26
HTML5 WTF?

HTML5 Fragen und Antworten

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Page 1: HTML5 Fragen und Antworten

HTML5WTF?

Page 2: HTML5 Fragen und Antworten

Fertig vor 2022!2010?

Page 3: HTML5 Fragen und Antworten

presented by Clearleft

!"#$ %&$'($)% &)"*)'##$ +$,-$ %&",%")% )$*.%/$)

Clearleft is a user experience design consultancy based in Brighton, UK.

Clearleft designs and builds simple, easy to use and great looking websites that your customers will love to use. By focusing on the user

experience, our interaction experts can help create the perfect site for your users’ needs.

!"#$ !&).+'01 !/$)#%2320",4./.",% !'00$%%.5.6./1 !5',,$)%2325'4*$% !0",/'0/

789:2;27<9:2=>?@2ABBC2"#$%&'()*+!,-.&(/!0-*+-* presented by Clearleft

1*234').4-*)(!0&)'*4*5!6-'72&'!893&'4&*:&;&245*&'2

-D26E?FE?2GH2I2>?GJ>@29:K@@LFIM2@N@?9!:-$%4*4*5

4*234').4-*)(!.)(<2!=4.>!4*?+&3.>!=-'<2>-32!3'&2&*.&+!%@!2-$&

-6!.>&!4*+#2.'@A2!%455&2.!*)$&2B

C>&.>&'!@-#A'&!%&54**4*5!@-#'!:)'&&'/!-'!)!2&)2-*&+

3'-6&224-*)(/!7D!0-*+-*!42!@-#'!:>)*:&!.-!)++!:-'&!2<4((2/

)%2-'%!2.').&54:!.>4*<4*5/!)*+!(&)'*!)+E)*:&+!.&:>*4F#&2!6'-$

34-*&&'2!4*!.>&!64&(+B

)$*.%/$)2,"O

GHIJ!8)'(@!K4'+!3'4:&!2)E&!GLMM!#*.4(!NJ.>!O&%B

%P@IQ@KH2G?RS>F@

UX London presenters represent

the cream of user experience

practitioners worldwide. By

attending, you will gain the

wisdom of years of experience

from this amazing cast of

engaging speakers and effective

teachers.

View all speakers

Don NormanNielsen Norman Group

Leisa ReicheltUser Experience Designer

Dan SafferPrincipal, Kicker Studio

Luke WroblewskiSenior Director, Yahoo!

Jared SpoolDirector, UIE

Jeff VeenEntrepreneur

Eric ReissCEO, FatDUX Group

Peter MerholzPresident, Adaptive Path

Follow us

‘Excited about Don Norman's UX London talk, http://tinyurl.com/aocaok’Add this trip Add this event

UXlondon photos

More photos

Page 4: HTML5 Fragen und Antworten
Page 5: HTML5 Fragen und Antworten

Geschichte

• 2004 WHAT WG —Web Applications 1.0

• Ende 2006 Tim BL kündigt Übernahme ins W3C an

• März 2007 W3C Arbeitsgruppe umstrukturiert

• Mai 2007 Entscheidung WHAT-WG-Proposal wird als Arbeitsgrundlage übernommen

Page 6: HTML5 Fragen und Antworten

Grundlagen

• Start from scratch

• Building by justification

• Paving the cowpaths

Page 7: HTML5 Fragen und Antworten

Grundlagen1.Compatibility

1.1. Support Existing Content1.2. Degrade Gracefully1.3. Do not Reinvent the Wheel1.4. Pave the Cowpaths1.5. Evolution Not Revolution

2. Utility2.1.Solve Real Problems2.2. Priority of Constituencies2.3. Secure By Design

2.4. Separation of Concerns2.5. DOM Consistency

3.Interoperability3.1. Well-defined Behavior3.2. Avoid Needless Complexity3.3. Handle Errors

4. Universal Access4.1. Media Independence4.2. Support World Languages4.3. Accessibility

http://www.w3.org/TR/html-design-principles/

Page 8: HTML5 Fragen und Antworten

XHTML(2)??

Page 9: HTML5 Fragen und Antworten

Nicht fehlertolerant

Page 10: HTML5 Fragen und Antworten

Keine Browserunterstützung

Page 11: HTML5 Fragen und Antworten

/>

Page 12: HTML5 Fragen und Antworten

lang="en"xml:lang="en"

Page 13: HTML5 Fragen und Antworten

Unterschiede zu HTML4

Page 14: HTML5 Fragen und Antworten

HTML4:<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01//EN"

"http://www.w3.org/TR/html4/strict.dtd">

<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN"

"http://www.w3.org/TR/html4/loose.dtd">

Page 15: HTML5 Fragen und Antworten

HTML5:<!DOCTYPE html>

Page 16: HTML5 Fragen und Antworten

HTML4:<meta http-equiv="Content-Type"

content="text/html; charset=UTF-8">

Page 17: HTML5 Fragen und Antworten

HTML5:<meta charset="UTF-8">

Page 18: HTML5 Fragen und Antworten

Neue Elemente

• Struktur:• section• article• aside• header• footer• nav• dialog• figure

• Misc:

• audio/video• embed• mark• meter• time• canvas• command• datagrid• details• datalist

Page 19: HTML5 Fragen und Antworten

Neue Attribute

• Global:• @contenteditable• @contextmenu• @draggable• @irrelevant• @data-*

• ol@start• li@value• input@autofocus• input@form

• input@required• input@inputmode• input@autocomplete• input@min/max• input@pattern• input@step• style@scoped• ol@reversed

Page 20: HTML5 Fragen und Antworten

Praktische Unterstützung

Page 21: HTML5 Fragen und Antworten

Trident 8 (IE8)Gecko 1.9 (Firefox 3)

Webkit (Safari, Nov. ’07)Presto (Opera 9)

Page 22: HTML5 Fragen und Antworten

Strukturelle Elemente in IE<8

Page 23: HTML5 Fragen und Antworten

document.createElement("section");

Page 24: HTML5 Fragen und Antworten

Startseite Podcast Panoramen Interaktiv Programm Vortragende Kontakt

21.11.2008,

09:40–10:25 Uhr,

Raum 1

Robert Lender

„Es gibt nicht die Jugend.“

„Deshalb kann es auch nicht die Accessibility

geben, die so in ein/zwei Sätzen erklärt und

drüber geht und erklärt: so mache ich alles

barrierefrei.“

„Wer sich dem Web heute nicht annimmt, den

hat es morgen schon überholt.“

„Ab 1.1.2009 gibt es eine

Verpflichtung, dass Webseiten,

die wir fördern oder generell

Webangebote, die wir fördern,

barrierefrei zu sein haben.“

„Es bleiben viele Fragen, auch

wenn wir versuchen sie zu

beantworten, sie kommen immer

wieder.“

„Darf ich Web 2.0 verwenden?

