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1 LEBEN UND ARBEITEN IM AUSLAND KINDERN MIT INTERVIEW EXPATRIATES GESUNDHEIT „DEUTSCHE MANAGER GELTEN IM AUSLAND ALS STRUKTU- RIERT UND ERGEBNISORIEN- TIERT – KÖNNTEN ABER LOCKERER SEIN“ W arum interkulturelle Vorberei- tung bares Geld sparen kann. KRANKENVERSICHERUNG FÜR DIGITALE NOMADEN: HILFREI- CHE TIPPS W orauf digitale Nomaden bei der Wahl der richtigen Versicherung achten sollten. DAS RICHTIGE VERGÜTUNGS- MODELL FÜR MITARBEITER IM AUSLANDSEINSATZ V ergütungsmodelle, die immer häufiger bei Auslandseinsätzen angewandt werden. © WavebreakmediaMicro - Fotolia.com NOVEMBER 2016

Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" November 2016

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Page 1: Newsletter "Leben und Arbeiten im Ausland" November 2016

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LEBEN UND ARBEITEN IM

AUSLAND

KINDERNMIT

INTERVIEW

EXPATRIATES

GESUNDHEIT

„DEUTSCHE MANAGER GELTENIM AUSLAND ALS STRUKTU-RIERT UND ERGEBNISORIEN-TIERT – KÖNNTEN ABERLOCKERER SEIN“

Warum interkulturelle Vorberei-tung bares Geld sparen kann.

KRANKENVERSICHERUNG FÜRDIGITALE NOMADEN: HILFREI-CHE TIPPS

Worauf digitale Nomaden bei derWahl der richtigen Versicherung

achten sollten.

DAS RICHTIGE VERGÜTUNGS-MODELL FÜR MITARBEITER IMAUSLANDSEINSATZ

Vergütungsmodelle, die immerhäufiger bei Auslandseinsätzen

angewandt werden.

© WavebreakmediaMicro - Fotolia.com

NOVEMBER 2016

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INTERVIEW

RECHTLICHES

EXPATRIATES

AIRLINES

VERMISCHTESWELTWEIT

9 Ausländische Mitarbeiter bei deutschen Start-Ups gefragt

10 Brexit: Drei von vier CEOs erwägen neuen Standort

11 Das richtige Vergütungsmodell für Mitarbeiter im Auslandseinsatz

16 Harvard ist weiter beste Universität der Welt

17 Warum Pinguine auswandern18 Das sind Europas Top 10

Kaffeenationen18 Die beliebtesten Sprachtests für

Englisch als Fremdsprache

20 Krankenversicherung für digitaleNomaden: Hilfreiche Tipps

22 Drogen bringen viele Amerikanerins Krankenhaus

23 Namibia: Besucherrekord aus Europa

23 USA: Touristenzuwachs in Washington

24 Die zehn besten Arbeitgeber in Kanada

24 Japan: Fernbus-Pass eingeführt25 Zahl der Terroranschläge und

Kriegsopfer weltweit massiv gestiegen

28 London mit Kindern entdecken28 Impressum

GESUNDHEIT

13 Studie: 12 Fakten zur Flugangst14 Blue Air14 Hamburg Airport15 Air New Zealand15 Airberlin

3 „Deutsche Manager gelten im Ausland als strukturiert und ergebnisorientiert – könnten aber lockerer sein“

EDITORIAL

6 Reisevermittler dürfen für Erstattungsabwicklung keine Gebühren erheben

7 Urteil: Keine Entschädigung nach Sturz auf Fluggastbrücke

7 Pauschalreise: Teure Um-buchungen rechtens

8 Haustiere aus dem Ausland mit-bringen: Auf gesetzliche Bestim-mungen achten

Liebe Leserin,lieber Leser,

Arbeiten im Ausland ist heutzutage selbstverständlich, egal ob man von der Firmaentsandt wird oder sich auf eigene Initiative einen Job in der Ferne organisiert. Inunserem aktuellen Newsletter deht sich daher vieles um diesen Bereich. Lesen Siedazu im Interview mit Jan-Christoph Daniel ab Seite 3 von seinen Auslandserfah-rungen.

Warum auch bei deutschen Start-Ups ausländischeMitarbeiter gefragt sind (Seite 9) und wie Mitarbei-ter im Ausland korrekt vergütet werden, finden Sieauf Seite 11 heraus. Wer vor seinem Auslandsauf-enthalt noch sein Englisch verbessern möchte, er-fährt ab Seite 18 mehr über die beliebtestenSprachtests. Wie sich digitale Nomaden im Auslandkrankenversichern, lesen Sie ab Seite 20.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und denken Sie immer daran: DerBDAE begleitet Sie mit Sicherheit ins Ausland!

Herzlichst, Ihr Andreas Opitz

ZAHL DES

EU-Bürger waren im Jahr2015 mindestens 80 Jahrealt.(Quelle: Eurostat)

27MONATS

MILLIONEN

KNAPP

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BDAE: Sie haben mehrere Jahre zu-sammen mit Ihrer Frau in Singapur undHongkong gelebt. Wie kam es dazu?

Daniel: Wir sind selbst aus eigenemAntrieb gegangen, weil wir neugierigwaren und unbedingt in Asien arbeitenwollten. Es war also keine Entsendungdurch einen Arbeitgeber in Deutsch-land, und wir mussten uns alles selbsterarbeiten. Wir sind ohne Job und le-diglich mit ein paar vagen Kontaktennach Singapur gegangen. Als wir 2004dort ankamen, ahnten wir noch nicht,dass dies den Anfang eines siebenjähri-gen Aufenthalts in Asien markierensollte.

Der Zeitpunkt war damals genau richtig. Meine Frau – da-mals noch Lebensgefährtin – hatte gerade ihr Studium abge-schlossen, und ich arbeitete als freiberuflicher Editor undGestalter für verschiedene Medienunternehmen. Mit interna-tionalen Projekten hatte ich bereits erste Erfahrungen gesam-melt. Mein Ziel war es, einen Job in der Filmindustrie inSingapur zu landen. Es hatte geklappt und nach gut einemMonat intensivem Netzwerken vor Ort hatte ich zwei Joban-gebote in der Postproduktion bei lokalen Filmproduktionen.Die Filmindustrie erfuhr zu dieser Zeit so etwas wie einenBoom, da die Kreativwirtschaft systematisch als neuer Wirt-schaftszweig ausgebaut und entwickelt wurde. Singapur istja den meisten Menschen eher als internationale Finanzme-tropole und Handelsplatz bekannt.

BDAE: Als Ihre Frau später ein Jobangebot in Hongkongbekam haben Sie sogar Ihren Arbeitsplatz gekündigt, um ihrzu folgen. Was umgekehrt noch immer weitgehend selbst-verständlich ist, war in Ihrem Fall etwas Besonderes. Wie hatIhr Umfeld reagiert?

Daniel: Viele meinerFreunde und Ge-schäftskontakte sindüber die ganze Weltverteilt, und häufigeVeränderungen undStandortwechsel gehö-ren für viele Menschenin meinem Netzwerkeinfach dazu. Insofernwaren die meistennicht so wahnsinnig überrascht über die Entscheidung, nachHongkong umzuziehen. Die Menschen, die meine Frau undmich kennen, wissen, dass wir einfallsreich und hartnäckigsind. Und vor beruflichen Herausforderungen habe ich michnoch nie gescheut.

Ich hatte mir ja schon in Singapur vorOrt einen Job gesucht und war sicher,dass das in Hongkong wieder funktio-niert. Zwischen Singapur und Hong-kong gibt es gerade in der Filmindus-trie traditionell enge Verbindungen,und so konnte ich viele Kontakte durchSingaporeans knüpfen, die in Hongkonglebten. Das geschäftliche Netzwerk sys-tematisch auszubauen war (und istimmer noch) eine wichtige Kompo-nente meiner beruflichen Entwicklung.

BDAE: Wie haben Sie Ihr Leben „alsmale spouse“ damals in Honkong ge-staltet?

Daniel: Die Voraussetzungen waren durch den festen Jobmeiner Frau sehr gut. Das Schöne an Hongkong ist nämlich,dass man als mitreisender Partner, anders als in Singapur,eine uneingeschränkte Arbeitserlaubnis bekommt. Somitkonnte ich auch projektbasiert arbeiten. Ich konzentriertemich bei der Jobsuche in Hongkong primär auf die beidenBranchen, in denen ich schon vorher aktiv gewesen war –professionelle Filmproduktion und später Dozententätigkeitund Lehraufträge.

Nach zwei Monaten hartnäckigem Akquirieren hatte ichdann zwei projektbasierte Beratungsverträge für Filmproduk-tionen in der Tasche. Ein paar Monate später kam dann nochein Lehrauftrag im englischsprachigen Global Communica-tion Programm der Chinese University of Hong Kong hinzu.

BDAE: Nach Ihrer Rückkehr nach Deutschland arbeitetenSie zunächst zwei Jahre in einer festen Anstellung und habensich dann Ende 2013 als Berater und Trainer für interkultu-relle Kommunikation selbständig gemacht. Was genau kannman sich unter Ihren Aktivitäten im Bereich „Learning & De-velopment“ vorstellen?

INTERVIEW„DEUTSCHE MANAGER GELTENIM AUSLAND ALS STRUKTU-RIERT UND ERGEBNISORIEN-TIERT – KÖNNTEN ABERLOCKERER SEIN“

Jan-Christoph Daniel berät interna-tionale Unternehmen in Fragen des

Mitarbeitereinsatzes im Ausland. Im In-terview erläutert er, warum deutscheExpats im Ausland Unpünktlichkeit ent-spannter sehen sollten und warumeine interkulturelle Vorbereitung baresGeld sparen kann.

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Daniel: Unter dem Markennamen »Untold Colors« helfeich mittelständischen Unternehmen bei der strategischenPersonalentwicklung. Die zunehmende Globalisierung unddie internationale Verflechtung der Märkte erfordert meinesErachtens ein globales Bewusstsein, um langfristig geschäftli-che Ziele zu erreichen. Auch Unternehmen, die bisher nurlokal oder regional geschäftlich aktiv waren, stehen zuneh-mend den Herausforderungen der Globalisierung gegenüber.

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Entwicklung desMenschen und die Veränderungen zwischenmenschlicherKommunikation in einer medial geprägten Gesellschaft kri-tisch zu hinterfragen, zu reflektieren und aktiv zu gestalten.Emphatisches Denken und soziales Handeln in spezifischenkulturellen Kontexten soll durch meine Tätigkeit greifbar ge-macht werden. Es fasziniert mich seit jeher, wie Unterneh-men in der Gesellschaft Sinn stiften und wie sie ihr Leitbild,ihre Mission und ihr Selbstverständnis entwickeln.

BDAE: Im Unterschied zu vielen anderen interkulturellen Be-ratern arbeiten Sie mit Filmtechnik und E-Learning Metho-den. Was ist der besondere Mehrwert für die Teilnehmer?

Daniel: Der Mehrwert für Unternehmen ist ein kosteneffi-zientes, ganzheitliches Lernkonzept, das verschiedene didak-tische Methoden bündelt und aufeinander abstimmt.Lebenslanges Lernen ist längst zur essentiellen Überlebens-frage geworden und jeder lernt auf unterschiedliche Art undWeise. Daher sind die Inhalte individuell anpassbar und mo-dular strukturiert. Die Teilnehmer stehen dabei immer imMittelpunkt.

Seit einiger Zeit konzipiere ich E-Learning Formate zur beruf-lichen Weiterentwicklung für den Lehrmittelverlagvideo2brain, ein Tochterunternehmen von LinkedIn. Bisherhabe ich Video-Trainings in den Themenbereichen Auslands-entsendungen, multikulturelle Teamführung und internatio-nale Personalentwicklung umgesetzt.

Ich denke, dass bewegte Bilder und gut gemachte Geschich-ten die Menschen immer faszinieren werden. Film als Me-dium ist ja bereits über 120 Jahre alt und bot von Anfang anein Fenster zu neuen Welten. Denken Sie nur daran, wie diefaszinierenden ersten Filmaufnahmen der Lumière-Brüderaus China, Indien, Japan und Vietnam das Denken über an-dere Kulturen verändert hat. Wie durch das neue Mediumplötzlich ferne Länder greifbar wurden und ganz nah rück-ten. Die Methoden der Wissensvermittlung und -übertra-gung mag sich ändern, aber die Grundprinzipien einermitreißenden Geschichte bleiben gleich. In meinen Semina-ren arbeite ich daher gerne mit Techniken aus dem Storytel-ling und visuellen Erzählen, um Sachverhalte undFallbeispiele anschaulich zu gestalten.

