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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und deutsche Initiativen zur Langzeitarchivierung für die Wissenschaft .hist 2006 - Geschichte im Netz, Berlin, 22.-24.2.2006 Dr. Max Vögler (DFG) [email protected] www.dfg.de/lis

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Digital Preservation policy -- DFG overview from 2006

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Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und deutsche Initiativen zur Langzeitarchivierung für die Wissenschaft

.hist 2006 - Geschichte im Netz, Berlin, 22.-24.2.2006

Dr. Max Vögler (DFG)

[email protected]/lis

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2Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und deutsche Initiativen zur Langzeitarchivierung für die Wissenschaft

Warum Langzeitarchivierung?

Langzeitarchivierung und die Geschichtswissenschaften

Deutsche Initiativen zur Langzeitarchivierung

Methoden und Perspektiven

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Warum Langzeitarchivierung?

In Englisch: Digital Preservation / Long-Term Preservation

Ziel

LZA soll die dauerhafte Nutzung von digitalen Medien (Text, Bild, e-learning Objekt, Museumsstück, Datenbank, Primärdatenset, usw.) ermöglichen

Grundsätze

Vollständige Erhaltung von Funktionalität und Inhalt digitaler Objekte -- besonders wichtig für Software oder wiss. Datensets / Datenbanken

Integrität und Authentizität digitaler Daten über viele Jahre und Versionen (ob PDF, Word oder SPSS) hinweg

Hierzu wird empfohlen

Offene Datenformate

standardisierte Metadaten

Kontext, Funktionalität und Inhalt muss festgehalten werden

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

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Warum Langzeitarchivierung?

Rechtliche Aspekte

Für Kommerzielle Produkte (z.B. lizensierte elektronische Zeitschriften o. Datenbanken in Bibliotheken) muss ein Ausgleich zwischen den Interessen der Verlage und Nutzer gefunden werden

Unter welchen Bedingungen lassen Verlage zu, dass Bibliotheken “ihre” lizensierte Inhalte archivieren?

Das Kompetenzproblem

Gedruckte Medien

Bücher, Zeitschriften, usw. -- Bibliotheken

Handschriften, Archivalien, usw. -- Archive o. Handschriftenabteilungen von Bibliotheken

Digitale Objekte (Digitalisate, e-Learning Objects, Primärdaten Sets, usw.)

Bibliotheken, Archive, Medienzentren, Rechenzentren, Firmen

Zentrale oder dezentrale Datenhaltung?

Es gibt noch keine “natürliche” Kompetenz für digitale Objekte

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

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Kulturelle Überlieferung (Digitalisierung)

Digitalisierungsprojekte in DE (e.g., Flugschriftensammlung 1848, Preußische Rechtsquellen Digital) und das “Portal Digitale Drucke”

Archivische Findbücher (und z.T. Quellen)

DFG-geförderte Nationallizenzen für die deutsche Wissenschaft (e.g., Old English Books, Times Digital Archive)

Weitere Digitalisierungsprojekte in der EU und der Welt (e.g., British Parliamentary Papers Digitisation Project, American Memory Project)

Not-for-profit Digitalisierungsprojekte (JSTOR, DigiZeit)

Schlechte Erfahrungen aus den ersten Jahren

CD-ROMs

Proprietäre Datenformate u. unlesbare Datenbanken

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

Langzeitarchivierung und die Geschichtswissenschaften

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Beispiel des “Doomsday Book Projects”

“erstes” Doomesday Book wurde im Jahre 1086 geschrieben -- ist immer noch gut lesbar

“zweites” Doomsday Book wurde 1986 von der BBC gestiftet

“images and sounds of Britain 1986”

£ 2,5 Mio. Projektkosten, über 200,000 digitale Dokumente (Ton, Film, Text, Bild, usw.)

konnte aber nur auf dem “Acorn special BBC Microcomputer” gelesen werden

erst 2002 haben Wissenschaftler nach 3-jähriger Arbeit (“Camelion Project”) die Daten in neue offene Formate übertragen konnte

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

Langzeitarchivierung und die Geschichtswissenschaften

1086

1986

"BBC Domesday has become a classic example of the dangers facing our digital heritage," said project manager Paul Wheatley.

http://news.bbc.co.uk/1/hi/technology/2534391.stm

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Nestor -- Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung

BMBF gefördert

Partner sind DDB, BSB, SUB Göttingen, HU Berlin, Staatl. Archive Bayerns, Inst. für Museumskunde, Bundesarchiv

Standards -- Informationen und Empfehlungen (zu PDF, OpenRAW, usw.)