Ich würde sagen: Sie müssen

sogar!“

„Ja warum schreibst Du mal nicht über

Barrierefreiheit? Er sagte, dass das Thema nicht

cool genug sei.“

„Das Web ist der Weg“

„So viel einmal zur Theorie des Ganzen, in der

Praxis habe ich mal versucht, auf die Maus zu

verzichten und denke, dass sollte man nicht

tun.“

„Da ist keine Weboberfläche

sondern ein virtueller Raum.“

„Ich bin gestern erst auf

gehörlose Rapper gestoßen.“

„Ein wichtiger Meilenstein wäre, Jugendliche

selbst mit einzubinden, um das Web barrierefrei

zu gestalten.“

„Das soll jetzt nicht heißen, dass Sie alle

Aufgaben, die es rund um Barrierefreiheit gibt

einfach auf die Menschen im Web auslagern.“

Eine Keynote soll den Grundgedanken, den Grundton, einer Veranstaltung vermitteln. Der

Grundgedanke in dieser Keynote ist, dass es mehr braucht als eine Webdesignerin oder einen

Webdesigner um das Web barrierefrei zu gestalten. Man kann das Wissen einer Fachperson

nutzen, aber Barrierefreiheit nicht einfach auslagern.

Es bedarf einer grundlegenden Einstellungsänderung des Zugangs zur Thematik.

Es bedarf frischer Ideen wie schon Jugendlichen die Barrierefreiheit nahe gebracht werden

kann, wie ein barrierefreies Web sogar Spass machen darf und somit selbstverständlich wird.

Es bedarf aber auch der Grundlagen und der Unterstützung derer, die ihre ersten Schritte in

Richtung Barrierefreiheit setzen.

Die Keynote versucht in 30 Minuten den Bogen zwischen Vision und Praxis zu spannen.

Außerdem erfahren Sie warum gerade ein Jugendministerium so großes Interesse an einer

Fachtagung wie dieser hat und warum der Titel der Tagung perfekt auf Jugendliche und auf das

Thema „Accessibility“ passt.

Unterlagen

Unterlagen herunter laden

Präsentation bei Slideshare anschauen

Transkription:

Die Transkription der Begrüßung durch Eva Papst haben wir – der Übersichtlichkeit halber – auf

einer eigenen Seite.

Klaus Miesenberger:

Wenn man sich das exponentielle Wachstum von Webseiten ansieht – im Internet – und das doch

geringe Wachstum von barrierefreien Seiten, dann ist es dringend notwendig, dass solche

Veranstaltungen aufmerksam machen, Bewusstsein schaffen, das Bewusstsein für Barrierefreiheit

vorantreiben und nicht erst, wie für mich, in einem hohen Alter, sondern von Beginn an, von Jugend an.

Deshalb sind wir sehr froh, sehr stolz, dass wir eine Keynote haben, die sich genau mit dem Thema aus-

einandersetzt, früh zu beginnen, früh Barrierefreiheit umzusetzen, dass Barrierefreiheit eine Einstellungs-

änderung voraussetzt, dass diese Einstellungsänderung vor sich geht, dass dann vielleicht Barrierefreiheit

gestalten, Barrierefreiheit realisieren auch Spaß macht. Deswegen ist es mir eine besondere Ehre, Herrn

Robert Lender zu begrüßen vom Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend und ihn zu

bitten, uns die Keynote zu präsentieren. Bitte. [Applaus]

Robert Lender:

Ich darf Sie ganz herzlich willkommen heißen im Namen des

Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend. Ich

möchte ganz vorab einmal danken. Einerseits danken Ihnen allen,

dass Sie heute hier gekommen sind, dass Sie Interesse zeigen für

dieses Thema und auch für die ReferentInnen des heutigen Tages.

Ich möchte natürlich eben auch den ReferentInnen danken, dass sie

zugesagt haben, an dieser heutigen Tagung teilzunehmen und

damit einen spannenden Bogen zu dieser ganzen Thematik uns zu

bieten. Und natürlich auch ein Dank geht auch an die Organisatoren

und Organisatorinnen, dass Sie diese Tagung heute möglich

gemacht haben.

Keynote ist so ein überspannter Begriff, wo man glaubt, dass da jetzt alles Mögliche kommen wird. Der

Anspruch ist, ich habe hier alles reinzupacken. Das werde ich natürlich nicht. Ich werde mir jedoch nur

eines erlauben: Im Vergleich zu vielen der Referate, die kommen werden, die sehr technisch sind, dass

ich aus dem nicht technischen Bereich erzähle. Ich komme eben aus dem Jugendministerium,

beschäftige mich hier also mit einer Thematik, die sich hier Jugendpolitik nennt, Umgang mit Jugend-

organisationen und bedeutet eben auch ganz andere Themen.

Außerdem Keynote: Da steckt auch das Wort Key (Schlüssel) drin, d.h., wenn, dann sperren wir

gemeinsam jetzt ein paar Räume auf, aber die wir dann auch gemeinsam entdecken müssen. In den 30

Minuten, die ich circa habe, dass ist eh kurz – oder lang. Ich hoffe für Sie nicht zu lang. Ich hoff’ für

mich nicht zu kurz.

Ich möchte ein paar Themen anschneiden: Jugend und barrierefreies Web (sitzen thematisch im selben

Boot), die ersten Schritte des Jugendministeriums, dann etwas was ich den Coolness-Faktor genannt

habe. Etwas kurz anschneiden zum Thema Beteiligung (Partizipation) und Sie dann noch zum Mitmach-

Web einladen.

Es gibt zwei Schlagworte zum Thema, nämlich „die Jugend von heute“ und „die Jugend ist unsere

Zukunft“. Natürlich ist die Jugend unsere Zukunft im Sinne, dass die Jugendlichen von heute die

Erwachsenen von morgen sind, die einen wesentlichen Einfluss auf unsere Welt haben werden und damit

auch auf die Gestaltung des Webs. Aber die Jugendlichen sind auch in unserer Gegenwart. Und das ist

sozusagen bedeutsam und wir müssen uns heute und hier um sie kümmern.

Viel zu oft wird dieses Schlagwort „die Jugend ist unsere Zukunft“

dafür genutzt, dass man heute nicht darüber nachdenkt und das

Ganze auf morgen verschiebt. Und das Andere ist: „die Jugend von

heute“. Es gibt nicht die Jugend.

Fragen Sie einen 14-jährigen, ob er einen 16-jährigen versteht. Wird er oft nicht tun. Ein 18-jähriger wird

mit einem 16-jährigen oft auch nicht mehr viel gemeinsam haben. Ein Jugendlicher in Ottakring wird

auch oft mit einem Jugendlichen in einem Bergbauerndorf in Tirol nicht viel gemeinsam haben. Natürlich

sind alle Jugendliche, haben teilweise die gleichen Träume, haben teilweise die gleichen

Entwicklungsschritte, aber es gibt eben auch sehr viele Unterschiede.

