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Nachhaltiger Tourismus im Dirndltal. Am Beispiel des ersten Steinschaler Nachhaltigheitsberichtes. Gemeinsam mit Region und Natur

Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

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Page 1: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

Nachhaltiger Tourismus im Dirndltal.Am Beispiel des ersten Steinschaler Nachhaltigheitsberichtes.

Gemeinsammit Region und Natur

Page 2: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

Inhalt EINLEITUNG

Vorworte 3

Wo wir wurzeln 4Die Ökoregion Pielachtal

Steinschaler Hof und Steinschaler Dörfl 8Das Naturhotel stellt sich vor

MASSNAHMEN ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG

Tourismus mit den Menschen und der Natur des Pielachtales 10

Lebensmittel aus der Region und aus biologischem Anbau 12

Gärten und Hotelumgebung 14

Wohlbefinden durch ökologisches Wohnen 16

Qualität durch Mitarbeiter und Management 18

Blick in die Zukunft: Steinschaler Gesundheitszentrum 20

Uns interessiert Ihre Meinung zu unserem erstenSteinschaler Nachhaltigkeitsbericht! Schreiben Sie ein E-Mail an [email protected] oder wenden Sie sich im Hotel direkt an Johann Weiß. Falls Siegenauere Informationen zu einzelnen Punkten desNachhaltigkeitsberichts wünschen,können Sie unterwww.steinschaler.at die PDF-Langversion unseresBerichts herunterladen.

Dieser Nachhaltigkeitsbericht wurde gefördert durchdas WIFI Unternehmerservice der WirtschaftskammerÖsterreich und die Ökologische Betriebsberatung –eine gemeinsame Initiative von Land undWirtschaftskammer Niederösterreich.Bei der Berichterstellung wurden wir von denNachhaltigkeitsberatern von Wallner & Schauerbegleitet (www.nachhaltigberaten.at).

INHALT

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Dieser erste Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht ver-dient besondere Beachtung aus mehreren Gründen.

Nachhaltigkeitsberichte wurden bislang vor allem vonGroßbetrieben erstellt und wurden für Klein und Mit-telbetriebe meist als überfordernd betrachtet.Sie haben sich vornehmlich auf Produktionsunter-nehmen bezogen und setzten relativ enge System-grenzen.Dieser Bericht versucht jedoch im Mittelbetriebs- undDienstleistungsbereich vernetzt in die regionalen wirt-schaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Ge-gebenheiten einzutauchen, die Vernetzungen aufzu-zeigen und eine kooperative, zukunftsfähige Strategiezu entwerfen. Diese Strategie soll mit den nötigen An-passungen überall anwendbar sein. Das Zusammen-wirken mit dem Regionalmanagement und den Ge-meinden unterstreicht diesen Ansatz. BesondereBeachtung verdient die grafische Aufbereitung der Zu-sammenhänge, die den Text und die gesamthaft ange-legte Strategie leichter erfassbar machen.

Es wird sehr gut dargestellt, wie im Steinschalerhof- undDörfl das zentrale Ziel des Wohlbefindens der Gäste in Maß-nahmen zu folgenden Themen eingebettet ist: Umwelt-schutz, Gesundheit, Betriebswirtschaft, regionaler Wirt-schaft und nicht zuletzt Geschichte und Kultur der Region.Daher ist diesem von der Ökologischen BetriebsberatungN.Ö. und dem WIFI der WKÖ geförderten, sowie vom Be-ratungsunternehmen Wallner & Schauer gemeinsam mitder Familie Weiß, der Regionalbetreuerin und den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern der Steinschaler Hotels er-stellten Nachhaltigkeitsbericht ein Vorbild-Charakter zu-zumessen. Besondere Anerkennung verdient die Phantasieund Hartnäckigkeit, mit der der spiritus rector, Dipl.-Ing.Johann Weiss, seine Visionen in die Wirklichkeit zu über-

setzen vermag. Möge dieser Modellbericht Orientierunggeben und Anstoß für viele ähnliche Nachhaltigkeitsbe-richte sein. Nicht zuletzt soll er aber auch alle Beteiligtenmit Freude und Stolz darüber erfüllen, dass dieser Wurfgelungen ist.

Prof. DI. Dr. Heinrich Wohlmeyer, Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung der Universität für

Bodenkultur in Wien

Mit diesem „Nachhaltigkeitsbericht“ dokumentiertder Steinschaler Hof das spezifische Profil und

die sehr eigenständige Philosophie dieses Unterneh-mens. Stützen und Stärken, die im Steinschaler Hof ge-lebt und den Gästen des Hauses vermittelt werden, sindvor allem die Regionalität und die Naturverbundenheit– zwei Werte, die auch Schwerpunktstrategien für dieEntwicklung des NÖ Tourismus sind. Die Mehrzahl derFreizeit- und Urlaubsangebote in Niederösterreich ha-ben mit der Ursprünglichkeit, mit der Natürlichkeit undmit der spezifischen Lebenskultur des weiten Landes zutun. Niederösterreich steht im Tourismus für Glaub-würdigkeit. Je mehr Betriebe sich an dieser Strategie inähnlicher Weise wie der Steinschaler Hof orientieren,desto klarer lässt sich auch die Positionierung Nieder-österreichs als Tourismusdestination mit einem au-thentischen Charakter herausarbeiten und im nationa-len wie internationalen Wettbewerb darstellen.

Landesrat Ernest Gabmann, Tourismuslandesrat NÖ

Vorwort

VORWÖRTER

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die Ökoregion Pielachtal

Nur etwa 100 km von Wien und Linz entfernt bietet die Ökoregion

Pielachtal eine naturbelassene Gegenwelt zu Büro und Großstadt.

Durch diese Lage eignen sich Steinschalerhof und Steinschaler

Dörfl hervorragend für mehrtägige Seminare und Klausuren.Das-

selbe gilt für Kurzurlaube,für die man nicht allzu weit fahren will.

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Wo wir wurzeln –

ÜBER DIE REGION

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Wirklich verstehen kann man Steinschalerhof undDörfl nur, wenn man auch die Region kennt. Aus

diesem Grund soll hier die Region vorgestellt werden:Dort wo sich die Pielach und die Mariazellerbahn denTalboden teilen, liegt die Ökoregion Pielachtal. Sie er-streckt sich vom Rand der Niederösterreichischen Kal-kalpen mit waldreichen Bergen über eine sanfthügeligeLandschaft bis hin zum Flachland rund um St. Pölten.Typische Regionsaspekte:

NATURNÄHEDie Pielach selbst ist ein Voralpenfluss, der nahe dem Na-turpark Ötscher-Tormäuer entspringt und am Fuße desStiftes Melk in die Donau mündet. Von allen Flüssen desniederösterreichischen Alpenvorlandes hat die Pielachden höchsten Anteil an naturnahen Fluss- und Ufer-strukturen. Weite Teile der Uferlandschaft des Unter-laufes gehören heute zum Natura 2000-Gebiet.

