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Sinusstudien & Social Media. Kirchliche Kommunikation mit Digital Residents als doppelte Inkulturation.

Sinusstudien & Social Media

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Kirchliche Kommunikation mit Digital Residents als doppelte Inkulturation. Session @andreame am Barcamp Kirche und Social Media 12. 11. 2011 in Linz. (es fehlen hier einige Grafiken aus Copyrightgründen)

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Sinusstudien & Social Media.

Kirchliche Kommunikation mit Digital Residents als doppelte Inkulturation.

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@andreame

Real Name: Andrea Mayer-Edoloeyi.

Hintergrund für das Thema:

Diplomarbeit am Institut für Pastoraltheologie der KTU Linz.

Selbst Digital Resident.

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Sinusstudien

Empirisch basierte Marktforschung.

Es geht um Lebenswelten: Werte, Wertorientierungen, Geschmack, Lebensfeeling.

2005: Erste Kirchen Sinus-Studie. Seitdem einige Updates. Seit 2010 neue Milieus.

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Sinusstudien - Beobachtung I

● Internet nutzen fast alle Bevölkerungsgruppen: je postmoderner, je mehr.

● Social Media nutzen intensiv vor allem postmoderne Milieus. Die 90-9-1-Regel verweist auf unterschiedlich intensive Beteiligung als Produser_innen.

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Sinusstudien - Beobachtung II

● Laut den Sinusstudien ist die Kirche vor allem in Traditionellen Milieus im A-Segment verankert.

● Postmoderne Milieus haben wenig oder gar keinen unmittelbaren Bezug zur Kirche, sind aber genauso Sinnsucher_innen.

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Warum ist Kirche für alle Menschen da?

● „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Mt 18,19

● II. Vatikanisches Konzil ● Kirche hat einen universalen

Heilsanspruch für alle Menschen.

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Postmoderne Milieus

● Neuorientierung, Multi-Optionalität, Experimentierfreude, Leben in Paradoxien, Pragmatismus

● Steuernder Hauptwert: Selbstmanage-ment „Ego-Taktik“ (Shell-Jugendstudie)

● Sinnmuster: Selbstreferenz ohne gemeinsamen Entwurf von Gesellschaft. Sinn wird sich selbst gegeben.

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Postmoderne Konnektivität

● Handy, Internet, Social Media ● verlängerter Teil der Körperlichkeit● primäre Form der Kommunikation und

Vergemeinschaftung ● Sozialräume ohne diese Technologien

(oder auf veraltertem Stand) werden defizitär wahrgenommen

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Kirche als virtuelle Basisstation

● Instrumentielles Verhältnis der postmodernen Milieus zur Kirche: Kirche könnte genauso genutzt werden wie andere Religionen, Weltanschauungen, Ratgeber, ...

● Aktuell sehen postmoderne Milieus aber keinen Nutzen. Pastoralen MitarbeiterInnen wir nicht zugetraut, Zugang zu Welt der Modernen Performer zu finden.

● Gott ist gut. Ist er auch schön?

● Postmoderne können mit der „Utopie von Kirche“ der Postmatieriellen wenig anfangen. Pragmatismus!

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Doppelte Inkulturation

Kirche in Social Media braucht eine doppelte Inkulturationsleistung pastoraler Mitarbeiter_innen (diese sind vor allem Postmaterielle):● Einstellen auf die Sinnwelt und Ästhetik der

postmodernen Milieus. ● Einlassen auf die offene und partizipative

Kommunikationskultur in Social Media – „ins Wasser hüpfen“.

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Inkulturation: Arbeiterpriester

● Einstellen auf die Sinnwelt und Ästhetik der postmodernen Milieus.

● Einlassen auf die offene und partizipative Kommunikationskultur in Social Media – „ins Wasser hüpfen“.

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Distinktion als Hindernis?

Geht diese doppelte Inkulturation überhaupt? ● Es gibt Ekelgrenzen zwischen den Milieus, das

Milieu definiert sich aus der Abgrenzung. Selbstreferentialität der Milieus.