Und ich würd’ sagen – und jetzt meine Sicht der

Dinge: Bei der Barrierefreiheit geht es uns eigentlich

genauso. Es gibt zwar Grundsätze und Regeln zum

Thema Barrierefreiheit, aber es gibt einerseits nicht

das Web, wenn wir uns anschauen, wie viele

Applikationen, wie viele unterschiedliche Themen,

wie viele unterschiedliche Angebote es gibt, dann muss man auch ganz unterschiedlich darauf reagieren.

Deshalb kann es auch nicht die Accessibility geben, die so in ein/zwei Sätzen erklärt und drüber geht

und erklärt: so mache ich alles barrierefrei.

Ich brauche oft ganz unterschiedliche Ansätze, natürlich mit bestimmten Regeln, um etwas barrierefrei zu

machen. Die Fragen zum Web 2.0 sind heute ein Thema und nicht ein zukünftiges und vielleicht schon

morgen nicht mehr, weil wir dann vielleicht schon das Web 2.5 oder das Web 3 oder sonst etwas haben.

Und in diesem Sinne freue ich mich ganz besonders, dass der heutige A-Tag sich sehr stark diesem

Thema Web 2.0 widmet und der Frage, wie wir das Web 2.0 barrierefrei hinbekommen.

Ich habe mir erlaubt, zum Thema Zukunft ist heute,

zwei markante Sätze zu bilden, vielleicht etwas

provokativ oder auch nicht: Wer sich der Jugend

heute nicht annimmt, den hat sie morgen schon

überholt. Und das sehen wir teilweise schon, dass gerade im Web die Jugendlichen uns total überholen.

Dass sie Dinge machen, von den wir Erwachsene überhaupt nichts mehr mitbekommen, oder überhaupt

nicht mehr verstehen, was da eigentlich im Web so abgeht; was Jugendliche machen. Und ich würd’ auf

Web auch übertragen: Wer sich dem Web heute nicht annimmt, den hat es morgen schon überholt.

In Anbetracht dessen hat das Jugendministerium begonnen, hier erste Schritte zu setzen. Wir haben

neue Richtlinien für Jugendförderung erstellt, wir haben Weiterbildungsangebote begonnen und wir

haben begonnen Informationen ins Web zu stellen. Dazu möchte ich gerne ein bisschen was ausführen:

Das Behindertengleichstellungsgesetz fordert eigentlich, dass die Förderungsrichtlinien des Bundes

entsprechend umzustellen sind, damit sie dem Behindertengleichstellungsgesetz und dessen Intentionen

entspricht. Da muss ich ehrlich zugeben, da ist der Bund leider in manchen Bereichen noch ein bisschen

hinterher.

Wir haben aber begonnen und gesagt: Ok wir müssen da

federführend eigentlich fast sein bzw. sind wir eigentlich fast

federführend Es gibt neue Richtlinien bezüglich Jugendförderung,

also der Förderung, die wir sozusagen für den Jugendbereich

hergeben. Es gibt natürlich auch noch andere, die

Jugendorganisationen und -einrichtungen fördern. Ab 1.1.2009 gibt

es eine Verpflichtung, dass Webseiten, die wir fördern oder generell

Webangebote, die wir fördern, barrierefrei zu sein haben und auch den Anspruch, dass

Bundesjugendorganisationen, also die großen Jugendorganisationen in Österreich mit hundert tausenden

Mitgliedern, dass deren Webseiten – zumindest im Bundesbereich – auch barrierefrei sein müssen oder

sollen oder zumindest auf dem Weg zur Barrierefreiheit sind.

Grund dafür ist einerseits, dass wir durchaus sehen, dass das auch Vorbildwirkung haben kann und soll,

d.h., wenn wir das Thema als Ministerium aufgreifen, dass wir damit gegenüber anderen Initiativen und

Jugendlichen zeigen, dass das Thema Barrierefreiheit ein wichtiges ist und dass wir damit auch anregen

wollen, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene mit der Thematik überhaupt auseinandersetzen.

„Wir haben auch begonnen erste Seminare und Workshops anzubieten.“

Wir haben auch begonnen, weil der Anspruch auch da war – „Naja, wie geht denn das alles und was

muss ich alles dazu wissen?“, schon erste Seminare und Workshops anzubieten. Aber wir haben

natürlich auch gesehen, dass ehrenamtliche MitarbeiterInnen – also sprich unbezahlte, die das wirklich in

der Freizeit tun; hoch engagiert -, dass die ganz andere Zugänge brauchen. Das sind oft kleine

Organisationen, wo Menschen in ihrer Freiheit hoch aktiv sind, die können es sich nicht leisten, einen

unter Anführungszeichen teuer oder nicht teuren Accessibility-Test zu machen, sich eine Firma zu leisten,

die ihnen ein Webangebot erstellt. Die machen das oft selber und brauchen da einfach Unterstützung.

Und da hab ich jetzt noch auf die Folie geschrieben „Gesucht Informationspool“. So ein erster Wunsch,

eine erste Anregung. Vielleicht gibt es auch Menschen unter Ihnen, die sagen: Ja ich möchte eigentlich

solche Initiativen, die ehrenamtlich etwas für das Wohl unserer Gesellschaft tun und auch unterstützen,

indem ich sag ja, ich biete euch ein bisschen Know-how von mir an. Ich helf’ euch sozusagen ganz

kostenlos oder zu einem geringen Beitrag hier etwas zu tun.

Manchmal sind es einfach nur ein oder zwei Fragen, die die Leute haben und wo es einfach Menschen

geben muss in ihrer Umgebung, die ihnen das anbieten. Das heißt nicht, dass das Ministerium hiermit

entlassen wäre aus seiner Verantwortung, hier weitere Informationen anzubieten und Workshops zu

machen – schon gar nicht! Aber in der ganzen Bandbreite, die es hier im Bereich der Jugendarbeit gibt,

können wir natürlich nicht überall sein.

Wir haben auch begonnen, erste Schritte sozusagen Informationen ins Web zu setzen. Sie sehen hier

einen Screenshot einer Website, die sich nennt „Jugend wandert“. Das ist ein erster Versuch, das sind

wir noch sozusagen am 0,1. Schritt. Nämlich das ist die Website einer nicht existenten

Jugendorganisation, nämlich eben „Jugend wandert“, wo wir anhand eines solchen Beispiels zeigen

wollen, wie kann ein barrierefreies Template ausschauen, wie bestimmte Elemente einer Website, die

Jugendorganisationen brauchen wie Kalender und Co. wie können solche Elemente auch barrierefrei

gestaltet werden können. Das war auch ein Anspruch vieler Jugendorganisationen: „Wir wollen Beispiele

haben. Wir wollen Beispiele haben. Wir wollen Beispiele haben.“ Ein erster Versuch. Ein erster Schritt.

Und was wir gesehen haben in der Diskussion im letzten halben,

dreiviertel Jahr mit allen Jugendlichen und Einrichtungen: Es bleiben

viele Fragen, auch wenn wir versuchen sie zu beantworten, sie

kommen immer wieder. Ich glaube Sie kennen sie alle, diese

Fragen.