KLEINSTRUKTURIERTE,ÖKOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFTDie Region verfügt über viele kleinere landwirtschaftli-che Betriebe. Viele von ihnen betreiben biologische Pro-duktion (Anteil der biologische Betriebe in den Ökore-gion-Gemeinden: 13 Prozent). Die landwirtschaftlichenBetriebe prägen das Bild der Region und auch das Wirt-schaften der Menschen vor Ort. Die Zahl der landwirt-schaftlichen Betriebe nimmt kontinuierlich ab. Im Flach-land führt dies zu größeren Betrieben. Im Talinnerenhingegen bewirkt der Rückgang der Bewirtschaftung,dass die Waldflächen zunehmen.

DIE MARIAZELLERBAHNEinst wurde die Mariazellerbahn so stark von Wallfah-rern frequentiert, dass man einen zweispurigen Ausbauin Betracht zog. Heute wird sie im Nahbereich von St.Pölten vor allem von der lokalen Bevölkerung genutzt.Die Bergstrecke dient als touristische Attraktion. Eini-gen engagierten Privatpersonen ist zu verdanken, dass eszahlreiche ausgebuchte Sonderfahrten gibt. Dennochringt die Bahn ums wirtschaftliche Überleben.

AKTIVE ZUKUNFTSGESTALTUNGUm die Chancen von EU-Mitteln als 5b-Fördergebietnutzen zu können, schlossen sich 1994 sechs Gemein-den zu einer Planungsgemeinschaft zusammen: Fran-kenfels, Schwarzenbach, Loich, Kirchberg, Rabensteinund Hofstetten-Grünau. Mit der Aufnahme ins „Lea-der+ Programm“ erweiterte sich der Kreis um die Ge-meinden Weinburg und Ober-Grafendorf. Insgesamt gibtes in der Ökoregion 6 Beherbergungsbetriebe, die mitdem österreichischen Umweltzeichen für Tourismusausgezeichnet sind. Ober-Grafendorf verfügt über eineHauptschule mit ökologischem Schwerpunkt. Frankenfels bietet bereits seit 1992 im Ortsgebiet Fern-wärme über eine Hackschnitzelanlage an. Hofstetten-Grünau und Rabenstein verfügen über einen eigenenBioladen. Die im Regionalen Entwicklungsplan festge-schriebenen Prinzipien zeigen zukünftige Perspektivenfür die Ökoregion auf: »»»

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Natur pur im Steinschaler Garten Ein Ziel: der Blick nach vorne – auch schon für die Jugend

ÜBER DIE REGION

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ÜBER DIE REGION

Geschlossene KreisläufeUnter dem Motto „Aus der Region - für die Region“ solldie Wertschöpfung erhöht werden. Auch der ökologi-sche Nutzen ist zentral, da mit den Initiativen Stoff- undEnergieströme innerhalb der Region geschlossen wer-den. Der Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft ist vor-rangiges Ziel.

KooperationenBeispiele gelungener Zusammenarbeit sind etwa die„Holzbörse“, die Tischlerkooperation „Linie 8“ oder dieEdelbrandgemeinschaft, eine landwirtschaftliche Ver-marktungskooperation.

Integrativer TourismusDie Schönheiten, Stärken und natürlichen Besonderhei-ten des Tales werden mit hoher Qualität touristisch aufbe-reitet. Die Bevölkerung wird dabei optimal eingebundenund erhält neue Einkommensquellen.

KlimabündnisSieben der acht Ökoregion-Gemeinden sind Mitgliedim Klimabündnis. Kirchberg an der Pielach als eine da-von wurde 2002 mit dem europäischen Klimabündnis-preis „Climate Star“ ausgezeichnet.

Gesunde GemeindeRabenstein und Frankenfels beteiligen sich an dieser Ak-tion des Landes Niederösterreich.

NEUE PROJEKTEÖko-KompetenzzentrumDas Zentrum soll verschiedene Erlebnispunkte im Tal,die jeweils ein besonderes Naturelement, Ökosystem,etc. repräsentieren, thematisch zusammenfassen. DasAngebot soll Regionsführer, die den Gästen die Naturnäher bringen können, sowie Symposien und Veranstal-tungen umfassen.

Tourismus-MarketingDas gemeinsame Marketing soll den Mitgliedsgemein-den dabei helfen, neue Angebote im Tourismus zu ge-stalten bzw. die Qualität bestehender Angebote laufendzu verbessern. Professionelle Bewerbung auf regionalerEbene wird die Vermarktung unterstützen.

Dörrobst-VermarktungDörrobst ist eine hervorragende Knabberei bzw. eine ge-schmackvolle Süßspeise. Darüber hinaus bietet es Vita-mine im Winter und ist durch Regionalität und Verar-beitung ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Viele alte

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Verdiente Rast nach Gipfelsturm Pielachtaler Almbewohnerin

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Alle Angaben für 2004

Mitglied Klimabündnis

AktionGesundeGemeinde

PilotprojektBodenbündnis

Anzahl Biobauern

Anzahl land-wirtschaftliche

Betriebe

AnteilBiobetriebe inLandwirtschaft

in %

AnzahlBetriebe mit

Umweltzeichenfür Tourismus

Besonderheiten

Ober-Grafendorf ▲ ▲ 1 68 1,47 Öko-Hauptschule

Weinburg ▲ 1 27 3,70

Hofstetten-Grünau ▲ ▲ 18 124 14,52Bioladen,

Fernwärme inPlanung

Rabenstein ▲ ▲ ▲ 7 71 9,86 2 Steinschalerhof,Bioladen

Kirchberg ▲ ▲ 28 128 21,88 3Climate, Star,Öko-Punkte,Fernwärme

Loich ▲ ▲ 11 51 21,57 1 Dörrobst-Hofladen

Schwarzenbach ▲ ▲ 11 44 25,00

Frankenfels ▲ ▲ ▲ 25 127 19,69 1Fernwärme,

SteinschalerDörfl

Gesamt 97 2 8 102 640 15,94 6

ÜBER DIE REGION

Dörrhäuser zieren das Pielachtaler Landschaftsbild. Überdie gemeinsame Vermarktung wird den Bauern eine neueEinkommensmöglichkeit geschaffen.

Pilotprojekt Bodenbündnis:Das Bodenbündnis ist eine Initiative zum weltweitenSchutz und Erhalt des fruchtbaren Bodens. Die acht Ge-meinden des Pielachtales nehmen an einer Pilotstudieteil, die sich mit Ursachen und Auswirkungen von Ver-lust landwirtschaftlicher Flächen durch Verwaldung bzw.Verlust von Flussretentionsräumen durch Bebauung be-

schäftigt. Besonders die zunehmende Verwaldung ver-ändert das Landschaftsbild des Tales auf Dauer und hatdadurch auch Auswirkung auf Tourismus und Lebens-qualität. Steinschalerhof und Dörfl unterstützen dieseInitiativen.

