhung der Bo-denbesteuerung zur Verschul-dung des Landbesitzes. DieseMaßnahme wird den Grundbe-sitz in einem Zustand unbeding-ter Abhängigkeit erhalten. Infol-ge seiner ererbten Eigenschaftenversteht der Adel, der nicht zuuns gehört, es nicht, sich mit Ge-ringem zu begnügen und deshalbmuß er bald zugrunde gehen.

Unterstützung desVerlangens nach Pracht

Gleichzeitig müssen wir Handelund Gewerbe einen verstärktenSchutz angedeihen lassen, undvor allem das Spielgeschäft för-dern. Dieses dient uns als Ge-gengewicht gegen die zuneh-mende Macht der Industrie. Oh-

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ne Spielgeschäft würde die Indu-strie das bürgerliche Kapital ver-mehren und zur Hebung derLandwirtschaft beitragen, da sieden Grundbesitz aus der Schuld-knechtschaft der Landbankenbefreien könnte. Wir müssen esdazu bringen, daß die Industriesowohl die Arbeitskräfte alsauch das Geld aus der Landwirt-schaft aufsaugt und durch dasSpielgeschäft alle Schätze derWelt in unsere Hände ausliefert.Dann sind alle nicht illuminier-ten Menschen arme Teufel, dannwerden sie sich vor uns beugen,um nur ihr Leben fristen zukönnen!

Um alle Industrie zu zerstören,die nicht zu dem Kreis der Insi-der gehört, werden wir uns ne-ben dem Spielgeschäft noch ei-nes anderen Mittels bedienen: esist die Entwicklung eines starkenVerlangens bei nicht Illuminier-ten nach Pracht, nach einem al-les verschlingenden Aufwand.

Wir werden den Arbeitslohnsteigern; das wird aber den Ar-beitern keinen Nutzen bringen,weil wir gleichzeitig eine Preis-steigerung bei allen Gegenstän-den des täglichen Bedarfs her-beiführen. Als Vorwand wer-den wir dabei den Notstand derLandwirtschaft und der Vieh-zucht benutzen.

Wir werden die Quellen der Er-zeugung in Landwirtschaft undGewerbe künstlich und tief un-terwühlen, indem wir die Arbei-ter an Gesetzlosigkeit undTrunksucht gewöhnen und allegeistig hochstehenden Kräfte,

die keine Illuminaten sind, vomLand entfernen.

Damit die nicht Illuminiertenden wahren Stand der Dingenicht vor der Zeit erkennen,werden wir ihn sorgfältig ver-schleiern. Als Mittel dazu dienenunsere volkswirtschaftlichenLehren, aus denen scheinbar einernstes Streben spricht, für dieArbeiterklasse und die weltbe-wegenden Grundsätze mit allerKraft einzutreten.

Die starken Rüstungen, die Aus-gestaltung des Polizeiwesens,das alles dient nur zur Verwirkli-chung unserer bereits entwickel-ten Pläne. Wir müssen dafür sor-gen, daß es neben uns in allenStaaten nur noch Besitzlose undeinige von uns abhängige Millio-näre gibt, außerdem Polizei undSoldaten.

Wir müssen in ganz Europa unddurch die Beziehungen von dortaus auch in anderen ErdteilenGärung, Streit und Feindschafterregen. Damit erreichen wir ei-nen doppelten Vorteil: Erstenswerden uns alle Staaten fürch-ten, weil sie genau wissen, daßwir jederzeit imstande sind, nachBelieben Unruhen hervorzuru-fen oder die alte Ordnung wie-der herzustellen. Alle diese Län-der sind gewohnt, uns als not-wendiges Übel zu betrachten.

Geheimhaltung allerUnternehmungen

Zweitens werden wir durch un-sere Umtriebe alle Fäden ver-wirren, die wir mit Hilfe Staats-

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rechtlicher oder wirtschaftlicherVerträge und Schuldverschrei-bungen nach allen Staatsleitun-gen gesponnen haben. Um die-ses Ziel restlos zu erreichen,müssen wir bei den mündlichenVerhandlungen mit großer Ver-schlagenheit und Verschmitzt-heit vorgehen; äußerlich dage-gen, in dem sogenannten amtli-chen Schriftwechsel, werden wir

ein entgegengesetztes Verfahreneinschlagen und stets ehrbar undentgegenkommend erscheinen.Befolgen wir diese Grundsätze,so werden die nicht illuminiertenStaatsleitungen und Völker, diewir daran gewöhnt haben, denSchein für bare Münze zu neh-men, uns einst noch für dieWohltäter und Retter des Men-schengeschlechtes halten.

Das Sonnenweib und der siebenköpfige Drache: »Mit uns mußman rechnen, überall haben wir die Hand im Spiel.«

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Sobald ein Staat, der noch vonnicht Illuminatien regiert wird,es wagt, uns Widerstand zu lei-sten, müssen wir in der Lagesein, seine Nachbarn zum Krieggegen ihn zu veranlassen. Wol-len aber auch die Nachbarn ge-meinsame Sachen mit ihm ma-chen und gegen uns vorgehen, somüssen wir den Weltkrieg ent-fesseln.

Der oberste Grundsatz jeder er-folgreichen Staatskunst ist diestrengste Geheimhaltung allerUnternehmungen. Was derStaatsmann sagt, braucht keines-wegs mit dem übereinzustim-men, was er tut.

Wir müssen die nicht von unsbeherrschten Staatsleitungenzwingen, unseren breit angeleg-ten Plan, der sich schon der er-wünschten Vollendung nähert,tatkräftig zu unterstützen. AlsMittel werden wir die öffentlicheMeinung vorschützen, die wirinsgeheim durch die sogenannteachte Großmacht - die Presse -in unserem Sinn bearbeitet ha-ben. Mit ganz wenigen Ausnah-men, die überhaupt nicht in Fra-ge kommen, liegt die ganze Pres-se in unseren Händen.

Wir wollen unseren Plan zurNiederzwingung der nicht illu-minierten Staaten in Europa inwenige Worte zusammenfassen:Einem von ihnen werden wir un-sere Macht durch Mordanschlä-ge, also durch die Schreckens-männer, den Terror, beweisen.Sollte es zu einer gemeinsamenErhebung aller europäischenStaate wider uns kommen, so

werden ihnen amerikanische,chinesische oder japanische Ge-schütze in unserem Namen ant-worten.

Wir müssen uns mit allenKampfmitteln, deren sich unsereGegner gegen uns bedienenkönnten, auch ausrüsten. Wirmüssen uns deshalb mit allenFeinheiten und mit allen Kniffender Gesetzbücher vertraut ma-chen für den Fall, daß wir Ent-scheidungen fällen müssen, dieübermäßig kühn und ungerechtscheinen können; denn es istwichtig, diese Entscheidungen sozu fassen, daß sie als Ausfluß derhöchsten sittlichen Rechtsord-nung erscheinen.

Sie dienen teils ausEhrgeiz, teils ausEigennutz

Unsere Leitung muß sich mit al-len Hilfskräften der Zivilisationumgeben, in deren Mitte sie wir-ken soll. Dazu gehören vor allemTagesschriftsteller, Rechtsge-lehrte, Verwaltungsbeamte,Staatsmänner und schließlichsolche Persönlichkeiten, die inunseren Fachschulen eine be-sondere Vorbildung genossenhaben.

Diese Leute werden von uns inalle Geheimnisse des gesell-schaftlichen Lebens eingeweiht.Sie erlernen jene Sprache, dieaus politischen Buchstaben undWorten zusammengesetzt ist. Siewerden mit allen tieferen Grün-den der menschlichen Natur be-kannt gemacht und mit allen ih-ren empfindlichen Saiten, deren

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Anschlag sie verstehen müssen.Zu diesen Saiten gehören die be-sondere Geistesrichtung derMenschen, die nicht zu den Insi-dern gehören, ihre Bestrebun-gen, Fehler, Laster und Tugen-den, sowie die besonderen Ei-genschaften der einzelnen Klas-sen und Stände.

Selbstverständlich dürfen diegeisteskräftigen Mitarbeiter un-serer Regierung, von denen ichspreche, nicht aus den Reihender nicht Illuminierten entnom-men werden, die durchaus ge-wohnt sind, ihre amtlichenPflichten auszuüben, ohne daranzu denken, was damit erreichtwerden soll, ohne zu überlegen,weshalb sie notwendig sind.Nicht illuminierte Beamte unter-zeichnen häufig Schriftstücke,ohne sie überhaupt zu lesen. Siedienen dem Staat teils aus Ehr-geiz, teils aus Eigennutz, aberohne eigentliches Ziel.

Wir werden unsere Leitung mitunzähligen Volkswirten umge-ben. Der volkswirtschaftlicheUnterricht ist nämlich der wich-tigste Gegenstand bei der Aus-bildung zum Illuminaten. Wirziehen uns eine gewaltige Mengevon Bankleuten, Fabrikherren,Geldmännern und, was dieHauptsache ist, von Millionärenheran; denn in der Wirklichkeitwird doch alles durch die Zahlder Figuren entschieden.

Solange es noch gefährlich er-scheint, verantwortliche Staats-stellen unseren illuminiertenBrüdern zu übergeben, werdenwir sie nur solchen Persönlich-

keiten anvertrauen, deren Ver-gangenheit und Charakter für siebürgt. Hierzu gehört, daß zwi-schen ihnen und dem Volk einAbgrund klafft. Wir dürfen dieseStellen nur solchen Persönlich-keiten anvertrauen, die das To-desurteil oder die Verbannunggewärtigen müssen, falls sie un-seren Weisungen nicht gehor-chen. Sie müssen bereit und ge-willt sein, unsere Interessen biszum letzten Atemzug zu ver-treten.

Sie müssen bei der Anwendungunserer Grundsätze die Eigenartdes Volkes berücksichtigen, indessen Gebiet Sie sich aufhaltenund wirken werden. Die gleich-mäßige Anwendung unsererGrundsätze kann keinen Erfolgbringen, solange ein Volk nichtauf unsere Weise erzogen ist.Wenn Sie aber vorsichtig zuWerke gehen, werden Sie sehen,daß schon ein Jahrzehnt genügt,um selbst den festesten Charak-ter zu verändern. Dann könnenwir ein neues Volk unter diejeni-gen Völker einreihen, die sichuns schon unterworfen haben.

Pflicht derGleichheit

Sobald wir zur Herrschaft gelan-gen, werden wir das alte freisin-nige Feldgeschrei: »Freiheit,Gleichheit, Brüderlichkeit!« dasim Grunde genommen von unse-ren Logen in die Welt gesetztwurde, durch Gruppen vonWörtern ersetzen, die nur Ge-danken ausdrücken. Wir werdensagen: »Recht auf Freiheit,

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Pflicht der Gleichheit, Vorbildder Brüderlichkeit!« und damitwerden wir den Bock bei denHörnern packen.

In der Tat haben wir außer unse-rer eigenen schon jede Herr-schergewalt beseitigt, obgleichrechtlich noch viel davon vor-handen ist. Wenn heute irgend-ein Staat gegen uns Einsprucherhebt, so geschieht es nur derForm halber, sogar mit unseremWissen und Wollen. Wir brau-chen ihren Antisemitismus, umunsere Brüder aus den unterenSchichten zusammenzuhalten.Ich will dies nicht näher ausfüh-ren, da wir über diesen Gegen-stand schon wiederholt gespro-chen haben.

Tatsächlich gibt es für uns keineHindernisse. Wir üben unsereOberherrschaft in jener ganz au-ßergesetzlichen Form aus, dieman mit dem Wort Gewaltherr-schaft (Diktatur) zu bezeichnenpflegt. Ich kann es mit vollerÜberzeugung sagen, daß wir zurZeit die Gesetzgeber sind; wirsprechen Recht und üben dievollziehende Gewalt aus, wirstrafen und begnadigen, wir sit-zen als Führer aller unserer Hee-re hoch zu Roß. Uns leitet einfester Wille, da wir die Erbschafteiner einst mächtigen Partei an-getreten haben, die jetzt ganzvon uns abhängt. Wir verfügenüber einen unbändigen Ehrgeiz,brennende Habgier, schonungs-lose Rachsucht und unerbittli-chen Haß.

Von uns geht das Schreckge-spenst, der umfassende Terroraus.

In unserem Dienste stehen Leu-ter aller Anschauungen undRichtungen: Männer, die einekönigliche Regierung wiedereinführen wollen, Volksverfüh-rer (Demagogen), Sozialisten,Kommunisten und allerlei Wol-kenkuckucksheimer (Utopi-sten). Wir haben sie alle für unsin das Joch gespannt. Jeder vonihnen untergräbt an seiner Stelledie letzten Stützen der Staatsge-walt und sucht die bestehendeRechtsordnung umzustoßen.Durch solche Maßnahmen wer-den alle Regierungen gepeinigt.Jeder sehnt sich nach Ruhe undist bereit, um des lieben Friedenswillen alles zu opfern. Wir aberlassen sie nicht zur Ruhe kom-men, bis sie unsere Welt-Ober-herrschaft offen und bedin-gungslos anerkannt haben. DasVolk stöhnt und verlangt nacheiner Lösung der gesellschaftli-chen (sozialen) Frage im Wegeeiner allgemeinen zwischen-staatlichen Verständigung. Daaber alle Völker in Parteien zer-spalten sind und der Partei-kampf große Mittel erfordert, sohängen alle Parteien und Völkervon uns ab; denn das Geld ha-ben wir allein.

Erziehung auf falschenGrundsätzen und Lehren

Wir könnten befürchten, daß au-ßerhalb der Insider die sehendenKräfte der Herrschenden sichmit den blinden Kräften derVölker vereinigen. Allein wirhaben alle Vorsichtsmaßregelngetroffen, um solche Möglich-keiten zu verhindern. Zwischen

beiden Kräften haben wir eineMauer in Gestalt einer gegensei-tigen Schreckensherrschaft er-richtet. Auf diese Weise bleibtdie blinde Masse des Volkes un-sere Stütze. Wir und nur wir al-lein werden ihr als Führer die-nen und sie schließlich ganz un-seren Zielen zuführen.

Damit der Blinde seine Handnicht unserer Leitung entzieht,müssen wir von Zeit zu Zeit inengste Gemeinschaft mit demVolk treten. Läßt sich das per-sönlich nicht bewerkstelligen, somuß es durch unsere zuverlässi-gen Brüder geschehen. Sind wirals Macht erst anerkannt, so

Michaels Kampf mit dem Dra-chen: »Unser Reich wirddurch eine grenzenlose Ge-waltherrschaft gekennzeich-net sein. Wir werden die Men-schen nach unserem Willenleiten, und sie geschickt mitWort und Schrift beein-flussen.«

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werden wir persönlich mit demVolk auf den Straßen und Plät-zen reden und es lehren, sich instaatsrechtlichen Fragen diejeni-ge Auffassung zu eigen zu ma-chen, die wir gerade brauchen.

Niemand kann nachprüfen, wasdem Volk in den Dorfschulengelehrt wird. Was aber der Be-auftragte der Regierung oderHerrscher selbst dem Volk sagt,das geht wie ein Lauffeuer überdas ganze Land, denn es wirdschnell durch die Stimme desVolkes in alle Winde getragen.

Um die Einrichtungen der nichtIlluminierten nicht vorzeitig zuzerstören, gingen wir mit größterUmsicht zu Werke und ergriffenzunächst nur die Enden derTriebfedern, durch die alles inGang gehalten wird. DieseTriebkräfte waren früher streng,aber gerecht verteilt, wir aberersetzten sie durch die freisinni-ge Willkür. Auf diese Weise un-tergruben wir die Rechtspre-chung, die Wahlordnung, diePresse, die Freiheit der Personund vor allem die Erziehung undBildung des Volkes als Eckpfei-ler jeder wirklichen Freiheit.

Wir haben die nicht illuminierteJugend verdummt, verfuhrt undverdorben. Dieses Ziel wurdevon uns dadurch erreicht, daßwir ihre Erziehung auf falschenGrundsätzen und Lehren auf-bauten, deren Lügenhaftigkeituns sehr wohl bekannt war, diewir aber anwenden ließen.

Wir haben zwar die bestehendenGesetze nicht plötzlich geändert,

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haben aber ihren Sinn durch wi-derspruchsvolle Deutungen voll-kommen entstellt. Auf diesemWeg erzielten wir über Erwartengroße Erfolge. Zunächst wurdendie Gesetze durch viele Deutun-gen verdunkelt und dann all-mählich in ihr Gegenteil verwan-delt. Die Staatsleitung verlor je-de Übersicht und konnte sichschließlich selbst in der äußerstverworrenen und widerspruchs-vollen Gesetzgebung nicht mehrzurecht finden. Daraus entwik-kelte sich die Theorie einerRechtsprechung nach bestemGewissen statt nach dem Ge-setzbuch.

Sie können einwenden, daß die,die nicht zum Kreis der Illumi-naten oder Insider gehören, mitder Waffe in der Hand über unsherfallen werden, sobald sie vorder Zeit entdecken, wie alles zu-sammen hängt. Für diesen Fallhaben wir ein letztes, furchbaresMittel in der Hand, vor demselbst die tapfersten Herzen er-zittern sollen. Bald werden alleHauptstädte der Welt von Un-tergrundbahnen durchzogensein. Von ihren Stollen aus wer-den wir im Falle der Gefahr füruns die ganzen Hauptstädte mitallen Einrichtungen und Urkun-den in die Luft sprengen.

Sie werden unsauf Händen tragen

Ich bitte Sie, sich daran zu erin-nern, daß sich die Regierungenund Völker in der Staatskunstmit dem Schein begnügen. Wiesollten sie auch den wahrenStand der Dinge erkennen, da

ihren Vertretern doch das Ver-gnügen über alles geht?

Für uns ist die Kenntnis diesesUmstandes von der allergrößtenBedeutung. Sie wird uns zustat-ten kommen bei den Verhand-lungen über die Verteilung derStaatsgewalt, die Freiheit desWortes, der Presse und desGlaubens, das Recht des Zusam-menschlusses, die Gleichheit vordem Gesetz, die Unverletzlich-keit des Eigentums und derWohnung, die indirekte Be-steuerung und die rückwirkendeKraft der Gesetze. Über alle die-se Fragen darf man mit demVolk niemals offen und rück-haltlos sprechen.

Ist es unumgänglich notwendig,sie zu berühren, so dürfen wiruns nicht auf Einzelheiten ein-lassen, sondern nur in allgemei-nen Redensarten die Grundsätzeeiner neuzeitigen (modernen)Gesetzgebung anerkennen. DieBedeutung dieser Zurückhal-tung liegt auf der Hand: Solangewir uns nicht offen fest gelegthaben, bleibt uns immer dieMöglichkeit, den einen oder an-deren Punkt auszuschließen;sind die Volksrechte aber ersteinmal aufgezählt, dann schei-nen sie auch schon bewilligt zusein.