BDAE: Wer sind Ihre Kunden und welche Anliegen habendiese?

Daniel: Als Berater und Trainer begleite ich Menschen, dieVeränderungsprozesse durchlaufen – seien es Fach- und Füh-rungskräfte oder Hochschulabsolventen. Durch meine lang-jährige Erfahrung in der Medienproduktion und in derZusammenarbeit mit multikulturellen Teams bin ich mit denBesonderheiten länderübergreifender Projekte vertraut. Fürmehrere mittelständische Unternehmen habe ich Entsendun-gen nach Südostasien begleitet und Reintegrationsseminarefür zurückkehrende Expats durchgeführt.

Im vergangenen Jahr hatte ich einen besonders spannendenAuftrag. Das war eine Trainingsreihe für ein Medienunter-nehmen in Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabi-schen Emirate. Dort wurden die Wüstenszenen für denBlockbuster „Star Wars: The Force Awakens“ gedreht undder Kunde stellte dafür einen Teil der technischen Infrastruk-tur bereit. Die Zusammenarbeit innerhalb des multikulturel-len Drehteams gestaltete sich dabei nicht immer ganzeinfach, und es wurden Impulse benötigt, um kulturelleSpannungen zu überbrücken. Ich habe dann für den Kundenein Trainingsformat entwickelt und durchgeführt, das denTeilnehmern half, die Kommunikationstechniken zu optimie-ren.

BDAE: Viele Expats und vor allem Entscheider sind der An-sicht, interkulturelle Vorbereitung sei für den Erfolg einesAuslandseinsatzes nicht entscheidend. Und tatsächlich sindviele Entsendungen auch ohne ein entsprechendes Trainingerfolgreich. Warum sind diese Ihrer Erfahrung nach dennochwichtig?

INTERVIEW

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Daniel: Interkulturelle Vorbereitung ist kein Allheilmittel,das ist völlig richtig. Und selbstverständlich können Entsen-dungen auch ohne ein entsprechendes Training erfolgreichverlaufen. Meiner Erfahrung nach kann allerdings eine ziel-gerichtete interkulturelle Vorbereitung die Effizienz erhöhen,die Nerven des Expats schonen und vor allem Zeit- und damitGeldverlust aufgrund kultureller Missverständnisse minimie-ren.

Interkulturelle Vorbereitung unterstützt dabei, Triebkräfte fürmenschliches Verhalten zu strukturieren und dadurch kom-plexe Sachverhalte aus dem Kontext heraus zu deuten. Mög-liche Probleme können somit rechtzeitig vorhergesehenwerden, so dass man frühzeitig an einer Lösung arbeitenund auch nachhaltige Geschäftsszenarien entwickeln kann.Entscheidend ist dabei, dass die Vorbereitung exakt auf dasindividuelle Anforderungsprofil des Expats zugeschnitten ist.Dabei sind mir maßgeschneiderte Inhalte sehr wichtig, umdas Erlernte auch in der Praxis umsetzen zu kennen. Weiter-bildungsmaßnahmen und Trainings dürfen keine isolierten„Lerninseln“ von der Stange sein. Der Kontext der ge-

wünschten Veränderung muss stets mit einbezogenwerden.

BDAE: Was sind Ihrer Ansicht nach die am häufigsten auf-tretenden interkulturellen Konflikte zwischen Deutschen undanderen Nationen?

Daniel: Um diese zu beantworten, könnte man ganze Bü-cher füllen. Erfreulich ist, dass deutsche Fach- und Führungs-kräfte grundsätzlich einen sehr guten Ruf in der Weltgenießen. Deutsche Manager gelten als strukturiert und er-gebnisorientiert. Dadurch kann zuweilen der menschlicheFaktor auf der Strecke bleiben. Ich erinnere mich an meinerstes Mitarbeitergespräch in der Filmproduktion in Singapur.Mein chinesischer Chef sagte damals zu mir: „Jan, du arbei-test sehr organisiert und strukturiert, aber Du musst lockererwerden.“ (lacht) Er bezog das damals vor allem auf meinstriktes Zeitmanagement. Wenn Leute zu spät zu Drehtermi-nen oder Produzenten und Kunden zu spät zum Schnittraumkamen, habe ich mich anfänglich oft geärgert und dies auchoffen gezeigt.

Trotz aller Effizienz in Singapur gibt es nach meiner Erfah-rung ein anderes, meist flexibleres Zeitempfinden als inDeutschland. Interkulturalisten nennen das polychrone Zeit.Wir raten dazu, es nicht gleich als respektlos zu empfinden,wenn der Geschäftspartner fünf Minuten zu spät ist. Es er-leichtert die Dinge, wenn man sich als Expat an den „zeitli-chen Rhythmus“ des Landes anpasst.

Empathie zu entwickeln, kreative Lösungen zu erarbeitenund Vertrauen aufzubaue, sind unsere wichtigsten Aufga-ben. Wir nehmen uns oft zu wichtig und sollten vielleichteinfach mehr lächeln.

INTERVIEW

ÜBER JAN-CHRISTOPH DANIEL:

Jan-Christoph Daniel hat über 7 Jahre in Singapur undHong Kong gelebt und gearbeitet. Unter dem Marken-namen »Untold Colors« hilft er Unternehmen bei derstrategischen Mitarbeiterentwicklung und der länder-übergreifenden Zusammenarbeit. Als Berater und Trai-ner bietet er maßgeschneiderte Learning &Development Lösungen an.

Er ist zertifizierter interkultureller Business Trainer/Mode-rator nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaftfür interkulturelle Trainingsqualität (DGIKT) und demHofstede Centre in Den Haag. Als Produzent und Editorist er an zahlreichen internationalen Koproduktionen fürFernsehsender, wie arte, das ZDF, ORF, ESPN Star Sportsund Discovery Channel beteiligt gewesen.

Spannende Stories und Interviews auf

http://www.untoldcolors.com/blog/

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Ein Reisevermittler darf von seinenKunden kein Entgelt dafür verlan-

gen, dass er ihre Ansprüche auf Erstat-tung von Steuern und Gebühren imAuftrag der Fluggesellschaft abwickelt.Das hat das Landgericht Berlin nacheiner Klage des VerbraucherzentraleBundesverbands (vzbv) gegen den On-line-Reisevermittler Opodo entschieden(Az. 15 O 520/15).

Die Richter untersagten dem in Londonansässigen Unternehmen zudem eineVertragsklausel, die Kunden zur Zah-lung von 50 Euro für die Stornierungvon Flügen verpflichtet.

Wer einen gebuchten Flug nicht antritt,hat gesetzlichen Anspruch darauf, dassdie Fluggesellschaft die im Ticketpreisenthaltenen Steuern und Flughafenge-bühren erstattet. Denn diese fallen beieinem Nichtantritt des Fluges gar nichtan. Den Betrag muss die Airline in vol-ler Höhe ohne Abzug von Bearbei-tungsgebühren herausgeben. DieseRegelung versuchte Opodo jedoch zuumgehen. Die Methode: Sofern Opododie Zahlung für die Buchung eingezo-gen hatte, war laut Buchungsbedin-gungen auch eine Erstattung nur überdie Einschaltung des Vermittlers mög-lich. Für diese vermeintliche Dienstleis-tung nahm sich Opodo ein Bearbei-tungsentgelt von 25 Euro von der Er-stattung.

Unzulässige Weiterbelastung vonErstattungskostenDie Richter vom Landgericht Berlinschlossen sich der Auffassung des vzbvan, dass die Gebühr mit der gesetzli-chen Regelung nicht vereinbar unddaher rechtswidrig ist. Die Urteilsbe-gründung: Wenn Fluggesellschaftenden Vermittler mit der Erstattung be-auftragen, erbringe der Vermittler eineLeistung für die Fluggesellschaften undnicht für den Verbraucher. Für diesensei es egal, ob die Gutschrift auf sei-nem Konto direkt von der Airline odervom Vermittler kommt. Die einzige

Leistung des Vermittlers bestehe darin,den von der Fluggesellschaft ermittel-ten Erstattungsbetrag an den Kundenweiterzuleiten.

Unzulässig ist nach dem Urteil aucheine Klausel, nach der Opodo für jede„gewünschte“ Stornierung einer Bu-chung ein eigenes Bearbeitungsentgelterheben darf – auch zusätzlich zu

eventuellen Stornogebühren des An-bieters. Ausgenommen waren davonnur Pauschalreisen. Für die Stornierungeines Linienfluges sollte der Kunde 50Euro an den Vermittler zahlen.

50-Euro-Klausel bei Stornierung un-zulässigNach Auffassung der Richter darf einReisevermittler zwar ein Entgelt verlan-gen, wenn er sich auf Wunsch desKunden um die Stornierung eines Flu-ges kümmert. Die von Opodo verwen-dete Klausel sei aber undurchsichtig.Sie konnte von Kunden so missverstan-den werden, dass sie den Flug aus-schließlich über Opodo gegen Zahlung

des Zusatzentgeltes und nicht direktbei der Fluggesellschaft stornieren kön-nen. Außerdem schloss die Klausel dasBearbeitungsentgelt nicht einmal fürden Fall aus, dass die Fluggesellschaftselbst den Flug storniert und eine Ab-wicklung der Stornierung über den Rei-severmittler wünscht.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

REISEVERMITTLER DÜRFEN FÜR ERSTATTUNGSABWICKLUNG KEINE GEBÜHREN ERHEBEN

RECHTLICHES

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RECHTLICHESURTEIL: KEINE ENTSCHÄDIGUNG NACH STURZ AUF FLUGGASTBRÜCKE

Kommt es infolge eines Sturzes auf der Fluggastbrückezu einer Verletzung, muss die Airline dem Passagier

keine Entschädigung zahlen. Das geht aus einem Urteil desOberlandesgerichts Düsseldorf hervor (Az.: 18 U 124/14).Geklagt hatte ein Passagier, nachdem er sich im Jahr 2013bei seinem Sturz auf der Fluggastbrücke (Gangway) die Knie-scheibe gebrochen hatte und die Airline seine Schadener-satzforderungen abgelehnt hatte. Seiner Auffassung nachwar die Gangway nicht ausreichend gewartet und gepflegt.Verantwortlich dafür machte er die Fluggesellschaft.

Das sah letztere jedoch anders. Die Fluggastbrücke gehörezum Flughafengelände, das wiederum der Aufsicht des Flug-hafenbetreibers, nicht aber der Airline, untersteht. Zudemhätten die Fluggesellschaften selbst keinen Einfluss auf denZustand der Flughafenanlage.

Die Richter folgten dieser Argumentation und gaben derFluggesellschaft recht: Bei diesem Unfall handele es sich umein allgemeines Lebensrisiko. Der Unfall hätte überall passie-ren können und stelle deshalb keine für den Luftverkehr typi-sche Gefahr dar. Und nur in diesen Fällen müssten Airlinesfür entstandene Schäden haften. © rdnzl - Fotolia.com

PAUSCHALREISE: TEURE UMBUCHUNGEN RECHTENS

Sind Reisende zum geplanten Reisezeitpunkt einer Pauschalreise kurzfristig verhindert, wollen viele die gebuchte Reise aufeinen Ersatzteilnehmer übertragen, um hohe Stornierungskosten zu verhindern. Der Bundesgerichtshof entschied jetzt,

dass hohe Umbuchungskosten von den Kunden dafür in Kauf genommen werden müssen (BGH, Az.: X ZR 107/15, X ZR141/15).

In den vorliegenden Fällen ging es um Reisen nach Dubai und Thailand, bei denen für die Umbuchung auf andere Reisendehohe Zusatzkosten anfallen sollten. Dagegen klagten die Betroffenen, das BGH entschied jetzt zugunsten der Reiseveranstal-ter. Zwar müssten die Veranstalter eine solche Umbuchung grundsätzlich ermöglichen, die anfallenden Mehrkosten dafür – indiesen Fällen die stattlichen Summen von 725 Euro pro Person beziehungsweise 1.648 Euro pro Person – habe aber der Rei-sende zu tragen.