Wie ich und viele andere immer wieder sehen. Sie bleiben einfach und wir müssen uns ihnen stellen. Das

sind ganz einfach simple Fragen: Was ist Barrierefreiheit? Wer braucht eigentlich Barrierefreiheit? Wie

messe ich die Barrierefreiheit? Das ist immer so diese Frage: Kann ich hier Maßstäbe ansetzen?

Aber natürlich gerade, wenn ein Ministerium sagt: Wir fördern nur barrierefreie Websites, dann ist

natürlich auch immer die Gegenfrage, nach welchen Kriterien bewertet ihr das eigentlich auch? Die Frage

immer: Gibt es ein barrierefreies Content-Management-System? Schön, heute bekommen wir – glaube

ich – auch ein paar Antworten dazu. Darf ich jetzt nicht ins Web 2.0? Das ist ja eigentlich Pfui, weil da

gibt es so viele Technologien, die nicht wirklich barrierefrei sind? Und überhaupt: Wer gibt mir

Informationen, wer hilft mir?

Und einer der Gründe, warum wir den A-Tag ’08 auch mit unterstützt haben als Ministerium ist die

Frage: Gibt es barrierefreie Content-Management-Systeme? Das soll jetzt nicht ironisch klingen:

Willkommen zum A-Tag ’08! Sie haben sich die richtige Veranstaltung ausgesucht. Heute gibt es erste

Antworten dazu.

Darf ich Web 2.0 verwenden? Ich würde sagen: Sie müssen sogar,

um bestimmte Zielgruppen und auch besonders Jugendliche zu

erreichen. Erste Anregungen gibt es heute auch in etlichen

Vorträgen, wie man das auch barrierefrei mitgestalten kann.

Ja und wenigstens heute beantwortet am A-Tag ’08: Wer gibt mir Informationen, wer hilft mir? Beachten

Sie die Uhrzeit 17:35 bis 23:59 Uhr, das Get Together. Hier gibt es viele Möglichkeiten, sich

auszutauschen, sich erste Informationen zu holen, Visitenkarten auszutauschen und erste Schritte zu

setzen, um an Informationen ranzukommen.

Aber nach dem A-Tag ’08 und auch für all die anderen. Was gibt’s da für Antworten? Ich würde sagen:

Ich kann Ihnen jetzt keine fertigen Antworten bieten. Besondern auf die Frage, wie sensibilisieren wir

überhaupt junge Menschen und Jugendliche. Ich kann Sie nur mitnehmen Ihren Blick in eine bestimmte

Richtung zu legen, einen Finger auf bestimmte Stellen zu legen und Ihnen ein bisschen was aufzeigen.

Eben meine drei Punkte. Der Coolness-Faktor, Partizipation und das Mitmach-Web.

Der Coolness-Faktor: Ist Barrierefreiheit im Web ein Jugendthema? Ich darf’s verwenden, ich bin schon

über 40; sonst ist es eher peinlich gegenüber Jugendlichen noch das Wort Coolness zu verwenden. Aber

ist es vielleicht noch erlaubt.

Was soll der Begriff da? Das entstand eigentlich aus

einem Gespräch mit einer Bekannten, die einen

relativ bekannten Blogger gefragt hat: Du schreibst

über alle möglichen gesellschaftspolitischen

Themen, wichtige Anliegen. Ja warum schreibst Du

mal nicht über Barrierefreiheit? Er sagte, dass das Thema nicht cool genug sei.

Die Frage ist: Wie man es cool genug machen kann? Wie können wir Jugendliche erreichen? Ich kann

Ihnen jetzt keine fertigen Antworten liefern. Ich kann Ihnen nur Anregungen liefern, mit der Bitte, dass wir

einfach gemeinsam darüber weiter nachdenken, wie wir an Jugendliche herankommen.

Wobei ich sag: Wir müssten wahrscheinlich sicherlich auch an Erwachsene herankommen oft in diesem

Bereich, aber ich bin eben aus dem Bereich Jugendpolitik und deswegen, darf ich mich jetzt nur mal um

Jugendliche kümmern.

Barrierefreies Web ist so ein Thema. „Barrierefreies Web schränkt mich in den Möglichkeiten ein. Da gibt

es viele Regeln, man darf nicht das machen, was man möchte, man kann seine Website nicht so

gestalten, wie ich möchte. Barrierefreies Web ist nur ein Randthema, das braucht fast keiner, es ist fad.

Das gibt alle möglichen Listen und Sonstiges, aber wen interessiert das schon? Barrierefreies Web ist nur

für Techniker und Technikerinnen. Also mich selber interessiert das dann auch nicht. Ich verstehe

eigentlich überhaupt nix davon. Wenn ich mir die Liste der WCAG-Kriterien anschaue; wie soll ich den

das verstehen? Barrierefreies Web ist auch Zwang, wie z.B. die Richtlinien des Ministeriums. Ja, das

Ministerium will, dass ich barrierefrei Webseiten anbiete.“ Kann’s das sozusagen sein?

Da oben sollte eigentlich „Der Weg zur Barrierefreiheit ist dann cool,

wenn“ stehen, jetzt steht aber dort oben – ich hab mich vertippt –

„Der Web zur Barrierefreiheit“. Ich hab mir gedacht: Ja, ich lass es

weil eigentlich: „Das Web ist der Weg“, könnte ich rein philosophisch jetzt sagen. [Lachen] Das ist eine

Herausforderung, aber die gebe ich sozusagen an die Fachleute hier weiter, ich halte nur eine Keynote,

ich sag ja nicht wie’s geht.

„Der Weg zur Barrierefreiheit ist dann cool, wenn ich experimentieren darf, wenn ich die Möglichkeiten

habe einfach zu schauen, wie kann ich bestimmte Dinge hier umsetzen.“

Der Weg zur Barrierefreiheit ist dann cool, wenn ich experimentieren darf, wenn ich die Möglichkeiten

habe einfach zu schauen, wie kann ich bestimmte Dinge hier umsetzen. Experimentieren ist etwas

Wichtiges, gerade in der Phase der Entwicklung Jugendlicher. Wenn ich etwas mitentwickeln darf, wenn

ich etwas mitentscheiden darf – und wir werden heute, glaube ich, ein paar Beispiele sehen, wo es

Möglichkeiten gibt auch mitzuentwickeln, mitzuentscheiden und einfach auch zu experimentieren; wie

kann man alternative Player, alternative Ausgaben sozusagen, für Dinge von denen wir bis vor kurzem

gedacht haben, dass sie gar nicht barrierefrei sind.

Das kann höchst interessant für manche sein, ja wenn ich auffällig sein darf. Barrierefreies Web hat noch

immer den Nimbus bei manchen, dass es eine Art Gleichmacherei sei, ein fades graues Layout und das

schaut dann alles gleich aus. Ich denke, das muss man wegnehmen, man muss zeigen. Man auch mit

barrierefreien Webangeboten durchaus auffällig sein.