Das Volk liebt und verehrt dieHochgeister unter den Staats-männern; es beurteilt ihre Ver-gewaltigungen in folgender Wei-se: »Das war niederträchtig,aber sehr geschickt! Ein Gau-nerstreich aber großartig ausge-führt! Mit welcher Frechheit!«

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Wir rechnen darauf, alle Völkerfür die Errichtung eines völligneuen Staatsgebäudes zu gewin-nen, das uns schon lange vor-schwebt. Deshalb müssen wirvor allem dafür sorgen, daß un-sere Führer Persönlichkeitensind, die mit einer beispiellosenKühnheit und Geisteskraft aufihr Ziel losgehen. Dann werdenwir auf unserem Weg jeden Wi-derstand brechen.

Wenn wir die von uns geplanteStaatsumwälzung vollzogen ha-ben, werden wir den Völkern sa-gen: »Es ist alles schrecklichschlecht gegangen, Ihr alle seidvor Leid und Gram erschöpft.

Seht, wir beseitigen die Ursa-chen eurer Leiden: die völkischeAbgeschlossenheit, die Landes-grenzen, die Verschiedenartig-keit der Währungen. Natürlichkönnt Ihr über uns richten, aberkann Euer Urteil gerecht sein,wenn Ihr es fällt, ehe Ihr daserprobt habt, was wir Euch ge-ben wollen?«

Dann werden sie uns zujubelnund uns in heller Begeisterungauf den Händen tragen. DieForm der Abstimmung, mit de-ren Hilfe wir zur Herrschaft ge-langt sind, und an welche wir dieam niedrigsten stehenden Mit-glieder der Menschheit gewöhnthaben, weil wir Versammlungenveranstalteten und Vereinbarun-gen treffen ließen, wird ihrenletzten Dienst leisten; sie wirdzum letzten Mal in Erscheinungtreten und dabei den einstimmi-gen Wunsch zum Ausdruck brin-gen, mit uns in nähere Berüh-

rung zu treten, ehe ein Urteilüber uns abgegeben wird.

Unsere Pläne müssenstarkund zweckmäßig sein

Um dieses Ziel zu erreichen,müssen wir vorher das allgemei-ne Wahlrecht ohne Unterschiedvon Stand und Vermögen ein-führen, um die Alleinherrschaft(Absolutismus) der Mehrheit zuschaffen, die wir von den gebil-deten Schichten der Gesellschaftallein niemals erhalten würden.

Nachdem wir so alle an den Ge-danken der Selbstbestimmunggewöhnt haben, werden wir dieBedeutung der Familie und ihreerzieherischen Werte vernich-ten. Wir werden es zu verhin-dern wissen, daß hochbegabtePersönlichkeiten erstehen, de-nen die von uns geleiteten Mas-sen den Aufstieg, ja sogar dieAussprache nicht gestatten wird.Ist sie doch gewöhnt, nur uns zufolgen, da wir ihren Gehorsamund ihre Aufmerksamkeit gutbezahlen. Auf diese Weise wer-den wir uns eine blindgefügigeMacht schaffen, die gar nicht im-stande sein wird, etwas gegenden Willen unserer Vertreter zuunternehmen, denen wir die Lei-tung der Massen anvertraut ha-ben. Das Volk wird sich ihrerHerrschaft willig unterwerfen;denn es wird wissen, daß vonihnen Arbeit, Zuwendungen al-ler Art und jegliche Vorteile ab-hängig sind.

Der Plan unserer Leitung mußfertig aus einem Kopf hervorge-

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hen; denn er kann niemals festeGestalt annehmen, wenn unzäh-lige Köpfe daran arbeiten wol-len. Deshalb ist es uns wohl er-laubt zu wissen, was ausgeführtwerden soll, wir dürfen die Vor-schriften aber niemals einer Be-urteilung unterziehen. Sonstkönnten wir die einzig dastehen-de Größe des Gesamtplanes,den Zusammenhang seiner ein-zelnen Teile, die Wirkung einesjeden Punktes, dessen geheimerSinn verborgen bleibt, zerstören.

Unterwerfen wir ein derartigesWerk der Beurteilung und Ab-stimmung zahlreicher Gesin-nungsgenossen, so wird es un-vermeidlich die Spuren zahlrei-cher Mißverständnisse in sichtragen; denn nicht jeder ist im-stande, den tieferen Sinn undZusammenhang des Ganzen zuergründen. Unsere Pläne müs-sen stark und zweckmäßig er-dacht sein. Darum dürfen wir diegeistesstarke Arbeit unseres Lei-ters nicht vor die Säue werfenund auch im engeren Kreis nichtbekritteln lassen.

Wir warten auf denletzten Todeskampf

Diese Pläne werden die beste-henden Einrichtungen vorläufignicht umstürzen. Sie werden nurihre wirtschaftliche Grundlageund, im Zusammenhang damit,den ganzen Plan ihrer Entwick-lung ändern, die auf diese Weiseschließlich den in unseren Plä-nen vorgesehenen Weg einschla-gen wird.

In ajlen Staaten gibt es unter denverschiedensten Bezeichnungen

annähernd die gleichen Einrich-tungen: Volksvertretung, Mini-sterien, Staatsrat, Höchster Ge-richtshof, gesetzgebende undvollziehende Körperschaften.Ich brauche Ihnen die Beziehun-gen dieser Staatseinrichtungenzueinander nicht zu erläutern.Das alles ist Ihnen gut bekannt.

Ich bitte Sie nur, daran festzu-halten, daß jede dieser Staats-einrichtungen irgendeine wich-tige Aufgabe im Staatsleben er-füllen muß. Das Wort »wichtig«beziehe ich dabei nicht auf dasAmt, sondern auf die Aufgabe;folglich sind nicht die Ämterwichtig, sondern die Aufgaben,die sie zu erfüllen haben. DieÄmter haben unter sich allewichtigen Zweige des Staatsle-bens verteilt: die Verwaltung,die Gesetzgebung und die voll-ziehende Gewalt. Sie üben dar-um im Staatskörper dieselbeWirkung aus, wie die Glieder immenschlichen Körper. Sobaldwir ein wichtiges Glied derStaatsmaschine beschädigt ha-ben, wird der Staat wie einmenschlicher Körper erkrankenund sterben.

Nachdem wir dem Staatskörperdas Gift des Freisinnes einge-flößt haben, hat sich sein ganzerstaatsrechtlicher Zusammen-hang verändert. Heute sind alleStaaten von einer tödlichenKrankheit, der Zersetzung desBlutes, befallen. Wir brauchennur noch auf den letzten Todes-kampf zu warten.

Der Freisinn ersetzte die Selbst-regierungen, in welchen die

Nicht-Illuminierten ihr Ziel er-blickt hatten, durch Verfas-sungs-Staaten. Jede Verfassungist, wie Sie wohl wissen, die hoheSchule für Haß, Streit und un-fruchtbaren Parteihader, der dieKraft des Staates lahmt und sei-ne Lebensäußerungen jedenPersönlichkeitswertes entklei-det. Die Rednerbühne hatebenso wie die Presse die Herr-scher zur Taten- und Machtlo-sigkeit verurteilt und sie dadurchunnütz und überflüssig gemacht.Deswegen wurden sie schon invielen Ländern gestürzt. Seit-dem begann das Zeitalter derVolksherrschaft, in welchem wirdie angestammten Könige durchStrohpuppen ersetzen, die wiraus der Masse des Volkes unterden uns sklavisch ergebenenGünstlingen als »Präsidenten«aussuchten. Das war der Spreng-körper, den wir unter dieGrundmauern nicht nur eines,sondern - glauben Sie mir - allernoch nicht-illuminierten Völkergelegt haben.

Strohpuppen alsPolitiker

Bald werden wir den Grundsatzeinfuhren, daß die Präsidentenfür ihre Handlungen verantwort-lich sind. Dann brauchen wir unsin der Durchführung unsererMaßnahmen keinerlei Schran-ken mehr aufzuerlegen, da dieVerantwortung ganz auf unsereStrohpuppen fallen wird. Unskann es ja nur recht sein, daßsich dadurch die Reihen dererlichten werden, die nach Machtstreben. Es ist sogar vorauszu-

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sehen, daß es vielfach unmöglichsein wird, geeignete Persönlich-keiten für den Präsidentenpostenzu finden. Daraus könnenUnruhen entstehen, die dieStaaten endgültig zerrüttenwerden.

Um dieses von uns gewünschteErgebnis zu erreichen, werdenwir für die Wahl solcher Präsi-denten sorgen, deren Vergan-genheit irgendeinen dunklenPunkt, irgendein »Panama«aufweist. Dann werden sie ge-treue Vollstrecker unserer Wei-sungen. Einerseits müssen siestets fürchten, daß wir mit Ent-hüllungen kommen, die sie un-möglich machen; andererseitswerden sie, wie jeder Mensch,das begreifliche Bestreben ha-ben, sich in der einmal erlangtenMachtstellung zu behaupten unddie einem Präsidenten zustehen-den Vorrechte und Ehren mög-lichst lange zu genießen.

Das Abgeordnetenhaus wird ihnwählen, decken und verteidigen,doch wir werden der Kammerdas Recht nehmen, Gesetze vor-zuschlagen oder abzuändern.Dieses Recht werden wir viel-mehr dem verantwortlichen Prä-sidenten übertragen, der eineStrohpuppe in unseren Händenist. Damit wird die Macht desPräsidenten allerdings zur Ziel-scheibe unzähliger Angriffe wer-den. Wir aber wollen ihm alsMittel der Selbstverteidigungdas Recht verleihen, das Abge-ordnetenhaus aufzulösen und inder Form von Neuwahlen eineabermalige Entscheidung desVolkes anzurufen, desselben

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Volkes, dessen Mehrheit blind-lings unseren Weisungen folgt!

Unabhängig davon werden wirdem Präsidenten das Recht ver-leihen, den Kriegszustand zuverhängen. Wir werden diesesRecht damit begründen, daß derPräsident als Haupt der gesam-ten Wehrmacht des Landes je-derzeit in der Lage sein muß,über dieselbe zu verfügen, da erals verantwortlicher Vertreterdes Staates die Pflicht habe, dieneue Verfassung vor Angriffenzu schützen und die junge Frei-heit des Volksstaates zu vertei-digen.

Es ist ohne weiteres klar, daßder Schlüssel zum Heiligtum un-ter solchen Umständen sich inunseren Händen befinden undniemand außer uns die Gesetz-gebung leiten wird.

Mit der Einführung der neuenVerfassung des Volksstaateswerden wir dem Abgeordneten-haus unter dem Vorwand derWahrung des Staatsgeheimnissesdas Recht nehmen, Anfragenüber staatsrechtliche Maßnah-men der Regierung zu stellen.Außerdem werden wir die Zahlder Volksvertreter in der neuenVerfassung auf ein Mindestmaßbeschränken. Damit erreichenwir gleichzeitig eine wesentlicheAbkühlung der politischen Lei-denschaften und des Drangeszur Ausübung der Staatskunst.Sollte sich wider Erwarten beider kleinen Minderheit Wider-stand zeigen, so werden wir ihndurch einen Aufruf an das Volkbrechen.

Wir geben den Völkernkeine Atempause

Dem Reichspräsidenten wird dieAufgabe zufallen, die Präsiden-ten des Abgeordnetenhausesund des Senates sowie ihre Stell-vertreter zu ernennen. Wir wer-den Tagungen der Volksvertre-ter abschaffen und an ihrer Stel-le soll dem Präsidenten als Trä-ger der vollziehenden Gewaltdas Recht zustehen, die Volks-vertretung einzuberufen oderaufzulösen. Im Fall der Auflö-sung kann er den Beginn derneuen Tagung nach Beliebenhinaus schieben.

Um den Präsidenten davor zuschützen, daß er vor der Erfül-lung unserer Pläne wegen sol-cher im Grunde genommen un-gesetzlichen Handlungsweise zurRechenschaft gezogen wird, las-sen wir den Ministern und denanderen hohen Verwaltungsbe-amten aus seiner Umgebung denRat geben, die Verfügungen desPräsidenten durch selbständigeMaßnahmen zu umgehen, dafüraber auch selbst die Verantwor-tung zu tragen. Solche Voll-machten empfehlen wir, beson-ders dem höchsten Gerichtshof,dem Staatsrat und dem Minister-rat zu geben, aber nicht einzel-nen Persönlichkeiten.

Der Präsident wird die beste-henden Gesetze, die eine ver-schiedene Deutung zulassen,stets in unserem Sinn auslegen;er wird sie außer Kraft setzen,wenn wir ihn auf die Notwendig-

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keit solcher Maßnahmen verwei-sen. Außerdem wird er dasRecht haben, neue Gesetze vonkurzer Dauer, ja selbst Ände-rungen der Verfassung vorzu-schlagen. Zur Begründungbraucht er ja nur zu sagen, dieseMaßnahmen seien für das Wohldes Staates erforderlich.

Auf solche Weise können wirallmählich, Schritt für Schritt, al-les vernichten, was wir ursprüng-lich, zu Beginn unserer Herr-schaft, in die Verfassungen derVolksstaaten aufnehmen muß-ten. Unmerklich werden dieletzten Spuren jedes verfas-sungsmäßigen Rechts ver-schwinden, bis schließlich dieZeit gekommen sein wird, in derwir offen jede Regierungsgewaltim Namen unserer Selbstherr-schaft an uns reißen.

Die Anerkennung unseres Welt-herrschers kann schon vor derendgültigen Beseitigung allerVerfassungen erfolgen. Der gün-stige Augenblick dafür wirddann gekommen sein, wenn dievon langen Unruhen geplagtenVölker angesichts der von unsherbeigeführten Ohnmacht ihrerHerrscher den Ruf ausstoßenwerden: »Beseitigt sie und gebtuns einen einzigen Weltherr-scher, der uns alle vereint unddie Ursachen des ewigen Haders- die staatlichen Grenzen, dieReligion und die Staatsschulden- beseitigt, der uns endlich Frie-den und Ruhe bringt, die wirvergeblich von unseren Herr-schern und Volksvertretungenerhofften.«

Sie wissen selbst genau, daß eseiner langen und unermüdlichenArbeit bedarf, um alle Völker zusolchem Ausruf zu bewegen.Wir müssen ohne Unterlaß inallen Ländern die Beziehungender Völker und Staaten zu ein-ander vergiften; wir müssen alleVölker durch Neid und Haß,durch Streit und Krieg, ja selbstdurch Entbehrungen, Hungerund Verbreitung von Seuchenderart zermürben, daß die nichtIlluminierten keinen anderenAusweg finden, als sich unsererGeldmacht und vollständigenHerrschaft zu unterwerfen.

Geben wir den Völkern eineAtempause, so dürfte der er-sehnte Augenblick wohl niemalseintreten.

Der Staatsrat wird die Macht desHerrschers unterstreichen; alssichtbaren Teil der gesetzgeben-den Gewalt fällt ihm die Aufga-be zu, den Wortlaut der Gesetzeund Verordnungen im einzelnenauszuarbeiten. Die Grundsätzeder neuen Verfassung bestehenalso darin, daß wir die Gesetzeschaffen und Recht sprechen.

Das wird geschehen: durch Be-schlüsse der gesetzgebendenKörperschaften, denen wir inder Form von »Vorschlägen« dienötigen Weisungen erteilen wer-den. Zweitens durch allgemeineErlasse des Präsidenten, Verfü-gungen des Senats und desStaatsrates, letztere in Gestaltvon Ministererlassen. Und drit-tens durch Auswahl des geeigne-ten Zeitpunktes für einen Staats-streich.

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Wir sind starkund unverwundbar

Nachdem wir die Art unseresVorgehens in großen Zügen ge-schildert haben, wollen wir nochauf einige Einzelheiten einge-hen, die uns zu einem völligenSieg verhelfen sollen. Unter die-sen Einzelheiten verstehe ich dieFreiheit der Presse, das Rechtdes Zusammenschlusses, die Ge-wissensfreiheit, das allgemeinegleiche Wahlrecht und vieles an-deres, was unmittelbar nach demStaatsstreich aus der geistigenRüstkammer der Menschheitverschwinden oder doch vonGrund aus umgestaltet werdenmuß.

Der Staatsstreich bietet uns dieeinzige Möglichkeit, mit einemSchlag die von uns gewünschteVerfassung einzuführen. Jedespätere merkliche Veränderungbirgt große Gefahren in sich.Bringt sie neue Beschränkungenund wird sie mit großer Strengedurchgeführt, so kann sie dieMenschen aus Furcht vor einerweiteren Verschlechterung ihrerLage zur Verzweiflung treiben.Enthält sie dagegen Milderun-gen der bisherigen Bestimmun-gen, so wird man sagen, daß wirunser Unrecht eingesehen hät-ten, und dann ist das Vertrauenin unsere Unfehlbarkeit für im-mer verloren. Oder es wird hei-ßen, daß wir uns furchten unddarum Entgegenkommen zeigenmüßten.

Dankbar wird uns niemand da-für sein;-denn jeder wird dieMilderungen für unsere selbst-

verständliche Pflicht halten. Je-de Veränderung der neuen Ver-fassung kann uns also nur scha-den. Wir müssen sie vielmehr alsein in sich geschlossenes Ganzesden nicht illuminierten Völkernin dem Augenblick aufzwingen,in dem sie von dem eben vollzo-genen Staatsstreich noch betäubtsind und ihre Kräfte noch nichtgesammelt haben. Sie müssenerkennen: Wir sind so stark, sounverwundbar, so mächtig, daßwir uns um sie nicht zu kümmernbrauchen, daß wir nicht nur ihreWünsche nicht beachten wer-den, sondern bereit und fähigsind, Gefühlsausbrüche in jedemAugenblick und an jedem Ortmit unerschütterlicher Macht zuunterdrücken.

Sind diejenigen, die nicht zu denIlluminaten gehören, erst zurErkenntnis gelangt, daß wir dieganze Macht an uns gerissen ha-ben und es rundweg ablehnen,sie mit ihnen zu teilen, so wer-den sie vor Schrecken die Augenschließen und untätig der Dingeharren, die da kommen sollen.

Das Ziel wird nurauf Umwegen erreicht

Die nicht illuminierten Men-schen, die in keiner Weise zu dergroßen Gruppe der Insider ge-rechnet werden können, sind ei-ne Hammelherde. Wir Illumina-ten aber sind die Wölfe. WissenSie, was aus den Schafen wird,wenn die Wölfe in ihre Herdeeinbrechen? Sie werden die Au-gen schließen und schon deshalbstillhalten, weil wir ihnen die

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Baphomet. Pantheistisches und magisches Bild des Absolu-ten. Auf der Stirn und unter der Fackel das Zeichen desMakrokosmos oder das Pentagramm mit Spitze nach oben alsSymbol der menschlichen Intelligenz.