Je mehr Profil die Ökoregion gewinnt,desto besser kön-nen sich Steinschalerhof und Steinschaler Dörfl als Na-turhotels positionieren. Der Erfolg der Naturhotelsstärkt dann wiederum die Ökoregion.

Aktives Radeln und Mountainbiken im ganzen Tal

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UNSERE ANGEBOTEVeranstaltungsort für Seminare,Produktpräsentationen,…Steigende Komplexität im Berufsleben verlangt nach effektiven Teams! Steinschalerhofund Dörfl ermöglichen einen optimalen Ablauf von Seminaren. Trainer erhalten effekti-ve organisatorische Unterstützung. Die Teilnehmer fühlen sich wohl und können fernabvon Alltagselementen auf das Wesentliche fokussieren. Kreative Programmbausteine sor-gen für Gemeinschaftserlebnisse und Inspiration. Produktpräsentationen profitieren voneinem Ambiente, das begeistert.

Urlaub und EntspannungDer Trend geht zum Kurzurlaub. Unsere Nähe zu Wien und Linz bietet ideale Gele-genheit dazu. Naturgäste, Sportler, Ruhesuchende, Romantiker und Gesundheitsbe-

Das Naturhotel stellt sich vor:die Ökoregion Pielachtal

Mit derzeit 83 MitarbeiterInnen (inklusiver der Teilzeit und Baustelle)und rund 17.000 Nächtigungen pro Jahr (2003) sind die SteinschalerHotels ein touristischer Leitbetrieb in Niederösterreich. Folgende An-gebote sind an unseren beiden Standorten erhältlich:

Steinschaler Hof und Steinschaler Dörfl

HOTEL & DÖRFL

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Terassenhaus – Steinschaler Dörfl Saal Talblick im Steinschaler Dörfl

HOTEL & DÖRFL

wusste schätzen die Angebote der Steinschaler Hotels. DieBereiche Wellness und Gesundheitsberatung werden der-zeit neu aufgebaut.

Hochzeiten,Feste,FirmenfeiernSteinschalerhof und Dörfl sind Veranstaltungsorte für dieMenschen und Unternehmen der Region. Feste erhaltenhier den Charme des Pielachtals und bleiben in Erinnerung.

UNSERE STANDORTESteinschalerhof (72 Zimmer)Der Steinschalerhof ist ein 200 Jahre alter Vierkanthof, dermit viel Geschmack und Romantik zu einem Hotel-Re-staurant umgebaut wurde. Neben wohnlichen Zimmernund Appartements, Seminarräumen, Sälen, Hallenbadund Sauna steht den Gästen auch ein weitläufiges Natu-rareal mit Gärten, Teichen, Pool und vielfältigen Freizeit-aktivitäten zur Verfügung.

Steinschaler Dörfl (88 Zimmer,davon 6 Appartements)Inmitten von 86 Hektar gesundem Wald und saftigen Berg-wiesen, in einem Seitental der Pielach auf 730m Seehöheliegt das Steinschaler Dörfl. Es bietet einen attraktiven Ortfür Seminare, Klausuren und diverse Veranstaltungen.

Veranstaltungen (z.B.Produktpräsentationen)Nach der Renovierung eines Bergbauernhofes vollzog sichder Ausbau zu einem kompletten Dorf mit Jagdhaus, Kir-tagen, Wirtshaus-Kellerstube, Hobbyraum in der altenSäge, Meditationsraum in der Kapelle. Hochseilgartenund Kletterfelsen eignen sich für Teambuilding durchOutdoor-Erlebnisse. Gesundheitsangebote werden dasDörfl zum ersten „Gesundheitsdorf“ Österreichs machen.

Unternehmensstrategie und NachhaltigkeitMit der Eröffnung des Steinschaler Dörfl haben wir un-sere Kapazität mehr als verdoppelt. Mit dem Wachstumsichern wir unsere Zukunftsfähigkeit, da erst ab einer ge-wissen Betriebsgröße Mitarbeiter, Einkauf, Wäscherei etc.rentabel geführt werden können. Die Erweiterung trägtaber auch zur allgemeinen nachhaltigen Entwicklung bei.

Der Aufenthalt in unserem Naturhotel hinterlässt einenminimalen „ökologischen Fußabdruck“, die regionalen Be-sonderheiten des Pielachtals werden gestärkt, Fernreisenwerden ersetzt. Kurzum: Wir wachsen auf Kosten „un-nach-haltigerer“ Angebote.

NACHHALTIGKEIT BEDEUTET FÜR UNS:Lebensqualität der Gäste:

Genießen, Kraft tanken, Gesundheit fördern, Natur erlebenund verstehen, Gemeinschaft erfahren. Nur wenn wir Kör-per und Seele pfleglich behandeln, gehen wir nachhaltig mitunseren persönlichen Ressourcen um.

Regionale Entwicklung:Die Steinschaler Hotels sind eng mit dem Pielachtal ver-bunden. Eine Entwicklung der regionalen Besonderheiten,ein florierendes Kulturleben, Arbeitsplatzmöglichkeitensowie der Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft nüt-zen den Menschen der Region wie auch den SteinschalerHotels.

Umweltschutz – lokal bis global:Die Bewahrung der Naturressourcen ist uns ein großes An-liegen. Wir ziehen die Kreise weit: So ist uns etwa der Er-halt der lokalen Artenvielfalt in der Hotelumgebung ge-nauso wichtig wie unser Beitrag zum globalen Klimaschutz.

Diese Ziele wollen wir mit den Maßnahmen, die in denfolgenden Kapiteln beschrieben werden,erreichen.

Zieldreieck Nachhaltigkeit der Steinschaler Hotels.

Umweltschutzlokal/global

RegionaleEntwicklung

Lebensqualitätder Gäste

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VORTEILE ...

... für Hotelgäste:Spaß und Gemeinschaft in der Natur und mit Menschen aus dem Tal

... für die Menschen der Region:Zusätzliche EinkommenWertschätzung für eigene Tätigkeiten und das Pielachtal

... für die Umwelt:Verkehrsminimierung durch naheFreizeitmöglichkeiten, Shuttle und Bahn

Nachhaltigkeit heißt: Den Ast, auf dem man sitzt, pfle-gen und nicht absägen! Tourismus lebt von einer leben-digen Regionalgesellschaft und intakter Natur. Und die-se wollen wir stärken: Während im ‚klassischen’Clubtourismus alle Leistungen von der Umgebung ab-geschottet angeboten werden, vernetzen sich Stein-schalerhof und Dörfl mit den Menschen der Region: Na-turführer zeigen die letzten Urwaldgebiete Österreichs;

Möbeldesigner vermitteln, wie man mit Holz arbeitet;und so mancher hat bereits im lokalen Stockschützen-verein in sich schlummernde Talente entdeckt.