Die hohen Kosten seien gerechtfertigt, weil auf Linienflügen häufig Namensänderun-gen nicht zulässig sind und die Flüge deshalb von den Veranstaltern neu gebucht

werden müssten. Ein Bestehen auf andere Konditionen zwischen Airlines undReiseveranstalter sei nicht sinnvoll, weil dann alle Reisenden sehr wahrschein-

lich mehr für ihre Reise bezahlen müssten. Außerdem seien weniger kurzfris-tige Umbuchungen auch schon für einen geringen Aufpreis möglich. DieKläger traten daraufhin vom Reisevertrag zurück. Dafür stellten die Reise-veranstalter Rücktrittskosten in Höhe von 85 beziehungsweise 90 Prozentin Rechnung und erstatteten nur die restlichen 15 beziehungsweise zehnProzent des Reisepreises.

Quelle: tip.de und cibt.com

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RECHTLICHESHAUSTIERE AUS DEM AUSLAND MITBRINGEN: AUF GESETZLICHE BESTIMMUNGEN ACHTEN

Im Saarland sowie deutschlandweit finden immer mehrHunde und Katzen aus dem Ausland ein neues Zuhause.

Das meist gut gemeinte Mitnehmen herrenloser Haustierebirgt aber erhebliche Risiken. Darauf weist der im Saarlandfür Tierschutz zuständige Minister Reinhold Jost hin.

Neben den legal eingeführten Tieren kommt eine unbe-kannte Anzahl von Tieren hinzu, die entweder unter Umge-hung der vorgeschriebenen Meldepflicht bewusst illegaleingeführt oder im privaten Reiseverkehr aus Urlaubsländernmitgebracht werden. Darunter sind viele Hunde und Katzen,die keinen gültigen Impfschutz aufweisen können und an-schließend in Quarantäne untergebracht werden müssen.Die Mindestdauer einer Tollwutquarantäne beträgt drei Mo-nate. Dabei entstehen bei Unterbringung in einer zugelasse-nen Quarantäneeinrichtung Kosten in Höhe vongünstigstenfalls 15 Euro pro Tier und Tag.

Verbraucherschutz informiert über BestimmungenMinister Jost weiß, dass viele aus Unwissenheit handeln undfordert deshalb verstärkte Aufklärung. Das Ministerium fürUmwelt und Verbraucherschutz sowie das Landesamt fürVerbraucherschutz (LAV) informieren über die wichtigstenVoraussetzungen:Jedes Tier muss von einem Heimtierausweis begleitet sein. Indiesem müssen neben Name und Anschrift des Besitzersauch die individuelle Chip-Nummer und der Nachweis einergültigen Tollwutimpfung eingetragen sein. Da die Tollwut-impfung frühestens mit 12 Wochen erfolgen darf und wei-tere 21 Tage vergehen müssen, bis die Impfung vor demGesetz als gültig anerkannt wird, dürfen Hunde und Katzenaus EU-Ländern und wenigen weiteren Drittländern frühes-tens im Alter von 15 Wochen einreisen. Für die allermeistenübrigen Länder muss darüber hinaus eine spezielle Blutun-tersuchung durchgeführt werden. Dies führt dazu, dassTiere aus diesen Ländern mindestens sieben Monate alt seinmüssen, um legal nach Deutschland einzureisen.

Auch bei Erwerb eines Tieres, das zuvor aus dem Auslandnach Deutschland eingeführt wurde, gelten diese Vorgaben.

Keine jungen Haustiere ohne vollständigen AusweiseinführenVorsicht ist stets bei Privatverkäufen geboten, sofern dieTiere offenkundig aus dem Ausland stammen oder bereits imWelpenalter abgegeben werden sollen. Ohne vollständigausgefüllten Heimtierausweis sollte grundsätzlich keine Über-nahme erfolgen.

Ein Verstoß gegen diese Regelungen bedeutet für das aufge-griffene Tier die sofortige Unterbringung in Quarantäne.Schlimmstenfalls steht bei dringendem Tollwutverdacht dieTötung des Tieres im Raum. Den Besitzer erwarten nebeneinem möglichen Ordnungswidrigkeitsverfahren in jedemFall die Kosten der amtlichen Quarantäneüberwachung.

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Tierschutzorganisationen,die ausländische Hunde und Katzen vermitteln und im Besitzder erforderlichen Erlaubnis gemäß Tierschutzgesetz sind.Hier kann von einer grundlegenden Sachkunde im Zusam-menhang mit der Einfuhr und Vermittlung der Tiere ausge-gangen werden.

Im Zweifel sollten Tierliebhaber sich nicht scheuen, Informa-tionen beim Landesamt für Verbraucherschutz einzuholen,Telefon: +49-681-9978-4550.

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EXPATRIATESDer Software-Entwickler kommt aus Tunesien, die Grafik-

Designerin aus Spanien und der Business DevelopmentManager aus London: Start-ups in Deutschland orientierensich bei der Wahl eigener Mitarbeitern international. So be-schäftigen sechs von zehn Start-Ups (56 Prozent) Mitarbeiteraus dem Ausland. Und je größer und erfolgreicher die Unter-nehmen werden, desto stärker steigt dieser Anteil.

Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalver-bands Bitkom unter rund 150 Start-Up-Gründern. Bei Unter-nehmen dieser Kategorie mit ein bis drei Mitarbeiternbeschäftigt nur jedes zehnte (zehn Prozent) ausländischeMitarbeiter, bei denen mit vier bis neun Mitarbeitern ist esjedes zweite (55 Prozent), bei Start-Ups mit zehn bis 19 Be-schäftigten sind es fast drei Viertel (70 Prozent) und bei grö-ßeren, neu gegründeten Firmen ab 20 Mitarbeitern kommtpraktisch keines mehr ohne Experten aus anderen Ländernaus (96 Prozent). „Die Start-Up-Szene in Deutschland ist in-ternational orientiert und profitiert davon, dass viele gut aus-gebildete und motivierte Menschen von überall auf der Welthier leben und arbeiten wollen“, sagt Bitkom-GeschäftsleiterNiklas Veltkamp. „Ein großes Problem für viele Start-Ups sindleider immer noch die bürokratischen Hürden und die lang-wierigen Prozesse bei der Einstellung von Mitarbeitern ausNicht-EU-Ländern.“

Durchschnittlich fünf unterschiedliche Nationen inStart-UpsDerzeit beschäftigten 39 Prozent der aufstrebenden, jungenUnternehmen Mitarbeiter aus dem nicht-europäischen Aus-land. Im Schnitt arbeiten in Start-Ups hierzulande Menschenaus fünf unterschiedlichen Nationen zusammen, bei großenFirmen ab 20 Mitarbeitern sind es sogar neun Nationen.Die Flüchtlingsdebatte in Deutschland hat nach Ansicht dermeisten Gründer (57 Prozent) dabei keinen Einfluss auf diePersonalplanung. Jeder fünfte Gründer (21 Prozent) ist derMeinung, dass Deutschland sich international in der Flücht-lingsdebatte als weltoffenes Land gezeigt hat und es da-durch einfacher werde, ausländische Mitarbeiter zugewinnen. Nur 8 Prozent sind der Meinung, dass etwa De-monstrationen gegen Flüchtlingsunterkünfte oder Wahler-folge rechtspopulistischer Parteien die Rekrutierungausländischer Mitarbeiter erschwert haben. „Englisch ist invielen Start-Ups die gängige Arbeitssprache. Welchen Passein Mitarbeiter hat, ist da völlig unerheblich“, so Veltkamp.

AUSLÄNDISCHE MITARBEITER BEI DEUTSCHEN START-UPS GEFRAGT

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EXPATRIATES

Gut drei Monate nach dem Votumder Briten für einen Austritt aus

der EU überwiegt die Skepsis bei Ma-nagern großer Unternehmen, wie eineaktuelle Umfrage der Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft KPMG unter 100 Fir-menchefs ergeben hat. Demnachziehen bereits drei Viertel der Firmen-lenker die Verlegung des Hauptsitzesoder zumindest des Geschäftsbetriebsaus Großbritannien in Betracht.

Glaubt man den Angaben der befrag-ten CEOs, so haben 72 Prozent beimBrexit-Referendum am 23. Juni füreinen Verbleib den Vereinigten König-reichs in der EU gestimmt – und das,obwohl 69 Prozent die Wachstumsaus-sichten der britischen Wirtschaft positivsehen und sich 73 Prozent sogar opti-mistisch in Hinblick auf Expansionenzeigen. Und dennoch: 76 Prozent derBefragten erwägen mittel- bis langfris-tig irgendeine Form des Standortwech-sels.

„Die CEOs reagieren auf die vorherr-schende Unsicherheit mit Eventualpla-nungen. Mehr als die Hälfte glaubt,dass Großbritanniens Fähigkeit, Ge-schäfte zu tätigen, mit dem Eintretendes Brexits beeinträchtigt wird. Darumist es für viele CEOs wichtig, verschie-dene Szenarien zu planen, um sichgegen künftige Störungen des Ge-schäfts abzusichern“, kommentiert

Simon Collins von KPMG das Ergebnisder aktuellen Manager-Befragung. Pre-mierministerin Theresa May dürfte alsoletztlich daran gemessen werden, Ar-beitsplätze in Großbritannien zu hal-ten.

820.000 Jobs direkt gefährdetSchatzkanzler George Osborne hattegewarnt, dass bei einem Brexit mit820.000 gefährdeten Jobs zu rechnensei. „Eventualplanung ist eben nur das– eine Form der Absicherung, aber siedarf nicht zum ,Plan A‘ werden“, soOsborne. „Den Hauptsitz ins Auslandzu verlegen, ist radikal und machtSchlagzeilen. Doch die Unternehmenkönnten damit anfangen, mit wenigöffentlicher Aufmerksamkeit ihre Be-triebsaktivitäten ins Ausland zu verla-gern. Wir hören immer wieder, dassUnternehmen Sicherheit brauchen.“Die befragten Firmen haben einen Jah-resumsatz von mindestens 100 Millio-nen Pfund und wenigstens 500Angestellten.

Nur Tage nach dem Votum hatte derTelekommunikationsriese Vodafone dieVerlegung seines Hauptsitzes aus Groß-britannien angekündigt. Es sei wichtig,weiter von der Freizügigkeit von Bür-gern, Kapital und Gütern zu profitie-ren, so das Unternehmen (siehe:http://pte.com/news/20160629012).Die schottische InvestmentgesellschaftStandard Life Investments hatte als Re-aktion auf den Brexit und damit ver-bundener Mittelabflüsse ihre Aktivi-täten rund um einen 3,4 MilliardenEuro schweren Immobilienfonds ein-stellen müssen (siehe:http://pte.com/news/20160705031).

Quelle: www.pressetext.com

BREXIT: DREI VON VIER CEOS ERWÄGEN NEUEN STANDORT

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EXPATRIATESDie Tätigkeit von Vergütungsspe-

zialisten für so genannteAssignees im Auslandseinsatz ist sehrkomplex und berücksichtigt variierendeRahmenbedingungen in unterschiedli-chen Entsendungsländern. Je nach An-zahl der Gehaltsabrechnungen, derDrittparteienzahlungen und der Debi-toren, die betroffen sind, kann dieseein sehr aufwändiger Prozess sein.Zudem sind Kenntnisse zu landespezifi-schen Steuergesetzen unabdingbar. InBrasilien zum Beispiel ist ein 13. Mo-natsgehalt als Weihnachtsgeld für alleMitarbeiter vorgeschrieben ebenso wieeine jährliche Inflationsanpassung. Ent-sprechend muss ein Vergütungsspezia-list länderspezifische Kenntnissebesitzen und mit Bezug auf Steuer-änderungen und Beschäftigungsent-wicklung in den Ländern, in welcheseine Mitarbeiter entsandt werden, aufdem neuesten Stand bleiben.

Vergütungsmodelle im ÜberblickDie folgenden Vergütungsmodelle wer-den immer häufiger bei Auslandsein-sätzen von Mitarbeitern angewandt:

Home-based PayrollDas häufigste Gehaltsmodell für ent-sandte Mitarbeiter ist die Home-Base-Vergütung, bei welcher der Mitarbeiterunter die Gehaltsabrechnung seinesHeimatlandes fällt. Etwa zwei Drittelder Schweizer Kunden von CrownWorld Mobility nutzen diesen Ansatzbei ihren langfris-tigen Entsendungen.