Ja und wenn es einfach mit mir zu tun hat, wenn es mich einfach betrifft. Nicht im Sinne so einer

mitleidsseeligen Betroffenheit, sondern wenn ich merke sozusagen es hat etwas auch mit meinem Leben

hier zu tun.

Ich hoffe ich bin nicht zu schnell für die Dolmetscherinnen. [...] Bisher nicht, gut. Ich bemüh’ mich

weiterhin.

Ich möchte ihnen ein paar Beispiele zeigen, gar nicht von weit weg her, sondern eher aus meiner

praktischen Erfahrung, weil das ist mir sozusagen das Nächste. Ein paar Beispiele wie man Jugendliche

vielleicht anregen kann, über diese Thematik mal nachzudenken. Es sind ganz simple, ganz einfache

Beispiele, sie sollen nur einfach mal so Wegrichtungen zeigen wo’s hingehen kann, was man vielleicht

machen kann. Wie gesagt, das weiter überlegen, das weitere nachdenken, das weiterentwickeln liegt an

mir, liegt an uns.

Überschrift: „Tapp mal wieder“. Im Rahmen einer

Aktion habe ich einen Beitrag eines Bloggers

entdeckt, der sich Mr. Jean nennt. Der hat in dem

Beitrag geschrieben: Überschrift: „Webseiten ohne

Maus bedienen“. Und da schreibt er als ersten Satz:

„Ja, ich hab auch nicht schlecht gestaunt, als ich

das gelesen habe.“ Ich denke mir, das ist eine gute Erkenntnis, dass man das sozusagen antrifft. Und er

schreibt dann weiter unten in seinem Beitrag: „So viel einmal zur Theorie des Ganzen, in der Praxis habe

ich mal versucht, auf die Maus zu verzichten und denke, dass sollte man nicht tun.“ [Lachen im

Publikum]

Das klingt erstmal negativ, wenn Sie den ganzen Beitrag lesen

sehen Sie einfach, der Jugendliche – eigentlich ist er ein junger

Erwachsener – er hat sich zumindest mit der Sache

auseinandergesetzt und hat auch eine wichtige Sache erkannt,

nämlich dass es oft die einzelne Website ist, die ihn hindert, mit der

Tabtaste sich da durchzubewegen. Das heißt er hat einfach mal

experimentiert, er hat einmal ein paar Seiten ausprobiert und ist zu

Erkenntnissen gelangt, die vielleicht auch dazu führen, dass er sich

einmal überlegt, wie seine Seite mal ausschaut. Aber es war

zumindest mal ein erster Schritt überhaupt erstmal ein Bewusstsein

für die Thematik hier zu bekommen.

Überschrift „Neue Welten erfahren – über Second Life das First Life

kennen lernen“. Ich weiß nicht wie viele von Ihnen Second Life

kennen, ich beschreibe es in 2 Sätzen – also ich versuch’s, das ist

net so einfach: Es ist an sich eine virtuelle Welt mit vielfältigen

Möglichkeiten, die man sich dort schaffen kann und indem man

sich mit einer Figur, die man selbst geschaffen hat, einem so

genannten Avatar, durch diese Welt durch bewegen kann.

Und dann habe ich auch jemanden gefunden, der mit seiner Figur plötzlich gelandet ist bei einem Verein

von Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Wir sehen hier einen Screenshot, da steht der Avatar vor ein paar

Palmen und davor stehen unterschiedlichste Rollstühle, die im Second Life, dort, geschaffen wurden. Er

berichtet darüber, dass er einerseits dieses Haus betreten hat, dass er sich auseinandergesetzt hat, mit

den Menschen, die da in diesem virtuellen Vereinshaus sind, auch mit der spannenden Frage, manche

von denen sitzen auch im virtuellen Bereich im Rollstuhl. Warum sie das eigentlich tun. Sie könnten sich

ja dort total frei bewegen, sie könnten sogar in Second Life fliegen.

Spannende Fragen und ein interessante Auseinandersetzung die

auch zu dann weiteren Überlegungen geführt hat, die es vorher

schon gibt. Z.B. zu der Entdeckung, dass es auch einen

Textbrowser für Second Life gibt. Ich hab mir den noch nie

angeschaut. Ich stelle mir das höchst kompliziert vor, aber es soll sehr gut gehen. Und auch so

Überlegung, ob man nicht auch so etwas wie einen Blindenstock oder FührerInnen durch Second Life

schaffen kann, um damit auch blinden oder sehbehinderten Menschen die Möglichkeit gibt, Second Life

zu erfahren. Second Life ist auch etwas, was sich übers Internet abspielt, das nicht so typisch Web

eigentlich ist, da ist keine Weboberfläche sondern ein virtueller Raum, aber es war die Möglichkeit eines

ganz neuen Zugangs für diese Person, um auf dieses Thema Behinderung zu stoßen und sich damit

auseinander zu setzen.

Der nächste Punkt hat nicht direkt was mit Web zu tun. Ich bin

gestern erst auf gehörlose Rapper gestoßen. Diese Rapper

gebärden teilweise ihre Rapsongs. Das finde ich deshalb auch

spannend, weil es auch einen Bezug zur Lebenswelt mancher

Jugendlicher hat. Da geht es um Rap, das ist für manche Jugendliche ein Teil ihrer Kultur, des

Ausdrucks dessen, wie sie sich fühlen, wie sie mit der Welt umgehen oder welche Probleme sie haben.

Da stoßen also Rapper hinein, die zeigen, dass es auch andere Kommunikationsformen gibt. Das – sag

ich mal – ist eine Möglichkeit, auf Jugendgruppen zu stoßen, die man sonst wahrscheinlich gar nicht

erreichen würde mit der Thematik. Die sind im Web zwar vertreten, aber nicht speziell mit barrierefreien

Angeboten, aber ich wollt’s einfach erwähnen, auch im Hinblick dessen, dass immer die spannendste

Frage oder die erstaunteste Frage in dem Bereich, die ich immer erlebe ist: „Ja, wieso brauchen denn

eigentlich gehörlose Menschen Gebärdenvideos im Web?“ Und das ist immer dann spannend das zu

erläutern.

Ja, und dann wollte ich noch erwähnen: Am 28. November ist der Blue-Beanie-Day – ich setze das jetzt

nicht auf, das schaut irrsinnig peinlich aus, aber eigentlich sollte ich’s aufsetzen. [Setzt eine blaue Mütze

auf.] Der Blue-Beanie-Day ist auch ein Versuch von Menschen rund um die Welt, von Web-Entwicklern,

von Menschen, die sich mit Barrierefreiheit auseinandersetzen, das Thema einfach mehr in die

Öffentlichkeit zu tragen.

