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9tow Mtfytr Rettung WOCHENENDE434/61

Sonntag, 17. September 1972 Nr. 434 (Fernausgabe Nr. 256) 61

Sherpa-Briefe

N/man an Persson

Ich muß Euch, ehrwürdiger Lama, um Verzeihung bitten, dennFalsches habe ich Euch berichtet. Ich habe berichtet, daß die Men-schen hier im Abendland alle ihre bewundernswerten Kräfte des

Geistes und der Tat auf die Dinge verwenden, die ihnen das Lebenschöner und angenehmer machen sollen, wodurch es in Wahrheitallerdings eher mühseliger und beschwerlicher wird, Nicht in die-sem letzteren habe ich mich geirrt, sondern im ersten. Denn sie

haben ihre Sinne gar nicht so sehr bei dem, was sie Fort-Schritt nennen worunter sie jene Schritte verstehen, die sie vonihrer Bestimmung und von ihrer Besinnung fort- und wegführen

,

sondern bei ganz anderem, nämlich bei den Spielen. Dies habe ichin den vergangenen Wochen gelernt.

In einer Stadt unweit Tsuri-go sind junge Leute aus aller Weltzusammengekommen, um zu erproben, wer dm schnellsten laufen,schwimmen, am weitesten werfen, springen, am höchsten miteinem Stabe fliegen könne und wer der stärkste sei. So eifrig hat-ten sie sich in ihren Künsten vorher geübt, daß viele von ihnennicht mehr laufen, springen, schwimmen konnten und vor lauterKraft krank geworden sind. Daraus mögt Ihr ersehen, wie ernstsie das Heitere nehmen.

Noch viel ernster aber nehmen sie das Zusehen. Viele Millionensind an die Stätte gegangen, um dabei zu sein. Und noch viel mehrMillionen haben vor ihren Weithinsehapparaten gesessen, Tag undNacht, um durch die kleine tönende Zauberscheibe zu verfolgen,

was sich dort bewegte. Es geschah dann etwas sehr Böses undTrauriges: Eine Bande Wegelagerer überfiel im Schlafe eineGruppe von Wettkämpfern und tötete sie. Alle, die an der Spiel-

stätte wie die vor den Zusehüpparaten, waren entsetzt. Aber nunwerdet Ihr sehen, wie ergeben sie den Spielen sind. Sie veranstal-teten sogleich eine große Feier, wo gezeigt wurde, wie traurig

man sei oder sein könnte, verkündeten jedoch sogleich, die Trauerund Erbitterung über die ruchlose Tat dürfen den Ernst der heite-ren Spiele nicht mindern und deshalb müßten diese sogleichweitergehen, schon damit die Zusehenden nicht ohne die sehrnötige Nahrung für ihre Augen blieben. Jene, die in Tsuri-go dieZuhörapparate speisen, verwandelten die ganz traurige Musik als-

bald in solche, die das fröhliche Volk hier als halbtraurige, weillangsame empfindet, und als sie in kurzem dann bei den Tanzen«Langsamer Fuchs» und «Tango» angekommen waren, da wolltenalle schon wieder sehen und hören, wie die einen mit den Füßen

auf einen Ball und andere mit den Fausten aufeinander schlugen.

Dieses aber ist hier nichts Neues. Schon zur Zeit, als das Abend-land noch ein mächtiges Reich war und erst Spuren des Zerfallenszeigte, wollte das Volk der Hauptstadt Rom nebst Brot von den

Kaisern vor allem Spiele bekommen. Das gleiche Volk von Romverlangt übrigens von seinen Herrschern heute farb ige Spiele,

denn auf ihren Weithinsehapparaten können viele von ihnen nurdas Schwarze und das Graue und das Weiße unterscheiden, nichtaber das Grüne, das Rote und das Blaue, weshalb sie sich betrogen

fühlen und drohen, die Regierenden von ihren Sitzen zu stürzen,

wenn sie die Scheiben nicht sogleich nun bunt färben lassen.