Host-based PayrollDas Gastland-basierte Modell nimmtan Beliebtheit zu und wird von circazehn Prozent der Firmen genutzt, da esmehr Kostenkontrolle ermöglicht. Ge-rade wenn Mitarbeiter häufig entsen-det werden und kein eigentlichesHeimatland mehr haben, ist dieser An-satz sinnvoll. Es gibt vier Haupttypenbei dieser Gehaltsabrechnung:

• Lokale Marktrisiken für Gehälter undBenefits

• Marktsatz des Entsandten für Gehäl-ter und Benefits

• Lokales Gehalt zuzüglich Expat-Be-nefits

• Eine Mischung des Vorstehendenunter Bezugnahme lokaler undExpat-Marktsätze

Der Angestellte wird unter Verwen-dung eines dieser Konzepte aus derGehaltsabrechnung des Heimatlandesheraus- und in die Gehaltsabrechnungdes Gastlandes aufgenommen.

Split PayrollEine Split Payroll liegt vor, wenn ein Teildes Gehalts und der Zulagen des Hei-matlandes des Entsandten im Gastlandgezahlt wird. Der Abgleich und die Er-fassung von Split Payrolls können sehrkomplex sein. Normalerweise muss derVergütungsberater die gezahlte globaleGehaltsabrechnung abgleichen, um dieVergütung korrekt zu erfassen und dieGehaltskomponenten nicht doppelt zuzählen.

WährungsumwandlungHierbei handelt es sich um einen Teildes Split Payroll-Ansatzes: In unter-schiedlichen Währungen vorgenom-mene Zahlungen müssen an demDatum, an dem die Zahlung getätigtwird, umgetauscht werden.

Shadow PayrollDie „Schatten-Gehaltsabrechnung” isteigentlich keine an den Mitarbeiter ge-tätigte Zahlung, sondern eine Methodezur Erfassung des am Gaststandort ver-dienten, aber an anderer Stelle gezahltenEinkommens. Sobald das Einkommen er-mittelt wurde, berechnet der Arbeitge-ber oder der Steuerberater die am Gast-standort zu zahlende Steuer, und derArbeitgeber leitet sie an die zuständi-gen Steuerbehörden weiter.

Balance-Sheet-AnsatzDer traditionelle Balance-Sheet-Ansatzbei der Vergütung für Expatriates wirdseit Jahren verwendet. Er soll dafür sor-gen, dass die Expats während ihrer Ent-sendung nicht schlechter gestelltwerden als sie es zu Hause waren. DasZiel ist es, eine Kaufkraft am Gast-standort zu gewährleisten, die derjeni-gen entspricht, die der Mitarbeiter zuHause hatte. In einfachen Worten: DerExpat erhält einen Ausgleich für alleDifferenzen mit Bezug auf die Lebens-haltungskosten zwischen dem Heimat-und dem Gaststandort. Die eigentlicheBerechnung und Methodologie für die-sen Ansatz sind recht komplex, aber esist der Standard für die Schaffung einesAusgleichs für Expatriates.

Reduced balance sheetDieser Ansatz versucht, die Vergütungan den Wert der Mitarbeiter für dasUnternehmen anzupassen und somitbei Expatriate-Paketen Kosten zu spa-ren. Trainees oder jüngere Mitarbeiter,die bereit sind, sich aus Karriereent-wicklungsgründen ins Ausland entsen-den zu lassen, erhalten üblicherweiseein „Expat-Light-Paket“, also ein redu-ziertes oder modifiziertes BalanceSheet-System. Zu den Benefits, die ge-kürzt werden, zählen Unterkunft, Teue-rungszulage, Mobilitätsprämien undHärtezulage.

NettogehaltspaketDas Nettogehaltspaket garantiert demExpat für jeden Zahlungszyklus das-selbe Einkommen nach Steuern. Somitkennt der Assignee bereits sein Netto-gehalt und wird nicht von der Steuer-verbindlichkeit im Entsendungslandüberrascht.

DAS RICHTIGE VERGÜTUNGSMODELL FÜR MITARBEITER IM AUSLANDSEINSATZ

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EXPATRIATES10 Tipps für die VergütungDer Entsendungsdienstleister und Autor des White PapersCrown World Mobility hat 10 bewährte Tipps für die Vergü-tung von Mitarbeitern im Auslandseinsatz zusammengestellt.

1. Zeitpunkt:Die Erfassung von Vergütungen beginnt am 1. Januar, nichtam Jahresende. Am besten ist es, die Erfassung der weltwei-ten Vergütungen monatlich durchzuführen.

2. Instruktion:Instruieren Sie Ihre Ansprechpartner, welche die Vergütungs-informationen bereitstellen, gründlich. Legen Sie Erwartun-gen für das fest, was wann benötigt wird.

3. Schulungen:Schulen Sie die Ansprechpartner für Gehaltsabrechnungenund Debitorenbuchhaltung. Seien Sie konsequent im Hin-blick darauf, welche Informationen benötigt werden, undhalten Sie vierteljährliche Meetings für den Informationsaus-tausch ab.

4. Follow-up:Das klingt einfach, aber die Bedeutung kann nicht oft genugbetont werden. Sorgen Sie dafür, dass alle Fristen eingehal-ten werden.

5. Entwicklung eines Zeitplans:Schicken Sie Ihre Bitte um Informationen jeden Monat, undnennen Sie ein Fälligkeitsdatum für deren Eingang. Das ver-schafft Ihnen genügend Zeit für die Analysierung der Datenvor der Erstellung von Berichten.

6. Aufbau von Beziehungen:Die Entwicklung von Beziehungen mit Ihren Ansprechpart-nern zwecks Informationsaustausch ist von unschätzbaremWert. Zurückgehaltene Informationen können Ihre Compli-ance-Anforderungen gefährden.

7. Zentralisierung von Zahlungen:Die eventuelle Zentralisierung der Zahlungen zusammen mitIhrem Relocation-Provider kann den Erfassungsprozess ver-einfachen.

8. Prüfung:Stellen Sie sicher, dass Sie von Ihren Ansprechpartnern erfah-ren, was gezahlt hätte werden müssen.

9. Erfassen Sie alles:Denken Sie daran, alle Daten zu dokumentieren. In einigenFällen unterliegen Benefits, die in einem Land nicht steuer-pflichtig sind, in einem anderen Land der Steuer. Achten Siedarauf, dass Sie das kalkulatorische Einkommen erfassen.Von der Firma finanzierte Renten, Sozialversicherungsabga-ben des Arbeitgebers und Aktien Optionen können die Steu-ererklärung beeinflussen.

10. Machen Sie Compliance zu Ihrem Mantra:Betonen Sie die Bedeutung von Compliance und die Tatsa-che, warum es so wichtig ist, dass Informationen vollständigund rechtzeitig bereitgestellt werden.Den vollständigen Artikel können Sie unter folgendem Linkherunterladen:www.crownworldmobility.com/sites/default/files/World-Mo-bility-files/Tempor_re_Entsendungen_mit_lokalem_Verso-rungspaket_CrownWorldMobility.pdf

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STUDIE: 12 FAKTEN ZUR FLUGANGST

AIRLINESSchweißausbrüche, Zittern, Reiz-

darm – zahlreiche Reisende steigenmit mulmigen bis panischen Gefühlenin ein Flugzeug. Die Online-PlattformFlugangstlos.de hat zum Thema Flug-angst kürzlich eine Studie durchgeführtan der sich über 1.000 Betroffene be-teiligten.

Flugangst tritt bei Männern undFrauen gleichermaßen aufDie Umfrageergebnisse zeigen, dassdas Phänomen Flugangst weder ty-pisch männlich noch typisch weiblichist. Unter allen Teilnehmern gab eseinen minimal größeren Anteil anmännlichen Flugreisenden mit Äng-sten. Das Problem durchzieht alle Al-tersgruppen, allerdings nahm derAnteil an ängstlichen Gästen über demAlter von 34 Jahren erkennbar ab. Obprimär junge Menschen für diese Artvon Angst empfänglich sind, kann aufdieser Basis nur spekuliert werden.

Mit der Flugangst wird im Regelfalloffen umgegangen. Drei von fünf Per-sonen gaben an, dass Freunde undVerwandte von diesen Ängsten wüss-ten. Zu den Hauptgründen, weshalbnicht offen über die Flugangst geredetwird, zählt die Befürchtung, die Reak-tion der Verwandten und Freundewürde die Ängste verschlimmern. Auchder Wunsch, andere nicht durch die ei-genen Sorgen zu belasten, ist bei vie-len Befragten präsent.

Starke Beeinträchtigung des Privat-lebensFlugangst ist nicht zu unterschätzen,denn sie wird von den Betroffenen alsechte Belastung wahrgenommen. 39Prozent der Befragten gaben eine sehrstarke und 25 Prozent eine starke Be-einträchtigung ihres Privatlebens durchdie Flugangst an.

Bei den Formen der körperlichen undpsychischen Beeinträchtigung belegtHerzklopfen mit Abstand die Spitzen-position. 38 Prozent der Befragtengaben dies als Zeichen ihrer Flugangstan, auf den Folgeplätzen landeten Er-brechen und das Gefühl, auf Toilettegehen zu müssen, mit jeweils 13 Pro-zent. Auch Schwitzen und Zitternwaren gängige Symptome, wobei dasgesamte Spektrum auf eine erhöhteNervosität beziehungsweise klassischeAnzeichen einer immensen Stresssitua-tion hindeutet.

Gewünschte Hilfe und medialerUmgangEin Großteil der Befragten sieht für sichkeine Möglichkeit, die Flugangst alleinezu bewältigen. So gaben 77 Prozentder Befragten den Wunsch nach Unter-stützung an, um die Flugangst zu über-winden. Interessant ist außerdem derUmgang mit öffentlichen Berichtenrund um das Thema Fliegen. So gabenzwei Drittel der Befragten an, dass sichihre Ängste durch mediale Berichteüber Notlandungen oder Flugzeugab-stürze noch steigern würden.

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Die rumänische Niedrigpreisfluggesellschaft nimmt abdem 26. März 2017 eine neue Verbindung von Ham-

burg nach Liverpool in England auf. Die Fluggesellschaft wirdNorddeutschland ganzjährig viermal pro Woche am Montag,Mittwoch, Freitag und Sonntag mit der Stadt im NordwestenEnglands verbinden. Liverpool ist ein komplett neues Ziel imStreckennetz von Hamburg Airport. Zum Einsatz kommenmoderne Maschinen vom Typ Boeing 737.

Liverpool ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort in Englandund beheimatet zahlreiche Banken, Finanzinstitute sowiegroße Unternehmen. Auch der Tourismus gehört zu denwichtigsten Wirtschaftssektoren der Stadt. Der historischeTeil der Hafenstadt Liverpools gehört zum Weltkulturerbe.Zudem war Liverpool 2008 „Europäische Kulturhauptstadt“.Darüber hinaus ist Liverpool unter anderem als Heimat derbeliebten Fußballvereine FC Everton und FC Liverpool be-kannt. Hamburg und Liverpool sind außerdem durch dieMusik verbunden: Liverpool ist die Heimatstadt der berühm-

ten Band „The Beatles“, die ihre Karriere mit ersten Auftrit-ten in Hamburg begonnen haben.

Neben der neuen Strecke nach Liverpool wird Blue Air zumSommerflugplan eine Verbindung nach Cluj-Napoca in Ru-mänien aufnehmen. Zusätzlich fliegt die Fluggesellschaft be-reits seit März 2016 von Hamburg nach Bukarest.

Die Flüge nach Liverpool sind ab sofort unterblueairweb.com oder im Reisebüro buchbar. Die Tickets sindab 19,99 Euro pro Strecke erhältlich.

