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„Verteilungsgerechtigkeit und Krise“
Markus Netter
Vortrag: Fair Teilen
Wien, 08.06.2010
1. Rahmenbedingungen für den Sozialstaat – volkswirtschaftliche Grundlagen
Verteilungspolitik
Egalitäre (=gleichere/“gerechtere“) Verteilung → soziale Stabilität → positiv für Kapital- und
Humankapitalinvestitionen und Wettbewerbsfähigkeit.
Sozialpolitik wirkt auf Einkommensverteilung (sowohl auf die Markteinkommen als auch nach Umverteilung).
Ungleichheit der Personen- und Haushaltseinkommen gestiegen.
Hohe Staatsquote, unterdurchschnittliche Intensität der Umverteilung (primär über die Ausgabenseite).
WIFO-Reformoptionen: Erhöhung des steuerfinanzierten Teils der Sozialversicherung, Verbreiterung der Beitragsbasis, Anhebung der Höchstbeitrags-grundlage in der Sozialversicherung (aufkommensneutral).
Auswirkungen der Krise
Krisenfolgen historischArbeitlosigkeit und Finanzkrise
Prozentueller Anstieg Dauer in Jahren
BIP und Finanzkrise
Prozentuelle Veränderung BIP Dauer in Jahren
Krisenfolgen historisch
Krise und Staatsschulden
Krisenfolgen historisch
Entwicklung des BIP real seit 1998
Q: WIFO, Prognose 3/10 für Werte ab 2010
Entwicklung des realen BIP (in % vs Vorjahr)
-4
-3
-2
-1
0
1
2
3
4
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010*
2011*
Infaltionsentwicklung seit 1993
Q: WIFO, Prognose 3/10 für Werte ab 2010
Inflationsentwicklung (in % vs Vorjahr)
00,5
11,5
22,5
33,5
4
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010*
2011*
Sinkende Lohnquoten!(Lohnquote = Anteil am Volkseinkommen, den die ArbeitnehmerInnen erhalten), internationale Ungleichgewichte (EU)
55%
57%
59%
61%
63%
65%
67%
69%
71%
73%
75%
1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007
Germany
Greece
Italy
Austria
Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit 2000
Q: WIFO, Prognose 3/10 für Werte ab 2010
-
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
*
2011
*
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Vorgemerkte AL ALQ in %
Konjunktur
Hauptergebnisse der Konjunkturprognose für 2010(WIFO-Prognose, 3/10)
Wirtschaftswachstum ist mit real +1,3 % zu schwach um den Anstieg
der Arbeitslosigkeit zu bremsen bzw. die Arbeitslosigkeit zu senken
Arbeitsmarkt:
- Unselbständig aktiv Beschäftigte werden nach -44.800 im Jahr
2009
um weitere -5.100 im Jahr 2010 sinken!
- „vorgemerkte“ Arbeitslosigkeit wird von 212.300 (2008) auf
269.500 (2010) steigen!
- Personen in Kursmaßnahmen (2010): 80.900
Exporte und bestimmte Investitionen brachen 2009 im 2-stelligen
Prozentbereich weg, für 2010 nur leichte Erholung
Privater Konsum bleibt die nachhaltige Stütze der Wirtschaft!
Zunahme der privaten Konsumausgaben 2010: real +0,7 %!
AUCH: DANK Sozialleistungen = „automatische Stabilisatoren“
SÄULEN in der Krise:
Konjunkturprogramme und sozialstaatliche Leistungen
Konjunkturdaten und Konsolidierungspfad
Einkommen
0
5
10
15
20
25
30
1. Dezil 2. Dezil 3. Dezil 4. Dezil 5. Dezil 6. Dezil 7. Dezil 8. Dezil 9. Dezil 10. Dezil
Ant
eile
in %
Bruttomarkteinkommen
1983 1991 2000 2005
PrimäreinkommenNicht-Selbständigenhaushalte
Q: Guger (1987), Guger (1996A), EU-SILC 2006, Konsumerhebung 1999/2000, WIFO-Berechnungen.