● Offene Frage: Würde es nicht vielmehr Digital Natives aus postmodernen Milieus als pastorale MitarbeiterInnen brauchen? Wie ist das mit Ehrenamtlichen?

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Pastoral mit Postmodernen Milieus

Mögliche Orte: ● Eigene Innovations-Projekte.● Differenzierungsprozesse in

Dekanaten und dgl. ● Neue Form der kategorialen

Seelsorge.

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Human2Human

… und nicht Institution2Human.

Die Institution Kirche tritt in den Hintergrund, im Mittelpunkt steht die Person.

Beispiel: Personenaccounts auf Twitter anstatt Organisationen.

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Inhalte

Inhaltliche Ausrichtung an (religiösen) Themen, die potentiell interessant für postmoderne Milieus sind.

Bsp. Twitterfasten, Theodizee-Frage anhand aktueller Ereignisse, Klöster als Oasen, interessante Personen, ...

Generation „Benefit“: „Akku auftanken“

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Ästhetik

● Design● Multimedialität (Videos, Podcasts)● Technische Umsetzung als

„State of the Art“ z.B. durch Optimierung für die mobile Nutzung

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Ästhetik

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Interaktivität

Interaktive Websites und persönliche Kommunikation in Social Media.

Partizipationsmöglichkeiten.

Übertragung von Verantwortung an die Produser_innen.

Glaubwürdiger Rückkanal an die Institution Kirche.

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Transmediales Storytelling

Nicht Fakten präsentieren, sondern mit allen Medien Geschichten erzählen und dabei an der Lebenswelt der Menschen anknüpfen.

Basis ist die narrative Grundstruktur des christlichen Glaubens.

Communio et Progressio (1971): Christus als Meister der Kommunikation.

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Projektorientierung

Involvierung nicht von „der Wiege bis zur Bahre“.

Wenn das Projekt abgeschlossen ist, damit rechnen, dass sich die Produser_innen auch wieder verabschieden können.

Persönlichen Nutzen generieren.

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Offline-Angebote

● Rückbindung an milieusensible Offline-Angebote.

● Barcamps, Webmontage, … zeigen den Bedarf nach Face-to-Face-Kommunikation.

● Was online versprochen wird, muss offline gehalten werden.

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Offline-Angebote

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Diskussion

● Lernt Kirche von postmodernen Milieus?

● Wie geht doppelte Inkulturation? –Postmoderne Lebenswelten –Kultur der Social Media

● Was können konkrete Schritte sein?

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Credits

Foto Priesterin: http://yfrog.com/h2awhdwj

iPads Foto: Flickr CC BY-NC-SA waferbaby

Foto voest-Gemeinde: Diözese Linz

Sinusstudien siehe Literaturliste

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Literaturhinweise

Milieuhandbuch "Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005"

MDG-Trendmonitor „Religiöse Kommunikation 2010“, 2010

Wie ticken Jugendliche? Sinus-Milieustudie U27, 2007

Ebertz, Michael N., Hunsting, Hans-Georg (Hgg.), Hinaus ins Weite. Gehversuche einer milieussensiblen Kirche, 2008

Ebertz, Michael N. (Hg.), Milieupraxis, Vom Sehen zum Handeln in der pastoralen Arbeit, Würzburg 2009

Quiring, Christel, Heckmann, Christian (Hgg.), Graffit, Rap und Kirchenchor, 2009

Jähnert, Hannes, 36% der Deutschen brauchen neue Wege zum freiwilligen Engagement, in: http://hannes-jaehnert.de/

Sellmann, Matthias, Gott ist jung! Kirche auch? Trends und Projekte in jugendpastoraler Theorie und Praxis, in: Stimmen der Zeit, 7/2010

Sellmann, Matthias, Sobetzko, Florian, Pastoral 2.0, in: Herder Korrespondenz Spezial, 1/2011

Sinnstiftermag: http://www.sinnstiftermag.de/

Pelzer, Jürgen, „Gehet hin und bloggt!“. Netzinkulturation im Zeitaltes des Leitmediums Internet, in: Stimmen der Zeit 12/2010

Pastoralinstruktion Communio et Progressio über die Instrumente der sozialen Kommunikation (1971)

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