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AIRLINES

Für alle Passagiere sichtbar: Ham-burg Airport hat seit dem 10. Ok-

tober dieses Jahres neben seinem Logoeinen 8,65 Meter breiten und 0,85Meter hohen Schriftzug „HelmutSchmidt“ montiert. Dieser ist vom Vor-feld weit sichtbar an der südlichen Pierangebracht. Der Schriftzug ist der ersteSchritt, um den zukünftigen Namens-zusatz „Helmut Schmidt“ am Flugha-fen zu visualisieren. Am 10. November2016, dem ersten Todestag des Bun-deskanzlers a.D., wird Hamburg Air-port seinen einstigen Ehrenvor-sitzenden des Aufsichtsrats mit demNamenszusatz „Helmut Schmidt“ wür-digen. Diesen Meilenstein in seiner105-jährigen Geschichte wird der Flug-hafen mit einem Empfang feiern, inAnwesenheit von Hamburgs ErstemBürgermeister Olaf Scholz und Dr. Su-sanne Schmidt-Kennedy, Tochter desEhrenbürgers der Freien und Hanse-stadt Hamburg, sowie geladenen Gä-sten.

Stefanie Harder, Bereichsleiterin Unter-nehmenskommunikation und Serviceam Hamburg Airport und in dieserFunktion verantwortlich für den Na-menszusatz, erklärt: „Helmut Schmidtwar Ehrenvorsitzender des Aufsichts-

rats am Hamburg Airport und Nachbaraus Langenhorn. Er wird von vielenMenschen – weit über Hamburg undDeutschland hinaus – verehrt und dientals Vorbild. Wir sind stolz darauf, dassder Flughafen Hamburg bald für immermit Helmut Schmidt verbunden seinwird. Mit den jetzt sichtbar werdendenVorbereitungen wird dieses Gefühlnoch stärker.“

Weitere Maßnahmen: HelmutSchmidt wird am Flughafen präsentseinIn den kommenden Wochen wird derHamburger Flughafen zahlreiche wei-tere Schritte realisieren, um sich aufden Namenszusatz vorzubereiten. Dazugehören überdimensionale Willkom-mens-Schilder mit einem Porträt desberühmten Hanseaten im Norden undSüden der Anfahrt zum Flughafen,zahlreiche Beklebungen an den Ein-und Ausgängen zu den Terminalssowie der Namenszusatz auf den Ter-minal-Beschilderungen. In der AirportLounge, die von Geschäfts- und Privat-reisenden, Diplomaten und Staatsgäs-ten gleichermaßen besucht wird,erinnert der Flughafen ebenfalls an sei-nen prominenten Vielflieger. Bis zum10. November 2016 werden alle visuel-

len Elemente platziert sein. Ab diesemTag wird auch eine Ausstellung an seinLebenswerk und das seiner vor sechsJahren verstorbenen Ehefrau LokiSchmidt, ebenfalls Ehrenbürgerin derFreien und Hansestadt Hamburg, erin-nern. Diese Ausstellung steht allen Be-suchern ab dem 11. November auf derGalerieebene in Terminal 2 offen. DerEintritt ist frei.

Wie kein zweiter Hamburger hat Hel-mut Schmidt den Flughafen seiner Hei-matstadt in den vergangenen knapp65 Jahren geprägt. Als Leiter desAmtes für Verkehr in der Wirtschafts-behörde stellte er bereits 1952 die poli-tischen Weichen für die Ansiedelungder Lufthansa Technik am HamburgAirport. Nur drei Jahre später nahmLufthansa den Flugbetrieb in Hamburgauf. Helmut Schmidts Weitsicht undseinem Verhandlungsgeschick ist es zuverdanken, dass die Verbindung vonHamburg Airport und Lufthansa seithereine Erfolgsgeschichte ist. Früh er-kannte er das Wachstumspotenzial derLuftfahrt, und so hat er auch einen ge-wichtigen Anteil daran gehabt, dassseine Heimatstadt heute einer der be-deutendsten Standorte der Luftfahrtin-dustrie weltweit ist.

HAMBURG AIRPORT

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BLUE AIR

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AIRLINES

AIRBERLIN

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft bietet gemein-sam mit dem niederländischen Start-up-Unternehmen

iFleat ihren Gästen einen neuen Service an. Mit airgusto, wiedieser neue Service heißt, können Passagiere, die einenLangstreckenflug ab Berlin in der Economy Class gebuchthaben, online ihr Wunschgericht von ausgewählten BerlinerRestaurants vorbestellen. Die Menüs werden auf Porzellan-geschirr angerichtet und auf Flügen ab Berlin nach NewYork, Chicago, Miami, Abu Dhabi und Punta Cana serviert.Für die Bestellung auf iFleat.com oder über die kostenfreieiFleat-App ist bis zu zwölf Stunden vor Abflug die Eingabeder Buchungsnummer notwendig. Dieser neue Service soll ineinigen Monaten auch auf weitere Langstreckenflüge ausge-weitet werden.

Zu den ausgewählten Berliner Restaurants gehören das Chu-penga aus Mitte, das von den mexikanischen Streetfood-märkten San Franciscos inspiriert ist, ebenso wie derklassische Italiener Mondo Pazzo aus Charlottenburg. Herz-hafte Schnitzel werden vom Friedrichshainer Restaurant Mut-zenbacher‘s bei airberlin an Bord angeboten. Das RestaurantSuperfood aus Mitte verbindet Genuss und gesundes Essenund bereitet seine Gerichte in Bioqualität so zu, dass maxi-mal viele Nährstoffe und Vitamine erhalten bleiben. Umamiaus Prenzlauer Berg bringt seine kreative und traditionelleKüche aus Fernost mit an Bord. Die mehrgängigen Menüskosten zwischen 19 und 37 Euro.

Darüber hinaus bietet airberlin auf Langstreckenflügen wei-terhin ein Full-Service-Konzept an und serviert ihren Gästenje nach Flugdauer bis zu zwei warme Mahlzeiten sowie kalteund warme Getränke. Auch eine Auswahl an alkoholischenGetränken wie Bier, Wein oder Sekt sind im Flugpreis inklu-sive. Bei Vorbestellung sind auch zahlreiche Sondermenüs alskostenfreie Alternative zum regulären Essen an Bord verfüg-bar. Dazu gehören vegetarische oder vegane Menüs ebensowie gluten- und laktosefreie Mahlzeiten, Speisen für Diabeti-ker, koscheres und muslimisches Essen oder Kindermenüs fürKinder ab zwei Jahren. Vorbestellungen sind online auf air-berlin.com, im Reisebüro oder telefonisch unter Rufnummer0180 6 334 334 über das Airberlin Service Center möglich.

AIR NEW ZEALAND

Mit einem bildgewaltigen Video zeigt die neuseeländi-sche Fluggesellschaft Air New Zealand wie einfach,

entspannt und komfortabel eine Reise ans andere Ende derWelt sein kann. Das Video zeigt die Flugerfahrung, mit AirNew Zealand nach Neuseeland zu reisen, aus der Ich-Per-spektive. Dazu hat die Airline den namhaften deutschen Vi-deographer Marko Roth engagiert, der den Service auf derStrecke von Singapur nach Auckland während eines regulä-ren Passagierfluges mit der Kamera festgehalten hat.

Flugerlebnis aus der Ich-PerspektiveIn den ersten 40 Sekunden des Videos können Urlaubersehen, was sie auf dem neun Stunden und vierzig Minutenlangen Flug von Singapur nach Neuseeland erwartet – vonder typisch neuseeländischen "Kia Ora" Begrüßung an Bordbis zum innovativen Snackmenü, mit dem Passagiere zu je-derzeit Schokoriegel und Getränke über das persönliche En-tertainment-System bestellen können. Das Video, welchesReisenden die Services und den Komfort der neuseeländi-schen Airline schmackhaft machen soll, gewährt sogar einenEinblick in die liebevoll gestalteten Waschräume mit ihrencharmanten Bücherregal-Tapeten.

Das Besondere am Dreh waren die Ich-Perspektive, in Fach-kreisen auch POV (Point-of-View) genannt, sowie die Bedin-gungen, unter denen die Dreharbeiten stattfanden. Denndas Video wurde während eines regulären NZ 281 Flugesvon Singapur nach Auckland produziert, bei der der Kamera-mann einen Helm mit integrierter Kamera trug. Die Authen-tizität des Videos rückt dadurch nochmal gesondert in denFokus.

Die volle Pracht NeuseelandsDas Video endet mit einer spektakulären Reise durch den In-selstaat im Südpazifik. Mit eindrucksvollen Aufnahmen derTraumdestination Neuseeland liefert es überzählige Inspira-tionen für eine Reise ins Land der langen weißen Wolke.Emotionale Szenen beschreiben die Begegnungen mit denEinheimischen. Drohnenaufnahmen vom Kajak-Fahren aufLake Taupo, dem größten Süßwassersee des Landes, undspeiender Geysire in Rotorua zeigen die volle NaturschönheitNeuseelands.

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VERMISCHTESHARVARD IST WEITER BESTE UNIVERSITÄT DER WELT

Die Universität Harvard (Großraum Boston, USA) bleibtweiter die Nummer Eins der besten Hochschulen der

Welt. Die meisten der besten zehn Universitäten weltweit lie-gen ebenfalls zum Teil in den Vereinigten Staaten von Ame-rika sowie in Großbritannien: Stanford (Kalifornien, USA),MIT (Cambridge, USA), Berkeley (Kalifornien, USA), Cam-bridge (Großbritannien), Princeton (New Jersey, USA), Cal-tech (Pasadena, USA), Columbia (New York, USA), Chicago(USA) und Oxford (Großbritannien).

Dies sind Ergebnisse des Academic Ranking of World Univer-sities (ARWU), das von ShanghaiRanking Consultancy veröf-fentlicht wird. Letztere ist eine nach eigenen Angabenunabhängige Organisation für Hochschulforschung.

Zürich hat beste Universität in KontinentaleuropaIn Kontinentaleuropa ist die ETH Zürich in der Schweiz(weltweit auf Platz 20) die beste Hochschule. Auf Platz Zweiin dieser Region befindet sich die Universität Kopenhagenin Dänemark (weltweit auf Rang 35). Sie hat die UniversitätPierre und Marie Curie (weltweit Platz 36) in Paris, Frank-reich überholt. Die Universitäten Tokio (21) und Kyoto (26)in Japan gelten als die besten Hochschulen in Asien. Die Uni-versität Melbourne (44) wiederum steht an der Spitze vonUniversitäten in Ozeanien.

Erstmals hat es auch die Universität Warwick (92) in Groß-britannien unter die besten 100 Hochschulen geschafft.2015 hatten insgesamt elf Universitäten ihren ersten Auftrittin der Liste der besten 500 Unis weltweit. Darunter befindensich die Queensland University of Technology in Australienund die Sharif University of Technology in Iran.

Das komplette Universitäts-Ranking finden Interessierte hier.

Hintergrund: Das internationale Hochschulranking ARWUgibt es seit 2003. Es listet die besten Orte zum Studieren an-hand einer Reihe objektiver Faktoren und sechs Indikatoren:

1. Zahl der Absolventen, die einen Nobelpreis gewonnenhaben,

2. Zahl der Mitarbeiter, die eine Fields-Medaille erhaltenhaben,

3. die am häufigsten zitierten Forscher,4. Anzahl der veröffentlichten Artikel in Fachzeitschriften

von Nature und Science,5. Anzahl der indizierten und veröffentlichten Fachbeiträge

im Science Citation Index sowie im Social Sciences Cita-tion Index und

6. die Pro-Kopf-Leistung einer Universität

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WARUM PINGUINE AUSWANDERN

An der antarktischen Küste lebt keine einzige Pinguinko-lonie in Isolation. Kaiserpinguine bewegen sich rund

um den vereisten Kontinent und pflanzen sich miteinanderfort. Dadurch bilden sie eine einzige, rund um den Pol zu-sammenhängende Population. Obwohl der Großteil der Indi-viduen zur Partnerwahl, zum Brüten und für die Aufzuchtder Jungen an die eigene Geburtsstätte zurückkehrt, migriertein gewisser Anteil und siedelt sich bei anderen Kolonien an.Wie ein internationales Forscherteam entdeckt hat, wird sodie volle genetische Durchmischung garantiert. Die Ergeb-nisse wurden kürzlich im prestigeträchtigen Journal NatureCommunications publiziert.