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Rückgabe aller geraubten Frei-heiten versprechen werden,wenn erst alle Friedensfeindeniedergerungen und alle Partei-en überwältigt sind. Brauche ichIhnen zu. sagen, wie lange dienicht zu uns Gehörigen auf dieWiedereinsetzung in ihre Rechtewarten werden?

Wir haben uns eine Staatslehreerdacht und sie unermüdlich denBürgern eingeflößt, ohne ihnenZeit zur Besinnung zu lassen.Das geschah, weil wir unser Zielnur auf Umwegen erreichenkönnen, da der gerade Weg überdie Kraft unser zerstreuten Or-ganisationen geht. Zu diesemZweck haben wir weltweit dieFreimaurerlogen gegründet.Niemand kennt sie und ihre Zie-le, am allerwenigstens die Och-sen von Nicht-Illuminierten, diewir zur Teilnahme an den offe-nen Freimaurerlogen bewegenhaben, um ihnen Sand in die Au-gen zu streuen.

Gott hat uns, seinen Erleuchte-ten, die Gnade verliehen, unsüber die ganze Welt zu zerstreu-en. In dieser scheinbaren Schwä-che liegt unsere ganze Kraft, dieuns schon an die Schwelle derWeltherrschaft geführt hat. DerGrundstein ist schon gelegt, esgilt nur noch den Bau zu voll-enden.

Niemand darf unsereUnfehlbarkeit antasten

Das Wort »Freiheit«, das manauf verschiedene Weise deutenkann, legen wir uns so aus: Frei-heit ist das Recht, das zu tun,

was das Gesetz erlaubt. SolcheAuslegung des Begriffes gibt dieFreiheit vollständig in unsereHand, weil die Gesetze nur daszerstören oder aufrichten, waswir nach den oben entwickeltenRichtlinien wünschen.

Mit der Presse werden wir infolgender Weise verfahren. Wel-che Rolle spielt jetzt die Presse?Sie dient dazu, die Volksleiden-schaften in dem von uns ge-wünschten Sinn zu entflammenoder selbstsüchtige Parteizweckezu fördern. Sie ist hohl, unge-recht und verlogen. Wir werdenihr einen Zaum anlegen und dieZügel straff führen. Auf gleicheWeise werden wir mit anderenDruckerzeugnissen verfahren;denn was kann es helfen, wennwir die Angriffe der Presse un-terbinden, aber in Streitschriftenund Lügen angepöbelt werden?

Wir werden die Versorgung deröffentlichen Meinung, die schonviel Geld kostet, durch die Zen-sur zu einer Einnahme-Quellefür den Staat machen. Wir wer-den eine Zeitungs-Stempelsteu-er einfuhren und die Bürg-schaftssummen bei der Grün-dung von Zeitungen und Druk-kereien erheben, die unsere Re-gierung gegen alle Angriffe derPresse sichern müssen. Erfolgensie trotzdem, dann werden wirrücksichtslos Geldstrafen ver-hängen.

Solche Maßnahmen wie Stem-pelsteuer, Bürgschaften undGeldstrafen werden der Regie-rung große Einnahmen verschaf-fen. Parteiblätter mögen viel-leicht keine Angst vor Geldstra-

fen haben, bei einem zweitenAngriff werden wir sie aber ver-bieten. Niemand darf ungestraftunsere Vormacht-Stellung oderunsere Unfehlbarkeit antasten.

Als Vorwand für die Unterdrük-kung einer Zeitung oder Zeit-schrift werden wir stets behaup-ten, sie hätte die öffentlicheMeinung ohne Grund aufgewie-gelt. Ich bitte Sie übrigens zubeachten, daß Angriffe auf unsauch von solchen Zeitungen er-folgen werden, die wir selbst ge-gründet haben. Solche Angriffewerden sich aber stets auf dieje-nigen Punkte beschränken, diewir selbst zur Abänderung vor-gemerkt haben.

Keine Nachricht wird ohne un-sere Prüfung in die Öffentlich-keit gelangen. Dieses Ziel errei-chen wir teilweise schon jetzt da-durch, daß die Neuigkeiten ausaller Welt in wenigen Nachrich-tenämtern zusammenströmen,dort bearbeitet und erst dannden einzelnen Schriftleitungen,Behörden und anderen übermit-telt werden. Diese Nachrichten-ämter sollen allmählich ganz inunsere Hände übergehen undnur das veröffentlichen, was wirihnen vorschreiben.

Erziehung mitdem gedruckten Wort

Es ist uns schon jetzt gelungen,die Gedankenwelt der Nicht-Il-luminierten in einer Weise zubeherrschen, daß fast alle ande-ren Bürger, die keine Insidersind, die Weltereignisse durchdie bunten Gläser der Brillen

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ansehen, die wir ihnen aufge-setzt haben. Schon jetzt ist keinStaat auf der ganzen Welt im-stande, sich davor zu schützen,daß uns alles bekannt wird, wasdie nichtilluminierten Menschenein Staatsgeheimnis nennen.Kein Schloß, kein Riegel iststark genug, um uns den Zutrittzu verwehren, kein Geheimfachist vor unseren Nachforschungensicher. Wie mag es erst werden,wenn unsere Herrschaft über dieganze Welt in der Person einesWeltherrschers allgemein aner-kannt sein wird?

Wir wollen nochmals auf die Zu-kunft der Presse zurückkom-men. Jeder Verleger, Druckeroder Buchhändler wird genötigtsein, einen besonderen Erlaub-nisschein für die Ausübung sei-nes Berufes zu erwerben, denwir bei dem geringsten Verstoßgegen unsere Weisungen soforteinziehen werden. Auf dieseWeise wird das gedruckte Wortein Erziehungsmittel in derHand der Insider sein, die esnicht mehr zulassen werden, daßdas Volk sich in fruchtlosenTräumen über die angeblichenWohltaten des Fortschritts ver-liert.

Jeder von Ihnen weiß, daß mitden nebelhaften Versprechun-gen des Freisinnes der Weg zuden unsinnigen Träumen gepfla-stert ist, die jede Zucht und Ord-nung in den Beziehungen derMenschen zueinander und zumStaat aufheben wollen. DerFortschritt oder, richtiger gesagt,die Gedanken des Fortschrittesführten zu den verschiedenen

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Formen der Verselbständigung(Emanzipation), bei denen keineGrenzen gesteckt wurden. Allesogenannten Fortschrittler sindUmstürzler, wenn auch nicht im-mer in ihren Taten, so doch min-destens ihren Anschauungennach. Jeder von ihnen jagt ir-gendwelchen Trugbildern derFreiheit nach und verfälltschließlich in Willkür, das heißtin grundsätzliche Verneinungder bestehenden Einrichtungennur um der lieben Verneinungwillen.

Wir kommen nochmals auf diePresse zurück. Die Zeitungenund überhaupt Drucksachen al-ler Art werden wir - neben denBürgschaftssummen - mit Stem-pelsteuern nach der Zahl derSeiten belegen. Für Schriftenunter 30 Seiten werden wir dieSteuer verdoppeln und ein be-sonderes Verzeichnis einführen.Damit hoffen wir schon die Zahlder Zeitschriften einzuschrän-ken, die von allen Drucksachendas schlimmste Gift verbreiten.

Die Schriftsteller werden fernergezwungen sein, so umfangrei-che Abhandlungen zu schreiben,daß diese schon wegen der ho-hen Preise nur wenige Leser fin-den dürften.

Was wir aber selbst herausgebenwerden, um die Menschen in dervon uns gewünschten Geistes-richtung zu erziehen, das wird sobillig sein, daß es reißenden Ab-satz finden muß. Die Steuer wirddie Schreibwut der Leute be-sänftigen, während die Schrift-steller durch die Strafen in Ab-

hängigkeit von uns gebrachtwerden. Sollten trotzdem einigevon ihnen gegen uns schreibenwollen, so werden sie keinenVerleger für ihre Arbeiten fin-den; denn jeder Verleger oderDrucker wird verpflichtet sein,vor der Annahme einer Arbeitdie Druckerlaubnis der von unseingesetzten Behörde einzuho-len. Auf diese Weise können wirrechtzeitig die auf uns geplantenAngriffe erfahren und ihnen je-de Stoßkraft nehmen, indem wirihnen mit Veröffentlichungenüber den gleichen Gegenstandzuvorkommen.

Zeitungen für jedepolitische Richtung

Bücher und Zeitungen sind zweider wichtigsten Erziehungsmit-tel. Aus diesem Grund wird un-sere Regierung das Eigentums-recht der meisten Zeitungen undZeitschriften erwerben. Sie wirddamit vor allem den schädlichenEinfluß der nichtamtlichen Pres-se ausschalten, und auf denGeist und die Stimmung desVolkes in nachhaltigster Weiseeinwirken. Auf je zehn Zeitun-gen oder Zeitschriften, die unsfernstehen, werden dreißig kom-men, die wir selbst gegründethaben. Das darf natürlich in derÖffentlichkeit nicht bekanntwerden. Unsere Zeitungen undZeitschriften sollen daher äußer-lich den verschiedensten Rich-tungen angehören, um das Ver-trauen der ahnungslosen Nicht-Illuminierten zu erwerben, siealle in die Falle zu locken um sieunschädlich zu machen.

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An erster Stelle werden die amt-lichen Zeitschriften und Zeitun-gen stehen, denen die Aufgabezufallen wird, unsere Interessenin allen Fällen und zu jeder Zeitzu vertreten; ihr Einfluß wirddeshalb verhältnismäßig kleinsein.

An zweiter Stelle werden diehalbamtlichen Blätter kommen,die die Gleichgültigen und Lau-en für uns gewinnen sollen.

An die dritte Stelle werden wirunsere scheinbare Gegnerschaftsetzen, die mindestens ein Blattunterhalten muß, das äußerlichin schärfsten Gegensatz zu unstreten wird. Unsere wirklichenGegner werden diesen scheinba-ren Widerspruch für echt halten;sie werden in den Leuten, vondenen er ausgeht, ihre Gesin-nungsgenossen sehen und unsihre Karten aufdecken.

Wir werden Zeitungen der ver-schiedensten Richtungen her-ausgeben: aristokratische, repu-blikanische, ja selbst anarchisti-sche unterstützen, natürlich nurso lange die Verfassung besteht.Sie werden, wie der indischeGötze Witschnu, hundert Händehaben, von denen jede den Puls-schlag irgendeiner Geistesrich-tung fühlen wird. Sobald einPulsschlag schneller geht, wer-den die unsichtbaren Hände dieAnhänger dieser Richtung aufunsere Ziele hinlenken; dennnichts ist leichter zu beeinflussenals der aufgeregte Mensch, dernicht mehr richtig überlegt.

Jene Dummköpfe, die die Mei-nung ihres Parteiblattes zu ver-

treten glauben, werden in Wirk-lichkeit unsere Meinung nach-sprechen oder doch wenigstensdiejenige Meinung, die uns gera-de paßt. Sie bilden sich ein, dieRichtlinien ihrer Partei zu ver-folgen, und merken nicht, daßsie hinter der Flagge marschie-ren, die wir vor ihnen flatternlassen.

Enger Zusammenschlußmit dem Freimaurertum

Um unser Zeitungsheer in die-sem Sinne zu leiten, müssen wirdiesem Unternehmen besondereSorgfalt widmen. Unter dem Na-men »Hauptpresseverband«werden wir zahlreiche, meist vonuns begründete Schriftstellerver-eine zusammenfassen, in denenunsere Leute unmerklich die Lo-sung ausgeben werden. In derBeurteilung unserer Bestrebun-gen werden unsere Blätter im-mer oberflächlich sein, den Din-gen niemals auf den Grund ge-hen; sie werden mit den amtli-chen Blättern einen bloßenWortkampf führen, um uns zunäheren Ausführungen zu ver-anlassen, deren sofortige Mittei-lung in der ersten amtlichen Be-kanntmachung unzweckmäßigerschien. Natürlich soll das nurdann geschehen, wenn es für unsvorteilhaft sein wird.

Die scheinbaren Angriffe aufuns verfolgen noch den Neben-zweck, dem Volk glaubhaft zumachen, daß es die volle Rede-freiheit besitzt. Werden wir dannin der uns feindlichen Presse we-gen der Unterdrückung desfreien Wortes wirklich angegrif-

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fen, so haben unsere Vertrau-ensleute leichtes Spiel. Sie wer-den sagen, daß diese Blätter un-sinnige Behauptungen aufstel-len, weil es ihnen an sachlichenGründen gegen uns und unsereMaßnahmen fehlt.

Da die wirklichen Vorgängenicht in die Öffentlichkeit drin-gen, so werden wir durch solchesVerhalten das Vertrauen desVolkes gewinnen. Gestützt aufdieses Vertrauen, werden wir dieöffentliche Meinung in allen

»Wir werden unseren Erfolg auf die geheimnisvolle Kraftunserer Lehre zurückführen, von der alle erzieherischen Wir-kungen auf die Menschheit ausgehen. Unsere Leute werdensich hüten, ihre Geheimnisse zu enthüllen.«

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staatsrechtlichen Fragen je nachBedarf erregen oder beruhigen,überzeugen oder verwirren. Wirwollen bald die Wahrheit, balddie Lüge, bald Tatsachen, baldBerichtigungen abdrucken, jenachdem, wie die Nachricht auf-genommen wird. Es gehört zuunseren Grundsätzen, den Bo-den stets vorsichtig abzutasten,bevor wir unseren Fuß auf ihnsetzen. Infolge dieser Maßnah-men gegen die Presse werdenwir unsere Feinde sicher besie-gen, da ihnen keine Blätter zurVerfügung stehen, in denen sieihre Meinung voll zum Ausdruckbringen können. Wir werden so-gar der Mühe enthoben sein, sieendgültig zu widerlegen.

Unsere tastenden Vorstöße inden an dritter Stelle stehendenZeitungen (scheinbare Gegner-schaft) werden wir in den Amts-blättern nötigenfalls kräftig zu-rückweisen.

Die Quelle ist stetsunsere Wühlarbeit

Schon jetzt besteht etwa in derArt der französischen Tages-schriftstellerei ein enger Zusam-menschluß des Freimaurertums.

Er gipfelt in der Losung: alleGlieder der Presse sind gegen-seitig zur Wahrung des Berufs-geheimnisses verpflichtet. Wiebei den alten Wahrsagern darfauch hier kein Glied das Ge-heimnis seines Berufes preisge-ben, bevor ein allgemeiner Be-schluß zur Veröffentlichung vor-liegt.

Kein Tagesschriftsteller wird eswagen, gegen diese Bestimmungzu verstoßen, da nur solche Per-sonen zum Beruf zugelassenwerden, deren Vergangenheit ir-gendeinen dunklen Punkt auf-weist. Dieses Schandmal würdevor aller Öffentlichkeit enthülltwerden, sobald ein Verstoß ge-gen das Berufsgeheimnis vor-liegt. So lange das Schandmalnur wenige Beteiligten bekanntist, hat der glänzende Ruf desSchriftstellers die Mehrheit desLandes hinter sich, die ihm be-geistert folgt.

Wir rechnen besonders stark aufdie Hilfe der Provinzen. Hiermüssen wir Hoffnungen und Be-strebungen erwecken, die wirstets gegen die Hauptstadt an-wenden können, indem wir sieals Hoffnungen und Wünscheder Provinzen auf Unabhängig-keit ausgeben. Es ist klar, daßdie Quelle immer die gleiche ist,nämlich unsere Wühlarbeit.

So lange wir die nötige Macht-fülle noch nicht erlangt haben,brauchen wir manchmal einenZustand, bei dem die Haupt-städte sich von der von unserenVertretern aufgehetzten Volks-meinung in den Provinzen um-brandet sehen. Ist der entschei-dende Augenblick gekommen,so dürfen die Hauptstädte schondeshalb nicht zur Erörterung dervollzogenen Tatsachen gelan-gen, weil sie von der Mehrheit inden Provinzen gut geheißenwurden.

In dem Zeitabschnitt der neuenHerrschaft, der unserer Krönung

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vorangeht, werden wir verhin-dern müssen, daß die Presse dieEhrlosigkeit im öffentlichenDienst brandmarkt. Es soll viel-mehr der Glaube erweckt wer-den, die neue Herrschaft hättealle derart befriedigt, daß keineVeranlassung zu neuen Verbre-chen vorläge. Wo Verbrechenhervortreten, da sollen sie nurden Opfern und zufälligen Zeu-gen bekannt werden, sonst aberniemandem.

Die ewige Suchtnach Neuem

Die Sorge um das täglich Brotzwingt alle Nicht-Illuminierten,zu schweigen und unsere gehor-samen Diener zu sein. Aus ihrerZahl suchen wir uns für unserePresse die geeigneten Leute aus.Ihre Aufgabe besteht darin, allesdas nach unseren Weisungen zuerörtern, was wir in den amtli-chen Blättern nicht unmittelbarbringen können. Ist die. Streitfra-ge erst aufgerollt, so können wirdie von uns gewünschten Maß-nahmen ruhig durchführen unddem Volk als fertige Tatsachenvorsetzen. Niemand wird es wa-gen, eine Aufhebung oder Ab-änderung dieser Maßnahmen zuverlangen, da sie als eine Ver-besserung des bisherigen Zu-standes dargestellt werden. DiePresse wird die öffentliche Mei-nung schnell auf neue Fragenablenken. Haben wir Insider dieMenschen doch gelehrt, sich inder ewigen Sucht nach etwasNeuem zu erschöpfen!

Auf diese Erörterung dieserneuen Fragen werden sich die

hirnlosen Leiter der Völkerge-schicke stürzen. Sie können nochimmer nicht begreifen, daß siekeine Ahnung von den Dingenhaben, die sie entscheiden müs-sen. Die Fragen der Staatskunstsind nur denjenigen verständ-lich, die sie schon seit vielenJahrhunderten veranlaßt oderüberwacht haben.

Aus allem Gesagten werden Sieersehen, daß wir nach dem Ver-trauen des Volkes nur haschen,um unsere Staatsmaschine leich-ter in Gang zu bringen. Es kannIhnen nicht entgangen sein, daßwir nur dann die Zustimmungder öffentlichen Meinung su-chen, wenn es sich um bloßeWorte handelt, um Fragen, diewir selbst in die Welt gesetzt ha-ben. Tatsächlich tun wir aber,was wir wollen. Selbstverständ-lich verkünden wir stets, daß wiruns bei allen unseren Maßnah-men von der Hoffnung undÜberzeugung leiten ließen, demAllgemeinwohl nach Kräften zudienen.

Um die allzu unruhigen Leutevon der Erörterung der Fragenüber die Staatskunst abzulen-ken, rücken wir gleichsam neueFragen' der Staatskunst in denVordergrund: die Fragen der In-dustrie. Mögen sie sich auf die-sem Arbeitsgebiet austoben. DieMassen willigen ein, untätig zubleiben, von einer »politischen«Tätigkeit auszuruhen - zu derwir sie erzogen hatten, um mitihrer Hilfe die noch nicht illumi-nierten Regierungen zu be-kämpfen -, nur unter der Bedin-gung einer neuen Beschäftigung,

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in der wir ihnen gleichsam diehalbe politische Richtungweisen.