Eintauchen in die Lebenswelt von Landwirten,Tischlern und Vereinen:Wahres Reisen bedeutet, Menschen zu begegnen. Wer indie Lebenswelten der Region eintaucht, nimmt einen kur-zen Urlaub vom eigenen Alltag – das belebt und fördertdie Kreativität!

• 16 landwirtschaftliche Betriebe vermitteln regionaleKöstlichkeiten und Kulturlandschaft.

• 16 Vereine bieten Einführungen an: Stockschützen,Sportschützen, Reiterhöfe, ...

• Designtischler zeigen das Arbeiten mit Holz, Bastel-kurse werden angeboten.

Die Natur vor der Hoteltür erleben• Dichtes Wegenetz vom Hotel weg: Wandern, Laufen,

Nordic Walking, Mountainbiken, Langlaufen• Natur erfahren mit geschulten Naturführern (z.B. Ur-

waldführung)• Flusswandern, Höhlenführungen, Klettern im Team

mit den Menschen und der Natur des PielachtalesTourismus

INTEGRATIVER TOURISMUS

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Immer beliebt: Stockschiessen Natur- und Wanderführer laden zu interessanten Touren

INTEGRATIVER TOURISMUS

Attraktivität der Region als Wohn- und

Arbeitsgebiet steigtKultur- und

Naturerlebnisse in der nahen Umgebung

Klimaschutz

AuthentischeBegegnungen

und Natur-erlebenisse

NACHHALTIG MOBILDass für Freizeitaktivitäten auf das Auto verzichtet wer-den kann, ist nicht nur bequem, sondern schont auch dieUmwelt. Für weitere Ausflüge war im Sommer 2004 derShuttledienst 76 mal im Einsatz. Etwa 70 Prozent der Ur-laubsgäste nutzen während des Aufenthalts die Mariazell-erbahn, die damit auch den Einheimischen als umwelt-freundliches Verkehrsmittel erhalten bleibt. Ca 2 % nützen

die Mariazellerbahn für die Anreise - Tendenz steigend – aberweit mehr als die Hälfte der Urlauber nutzen die Mariazeller-bahn vor Ort – als Wanderbahn oder Nostalgiebahn.

STOCK HEIL!Helmut Weißenbacher erklärt das Rezept für sein er-folgreiches Tourismusprogramm: „Für die ersten zag-haften Zielschüsse gibt es ein Begrüßungsstamperl. Siemüssen wissen, besonders junge Leute haben meist nochnie beim Stockschießen mitgemacht.“ Herr Weißenba-cher lächelt wissend: „Sobald jemand den ersten Trefferlandet, kommt die ganze Gruppe in Fahrt, das Turnierkann beginnen!“ Jährlich nehmen bis zu 500 Personenan diesem Tourismusangebot teil. „Ohne dieses Ange-bot würde unser Verein nicht so gut dastehen,“ meintWeißenbacher und blickt auf das Klubhaus und die all-wettertaugliche Halle. Dank der Gäste aus dem Stein-schalerhof floriert der Verein. „Und unsere Stockschüt-zinnen haben es sogar bis in die Staatsliga geschafft!“

Regionalgesellschaftbewahrt Kultur, Infrastruktur

und Natur

Einkommen für Bevölkerungund Infrastruktur,

Naturpotenzial kann genützt werden

Bevölkerung ist stolz aufihre Tätigkeiten, Kultur-und Naturlandschaften

Gewerbe, Land-wirte, Vereine,Einzelpersonen

vermitteln Kulturund Natur

Nähe minimiertVerkehr

Radln hält fit

Nachhaltigkeit in Zahlen

Anzahl der Tourimuspartner in Gewerbe und Landwirtschaft 18

Anzahl der Tourimuspartner bei Vereinen 16

Einsatz von Shuttlebussen im Sommer ca. 76 Mal

Anzahl der Naturführer 8

Anzahl der Naturführungen im Sommer 22

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Lebensmittel aus der Regionund biologischem Anbau

VORTEILE ...

... für Hotelgäste:Energie für Sport und Seminare„Schmecken“ von Region und Jahreszeiten

... für die Menschen der Region:Einkommen für Landwirte und GewerbeFörderung von Qualitätsprodukten Stärkung von Ökoregion und Kulturlandschaft

... für die Umwelt:Klimaschutz Verzicht auf Pestizide Erhöhung der Artenvielfalt

GESUNDHEIT UND GAUMENFREUDEDas Wohlbefinden unserer Gäste ist uns ein Anliegen:Der Anteil an Nährstoffen und Vitaminen ist nichtnur bei biologischen Lebensmitteln signifikant höher.Auch regionale Produkte sind reichhaltiger, da sie erstgeerntet werden, wenn sie reif sind. Ihre Energie ent-faltet sich aber erst über die Fertigkeiten unserer Kö-che. Unser Engagement macht sich bezahlt: 2003wurden wir von der Austria Bio Garantie mit derZertifizierung „Grüne Haube“ ausgezeichnet!

ERHÖHUNG DER REGIONALEN WERTSCHÖPFUNG2004 wurde der Steinschalerhof von 32 landwirtschaft-lichen Betrieben direkt beliefert. Indem wir regionaleProdukte verwenden, erhöhen wir das Einkommen vonBauern und Gewerbe – und machen sie konkurrenzfähi-ger. So unterstützte unsere Nachfrage nach hochwerti-gen Produkten die Entwicklung des Mostes vom einfa-chen Haustrunk zum sortenreinen Qualitätsprodukt.2003 wurden für Gästegruppen 25 Mostverkostungenabgehalten, Tendenz steigend. Eine regionale Besonder-heit stellt auch der Dirndlbrand dar, der aus der Kornel-kirsche gewonnen wird.

