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Adaptation im Freizeit- und LeistungssportAdaptation im Freizeit- und Leistungssport

Ronald Burgerburger@uni-mainz.de

Folie Nr. 1

Inhalt

Adaptieren = adaptere (lat.) = anpassen

Anpassung oder Adaptation, auch Adaption, Adaptierung.

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Folie Nr. 2

Inhalt

KomplexeAdaptiveSysteme Auge (Milisekunden)

Neuronen (Sekunden-Minuten-Tage)Gesellschaft (Monate-Jahre)Evolution (Generationen-…)

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Folie Nr. 3

Theory of complex adaptive systems (Holland 1995)

Komplexität (def.) ist die Eigenschaft eines Organismus,aus mehreren Einheiten, Organen, Agenten besteht undfunktioniert.Adaption (def.) ist der Prozess eines Organismussich selbst an seine Umwelt anzupassen.

System (def.) ist die Bezeichnung für den zusammen-hängenden, -wirkenden Organismus.

Agenten

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Folie Nr. 4

Theory of complex adaptive systems (Holland 1995)

Agenten

A

A A

AA

A

• Agenten existieren in einer hohen Zahl• Agenten interagieren• Sie funktionieren nach einfachen Regeln• Für jede umgesetzte Regel existiert eine Folgeregel• Gruppen von Agenten können zu Metaagenten

zusammengefasst werden• Agenten adaptieren• Daraus entstehen Kompetenzen

A

A A

AA

AA

A A

AA

A

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Folie Nr. 5

Theory of complex adaptive systems (Holland 1995)

Eigenschaften Mechanismen

• Aggregation

• Nichtlinearität

• Fluss

• Vielfalt

• Zeichen/Schlüssel

• Repräsentationen/Erwartungen

• Zusammenfügen

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Folie Nr. 6

Aggregation

Aspekt AKategorisieren und Strukturieren als Vorstufe vonModellierung (Wie), auf der Basis von Vorerfahrung.

Aspekt BVerallgemeinerung der Teilaufgaben einer großenAnzahl von Agenten mit einfachen Aufgaben (Was) zueiner Gesamtaufgabe.

AktionAktion

Funktion

Funktion

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Folie Nr. 7

Aggregation

AktionAktion

FunktionFunktion

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Folie Nr. 8

Zusammenfassung:• Aufgabenstellung in eindeutigem Funktionszusammenhang

-Nie die Aktion ohne Funktion durchführen!• Effizienzorientierung folgt Effektorientierung (Vorerfahrung?)

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Folie Nr. 9Potentiallandschaft des HKB-Experiments (Haken et. al 1985)

Nichtlinearität

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Folie Nr. 10

vz

s fz z

=s * fz zKontrollparameterKontrollparameter

OrdnungOrdnung

Fluss/Nichtlinearität

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Folie Nr. 11

vz

s fz z

K

O

K

O

Fluss/Nichtlinearität

22 33 44 55 66 77 88 99v (m/s)v (m/s)

1,51,51,71,71,91,92,12,12,32,3s (m)s (m)

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Folie Nr. 12 (Osgood 1963)

A B CÄhnlichkeit

Effi

ciency

of re

call

Skaggs-Robinson-Hypothese (1927)

Fluss/Nichtlinearität

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Folie Nr. 13

Zusammenfassung:• Aufgabenstellung in eindeutigem Funktionszusammenhang

-Nie die Aktion ohne Funktion durchführen!• Einer Effektorientierung folgt die Effizienzorientierung• Aufgabenstellung immer in Abhängigkeit der

Mit-Meta-Agenten.• Eine MÜR als Rahmenvorgabe bei unterschiedlichen

Agenten-Niveaus oder logisch-sukzessiven Bewegungs-bestandteilen anwenden.

• Vertikale Anordnung von Übungen schwach variieren.

Technikaufgabe zum Weitsprungabsprung hatnur mit entsprechenden Krafteinsätzen einedirekte Wirkung. „Mit halber Kraft“ trainiertman andere Zusammenhänge.