Damit die Massen nicht selbstden Dingen auf die Spur kom-men, lenken wir sie noch durchallerhand Vergnügungen, Spiele,Leidenschaften und Volkshäuserab. Bald werden in unserer Pres-se Preisausschreiben auf denverschiedensten Gebieten derKunst und der Kraftspiele, desSports, erscheinen. Solche Füllevon Zerstreuungen wird die Ge-danken der Masse endgültig vonden Fragen ablenken, für derenVerwirklichung wir sonst hartmit ihr kämpfen müßten. Habendie Menschen allmählich immermehr die Fähigkeit zum selb-ständigen Denken verloren, sowerden sie uns alles nachspre-chen. Wir werden dann alleinneue Gedankenrichtungen her-vorbringen, natürlich nur durchsolche Persönlichkeiten, dienicht im Verdacht einer Verbin-dung mit uns stehen.

Sobald unsere Herrschaft aner-kannt ist, wird die Rolle der frei-sinnigen Schwärmer endgültigvorbei sein. Bis dahin werden sieuns die besten Dienste leisten.Deshalb wollen wir auch ferner-hin die Gedanken der Masse aufallerhand Ereignisse abenteuer-licher Lehren lenken, die neuund scheinbar auch fortschritt-lich sind. Haben wir doch durchden Fortschritt mit vollem Er-folg die hirnlosen Köpfe nicht-illuminierter Menschen ver-dreht. Es gibt unter ihnen keinenVerstand, der es zu fassen ver-möchte, daß dieses Wort in allen

Fällen die Wahrheit verdunkelt,wo es sich nicht um wirtschaftli-che Erfindungen handelt; dennes gibt nur eine Wahrheit, diekeinen Raum für Fortschrittläßt.

Wie jeder falsche Gedanke, sodient auch der Fortschritt nurzur Verdunklung der Wahrheit,damit sie von niemandem außeruns, den Erleuchteten, den Hü-tern der Wahrheit, erkanntwerde.

Unsere Erfolge beruhenauf unserer Lehre

Wenn wir die Macht ganz inHänden haben, werden unsereRedner von den großen Fragender Menschheit sprechen, die dieWelt in Aufruhr gebracht haben,bis sie schließlich unter unserewohltätige Leitung kam.

Wer wird auf den Verdachtkommen, daß alle diese Fragenvon uns nach einem politischenPlan angeregt wurden, hinterden nach so vielen Jahrhunder-ten noch kein nicht Eingeweih-ter gekommen ist?

Sobald wir die Weltherrschafterlangt haben, werden wir kei-nen anderen Glauben dulden,als allein unseren Glauben anden einzigen Gott, mit dem wirverbunden sind als Eingeweihteund Erleuchtete, und durch denunser Schicksal mit dem Schick-sal der ganzen Welt verwobenist. Aus diesem Grund müssenwir jeden anderen Gottesglau-ben zerstören. Sollte dadurch dieZahl der Gottlosen vorüberge-

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hend zunehmen, so kann das un-sere Absichten nicht stören, sollvielmehr als warnendes Beispielfür die Menschen dienen, die un-sere Lehre hören wollen, derenstarker und tief durchdachterAufbau vielleicht zur Unterwer-fung aller Völker unter unsereHerrschaft fuhren wird.

Wir werden unseren Erfolg aufdie geheimnisvolle Kraft unsererLehre zurückführen, von der,wie wir sagen werden, alle erzie-herischen Wirkungen auf dieMenschheit ausgehen.

Wir werden bei jeder Gelegen-heit Aufsätze veröffentlichen, indenen wir Vergleiche zwischenden Segnungen unserer Herr-schaft und den Mißständen derVergangenheit aufstellen. DieWohltaten des Friedens werden,wenn sie auch durch Jahrhun-derte voll Unruhen erkämpftwurden, einen Beweis für densegensreichen Geist unserer Ge-setzgebung liefern.

Wir wollen dabei alle Fehler dernicht-illuminierten Regierungenin den grellsten Farben malenund solche Abneigung gegen sieerzeugen, daß die Völker tau-sendmal lieber die Leibeigen-schaft ertragen, die ihnen Ruheund Ordnung verbürgt, als län-ger die viel gerühmte Freiheitgenießen, die sie unendlich ge-quält und die Quellen desmenschlichen Daseins erschöpfthat, weil sie von einer Schar vonGlücksrittern ausgebeutet wur-den, die nicht wußten, was siedamit begingen.

Unsere Geheimnissewerden wir nicht enthüllen

Die zwecklosen Staatsumwäl-zungen, zu denen wir alle außeruns Illuminaten veranlaßt ha-ben, um die Grundlagen ihresstaatlichen Lebens zu unterwüh-len, werden bis dahin allen Völ-kern derart zuwider sein, daß sievon uns jede Knechtschaft er-dulden werden, um nur nichtvon Neuem in die Greuel desKrieges und des Aufruhrs zu ge-raten. Dann werden wir Illumi-naten besonders die geschichtli-chen Fehler der anderen Regie-rungen unterstreichen. Wir wer-den darauf hinweisen, daß siedie Völker Jahrhunderte langgequält haben, weil ihnen jedesVerständnis dafür abging, wasden Menschen frommt und ih-rem wahren Wohl dient. Sie ha-ben allerhand abenteuerlichenPlänen einer ausgleichenden ge-sellschaftlichen Gerechtigkeitnachgejagt und dabei vollkom-men übersehen, daß die Bezie-hungen der einzelnen Gesell-schaftsschichten zueinander da-durch nicht besser, sondernschlechter wurden. Die ganzeKraft unserer Grundsätze undMaßnahmen wird dadurch zurGeltung gelangen, daß wir sie alsscharfen Gegensatz zu den ver-faulten alten Gesellschaftsord-nungen hinstellen.

Unser Denken wird alle Fehlerund Unzulänglichkeiten desnichterleuchteten Glaubensbe-kenntnisses aufdecken, aber nie-mand kann unsere Religion nachihren wahren Grundzügen beur-

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teilen, weil er sie nicht genügendkennenlernt. Unsere Leute da-gegen, die in ihre Tiefen einge-drungen sind, werden sichschwer hüten, ihre Geheimnissezu enthüllen.

In den »fortgeschrittenen« Län-dern haben wir ein geistloses,schmutziges und widerwärtigesSchrifttum geschaffen. Wir wer-den diese Richtung noch einigeZeit nach der Erlangung derWeltherrschaft begünstigen. Umso schärfer wird dann der Ge-gensatz unserer erhabenenstaatsrechtlichen Pläne und Re-den hervortreten. Unsere weisenMänner, die wir zur Leitung derNicht-Illuminierten herangebil-det haben, werden Reden undFlugschriften verbreiten, durchdie sie die Geister auf die Wis-senschaft und Gedanken hinlen-ken, die wir für sie vorgesehenhaben.

Es wird noch viel Zeit, vielleichtsogar ein ganzes Jahrhundertvergehen, bis der von uns in al-len Staaten für ein und densel-ben Tag vorbereitete Umsturzzum Ziel führt und die völligeUnfähigkeit der bestehendenRegierungen allgemein aner-kannt wird. Haben wir endlichdie volle Herrschaft erlangt, sowerden wir dafür zu sorgen wis-sen, daß gegen uns keinerleiVerschwörungen stattfindenkönnen.

Wahrung der Geheimnisseunserer Logen

Wir werden jeden unbarmherzighinrichten lassen, der sich mit

der Waffe in der Hand gegen unsund unsere Herrschaft auflehnt.Jede Gründung irgendeinesneuen Geheimbundes wirdebenfalls mit dem Tod bestraftwerden. Die jetzt bestehendenGeheimbünde, die uns alle wohlbekannt sind und uns gute Dien-ste geleistet haben und noch lei-sten, werden wir sämtlich auflö-sen. Ihre Mitglieder sollen inweit von Europa entfernte Erd-teile verbannt werden.

So werden wir vor allem mitdenjenigen nicht illuminiertenFreimaurern verfahren, die zutief in die Geheimnisse unsererLogen eingedrungen sind. Weraber aus irgendeinem Grund vonuns begnadigt wird, muß in stän-diger Angst vor der Ausweisungleben. Wir werden ein Gesetzerlassen, nach dem alle früherenMitglieder geheimer Gesell-schaften aus Europa -- demHauptsitz unserer Regierung -ausgewiesen werden. Alle Ent-scheidungen unserer Regierungwerden endgültig sein. Eine Be-rufung werden wir nicht zu-lassen.

Die nicht Eingeweihten der Ge-sellschaft, in der wir die Mächteder Zwietracht und des Wider-spruches groß gezogen haben,können nur durch schonungsloseMaßnahmen wieder zur Ruheund Ordnung gebracht werden.Es darf kein Zweifel darüber be-stehen, daß die Regierung jeder-zeit imstande ist, ihren Willenmit eiserner Hand durchzufüh-ren. Dann kommt es auf die Op-fer, die das künftige Wohl erfor-dert, überhaupt nicht an.

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Überall Logengründen

Es ist vielmehr verdammtePflicht und Schuldigkeit jederRegierung, das allgemeine Wohlnötigenfalls auch durch Opfer zusichern. Denn nicht in den Vor-rechten, sondern in den Pflich-ten beruht die Daseinsberechti-gung jeder Regierung. Je mehreine Regierung es versteht, sichmit dem Strahlenkranz einervollkommen gefestigten Macht-stellung zu umgeben, um so un-erschütterlicher steht sie da.

Das höchste Maß eines hehrenund unerschütterlichen Macht-bewußtseins kann aber nur er-reicht werden, wenn sein Ur-sprung auf das Walten geheim-nisvoller Kräfte, wie die durchGott Auserwählten, zurückge-führt wird. Solche Macht stelltebis in die letzte Zeit die Selbst-herrschaft der russischen Zarendar, die, abgesehen vom Papst-tum - unser einziger ernsthafterFeind in der Welt ist.

Gedenken Sie, meine Herren,des Beispieles eines Sulla, demdas von Blut triefende Italienkein Haar krümmte, obwohl ereine ungeheure Blutschuld aufsich geladen hatte. Sulla wurdevon dem selben Volk vergöttert,das er auf das Schwerste gepei-nigt hatte, weil er eine Macht-vollkommenheit sondergleichenzu entwickeln verstand. SeineRückkehr nach Italien machteihn unverletzlich. Kein Volk ver-greift sich an dem, der es durchTapferkeit und Geisteskraft inseinen Bann zu schlagen weiß.

So lange wir noch nicht zurHerrschaft gelangt sind, müssenwir vorläufig, im Gegensatz zuden vorhin entwickelten Grund-sätzen, in der ganzen Welt dieZahl der Freimaurerlogen mög-lichst vermehren. Wir werdenden Einfluß der Logen dadurchverstärken, daß wir ihnen allePersönlichkeiten zuführen, diein der Öffentlichkeit eine her-vorragende Rolle spielen oderdoch wenigstens spielen könn-ten; denn diese Logen werdeneine Hauptauskunftsstelle bildenund von ihnen wird ein großerEinfluß ausströmen.

Alle Agenten sindMitglieder der Logen

Alle Logen fassen wir unter ei-ner Hauptleitung zusammen, dienur uns bekannt ist, allen ande-ren aber verborgen bleibt, näm-lich unter der Hauptleitung un-serer Weisen. Die Logen werdenihren Vorsitzenden haben, deres verstehen muß, die geheimenWeisungen der Hauptleitungdurch seine Person zu decken. Indiesen Logen werden die Fädenaller umstürzlerischen und frei-sinnigen Bestrebungen zusam-menlaufen. Die Logenmitgliederwerden den verschiedensten Ge-sellschaftskreisen angehören.Die geheimsten Pläne derStaatskunst werden uns am Tagihrer Entstehung bekannt wer-den und sofort unserer Leitungverfallen.

Zu den Mitgliedern der Logenwerden fast alle Polizeispitzelder Welt gehören, deren Tätig-keit für uns ganz unentbehrlich

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ist. Die Polizei ist vielfach nichtnur in der Lage, willkürlich ge-gen diejenigen vorzugehen, diesich uns nicht unterwerfen wol-len; sie kann auch die Spurenunserer Handlungen verwischenund Vorwände zur Unzufrieden-heit bieten.

In die Geheimbünde treten mitbesonderer Vorliebe Abenteu-rer, Schwindler, Streber undüberhaupt Leute ein, die vonNatur leichtsinnig veranlagtsind. Es kann uns nicht schwerfallen, diese Kreise für uns zugewinnen und unserem Zweckdienstbar zu machen.

Wenn die Welt von Unruhen ge-plagt wird, so heißt das, daß wirdiese Unruhe hervorrufen muß-ten, um das allzu feste Gefügeder Staaten, die noch von Nicht-Illuminierten geleitet werden, zuzerstören. Kommt es irgendwozu einer Verschwörung, so stehtan der Spitze derselben sicherkein anderer als einer unserertreuesten Diener.

Es versteht sich von selbst, daßwir Illuminati allein und sonstniemand die Tätigkeit der Frei-maurerlogen leiten. Wir alleinwissen, welchem Ziel sie zusteu-ern, wir allein kennen den End-zweck jeder Handlung. Die nichtEingeweihten dagegen habenkeine Ahnung von diesen Din-gen, sie sehen nicht einmal dasNächstliegende, Unmittelbare,und sind gewöhnlich mit der au-genblicklichen Befriedigung ih-rer Eigenliebe bei der Ausfüh-rung eines Vorhabens zufrieden.Um die Wirkungen kümmern sie

sich meist nicht. Ebensowenigmerken sie, daß der Gedankezur Tat nicht von ihnen selbststammt, sondern auf unsere Ein-flüsterungen zurückzuführen ist.

Nicht Eingeweihte treten ge-wöhnlich aus Neugier in die Lo-gen ein. Viele hoffen auch, mitHilfe der Logen einflußreicheStellungen zu erlangen. Einzelnetreibt das Verlangen, vor einemgrößeren Zuhörerkreis ihre un-erfüllbaren und haltlosen Träu-me auszusprechen. Sie lechzennach Beifall und Händeklat-schen, womit wir natürlich sehrfreigiebig sind. Wir gönnen undgewähren ihnen gern solche Er-folge, um die aus ihnen entsprin-gende Selbstüberhebung für un-sere Zwecke auszunutzen.

Tiger mit lammfrommenSeelen

Dann nehmen die Leute ah-nungslos und ohne Prüfung un-sere Einflüsterungen auf, ja siesind sogar noch felsenfest davonüberzeugt, selber die leitendenGedanken hervorgebracht zuhaben. Sie können es sich garnicht vorstellen, wie leicht es ist,selbst die Klügsten der Nicht-Illuminierten an der Nase herum-zuführen, wenn sie sich in demZustand der Selbstüberhebungbefinden; sie sind dann von einerso kindischen Einfalt, daß schonder geringste Mißerfolg, etwadas Aussetzen des Beifallklat-schens, genügt, um sie zu einemknechtischen Gehorsam gegenjeden zu bewegen, der ihnenneuen Erfolg verspricht.

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Während wir Eingeweihten denäußeren Erfolg verachten und allunser Sinnen und Trachten dar-auf einstellen, unsere Plänedurchzuführen, sind die Nicht-Il-luminierten im Gegenteil bereit,alle Pläne zu opfern, wenn sienur den geringsten äußeren Er-folg einheimsen können. Dieseseelische Veranlagung der nichtEingeweihten erleichtert uns un-gemein die Aufgabe, sie nachunseren Zwecken zu lenken.Diese Tiger von Gestalt habenlammfromme Seelen; in ihrenKöpfen aber weht der Zugwind.Wir haben sie auf ein Stecken-pferd gesetzt und ihnen vorge-macht, daß die einzelne Persön-lichkeit aufgehen müsse im Be-griff der Gesamtheit, dem soge-nannten Kommunismus.

Nicht-Illuminierten geht offen-bar die Fähigkeit ab, zu erken-nen, daß dieser Traum der allge-meinen Gleichmacherei gegendas oberste Gesetz der Naturverstößt, die seit der Schöpfungder Welt verschieden gearteteWesen hervorbringt und derPersönlichkeit eine entscheiden-de Rolle zuspricht. Wenn es unsgelungen ist, die nicht Einge-weihten derart zu verblenden, sozeigt das doch mit überraschen-der Deutlichkeit, daß ihr Ver-stand sich in keiner Weise mitdem unsrigen messen kann. Dasist die beste Bürgschaft für unse-ren Erfolg.

Wie scharfsinnig ist doch derAusspruch unserer alten Wei-sen, daß ein großes Ziel nurdann erreicht werden kann,wenn man in der Wahl der Mit-

tel nicht wählerisch ist und dieOpfer nicht zählt, die zur Strek-ke gebracht werden. Wir habendie Opfer vom viehischen SamenNicht-Illuminierter niemals ge-zählt, mußten freilich auch vieleder unsrigen opfern. Dafür ha-ben wir unseren Leuten schonjetzt eine Stellung in der Weltgegeben, auf die sie in ihrenkühnsten Träumen nicht zu hof-fen wagten. Mit verhältnismäßiggeringen Opfern aus der Zahlder unsrigen habe wir die Einge-weihten stets vor einem Unter-gang bewahrt.

Von unserer Stirnstrahlt hohe Geisteskraft

Der Tod ist das unvermeidlicheEnde aller Menschen. Daher istes besser, dieses Ende für dieje-nigen zu beschleunigen, die un-serer Sache schaden, als zu war-ten, bis es auch uns, die Schöpferdes Werkes, trifft. In den Frei-maurerlogen vollziehen wir dieTodesstrafe in einer Weise, daßniemand außer den Logenbrü-dern Verdacht schöpfen kann,nicht einmal die Todesopfer sel-ber: sie alle sterben, sobald esnötig ist, scheinbar eines natürli-chen Todes. Da das den Logen-brüdern bekannt ist, so wagensie es nicht, irgendwelchen Ein-spruch zu erheben. Mit solchenunerbittlichen Strafen habe wirinnerhalb der Logen jeden Wi-derspruch gegen unsere Anord-nungen im Keim erstickt. Wäh-rend wir den nicht Eingeweihtenden Freisinn predigen, haltenwir gleichzeitig den Kreis der II-luminati und unserer Vertrau-

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ensmänner im strengsten Ge-horsam.

Wir haben es verstanden, dieDurchführung der Gesetze, dienicht von Eingeweihten gestaltetsind, auf ein Mindestmaß zu be-schränken. Infolge unserer frei-sinnigen Auslegung der Gesetzehaben diese an Ansehen verlo-ren. In den wichtigsten staats-rechtlichen Fragen und sonsti-gen Streitfällen von grundsätzli-cher Bedeutung entschieden dieGerichte so, wie wir es ihnenvorschreiben. Sie sehen die Din-ge in derselben Beleuchtung, inder wir sie der Verwaltung, dienicht von Illuminaten geleitetwird, darstellen, natürlich nurdurch Mittelspersonen, mit de-nen wir scheinbar nicht die ge-ringsten Berührungspunkte ha-ben, durch Presseäußerungenoder auf sonstigen Wegen.