Ihr seht, Ehrwürdiger, wie ernst hier die Sache des Spieles ist

und genommen wird, vor allem aber die Sache des Zusehens. Ihrmögt daraus erkennen, wie weit der Weg noch ist, der uns im

Khumbu-Talo vom Spielen als fröhlichem Spaß zum wirklichenSpiele führen muß, vom Zusehen als bloßem Vergnügen zum wirk-lichen Zusehen mit elektrischen farbigen Augen statt nur mitdenen, die wir im Kopfe haben. Das Schicksal gebe, daß auch wirvom Fort-Schritt bald ereilt werden.

Seid gegrüBtl Euer Niman

Aus dem Notizbuch eines Weltenbummlers

Romantisches Bangkok

rdk. Ich kann mich nicht mehr erinnern, welche ganzseitigeFarbanzeige welcher Fluggesellschaft mir erstmals Bangkok als

eine romantische, exotische Stadt präsentierte - ich weiß nur, daß

dieses Bild von den Erzählungen vieler Bekannter bestätigt wurde.So kam ich mit recht hochgespannten Erwartungen hier an. Grau-

samer wurde noch kein Tourist enttäuscht.

Die Busfahrt vom Flughafen zur Stadt zeigte, soweit inmitteneiner gigantischen Verkehrslawine Details wahrgenommen werdenkonnten, langweilige Bürohäuser und häßliche Ladenfronten, häu-

serhohe Filmreklamen, Hotels im Stil von Miami allenfalls miteinem Schuß Costa Brava und lauter westlich gekleidete Leute.

Wir kamen uns vor wie in Amerika, nur daß New Yorks Chinatownwesentlich asiatischer aussieht als die hiesige. Im Zentrum wurdees noch schlimmer. Nach unserem ersten Rundgang waren wirvöllig erschöpft. Der von allen Seiten unser Trommelfell attackie-rende Verkehrslärm machte uns halb taub; wir mußten schreien,

um im* zu verständigen. Die Abgase ließen uns nach einer halbenStunde schwindlig werden. Einmal sahen wir das farbige Dach

eines Klosters; es war aber unmöglich, auf die andere Straßenseitezu gelangen, um es näher zu betrachten. Die Restaurants heißen«Carlton», «Roma», «Gipsy-Caravan» etc. und locken mit amerikani-scher, italienischer und ungarischer Küche. Sogar einen BierkellerBavaria gibt es, der «Stimmung, Humor, Musik» verheißt. Das ein-zige, was uns exotisch vorkam, war, daß der Taxichauffeur nichteinmal Bahnhof verstand, als wir zu einem solchen fahren wollten.Nach zwei schlaflosen Nächten wechselten wir das Hotel. DerLärm ist hier einigermaßen erträglich. Die Phonzahl entspricht etwader, die man bei einem Mittagsschläfchen auf einer Bank am

Central zu gewärtigen hätte.Vielleicht, dachten wir, haben wir am falschen Ort gesucht. Die

Reize der Stadt liegen möglicherweise in den kulturellen Doku-menten. Der alte Königspalast zeigte sich von einer nüchternenweißen Mauer umgeben. Leider Heß man uns nicht ins Innere:meine Frau trug Hosen und mir mangelten sowohl Krawatte wieder vorgeschriebene Sakko. So fein sind hier die Bräuche. Hinterdem Palast fließt der Menam. Kriegsschiffe sind am Ufer vertäut,

der Turm des Wat Arum, eines der Wahrzeichen der Stadt, ver-steckte sich hinter einem häßlichen Baugerüst. So blieben nur nochdie Kanäle mit den berühmten schwimmenden Märkten. Das Was-ser der Kanäle, von fauligem Unrat bedeckt, war so klar wie dickeTinte. Auch an den wenigen Stellen, wo noch Palmen und Pfahl-bauten etwas Stimmung schaffen, wird diese von den pausenlos

das Wasser pflügenden Motorbooten schnell zerstört. Die wenigen

Marktfrauen, die es noch gibt, müssen in den Wellen der Motor-boote ums nackte Ucberleben kämpfen, beziehungsweise darum,

daß ihre Melonen und Kohlköpfe nicht reihenweise ins Wasserpurzeln. Dafür sieht man jede Menge Touristen, und auch unserBoot machte einen Pflichtstopp vor einer langen Reihe von Souve-nirläden. Romantisches Bangkok - daß ich nicht lachet