Alle Nicht-SelbständigenhaushalteGini-Koeffizient 0,34 0,367 0,367 0,373
Zunehmende Ungleichheit der Markteinkommen, auf Personenebene stärker als auf Haushaltsebene
Unselbständigen HaushalteGini-Koeffizient 0,25 0,281 0,294 0,312
2,1 - 1,4%
23,3 – 26,8%
Primäre und sekundäre Einkommensverteilung 2005Nicht-Selbständigenhaushalte
Q: EU-SILC 2006, Konsumerhebung 2004/2005, WIFO-Berechnungen. Äquivalent entspricht gewichteten Pro-Kopf-Werten.
180 63
7
812
980
1.12
8
1.28
2
1.48
8
1.71
5
2.00
4
3.30
9
947
686 658598 576 520
486444
421
400
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
793 1.073 1.342 1.590 1.839 2.126 2.471 2.898 3.702 Mehr als 3.702
In €
pro
Mon
at
Dezilgrenzen des Bruttoäquivalenzmarkteinkommens in € pro Monat
Äquivalente monetäre und reale Transfers
Nettoäquivalenzmarkteinkommen ohne indirekte Steuern
Bruttoäquivalenzmarkteinkommen
Primärverteilung
Sekundärverteilung
Durch die staatliche Umverteilung wird die Wohlfahrtsverteilung wesentlich egalitärer
Äquivalente Primärverteilung
(Bruttomarkt-einkommen)
Äquivalente Abgaben insgesamt
Äquivalente monetäre und reale Transfers
Äquivalente Sekundärverteilung
Bruttoäquiva-lenzmarktein-kommen
Anteile in %
Anteile in %
Anteile am Einkommen
in %
Anteile in %
Anteile am Einkommen
in %
Anteile in %
Anteile am Einkommen
in %
1. Dezil 1,8 2,7 53,3 16,6 246,0 5,9 292,7
5. Dezil 8,0 7,5 34,1 10,0 33,6 8,8 99,5
10. Dezil 25,3 26,9 38,7 7,0 7,4 19,2 68,8
1. Terzil 14,0 13,5 35,2 43,5 83,7 23,0 148,5
2. Terzil 29,1 27,5 34,5 31,6 29,3 30,4 94,8 3. Terzil 56,9 58,9 37,7 24,9 11,8 46,6 74,1
Insgesamt 100,0 100,0 36,4 100,0 26,9 100,0 90,5
Gini-Koeffizient 0,335 0,354
0,144
0,185
Verteilung der Primär- und Sekundärverteilung 2005Nicht-Selbständigenhaushalte
Q: EU-SILC 2006, Konsumerhebung 2004/2005, WIFO-Berechnungen. Äquivalent entspricht gewichteten Pro-Kopf-Werten.
Staatsausgaben
Verteilungswirkung Staatsausgaben
Die Umverteilung von hohen zu niedrigen Einkommen erfolgt über die
Staatsausgaben
Die Umverteilungswirkung der Staatsausgaben hat in den letzten 1½ Jahr-
zehnten deutlich zugenommen: Durch die staatliche Umverteilung sank 1991
der Gini-Koeffizient um 30%, 2000 und 2005 um 45%
Im ersten Drittel belaufen sich die monetären und realen Transfers auf
84%
der Markteinkommen, im zweiten auf schwach 30% und im oberen auf 12%
Am progressivsten wirken die klassischen Sozialausgaben:
Sozial- und Notstandshilfe, Arbeitslosengelder und Wohnbeihilfe;
Unter Berücksichtigung der Anzahl der Haushaltsmitglieder wirken auch die
Familien-, Bildungs- und Gesundheitsausgaben deutlich progressiv
Obwohl universelle Leistungen dominieren und Bedarfsprüfung wenig Rolle
spielt, haben die Staatsausgaben starke vertikale Umverteilungseffekte
Direkte Steuersenkungen entlasten vor allem hohe Einkommen –
Verringerung des staatlichen Leistungsangebots trifft vor allem Arme
Q: Alois Guger (WIFO), Präsentation vom 19.10.09 in der AK WIEN, Überarbeitung AK Wien
Umverteilung über Staatsausgaben:Monetäre und reale Transfers 2005Nicht-Selbständigenhaushalte
Q: EU-SILC 2006, WIFO-Berechnungen. Äquivalent entspricht gewichteten Pro-Kopf-Werten.