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Folie Nr. 14

Vielfalt

Nicht Identität von wiederholten Bewegungsausführungen.Sowohl intra- als auch interindividuell.Aus ähnlichen Mustern werden unterschiedliche Bewegungen.

(Pfeifer & Bongard 2007)

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Folie Nr. 15

Zusammenfassung:• Aufgabenstellung in eindeutigem Funktionszusammenhang

-Nie die Aktion ohne Funktion durchführen!• Einer Effektorientierung folgt die Effizienzorientierung• Aufgabenstellung immer in Abhängigkeit der

Mit-Meta-Agenten.• Eine MÜR als Rahmenvorgabe bei unterschiedlichen

Agenten-Niveaus oder logischen sukzessiven Bewegungs-bestandteilen einsetzen.

• Vertikale Anordnung von Übungen schwach variieren.• Horizontale Anordnung von Übungen stark variieren.

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Folie Nr. 16

MechanismusZeichen/Schlüssel

Metaagent Topografie

Metaagent B

Metaagent C

Metaagent..

Metaagent..

Metaagent..

Metaagent..

Topografischer Input

Umgebungsvariablen (Gibson 1986)Topologische Invarianten (Munzert 1987)Impactforces and Muscletuning (Boyer & Nigg 2004)

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Folie Nr. 17

Zusammenfassung:• Aufgabenstellung in eindeutigem Funktionszusammenhang

-Nie die Aktion ohne Funktion durchführen!• Einer Effektorientierung folgt die Effizienzorientierung• Aufgabenstellung immer in Abhängigkeit der

Mit-Meta-Agenten.• Eine MÜR als Rahmenvorgabe bei unterschiedlichen

Agenten-Niveaus oder logischen sukzessiven Bewegungs-bestandteilen einsetzen.

• Vertikale Anordnung von Übungen schwach variieren.• Horizontale Anordnung von Übungen stark variieren.• Jedes Bewegungsziel besitzt interne und externe Zeichen,

auf die das System adaptiert.

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Folie Nr. 18

(Strack, Martin & Stepper 1988)

Embodiment (Pfeifer 2007, Storch 2006)

Positive Emotionen fördern Agentenadaptation

Untersuchungsergebnisse aus dem Sport fehlen noch!

…nach innen gerichtete Funktion

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Folie Nr. 19

MechanismusErwartung (internal model)

Imamizu et al. 2003Boyer & Nigg 2004

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Folie Nr. 20

MechanismusErwartung (internal model)

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Folie Nr. 21

MechanismusErwartung (internal model) Pattern completing

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Folie Nr. 22

Zusammenfassung:• Aufgabenstellung in eindeutigem Funktionszusammenhang

-Nie die Aktion ohne Funktion durchführen!• Einer Effektorientierung folgt die Effizienzorientierung• Aufgabenstellung immer in Abhängigkeit der

Mit-Meta-Agenten.• Eine MÜR als Rahmenvorgabe bei unterschiedlichen

Agenten-Niveaus oder logischen sukzessiven Bewegungs-bestandteilen einsetzen.

• Vertikale Anordnung von Übungen schwach variieren.• Horizontale Anordnung von Übungen stark variieren.• Jedes Bewegungsziel besitzt interne und externe Zeichen,

auf die das System adaptiert.• Auf unterschiedlichen Agentenebenen Reize setzen, damit

Erwartungsmuster gebildet werden, die auch bei Unvollständigkeit ergänzt werden können.

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Folie Nr. 23

Geschätztes Randmittel von MEASURE_1

MESS

21G

esch

ätzt

es R

andm

ittel

29

28

27

26

25

24

23

GRUPPE

1

2

Geschätztes Randmittel von MEASURE_1

MESS

21

Ges

chät

ztes

Ran

dmitt

el

26,5

26,0

25,5

25,0

24,5

24,0

23,5

GRUPPE

1

2

SkiexperimentSkiexperiment

BeobachtungsaufgabeBeobachtungsaufgabe TransferaufgabeTransferaufgabe

s.**s.**

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Folie Nr. 24

Mechanismus:Zusammenfügen

BewegungA

BewegungB

BewegungC

BewegungD

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Folie Nr. 25

Mechanismus:Zusammenfügen

Salto am Boden

Salto imWasser

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Folie Nr. 26

Mechanismus:Zusammenfügen

Bewegung A aus Sportart P

Bewegung 2#4 aus Beruf Q

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Folie Nr. 27

Ende…

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Folie Nr. 28

Theory of complex adaptive systems (Holland 1995)