Laut dem Centre National de la Recherche Scientifique derUniversität Straßburg müssen alle betroffenen Pinguineplötzlich gleichzeitig einen neuen Brutplatz finden, wenneine Pinguinkolonie plötzlichdurch ein Naturereignis aus-gelöscht wird, wie es zumBeispiel beim Kalben desMertz-Gletschers passierte. Ineiner internationalen For-schungszusammenarbeit zwi-schen Frankreich, Österreich,Italien, Deutschland, Großbri-tannien, Norwegen, Monacound den USA analysierten dieWissenschaftler großeGenom-Datensätze von Kai-serpinguinen, um daraus diegenetische Struktur der Artabzuleiten und um die Migra-tion zwischen sechs Kolonienvon Kaiserpinguinen besserzu verstehen. Entlang derantarktischen Küste lebenmanche dieser Kolonien biszu 8.000 Kilometer voneinan-der entfernt.

15 bis 20 Prozent der Tierekehren nicht mehr in Ge-burtskolonie zurückWenn junge Pinguine die Ko-lonie, in der sie geboren sind,zum ersten Mal verlassen, verbringen sie zwei bis drei Jahreunterwegs, bevor sie nach einem Partner zur Paarung su-chen. Durch direkte Beobachtung einer bestimmten Koloniefanden die Forscher heraus, dass 15 bis 20 Prozent der Jung-tiere nicht mehr in ihre Geburtskolonie zurückkehren. "Man-che überleben nicht, aber wir wissen, dass circa fünf Prozent

der Jungtiere eine neue Kolonie finden und dort bleiben", soEmiliano Trucchi vom Department für Botanik und Biodiversi-tätsforschung der Universität Wien. In manchen Fällen konn-ten die Forscher einen Rückgang der Anzahl der Tiere ineiner Kolonie beobachten. Bislang dachte man, dass dies anungünstigen Umweltbedingungen sowie einer hohen Todes-rate liegt. Nun hat sich herausgestellt, dass es auch möglichist, dass sich viele der Tiere einfach eine neue Kolonie ge-sucht haben.

Klimaveränderungen haben Konsequenzen für die Pin-guineDa Kaiserpinguine an der Spitze der antarktischen Nahrungs-kette stehen, reagieren sie besonders sensibel auf Klimaver-änderungen und gelten dadurch auch als wichtiger Indikatordes sensiblen antarktischen Ökosystems. Bisherige Modelle

gingen davon aus, dass die Tierenicht zwischen den Kolonienmigrieren können. Es sinddaher neue Modelle notwen-dig, um akkurate Vorhersa-gen über das zukünftigeSchicksal dieser Art machenzu können. Die aktuelle Stu-die zeigt, dass jede einzelneKolonie auf ein viel größeresgenetisches Reservoir zurück-greifen kann als bisher ge-dacht und die Pinguine sichdaher auch besser an Um-weltveränderungen anpassenkönnen.

Laut Trucchi ist die genetischeVielfalt das Rohmaterial fürdie Evolution, je vielfältiger,umso besser. In der Tat be-steht die gesamte Art dieserPinguine aus einer einzigenzusammenhängenden Popu-lation, weshalb diese Durch-mischung von großem Vorteilist. Da Kaiserpinguine denantarktischen Kontinent nicht

aus eigener Kraft verlassenkönnen, hat die globale Erwärmung insbesondere für siedrastische Konsequenzen. Wenn der Klimawandel weiterhinmit dem momentanen Tempo fortschreitet, könnte den Pin-guinen nicht genügend Zeit bleiben sich anzupassen.

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VERMISCHTES

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VERMISCHTESDAS SIND EUROPAS TOP 10 KAFFEENATIONEN

675 Tassen Kaffee trinkt jeder Deut-sche im Schnitt pro Jahr. Das geht

aus einer Erhebung des Statista Consu-mer Market Outlooks hervor. Das istaber noch gar nichts im Vergleich mitFinnland. Bei über 1.310 liegt hier derTassenschnitt pro Person. Das sindjeden Tag 3,6 Tassen. Die Beziehungder Finnen zum Kaffeetrinken ist offen-bar eine besondere. Dazu heißt es ineinem Bericht des Tagesspiegels: „Lie-besgeschichten, geschäftliche Bespre-chungen, intime Gespräche – mit

Kaffee fängt in Finnland alles an, mitKaffee hört alles auf, und zwischen-durch trinkt man auch noch reichlich.“Dagegen scheint das Verhältnis derDeutschen oder der – ebenfalls als demaromatischen Wachmacher besonderszugetan geltenden – Italiener (658 Tas-sen) zum Kaffee eher nüchtern.

Der Statista Consumer Market Outlookermöglicht Entscheidern und Planerneinen schnellen Zugriff auf quantitativeFakten zu Schlüsselmärkten der Kon-

sumgüterindustrie und betrachtet dierelevantesten KPIs jedes Marktes. Por-trätiert werden die 10 wichtigsten Kon-sumgüter-Märkte mit insgesamt 70Warenkategorien im Verlauf der ver-gangenen fünf Jahre inklusive treiber-basierter Prognosen bis in das Jahr2020. Das Ergebnis: Eine Datenbankmit exklusiven Marktdaten sowieMarktreports, die von Statista ab Okto-ber in regelmäßigen Abständen veröf-fentlicht werden.

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DIE BELIEBTESTEN SPRACHTESTS FÜR ENGLISCH ALS FREMDSPRACHE

Die Carl-Duisburg-Centren haben die beliebtestenSprachtests für die Prüfung der Englischsprachkennt-

nisse zusammengestellt. Die Tests dienen häufig als einewichtige Zugangsvoraussetzung für Ausländer beispielsweisezu Hochschulen oder zum Arbeitsmarkt.

IELTS (International English Language Testing System)Der IELTS Test ist einer der weltweit bekanntesten Englisch-Sprachtests und orientiert sich am britischen Englisch. ZweiPrüfungsmodule stehen zur Auswahl: Das Academic Modulebenötigen Studenten für den Hochschulzugang sowie medi-zinisches Fachpersonal für die Arbeitserlaubnis in Australien,

Neuseeland und Großbritannien. Das General Module brau-chen Einwanderer in Down Under und Kanada. 9.000 Orga-nisationen in mehr als 140 Ländern erkennen das Zertifikatan, darunter Schulen, Universitäten, Arbeitgeber, Einwande-rungsbehörden und Berufsverbände.

Der dreistündige Test wird in 14 deutschen Städten an 36Terminen pro Jahr angeboten. Für diese können sich Prü-fungskandidaten unter www.britishcouncil.de bis zwei Wo-chen vor dem Prüfungstermin anmelden. Die Resultatestehen nach 13 Tagen fest. Die Kosten für den Test betragen220 Euro.

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VERMISCHTESTOEFL (Test of English as a Foreign Language)Das TOEFL Zertifikat benötigen vor allem Studenten für denHochschulzugang. Denn für viele Bachelor- und Masterstudi-engänge im Ausland oder internationale Studiengänge inDeutschland gilt er als Zulassungsvoraussetzung. Der Multi-ple Choice Test orientiert sich am amerikanischen Englisch.Neben anderen TOEFL Tests wie etwa der TOEFL pbt oder derTOEFL Junior für Austauschschüler ist der TOEFL ibt („‚inter-net-based“) am meisten verbreitet. Deutschlandweit werdenpro Jahr über 50 Testtermine an 32 Orten angeboten. Nach13 Tagen stehen die Testergebnisse fest.

Die Bewertung erfolgt nach einem Punktesystem, das eineSkala bis 120 Punkte umfasst, wobei Hochschulen zwischen80 und 110 Punkten verlangen. Es ist ratsam, sich mindes-tens vier Wochen vorher für den vierstündigen Test anzumel-den. Das ist online über www.ets.org möglich. Der Testkostet 245 Dollar.

CAE (Cambridge Certificate in Advanced English)Das CAE ist die gefragteste Englischprüfung der University ofCambridge, die für Nicht-Muttersprachler von den dortigenProfessoren entwickelt wurde. Einmal bestanden, berechtigtdas Zertifikat zum Studieren an Universitäten in Großbritan-nien. Das Zertifikat eignet sich generell für den Hochschulzu-gang, wird aber auch für den Beruf anerkannt oder bei derImmigration in ein englischsprachiges Land. Weltweit lässtsich das CAE in über 135 Ländern erwerben. Die 46 Prü-fungsorte und -zentren in Deutschland sind unter www.cam-bridgeenglish.org/exams zu finden.

Der vierstündige Test existiert in zwei Versionen: Testteilneh-mer, die die Papierform wählen, erhalten ihre Resultate erstnach vier bis sechs Wochen. Die Ergebnisse der computerba-sierten Form gibt es schon nach zwei bis drei Wochen. Ter-mine für den Test sind monatlich möglich. Das CAE kostetetwa 250 Euro.

TOEIC (Test of English for International Communica-tion)Seit fast 40 Jahren ist dieser Test gefragt, wenn es um denNachweis von berufsbezogenem, weniger dem rein akade-mischen Englisch geht. Laut den Carl Duisberg Centren dienter vor allem Arbeitnehmern für den Nachweis der Englisch-kenntnisse. Doch auch für den Zugang zur Fachhochschuleist er gefragt. Kandidaten wählen aus unterschiedlichen Prü-fungsvarianten. Beim Standardtest TOEIC L&R sind die bei-den Bereiche Hörverstehen und Lesen die Hauptbestandteileder Prüfung. Absolvieren können Kandidaten den reinenMultiple Choice Test entweder in Papierform oder am Com-puter.

Der TOEIC 4 Skills gibt zudem die Möglichkeit, auch denmündlichen sowie den schriftlichen Sprachgebrauch zu tes-ten. Der Test wird überall in Deutschland in Kooperation mitwww.language-testing-service.de angeboten. Durchgeführtwird er beim Arbeitgeber, am Studienort, in einem TOEIC-Zentrum oder einem anerkannten Testcenter. Auch im Aus-land kann die Prüfung abgelegt werden. Termine sind nachWunsch möglich. Die Resultate kommen bereits nach siebenTagen. Die Höchstpunktzahl liegt für beide Bereiche bei 990und kostet je nach Prüfinstitution circa 115 Euro.

Zertifikate zwei Jahre gültigStehen verschiedene Tests zur Auswahl, sind in der Regel dieNähe zum Prüfungsort und die Verfügbarkeit eines Testter-mins ausschlaggebend bei der Entscheidung für eine dieserPrüfungen. Hochschulen geben in der Regel eine Liste alleranerkannten Englischprüfungen heraus. Wer den Test füreinen Auslandsaufenthalt benötigt, dem rät Klara Balogun:„Den IELTS würde ich für England, Australien und Neusee-land ablegen. Der TOEFL-Test ist ideal für USA, obwohl mitt-lerweile viele Institutionen in den jeweiligen Ländern auchden anderen Test anerkennen.“

Die Zertifikate sind in der Regel zwei Jahre gültig. Das Cam-bridge-Zertifikat wirbt mit lebenslanger Gültigkeit. Dennochempfiehlt es sich nach längerer Pause im Sprachgebrauch,einen Test neu abzulegen. „Durchfallen kann man bei denTests nicht, ausschlaggebend ist für deren Verwendung aberimmer eine Mindestpunktzahl. Man kann sie so oft ablegenwie man möchte. TOEFL hält sich eine Sperre von zwölfTagen vor.“

Alle namhaften Schulbuchverlage bieten Bücher zur Vorbe-reitung an; auch das Netz hält diverse Onlinekurse bereit.Sprachschulen bieten zudem spezielle Vorbereitungskursean. Besonders empfehlenswert vor einer Prüfung ist es, sichim Alltag mit der englischen Sprache zu beschäftigen – sei esdurch Radio oder Fernsehen oder beim Lesen einer Zeitung.

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GESUNDHEIT

KRANKENVERSICHERUNG FÜR DIGITALE NOMADEN: HILFREICHE TIPPS

Welche Auslandskrankenversiche-rungen eignen sich für die

Gruppe der so genannten digitalen No-maden? Gibt es besondere Policen fürdiese spezielle und immer weiter wach-sende Gruppe, deren Arbeitsplatz über-all auf dem Globus ist? Worauf solltendiese modernen Globetrotter bei derWahl der richtigen Versicherung ach-ten? Die BDAE Gruppe hat ein paarhilfreiche Tipps in Sachen Auslands-krankenschutz zusammengestellt.