PRODUKTE, DIE AUSSCHLIESSLICH REGIONAL BEZOGEN WERDEN:

Milch Dinkel Most Honig (auch Löwenzahnhonig) Bauernbrot Pilze (speziell Champignon)Schafkäse (frisch und geräuchert)Käse aus KuhmilchLamm und Rindfleisch Wild, speziell Hirsch Hirschwürste Speck (Bauernspeck)

REGIONALE, BIOLOGISCHE PRODUKTE

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Intakte Natur

Klimaschutz

KurzeTransportwege

Erhalt der klein-strukturiertenLandwirtschaft

Verwendungregionaler

Lebensmittel

Erhalt derKulturlandschaft

Gäste: Wohl-befinden, Ge-

sundheit, Leist-ungsfähigkeit

Kein Einsatz vonDünger undPestiziden

GesundeLebensmittel

Gesunde Aufstriche Prof. Alfred Lohninger

SchweinefleischVerschiedene Schnäpse (speziell auch der Pielachtaler Dirndlschnaps) Obst: Ribisel, Zwetschken, Birnen, Äpfel, auch Dörrobst (auch Weiterverarbeitung in der Hotelküche zu Marmelade)DirndlsaftKräuteressig

Produkte ausschließlich aus eigenem Steinschaler Gartenbau:

Zucchini Kürbis Küchenkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Dill, Minzen, Dost …(Eigenversorgung fast 100%) Blumen zur Hoteldekoration Minzensaft Indianernesselsaft

Produkte, die zum Teil aus dem Garten bezogen werden:

Tee (Minzen-, Eibisch- und Kräutertees) Hollersaft

Grün gedruckte Produkte stammen zu 100 Prozent aus biologischem Anbau.

EINE KÜHLTASCHE FÜR ALLE FÄLLEWenn Prof. Lohninger (Institut für medizinische Che-mie der Medizinischen Universität Wien) zum Stein-schalerhof fährt, befindet sich neben seinen Forschungs-unterlagen auch eine Kühltasche. „Ein Besuch am Stein-schalerhof ist eine gute Gelegenheit, mich und meine Fa-milie mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen“, meintProf. Lohninger. Besonders häufig kauft er bei Fleisch-hauer Hubmayer in Kirchberg ein, einem Lieferantender Steinschaler Hotels. „Hier weiß man, dass das Fleischaus vernünftiger Tierhaltung stammt“, so Lohninger.Das bedeutet: Keine Antibiotika, keine Stresshormoneund hoher Bioanteil. Und außerdem: „Ich mag die Land-wirtschaft im Pielachtal. Small is beautiful!”

REGIONALE, BIOLOGISCHE PRODUKTE

Wanderbegegnung

Bioprodukteaus leichter

Küche

Stärkung derÖkoregion durch

Vorrang fürregionale Bio-

Landwirte

Zufriedenheit der Gäste

Absatz fürLandwirte der

Region

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NATÜRLICHE HOTELUMGEBUNG

Gärten und Hotelumgebung

VORTEILE ...

... für Hotelgäste:Inspiration und Entspannung in der Natur Lebensmittel aus dem Garten

... für Menschen der Region:Wahrung von altem Wissen und Dorfpflanzen Speisung des Grundwassers Beitrag zur Hochwasserreduktion

... für die Umwelt:Erhöhung der Artenvielfalt Verzicht auf Beton und Asphalt erspart Transporte und Abbau

Die Steinschaler Gärten sind ein buntes, einzigartiges Er-lebnis. Sie sind die Spielwiese, auf der die Prinzipien derSteinschaler Hotels ausprobiert und gelebt werden: Na-herholung und Ent-deckungsreisen in natürlicher Umge-bung, Artenvielfalt, biologische Lebensmittel, regionaleDorfpflanzen, intelligente Nutzung lokaler Rohstoffe. Einige Maßnahmen zur naturnahen Gestaltung der Hotel-umgebung:

Verzicht auf Bodenversiegelung: Der Boden solltrinken und atmen können – auch bei Parkplätzen –indem das Wasser langsam versickern kann, wird dasGrundwasser gespeist, ein Beitrag zur Verminderung derGefahr von Hochwasser wird geleistet.

Verwendung heimischer TraditionspflanzenTrockensteinmauern statt Beton: Sie bilden

Nischen, in denen Leben entsteht. 11 Teiche mit einer Gesamtfläche von 5.800m2

Der Garten versorgt das Hotel auch mit Lebensmitteln.Dabei gilt natürlich: Alles bio! Gedüngt wird mittelsKompostieren und Mulchen. Auf Pestizide wird ver-zichtet. So kommt alles gesund und frisch auf den Tisch.Die Eigenversorgung mit Gemüse beträgt etwa 24 Pro-zent, bei Küchenkräutern und Sommerblumen liegt siebei 100 Prozent. Die Gartenpflege bot 2004 für drei Mit-arbeiterinnen Beschäftigung (davon eine Teilzeit).Unser Garten bereitet den Gästen ein unvergleichlichesNaturerlebnis. 2004 wurden bis einschließlich August27 Führungen und 8 Wildkräuterkochkurse abgehalten.

DIE ARCHE DER VIELFALT„So muss sich Noah gefühlt haben, als er die Arche öffne-te und das Leben in die Welt hinausströmte!“ Genau das

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Bauerngartenblumen Pionierpflanze – Pflanzenvielfalt Fenster im Steinschaler Dörfl

dachte ich, als wir unweit des Steinschaler Gartens bei-sammen standen und darüber diskutierten, wie stark dieFülle an Pflanzen auch in das Gebiet um den Steinschaler-hof drängen würde. Wir – das waren: ein paar Ökologen,

Leute aus dem Pielachtal, Wolfgang Suske und Georg Schra-mayr von der Naturschutzabteilung des Landes. Uns warklar: Vielfalt breitet sich aus, selbst unter widrigsten Um-ständen. Einer fragte: „Was glaubt ihr? Wie viele Arten fin-den sich genau hier - sagen wir auf einer Fläche von einemQuadratmeter?“ Wir folgten seinem Blick und sahen skep-tisch auf den kargen Fleck zu unseren Füßen, wo sich einpaar Halme durch den Schotter gekämpft hatten. Einermeinte: „Da sind vielleicht vier Arten dabei.“ Ein Ökolo-ge war ganz kühn und die Zahl auf 10 bis 15 Arten. Als wirdann auf unseren Knien kriechend nachzählten, fandenwir über 25 verschiedene Arten wie Frauenmantel, Kamil-le, Spitzwegerich, Schafgarbe, einige Kleearten und sogarSchnittsalat. Die angrenzende Vielfalt des Gartens hattealso sogar dieses unwirtliche Stück Schotter beleben kön-nen. Und in der kurzen, ehrfürchtigen Stille musste ichwieder an Noahs Arche denken.

NATÜRLICHE HOTELUMGEBUNG

Nachhaltigkeit in ZahlenGesamtfläche der Gartenumgebung 4,5 ha

Anbaufläche und Beete 2.200 m2

Geschätzte Eigenversorgung mit Küchenkräutern 97%

Wasserfläche der Teiche 5.800 m2

Geschätzte Eigenversorgung mit Gemüse 24%(bezogen auf Gesamtvolumen)

Eigenversorgung Blumen/Dekoration im Sommer 100%

Arbeitsplätze im Gartenbereich (August 2004) 2,5

Erhalt seltenerPflanzen in der

Region

Gartennutzung:vielfältige

Naturkräuter fürdie Küche

Gesundes Essenals Erlebnis

Hotelumgebungals vielfältigeErlebniswelt

Beitrag zuHochwasser-prävention

Boden bleibtwasserdurch-

lässig, Rückhaltfür Wasser

NaturnaheGestaltung vonGärten, Wegen

und Teichen

Hohe Vielfalt von Arten und

Pflanzen

Wohlbefinden,Gesundheit und

Kreativität

PositiveRückmeldung

der Gäste,Kundenbindung

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Wohlbefindendurch ökologisches Wohnen

WOHLBEFINDEN DURCH ÖKOLOGISCHES WOHNEN

VORTEILE ...