Äquivalente
Bruttoäqui-valenz-marktein-kommen
Gesundheits-leistungen und
Pflegegeld
Bildungs-leistungen
Familien-leistungen
Arbeitslosengeld, Notstandshilfe,
Sozialhilfe
Wohnbeihilfen Hinterbliebenen-leistungen
In € pro Monat
Anteile in %
In € pro Monat
Anteile in %
In € pro Monat
Anteile in %
In € pro Monat
Anteile in %
In € pro Monat
Anteile in %
In € pro Monat
Anteile in %
1. Dezil 300 9,4 176 14,5 112 14,5 301 71,2 17 47,3 41 51,2 2. Dezil 401 12,5 142 11,6 100 12,9 29 6,8 10 29,0 4 3,3 3. Dezil 380 11,9 127 10,4 108 14,1 32 7,7 2 6,3 7 9,0 4. Dezil 330 10,3 143 11,7 91 11,8 27 6,3 3 8,7 4 3,6 5. Dezil 316 9,9 149 12,2 94 12,1 7 1,7 1 3,4 9 10,2 6. Dezil 302 9,5 129 10,6 80 10,4 5 1,2 1 2,8 3 3,1 7. Dezil 301 9,4 106 8,6 61 7,8 11 2,6 0 0,2 8 9,1 8. Dezil 296 9,3 92 7,5 46 6,0 7 1,6 1 1,5 2 2,4 9. Dezil 273 8,5 96 7,8 46 6,0 3 0,6 0 0,3 3 3,6 10. Dezil 298 9,3 63 5,1 34 4,4 1 0,3 0 0,5 4 4,5
1. Terzil 355 37,0 148 40,4 108 46,7 112 88,3 9 88,2 16 63,5 2. Terzil 311 32,4 135 36,7 80 34,4 11 8,8 1 9,2 6 23,5 3. Terzil 293 30,5 84 22,9 44 18,8 4 2,9 0 2,6 4 13,0
Insgesamt 320 100,0 122 100,0 77 100,0 42 100,0 4 100,0 8 100,0
Gini-Koeffizient 0,045
0,135
0,193
0,723
0,671
0,442
Budgetkonsolidierung/ Aktuelle Entwicklungen
Aktuelle Entwicklungen/ Budgetkonsolidierung/Ausblick
Sanierung "ohne Tabus"
schockiert Minister
Der Standard, 09. März 2010, 12:49
i i
Regierungsziel bis 2013: Defizit 2,7 % (in % des BIP)
46,8 46,9
49,7
46,9
48,247,7
48,048,4
48,0
46,9
50,950,2
49,849,3
48,548,9
51,5 51,6
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Einnahmen
Ausgaben
Quelle: BMF – Stabilitätsprogramm 2009-2013
Defizit
Internationaler Vergleich Defizite-Rückbau
Quelle: EU-Kommission Nov 2009
Konsolidierungserfordernisse anderer EU-Staaten:
GB: 1,75 %/Jahr 2010-2014
Spanien: 1,25 %/Jahr 2010-2013
Frankreich: 1 %/Jahr 2010-2013
DE und ITA: 0,5 %/Jahr 2011-2013
Irland: 2 %/Jahr 2010-2014
langfristiger Vergleich Defizit (in % des BIP)
Angaben in % des BIP
Ausgabenseitige Sanierung?