„Am 28. November setzen Menschen blaue Mützen auf, also Blue Beanie, blaue Mützen, blaue Hauben,

um hier für Webstandards und Barrierefreiheit im Web zu demonstrieren.“

Am 28. November setzen Menschen blaue Mützen auf, also Blue Beanie, blaue Mützen, blaue Hauben,

um hier für Webstandards und Barrierefreiheit im Web zu demonstrieren. Und sie machen Fotos von sich

und diese Fotos stellen sie dann als ihre Profilfotos in soziale Netzwerke, in denen sie sind. Damit

erreichen sie wahrscheinlich auch wieder Menschen, die sich vorher mit der Thematik noch gar nicht

auseinandergesetzt haben. So eine blaue Mütze kann auch bei anderen Menschen, wir haben hier einen

Screenshot von jemandem, auch mit einem Blue Beanie auf dem Kopf, das kann bei anderen Menschen

als wie bei mir sicherlich auch cooler ausschauen. Ich kann Sie nur einladen: Machen Sie mit! Machen

Sie einfach mit. Wenn Sie keine blaue Haube haben, es darf auch eine andere sein.

Ganz kurz noch erwähnt, das Thema Partizipation

oder Beteiligung. Das ist an sich ein wichtiges

Thema und ein Lieblingsthema von mir, aber ich

müsste jetzt 3 Stunden darüber reden und das tue

ich jetzt nicht, das verspreche ich Ihnen. Es sind

nur zwei drei Minuten. Ich denke mir: Was spannend wäre und wir erst in geringen Schritten geschafft

haben und was für uns ein wichtiger Meilenstein wäre, Jugendliche selbst mit einzubinden, um das Web

barrierefrei zu gestalten. Ein Schritt allein von der Awareness, also von dem Erkennen, dass es das

braucht, bis zur Frage wie gestalten wir auch als Jugendliche unser Web, unseren Webbereich einfach

barrierefrei.

Das Web 2.0 ist eigentlich schon Beteiligung oder bietet viele Möglichkeiten der Beteiligung. Es gibt

hunderttausende Videos auf YouTube, es gibt hunderttausende oder jetzt sind es, glaub ich, schon ein

paar Milliarden Fotos auf Flickr. Zwei Plattformen, es gibt natürlich noch andere, ich will jetzt nicht

Werbung dafür machen. Aber es sind die Bekanntesten. Wobei Werbung schon, apropos Flickr: Sie

haben die Möglichkeit, Fotos vom A-Tag auf Flickr zu stellen und dort mit atag08 zu taggen und wenn

Sie das tun, wird das automatisch auf der A-Tag-Seite im Bereich Interaktiv rein importiert. Der Verein

Accessible Media sammelt dort alle Fotos, die heute so gemacht wurden von allen, die hier anwesend

sind. Also: Machen Sie einfach mit, wenn Sie eine Handycam oder einer Kamera haben. Sie sind herzlich

eingeladen hier mitzumachen.

Es gibt Podcasts, es gibt Social Networks, es gibt Wikis, es gibt Blogs. All das ist eine Möglichkeit zur

Beteiligung und gleichzeitig ist es auch eine Barriere. All diese Dinge haben Barrieren eingebaut oder

können Barrieren eingebaut haben. Wir werden heute hören, wie man sie beseitigen kann. Und das ist

jetzt eine Folie ist jetzt nur eine kleine Anregung, wo ich sage ein Lösungsansatz, einer von vielen, das

kann nur einer sein, liegt im Web 2.0 selbst. Es gibt dort den Begriff Crowd-Sourcing. Ich weiß nicht ob

Ihnen der Begriff bekannt ist.

Die Wikipedia sagt dazu – ich darf’s vorlesen: „Crowd-sourcing bzw. Schwarmauslagerung bezeichnet

die Auslagerung auf die Intelligenz und die Arbeitskraft einer Masse von Freizeitarbeitern im Internet. Eine

Schar Amateure generiert bereitwillig Inhalte, löst diverse Aufgaben und Probleme oder ist an

Forschungs- und Entwicklungsprojekten beteiligt.“

Ich denk mir, das soll jetzt nicht heißen, dass Sie

alle Aufgaben, die es rund um Barrierefreiheit gibt

einfach auf die Menschen im Web auslagern. Es

gibt viele Dinge, zu denen wir verpflichtet sind, die

wir auch zu machen haben, aber denke mir

andererseits es gibt auch Möglichkeiten, Seiten oder Teile barrierefrei zu kriegen, von denen wir es

vielleicht nicht glauben, mit der Intelligenz und der Hilfe vieler.

Beispiel mag zum Beispiel sein [Lachen] Beispiel mag sein: Viele Videos im Web. Laden wir doch die

User von Videos im Web ein, selber Beschreibungen zu diesen einzelnen Videos anzubieten. Einerseits ist

es sicherlich spannend einmal zu sehe wie unterschiedlich unsere Videos auch hier beschrieben werden,

wie unterschiedlich auch User diese Seiten sehen oder dieses Video sehen. Machen wir vielleicht sogar

noch eine Bewertungsfunktion, das regt immer an, die Leute wollen ja auch gerne bewertet werden und

schaffen wir dann eine Top-Beschreibung, die dann vielleicht wirklich als gute Beschreibung dieses

Videos gilt. Oder laden wir ein, da haben wir schon gute Erfahrungen auf unseren Seiten gemacht, z.B.

bei einem Wiki, das wir betreiben laden wir ein – die Leute tun sich in Wikis immer schwer mit den

Editoren umzugehen und dann auch noch richtige Sprachauszeichnung hinzukriegen – laden wir einfach

ein: Sucht Fehler, sucht nicht vorhandene Sprachauszeichnung, deckt die auf, ändert sie vielleicht auch

noch, kommt vielleicht in eine Bestenliste. Also man muss nicht immer eine Bestenliste und sonst was

generieren aber es animiert halt oft dazu. Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen, auch junge Menschen,

auch mitgestalten zu lassen bei dem, was wir an barrierefreien Möglichkeiten haben.

Titel „Fast eine Projektvorstellung“. Ich habe vor kurzem ein Projekt zum Thema barrierefreies Blog in

Nordrhein-Westfalen entdeckt. Ein kurzes Bild, das dort dabei war: Ein Jugendlicher durchbricht mit

einem Rollstuhl und seinem Keyboard eine Mauer und fährt auf einen Bildschirm zu. Ich hätte Ihnen

gerne mehr dazu erzählt, weiß aber selber noch wenig, außer, das dieses barrierefreie Blog technisch

gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt und diese Jugendlichen, behinderte wie nicht behinderte

Jugendliche, gemeinsam jetzt auch bloggen werden. Ich nehme dieses Nicht-Wissen jedoch als

Anregung, ich möchte Sie zum Schluss zum Mitmach-Web einladen.