Agenten

NeuroneSegmente Muskel Muskelfasern

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Folie Nr. 29

motor approach vs. action approach

...kognitive Wende in der Psycholgie (Sportwissenschaft) (Hossner 1995, Daugs 1995)

Res cogitans Res extensa

Je pense, donc je suis

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Folie Nr. 30

motor approach vs. action approach

...kognitive Wende in der Psycholgie (Sportwissenschaft) (Hossner 1995, Daugs 1995)

Res cogitans Res extensa(Pfeifer & Bongard 2007)

MotorikBewegung

Je pense, donc je suis

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Folie Nr. 31

ms

7000 7200 7400 7600 7800 8000

5,0

2,5

0,0

-2,5

-5,0

25

20

15

10

5

0

-5

-10

-15

-20

-25

100

75

50

25

0

-25

-50

-75

-100

t (s)

()

( /s)

( /s²)

AnfangswertEndwertUmfangswert

Differenzielles Lernen (Schöllhorn 1999, 2005)

Methodik:

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Folie Nr. 32

Differenzielles Lernen (Schöllhorn 1999, 2005)

Deduktionsmodell sportlicher Leistung (Ballreich 1983)

•Ansteuerbarkeit von Merkmalen•Vollständigkeit•Biologische Verknüpfung

Methodik:

(Schöllhorn & Hurth & Kortmann 2007)

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Folie Nr. 33

Differenzielles Lernen (Schöllhorn 1999, 2005)

Methodische Ableitung (MÜR)

Ähnlich

keit

Übungszeit

AAAAAA‘A‘

A‘‘A‘‘

BBBBBB‘B‘

B‘‘B‘‘

CCCCCC‘C‘

C‘‘C‘‘

DDDDDD‘D‘

D‘‘D‘‘

AAAAAA‘A‘

A‘‘A‘‘

(mod. nach Schöllhorn 2005)

Methodik:

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Folie Nr. 34

Differenzielles Lernen (Schöllhorn 1999, 2005)

Ähnlich

keit

Übungszeit

AA‘

A‘‘

BB‘

B‘‘‘

CC‘

C‘‘‘

DD‘

D‘‘

(mod. nach Schöllhorn 2005)

AAA‘A‘

A‘‘A‘‘

BBB‘B‘

B‘‘‘B‘‘

CCC‘C‘

C‘‘‘C‘‘

DDD‘D‘

D‘‘D‘‘

I II

Vari

ati

onsb

reit

e

Methodische Ableitung (MÜR)

Methodik:

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Folie Nr. 35

Differenzielles Lernen (Burger & Ott & Schmidthüsen 2003)

Methodische Ableitung(für Sportarten ohne determinierbare mechanische Leistung)

Methodik:

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Folie Nr. 36

Differenzielles Lernen (Burger & Ott & Schmidthüsen 2003)

Methodische Ableitung(für Sportarten ohne determinierbare mechanische Leistung)

Methodik:

KontrollparameterKontrollparameter

OrdnungOrdnung

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Folie Nr. 37

Differenzielles Lernen (Burger & Ott & Schmidthüsen 2003)

Methodische Ableitung(für Sportarten ohne determinierbare mechanische Leistung)

Methodik:

Adaptation im Freizeit- und LeistungssportAdaptation im Freizeit- und Leistungssport

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Folie Nr. 38

AA‘‘‘

A‘²

A‘‘A‘‘²

A‘

C

C‘‘‘

C‘²C‘‘

C‘‘²

C‘

B

B‘‘‘

B‘²B‘‘

B‘‘²

B‘

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Folie Nr. 39

Wie soll das IDEALE Training aussehen?

Wer, Wozu, Was, Wie, Wann, Wieviel, Wofür, Womit

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