Vor der Krise war der Anteil der Staatsausgaben am BIP am niedrigsten Stand seit 30 Jahren
Weitere Ausgabenbremsung kaum ohne Qualitätseinschränkungen möglich
Angaben in % des BIP
Ausgabenseitige Kürzungen könnten heißen
Die wirtschaftliche Konsolidierung zu gefährden:(Faustregel: Einsparungen von 1 % des BIP → Wirtschaftswachstum um rund 0,5 % geringer)
International stärker: OECD-weite Einsparungen von 1 % führen zu Wirtschaftsabschwächung von 1,1 %
Oftmals direkte negative Konsequenzen auf Arbeitsmarkt (zB Beschäftigungsstopp öffentlicher Dienst, weniger Arbeitsmarktmaßnahmen, Gesundheitsberufe)
Negative Verteilungswirkung, da der Staat vor allem über die Ausgabenseite umverteilt (vgl. WIFO-Studie)
Staatliche Leistungen könnten sich verschlechtern (zB ÖBB, Bildungssystem, AMS, Verwaltung)
Einnahmenseitiger Spielraum
Angaben in % des BIP
33,7%
34,5%
31,7%
die Reichen(oberste 2 bis 10 %)
die Reichsten(oberstes 1 %)
der Großteil der Bevölkerung
("unterste" 90 %)
326 Mrd. €
318 Mrd. €299 Mrd. €
Q: Bericht über die soziale Lage 2003 - 2004, Sozialministerium
Einnahmenseitiger Spielraum
Defizit und Staatseinnahmenquoten
-20% -10% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
JapanIreland
United StatesGreece
SpainUnited Kingdom
PortugalNetherlands
GermanyFrance
FinlandAustria
ItalyBelgiumSweden
Denmark
Defizit 2010 Staatseinnahmenquote 2010Linear (Defizit 2010) Linear (Staatseinnahmenquote 2010)
Q. EU kommission AMECO Datenbank, EU 15
AK-Forderungen: notwendiger Ausbau des Sozialstaats
AK-Position zur Budgetkonsolidierung
Die Konsolidierung der Staatsfinanzen muss:
Unter „Konjunkturvorbehalt“ stehen!
mittelfristig erfolgen um den Handlungsspielraum der Fiskalpolitik durch die Zinsbelastung nicht zu sehr einzuschränken
hauptsächlich vom Wachstum getragen werden
den Schwerpunkt auf der Einnahmenseite setzen
die Wirkung auf Wachstum, Beschäftigung und Verteilung berücksichtigen
Spielräume für eine Belebung des Arbeitsmarkts und Verbesserungen des Sozialstaats eröffnen
verhindern, dass die ArbeitnehmerInnen, die diese Krise nicht verursacht haben (aber bereits unter ihr leiden), nicht auch noch maßgeblich für ihre budgetären Folgen aufkommen müssen
AK-Forderungen bei Konsolidierung
Bankenabgabe, Spekulationssteuern, Erbschaftsteuer neu und Abschaffung von Stiftungsprivilegien
Ausgabenseitig versprechen (Land-)Wirtschafts- und Exportförderungen Konsolidierungspotential
Mehr Beitragsgerechtigkeit im Pensionssystem[Details siehe Anhang!]
Familienleistungen neu gestalten[Details siehe Anhang!]
Keine Erhöhung der Massensteuern
Verwaltungsreform darf weder ungezielten Personalabbau noch Qualitätsreduktion bedeuten
Mangergehälter
Anhang
Entwicklung von Beschäftigung und Beschäftigungsformen seit 2000 (Index 2000 = 100, dh 200 = doppelter Wert im Vergleich zum Jahr 2000)
Trends und Dynamik am Arbeitsmarkt
100
150
200
250
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Freie DN
Geringfügige
aktiv USB
BASIS
Leiharbeit
Q: HV, WIFO, Statistik Austria, BMASK.
Leiharbeit Freie DN Geringfügige USB aktiv USB2000 30.120 22.347 196.772 3.133.738 3.054.440
2009 57.230 24.231 288.194 3.375.298 3.251.537
Österreich im internationalen Vergleich - österreichische Spezifika
Österreichspezifika:
Stärken: niedrige Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich, hohe
Beschäftigungs- quote bei Männern
Schwächen: geringe Beschäftigung Älterer, hohe Teilzeitbeschäftigung von
Frauen,
hohe Saison-AL, hohe Abhängigkeit zB von Deutschland (vgl.