... für Hotelgäste:Frischluft und Ruhe Wärmebehaglichkeit ohne kalte Mauern und Böden

... für Menschen der Region:Einkommen für regionale Forstwirte und Handwerker Schonung der Wasserressourcen

... für die Umwelt:Klimaschutz durch erneuerbare Energie und Passivhaustechnologie Giftfreies BauenTransportminimierung durch Nutzung regionaler Rohstoffe

Unsere Hotels sind voll technischer Raffinessen, die einKlima zum Wohlfühlen schaffen. Nirgends zieht es, nir-gends eine kalte Mauer und trotzdem jede Menge frischeLuft. Und irgendwo schwebt da auch noch das gute Gefühlim Raum, dass wir all die Lebensqualität nicht auf Kostender nächsten Generationen genießen ...Hier ein Auszug unserer Maßnahmen zur Bauökologie:• Vorrang für regionale Handwerker: Beim Bau des Dörfls

erhielten 15 regionale Firmen Aufträge und ein ökologi-sches Referenzprojekt

• Verwendung der regionalen Baustoffe Holz und Stein

• Verkehrsminimierung: Der Aushub wurde vor Ort fürTerrassen, Trockenstein-mauern, Schotterung von Wegenverwendet

• Schonung der Wasserressourcen: Getrennte Wasser-kreisläufe für Trink-, Brauch- und Gießwasser sowie fürGrau- und Fäkalwasser

• Bau einer Pflanzenkläranlage für das Steinschaler Dörfl• Holz als CO2-neutraler Wärmelieferant: Das Steinschaler

Dörfl wird beinahe vollständig über eine Hackschnitzel-anlage beheizt.

• Keine kalten Wände: Alle unsere Neubauten haben fastNiedrigenergiestandard (U-Werte: ca. 0,09 bis 0,13)

• Gleichmäßige, behagliche Wärme durch Niedrigtempe-raturheizung und automatische Heizregelung

• Frischluft durch intelligentes Belüftungssystem, Rük-kgewinnung von 95 Prozent der Wärme aus der Abluft

• Regionaler Flair bei Gebäude und Einrichtung• Verwendung langlebiger und antiker Möbel

NACHHALTIGKEIT UND NEUBAUTENMit der Fertigstellung des Steinschaler Dörfls bei Fran-kenfels erhöht sich unsere Kapazität von 80 auf 190 Betten.Bedenkt man, dass schon früher an diesem Standort fünfBauernhäuser standen, die im Laufe der Zeit wieder ver-schwanden, fügt sich der Neubau des Steinschaler Dörflsin das jahrhundertelange Auf und Ab der Kulturlandschaft.Auffallend ist jedoch das Haus Natur, das am Rande desDörfls hervorragt. Es schafft Raum für den Wellnessbereichund erspart Energiekosten gegenüber der kleinstruktu-rierten Bauweise. Die Entscheidung zum verdichteten Bau

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Page 17: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

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wurde bewusst getroffen. Insgesamt ist klar: Der Neubaudes Steinschaler Dörfls bedeutet einen Eingriff in die Na-tur. Die Frage, ob wir damit trotzdem einen deutlichenBeitrag zum Umweltschutz leisten, beantworten wir aberebenfalls mit Ja! Durch Bauökologie, Energieeffizienz, re-gionale und ökologische Produkte hinterlässt ein Gast derSteinschaler Hotels einen geringeren „ökologischen Fuß-abdruck“, als wenn er anderswo nächtigen würde.

DIE PSYCHOLOGIE DER WÄRME „Komm! Sehen wir uns lieber einmal die Zimmer an!“ Ichkonnte sehen, dass er vom Rundgang durchs neugebauteDörfl schon durchfroren war. Ich hatte zu viel erzählt undvergessen, dass diese ersten zarten Frühlingsabende nochimmer bitterkalt waren. Als wir eintraten, umfing uns wohl-ige Wärme. Wir schlenderten durch die Zimmer und nachdem er ei-nen kalten Heizkörper berührte, fragte er verwundert:„Musst du bei der Kälte nicht einheizen?“ Und ich erklär-te, dass wir die Heizkörper wirklich nur bei extrem niedri-gen Außentemperaturen zuschalten müssen. Ansonstensind es Böden und Wände, die für angenehme Temperatur

sorgen. „Das hat zwei Vorteile“, erkläre ich. „Zum einenstrahlen die Wände keine Kälte ab, das ist sehr angenehm.Und zum anderen braucht die Niedrigtemperaturheizungviel weniger Energie. Das schont die Umwelt, auch wennwir ohnehin mit Holz heizen.“ Nach einigem Erklären be-merkte ich, dass die Begeisterung ein zweites Mal mit mirdurchgegangen war. Trotz sanfter Belüftung, die für optimalen Sauerstoffgehaltsorgt, hatte seine Konzentrationsfähigkeit – oh Wunder –nun doch abgenommen. Und so gingen wir zum kulina-rischen Teil der Führung über …

Zimmer im Steinschaler Dörfl Rustikale Vollholzmöbel – SteinschalerDörfl

WOHLBEFINDEN DURCH ÖKOLOGISCHES WOHNEN

VerstärkteNutzung des

Waldes

Holz als BaustoffGebäude

speichern CO2

Nutzung vonBiomasse zur

Heizung

Mehr Tourismus

Erhalt derErlebnisqualität

des Waldes

Wald wächstnicht zu:

Lichtungen undAusblick

Erwerb für regionale

ForstwirteWohlbefinden

der Gäste

Gutes Raumklima

Niedrigener-gietechnik

Klimaschutz

Nachhaltigkeit in Zahlen

Gesamtfläche, die hauptsächlich mit Ölheizung beheizt wird(Steinschalerhof) 4.050 m2

Gesamtfläche, die ab 2005 hauptsächlich mit Hackschnitzel beheizt wird(Dörfl) 5.000 m2

Gesamtfläche der Sonnenkollektoren 168 m2

Ausgaben für Wärmedämmung bei Neubauten 2003/2004 ca. 325.000 €

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VORTEILE ...