Zufällig fanden wir gestern abend eine Ecke, wie wir sieerträumt hatten. Beidseits eines Kanals, dessen Wasser immerhinso klar war, daß sich Lichter wenigstens matt darin spiegelten,

waren da hölzerne Terrassen aufgebaut, auf denen kleine Budenund Freiluftrestauiants mit gebratenen Enten, frischen Gemüsen,

aufs Eis gelegten Muscheln und Krabben Kunden warben. Einbuntes Bild boten die Einheimischen, die hier in fröhlicher Menge

dinierten. Wir ließen uns nicht lange bitten und ließen uns danieder, wo es die dicksten Enten gab. Das Essen schmeckt« köst-lich, unsere Tischnachbarn waren freundlich, man hörte kaumetwas vom Verkehrslärm und über allem ging der Vollmordauf. Endlich hatten wir gefunden, was wir suchten.

Aber alles hat seinen Preis. Meute sitzen wir, alles andere alsgemütlich, In unserem Hotelzimmer und trauen uns nicht, uns mehrals fünf Meter von der Tür zur Toilette zu entfernen.

Apropos

Rad unter Beschüßoe. In der staubigen alten Zelt, als man noch von Herren-

fahrern sprach und da noch Pferde die Landstraßen bevölkerten,ereilte die Reifen schnell das Geschick in Form von Nageln ausHufeisen, zuweilen auch anderer Herkunft. Inzwischen haben wiruns daran gewöhnt, daß den Pneus von außen nichts Böses wider-

Rezept für Herzensbrecher

fährt. Zu Unrecht, wie das hier wiedergegebene Bild und der imfolgenden geschilderte Vorfall erweisen.

Wir fuhren mit. angemessener Reisegeschwindigkeit von Schaff-hausen durch den Klettgau, dessen sanfte Hügel unter der drük-kenden, einen Gewitterregen verheißenden Hitze dalagen. Auch inuns herrschte völlige Trockenheit. Plötzlich ein dumpfer Schlag

vorne links. Unmittelbar darauf bekamen wir am Lenkrad zuspüren und durch ein Gerumpel auch zu hören, daß die Luft denReifen vorne links fluchtartig verlassen hatte. Da der Verkehrnicht sehr dicht war, konnten wir den Wagen auf einen linksneben der Straße Hegenden Platz lenken und uns die Bescherung

ansehen.

Was sich uns darbot, übertraf jede böse Ahnung. In dem luft-losen Pneu steckte kein Nagel; der Reifen war auch nicht geplatzt.

In die Lauffläche hatte sich vielmehr ein ansehnliches Stück Stahlgebohrt. Waren wir das Ziel von Heckenschützen? Es schien nichtder Fall zu sein, denn von nun an war außer dem Geräusch dervorbeipfeifenden Wagen nichts mehr in der Landschaft zu hören.Jedenfalls konnten wir das Rad ungestört, wenn auch nicht aus-schließlich frtedselige Kommentare äußernd, wechseln. Das StückStahl ließen wir Im Pneu stecken.

Der Garagist, dem wir nach unserer Heimkehr unser Mitbringselvorführten, schüttelte zuerst ziemlich lange den Kopf. Dann zog ermit erheblichem Kraftaufwand das Stahlstück aus dem Gummi.Die genaue Besichtigung ergab, daß es zur Motorhauben-Verriege-lung eines anderen Fahrzeuges gehört hatte. Vermutlich hatte es

auf der Straße gelegen, war vom Rad eines Wagens vor unsüberfahren und dann mit Wucht gegen unser Auto geschleudert

worden. Anders läßt sich d er «Beschüß» kaum vorstellen.

Gleich den Chronisten aus alter Zeit sagen wir nun auch:«Merke nämlich, daß das Reisen über Land erstens auch heutenoch Ueberraschungen zu bieten vermag. Zweitens ist ein Reserve-rad etwas ungemein Nützliches und Angenehmes. Drittens wäre esganz besonders nützlich und angenehm gewesen, wenn sein Reifenden vorgeschriebenen Druck aufgewiesen hätte.» Künftig dürftedies der Fall sein . .