Selbst Mitglieder des Senatesund höhere Verwaltungsbeamtefolgen blindlings unseren Rat-schlägen. Der viehische Ver-stand der Nicht-Eingeweihten istzur Zergliederung eines Begrif-fes und zur Beobachtung über-haupt nicht fähig; um so wenigerkönnen sie voraussehen, welcheweitgehenden Schlußfolgerun-gen sich an gewisse Entschei-dungen anknüpfen lassen.

Die tiefgreifenden Unterschiedein der geistigen Veranlagung derIlluminierten und der Nicht-Il-luminierten zeigen deutlich, daßwir Eingeweihten die Auser-wählten und die wahren Men-schen sind. Von unseren Stirnen

strahlt hohe Geisteskraft, wäh-ren die Nicht-Eingeweihten nureinen triebmäßigen, viehischenVerstand haben. Sie könnenwohl sehen, aber nicht voraus-schauen; sie sind unfähig, etwaszu erfinden, ausgenommen reinkörperliche Dinge. Daraus gehtklar hervor, daß die Natur selbstuns zur Herrschaft über die gan-ze Welt vorausbestimmt hat.

Sobald die Zeit gekommen ist, inder wir offen die Weltherrschaftergreifen, wird die wohltätigeWirkung unserer Regierungdurch eine völlige Umgestaltungder Gesetze sich erweisen; unse-re Gesetze werden kurz, klarund unabänderlich sein. Wirwerden keine Deutungen zulas-sen, so daß jeder imstande seinwird, sie seinem Gedächtnis festeinzuprägen.

Keine Milde inder Rechtsprechung

Der hervorstechende Zug unse-rer Gesetze wir das Verlangeneines unbedingten Gehorsamsgegenüber der Obrigkeit sein,den wir bis zum höchsten Gradesteigern werden. Damit werdenalle Mißbräuche infolge der Ver-antwortlichkeit aller vor demVertreter der höchsten Staatsge-walt aufhören.

Der Mißbrauch der Amtsgewaltdurch die mittleren und niederenBeamten wird mit einer so un-nachsichtigen Strenge bestraftwerden, daß jedem die Lust ver-gehen soll, seine Machtbefugnis-se zu überschreiten. Wir werdendie Tätigkeit der Verwaltungs-

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beamten, die den geregeltenGang der Staatsmaschine auf-rechtzuerhalten haben, mit dergrößten Aufmerksamkeit verfol-gen; wenn hier Zuchtlosigkeitum sich gegriffen hat, so muß siebald zu einer allgemeinen Er-scheinung werden; daher wer-den wir jeden Fall von Gesetzwi-drigkeit oder Mißbrauch derAmtsgewalt mit vorbildlicherStrenge bestrafen.

Jede Versuchung, jede gegensei-tige Duldung von Amtsvergehendurch Verwaltungsbeamte wirdsofort aufhören, sobald die er-sten Beispiele einer harten Be-strafung der Schuldigen vorlie-gen. Das Ansehen unsererMacht verlangt zweckmäßige,das heißt also härteste Strafenfür das geringste Amtsvergehen;dessen Triebfeder persönlicheVorteile waren.

Wenn auch der einzelne viel-leicht härter bestraft werdenwird, als er es verdient, so ist erdoch dem Soldaten zu verglei-chen, der auf dem Feld der inne-ren Verwaltung für das Ansehenvon Gesetz und .Macht gefallenist. Denn beide können von denLenkern des Staatswagens, denBeamten, nicht die geringsteAbweichung vom geraden Wegdes öffentlichen Wohles in diekrummen Seitengassen der per-sönlichen Vorteile dulden.

Ein Beispiel: Unsere Richterwerden wissen, daß sie den ober-sten Grundsatz der Gerechtig-keit verletzen, wenn sie in ihrenUrteilen eine allzugroße Mildewalten lassen; die Rechtspre-

chung soll die Menschen lehren,auf dem rechten Weg zu bleiben,indem sie für jedes Vergehen alsabschreckendes Beispiel die nö-tige Strafe findet; sie ist nichtdazu da, das weiche Gemüt desRichters zu offenbaren. DieseEigenschaften mögen im häusli-chen Leben am Platz sein, beider Ausübung eines öffentlichenDienstes dürfen sie nicht hervor-gekehrt werden, sonst gehen dieerzieherischen Wirkungen desöffentlichen Lebens verloren.

Unsere Richter werden nur biszum 55. Lebensjahr im Amtbleiben und dann zur Ruhe ge-setzt werden. Das wollen wir auszwei Gründen durchführen: er-stens, weil alte Leute hartnäcki-ger an vorgefaßten Meinungenfesthalten und minder fähig sind,sich neuen Anordnungen zu fü-gen, als junge Menschen; zwei-tens, weil wir durch eine solcheMaßnahme in die Lage versetztwerden, die Stellen häufiger neuzu besetzen und die Richter ineiner größeren Abhängigkeitvon uns zu halten; wer auf sei-nem Posten bleiben will, dermuß uns blind gehorchen.

Keine Vorstellungenvon Pflichten

Wir werden überhaupt nur sol-che Richter zulassen, die genauwissen, daß ihre Aufgabe darinbesteht, die Gesetze anzuwen-den und zu strafen, nicht aberihre freisinnigen Anschauungenauf Kosten der erzieherischenWirkung der Staatshoheit zurAnwendung zu bringen, wie es

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jetzt nichtilluminierte Richtertun. Der häufige Stellenwechselder Beamten wird für uns auchden Vorteil haben, daß die Ge-schlossenheit des Beamtentumsgesprengt wird. Der Beamte derZukunft wird sich wieder mehrals Vertreter des Staates, dennals Vertreter eines bestimmtenStandes fühlen, da sein Geschickganz von der Staatsleitung ab-hängen wird. Der junge Nach-wuchs des Richterstandes wirdvon uns in der Anschauung erzo-gen werden, daß Mißbräuchenicht geduldet werden dürfen,die die festgesetzten Abhängig-keits-Verhältnisse unserer Un-tertanen zueinander störenkönnten.

Die jetzt nicht eingeweihtenRichter beurteilen die meistenVerbrechen viel zu nachsichtig,weil sie keine richtige Vorstel-lung von ihren Pflichten haben.Die jetzigen Staatsleiter gebensich bei der Bestallung der Rich-ter nicht die Mühe, diesen dasGefühl der Pflicht und Verant-wortlichkeit einzuprägen und dieErkenntnis der Aufgaben zu er-schließen, die sie tatsächlich er-füllen sollen. Wie das Tier seineJungen auf Beute ausschickt, sogeben auch die nicht Eingeweih-ten ihren Anhängern einträgli-che Stellungen, ohne sie darüberaufzuklären, wozu diese eigent-lich geschaffen sind. Daher wirddie Stellung der nichtilluminier-ten Regierungen durch die Tä-tigkeit ihrer eigenen Beamtenuntergraben. Wir wollen uns dieFolgen dieses Verhaltens alswarnendes Beispiel für unsereeigene Regierung einprägen!

Wir werden den Freisinn grund-sätzlich aus allen wichtigen Ver-waltungsstellen vertreiben, de-ren Inhaber die Massen im Ge-horsam gegen uns und unsereGesellschaftsordnung erziehensollen. Auf solche Stellen wer-den wir nur noch unsere zuver-lässigen Anhänger berufen, diewir selbst für den höherenVerwaltungsdienst ausgebildethaben.

Auf den immerhin möglichenEinwand, daß die Versetzungder alten Beamten in den Ruhe-stand dem Staat allzu große Ko-sten verursachen wird, erwidereich zweierlei: Erstens soll ver-sucht werden, ihnen als Ersatzfür das verlorene Amt vorläufigeine nichtöffentliche Tätigkeitzu erschließen. Zweitens werdenwir über alles Geld der Welt ver-fügen, unsere Regierung brauchtdeshalb keine Ausgaben zuscheuen, wenn es sich um dieDurchführung wichtiger Maß-nahmen handelt, die uns demHauptziel näherbringen.

Schein altväterlicherSorge

Wir werden eine unbedingtselbstherrliche Gewalt ausüben,die in allen ihren Äußerungeneine strenge Folgerichtigkeitaufweisen soll. Darum wird un-ser erhabener Wille in jedemeinzelnen Fall geachtet und un-weigerlich durchgeführt werden.Über jedes Murren, jede Unzu-friedenheit können wir uns ruhighinwegsetzen; wer sich aber zuHandlungen gegen uns hinrei-

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lien läßt, den soll die Strenge desGesetzes treffen.

Wir werden das Berufungsrechtaufheben, um es ausschließlichunserem Herrscher vorzubehal-ten, da beim Volk nicht die Mei-nung aufkommen darf, daß dievon uns bestellten Richter fal-sche oder unrichtige Urteile fäl-len können. Sollte derartigesvorkommen, so werden wirselbst das Urteil aufheben,gleichzeitig aber den Richter fürdie Verletzung seiner Amts-pflichten so hart bestrafen, daßder Fall sich nicht wiederholendürfte. Ich wiederhole, daß wirjeden Schritt unserer Beamtenüberwachen werden, damit dasVolk mit unserer Verwaltungzufrieden ist; es hat ja schließlichdas Recht, von einer guten Ver-waltung auch gute Beamte zuverlangen.

Unsere Regierung wird in derPerson unseres künftigen Welt-herrschers den Schein altväterli-cher Sorge um das Wohl undWehe unserer Untertanen an-nehmen. Unser Volk und unsereUntertanen werden in ihm einenVater sehen, der sich um alleskümmert, über alles unterrichtetist, jede Notlage zu verbessernsucht und die Beziehungen derUntertanen zueinander und zuihm selbst, dem höchsten Herr-scher, mit liebevoller Sorgeüberwacht.

Dann werden sie von dem Ge-danken durchdrungen sein, daßsie ohne die väterliche Obhutund Sorge nicht auskommen

können, wenn sie in Ruhe undFrieden selbst leben wollen; siewerden die unumschränkte Ge-walt unseres Selbstherrschersanerkennen und mit einer Ver-ehrung zu ihm aufblicken, die anVergötterung grenzt; besonders,wenn sie merken, daß unsereBeamten ihre Gewalt nicht miß-brauchen können, sondernblindlings seinen Befehlen ge-horchen müssen. Sie werdenfroh sein, daß wir ihr Leben sogeregelt haben, wie es kluge El-tern tun, die ihre Kinder zuPflicht und Gehorsam erziehen.

Bleiben doch die Völker und ih-re Regierungen gegenüber denGeheimnissen unserer Staats-kunst ewig in der Rolle unmün-diger Kinder.

Wie Sie sehen, meine Herren,begründe ich unsere unum-schränkte Gewalt auf Recht undPflicht. Dieses Recht, die Erfül-lung der Pflicht zu erzwingen, isteine Hauptaufgabe der Regie-rung, die ihren Untertanen ge-genüber diese Stellung ein-nimmt, wie der Vater gegenüberseinen Kindern. Ihr wurde dasRecht des Stärkeren verliehen,damit sie die Menschheit zu ih-rem eigenen Besten dem von derNatur gewollten Zustand der ge-genseitigen Unterordnung zu-führe. Alles in der Welt ist vonirgend etwas abhängig: wennnicht von den Menschen, sodoch von den Umständen oderden eigenen Trieben, auf jedenFall aber vom Stärkeren. So wol-len wir denn zum Wohl des Gan-zen die Stärkeren sein.

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Vorsicht bei derErnennungvon Hochschullehrern

Wir sind verpflichtet, einzelnePersönlichkeiten, die die festge-setzte Weltordnung stören, un-bedenklich zu opfern. In dervorbildlichen Bestrafung desBösen liegt eine große erzieheri-sche Aufgabe, die wir unbedingterfüllen müssen.

Wenn der König der Illuminatiauf sein geheiligtes Haupt die

Krone setzen wird, die Europaihm anbieten muß, dann wird erder Stammvater, der Patriarchder ganzen Welt sein. Das wirdnatürlich Opfer kosten, aber ihreZahl wird niemals an die schwe-ren Blutopfer heranreichen, dieGroßmannssucht und Wettbe-werb unter den nichteingeweih-ten Regierungen den Menschenim Laufe vieler Jahrhunderteauferlegt haben.

Unser König wird in ständigerBerührung mit dem Volk stehen.Er wird vor dasselbe hintreten

Die Könige der Erde verehren den »Vollkommenen RotenKönig«, oder das Sulphur der Adepten den »LeuchtendenHerrn der drei Reiche«.

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und ihm Reden halten, derenRuhm sich blitzschnell vonMund zu Mund über die ganzeWelt ausbreiten soll.

Da wir jeden Zusammenschlußder Kraute außer den unsrigenzerstören wollen, so müssen wirvor allem die Hochschulen, dieseerste Stufe des Zusammen-schlusses unmöglich machen, in-dem wir ihnen neue Richtlinieanweisen. Die Verwaltung unddie Professoren werden nachausführlichen, geheimen Vor-schriften für ihre Tätigkeit vor-bereitet werden, von denen siebei Strafe nicht abweichen dür-fen. Bei der Ernennung derHochschullehrer werden wir diegrößte Vorsicht walten lassen,wir werden sie in völliger Ab-hängigkeit von der Regierunghalten.

Aus dem Lehrplan werden wirdas Staatsrecht und überhauptalles, was staatsrechtliche Fra-gen betrifft, ausschließen. DieseFächer sollen nur von einemkleinen Kreis besonders befähig-ter Personen gelehrt werden, diewir aus der Zahl der Eingeweih-ten aussuchen werden. DieHochschulen sollen nicht Gelb-schnäbel entlassen, die eine Ver-fassung wie ein Trauer- oderLustspiel zusammenbrauen, unddie sich mit Fragen der Staats-kunst beschäftigen, von denenschon ihre Väter nichts ver-standen.

Die oberflächliche Beschäfti-gung eines großen Zuhörerkrei-ses mit politischen Fragen kannnur Erbauer von Luftschlössern

und schlechte Untertanen erzie-len. Die schlimmen Folgen er-kennt man an den Nicht-Einge-weihten, die in dieser Richtungerzogen werden. Wir mußtendiesen Keim des Umsturzes inihre Erziehung hineintragen,und wir haben damit glänzendeErfolge erzielt. Sobald wir aberzur Herrschaft gelangt sind, wer-den wir aus dem Lehrplan allesstreichen, was irgendwie zerset-zend wirken kann, und werdendie Jugend zu gehorsamen Kin-dern der Obrigkeit erziehen, diedie Regierenden als Bürgschaftund Hoffnung auf Frieden undRuhe lieben.

Alle Tatsachen derGeschichte streichen

An Stelle des Humanismus undder Erlernung der alten Ge-schichte, die weit mehr schlechteals gute Beispiele bietet, werdenwir die Beschäftigung mit denRichtlinien der Zukunft in denVordergrund rücken. Wir wer-den aus dem Gedächtnis derMenschheit alle Tatsachen derGeschichte streichen, die unsunbequem sind, und nur diejeni-gen übrig lassen, bei denen dieFehler der nichtilluminiertenRegierungen besonders hervor-treten.

Die Fragen des täglichen Le-bens, der gesellschaftlichen Ord-nungen, der Beziehungen derVölker untereinander, die Be-kämpfung übler Selbstsucht, diedie Wurzel vieler Übel ist, undähnliche Fragen der Erziehungwerden an der Spitze unseres

Erziehungsplanes stehen. DieserPlan wird für jeden Beruf ver-schieden sein, weil der Unter-richt auf keinen Fall verallge-meinert werden soll. Diese Re-gelung des Unterrichtswesens istvon besonderer Wichtigkeit.

Jeder Stand muß entsprechendseiner Bedeutung und Berufsar-beit eine streng abgeschlosseneErziehung und Bildung erhalten.Hervorragend begabte Men-schen haben es immer verstan-den und werden es auch in Zu-kunft verstehen, sich in einenhöheren Stand oder Beruf em-porzuschwingen, es ist aber Tor-heit, wegen dieser vereinzeltenAusnahmen die höheren Berufemit minderbegabten Personenüberschwemmen zu lassen, unddenjenigen die Plätze fortzuneh-men, die nach Geburt und Bil-dung darauf Anspruch haben.Sie wissen selbst, welche schlim-men Folgen diese himmelschrei-ende Sinnlosigkeit für die Nicht-Eingeweihten gehabt hat.

Damit der Weltherrscher sichdie Herzen und Sinne seiner Un-tertanen erobert, müssen wirwährend seiner Tätigkeit in denSchulen wie in der Öffentlichkeitsowohl über seine Bedeutungund Leistungen wie über seineWohltaten predigen.

Wir werden jede Lehrfreiheitbeseitigen. Die Schüler sollendas Recht haben, sich mit ihrenVerwandten in den Schulen, wiein Vereinshäusern, zu versam-meln. Während dieser Ver-sammlungen, die zweckmäßig anden Feiertagen stattfinden, wer-

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den die Lehrer scheinbar freieVorlesungen halten über die Ge-setze von den Folgen des Bei-spieles, über die Störungen, dieaus unbewußten Beziehungenentstehen und schließlich überdie Philosophie der neuen Leh-re, die in der Welt noch nichtverkündet war.

Allmählich werden die Vorle-sungen auf ihren eigentlichenGegenstand, die großen, derMenschheit bisher noch nichtenthüllten Lehren der neuenZeit übergehen. Diese Lehrenwerden wir zu Glaubenssätzenerheben, die die Übergangsstu-fen zu unserer Religion bildensollen. Nach Beendigung meinerAusführungen über unsereRichtlinien für Gegenwart undZukunft werde ich Ihnen die Be-gründung dieser Glaubenssätzevorlesen.

Verhinderung einerselbständigen Meinung

Eine jahrhundertelange Erfah-rung hat uns gelehrt, daß dieMenschen sich in ihren Hand-lungen von gewissen Grundsät-zen und Gedanken leiten lassen,die ihnen durch die Erziehungvermittelt werden. Wir habenferner erkannt, daß diese Erzie-hung sich auf alle Altersstufenausdehnen läßt, wenn man esnur versteht, bei jedem Alter dasentsprechende Verfahren anzu-wenden. Aus dieser reichen Le-benserfahrung heraus wird esuns sicher gelingen, auch dasletzte Aufflackern einer selb-ständigen Meinung zu ersticken,nachdem wir schon lange die öf-

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fentliche Meinung in der für unsnötigen Richtung erzogenhaben.