Das Web 2.0 wird ja auch Mitmach-Web genannt, ist zwar nicht ganz einwandfrei der Begriff, aber ich

möchte Sie jetzt gerne einfach zum Mitmachen einladen. Kennen Sie ein Projekt mit Jugendlichen zum

Thema Barrierefreiheit im Web? Wenn ja, Sie finden in Ihrer Tagungsmappe auch ein

Begrüßungsschreiben des Ministeriums, dort finden Sie unten auch eine Email-Adresse. Ich würde Sie

ganz herzlichst einladen: Schicken Sie mir, schicken Sie uns das, schicken Sie uns einen Hinweis auf

Projekte. Wir kennen noch viel zu wenige und möchten gerne als Ministerium auf unserem Jugendportal

auch diese Projekte präsentieren. Wir möchten sie sammeln, präsentieren und damit vielleicht einer

größeren Anzahl von Menschen auch zugänglich machen und damit vielleicht auch Anregungen bieten

anderen Organisationen, wie sie mit Jugendlichen gemeinsam das Web etwas barrierefreier hinkriegen.

Ja und damit bin ich schon am Schluss. Wie gesagt: keine fertigen Lösungen, nur Anregungen. Ich danke

nochmals fürs Teilnehmen und allen, die mitgewirkt haben. Ich hoffe, ich habe Ihnen auch einen kleinen

Einblick geben können, warum es gerade für uns als Jugendministerium so wichtig ist, diese

Veranstaltung mitzuunterstützen. Ja und ansonsten – wie es auch hier steht: „Danke ich wünsche Ihnen

heute einen interessanten und kreativen A-Tag ’08“. [Applaus]

Klaus Miesenberger:

Herzlichsten Dank Herr Lender für die Anregungen und ich hoffe die sind angekommen und die Ideen

oder die Fragen, die weiteren Beiträge kommen aus dem Publikum, wir haben noch einige Minuten, die

wir natürlich gerne nutzen wollen, für Fragen.

Beiträge aus dem Publikum:

Frage:

Werden die Folien der Veranstaltung auf ihrer Webseite verfügbar sein?

Klaus Miesenberger:

Wahrscheinlich ja, in der Annahme, dass uns die Folien zur Verfügung gestellt werden. Es gibt natürlich

entsprechende Autorinnen- und Autorenrechte. Für sehbehinderte und blinde Menschen dürfen sie

auch abfotografiert und so digitalisiert werden entsprechend dem österreichischen Copyright-Gesetz.

[Gelächter]

Robert Lender:

Ich kann es nur von meiner Seite aus sagen. Ja, meine Folien gibt es, wenn es jemand versteht, was

auf den Folien steht. Ich bin aber gerne auch bereit, inklusive der Fotos das Material entsprechend zu

beschreiben, sodass es zugänglicher wird.

Klaus Miesenberger:

Ich denke, im Sinne eines Sozialen Netzwerkes, wo wir ja das gemeinsame Interesse haben das voran

zu treiben, denke ich, dass das sicher von den Vortragenden akzeptiert wird und gerne gemacht wird.

Weitere Fragen?

Frage:

Es existiert eine Gruppe von Jugendlichen, alle Jurastudenten, die aus zehn oder zwölf Ländern eine

Gruppe gebildet haben und für sich selbst und auch für andere gewisse Hilfe im Netz reinstellen wollen.

Ist so etwas interessant für das Bundesministerium?

Robert Lender:

Ja, ich würde aber gerne näheres erfahren, um dann konkreter zu sagen, wie ma da … Also es zu

wissen auf alle Fälle. Wenn die Frage auch heißt, ob es unterstützt können, dann müsste ich näheres

wissen. werden kann.

Frage:

70 % aller Maturaprojekte sind schätzungsweise derzeit Webseiten bzw. Webseitenprojekte. Gibt es da

irgendwelche Förderungen oder Unterstützung von ihrem Ministerium?

Robert Lender:

Ich kann es mir einerseits leicht machen, obwohl ich das gar nicht will. Das Jugendministerium ist für

den außerschulischen Bereich, für den Freizeitbereich, zuständig. Für den schulischen Bereich gibt es

das Unterrichtsministerium. [unverständlicher Zwischenruf] Das ist in Österreich so, die Dinge sind

einfach schön in Kasteln geteilt, da kann ich einfach nix machen, da darf ich teilweise nix machen.

Wobei ich immer persönlich sage, es ist teilweise absurd, so von acht bis 14 Uhr heißen’s Schüler, ab

14 Uhr heißen’s Jugendliche und sind dann bei uns dabei. Aber so ist mal so. Beim

Unterrichtsministerium anklopfen: Auch die müssten mal auch ihre Richtlinien da mal ändern. Ob’s für

Maturaprojekte prinzipiell Förderungen gibt? Ist nicht mein Bereich, kann ich jetzt nicht sagen. Ist eine

Vertreterin oder ein Vertreter vom Unterrichtsministerium hier? Nein. Können wir aber gerne mal

nachfragen.

Klaus Miesenberger:

Ich hätte auch eine Frage zum Informationspool. Gibt es hier eine Initiative? Ich denke alleine hier –

wenn wir vielleicht eine Liste herumgeben oder die Anwesenheitsliste nachher. Das ist ja die Basis für

einen Informationspool in Österreich. Wie könnte das vorangetrieben werden? Gibt es dazu

Überlegungen dazu – von Seiten des Ministeriums – so etwas als Triebfeder voranzutreiben?

Robert Lender:

Absolut konkrete nicht, weil die Idee mir eigentlich erst bei der Entwicklung der Präsentation

gekommen ist. Ich muss sagen: Die Präsentation war teilweise vielleicht sogar für mich wichtiger als

für Sie. Also ich hoff es nicht. [Lachen] Aber es war für mich wichtig mich noch einmal mit der

Thematik in all seiner Bandbreite auseinander zu setzen. Da kam mir eben bei diesen Fragen eben

auch die Idee: So etwas wäre wirklich hilfreich. Dadurch – muss ich ehrlich sagen – hab ich noch keine

konkreten Ideen. Aber im Sinne des Mitmach-Web würde es mich jedoch freuen, eine Liste zu haben

von Menschen, die sagen, ich wäre prinzipiell bereit. Ich lade Sie daher herzlich ein, das Ganze

weiterzuentwickeln. Was das bedeuten könnte, so ein Informationspool. Was es hier an Möglichkeiten

gibt. Es gibt sicherlich auch viele Ideen, die mir noch gar nicht eingefallen sind in dem Bereich. Danke

an jeden, der überhaupt Bereitschaft hätte hier überhaupt einmal mitzudenken.

Christian Heilmann:

Es gibt auch schon einige Informationspools auf Englisch, die jetzt im zweiten Schritt übersetzt werden

müssen, also wenn jemand das machen will. Es gibt schon ohne Ende Informationen im Netz, die vor

zwei Jahren auf englisch geschrieben wurden und jetzt noch einmal auf Deutsch übersetzt werden

müssen. Ein Beispiel ist die Opera Webstandards Curriculum, dass für Universitäten geschrieben wurde

und das W3C bringt jetzt auch eines raus. Also die nächsten paar Wochen mal Internet gucken. Wir

werden so einige Übersetzer brauchen, für solche Sachen. Und es sind super Information, die schon

da sind, die wir nicht noch einmal neu erfinden müssen.