Europäische Musikinstrumente

Oboeml. Wie Flöte, Klarinette und in beschränkterem Maß das Fagott

gehört auch die Oboe einer Familie an, und wie bei den genanntenübrigen Holzblasinstrumenten ist eine einzelne Bauform so domi-nierend geworden, daß der Name ihr allein zu gehören scheint. Erleitet sich vom französischen «hautbois» her, doch war das italie-nische «uboe» im 17. Jahrhundert ebenso verbreitet; da die deut-sche Barockmusik sich mindestens so stark von der italienischenwie von der französischen Instrumentalmusik beeinflußen Heß, istdie sprachliche Herkunft nicht ganz gesichert. Sicher aber ist dasInstrument selbst ein Abkömmling der alten Schalmei, aus d er essich im frühen 17. Jahrhundert in Zentraleuropa entwickelte. DieseEntwicklung betraf weniger den Blasmechanismus die Oboe istein Doppelrohrblattinstrument als den Spielmechanismus, derzuerst ganz ohne Klappen auskam, wobei dann später zunehmendKlappen zur Deckung der Löcher eingesetzt wurden. Im 17, Jahr-hundert erhielten die Töne c' und es' eigene Klappen; von ihnenaus dehnte sich dann der Klappenmechanismus im 18. und im

ien. Ucbers Haupthaar hat man in jüngster Vergangenheit vielgeschrieben und gelesen. Der Samson-Look ist gang und gäbe,

und selbst in unsern Breiten tauchen schüchterne Jünglinge mitschütteren Mozart-Zöpfen auf. Die deutsche Hair-Force hat aus16 Haarnetzmodellen für ihre harten Männer das geeignetsteausgewählt, während in Danemark die Krieger nur in Härtefäl-len wenn die Haartracht bis auf Gamellenhöhe reicht einNetzchen tragen. In den USA gibt es bereits Verkäufer, die inLebensmittelabteilungen Plastic-Hüllen um ihren Patriarchenbartbinden müssen und ihren Haaren erst nach Ladenschluß wiederfreien Lauf lassen dürfen. Ein findiger Argentinier hat bereits einenGesichtsstaubsauger lanciert. «Din Bart schtaht der guet, mer gseht

vill weniger vom Gsicht», pflegt jeweils Fereli respektlos zu sagen.

Nun drangt man aber zu neuen Ufern. Auch das Brusthaar sollaus seinem Mauerblümchendasein gerissen werden. Denn «von100 Frauen wünschen sich 92 einen Partner mit dichtem Brust-haar»! Mit diesem Hinweis wird ein Brusthaarwuchsmittel auf denMarkt geworfen, das verspricht, «auch Sie zum Ideal männlicherSchönheit heranwachsen zu lassen». Unter beeindruckenden' Bil-dern «vorher» und «nachher» steht als Fazit zu lesen: «Ueber-zeugen Sie sich selbst: Sie wirken athletischer, sportlicher underobern Herzen im Sturm I» Und wer das Reklamekonterfei des

lächelnden Jünglings sieht, der aussieht wie Urs Böschenstein undHaare hat wie Tarzan I., der wird Ja zum Brusthaar sagen. Wiedrückt sich diesbezüglich Fereli aus? «En rächte Ma mit Frau undChind hat d Haar uf de Bruscht statt uf em Grindl»

19. Jahrhundert auf den ganzen Tonumfang aus. Seit 1800 wurdenauch die Locher vermehrt und so die Vorbedingungen zu einervollen Chromatislerung des Instruments geschaffen. Die moderneOboe besitzt 16 bis 22 Locher, von denen 6 direkt mit den Fingern,

die übrigen mittels Klappen bedeckt werden. Der Umfang reichtnun von h über mehr als drei Oktaven bis zu f".