Die Knechtung des Denkver-mögens kommt bei dem soge-nannten Anschauungsunterrichtschon zur Anwendung. SeineHauptaufgabe besteht darin, dieNicht-Eingeweihten in eine Her-de denkfauler, gehorsamer Tierezu verwandeln, die eine Sacheerst verstehen können, wennman sie ihnen im Bild vorführt.In Frankreich hat einer unse-rer besten Vertrauensmänner,Bourgeois, sich schon nach-drücklichst für den Anschau-ungsunterricht verwandt, aufdem er einen ganz neuen Lehr-plan aufbauen will.

Der Beruf der Rechtsanwälteschafft kaltherzige, grausame,hartnäckige Menschen, die keineGrundsätze haben. Sie stellensich in allen Fragen auf einenunpersönlichen, rein geschäfts-mäßigen Standpunkt. Sie habengelernt, alles dem Vorteil derVerteidigung unterzuordnen,statt zu bedenken, welcher Ein-fluß ihre Verteidigung auf dasöffentliche Wohl ausübt. Sieweisen in der Regel keinen Auf-trag ab, streben um jeden Preiseine Freisprechung an undkämpfen mit kleinen Winkelzü-gen der Rechtswissenschaft. Da-mit untergraben sie das Ansehender Gerichtshöfe.

Wir werden der Tätigkeit derRechtsanwälte die engstenSchranken ziehen: sie sollen nurnoch ausführende Beamte desStaates sein. Die Rechtsanwälte

sollen den Richtern gleichge-stellt werden, indem sie dasRecht verlieren, mit den Partei-en Fühlung zu nehmen. Sie sol-len ihre Aufträge nur vom Ge-richt erhalten, sollen sie nachSchriftsätzen und Urkunden be-arbeiten und sollen schließlichihre Rechtsmündel nach den Er-gebnissen verteidigen, die beimVerhör vor Gericht festgestelltwurden.

Die Anwälte werden ihre Ge-bühren ohne Rücksicht auf denErfolg ihrer Verteidigung erhal-ten. Auf diese Weise üben sieihre Tätigkeit lediglich als ge-setzliche Vertreter des Gerichtsund als Gegengewicht zumStaatsanwalt aus, der die Ankla-ge vertritt. Auf diese Weise wirddas Gerichtsverfahren abgekürztund eine ehrliche, selbstloseYerteidigung geführt, die aufÜberzeugung und nicht auf derJagd nach Gelderwerb beruht.Damit wird auch die gegenwär-tig übliche Bestechung der Ge-genanwälte aufhören, wobei dieSeite bisher gewann, die am mei-sten bezahlte.

Hundert Hände haltendie Federn dersozialen Maschine

Die Gewissensfreiheit ist jetztüberall öffentlich anerkannt.Wir folgern daraus, daß uns nurnoch Jahre von dem Zeitpunkttrennen, wo die christliche Welt-anschauung vollständig zusam-menstürzen wird; mit den ande-ren Glaubenslehren werden wirnoch schneller fertig werden.

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doch ist es verfrüht, davon jetztzu sprechen. Sind wir erst zurHerrschaft gelangt, so werdenwir die nichteingeweihte Geist-lichkeit derart einschnüren, daßihr Einfluß im umgekehrtenVerhältnis zu ihrer früherenMacht stehen wird.

Wenn die Zeit reif ist, die Machtdes Papstes endgültig zu zerstö-ren, wird der Finger einer un-sichtbaren Hand die Völker aufden päpstlichen Hof hinweisen.Wenn sie dahin stürzen, wollenwir als angebliche Beschützerdes Papstes auftreten und eingrößeres Blutvergießen verhin-dern. Durch diesen Kunstgriffwerden wir in seine innerstenGemächer gelangen und diesenicht eher verlassen, bis wir dieMacht des Papsttums völlig un-tergraben haben.

Der König der Illuminati wirdder wahre Papst und Patriarchder Weltkirche der Eingeweih-ten sein. So lange wir jedoch dieJugend noch in den Grundsätzender Übergangsstufe erziehenmüssen, die erst allmählich inunseren Glauben einmündensoll, können wir die bestehendennichteingeweihten Glaubensbe-kenntnisse nicht offen bekämp-fen, wir werden dagegen scharfeKritik üben und dadurch dieZersetzung herbeiführen.

Unsere heutige Presse hat dieAufgabe, die Unfähigkeit derNicht-Eingeweihten auf allenGebieten des staatlichen und re-ligiösen Lebens zu erweisen; siewird das in den gewissenslose-sten Ausdrücken tun, um sie so

weit herabzusetzen, wie das nurunsere schlauen Insider ver-stehen.

Unsere Herrschaft wird an denGott Wischnu erinnern, der vonihr versinnbildlicht wird: Hun-dert Hände halten die Federnder sozialen Maschine. Wir wer-den alles ohne Hilfe der beamte-ten Polizei erfahren; denn diesehaben wir für die Nicht-Einge-weihten eingerichtet und des-halb rechtlich so gestellt, daß siedie Regierungen am Sehen hin-dert.

Nach unseren Richtlinien wirdein Drittel unserer Untertanenaus Pflichtgefühl nach demGrundsatz freiwilligen Staats-dienstes die übrigen zwei Drittelüberwachen. Es wird dann nichtmehr schimpflich sein und eh-renrührig, sondern im Gegenteilhöchst lobenswert sein, demStaat Späher- und Angeberdien-ste zu leisten. Falsche Beschuldi-gungen sollen jedoch streng be-straft werden, damit kein Miß-brauch mit der Einrichtung ge-trieben wird.

Spitzeldienste alsEhrenpflicht

Unsere Helfershelfer werdenden höchsten und niedrigstenGesellschaftsschichten angehö-ren: vergnügungssüchtige Ver-waltungsbeamte, Verleger,Druckereibesitzer, Buchhändler,Kaufleute, Arbeiter, Dienstbo-ten und viele andere Personenwerden sich unter ihnen befin-den. Diese recht- und machtlosePolizei darf keinerlei Amtshand-

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lungen vornehmen, die sich aufdie Vollstreckung irgendwelcherBefehle beziehen. Sie soll aus-schließlich zu Späher- und An-geberdiensten benutzt werden,die die volle Verantwortung tra-gen, wenn sie daraufhin irgend-welche Verhaftungen anordnen.Die eigentliche Vollzugsgewaltwird der Gendarmerie und derstädtischen Polizei übertragen.Wer nachweislich eine wichtigeAussage auf politischem Gebietunterläßt, wird wegen geistigerHehlerei zur Verantwortung ge-zogen.

Wie unsere Glaubensbrüderschon jetzt verpflichtet sind, ih-rer Gemeinde jeden Verstoß ge-gen die Glaubens- und Sitten-vorschriften und jeden Abfallvon der gemeinsamen Sache derErleuchteten anzuzeigen, sowird es in unserem künftigenWeltreich als Ehrenpflicht allertreuen Untertanen gelten, diePflicht des Staatsdienstes aufdiesem Gebiet auszuüben.

Mit Hilfe dieses Späher- undAngeberdienstes werden wir denMißbrauch der Amtsgewalt, dieBestechlichkeit, kurz alle dieje-nigen Mißstände beseitigen, diewir selbst absichtlich unter denNicht-Illuminierten großgezogenhaben. Das waren und sind diewirksamsten Mittel, um Unzu-friedenheit und Aufruhr unterden nichteingeweihten Völkernzu erzeugen. Eines der wichtig-sten Mittel bilden die Hüter derOrdnung, da ihnen die Möglich-keit geboten wird, bei der Aus-übung ihrer zerstörenden Tätig-keit ihren bösen Neigungen:Willkür, Eigenmächtigkeit und

vor allem ihrer Bestechlichkeitzu frönen.

Strenge Schutzmaßnahmen wir-ken wie ätzendes Gift auf dasAnsehen jeder Regierung. Müs-sen wir zu solchen Maßnahmengreifen, so werden wir künstlichUnruhen hervorrufen und dieUnzufriedenheit des Volkesdurch gutgeschulte Redner auf-stacheln lassen. Diese Rednerwerden massenhaften Zulauf ha-ben, so daß der Schein von Auf-ruhr und Empörung vollkom-men erreicht ist. Das wird unsden Vorwand bieten, um Haus-durchsuchungen vorzunehmenund mißliebige Personen durchunsere Vertrauensleute überwa-chen zu lassen, die wir unter dienicht von den Illuminiaten kon-trollierte Polizei gesteckt haben.

Da die meisten Umstürzler ausLiebe zu Abenteurerei und zurPrahlerei handeln, so werden wirsie so lange in Ruhe lassen, wiesie nicht zu verbrecherischen Ta-ten übergehen. Um jedoch überalle Vorgänge unterrichtet zusein, werden wir in alle Geheim-bünde Spitzel hinzubringen wis-sen, die uns auf dem laufendenhalten. Sie dürfen nicht verges-sen, daß das Ansehen der Regie-rung schwindet, wenn sie allzuhäufig Verschwörungen gegensich entdeckt. Das kann zu demVerdacht führen, daß sie ihre ei-gene Ohnmacht oder, nochschlimmer, ihre eigene Unrecht-mäßigkeit eingesteht.

Sie wissen, daß wir das Ansehender nichteingeweihten, gekrön-ten Häupter dadurch untergra-ben haben, daß wir durch unsere

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Helfer häufig Mordanschlägegegen sie ausführen ließen. DieTäter waren blinde Hammel deruns zur Verfügung stehendenHerde, die man leicht durcheinige freisinnige Redewendun-gen zu Verbrechen verleitenkann, wenn man diesen einenSchein der Berechtigung gibt.Wir werden die nichteingeweih-ten Regierungen noch zwingen,ihre eigene Ohnmacht dadurcheinzugestehen, daß sie offene

Schutzmnaßnahmen für sichtreffen. Dann ist ihr Ansehenendgültig dahin.

Unser König wird in ganz unauf-fälliger Weise geschützt werden.Wir dürfen nicht einmal den Ge-danken aufkommen lassen, daßer nicht imstande sei, Umtriebeschnell zu beseitigen, und daß ersich vor ihnen verbergen müsse.Wollten wir diesen Gedankennach dem Beispiel der Nicht-Ein-

Die Protokolle wurden in der heutigen Form in Rußland 1905veröffentlicht, ins Britische Museum kamen sie 1906.

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geweihten zulassen, so hättenwir, wenn nicht für den Königselbst, so doch sicher für seineNachkommen das Todesurteilunterschrieben.

Unsere Macht istRuhe und Ordnung

Unser König wird den Scheinstreng zu wahren wissen, daß erseine Macht nur zum Besten desVolkes und nicht zu seinem eige-nen Vorteil oder zu Gunsten sei-ner Hausmacht ausnutzt. Darumwird seine Macht vom Volk ge-achtet und geschützt werden.Das Volk wird ihn vergöttern,weil es fest davon überzeugt seinwird, daß die Macht des Königsdie Ruhe und Ordnung im Landund damit auch das Wohl jedeseinzelnen Staatsbürgers ver-bürgt. Wer den König durch äu-ßere Machtmittel schützen will,der erkennt die Schwäche desKönigs an.

Unser König wird, sobald er sichin der Öffentlichkeit zeigt, im-mer von einer Menge scheinbarneugieriger Männer und Frauenumgeben sein. Wie zufällig wer-den sie immer die ersten Reihenum ihn einnehmen und dieNachdrängenden scheinbar ausLiebe zur Ordnung von einer zunahen Annäherung zurückhal-ten. Das gute Beispiel wird auchdie anderen zur Ruhe und Be-sonnenheit mahnen.

Drängt sich jemand aus demVolk vor, um dem König eineBotschaft abzugeben, so sind dieersten Reihen verpflichtet, sie inEmpfang zu nehmen und vor

den Augen des ganzen Volkesdem König zu überreichen.Dann werden alle wissen, daßdie Bittschriften wirklich in dieHände des Königs gelangen undvon ihm selbst geprüft werden.Das Ansehen der Macht läßtsich nur dann aufrechterhalten,wenn das Volk mit Überzeugungsprechen kann: »Wüßte der Kö-nig davon« oder »Der Königwird davon erfahren«.

Mit der Einführung offenerSchutzmaßnahmen geht der ge-heimnisvolle Ursprung des An-sehens der Macht verloren. Je-der, der über die nötige Frech-heit verfügt, hält sich für berech-tigt, sie vor aller Öffentlichkeitanzutasten. Der Umstürzler er-kennt seine Macht und erspähtden günstigsten Augenblick füreinen Mordanschlag. Den nichtEingeweihten haben wir etwasanderes weisgemacht; jetzt kön-nen wir an ihrem Beispiel erse-hen, welche schlimmen Folgendie offenen Schutzmaßnahmenfür sie gehabt haben.

So wenig wir es dulden werden,daß die Masse sich mit staats-rechtlichen Fragen beschäftigt,so sehr werden wir es dennochbegrüßen, wenn das Volk derRegierung allerhand Eingabenund Vorschläge macht, die eineVerbesserung seiner wirtschaft-lichen Lage bezwecken. Auf die-se Weise kommen uns mög-licherweise wirkliche Mißständezu Ohren, deren Abänderunguns selbst erwünscht sein muß.Handelt es sich aber um bloßeHirngespinste, so werden wir siesachlich widerlegen und die

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Kurzsichtigkeit des Antragstel-lers einwandfrei beweisen.

Die Möpse werdendas Bellen lassen

Für eine Regierung, die sichnicht nur auf die Polizei verläßt,sondern die Wurzeln ihrer Kraftim Volk selbst verankert hat,sind Unruhen und Aufständenichts anderes, wie das Bellendes Mopses vor dem Elefanten.Der Mops bellt den Elefantenan, weil er seine Größe undKraft verkennt. Es genügt, dieverschiedenartige Bedeutungbeider an einem lehrreichen Bei-spiel zu erweisen, und die Möpsewerden das Bellen lassen undmit dem Schweife wedeln, so-bald sie den Elefanten erblicken.

Um dem politischen Verbrecherden Schein des Helden zu neh-men, der sich für andere aufop-fert, werden wir ihn auf dieselbeBank mit gewöhnlichen Dieben,Mördern und anderen gemeinenVerbrechern setzen. Dann wirddie öffentliche Meinung beideArten von Verbrechen in einenTopf werfen und den politischenVerbrecher mit derselben Ver-achtung strafen, die sie vor demgemeinen Verbrecher schonjetzt empfindet.

Wir haben uns erfolgreich dar-um bemüht, die nicht Illuminier-ten von solchem Vorgehen ge-gen politische Verbrecher abzu-halten. Wir haben das angebli-che Heldentum solcher Um-stürzler in Zeitungsaufsätzenund öffentlichen Reden wie auch

unmittelbar, in klug zusammengestellten Lehrbüchern der Ge-schichte, verherrlicht, weil siesich für das, wie wir sagen, allge-meine Wohl aufopferten. Aufdiese Weise gelang es uns, demFreisinn zahlreiche Anhängerzuzuführen und Tausende vonNichterleuchteten in die Reiheder uns auf Leben und Tod erge-benen Hammelherde einzu-stellen.

Geld- undSteuerwirtschaft

Die heutige Sitzung betrifft un-sere Grundsätze auf dem Gebietder Geld- und Steuerwirtschaft.Ich habe diese außerordentlichschwierigen Fragen absichtlicham Schluß meines Vertrages ge-setzt, weil sie den Kern unseresganzen Planes bilden und übersein Gelingen entscheiden. Be-vor ich auf Einzelheiten eingehe,bitte ich Sie, sich dessen zu erin-nern, was ich schon früher ange-deutet habe: Wir sind des Erfol-ges unserer Sache ganz sicher,weil wir nahezu alle Geldmittelbesitzen.Sobald wir zur Herrschaft ge-langt sind, wird unsere selbst-herrliche Regierung es vermei-den, die Massen des Volkes allzufühlbar mit Steuern zu belasten,da wir dem Volk gegenüber stetsden Schein eines väterlichen Be-raters und Beschützers wahrenmüssen. Freilich kostet dieStaatsverwaltung viel Geld, dasirgendwie beschafft werdenmuß. Es ist daher von besonde-rer Wichtigkeit, ein Verfahrenausfindig zu machen, das die

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Steuern möglichst nach der Lei-stungsfähigkeit verteilt.

Unsere Gesetze sollen von derAnnahme ausgehen, daß demKönig alles gehört, was sich in-nerhalb des Staatsgebietes befin-det. Unsere Regierung wird da-her in der Lage sein, jede Artvon Besitz zu treffen. Nötigen-falls kann sie sogar alle Umlauf-mittel einziehen, um eine neueVerteilung derselben vorzuneh-men. Der beste Weg zur Dek-kung des Staatsbedarfs ist einestufenweise ansteigende Besitz-steuer. Bei einer solchen Rege-lung können die Steuern in ei-nem der Größe des Vermögensentsprechenden Hundertteil be-zahlt werden. Der Besitzer istimstande die Steuer zu tragen,ohne sich Einschränkungen auf-zuerlegen oder gar seine wirt-schaftliche Lage zu gefährden.

Die Reichen müssen einsehen,daß sie verpflichtet sind, einenTeil ihres Überflusses dem Staatzur Verfügung zu stellen, weilder Staat ihnen den ungefährde-ten Besitz ihres sonstigen Ver-mögens und das Recht des ehrli-chen Erwerbs verbürgt. Ich sageausdrücklich des ehrlichen Er-werbs; denn die Überwachungder Vermögensbildung wird denRaub unter dem Schein desRechtes verhindern.

Alle großen Vermögenin unserer Hand

Die Besteuerung der Armen ruftdagegen Unzufriedenheit undEmpörung hervor; sie schädigt

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den Staat; denn er verliert in derJagd nach ein paar Pfennigendas Vertrauen und die Zunei-gung der Volksmassen. Unab-hängig davon trägt die Vermö-gensteuer dazu bei, das Wachs-tum von Vermögen in der Handeinzelner Personen zu verrin-gern. Augenblicklich haben wirfast alle großen Vermögen in un-seren Händen vereinigt, um ge-genüber der großen Macht dernoch nicht von Illuminaten be-herrschten Staaten ein Gegenge-wicht auf dem wichtigsten Ge-biet der staatlichen Geldwirt-schaft zu haben.

Eine Steuer, die mit der Größeder Vermögen ansteigt, wirdweit höhere Erträge liefern alsdie noch übliche Kopf- oderGrundsteuer, die uns nur nützt,um Unzufriedenheit und Unru-hen unter den nicht Erleuchte-ten hervorzurufen.

Die Macht, auf die unser Königsich stützen kann, besteht imGleichgewicht und in der Frie-densbürgschaft, deretwegen esnötig ist, daß die Besitzendendem Staat einen Teil ihrer Ein-nahme überlassen, um den Gangder Staatsmaschine zu sichern.Der Geldbedarf des Staates sollvon denjenigen getragen wer-den, die im Uberfluß leben undvon denen etwas zu holen ist.

