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Vom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren und das ScienceOpen-Modell Alexander Grossmann Stephanie Dawson HTWK Leipzig & ScienceOpen Open-Acess-Tage 2014 Köln, 8. September

Netzwerk-basiertes Publizierenund das ScienceOpen-Modell

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Das Internet hat die Art und Weise unserer Kommunikation radikal verändert. Kommunikationsformen, die sich über Jahrzehnte hinweg auf Papier entwickelt haben, stoßen an Ihre Grenzen und werden durch digitale Formen ersetzt. Dennoch verharren wir im wissenschaftlichen Publizieren konzeptionell weiterhin noch im Papierzeitalter. ScienceOpen versucht, das System wissenschaftlichen Kommunizierens radikal zu überdenken und zu verändern. Als Lösung bietet ScienceOpen.com ein transparentes und offenes Peer-Review-System, das zeitlich offen ist und ein Crowd-Sourcing-basierte Einschätzung der Zugriffe und der Relevanz auf einzelne Artikel erlaubt.

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Vom Ich zum Wir:Netzwerk-basiertes Publizierenund das ScienceOpen-Modell

Alexander GrossmannStephanie DawsonHTWK Leipzig & ScienceOpen

Open-Acess-Tage 2014Köln, 8. September

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2Wissenschaftliches Publizieren früher

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6: Artikelist lesbar

Wissenschaftliches Publizieren: Klassischer Workflow

5: Bibliothek subskribiert

4: Beitrag erscheint in Journal X

3: Verlag- Satz- Marketing- Vertrieb

2: Einreichung bei Journal X

1: Manuskript

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Wissenschaftliches Publizieren: Geschäftsmodelle

$$$

Abo-Modell:Bibliothek zahlt Subskription

Open Access:Autor zahlt Artikel-Gebühr (APC)

$$$

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Wissenschaftliches Publizieren: Geschäftsmodelle

Entwicklung des durchschnittlichen Abo-Preis pro Zeitschrift 1980–2002 in STM und HSS:

1980 1984 1988 1992 1996 2000 2002

USD1.500

1.000

500

100

„Zeitschriftenkrise“

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Wissenschaftliches Publizieren: Geschäftsmodelle

Perspectives of Scientific Publishing

Open Access Artikel-Gebühren (APC) 2012/13

Quelle: Wellcome Trust

APCs bis zu 7.000 € pro Artikel – viel zu teuer?

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7Ausgangslage 1/2

Traditionelle wissenschaftliche Publikationsformen gelten bei Lesern, Fachgesellschaften und vor allem Fördergebern als zu teuer

Open Access wird als (billigere?) Alternative gefordert, verlagert das Budgetproblem ohne Anpassung der APCs und des Konzepts aber nur zum Autor

Leistung der wissenschaftlichen Community wird nicht in den bisherigen Geschäftsmodellen der Verlage anerkannt (zu hohe Preisbildung)

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8Ausgangslage 2/2

traditionelles Peer-Review-Verfahren ist intransparent und verzögert raschen Zugang zu neuesten Ergebnissen

Journal-Editors handeln oft als Gatekeeper Impact Factor macht keine Aussage über Qualität der

einzelnen Publikation Print-fixierter Workflow: Journals als „Container“

behindern interdisziplinären Austausch publizierte Artikel sind „statisch“ und lassen keinen

offenen Diskurs oder Anpassung an neue Ergebnisse zu

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10Ausgangslage: Fazit

Bisherige Verfahren zur Veröffentlichung neuer Forschungsergebnisse sind zu langwierig, aufwändig und intransparent unterstützen keine direkte und transparente Interaktion

zwischen Wissenschaftlern

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Wissenschaftliches Publizieren heute?

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11Wissenschaftliches Publizieren heute

Wie kann wissenschaftliches Publizieren im 21. Jahrhundert aussehen?

Sind „statische“ Zeitschriften noch zeitgemäß? Wie kann Zugang zu Forschung offener werden? Wie kann Qualitätssicherung transparenter werden? Wie kann der Austausch der Forscher untereinander

unterstützt werden?

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Netzwerk-basiertes Publizieren als Lösung

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WissenschaftlerWissenschaftler = Autoren = Leser = Gutachter

Begutachtung(Peer Review) ?

? ?

?Wie könnte ein Publikationsmodell aussehen, dass die Community selbst organisiert?

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Wissenschaftliches Publizieren: Neue Initiativen

Unterscheidungsmerkmale Verzeichnisse (Link-Listen) Repositorien oder Preprint-Server OA-Journals (einzelne Disziplinen) Journal-Datenbank („Mega-Journal“) Netzwerk

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15Lösung

Eine Plattform zum Austausch wissenschaftlicher Arbeiten (Netzwerk)

Für alle Fachbereiche (interdisziplinär) Für alle Publikationsformen (universell) Offener und transparenter Diskurs (PPPR)

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ScienceOpen ist ein Research & Publishing Netzwerk

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16ScienceOpen: Netzwerk-Konzept

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17ScienceOpen: Kerninnovationen

Eine Plattform statt tausender Zeitschriften und an Stelle einer Vielzahl von Verlagen