Bei Doppelrohrblattinstrumcnten wird das Blatt direkt mit denLippen gefaßt, was das Ueberblaseri in die höhere Oktave er-leichtert. In der Barockmusik war diese Technik bei allen Blas-instrumenten, je nach den Gegebenheiten, mehr oder weniger ver-breitet; als gegen das Ende des 18. Jahrhunderts ein Oktavloch an

den Oboen allgemein eingeführt wurde, erleichterte es also nur

Moderne Oboe.

eine Praxis, die zur Erweiterung des Tonvorrats (aber sicher nichtüber den heutigen Umfang hinaus) bereits verbreitet war. Oftwerden als die «Erfinder» der Oboe die Pariser Instrumenten-bauer Jean Hotteterre und Michel Philidor genannt, deren Instru-mente von 1654 an auf dem Markt erschienen. Diese stellten in-dessen eher eine ingeniöse Weiterentwicklung der bereits vor-handenen Typen dar, die der französischen Tradition allerdings

für einige Zeit den Vorrang sicherte. Auch waren es vornehm-

cwaK CJAlle Oboe.

lieh französische Komponisten, die das Instrument erstmalssolistisch und in klanglich charakteristischer Verbindung mit denFagotten, gelegentlich auch mit den übrigen Holzblasinstrumenten,einsetzten. J.-B. Lully, der barocke Opern- und Ballettmeister, be-handelte die junge Oboe so melodiös, daß sie bald zu den Lieb-lingsinstrumenten des Adels und der «haute bourgeoisie», vorallem auch in den Jahrzehnten des Rokokos, gehörte.

Platz für wilde Tiere

Schutz für den seltenen Somali -Wildesel(wwl) Der Somali-Wildesel, der sich durch dunkle Streifen an

den Vorderbeinen auszeichnet, ist eine der verschiedenen, in Afrikaund Asien vorkommenden Unterarten des Wildesels, die Unterart,

von welcher der Hausesel abstammt. Um eine Ausrottung dieserseltenen und stark bedrohten Art zu verhindern, sollen nun ge-eignete Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.

Dr.- Hans Klingel von der Universität Braunschweig hat vor-geschlagen, im Teo-Gebiet des Danakil, im nordöstlichen Aethio-pien, ein Reservat für den Somali-Wildesel zu gründen. Dieses Ge-biet ist für die. Eingeborenenstämme der Affar und Issa Niemands-land, in dem sie ihre Kriege ausfechten. Aus diesem Grund werdendie Wildesel hier wenig gejagt, und keine Kuhherden verdrängen

sie von ihren Weideflächen. Nun plant allerdings die Regierung

von Aethiopien den Bau einer Straße durch eben dieses Gebiet;

als Gegenvorschlag beantragt Dr. Klingel, alle menschlichen An-siedlungen zu verbieten und aus den Stämmen der Affar und IssaWildhüter zu rekrutieren. Auf diese Welse sollen die Eingeborenen

von der Jagd auf den Wildesel abgebracht werden, dessen Fleischsie medizinische Kräfte zuschreiben. Der Einsatz starker Wildhüter-patrouillen im Ardo-Tendaho-Gebiet und beim Abbesee soll zudemverhindern, daß Touristen und Photographen weiterhin die Esel inFahrzeugen manchmal bis zum Erschöpfungstod der Tiereverfolgen.

Rettung von Tiger und Sumpfhirsch

(wwl) Um die im Sukhla-Phanla-Roscrvat im westlichen Nepal

lebenden Tiere, insbesondere Sumpfhirsche und Tiger, besser vorWilderern schützen zu können, wurde mit Mittein des WorldWildlife Fund eine 27 Meter lange Brücke gebaut, über die nundie Wildhüter das bisher schwer zugängliche Grasland von Sukhlabesser erreichen und das Schutzgebiet effektiv kontrollferenkönnen.

Sukhla Phanta beherbergt mit etwa 800 Sumpfhirschen nichtnur eine der letzten großen Populationen dieser Art, es stellt auchfür den ernstlich bedrohten Tiger, von dem in Indien, Nepal undBangladesh insgesamt nur mehr ungefähr 2500 existieren, ein wich-tiges Schutzgebiet dar.

Neue Zürcher Zeitung vom 17.09.1972

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