1 Wenn Sensibilität zur Krankheit wird. 2 Jane Austen (18. Jh.) Sense and Sensibility Vernunft vs....

Preview:

Citation preview

1

WennSensibilitätzur Krankheitwird

2

Jane Austen (18. Jh.)

Sense and Sensibility

Vernunft vs. Sensibilität

Der Begriff der Sensibilität

3

„Die erhabene und beklagenswerte Familie der übersensiblen Menschen ist das Salz der Erde“

Marcel Proust

4

Sensible Menschen

Marilyn Monroe

Yves Saint Laurent

Diana

5

Sensible Menschen

Henri Nouwen

6

Vincent van Gogh

„Persönlichkeit mit leicht erregbaren Affekten“

K. Leonhard

7

• feinfühlig• intensives Empfinden• tiefes Wahrnehmen und

Erleben• angesprochen von der

Schönheit in Natur, Kunst, Musik, Dichtung, Film und Beziehungen

• nicht unberührt vom Leid anderer Menschen

• sensitiv für das Übernatürliche

„Ich bin sensibel“ -positiv

8

• überempfindlich• verletzlich / vulnerabel• liest (und spürt) zwischen den Zeilen• denkt zuviel nach• introvertiert und schüchtern• ängstlich• nicht belastbar / keine Reserven• schnell an meinen Grenzen• mir kommt alles zu nah• ich kann mich nicht wehren• etc.

„Ich bin sensibel“

9

• oft von Eindrücken so überwältigt, dass ich nichts mehr sagen kann

• ich lese zuviel in jedes Verhaltens des Gegenübers hinein und verarbeite es negativ

• Neigung zur Überreaktion• rasch gereizt, verstimmt• körperlich rasch erschöpft• Gefühle schlagen mir rasch auf den

Magen• etc.

„Ich bin sensibel“ - 2

10

• Eigenleben zwischen Normalpsychologie und Psychopathologie

• überschreiten das psychologisch Verstehbare, aber erreichen nicht den Grad einer psychischen Krankheit im engeren Sinne

Der sensible Mensch (W. Klages 1978)

11

• Geruchssinn• Geschmacksempfindung• Gehörssinn• Gesichtssinn• Tastsinn• Synästhesien• pathologischer Schreckreflex

Sensible Wahrnehmung als Auslöser für intensive Gefühle und Reaktionen (nach Klages)

12

• Intensives Ringen mit Worten (Empfindung und Empfindsamkeit)

• vermehrte Erschöpfbarkeit• störanfällige Stimmungslage• Sexualität und Zaghaftigkeit• paranormale Sensitivität

Besonderheitensensibler Menschen (nach Klages)

13

• Genussfähigkeit

• Beziehungsfähigkeit

• Leistungsfähigkeit

Wann wird Sensibilitätzur Krankheit?

Beeinträchtigung von:

„Neurose“

14

• bis 1979: Definition durch die möglichen Ursachen (Mutter, frühes Trauma, sexuelle Konflikte)

• DSM-III (1980): nur noch Symptombe-schreibung, Verzicht auf Neurosenbegriff

• neu nur noch Störung: „Angststörung“, „Zwangsstörung“, „Dysthymie“ etc.

Die Wandlung desNeurosebegriffs

ABER: Probleme existieren nach wie vor

vgl. Tabelle S. 24

15

• FRUEHER: kausal - interpretierend• HEUTE: beschreibend

Zwei Betrachtungsweisen

Vorteil: Verzicht auf unsichere Kausalzusammen-hänge / Schuldfragen; Ernstnehmen der Lebensumstände des Betroffenen, Ernstnehmen in der existentiellen Not, die durch die Symptome entsteht

Gefahr: reine Symptombeschreibung ohne Zusammenhang mit Lebensgeschichte und innerer Verarbeitung.

16

• psychische Störung mit Angst, Zwang, Verstimmung, übermässiger Sensibilität

• Hemmung, Selbstunsicherheit, Konflikthaftigkeit

• Wirklichkeitsbezug intakt• körperliche Funktionsstörungen• Leistungsfähigkeit vermindert• Beziehungsstörungen• Symptome anhaltend oder phasisch• nicht vorübergehende Reaktion auf

Belastung

Definition einer Neurose (nach Tölle)

17

a) Unsicherheit

b) Hemmungen

c) Kontaktstörungen

d) Gefühlsverstimmungen

e) verminderte Leistungsfähigkeit

f) vegetative Beschwerden

Gemeinsame Eigenschaften

18

Neue Begriffe

• Subklinische Störungen

• Atypische Depression

• Maskierte Depression

• Subsyndromale Störung

• Spectrum Disorders

• Subthreshold Disorders

19

Spectrum Disorders

Depression

Panik-Agoraphobie

SozialePhobie

Bulimie-Anorexie

Zwang(OCD)

Migraine -Magen-Darm

evtl auch Hyperaktivität - ADD

20

Kennzeichen

• Die Kriterien für eine klassische Störung sind nicht voll erfüllt

• Zeitlich begrenzte oder isolierte Symptome, verbunden mit einer depressiven Verstimmung

• führen zu einer deutlichen Einschränkung in Beziehungen, im Beruf oder anderen wichtigen Lebensbereichen

• Es entstehen „emotional aufgeladene Beziehungen“ mit der Gefahr der Abhängigkeit

21

Spektrum

Gesunde Anteile

StörungLeidenSchwelle

• Persönlichkeits-problem

• isolierte Symptome

unterschwellig atypisch

Kern-syndrom

Syndrom

22

Verlaufsformen

Krankheitsphasenchronisch

Sensible Persönlichkeit

Stress, Auslöser

23

Entstehungsmodell

vgl. Abbildung S. 8im Seminarheft:

„Der sensible Mensch und seine Lebensnöte“

24

Weitere Präsentationen

www.seminare-ps.net

Recommended