Web 2.0: Wissenschaftlicher Diskurs und Diskussion statt passivem Abdrucken von Beiträgen

Transparenz von Begutachtung statt anonymen Peer Reviewing oder subjektiver Auswahl durch Redakteure

Netzwerk für Wissenschaftler aller Fachrichtungen Open Access Publishing für alle Beiträge statt

Abonnements oder Gebühren

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18ScienceOpen: Inhalte-Aggregator

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ScienceOpen: Inhalte-Aggregator

enthält 1,3 Mio. Artikel von 2,2 Mio. Autoren weltweit (Stand 8/2014) interdisziplinär Artikel in Volltext und PDF frei verfügbar

(Open Access) gegliedert in Rubriken für alle Fachrichtungen entwickelt sich dynamisch mit den Inhalten freie Basisdienste, bezahlte Serviceangebote

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20ScienceOpen: Inhalte-Aggregator

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21ScienceOpen: Begutachtung

Offenes und öffentliches Peer-Review (PPPR) Sofort nach Veröffentlichung User entscheiden über Relevanz („+1“) User zitieren Beiträge (Soziale Netzwerke, Mail, Zitate) User schreiben Kommentare (Diskurs) User verfassen freiwillig Gutachten (Peer Review) Vorteile: Transparenz, Öffentlichkeit,

statistische Relevanz

Alexander GrossmannVom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

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22ScienceOpen: Begutachtung

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23ScienceOpen: Netzwerk

Netzwerk für Wissenschaftler aller Fachrichtungen Profilseite mit Biographie, Publikationen Gruppen zum offenen Austausch mit Fachkollegen Private Gruppen zur internen Zusammenarbeit

(Workspace) Eigene Blogs Messaging, Kommentare, Einladungen Automatische Benachrichtigungen bei Nutzer-Aktionen Wissenschaftler außerhalb des Netzwerks werden aktiv

über Aktivitäten informiert und eingeladenAlexander GrossmannVom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

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Wissenschaftliches Publizieren: Neue Initiativen

seit 2013/14 Open Access „Mega-Journal“ Gebiete: Alle Disziplinen in STM, SSH Peer-Review-Verfahren: ja, offen nach Veröffentlichung Gutachten: freiwillig (wenn im Gebiet qualifiziert) = Open Post-Publication Peer Review Impact Factor: nein Artikel-Metrik: ja Geschäftsmodell: APC von USD 800

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Wissenschaftliches Publizieren: Neue Initiativen

seit 2013/14 Open Access „Mega-Journal“ Gebiete: Alle Disziplinen in STM, SSH Peer-Review-Verfahren: ja, offen nach

Veröffentlichung Gutachten: freiwillig (wenn im Gebiet qualifiziert) = Open Post-Publication Peer Review Impact Factor: nein Artikel-Metrik:

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26Geschäftsmodell

Alexander GrossmannVom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

Freie Services Bezahlte Services Kostenstruktur

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27Freie Services

Suche und Zugriff auf über 1,3 Mio. OA Fachartikeln von mehr als 2,2 Mio Autoren weltweit

Gründung oder Nutzung von offenen Gruppen Eigener privater Bereich zum Austausch mit

eingeladenen Fachkollegen (Workspace) Profil der Nutzer mit allen Publikationen, Biographie

(ORCID-Schnittstelle) Kommentierung oder Bewertung („+1“) von Artikeln Offene, transparente Begutachtung: Post-Publication

Peer Review (PPPR) zur Qualitätssicherung Benachrichtigung über neue Beiträge im eigenen

Fachgebiet oder Nutzer-Aktivitäten

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28Bezahlte Services für Autoren

Alexander GrossmannVom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

Vollwertige, zitierfähige Veröffentlichung Alle Arten von wissenschaftlichen Artikeln: Originalarbeiten,

Reviews, Poster, Cases Reports, Negative Results

Document Object Identifier (DOI) Language Polishing Copy Editing Volltext-XML mit verlinkten Referenzen Post-Publication Peer Review (PPPR) Statistiken über Zitierungen und Nutzung (Altmetrics) Verknüpfung mit Abstracting und Indexing Services (A&I) Aktualisierung des eigenen Beitrages (Versionierung)

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29Geschäftsmodell

Alexander GrossmannVom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

Article Processing Charge (APC): 800 USD (Artikel) und 150 USD (Poster) unabhängig vom Umfang (keine Bücher) keine zusätzlichen Gebühren für CC-BY Kalkulation: ausgehend von tatsächlichen Kosten

(nicht hochgerechnet aus bisheriger Marge und über Subskriptions-basierte Journalverkäufe)

Automatische Abwicklung der APC auf Plattform Plan für Institutionen und Organisationen: keine

Prepaid-Modelle, sondern nur tatsächlich angefallene Kosten

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Wissenschaftliches Publizieren im 21. Jahrhundert

Alexander GrossmannVom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

Fazit oder Frage: Stehen wir am Anfang einer drastischen

Veränderung im wissenschaftlichen Publizieren? wissenschaftlichen Kommunizieren?

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Vom Ich zum Wir: Netzwerk-basiertes Publizieren

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Alexander Grossmann