... für Hotelgäste:Unkompliziertes Buchen und Flexibilität vor OrtKreative Überraschungen „Sich einfach zu Hause fühlen“

... für die MitarbeiterInnen:Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung Vereinbarkeit Beruf und Familie

... für die Umwelt:Arbeitsplätze vor Ort reduzieren PendlerverkehrÖko-Know-how der MitarbeiterInnen

KUNDENSERVICE DURCH GESCHULTE,ZUFRIEDENE MITARBEITERINNENViele Erwartungen sind heute selbstverständlich: Freund-lichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit und unkompliziertesBuchen gehören zu unseren Basisleistungen. Darüber hin-aus wollen wir aber auch vor Ort flexibel auf Kunden-wünsche eingehen und unsere Gäste mit kreativen Frei-zeitangeboten, Dekorationen und Pausensnacks überraschen.Damit dies geschehen kann, sind uns insbesondere zweiAspekte wichtig: Fortlaufende Schulung unserer Mitar-beiterInnen und Zufriedenheit durch Vereinbarkeit vonBeruf und Familie. 2003 wurden für Weiterbildungsmaß-nahmen 25.922 Euro ausgegeben. Für die nächste Zeit sind

folgende Ausbildungsschwerpunkte geplant: Optimale Be-treuung der Gäste an der Rezeption, gesundes Kochen, öko-logischer Gartenbau, Niedrigenergiebauweise, Marketing,Naturzusammenhänge und Controlling. Die Vereinbar-keit von Beruf und Familie ist entscheidend, da etwa 80 Pro-zent unserer Arbeitskräfte Frauen sind. Teilzeit ist möglich,viele (bis zu 25%) MitarbeiterInnen nützen diese Gelegen-heit. Die Erweiterung um das Steinschaler Dörfl wird mehrAbwechslung ins Arbeitsleben bringen, aber auch mehr Fle-xibilität fordern. Es wird sich herausstellen, ob dies die Ver-einbarkeit von Beruf und Familie unserer MitarbeiterInneneinschränkt. Wir sind aber bemüht, im Dialog mit unserenMitarbeiterInnen gute Lösungen zu finden.

DIE ERWEITERUNG - NEUE HERAUSFORDERUNGFÜR DAS MANAGEMENTDie Erweiterung des Mitarbeiterstandes im Zuge der Er-öffnung des Steinschaler Dörfls stellt auch die interne Kom-munikation vor eine Herausforderung. Wir werden unse-re Bemühungen entsprechend erhöhen müssen. Für dasManagement bedeutet die Erweiterung auch, dass Struk-turen aufgebaut werden müssen, die die Verantwortungauf mehrere Personen verteilen. Derzeit liegt die Führungnoch stark auf die beiden Geschäftsführer Annemarie undJohann Weiß bezogen. Es ist aber schon aus den Mitarbei-terInnen eine umsichtige Rezeptionschefin Frau MartinaPanzenböck ‚nachgewachsen’. Die Buchhaltung und dasPersonalwesen führt als Abteilungsleiterin seit Jahren mitgroßer Genauigkeit Frau Gabi Wagner.

Qualität durchMitarbeiterInnen und Management

QUALITÄT DURCH MITARBEITERINNEN UND MANAGEMENT

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Steinschaler Team Jänner 2005 Rezeptionsteam SteinschalerhofAngela beim Seminar

ATTRAKTIVE GEMEINDEN DURCH ARBEITSPLÄTZEDie Gemeinden Rabenstein und Kirchberg (beim Stein-schalerhof), sowie Frankenfels und Schwarzenbach (beimDörfl) bilden die unmittelbare Umgebung der Steinscha-ler Betriebe. 2094 Erwerbstätigen dieser vier Gemeindenmüssen zu ihrem Arbeitsplatz auspendeln. Bereits jetzt sind

die Steinschalerbetriebe mit 83 MitarbeiterInnen (StandSept. 2004, inkl. Teilzeit und Bauarbeiter) die größten Ar-beitgeber in den genannten Gemeinden. In Zukunft wirdunser Beschäftigungsbeitrag sogar noch größer sein – bisEnde 2006 werden wir auf 96 bis 102 MitarbeiterInnen er-höhen (ohne Baustelle). Auch die Zahl unserer Lehrlinge(derzeit neun) wird vermutlich noch um 3 bis 4 steigen.Mehr Arbeitsplätze im Tal bedeuten mehr Chancen für dieRegion und weniger Pendler!

DAS ÖKOLOGIEVERSTÄNDNIS UNSERER MITARBEITERINNENEin wichtiger Faktor bei der Einstellung neuer Mitarbei-terInnen ist ihr Ökologieverständnis. In vielen Bereichen– Gartenbetreuung, Wäsche- und Gebäudereinigung, Wild-kräuterküche, Ausstattung der Räume, Mülltrennung undim Büro-Umweltschutz – hängt das Engagement des Öko-hotels von unseren MitarbeiterInnenab. Die Überprüfungdes Öko-Know-hows der MitarbeiterInnenist Teil der Kon-trolle für das Umweltzeichen für Beherbergungs- und Ga-stronomiebetriebe (vgl. S. 22)

QUALITÄT DURCH MITARBEITERINNEN UND MANAGEMENT

Beschäftigungvon Mitarbei-

terInnen Arbeitsplatzan-gebot in Region

Attraktivität derRegion alsWohnraum

IntaktesKulturleben

IntegrativerTourismus

Zufriedene Gäste

ÖkologischesKnow-how

Mittel fürInvestition in

MitarbeiterInnen

Gutes Service,kreative Einfälle

Ausbildung undMitarbeiterInnen

zufriedenheit

Tourismusver-ständnis in

Region

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86 1.13163640562001

81 25.922812626382003

83 11.7809127114720042)

104 2.925615850442002

2) Stand: September 043) einige Teilzeit

GastronomieBaustelle

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KUNDENNUTZEN UND VORTEILE …

... für Hotelgäste:LebensfreudeVitalität und erhöhte Leistungsfähigkeit

... für Menschen der Region:Neue Chancen für Gesundheitsanbieter und regionale LebensmittelErhöhte Attraktivität als Wohn- und Tourismusgebiet

... für die Umwelt:Erhöhte Nachfrage nach biologischen Produkten Kooperationschancen für Betriebe mit ökologischer Ausrichtung

Nun werfen wir einen Blick in die Zukunft: Im ge-planten Gesundheitszentrum des Steinschaler Dörfls sol-len Gäste neue Lebensfreude tanken können. Wir folgender Philosophie, dass Ernährung, Bewegung und Lebens-wandel zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden führen undwollen Gesundheitsgäste auf dem Weg zur Balance beglei-ten. Wichtig ist uns, unser Tun wissenschaftlich zu fun-dieren, weshalb wir bereits jetzt mit Universitätsinstitutenzusammenarbeiten.

