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Das FuE-Projekt stradewari beschäftigte sich mit der Frage, wie sich unter verschärften Wettbewerbsbedingungen und angesichts einer zunehmend schwierigeren Personalsituation eine hoch leistungsfähige, konkurrenzfähige Industrieproduktion in Deutschland erhalten lässt. stradewari konzentrierte sich dabei auf die Möglichkeiten und Voraussetzungen zur Verbesserung der internen Flexibilität von produzierenden Unternehmen, deren stabilisierendes Element – so die geteilte Ausgangsannahme des Vorhabens und die gemeinsame Erfahrung der Verbundpartner – die individuelle und organisationale Kompetenzentwicklung ist.
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Forum
„Arbeitszeit und
Schichtsysteme
“
© ifaa
Ausgangsfrage
2© ifaa - stradewari Forum Arbeitszeitund Schichtsysteme - Dr. Frank Lennings - Mannheim - 08.05.2013
Wie können
Arbeitszeitgestaltung und Schichtsysteme
die Rationalisierung im demografischen
Wandel unterstützen?
Was bringt die Zukunft?
3© ifaa - stradewari Forum Arbeitszeitund Schichtsysteme - Dr. Frank Lennings - Mannheim - 08.05.2013
1. Das Durchschnittsalter der Belegschaften wird steigen
2. Die Zahl verfügbarer Mitarbeiter wird abnehmen
Steigendes DurchschnittsalterWas bedeutet das?
4© ifaa - stradewari Forum Arbeitszeitund Schichtsysteme - Dr. Frank Lennings - Mannheim - 08.05.2013
Lebensalter
WA
I
Ohne geeignete präventive Maßnahmen wird die durchschnittliche Arbeitsbewältigungsfähigkeit der Mitarbeiter abnehmen
Die Streuung persönlicher Eigenschaften in einer Altersklasse nimmt mit dem Alter zu
Ohne geeignete präventive Maßnahmen wächst die Anzahl der Mitar- beiter mit Beeinträchtigung hinsichtlich Dauer und Lage Ihrer Arbeitszeit
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Arbeitswissenschaftliche Empfehlungen zur Schichtplanung
• Nicht mehr als drei Nachtschichten hintereinander.
• Schnelle Rotation von Früh- und Spätschichten.• Frühschichtbeginn nicht zu früh.• Keine Massierung von Arbeitszeiten.• Vorwärtswechsel der Schichten.• Geblockte Wochenendfreizeiten.• Ungünstige Schichtfolgen vermeiden.• Länge der Schichten den Arbeits-
belastungen anpassen.• Kurzfristige Schichtplanänderungen
durch Arbeitgeber vermeiden.• Mindestens ein freier Abend pro
Woche von Montag bis Freitag.• Mitarbeiterorientierte Flexibilisierung
und Individualisierung der Arbeitszeit auch im Schichtbetrieb überlegen.
Abnehmende Zahl verfügbarer MitarbeiterWas sind geeignete präventive Maßnahmen?
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21 - 30 Jahre 31-40 Jahre 41-50 Jahre 51-60 Jahre älter als 60 Jahre
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Unternehmen A - StahlindustrieUnternehmen B - Automobilindustrie
F F S S N N - - - -
N N N N N N - - S S S S S S - F F F F F F - - - - - - -
F= Frühschicht, S = Spätschicht, N = Nachtschicht, - = arbeitsfreier Tag
Abnehmende Zahl verfügbarer MitarbeiterWas sind geeignete präventive Maßnahmen?
Abnehmende Zahl verfügbarer MitarbeiterWas bedeutet das?
7© ifaa - stradewari Forum Arbeitszeitund Schichtsysteme - Dr. Frank Lennings - Mannheim - 08.05.2013
Vorhandene Mitarbeiter werden motiviert, länger im Erwerbsleben zu bleiben
Personen, die bisher mit zeitlichen einschränkt am Erwerbsleben teilhaben, wird mehr Arbeitszeitvolumen ermöglicht.