Robert Lender:

Danke für den Hinweis. Schriftliche Informationen sind das Eine, ich merke einfach, dass es oft

trotzdem nicht nur den Übersetzer vom Englischen ins Deutsche braucht, sondern auch den Übersetzer

vom Deutschen in das, was die einzelnen brauchen und wissen wollen und dann teilweise anhand der

Texte nicht verstehen oder trotzdem nicht finden, weil es so spezielle Fragen sind oder weil sie

teilweise ihre Frage nicht klar formulieren können. Weil sie einfach nicht wissen: Was geb ich wirklich

jetzt in Google ein, oder auch bei Yahoo … [lacht] ... damit ich zur richten Antwort komme. Ich denke

es bedarf trotz all der Technik, all der Papiere immer noch auch der Menschen, die auf ganz

individuelle Fragestellungen der Einzelnen eingehen. Also Beides, aber danke für den Hinweis.

Martin Kliehm:

Danke, ich werde dazu auch noch mailen. Es gibt eine hervorragende Kombination: Ich glaube, in der

Gegend von St. Gallen oder so, Computersternli, wo Kinder und Jugendliche alten Leuten das Internet

und den Computer erklären. Das sind eigentlich zwei Bereich für das Ministerium gleich [lacht].

So können die Jugendlichen bzw. die Kinder was tun und sie haben oft auch die Geduld dann den

Omas und Opas zu erklären, wie das geht. Ich mit meinen Eltern hab manchmal nicht die Geduld. Und

die älteren Leute mögen das auch total gerne, wenn ihnen die Kinder das erklären und haben dann

weniger Angst, das Gesicht zu verlieren oder so. Das ist ein ganz hervorragendes Projekt.

Robert Lender:

Danke für den Hinweis. Zur Ehrenrettung Österreichs möchte ich sagen. Solche Projekte gibt es auch

in Österreich, aber noch immer viel zu wenige, aber es gibt sie.

Anmerkung aus dem Publikum:

Auch nur zur Ergänzung. Solche Projekte gibt es in vielen Städten, an vielen Schulen. Das wird aber

nicht weiter publik gemacht. An den Schulen meiner Kinder ist das zum Beispiel auch so, dass die das

dann in der Schule organisiert haben und dann raus gehen. Da müsste man sich stärker vernetzen, um

das auch weiter zu streuen, eventuell auch europaweit – vielleicht.

Robert Lender:

Ich sage jetzt nur einen Satz dazu, den ich auch Dr. Miesenberger gesagt hab: Ich bräuchte 96

Stunden am Tag. Dann wär’ es genial. Trotzdem ja. Das mal zu sammeln, publik zu machen, anderen

zu zeigen. Wir bekommen ja auch immer wieder Anfragen: Was gibt es es da? Da ist es oft auch

hilfreich, wenn man sagen kann, da gibt es die fünf Informationsplattformen. Und das Thema

Jugendliche und Web insgesamt ist natürlich noch ein viel breiteres, da gäbe es noch viel, viel mehr

dazu zu sagen.

Klaus Miesenberger:

Ich plädiere für Arbeitsteilung.

Robert Lender:

Wenn Sie mir einen Kollegen beschaffen oder eine Kollegin. [lacht]

Klaus Miesenberger:

Prioritäten zu setzen. Ich denke ist auch ein Anliegen. Thema Barrierefreiheit zu einem Thema zu

machen, dass es eben auch dementsprechend gewürdigt wird und dass man die Dinge auch angehen

kann, ist ein zentrales Ziel auch dieser Veranstaltung.

Robert Lender:

Eben. Deswegen haben wir es auch als Anliegen genommen und begonnen, Richtlinien und

Unterstützung usw. zu starten. Da sind wir im Bundesbereich relativ federführend – in gewissen

Bereichen.

Klaus Miesenberger:

Es war keine Kritik, sondern eine allgemeine Anregung.

Robert Lender:

Aber ich muss ja als Mitveranstalter auch ein bisschen Werbung fürs Ministerium machen.

Klaus Miesenberger:

Sei genehmigt. [lacht] Gibt es noch weitere Fragen an den Lender? Ansonsten … Sie haben gesagt:

Wer heute sich nicht mit dem Web beschäftigt ist morgen out, oder was gestern schon out. Wer sich

nicht mit dem Web beschäftigen kann, wegen technischer Barrieren, ökonomischer Barrieren, sozialer

Barrieren, der wird morgen ausgeschlossen sein. Und in diesem Sinne: Danke ich nochmals herzlichst

für Ihren Vortrag. Es war wirklich anregend. Dankeschön. [Applaus]

Robert Lender:

Ich danke fürs Zuhören und ansonsten: Ich bin heute 23:59 Uhr da. Sprechen Sie mich an, diskutieren

Sie mit mir. Es würde mich sehr freuen.

Ausgewählter Vortrag:

Keynote: »Von Jugend an…«

jugend partizipation technologie web2

Tags:

Vortrag anhören (MP3)

Das Publikum schaut gespannt

zu. (Bild: Markus Ladstätter)

Robert Lender und die

Gebärdendolmetscherin

Patricia Brück (Bild:

Martin Ladstätter)

Robert Lender beim Vortrag (Bild: Christian

Heilmann)

Sabine Zeller dolmetscht Robert

Lender (Bild: Martin Ladstätter)

<dialog>

</dialog>

<dt>

<dd>

<dt><dd>

<dt><dd>

<dt><dd>

<dt><dd>

<dt><dd>

<dt><dd>

Page 25: HTML5 Fragen und Antworten

<h5>Beiträge aus dem Publikum:</h5> <dialog>

<dt class="question">Frage:</dt> <dd>Werden die Folien der Veranstaltung auf ihrer Webseite verfügbar sein?</dd> <dt>Klaus Miesenberger:</dt> <dd>Wahrscheinlich ja, in der Annahme, dass uns die Folien zur Verfügung gestellt werden. Es gibt natürlich entsprechende Autorinnen- und Autorenrechte. Für sehbehinderte und blinde Menschen dürfen sie auch abfotografiert und so digitalisiert werden entsprechend dem österreichischen Copyright-Gesetz. <small>[Gelächter]</small></dd> <dt>Robert Lender:</dt> <dd>Ich kann es nur von meiner Seite aus sagen. <em>Ja</em>, meine Folien gibt es, wenn es jemand versteht, was auf den Folien steht. Ich bin aber gerne auch bereit, inklusive der Fotos das Material entsprechend zu beschreiben, sodass es zugänglicher wird.</dd> …

</dialog>

Page 26: HTML5 Fragen und Antworten

#transkription dt { margin-top: 1em; font-weight: bold; color: #555;}

#transkription dt.question { padding-top: .5em; border-top: 1px solid #777;}

#transkription dt.question:first-child { border: none; padding: 0;;}

#transkription dd { margin-left: 1em;}