Der Gesundheitsfokus wird sich harmonisch zu den bis-her gesetzten Maßnahmen fügen. Tatsächlich haben wirden Eindruck, dass das geplante Gesundheitszentrum wieein bisher fehlender Puzzle-Stein unser Bild des Stein-schaler-Angebots vervollständigt. Damit werden alle bis-herigen positiven Auswirkungen auf Gäste, Region undNatur verstärkt.

Blick in die ZukunftPielachtaler Gesundheitszentrum

ZUKUNFT: GESUNDHEIT

Page 21: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

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Gesundheitsfördernde Lebensmittel: Dirndlsaft,Most und Ribiselprodukte schmecken nicht nur gut,sondern fördern auch die Gesundheit. Tierische Pro-dukte können durch „Bioveredelung“ aufgewertet wer-den – mit auserlesenem Futter für die Tiere könnenüber Eier und Fleisch heilende Wirkung erzielt werden.Das Gesundheitszentrum wird unsere Nachfrage nachregionalen, biologischen Produkten erhöhen!

Vitalität durch richtige Ernährung: Mit den rich-tigen Speisen kann der Stoffwechsel eines 60jährigenwieder auf das Niveau eines 45jährigen gehoben wer-den. Es geht also um Erneuerung von innen – auch wenndie Falten bleiben, die Vitalität wird nach außen strahlen!

Beratung für Sport und Bewegung: Über indivi-duelle Betreuung werden die nächsten Schritte zur per-

sönlichen Fitness ermittelt. Nachbetreuung ermöglicht„nachhaltige“ Effekte.

Gesundheitskooperationen im Tal: Auch beimThema Gesundheit halten wir am Leitbild des integra-tiven Tourismus fest. Das heißt: Das Steinschaler Gesundheitszentrum nützt und verstärkt, was bereitsjetzt im Gesundheitsbereich regional angeboten wird.Derzeit suchen wir noch nach solchen „Verbündeten“.

Offenes Gesundheitszentrum: Das SteinschalerGesundheitszentrum wird nicht nur für Gäste derSteinschaler Hotels offen sein! Auch Gäste anderer Beherbergungsbetriebe und Menschen aus der Regionkönnen das Angebot nutzen. So wird die Attrakti-vität der Region als Tourismus- und Wohngebietgestärkt!

ZUKUNFT: GESUNDHEIT

SteinschalerGesundheits

zentrum

Bioveredelung

Bio-Lebensmittelaus Region

SteinschalerGärten

Ökologie inGebäuden undHotelumgebung

Kooperation mitlokalen

Beherbergern

Generationentreff beim Wandern Bewegung hält Jung Barfußweg

geplant

bereits vorhanden

VerstärkterAnbau gesund-heitsfördernder

Pflanzen

WeitereVerbesserungder Gesund-heitswirkung der Speisen Küche, Know-how

der Mitarbeiter

Kulturlandschaftder Ökoregion

Beratung fürBewegung und

Sport

IntegrativerTourismusKooperation mit

regionalem Ge-sundheitsbereich

Page 22: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

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Naturhotel Steinschalerhof in Rabenstein

Die Profilierung:Seminare und Klausuren Familienurlauber im Sommer (Ferienzeit) Wochenende: Wanderer, Moutainbiker

(wir liegen an der Alpentour), Eisenbahnnostalgiker ( wir nutzen die Mariazellerbahn)

Die Ausstattung:71 Zimmer davon 12 Zimmer in

Dependance Haus Königswiese 16 Seminar- und Gruppenräume in

unterschiedlichen Größen ( von 30 bis 240 m2)

Steinschaler Dörfl in Frankenfels:Das Naturhotel Dörfl

Die Profilierung:Seminare: das Steinschaler Klausurdörfl Präsentationen und Incentives

Die Ausstattung:88 Zimmer (meist Doppelzimmer) 10 Seminarräume (von 28 bis 300m2)

4 Speiseräume und Stüberl(insgesamt Platz für 320 Personen)

Veranstaltungssaal für 300 Personen mit Pkw/Einfahrt

im Entstehen: neue Rezeption, 1.000 m2 Wellnessbereich

Preise und Auszeichnungen:

Natur im Garten - BetriebÖsterreichisches Umweltzeichen für Tourismusbetriebe, Grüne Haube 2004, NÖ Cluster Award 2004: Sieger Beste Kooperationsidee‚ Nets Award auf der ITB 2005 Berlin:

Sieger der Kategorie Nachhaltiger Landtourismus‚

ZUKUNFT: GESUNDHEIT

Die Steinschaler Standorte und ihr

Leistungsspektrum

Page 23: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

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Naturhotel Steinschaler DörflA - 3213 Frankenfels, Taschlgrabenrotte 2 Tel.: 02722 / 2281 (office in Warth)Fax. 02722 / 2281 - 799 (office)[email protected]

Naturhotel SteinschalerhofA - 3203 Rabenstein, Warth 20 Tel.: 02722 / 2281 Fax. 02722 / 2281 - 799 [email protected], www.steinschaler.at

Regionalbüro PielachtalA - 3204 Kirchberg an der Pielach, Schloßstraße 1Tel.: 02722/ [email protected], www.pielachtal.info

RedaktionsteamDI Johann Weiß (Steinschalerhof und Steinschaler Dörfl)DI Petra Scholze-Simmel (Regionalmanagement Pielachtal) Mag. Karl Resel (Wallner & Schauer – Die Nachhaltigkeitsberater)

Texte und Prozessbegleitung Mag. Karl Resel Wallner & Schauer – Die NachhaltigkeitsberaterA - 1070 Wien, Neubaugasse 25/2/3Tel.: 01 / 403 56 11www.nachhaltigberaten.at

Grafische Gestaltungbaba grafik & designA - 1020 Wien, Heinestraße 2/13Tel.: 01 / 218 63 33www.baba.at

LektoratChrista Wochner, Kirchberg an der Pielach

FotosJohann Weiß, Archiv Tourismusverband Pielachtal und MostviertelTourismus GmbH, G. Böck, www.weingartner.at

Fertigstellung des Berichts15. 2. 2005

HerausgeberMostviertel Tourismus in Kooperation mit dem TourismusverbandPielachtal. MIt Unterstützung der Tourismusabteilung des Landes Niederösterreich. Aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und aus Mitteln des NÖFremdenverkehrsförderungsfonds finanziert.

IMPRESSUM

IMPRESSUM

Page 24: Steinschaler Nachhaltigkeitsbericht

Entspannte Anreise – Erlebnisfahrt ins DirndltalNutzen Sie die Mariazellerbahn!

Mariazellerbahn – Die WanderbahnBahnnostalgie auf schmaler Spur

Wochenendpakete mit der Mariazellerbahn,auf Wunsch auch mit Bahnanreise:

Informationen unter: www.steinschaler.atTelefon: 0043 (0) 2722 2281

www.mariazellerbahn.at