Zulieferindustrie)
Kriterien EU-25 EU-15 Österreich D ES SE UK *
Gesamt 9,1 9,1 5,0 7,5 18,1 8,3 5,6Männer 9,1 9,1 5,2 8,0 17,9 8,6 6,1Frauen 9,0 9,0 4,7 6,9 18,4 8,0 5,1
Gesamt 19,8 19,5 10,6 10,3 39,0 25,2 15,0Männer 21,0 20,6 11,4 11,9 39,8 26,4 17,0Frauen 18,5 18,1 9,8 8,6 38,0 23,9 12,7
Gesamt 66,3 67,3 72,1 70,7 64,3 74,3 71,5Männer 73,2 74,2 78,5 75,9 73,5 76,7 77,3Frauen 59,4 60,4 65,8 65,4 54,9 71,8 65,8
Gesamt 45,7 47,4 41,0 53,8 45,6 70,1 58,0Männer 55,0 56,2 51,8 61,8 60,9 73,4 67,3Frauen 37,0 39,0 30,8 46,1 31,1 66,7 49,0
Gesamt 18,9 21,0 23,3 25,9 12,0 26,6 25,3Männer 7,9 8,5 8,1 9,4 4,2 13,3 11,3Frauen 32,4 36,6 41,5 45,4 22,7 41,4 41,8
Quelle: Eurostat *) 2008; GRÜN = bestes Land Ö besser als EU-Ø Ö schlechter als EU-Ø
Beschäftigungsquote (%) Ältere (55 - 64 Jahre) (2008)
Teilzeitbeschäftigte in % der Beschäftigung insgesamt (TZ-Quote) (2008)
Arbeitslosenquote (%) Gesamt (2009)
Jugendarbeitslosenquote (%) (2009)
Beschäftigungsquote (%) Gesamt (2008)
Durchschnittliche Geldleistungen, 2008 vs 2000 (nominell und reale Veränderung)
Entwicklung der realen Geldleistungen aus des Arbeitslosenversicherung
Jahr ALG Frauen ALG Männer ALG gesamt NH Frauen NH Männer NH gesamt2000 563 763 684 475 608 5482008 690 836 773 520 651 596
ALG Frauen ALG Männer ALG gesamt NH Frauen NH Männer NH gesamtnominell 22,7% 9,6% 12,9% 9,6% 7,0% 8,9%
real 3,7% -7,4% -4,6% -7,3% -9,6% -8,0%
Leistungshöhe in €/Monat
Veränderung der Leistungshöhe zwischen 2000 und 2008 in %
Gründe für den Rückgang der realen Geldleistungen aus der ALV:
Schwache Entwicklung der Realeinkommen (v.a. für
Geringerqualifizierte) schlägt sich in Form von niedrigen
Bemessungsgrundlagen durch
Steigende Teilzeitbeschäftigung
Verschlechterungen im Leistungsrecht
Anrechnung des PartnerInneneinkommens im Bereich der
Notstandshilfe
Instrumente der Arbeitsmarktpolitik zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit
Ad Konjunkturelle Arbeitslosigkeit
zB öffentliche Investitionen in Infrastruktur (soziale Dienstleistungen, Bau,
Schieneninfrastruktur etc.)
Ad strukturelle Arbeitslosigkeit
Qualifizierungsmaßnahmen, Zielgruppenförderung (zB Lehrlinge, Behinderte),
etc ...
