Aktuelle Entwicklungen in der Behandlung der Wirbelsäulenverletzungen (ohne HWS und RMV)

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Müller-Marieneck, Amberg

Wann darf der Patient aufstehen?

Dr. Beisse, Murnau

Der Patient kann am nächsten Tag auf-stehen. Es werden grundsätzlich intra-operativ eine Thoraxdrainage und einenPleuraket gelegt mit dem Hintergrund,die Thoraxdrainage bereits am nächstenTag, nach 12 h zu ziehen, sodass der Pa-tient mobil ist. Das hat den Vorteil, dasssich dadurch die Frequenz von Pleurae-rgüssen reduziert. Offensichtlich sinddiese Produkt der großvolumigen Tho-raxdrainage. Restergüsse können auchnach 3 und 4 Tagen noch über den Pleu-raket abgezogen werden, der dann aufStation entfernt wird. Der Patient ver-bringt in der Regel eine Nacht auf derIntensivstation, wird dann auf die Allge-meinstation verlegt und dort mobili-siert.

Prof. Dr. Bühren, Murnau

Das thorakoskopische Verfahren istnatürlich als Elektiveingriff zu sehen,der nicht am Wochenende und auchnicht in der Nacht durchgeführt werdenkann. Die dorsale Technik mit Repositi-on und anschließender Retention durchFixateur interne ist ein Notfalleingriff,der rasch durchgeführt werden kann,

weil keine Spongiosaplastik notwendigist. Die ventrale Stabilisierung findetdann zum Wahlzeitpunkt statt.Von hierdarf ich ein Angebot machen, das viel-leicht auch als Ausblick zu verstehen ist.Die Methode des Fixateurs interne ist in-zwischen in den Kliniken flächen-deckend vorhanden. Falls ventral einProblem besteht oder wenn mit einemSpan abgestützt werden soll, kann derPatient für diesen 2. Eingriff ohne wei-teres auch verlegt werden. Ich sehe hierfür die Zukunft eine Möglichkeit zurVerbesserung der Gesamtstrategie, ins-besondere in der Versorgung hochinsta-biler Verletzungen.

Prof. Dr. Mutschler, München

Darf ich noch anfügen, dass die thora-koskopische Methode, die sie vorgestellthaben, mittlerweile in den unteren Ab-schnitten der LWS genauso endosko-pisch durchzuführen ist und im Momentauch mit Hilfe der Robotertechnik – Ro-boter als Assistentenersatz – perfektio-niert wird. Damit dürfte die minimaleMorbidität, die vorgestellt wurde, in Zu-kunft auch noch etwas besser und anmehreren Etagen zu erreichen sein.

Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2000 S257

Trauma Berufskrankh2000 · 2 [Suppl 2]: S257 © Springer-Verlag 2000 Wirbelsäulenverletzungen

Wolf Mutschler1 · Volker Bühren2

1Chirurgische Universitätsklinik Innenstadt, München2Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau

Aktuelle Entwicklungen in der Behandlung der Wirbelsäulenverletzungen(ohne HWS und RMV)Diskussion mit dem Auditorium

Prof. Dr.W. MutschlerChirurgische Universitätsklinik Innenstadt,Nussbaumstraße 20, 80336 München

Prof. Dr. Mutschler, München

Herr Dr. Beisse, ganz herzlichen Dankfür diese wirklich hervorragende Prä-sentation der Methode, dieErgebnisse,die ehrliche Darstellung und auch die di-daktische Aufbereitung.

Bestehen hierzu Fragen in dem Ver-fahren oder allgemein Bemerkungen?

Müller-Marieneck, Amberg

Ich möchte wissen, wie die Nachsorgeaussieht?

Dr. Beisse, Murnau

Die Nachsorge sieht so aus, dass der Pa-tient etwa 14 Tage bei uns im Haus istund dann ein BGSW-Verfahren oder ei-ne Anschlussheilbehandlung, welche füretwa 4 Wochen vorgenommen wird, ein-geleitet werden.Anschließend stellt sichder Patient zur Röntgenkontrolle vor.Die weiteren Kontrollen finden dann inhalbjährlichen Abständen statt, auf je-den fall zum Zeitpunkt der Metallent-fernung. Wir sind derzeit dabei, unsere2- und 3-Jahres-Ergebnisse nachzukon-trollieren und werden uns zu gegebenerZeit wieder damit melden.

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