Solche Verteilung der Steuerla-sten wird den Neid der Armengegen den Reichen beseitigen,weil er sieht, daß die Besitzen-den fast die gesamten Staatsla-sten tragen und dadurch Friedenund Wohlfahrt fördern. Wenn

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die besitzlosen Klassen sehen,daß fast die gesamten Staatsla-sten von den Besitzenden getra-gen werden, die dadurch dieAufrechterhaltung geordneterZustände ermöglichen und je-dem einzelnen einen Dienst er-weisen, so werden sie ihnen dieDaseinsberechtigung nicht aber-kennen.

Damit die Steuerzahler aus dengebildeten Kreisen über die neu-en Steuerlasten nicht allzusehrklagen, werden wir ihnen genaueRechenschaft über die Verwen-dung der Staatsgelder ablegen.

Ausgenommen sind dagegen na-türlich diejenigen Summen, diewir für unseren König und fürunsere Verwaltungsämter brau-chen werden.

Unser König wird kein eigenesVermögen haben, da grundsätz-lich alles, was sich im Staat be-findet, ihm gehören soll; sonstentständen Widersprüche. DasVorhandensein eines eigenenVermögens würde den rechtli-chen Anspruch auf das gesamteVolksvermögen beseitigen.

Von der königlichen Familiewird' nur der Thronfolger aufStaatskosten unterhalten wer-den. Alle übrigen müssen entwe-der in den Staatsdienst tretenoder einen anderen Beruf er-greifen. Das Blut der königli-chen Familie gibt kein Anrechtauf eine Beraubung der Staats-kasse.

Das Geld ist fürden Umlauf bestimmt

Jeder Kauf, jede Bescheinigungüber empfangene Geldsummenund jede Erbschaft werden miteiner stufenweise ansteigendenStempelsteuer belegt werden.Wer es unterläßt, eine namentli-che Übertragung des Eigen-tumsrechts an Geld oder sonsti-gen Werten auf diese Weise an-zuzeigen, wird mit einer beson-deren Strafe belegt, die in einembestimmten Satz vom Hundertder entzogenen Summe für dieZeit von der Eigentumsübertra-gung bis zur Entdeckung derSteuerhinterziehung berechnetwird.

Für diese namentliche Übertra-gungen des Eigentumsrechtswerden besondere Geschäftsbü-cher eingeführt werden, die Na-men und Wohnung des alten undneuen Besitzers angeben müssenund der örtlichen Steuerbehördeallwöchentlich vorzulegen sind.Selbstverständlich wird die Fest-stellung des Käufers erst von ei-ner bestimmten Kaufsumme abverlangt werden. Die gewöhnli-chen Kaufgeschäfte in Gegen-ständen des täglichen Bedarfswerden nur einer Stempelsteuerin einem festen Satz vom Hun-dert unterliegen.

Berechnen Sie, um wie viel maldie Erträge solcher Steuern dieEinnahmen der nicht von Illumi-naten beherrschten Staatenübertreffen werden'.

Die Staatskasse muß immer ei-nen bestimmten Bestand an

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Rücklagen enthalten. Alles, wasüber diesen Bestand hinaus geht,wird wieder in Umlauf gesetzt.Wir werden für diese überschüs-sigen Summen öffentliche Ar-beiten ausführen lassen. DieTatsache, daß der Staat von sichaus solche Arbeiten unternimmt,wird ihm und den Herrschendendas Zutrauen der Arbeiterklasseeintragen. Aus den genanntenSummen werden wir auch Preisefür Entdeckungen und besonde-re Leistungen auf dem Gebietdes Gewerbefleißes zahlen.

Außer den genau bestimmtenund weitsichtig berechnetenSummen sollte kein Pfennig un-nütz in der Staatskasse zurückgehalten werden. Das Geld istfür den Umlauf bestimmt; jedeStockung des Geldverkehrskann den Staat empfindlichschädigen. Das Geld ist das Ölder Staatsmaschine; bleibt dieÖlung aus, so muß die Maschinestill stehen.

Der Ersatz eines Teils der Um-laufmittel durch festverzinslicheWertpapiere hat solche Stok-kung des Geldverkehrs verur-sacht. Die Folgen dieses Um-

standes sind zur Genüge be-kannt.

Wir werden einen Rechnungshofgründen, in welchem der Herr-scher jederzeit eine vollständigeÜbersicht der Einnahmen undAusgaben des Staats findenwird. Ausgenommen soll nur derlaufende Monat sein, für den einAbschluß noch nicht vorliegenkann, und der vorhergehendeMonat, für den die Abrechnun-gen noch nicht vollständig einge-laufen sein dürften.

Die einzige Persönlichkeit, diekeinen Vorteil von der Berau-bung der Staatskassen habenwird, ist das Staatsoberhauptselbst, dem grundsätzlich allesgehören soll. Darum wird geradeseine persönliche Überwachungder Rechnungslegung die Mög-lichkeit einer Unterschlagungoder Vergeudung von Staatsmit-teln ausschließen.

Abhängigkeit durchZinsverpflichtungen

Der höfische Brauch legt demHerrscher eine Unmenge vonEmpfangs- und Vertretungs-pflichten auf, bei denen kostbareZeit verloren geht. Wir werdendiese höfischen Verpflichtungenfast ganz beseitigen, damit derHerrscher genügend Zeit zur Er-ledigung seiner eigentlichenAufgaben behält: die Überwa-chung der Staatsverwaltung undder Anregung und Erwägungneuer Maßnahmen. Dann wirdder Herrscher nicht mehr vonGünstlingen umgeben sein, die

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sich an ihn bloß herandrängen,um am Glanz und Prunk des Ho-fes teilzunehmen und eigeneVorteile zu verfolgen, für dasWohl des Staates aber nichts üb-rig haben.

Um die Nicht-Illuminierten zuschädigen, haben wir umfangrei-che Krisen im Wirtschaftslebenhervorgerufen. Wir bedientenuns dabei des einfachen Mittels,alles erreichbare Geld aus demVerkehr zu ziehen. Riesige Sum-men wurden in unseren Händenaufgespeichert, während dienicht von uns beherrschten Staa-ten mittellos da saßen undschließlich gezwungen waren,uns um Gewährung von Anlei-hen zu bitten. Mit diesen Anlei-hen übernahmen die nichtillu-minierten Staaten bedeutendeZinsverpflichtungen, die ihrenStaatshaushalt wesentlich bela-steten und sie schließlich in völli-ge Abhängigkeit von den großenGeldgebern brachten. DerÜbergang der handwerksmäßi-gen und mittleren Betriebe zurGroßindustrie sog alle gesundenVolkskräfte und schließlich auchdie Staatskräfte auf.

Der Staat setzt heute so wenigGeld in Umlauf, daß es dem Be-darf nach der Kopfzahl nicht ge-nügt und daher nicht allen An-forderungen der arbeitendenKlassen entspricht. Die Ausgabeneuen Geldes muß mit demWachstum der BevölkerungSchritt halten, wobei auch dieKinder mitzuzählen sind, da sievom Tag ihrer Geburt an einenerheblichen Geldverkehr verur-sachen. Die Neureglung des

Geldumlaufes ist eine wichtigeFrage für die ganze Welt.

Sie wissen, daß die Goldwäh-rung ein Verderb für alle Staatenwar, die sie angenommen haben.Sie konnte den großen Geldbe-darf der Völker um so wenigerbefriedigen, als wir das Goldnach Möglichkeit aus dem Ver-kehr gezogen haben.

In unserem Staat muß eine Wäh-rung eingeführt werden, die sichauf den Kosten der Arbeitskraftaufbaut, mögen die Umlaufmit-tel nun aus Papier oder Holz be-stehen. Wir werden den Geldbe-darf aller Staatsbürger berech-nen, indem wir die Umlaufmittelfür jeden Neugeborenen ver-mehren und für jeden Toten ver-mindern. Jede Provinz und jederKreis muß die Berechnungenvornehmen.

Damit die geldlichen Verpflich-tungen für Staatsbedürfnissekeinen Aufschub erleiden, wer-den die Summen und die Zeitihrer Verausgabung durch einenErlaß des Herrschers festgesetztwerden; auf diese Weise wird dieBevorzugung einer Behördedurch den Minister zum Schadeneiner anderen beseitigt.

Äußere Anleihensind wie ein Blutegel

Die Voranschläge der Staatsein-nahmen und Ausgaben werdenunmittelbar nebeneinander ge-führt werden, so daß eine Ver-dunklung des Staatshaushaltesdurch ein Auseinanderreißendieser zusammen gehörenden

Teile künftig nicht stattfindenkann.

Wir müssen die Geldwirtschaftder nicht von den Illuminatenregierten Staaten von Grund ausumgestalten und dabei so vorge-hen, daß niemand Ursache zuirgend welchen Besorgnissen ha-ben kann. Die Begründung derNeuerungen wird uns angesichtsder völlig zerfahrenen Zustände,in die der Haushalt dieser Staa-ten geraten ist, sicher nichtschwerfallen. Wir werden vor al-lem auf das Hauptübel der staat-lichen Geldwirtschaft aller nicht-illuminierten Staaten verweisen:Jedes Rechnungsjahr beginnendiese mit der Aufstellung einesordentlichen Voranschlages, ob-gleich er von Jahr zu Jahr inerschreckendem Maß zunimmt.

Das hat natürlich seine besonde-re Ursache: der für das ganzeJahr geltende Voranschlag reichtgewöhnlich nur bis zur Mitte desRechnungsjahres; dann wird dererste Nachtrag verlangt, dermeist in einem Vierteljahr ver-ausgabt ist; darauf folgt einzweiter und dritter Nachtrag,und das ganze Verfahren endetmit einer Nachtragsforderung.Da der Voranschlag für das neueRechnungsjahr immer nach derGesamtabrechnung für das ver-flossene Rechnungsjahr aufge-stellt wird, so kann man als Re-gel annehmen, daß er minde-stens um 50 Prozent überschrit-ten wird, und der Voranschlagwird erst nach zehn Jahren gere-gelt.

Infolge dieser Angewohnheit,die die nichtilluminierten Staa-

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ten leichtfertig einreißen ließen,sind ihre Kassen immer leer. Die

dann folgende Zeit der Anleihe-Wirtschaft gab ihnen völlig denRest. Heute sind alle nichtillu-minierten Staaten derart ver-schuldet, daß man ruhig von ei-nem allgemeinen Zusammen-bruch ihrer Geldwirtschaft spre-chen kann.

Sie werden es vollkommen ver-stehen, daß wir uns hüten wer-den, solche Wirtschaft, wie wirsie den Nicht-Illuminierten ge-lehrt haben, bei uns einzuführen.

Jede Staatsanleihe liefert dendeutlichen Beweis dafür, daß derbetreffende Staat schlecht ver-waltet wird und seine Hoheits-rechte nicht richtig anzuwendenweiß. Die Anleihen schwebenwie ein Damoklesschwert überdem Haupt der nichterleuchte-ten Herrscher; statt ihren Bedarfim Wege einer zeitweiligen Steu-er bei ihren Untertanen zu dek-ken, betteln sie mit flehend em-por gehobenen Händen unsereilluminierten Geldgeber an.

Äußere Anleihen sind wie dieBlutegel am Körper des Staates,die man nicht entfernen kann,bis sie von selbst abfallen, oderbis der Staat sich ihrer mit Ge-

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walt entäußert. Dazu fehlt esden nichtilluminierten Staatenaber an der nötigen Kraft. Sielegen im Gegenteil immer mehrBlutegel an ihren siechen Kör-per an, so daß sie schließlich ander freiwillig hervorgerufenenBlutentziehung zu Grunde ge-hen müssen.

Eine weltweiteSchuldknechtschaft

Eine Staatsanleihe und noch da-zu eine äußere ist in der Tatnichts anderes wie ein freiwilli-ges Abzapfen von Blut aus demStaatskörper. Die Anleihe be-steht aus Schuldverschreibungendes Staates, die ein Zinsverspre-chen enthalten. Der Zinsfußschwankt je nach der Höhe derbenötigten Geldsumme. Beträgter 5 Prozent, so muß der Staatunnötig im Lauf von 20 Jahrenin der Form von Zinsen die gan-ze entliehene Summe aufbrin-gen; in 40 Jahren hat er allein anZinsen die doppelte, in 60 Jah-ren die dreifache Schuldsummebezahlt, haftet aber trotzdem fürdie ganze ursprüngliche Schuld.

Aus dieser Berechnung ergibtsich, daß der Staat bei der vonjedem Kopf erhobenen Steuerdie letzten Groschen der Armenunter den Steuerzahlern nimmt,um ausländische Reiche zu be-zahlen, bei denen er Geld entlie-hen hat, statt die Groschen ohneZinsen für seine Bedürfnisse zusammeln.

Solange die Anleihen sich aufdas Inland beschränkten, ließen

die Nicht-Illuminierten mit ihrerAnleihewirtschaft das Geld ausden Taschen der Armen in dieTaschen der Reichen fließen.Nachdem wir jedoch die maßge-benden Persönlichkeiten besto-chen hatten, um die Aufnahmeauswärtiger Anleihen durchzu-setzen, flössen alle staatlichenReichtümer unfehlbar in unsereTaschen. Seitdem sind uns alleNicht-Illuminierten zins- undabgabepflichtig geworden.

Leichtsinn und Kurzsichtigkeitder nichtilluminierten Herrscherin allen Fragen der staatlichenGeld- und Steuerwirtschaft,Käuflichkeit und Unfähigkeitder höchsten Staatsbeamten ha-ben alle nicht erleuchteten Staa-ten uns gegenüber in eine derar-tige Schuldknechtschaft gestürzt,daß sie sich niemals davon be-freien können. Sie dürfen abernicht vergessen, welche Müheund Geldopfer uns das gekostethat.

Wir werden daher keine Stok-kung des Geldverkehrs duldenund darum alle langfristigenfestverzinslichen Staatsanleihenabschaffen. Die einzig zulässigeForm der Staatsanleihen werdenkurzfristige mit ein Prozent ver-zinsliche Schuldverschreibungendes Schatzamtes sein. Eine sogeringfügige Verzinsung wirddie staatlichen Kräfte nicht mehrden Blutsaugern, das heißt dengroßen Geldgebern, ausliefern.Das Recht der Ausgabe langfri-stiger, festverzinslicher Schuld-verschreibungen werden wirausschließlich den großen ge-werblichen Unternehmen ge-

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währen. Diese können die Zin-sen mit Leichtigkeit aus den Ge-winnen bezahlen. Der Staat er-zielt dagegen mit dem entliehe-nen Geld in der Regel keine Ge-winne, weil er es für notwendigeAusgaben und nicht zur Erzeu-gung wirtschaftlicher Güter ver-wendet.

Beseitigung desSchmarotzertums

Unter unserer Herrschaft wirdder Staat auch Industriepapierekaufen. Damit nimmt er an ihrenGewinnen teil, während er frü-her von der Last seiner Schuld-verpflichtungen nahezu erdrücktwurde. Diese Maßregel wird dieStockungen des Geldverkehrs,das Schmarotzertum und dieFaulheit des Rentnertums besei-tigen. Solche Mißstände warenfür uns nützlich, solange dieNicht-Illuminierten am Ruderwaren; unter unserer Herrschaftkönnen wir sie nicht längerdulden.

Gibt es einen besseren Beweisfür die völlige Unfähigkeit desrein tierischen Verstandes derNicht-Erleuchteten als die Tat-sache, daß sie bei uns Anleihengegen hohe Zinsverpflichtungenaufgenommen haben, ohne zubedenken, daß sie die gleichenSummen mit hohem Zinsauf-schlag schließlich zurück vergü-ten müssen? Wäre es nicht we-sentlich einfacher gewesen, dienötigen Summen gleich von ih-ren eigenen Untertanen zu neh-men und die Zinsen zu sparen?

Darin zeigt sich eben die hervor-ragende Geisteschärfe unserer

erwählten Leitung; wir haben esverstanden, den Nicht-Einge-weihten die Frage der Staatsan-leihen in einem solchen Lichtdarzustellen, daß sie in der Auf-nahme derselben sogar Vorteilefür sich zu sehen glaubten.

Wenn die Zeit gekommen seinwird, in der wir selbst die Voran-schläge für den Staatshaushaltmachen, dann können wir unsauf eine Jahrhunderte lange Er-fahrung stützen, die wir bei dennichteingeweihten Staaten ge-sammelt haben. Unsere Vor-schläge werden klar und be-stimmt sein und die Vorteile un-serer Neuerungen außer Zweifelstellen. Sie werden die Mißstän-de beseitigen, mit deren Hilfewir die Nicht-Illuminierten be-herrscht haben, die wir jedoch inunserem Königreich nicht dul-den können.

Das Abrechnung- und Prüfungs-verfahren wollen wir derart aus-bauen, daß weder der Herrscher,noch der geringste Beamte im-stande sein werden, den klein-sten Betrag aus der Staatskassefür andere Zwecke zu verwen-den oder in andere Kanäle zuleiten, als wir in unserem Haus-haltsplan vorgesehen hatten.Man kann nicht ohne jeden fe-sten Plan regieren. Selbst Hel-den gehen unter solchen Um-ständen zu Grunde.

Die nichteingeweihten Herr-scher haben wir absichtlich voneiner eingehenden Beschäfti-gung mit der Staatsverwaltungdurch höfische Empfangs- undVertretungspflichten und glän-zende Feste abzulenken gewußt.

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Sie waren nur der Deckmantelfür unsere Herrschaft. IhreGünstlinge, denen die eigentli-che Staatsverwaltung oblag, ver-standen auch nichts von der Sa-che. Sie ließen ihre Berichte vonden Vertrauensmännern unsererFreimaurerlogen anfertigen.

Wir verstanden es, das leicht-gläubige Gemüt der Nicht-Illu-minierten in diesen Bericht mitVersprechungen auf künftigeErsparnisse und Verbesserungeneinzufangen. Woraus sollten die-se Ersparnisse erzielt werden?Etwa aus neuen Steuern? Sohätte jeder fragen können, derunsere Abrechnungen und Ent-würfe las. Von den Nicht-Einge-weihten verfiel aber niemand aufdiese naheliegenden Einwände.

Sie wissen, wohin die Sorglosig-keit dieser Menschen geführthat: trotz des bewunderungswer-ten Fleißes ihrer Völker stehendiese Staaten vor dem Zusam-menbruch ihrer Geld- und Steu-erwirtschaft.

Steuern reichengerade für die Zinsen

Bisher haben wir die Käuflich-keit der höchsten Staatsbeamtenund die Sorglosigkeit der Herr-scher dazu benutzt, um dennichterleuchteten RegierungenGeld aufzudrängen, das sie nichtnötig hatten, und das sich ver-doppelte, verdreifachte, jamanchmal vervielfachte. Es istausgeschlossen, daß sich jemanduns gegenüber so etwas heraus-nehmen könnte. Ich werde michdaher in meinen weiteren Aus-

führungen auf die Einzelheitender inneren Anleihen be-schränken.