Wer ohne eine internationale Kranken-versicherung die Welt bereist, handeltäußerst risikoreich. Für viele Länder(beispielsweise Australien oder Verei-nigte Arabische Emirate) ist eine Aus-landskrankenversicherung sogarVoraussetzung, um einreisen zu dür-fen. Aber auch für Aufenthalte in euro-päischen Staaten ist eine weltweitgültige Auslandspolice ratsam, denndie Krankenkasse in Deutschland er-stattet einerseits längst nicht alle imAusland entstandenen Kosten undwird andererseits auch nicht überall ak-zeptiert. Zudem zahlen die Kassen kei-nen Rücktransport ins Heimatland –egal wie schlecht es einem im Auslandgeht. Wer etwa aufgrund eines kompli-zierten Eingriffs lieber in Deutschlandbehandelt werden möchte und sichdeshalb in die Heimat fliegen lässt,bleibt schnell auf Kosten im fünfstelli-gen Bereich sitzen.

Reisekrankenversicherung reichtnicht ausImmer wieder hört man, dass sich digi-tale Nomaden, die sich nur wenigeMonate im Ausland aufhalten, unkom-pliziert über eine günstige Reisekran-kenversicherung absichern können.Dies ist jedoch nicht unbedingt emp-fehlenswert. Der Grund: Solche Versi-cherungen sind nur für den Urlaubgedacht und auch nur auf wenige Wo-chen im Jahr begrenzt. Sie sind zudemfür gewöhnlich nur für Notfälle konzi-piert, so dass beispielsweise Vorsorge-untersuchungen, Zahnersatz oderSchwangerschaft und Entbindung häu-fig nicht abgedeckt sind.

Darüber hinaus zahlen die meisten An-bieter im Krankheitsfall nicht, wennder Aufenthalt jobbedingt war. Sicher-lich, bei digitalen Nomaden kann essich um einen Grenzbereich handeln,denn Freizeit und Job wechseln sichpraktisch stündlich ab. Wer aber aufNummer Sicher gehen möchte, dersollte lieber eine „richtige“ Auslands-krankenversicherung abschließen, dieauch bei beruflich veranlassten Aufent-halten im Ausland leistet. Unabhängigdavon bestehen die meisten Reisekran-kenversicherer darauf, dass ein deut-scher Wohnsitz existiert und dieVersicherung aus Deutschland herausbeantragt wird. Viele digitale Nomadenverfügen jedoch gar nicht mehr übereine Meldeadresse.

Vorsicht bei ausländischen/lokalenVersicherernUm Geld zu sparen, wählen viele „digi-tal nomads“ einen lokalen Versichererim jeweiligen Gastland. Dies kann aller-dings zwei entscheidende Nachteilemit sich bringen. Insbesondere Anbie-ter nach dem angelsächsischen Modellbegrenzen ihre Versicherungssummefür Schäden („limits“). Indem sie bei-spielsweise Leistungen auf ein Maxi-mum von 100.000 Euro limitieren,halten sie die Beiträge niedrig. Über-steigt ein Versicherungsschaden danndiese Summe (zum Beispiel durch meh-rere Eingriffe in einem Jahr – allein eineBlinddarm-Operation in den USA kos-tet rund 20.000 Euro), muss der Versi-cherte die Differenz selbst bezahlen.Der zweite Nachteil beim angelsächsi-schen Modell: Der Versicherungsschutzmuss jedes Jahr erneuert („renewal“)werden. Das bedeutet, dass man jedesJahr wieder einen neuen Antrag stellenmuss und die Versicherung dann prüft,ob man weiterhin „lukrativ“ ist odernicht. Wer in der Zwischenzeit ein paarMal krank gewesen ist, könnte unterUmständen nicht mehr so attraktiv seinund als Kunde abgelehnt werden.

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GESUNDHEITProblem des KriegsrisikosEine weitere Kostenfalle, in die Weltrei-sende vor allem heutzutage schnelltappen können, ist das so genanntepassive Kriegsrisiko – vor dem Hinter-grund der vielen Krisenregionen welt-weit ist das mehr denn je ein aktuellesThema. Selbst als relativ stabil geltendeLänder können quasi über Nacht zueinem Gefahrenherd werden. Was be-deutet das für den Versicherungsschutzvon Freelancern und Nomaden?

Es ist üblich, dass die Anbieter grund-sätzlich nicht für Gesundheitsschädenaufkommen, wenn ihre Kunden aktivan einem Kriegsgeschehen (zum Bei-spiel mit der Waffe in der Hand) oderbeispielsweise an einer gewalttätigenDemonstration teilgenommen haben.Zugegeben: Dabei handelt es sich umRisiken, denen die wenigsten digitalenNomaden in dieser Gänze ausgesetztsein dürften. Aber: Manche Versichererzahlen aber auch dann nicht, wenn le-diglich ein passives Risiko besteht. Eskann allerdings schnell passieren, dassman auf Reisen unfreiwillig und unwis-sentlich in Ausschreitungen gerät undin der Folge Verletzungen davon trägt.

Aus diesen und aus weiteren Gründenist es ratsam, eine spezielle Auslands-krankenversicherung bei einem deut-schen Anbieter abzuschließen.Beispielsweise verlangen diese Spezia-listen keinen deutschen Wohnsitz undhaben auch kein Problem damit, wennder Versicherungsschutz aus dem Aus-land heraus abgeschlossen wird. DerVersicherungsschutz enthält zudemauch sinnvolle Serviceleistungen. Sostehen oftmals eine 24-Stunden-Not-fall-Hotline und sogar Dolmetscherhil-fen zur Verfügung.

Der Krankenrücktransport ins Heimat-land ist inkludiert und man wird imNotfall sogar aus Krisenregionen eva-kuiert. Die Police ist bei manchen An-bietern tagesaktuell und nahezu immerflexibel monatlich kündbar. Auchhaben diese Versicherer meistens keinProblem mit ausländischen Arzt- undKrankenhausrechnungen und könnensogar Empfehlungen für Klinken welt-weit aussprechen, da sie mit Vielen Ko-operationen abgeschlossen haben.

Vorleistungen sind fast immer üb-lichWas allen privaten Anbietern gemeinist, ist der Umstand, dass die Versicher-ten im Ausland Arztrechnungen zu-nächst einmal selber zahlen müssen –man geht also in Vorleistung. Bei teu-ren Krankenhausaufenthalten bestehtjedoch in der Regel die Möglichkeit,dass der Versicherer die Aufwendun-gen direkt mit dem Krankenhaus ab-wickelt. Und noch etwas: DieBandbreite hinsichtlich der zu zahlen-den Versicherungsbeiträge ist wirklichgroß. Dabei gilt: Je mehr Leistungenman haben möchte, desto teurer wirdes.

Die BDAE Gruppe als eine der Vorreite-rinnen auf dem Gebiet der mittel- undlangfristigen Auslandskrankenversiche-rungen hat für so ziemlich jeden einpassendes Produkt und ist dabei über-aus transparent. So hält das Unterneh-men auch nicht damit „hinterm Berg“,was es nicht versichert. Die Versiche-rungen, die für digitale Nomaden in-frage kommen, finden Sie hier.

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GESUNDHEITDROGEN BRINGEN VIELE AMERIKANER INS KRANKENHAUS

Krankenhausaufenthalte aufgrundeiner infektiösen Endokarditis,

einer Infektion der Herzklappe, neh-men bei jungen erwachsenen US-Ame-rikanern deutlich zu, so eine Studie desTufts Medical Center und der Tufts Uni-versity School of Medicine. Betroffensind laut dem Team um Alysse Wurcelvor allem Weiße und Frauen. DerartigeHerzinfektionen stehen immer wiederauch mit dem Injizieren von Drogen inZusammenhang.

Eine infektiöse Endokarditis kannneben angeborenen Fehlbildungen derHerzklappen oder anderen Gesund-heitsproblemen bei älteren Patientenauch durch das Injizieren von Drogenverursacht werden. Dabei gelangenBakterien in den Blutkreislauf. 2013entfielen rund zwölf Prozent der Kran-kenhausaufenthalte aufgrund einerHerzinfektion auf die letzte Gruppevon Betroffenen. Im Jahr 2000 lag die-ser Anteil noch bei sieben Prozent. Dasentspricht laut Schätzungen einem An-stieg von 3.578 Erkrankungen auf8.530.

2000 entfielen 28 Prozent dieser Er-krankungen auf Erwachsene zwischen15 und 34 Jahren. 2013 hatte sich die-ser Anteil auf 42 Prozent erhöht.Weiße Patienten haben im Jahr 2000noch 40 Prozent ausgemacht. 2013waren es bereits 69 Prozent. Bei jun-gen weißen Erwachsenen kam es zueinem deutlichen Anstieg von 57 auf80 Prozent. 2013 entfielen 41 Prozentaller Krankenhausaufenthalte aufFrauen. Bei jungen Erwachsenen lagdieser Anteil bei 53 Prozent.

Großes Drogenproblem in AmerikaFür Wurcel sind die Ergebnisse alarmie-rend. Sie bestätigten, dass die Opiat-sucht in den USA auf dem Vormarschsei und diese Patienten zu einer immergrößeren Herausforderung für das Ge-sundheitssystem würden. Die Wissen-schaftlerin spricht in diesemZusammenhang sogar von einer lan-desweiten Epidemie. An einem durch-schnittlichen Tag sterben in den USA78 Menschen an einer Opiatüberdosis.Dazu gehören Schmerzmittel und He-roin. Der Wert hat sich laut dem De-partment of Health and HumanServices seit 1999 vervierfacht.

Die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei in-fektiöser Endokarditis reicht von zwölfbis 50 Prozent der Patienten. Die Belas-tungen für das Gesundheitssystem sindlaut den Wissenschaftlern erheblich, dader Großteil dieser Patienten entwederarbeitslos ist oder nicht ausreichend Ar-beit hat. Die Betroffenen hängen daherzumeist von einer öffentlich finanzier-ten Krankenversicherung ab.

Quelle: pressetext.com

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WELTWEITNamibia wird als Reiseziel immer beliebter: Zum ersten

Mal reisten mehr als anderthalb Millionen (1.519.618)internationale Besucher (Foreign Arrivals) nach Namibia. DiesEntspricht einem Zuwachs von 5.1 Prozent gegenüber demVorjahr. Die stärkste Gruppe bildeten mit 91,3 Prozent(1.387.773 Personen) die Touristen (Tourist Arrivals). AusEuropa registrierte Namibia 233.717 Touristen – ein Plus von5,4 Prozent im Vorjahresvergleich und ein Rekordwert seitBeginn der Statistik.

34,8 Prozent der europäischen Touristen planten, acht bis 14Tage im Land zu bleiben, 23,9 Prozent planten einen Aufent-halt von 15 bis 21 Tagen. Besonders beliebt bei europäischenTouristen waren Reisen zwischen Juli und November – diestärksten Reisemonate bildeten August und Oktober.

Vor allem ältere Menschen reisen nach NamibiaDie reisestärkste Altersgruppe bei Namibia-Touristen ausEuropa lag zwischen 50 und 60 Plus Jahren. Stärkster euro-päischer Quellmarkt bleibt Deutschland mit einem neuen Re-kordergebnis von 90.729 Touristen (plus 5,4 Prozent). Darauffolgen das Vereinte Königreich (UK) (minus 0,9 Prozent auf25.412) und Frankreich (plus 3,1 Prozent auf den Rekord-wert von 20.189 Touristen).

Ein starkes Wachstum verzeichnet das Land im südlichenAfrika vor allem aus den Niederlanden (plus 25,4 Prozent auf13.967), Belgien (plus 23,6 Prozent auf 9.032) und Italien(plus 17,2 Prozent auf 10.460 Touristen). Aus der Schweizreisten 15.523 (plus 8,8 Prozent), aus Österreich 5.943 Tou-risten (minus 15,6 Prozent) 2015 in die ehemalige deutscheKolonie.Mehr Infos finden Interessierte auf der offiziellen Tourismus-Seite www.namibia-tourism.com.Quelle: tip.de und cibt.com

NAMIBIA: BESUCHERREKORD AUS EUROPA

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Washington, D.C. erweist sich als klarer Besucherma-gnet für Amerika: Im vergangenen Jahr konnte die

US-Hauptstadt den Rekord von 21,3 Millionen Gästen erzie-len – gegenüber 2014 ist dies ein Zuwachs von fünf Prozent.