Vorsicht: Mitnahmeeffekte für Unternehmen - angesichts knapper Mittel –
beachten! Dh Lenkungseffekte statt Förderung von Verhaltensweisen, die
auch ohne Förderung gesetzt würden
Beschäftigungseffekte und Kosten von notwendigen Investitionen in soziale Infrastruktur
Bereiche direkte Arbeitsplätze in Dienstleistung
Arbeitsplätze durch Bauinvestitionen und
höhere private Konsumausgaben
Summe an neuen Arbeitsplätzen
Bauinvestitionen = "Sozialinfrastruktur-
Milliarde"
Gesamtkosten (Personalkosten + Bauinvestitionen -
Rückflüsse aus Abgaben/Steuern)
Pflege 6.000 4.500 10.500 300 Mio. € 476 Mio. €Kinderbetreuung 12.000 3.800 15.800 200 Mio. € 551 Mio. €Ganztagesschule 10.000 7.900 17.900 500 Mio. € 890 Mio. €Summen 28.000 16.200 44.200 1 Mrd. € 1,9 Mrd. €Quelle: Berechnung der AK Wien
Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter nach Alterskohorten (Personen in 1.000)
Q: Gudrun Biffl (2009), basierend auf Statistik Austria
Entwicklung des Arbeitszeitvolumens seit 1994 nach Geschlecht
Trends und Dynamik am Arbeitsmarkt - Entwicklung der Arbeitslosigkeit
2.000
2.500
3.000
3.500
4.000
4.500
5.000
5.500
6.000
6.500
7.000
7.500
1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
in M
io. St
und
en
Insgesamt Männer Frauen
Quelle: WIFO, basierend auf Statistik Austria. Zeitreihenbruch 2004.
Bruttoinlandsprodukt und Beschäftigung % Differenz zum Vorjahr
-4,0%
-3,0%
-2,0%
-1,0%
0,0%
1,0%
2,0%
3,0%
4,0%
5,0%
6,0%
Boomphase
Änderung der UNSELBSTÄNDIG AKTIV ERWERBSTÄTIGE OHNE BEZUG VON KG, PRÄSENZDIENST, ARBEITSL.SCHULUNGSTEILNEMER
BRUTTOINLANDSPRODUKT ZU MARKTPREISEN (Prognose) real
0,00%
1,00%
2,00%
3,00%
4,00%
5,00%
6,00%
7,00%
8,00%
9,00%19
7519
7619
7719
7819
7919
8019
8119
8219
8319
8419
8519
8619
8719
8819
8919
9019
9119
9219
9319
9419
9519
9619
9719
9819
9920
0020
0120
0220
0320
0420
0520
0620
0720
0820
0920
10
ARBEITSLOSENQUOTE IN % DER UNSELBSTAENDIGEN ERWERBSPERSONEN
ARBEITSLOSENQUOTE IN % DER ERWERBSPERSONEN
ARBEITSLOSENQUOTE IN % DER ERWERBSPERSONEN LT. EUROSTAT
Arbeitslosigkeit nach EU Deffinition unter 4%
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Österreich
Leistungsbilanz in % des BIP
-8,0%
-6,0%
-4,0%
-2,0%
0,0%
2,0%
4,0%
6,0%
8,0%
1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009
US JP China
Die USA waren seit den neunziger Jahren die “Weltkonsumenten” sie konnten ihren Konsum über Kapitalimporte aus den Überschussländern, insb. Deutschland, Japan und China finanzieren. Die Überschussländer waren mangels inländischem Konsumwachstum darauf angewiesen ihre Güter in den USA abzusetzen.
Lohnquoten, internationale Ungleichgewichte
55%
57%
59%
61%
63%
65%
67%
69%
71%
73%
75%
1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007
Germany
United States
Japan
Lohnquoten, internationale Ungleichgewichte (EU)
55%
57%
59%
61%
63%
65%
67%
69%
71%
73%
75%
1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007
Germany
Greece
Italy
Austria
Exportwettlauf Europa
Innerhalb der Eurozone setzten u.a. Österreich und Deutschland auf sinkende Lohnstückkosten während Italien oder Griechenland die Lohnanteile eher Stabilisierten.Der Exporterfolg der einen impliziert aber notwendiger weise das Leistungsbilanzdefizit der anderen.
Vermögensbestand in Österreich