Personen, die bisher nicht am Erwerbsleben teilhaben, werden vermehrt einbezogen.
Alle genannten Personengruppen werden dafür mehr Freiraum bei der Verteilung Ihrer Arbeitszeit (Lage und Dauer der Einsätze) benötigen.
Wenn die Personalkapazität eines Unternehmens auf bisherigen Wegen nicht mehr gedeckt werden kann, müssen neue Personalkapazitäten erschlossen werden.
Konsequenzen für die Arbeitszeitgestaltung
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Einheitliche Arbeitszeitsonderregelungen für Ältere sind nicht sinnvoll.
Vielmehr scheinen differenzierte Arbeitszeitangebote oder
Gestaltungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter besser geeignet,
Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden
das Rentenzugangsalter zu erhöhen
neue Mitarbeiterpotentiale zu erschließen
Das nutzt nicht nur Älteren, sondern Mitarbeitern aller Altersklassen in
unterschiedlichsten Lebenssituationen
Der Kapazitätsbedarf des Unternehmens muss dabei zuverlässig
abgedeckt bleiben
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Die Umsetzung solcher Lösungen muss nicht aufwendig sein
Die Umsetzung kann nicht für alle Unternehmen einheitlich erfolgen, sondern
muss immer die besondere betriebsspezifische Situation berücksichtigen.
Sinnvolle Gestaltungsspielräume hängen von Region, Branche
sowie der Zusammensetzung und der Altersstruktur der Belegschaft ab.
Konsequenzen für die Arbeitszeitgestaltung
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Ergonomischer Schichtplan mit 5 Gruppen entlastet Mitarbeiter aller Altersgruppen
Resultierende Wochenarbeitszeit: 31,5 Stunden (bei 7,5 Stunden Arbeitszeit/Schicht)
Eine Arbeitszeit von 35 Stunden erfordert jährlich ca. 21 zusätzliche Schichten
Mitarbeiter können die Wochenarbeitszeit wahlweise bis auf 32 Stunden reduzieren
Nutzen für Unternehmen und Mitarbeiter Mitarbeiter können die Anzahl der Zusatzschichten wahlweise senken administrativer Aufwand des Unternehmens sinkt
Inanspruchnahme Stand Anf. 2011 (1.359 Mitarbeiter in Vollkonti-Arbeitsweise)Stunden / Woche 32 33 34 35% der Schichtarbeitnehmer 75% 16% 1% 8%
Wahlarbeitszeit im Schichtbetrieb bei ThyssenKrupp Rasselstein
Konsequenzen für die ArbeitszeitgestaltungEs muss nicht kompliziert sein ….
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Im Durchschnitt über alle Erwerbstätigen ist nicht automatisch vorauszusetzen,
dass ältere Mitarbeiter prinzipiell kürzere Arbeitszeiten wünschen
Bis auf die oberen Altersklassen wünschen sich deutlich mehr Erwerbstätige
verlängerte statt verkürzter Arbeitszeiten
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15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50-54 55-59 59-64 65 oder älter
Längere WAZ gewünscht [% der Erwerbstätigen je Altersklasse]
Kürzere WAZ gewünscht [% der Erwerbstätigen je Altersklasse]
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gewünschte verlängerte WAZ [Std]
gewünschte verkürzte WAZ [Std]
Basis Sonderauswertung Mikrozensusdaten 2009 (Alle Erwerbstätigen, Voll- und Teilzeit)
Konsequenzen für die ArbeitszeitgestaltungExkurs: Wie lang möchten Mitarbeiter arbeiten?
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Porträt der Queen zusammengesetzt aus Kinderporträts (REUTERS/Andrew Winning).
Arbeitszeit für Rationalisierung im demografischen Wandel
Ein vorgegebener Rahmen mit individueller Füllung?
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