Wenn ein Staat eine innere An-leihe begeben will, so legt er inder Regel Zeichnungs-Listen aufseine Wechsel oder Schuldver-schreibungen aus. Der Nennwertwird auf 100 bis 1000 festge-setzt, damit sie der Allgemein-heit zugängig sind. Den erstenZeichnern wird meistens einNachlaß gewährt. Am Tag nachder öffentlichen Auslage wirdder Preis künstlich gesteigert,weil angeblich eine übergroßeNachfrage herrscht. Nach eini-gen Tagen heißt es, die Kassendes Schatzamtes seien so über-füllt, daß das Geld gar nicht un-tergebracht werden könne. Wes-halb wurde dann das Geld ange-nommen? Es heißt, die Anleihesei mehrfach überzeichnet wor-den. Darin liegt der große Er-folg: es hat sich gezeigt, welchesVertrauen zu den Schuldver-schreibungen der Regierung be-steht.

Sobald das Anleihespiel vorbeiist, steht der Staat vor der Tatsa-che einer empfindlichen Ver-mehrung seiner Staatsschuld.Um die Zinsen für diese Schuldaufzubringen, nimmt er seineZuflucht meist zu neuen Anlei-hen. Dadurch wächst die Schuld-und Zinslast immer mehr. Hatder Staat das ihm entgegenge-brachte Vertrauen bis zur Neigeausgenutzt, so muß er durchneue Steuern nicht etwa dieSchuld, sondern nur die Zinsen-last decken. Diese Steuern sindaber lediglich Schulden, mit de-

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nen andere Schulden bezahlt er aber nur die Zinslast, nicht diewerden. Schuld. Außerdem kann solche

Maßregel nur mit EinwilligungIn solcher Lage pflegt der Staat der Staatsgläubiger vorgenom-den Zinsfuß seiner Anleihen men werden. Wer damit nichtherabzusetzen. Damit ermäßigt einverstanden ist, dem muß der

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Staat den Nennwert seiner An-leihestücke zurückzahlen. Woll-ten alle Einspruch erheben undihr Geld zurückverlangen, sohätten die Regierungen sich anihrem eigenen Angelhaken ge-fangen; sie wären nicht imstan-de, die geforderten Summen zu-rückzuzahlen.

Da jedoch die meisten Unterta-nen der nichtilluminierten Staa-ten in Geldangelegenheiten zumGlück völlig unbewandert sind,so haben sie stets Kursverlusteund Herabsetzungen des Zinsesdem Wagnis einer neuen Anlagevorgezogen. Sie gaben dadurchihren Regierungen die Möglich-keit, den jährlichen Schulden-dienst wiederholt um mehrereMillionen zu entlasten.

Bei der heutigen Höhe derStaatsschulden, die vorwiegenddurch äußere Anleihen entstan-den sind, können die nichtillu-minierten Regierungen solcheSchritte nicht mehr wagen: siewissen ganz genau, daß wir imFall einer Herabsetzung des Zin-ses alles Geld zurückverlangenwürden.

Die Erklärung der Zahlungsun-fähigkeit wird in allen Ländernden besten Beweis dafür liefern,daß zwischen den Regierungenund ihren Völkern eine tiefeKluft besteht.

Ich lenke Ihre Aufmerksamkeitsowohl auf diese Tatsache wieauf die folgende: Alle innerenAnleihen wurden in schwebendeSchulden umgewandelt, derenZahlungsfristen näher oder fer-ner liegen. Diese Schulden be-

stehen aus Geldsummen, die inStaatsbanken oder Sparkassenhinterlegt sind. Wenn diese Gel-der lange genug zur Verfügungder Regierung gestanden haben,verschwinden sie bei der Bezah-lung der Zinsen für die äußerenAnleihen; dann werden an ihrerStelle Regierungs-Schuldscheinehinterlegt. Mit solchen Renten-briefen werden alle Fehlbeträgein den Staatskassen gedeckt.

Sobald wir die Weltherrschaftangetreten haben, werden solcheMachenschaften auf dem Gebietder Geldwirtschaft restlos ver-schwinden, weil sie nicht zu un-serem Vorteil dienen. Wir wer-den auch die Wertpapier-Börsenbeseitigen, da wir nicht zulassenkönnen, daß die Achtung vorunserer Macht durch ein ständi-ges Schwanken unserer eigenenStaatspapiere erschüttert wird.Wir werden ihnen einen gesetzli-chen Zwangskurs, nämlich denNennwert, verleihen und jedeErmäßigung oder Erhöhungdesselben bestrafen. Auch dieErhöhung kann nicht geduldetwerden, da sie den Keim zurspäteren Herabsetzung legt. Ho-her Stand der Wertpapiere gibtden Vorwand dafür, die Preiseherabzudrücken, womit wir beiden Werten der Nicht-Einge-weihten begonnen haben.

Wir werden die Wertpapier-Börsen durch mächtige staatli-che Kredit-Anstalten ersetzen,deren Aufgabe darin bestehenwird, die Industriepapiere ent-sprechend den Wünschen desStaates abzuschätzen und zu be-leihen. Diese Anstalten werden

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imstande sein, an einem einzigenTag für fünfhundert MillionenIndustriepapiere auf den Marktzu werfen oder eben so viele auf-zukaufen. Auf diese Weise wer-den alle gewerblichen Unterneh-mungen von uns abhängig. Siekönnen sich vorstellen, welcheungeheure Macht unser Staatdadurch im Wirtschaftsleben ge-winnt.

Wir sind die Wohltäterder Menschen

In unseren Händen befindet sichdie größte Kraft der Gegenwart- das Gold. In zwei Tagen kön-nen wir es aus unseren geheimenAufbewahrungsorten in beliebi-ger Menge heranschaffen.

Brauche ich wirklich noch zu be-weisen, daß unsere Herrschaftvon Gott vorgesehen ist? Solltenwir tatsächlich nicht imstandesein, mit Hilfe unseres Reich-tums den Nachweis zu führen,daß alles Übel, das wir im Laufevieler Jahrhunderte anstiftenmußten, schließlich doch zurwahren Wohlfahrt und allseiti-gen Ordnung geführt hat?

Wir werden die Ordnung durch-führen, wenn es dabei auch nichtganz ohne Gewalttätigkeit ab-geht. Wir werden beweisen, daßwir die Wohltäter der Menschensind, die der zerrissenen Erdedas wahre Glück und die Frei-heit der Persönlichkeit wieder-gegeben haben. Jeder, der unse-re Gesetze achtet, kann sich derSegnungen des Friedens und derOrdnung erfreuen.

Gleichzeitig werden wir alle dar-über aufklären, daß die Freiheitnicht in der schrankenlosenWillkür des einzelnen besteht,daß des Menschen Kraft undWürde niemals in der Verkündi-gung umstürzlerischer Grund-sätze, wie zum Beispiel der Ge-wissensfreiheit, der allgemeinenGleichheit, gesucht werdenkann, daß die Freiheit der Per-sönlichkeit niemanden dazu be-rechtigt, sich und andere durchwilde Reden vor zusammenge-laufenen Menschen in Aufruhrzu versetzen.

Die wahre Freiheit besteht inder Unantastbarkeit der Person,aber nur unter der Vorausset-zung, daß sie ehrlich und redlichalle Regeln des menschlichenGemeinschaftslebens einhält.Die wahre Würde des Menschenbesteht in der Erkenntnis seinerRechte und der Grenzen diesesRechts, nicht aber in Schwärme-reien über das liebe Ich.

Unsere Macht muß herrlich wer-den, weil sie stark sein wird. Siewird regieren und leiten, abernicht hinter den Parteiführernund Rednern herlaufen, die mittörichten Worten, die sie ihregroßen Grundsätze nennen, un-erfüllbare Träumereien verkün-den. Unsere Macht wird dieOrdnung erhalten, worin über-haupt das ganze Glück der Men-schen besteht. Vor dem Strah-lenkreuz unserer Macht wird dasVolk auf die Knie sinken und inscheuer Ehrfurcht zu ihr aufblik-ken. Wahres Herrschertum be-gibt sich keines einzigen Rechts,nicht einmal des göttlichen. Nie-

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mand wird es wagen, ihm zu na-he zu treten und ihm auch nurum Haaresbreite die Machtfüllezu kürzen.

Fester Wille undunbeugsame Macht

Wir müssen die Völker zur Be-scheidenheit erziehen, damit siesich daran gewöhnen, uns zu ge-horchen. Wir werden daher diegewerbliche Erzeugung vonPrunkgeständen möglichst ein-schränken. Damit dürften sichauch die Sitten verbessern, diegegenwärtig unter der Prunk-sucht und dem Streben einanderdurch einen möglichst großenAufwand zu überbieten, starkgelitten haben.

Wir werden die Hausindustriewieder herstellen und dadurchdie Macht der Großindustrie er-schüttern. Das ist schon deshalbnotwendig, weil die Fabrikher-ren oft, vielleicht unbewußt, dieMassen gegen die Regierunghetzen.

Der Heimatarbeiter kennt keineArbeitslosigkeit. Er ist darummit der bestehenden Gesell-schaftsordnung verwachsen undwünscht die Regierung nicht zuschwächen. Bei der jetzt vor-herrschenden Großindustrieschwebt die Regierung in ständi-ger Gefahr einer überhand neh-menden Arbeitslosigkeit und derdaraus entstehenden Unruhen.Sobald die Macht in unsere Hän-de übergegangen ist, wird auchdie Arbeitslosigkeit verschwin-den.

Die Trunksucht wird unter unse-rer Herrschaft gesetzlich verbo-ten und streng bestraft werden.

Sie ist ein Verbrechen gegen dieWürde des Menschen, der sichunter dem Einfluß berauschen-der Getränke in ein wildes Tierverwandelt.

Ich wiederhole: die Masse ge-horcht nur einer starken, von ihrvöllig unabhängigen Macht, zuder sie mit blindem Vertrauenempor sehen kann, und von dersie Schutz und Schirm gegen dieSchläge der sozialen Geißelnempfindet. Was nützt ihr die en-gelsgute Seele des Herrschers?Sie muß in ihm die Verkörpe-rung eines festen Willens und ei-ner unbeugsamen Macht er-blicken.

Die nicht von Illuminaten be-herrschten Regierungen könnensich nur mühsam am Ruder be-haupten. Sie sind von einer Ge-sellschaft umgeben, die wir soweit entsittlichten, daß sie jedenGlauben an Gott verloren hat,und aus ihrer Mitte ständig dieFlamme des Aufruhrs empor-steigen läßt. Der Weltherrscher,der die jetzt bestehenden Regie-rangen ablösen wird, muß zu-nächst dieses gewaltig um sichgreifende Feuer löschen. Er hatdarum die Pflicht, solche Gesell-schaft zu beseitigen, selbst wenner sie in ihrem eigenen Blut er-sticken müßte, um sie in Gestalteines richtig organisierten Hee-res neu erstehen zu lassen, dasbewußt jede den Staatskörperbedrohende Ansteckung be-kämpft.

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Der von Gott auserwählte Welt-herrscher hat die Aufgabe, diesinnlosen Kräfte des Umsturzeszu brechen, die von tierischenNaturtrieben und nicht vonmenschlichem Verstand geleitetwerden. Diese Kräfte feiern jetztihre Siege, indem sie unter demSchein des Rechts und der Frei-heit Raub und Gewalttaten aus-üben. Sie haben jede Gesell-schaftsordnung zerstört, um aufihren Trümmern den Thron desKönigs der Illuminati zu errich-ten. Ihre Aufgabe ist aber gelöstsobald der König der Illuminatidie Herrschaft antritt. Dannmüssen sie von seinem Weg hin-weggefegt werden, damit diesernicht das geringste Hindernismehr bietet.

Dann werden wir den Völkernsagen können: Lobet alle Gottund beuget eure Knie vor demAuserwählten Gottes, von des-sem hehren Antlitz die Voraus-bestimmung der Geschicke derMenschheit erstrahlt. Gott selbstgab ihm einen Leitfaden, damitniemand außer ihm uns von dengenannten Geißeln der Mensch-heit erlösen könne.

Unsere Weisen kennenalle Geheimnisse

Zum Schluß will ich Ihnen eineVorstellung davon geben, mitwelchen Mitteln wir die Herr-schaft des Königs aus dem Hau-se David über die ganze Welt füralle Zeiten fest verankernwollen.

In erster Linie werden wir unsdesselben Mittels bedienen, das

schon unseren Weisen von Ziondie Leitung der Weltgeschichteverbürgt hat, nämlich der plan-mäßigen Erziehung der Mensch-heit in der von uns gewünschtenRichtung.

Einige Glieder des Hauses Da-vid werden die Könige und ihreNachfolger auf ihr Amt vorbe-reiten. Sie werden die Auswahlnicht auf der Grundlage desErbrechtes, sondern nach denbesonderen Fähigkeiten des ein-zelnen treffen. Die Auserwähl-ten sollen in alle Geheimnisseder Staatskunst und der Verwal-tung eingeweiht werden. Grund-bedingung ist, daß niemand, au-ßer ihnen, etwas von diesen Ge-heimnissen erfährt. Unter dieserYoraussetzung wird sich dieÜberzeugung Bahn brechen,daß die Regierung denjenigenanvertraut werden kann, die indie Staatskunst eingeweiht sind.

Nur diese Auserwählten sollenunsere Grundsätze verwirkli-chen. Jahrhunderte lange Beob-achtungen und Erfahrungen, diewir auf staatsrechtlichem undvolkswirtschaftlichem Gebietsammelten, werden ihnen dabeizur Verfügung stehen. Sie wer-den den Geist jener Gesetze ein-atmen, die die Natur selbst fürdie Beziehungen der Menschenzu einander erlassen hat.

Die unmittelbaren Abkömmlin-ge des Königs werden häufig vonder Thronfolge ausgeschlossenwerden, wenn sie während derLehrzeit Leichtsinn, Weichlich-keit und sonstige Eigenschaftenzeigen, die nicht nur die persön-

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liehe Unfähigkeit zur Regierungerweisen, sondern das Ansehender Macht schwer schädigen.

Unsere Weisen werden die Zü-gel der Regierung nur denjeni-gen anvertrauen, die unbedingtbefähigt sind, eine tatkräftigeund feste Herrschaft zu verkör-pern, selbst auf die Gefahr hin,daß diese in Grausamkeit aus-artet.

Sobald der König an Willens-schwäche erkrankt oder sonstigeAnzeichen von Unfähigkeit anden Tag legt, wird er gesetzlichverpflichtet, die Zügel der Re-gierung in andere, tatkräftigeHände zu legen.

Niemand wagtWiderspruch zu erheben

Im König, der sich selbst und dieMenschheit mit unerschütterli-cher Willenskraft leitet, werdenalle die Verkörperung desSchicksals mit seinen unbekann-ten Pfaden sehen. Niemand wirdwissen, welche Ziele der Königmit seinen Erlassen verfolgt.Darum wird auch niemand wa-gen, Widerspruch zu erhebenund sich ihm in den Weg zustellen.

Selbstverständlich muß die gei-stige Höhe der Könige den gro-ßen Zielen entsprechen, zu de-ren Verwirklichung sie berufensind. Darum wird kein Königden Thron besteigen, bevor un-

sere Weisen seine geistigen Fä-higkeiten erprobt haben.

Damit das Volk seinen Königkennt und liebt, muß sich dieserdem Volk häufig zeigen und aufden öffentlichen Plätzen mit ihmreden. Das muß zur notwendi-gen Verbindung beider Kräfteführen, die wir jetzt durch dieSchreckensherrschaft, den Ter-ror, getrennt haben. Bisherbrauchen wir diesen Terror, umdie getrennten Kräfte des Vol-kes und des Königs jede für sichallein unter unsere Herrschaft zubringen.

Der König der Illuminati darfsich nicht von seinen Leiden-schaften treiben lassen. Ganzbesonders muß er die Sinnlich-keit bekämpfen. Niemals dürfentierische Triebkräfte die Herr-schaft über seinen Verstand undsein Gemüt gewinnen. Die Sinn-lichkeit ist der schlimmste Feindaller geistigen Fähigkeiten, sietrübt den klarsten Blick und er-niedrigt den größten Geisteshel-den zum Tier, das keinen ande-ren Zweck des Daseins kennt,als die Befriedigung der rohe-sten natürlichen Triebkräfte.Der Weltherrscher vom heiligenSamen Davids muß alle persön-lichen Freuden dem Wohl seinesVolkes und der Menschheit zumOpfer bringen.

Unser Weltherrscher darf sich insittlicher Hinsicht keine Blößengeben. Er muß ein leuchtendesBeispiel für alle sein.

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Weiterführende Bücher zu diesem Thema

Illuminaten und Freimaurerei

Manfred Adler: »Die Söhne der Finsternis«, Miriam Verlag,Jestetten, 1975Manfred Adler: »Die Antichristliche Revolution der Frei-maurerei«, Miriam Verlag, Jestetten, 1976Heinz Pfeiffer: »Brüder des Schattens«; Roland UebersaxVerlag, Zürich, 1984Juan Maler: »Die Sieben Säulen der Hölle«, Eigenverlag,Buenos Aires, 1974Juan Maler: »Der Sieg der Vernunft«, Eigenverlag, BuenosAires, 1978Juan Maler: »Verschwörung«, Eigenverlag, Buenos Aires,1980Adolf Rossberg: »Freimaurerei und Politik im Zeitalter derFranzösischen Revolution«, Verlag für Ganzheitliche For-schung, Strukum, 1984Friedrich Wichtl: »Weltfreimaurerei, Weltrevolution, Weltre-publik«, Verlag für Ganzheitliche Forschung, Strukum, 1982

Insider und Internationalisten

Gary Allen: »Die Insider - Wohltäter oder Diktatoren?«,VAP-Verlag, Wiesbaden, 1983Gary Allen: »Die Rockefeller-Papiere«, VAP-Verlag, Wies-baden, 1978Gary Allen: »Kissinger - Dunkelmann im weißen Haus«,VAP-Verlag, Wiesbaden, 1976Curtis B. Dali: »Amerikas Kriegspolitik - Roosevelt undseine Hintermänner«, Grabert-Verlag, Tübingen, 1975Hamilton Fish: »Der zerbrochene Mythos - F. D. RooseveltsKriegspolitik 1933 bis 1945«, Grabert-Verlag, Tübingen,1982Des Griff in: »Die Absteiger - Planet der Sklaven«, VAP-Verlag, Wiesbaden, 1981David L. Hoggan: »Der erzwungene Krieg - Die Ursachenund Urheber des Zweiten Weltkrieges«, Grabert-Verlag,Tübingen, 1976David L. Hoggan: »Der unnötige Krieg - Germany mustperish«, Grabert-Verlag, Tübingen, 1977David L. Hoggan: »Das blinde Jahrhundert«, Grabert-Ver-lag, Tübingen, 1979