Unter den Besuchern waren erstmals auch mehr als zwei Mil-lionen Touristen aus Übersee – das entspricht einem Plus von7,8 Prozent. Die meisten Gäste kamen der Reihenfolge nachaus China, Großbritannien, Deutschland, Australien undFrankreich, wobei allein aus Deutschland 132.000 Besucherkamen.

Zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten von Washing-ton gehören die National Mall mit dem Status eines Natio-nalparks. In dieser finden sich zahlreiche Monumente,

Gedenkstätten, Museen und repräsentative Regierungsbau-ten, von denen viele weltweit bekannt sind. Weitere weltbe-rühmte hot spots der Washington National Mall sind dasWeiße Haus, das Kapitol, das Washington Monument, dasLincoln Memorial mit dem Wasserbecken, das Franklin De-lano Roosevelt Memorial, das Vietnam War Memorial, dasKorean War Veterans Memorial, das Jefferson Memorial, dieNationalgalerie (National Gallery of Art), das Luft- und Raum-fahrtmuseum, das National Museum für Naturgeschichteund das Holocaust Museum.

All diese Attraktionen sind fußläufig zueinander entfernt.Doch auch wenn sie optisch kleiner wirkt, hat die Mall insge-samt ihre Entfernungen. So sind es vom Kapitol bis zum Lin-coln Monument knapp fünf Kilometer.

Mit Einnahmen von 7,1 Milliarden US-Dollar ist der Touris-mussektor einer der starken wirtschaftlichen Motoren derStadt. Weitere Informationen über die US-Hauptstadt Wa-shington, D.C. sowie die angrenzenden Bundesstaaten Ma-ryland und Virginia, die zusammen das Reiseziel CapitalRegion USA bilden, sind im Internet unter www.capitalregio-nusa.de zu finden.

USA: TOURISTENZUWACHS IN WASHINGTON

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WELTWEITWer sind die Top-Arbeitgeber in Kanada? Um das he-

rauszufinden, befragte Statista in Zusammenarbeitmit Forbes 8.000 kanadische Angestellte aus 25 Branchen,ob sie ihren Arbeitgeber oder ein anderes Unternehmen ihrerBranche weiterempfehlen würden. Mit einbezogen wurdengroße Unternehmen mit mehr als 500 Angestellten, gemein-nützige Organisationen, der öffentliche Dienst und Nieder-lassungen internationaler Konzerne.

Auf den ersten Platz schaffte es so BC Hydro, ein Energiever-sorger. Mit 9,45 von 10 möglichen Punkten ist das Unter-nehmen Kanadas beliebtester Arbeitgeber 2016. Auf demzweiten Platz folgt der in Vancouver ansässige Finanzdienst-

leister Vancity und auf dem dritten Platz der internationaleKonzern ABB. Wie schon im Ranking der Top-Unternehmenfür Arbeitnehmer in Amerika konnte sich Google auch in Ka-nada einen Platz in den Top 10 sichern.

Insgesamt halten die Kanadier den heimischen Unternehmendie Treue. Auch wenn in den kanadischen Top 50 einige in-ternationale Unternehmen gerankt sind, über 70 Prozentsind kanadisch.

Zur vollständigen Liste der 250 Top-Gesellschaften für Arbeit-nehmer Kanadas: http://www.forbes.com/canada-best-em-ployers/

DIE ZEHN BESTEN ARBEITGEBER IN KANADA

Für viele deutsche Besucher ist der Zug in Japan dasHauptverkehrsmittel. Der Fernbus hingegen, das mit Ab-

stand günstigste Transportmittel in Japan, wurde von auslän-dischen Touristen bisher wenig genutzt. Dies überraschtnicht, denn es gab zwar viele Busunternehmen, aber keineeinheitliche Plattform, und viele Angebote wurden lediglichauf Japanisch veröffentlicht. Nun hat man sich auf die inter-nationalen Gäste eingestellt. Bereits im letzten Jahr wurdeein gemeinsames Online-Buchungssystem für Fernbusreisenin englischer Sprache lanciert. Jetzt geht man noch einenSchritt weiter: 59 Fernbus-Unternehmen haben die JapanBus Lines-Vereinigung (JBL) gegründet.

175 Euro für Fernbus-PassGemeinsam bieten sie jetzt einen Fernreisebus-Pass an. Fürden Pauschalpreis von 20.000 Yen (175 Euro) können künf-tig eine Woche lang über 100 Reiserouten im ganzen Landgenutzt werden. Zwei Wochen kosten dann 28.000 Yen(umgerechnet etwa 245 Euro). Somit gibt es fortan einenoch günstigere Alternative zum Japan Rail Pass.

Noch im September 2016 soll mit dem Verkauf des neuenJBL-Passes gestartet werden. Bis 2019 möchte die Branchejährlich 375.000 Pässe an ausländische Touristen verkaufen.

Weitere Informationen finden Interessierte unter http://ja-panbuslines.com/en und www.jnto.go.jp.Quelle: www.tip.de und www.cibt.com

JAPAN: FERNBUS-PASS EINGEFÜHRT

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WELTWEITZAHL DER TERRORANSCHLÄGE UND KRIEGSOPFER WELTWEIT MASSIV GESTIEGEN

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der durch Terroran-schläge getöteten Menschen signifikant erhöht. Tatsäch-

lich sterben heute neun Mal so viele Menschen wir noch vor16 Jahren. Dies hat eine Erhebung (Global Peace Index) desInstitute for Economic & Peace ergeben, einem unabhängi-gen „think tank“, der sich mit den Themen Friedensprozesseund Verbesserung der weltweiten Lebensbedingungen be-fasst.

61.000 Terroranschläge seit dem Jahr 2000Der Statistik zufolge kamen seit der Jahrtausendwende ins-gesamt 140.000 Menschen infolge von 61.000 weltweitenTerroranschlägen ums Leben (siehe Grafik).

Allein im Jahr 2014 verübten Attentäter 13.370 terroristischeAnschläge in insgesamt 93 Ländern bei denen 32.685 Perso-nen getötet wurden. Dabei entfiel die größte Anzahl der To-desopfer (78 Prozent) auf insgesamt fünf Länder:Afghanistan, Pakistan, Syrien, Nigeria und Irak (siehe Grafik).

Auch die Anzahl der Kriegsopfer erreichte im Jahr 2014 denHöchststand seit 25 Jahren. Mehr als 100.000 Menschen lie-ßen kriegsbedingt ihr Leben. Die höchste Opferzahl verzeich-net dabei Syrien. Trotz dieser schlimmen Fakten kamen im

Vergleich Mitte der 60er und 80er Jahre des 21. Jahrhun-derts mehr Menschen durch Krieg ums Leben als heute(siehe Grafik).

Infolge der Kriegswirren waren zwischen 2007 und 2016schätzungsweise 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dasentspricht einem Prozent der gesamten Weltbevölkerung.

Island, Dänemark und Österreich friedlichste LänderDie friedlichsten Länder der Welt sind laut der Studie des In-stituts Island, Dänemark und Österreich. Deutschland befin-det sich auf Rang 16 der friedlichsten Staaten der Welt. Dieam wenigsten friedlichen Staaten der Erde sind zurzeit inentsprechender Reihenfolge Syrien, Südsudan, Irak, Afghani-stan und Somalia. Die meisten Fortschritte in Richtung Aus-bau des Friedens machten Panama, Thailand und Sri Lanka;die größten Rückschritte hingegen waren im Jemen, in derUkraine und in der Türkei zu beobachten.

Generell bleibt Europa die friedfertigste Region des Globus,allerdings ist aufgrund der Terroranschläge in Frankreich undBelgien eine Verschlechterung des Gesamtwertes zu ver-zeichnen.

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WELTWEIT

Der Global Peace Index (GPI) wird auf Basis von 23 Indikato-ren erstellt. Dazu gehören unter anderem der „Grad der Si-cherheit in der Gesellschaft“, der „“Grad derMilitarisierung“ eines Lands und das „Ausmaß von nationa-len und globalen Konflikten“, dem ein Staat ausgesetzt ist.Als Gradmesser für den Frieden in einem Land zählen etwadie Pressefreiheit, eine gut funktionierende Regierung, ge-ringe Korruptionsraten sowie eine geschäftsfördernde Atmo-sphäre.

Island, Dänemark und Österreich friedlichste LänderDie friedlichsten Länder der Welt sind laut der Studie des In-stituts Island, Dänemark und Österreich. Deutschland befin-det sich auf Rang 16 der friedlichsten Staaten der Welt. Dieam wenigsten friedlichen Staaten der Erde sind zurzeit inentsprechender Reihenfolge Syrien, Südsudan, Irak, Afghani-stan und Somalia. Die meisten Fortschritte in Richtung Aus-bau des Friedens machten Panama, Thailand und Sri Lanka;die größten Rückschritte hingegen waren im Jemen, in derUkraine und in der Türkei zu beobachten.

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Generell bleibt Europa die friedfertigste Region des Globus,allerdings ist aufgrund der Terroranschläge in Frankreich undBelgien eine Verschlechterung des Gesamtwertes zu ver-zeichnen.

Hintergrund: Der Global Peace Index (GPI) wird auf Basis von23 Indikatoren erstellt. Dazu gehören unter anderem der

„Grad der Sicherheit in der Gesellschaft“, der „“Grad derMilitarisierung“ eines Lands und das „Ausmaß von nationa-len und globalen Konflikten“, dem ein Staat ausgesetzt ist.Als Gradmesser für den Frieden in einem Land zählen etwadie Pressefreiheit, eine gut funktionierende Regierung, ge-ringe Korruptionsraten sowie eine geschäftsfördernde Atmo-sphäre.

WELTWEIT

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WELTWEIT

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FOLGENSIE UNS

HERAUSGEBER:Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE) e.V.Kühnehöfe 322761 HamburgTel. +49-40-306874-0WWW.BDAE.COM

REDAKTION:Anne-Katrin Schulz (verantwortlich)

Sanja [email protected]

LAYOUT:Esther RudatLEKTORAT:Andrea KrausCOPYRIGHT:Die Beiträge im BDAE-Newsletter sind urheber-rechtlich geschützt unddürfen nicht ohne schrift-liche Genehmigung durchden Herausgeber repro-duziert werden.

Die Beiträge des BDAE-Newsletters spiegeln dieMeinung der Redaktionund nicht unbedingt diedes BDAE wider.

Viele Familien entdeckenin den Herbstferien

London als Reiseziel. Mit At-traktionen wie dem Londo-ner Zoo, dem NationalHistory Museum oder Harry-Potter-Touren bietet dieStadt viel Abwechslung fürKinder. Damit sich Familienmit Kindern in London gutzurechtfinden und alle Ver-günstigungen voll ausschöp-fen können, hat die briti-sche Hotelkette Premier Inneinen Reiseführer Londonfür Familien entwickelt. Die-ser ist auf der Website desUnternehmens zu finden.Neben den bekanntestenAttraktionen lernt der Leserauch versteckte Kleinode inder Stadt kennen. Zudemfindet er auf der Seite dieÖffnungszeiten der Attrak-tionen und Informationen,wie man diese am bestenerreicht und was der Eintrittkostet.

Die Klassiker-Sehenswürdig-keiten für Familien sind derLondoner Zoo, in dem diesedurch einen Regenwald spa-zieren können oder dasAquarium, in dem Kinderund Erwachsene auf einemGlasboden über ein Hai-fischbecken spazieren dür-fen. Ebenfalls beliebt sindder Tower, wo die glitzern-den Juwelen der Queen be-staunt werden und das 135Meter hohe Riesenrad Lon-don Eye, von dem man einefantastische Sicht über dieStadt hat.

Weitere spannende Attrak-tionen sind die Wachablö-sung amBuckingham-Palace undeine Stadtrundfahrt miteinem der roten Doppeldek-ker-Busse oder eine Boots-fahrt auf der Themse.Neben Sightseeing bietetdie Stadt eine Vielfalt ankulturellen Veranstaltun-gen, die speziell fürKinder geeignet sind,wie Theater, Operund Musicals. FürKinder, die sich gernegruseln, gibt es spe-zielle Führungen anOriginal-Schauplätze,wo manschaurig-schö-nen Geschich-ten lauschenkann. Auf einerHarry-Potter-Tourlernen Kids zudemdie Original-Drehorteder Harry-Potter-Filmekennen.

LONDON MIT KINDERN ENTDECKEN

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