Informationen -- e.g.

Digitale Langzeitarchivierung und Recht

Vergleich bestehender Archivierungssysteme

Langzeitarchivierung von Rohdaten

Konferenzen und Workshops

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

Deutsche Initiativen in der Langzeitarchivierung

http://www.langzeitarchivierung.de/

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kopal -- Kooperativer Aufbau eines Langzeitarchivs digitaler Informationen

BMBF gefördert

Partner sind: DDB, SUB Göttingen, Gesll. f. wiss. Datenverarbeitung mbH Göttingen(GWDG), IBM Deutschland

Standards, e.g., “Universelles Objektformat - Ein Archiv- und Austauschformat für digitale Objekte” (Februar 2006)

Tools für externe Einrichtungen (Bibliotheken, Archive, Museen, usw.)

Digitales Archivierungssystem

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

Deutsche Initiativen in der Langzeitarchivierung

http://kopal.langzeitarchivierung.de

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BABS -- Bibliothekarisches Archivierungs- und Bereitstellungssystem

DFG-gefördertes Pilotprojekt

Partner sind: BSB und Leibniz Rechenzentrum

Aufbau eines exemplarischen Workflows und einer Infrastruktur für die Langzeitarchivierung heterogener Netzpublikationen.

Zusammenarbeit mit verschiedenen Produzenten (Verlage, Behörden, Museen) um rechtliche und organisatorische Fragen zu erproben

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Deutsche Initiativen in der Langzeitarchivierung

http://www.babs-muenchen.de/

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STD-DOI -- Publication and Citation of Scientific Primary Data

DFG-gefördertes Pilotprojekt für Primärdaten

Partner sind: TIB Hannover und das MPG für Meteorologie

Primärdaten als “Publikation”

Registrierung von DOI (digital object identifiers) für Primärdatensets

Langzeitverfügbarkeit der Daten erfolgt über verschiedene Datenzentren

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Deutsche Initiativen in der Langzeitarchivierung

http://www.icdp-online.de/contenido/std-doi/front_content.php

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“Private”-Partnership Model -- z.B. über Verlage

Hier das Beispiel von Springer: “Open Choice”

“Choice” bedeutet:

peer-reviewed

journal article

3000 USD fee (onetime)

[Warum LZA | LZA und GW | DE und LZA | Perspektiven ]

Verschiedene Modelle / Perspektiven für die Langzeitarchivierung

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“Public-Private” Partnership Model -- z.B. PORTICO

Mellon Foundation gefördert

JSTOR-Initiative

Elsevier wurde 2005 als Verlagspartner gewonnen

“Medienspezifische” Lösung -- Nur Journals

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Verschiedene Modelle / Perspektiven für die Langzeitarchivierung

http://www.portico.org/

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“Public” Partnership Model -- z.B. DDB / Kopal

“Schließfächer” für SSG Bibliotheken bei kopal

So könnte LZA in das System der überregionalen Literaturversorgung (SSG System) überführt werden

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Verschiedene Modelle / Perspektiven für die Langzeitarchivierung

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“Peer-sharing” Approach: LOCKSS (Lots of Copies Keep Stuff Safe)

Stanford University Libraries Projekt mit Unterstützung der Mellon Foundation und der NSF

Automatisierte redundante Datenhaltung über mehrere Einrichtungen

Kosteneffiziente Lösung

Keine LZA aber wichtige Zwischenlösung

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Verschiedene Modelle / Perspektiven für die Langzeitarchivierung

http://lockss.stanford.edu/

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